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"bewirkt; sobald aber die Thiir geöffnet wird, schiebt eine Feder "den Stift wieder vor und stellt die Leitung wieder her; der elektrische Strom setzt einen Läuteapparat in Thätigkeit und dieser arbeitet so lange fort, bis ein an irgend einem, wenig zu be merkenden Punkte angebrachter Hebel bewegt und dadurch die Leitung unterbrochen wird. Dies kann natürlich der mit der Ein richtung Vertraute auch vorher besorgen, überhaupt durch den Hebel den Apparat so lange außer Wirksamkeit setzen, als er sich im betreffenden Lokale aufhält. Es läßt sich recht gut hiermit ein zweites Schlagwerk in Verbindung setzen, welches in einem entfernten Lokale, in einer andern Etage sich befindet. Eine ähnliche Vorrichtung hat Meister Schulze auch an der Vorsaalthüre angebracht. Sobald man fortgeht oder sich nieder legt hat man nur einen Stift in ein Röhrchen zu stecken, und sobald nun Jemand die Thüre öffnet, wird die Leitung herge stellt und der Lärmapparat in Thätigkeit gesetzt. Hand-Drehstahl zmn Abdrehen kleinerer Gegenstände. Beim Abdrehen kleinerer Gegenstände, wo namentlich eine sehr subtile Bearbeitung nothwendig ist, verdient der Hand-Dreh- stahl vor dem Maschinen-Drehstahl den Vorzug. Der Hand-Dreh- stahl kann von verschiedener Form und nach Umständen entweder aus Feilen oder Stahlstäben dargestelll werden. Die gewöhn liche dreiseitige Feile eignet sich zum Drehstahl recht wohl, die Flachfeile sehr gut zum Schlichten; ebenso erweist sich die Qua dratseile oder ein Quadratstahlstab, dessen Profil rechtwinklig zu seiner Länge abgeschlisfen ist, als ein sehr brauchbares Instrument. In unserer Abbildung (Fig. 3) ist aber ein aus einem Stahlstab gemachter Drehstahl gezeigt, dessen schneidender Kopf die Gestalt eines Knopfes hat, der durch Anstauchen des Stahlrandes er zeugt wurde, obwohl man dem Kopf auch die Gestalt einer ge wöhnlichen Holzschraube geben kann. Der Stiel des Drehstahles ist in einem Griff befestigt und bietet in Folge seiner cylindri- schen Form der Drehung des Instrumentes keinen Widerstand dar. Während nun das Werkstück sich stätig dreht, hält der Ar beiter an dasselbe seinen Stahl, indem er ihn, fortbewegend, eben falls beständig dreht. Auf diese Weise wird jeder Theil der Schneide abwechselnd in Thätigkeit gebracht und hierdurch nicht nur das Warmwerden der schneidenden Theile, sondern auch deren vorzeitige Abnutzung verhütet. (Tire lVlsoll. NaZ. 1869.) Apparat, Bleche auf ihre Stärke zu messen. Der in Fig. 4 abgebildete und für den genannten Zweck eonstruirte Apparat besteht im Princip zunächst aus einem ll-för mig gekrümmten Flacheisen, dessen eines obere Ende in der Durch bohrung die Stellschraube 8, das andere Ende in der Höhlung die Meßschraube 6 trägt; an der Schraube sitzt die Nabe a und auf dieser die hohle fingerhutartig geformte Kapsel v. Das ab geschrägte Ende derselben 8 ist mit einer Scala, auf welcher 25 gleiche Theile verzeichnet sind, ausgestattet, während auf der Nabe eine mit der Axe der Schraube parallel laufende Linie o ange bracht ist, von welcher aus 40 Theilkreise in solchen Abständen um die Peripherie laufen, daß sie zusammen die Länge eines Zolles ausmachen. Diesen 40 Theilkreisen genau entsprechend, hat die Schraube 40 Gewinde; somit ist 1 Theilkreis oder 1 Ge winde — 1/40 Zoll. Da aber das Schraubengewinde nebst Nabe um die Kapsel drehbar ist, so wird durch die obige Scala jeder 1/40 Zoll in 25 Theile und auf diese Weise der ganze Zoll in 25 >< 40 oder in 1000 Theile gethcilt. Würde nun z. B. bei Messung einer Blechstärke die Schraube 4'/^ Umgänge machen, so kann man an den Theilkreisen die 4 Umgänge abzählen, der Brnchtheil des 5. Umganges zeigt aber die Linie 0 an, die nach beendigter Drehung auf die Zahl 5 zeigt. Somit würde in dem vorliegenden Fall die Blechstärke betragen 4.25— und . . 105 unter Hinzuaddirung dor 5 — Der Apparat arbeitet sehr genau, ist handlich leicht, klein und kann ohne Belästigung in der Tasche getragen werden. sDiese Vorrichtung dürfte auch bei Ausführung von Mikrometerschrauben an astronomischen nnd physikalischen Meßinstrumenten mit Vortheil anzuwenden sein.j Mittel, das Erhärten des gebrannten und mit Wasser angefcuchteten Gypses zu verlangsamen. Das Mittel besteht nach einem von C. Puscher im Nürn berger Gewerbeverein gehaltenen Vortrag in einem Zusatz von etwa 2—4—8 Proccnt pulverisirter Eibischwurzel zum Gyps, der hierauf mit der erforderlichen Menge von Wasser (mindestens 40" „) und der Eibischwurzel zu einem homogenen Teig angerührt wird. Letztere enthält ca. 50"/„ Pektin und wirkt demgemäß ähnlich dem fetten Thon und giebt dem Gemisch thonartige Beschaffen heit, die erst nach einer Stunde und später fest wird; bei 8"/„ Wasserzusatz läßt die Masse wie Nudelteig auf Glas sich auf treiben und erhärtet, als dünne Platte von demselben sich abheben. Durch Zusatz von farbigen Metallpulvern zur Teigmafse lassen sich recht nette Marmorimitationen erzeugen und durch Eintauchen der getrockneten Masse in Farbstoffauflösnngen, durch Tränken derselben mit Leinölfirniß, durch Aufträgen von Politur wasser dichte Beschaffenheit, verbunden mit schön glänzender Oberfläche, Herstellen. So vorgerichteter Gyps verspricht, da er außerdem auch sehr zäh ist, niemals springt und sich nach dem Trocknen schneiden, abdrehen, feilen und bohren läßt, eine sehr vielseitige und wichtige Verwendung. Es mag nur an die Schlosser, die durch Zusatz von Eisenfeilspähnen der Masse noch eine größere Härte geben können, an die Spiegelrahmfabrikanten, an die Stuk kateure, Bildhauer, an die Drechsler, Chemiker u. s. w. erinnert werden. A. Manbrö's verbesserte Darstellung des Stärkezuckers. Die Verbesserung liegt in der Beschleunigung des Umbil- dungsprocesses des Stärkemehls durch Kochen desselben mit ver dünnter Schwefelsäure bei 100° C-, welcher Proceß namentlich gegen das Ende der ganzen Operation hin sehr langsam von Statten geht. Wenn man aber die Schwefelsäure unter erhöhtem Drucke, folglich bei einer höheren Temperatur als 100" C. auf das Stärkemehl einwirken läßt, so erfolgt die Umbildung der ganzen Stärke in Zucker in ungleich kürzerer Zeit. Um diese Fabrikationsweise ausznführen, bedient- man sich eines passenden Hochdruckkessels mit der gewöhnlichen Armatur, der aber inwendig mit Blei ausgelegt und mit einem durchlöcherten Dampfzuleitungß- rohr ausgestattet ist. In diesem Kessel werden zunächst 5600 Pfd. Wasser mit 56 Pfd. Schwefelsäure von 60" B. vermischt und hierauf das Gemisch bis 100" C. erhitzt, während man in einem besonderen Gefäß 5000 Pfd. Wasser mit 56 Pfd. Schwefelsäure verdünnt, dieses Gemisch bis 30" C. erwärmt und zu demselben unter Aufstcigen der Temperatur bis zu 40" C. und unter gutem Umrühren 2240 Pfr>. Stärkemehl dazusctzt. Nachdem das letztere Gemisch zu dem ersteren gegossen worden, schließt man den Hoch druckkessel, treibt die Hitze bis 160" C. und läßt diese Tempera tur so lange andauern, bis eine aus dem Kessel herausgenommene Probe anzeigt, daß die ganze Stärke in Stärkezucker umgebildet ist. Dieser Zeitpunkt tritt nach Maßgabe der Massen nach 2—4 Stunden ein. Die weitere Behandlung derselben ist die gewöhn liche; man neutralisirt mit Kalk, filtrirt, damvft bis auf 20" B. ein, klärt durch Kohle, filtrirt wieder und fährt mit der Eiu- dünstung bis zur Ausscheidung des Zuckers fort. Verbessertes Verfahren der Chromo-Photographie, das gleichzeitig auch ans Holzschnitte, Lithographien uno Kupferstiche angewendet werden kann. (Englisches Patent.) Das Verfahren, durch welches ganz besonders schöne und liebliche Effekte erzielt werden, ist in England patentirt und be steht darin, daß zunächst über den betreffenden Abdruck eine so dünne Schicht von möglichst weißem Wachs gelegt wird, daß von ersterem die einzelnen Parthien vollkommen deutlich durchblicken. Mittels Preßwalzen wird der innige Anschluß der Wachsdecke