Volltext Seite (XML)
82 zogcnem Eisen. Trotz des Oelfarbeanstriches, mit dem der Stab bedeckt war, fand die Nadel die verschiedenen Eisensorten und zeigte solche Schwankungen, daß nach diesem Berdict ein prakti scher Gebranch von dem Eisen nicht hätte gemacht werden dürfen. In einer abgedrehten Stange von 1 Zoll (25""°) Durchmesser bei 22 Zoll (560°"") Länge entdeckte die Nadel zwei Eisensorten. Die Magnetnadel zeigte aber ferner noch, daß die Stange zwei unganze Stellen hatte. Dies erklärte sich alsdann dadurch, daß man die Stange aus zwei Stücken verschiedenen Eisens zusam- mengeschraubt und in den kleinen hohlen Raum, den das Ge winde nicht ausfüllte, ein Stück Magneteisenerz eingesteckt hatte. In eine Stange von 14 Zoll (355°"») Länge und 4 Zoll (102°"») Durchmesser wurde an einem Ende ein Zoll (12°"») Loch eingebohrt, in dieses ein passendes Stück Stahl eingesetzt und ein geschweißt. Die Nadel markirke bei der Untersuchung eine Feh- lcrstelle, welche aber gegen das Ende der Stange verschwand. Die Erklärung dieser ausfallenden Erscheinung sand sich darin, daß der Stahl gegen das Ende der Stange verschweißt war, nicht aber im Innern. Die Quelle führt noch eine Anzahl derartiger Versuche an; ein weiterer wurde gemacht, um eine wichtige praktische Frage des Schmiedens zu beantworten. In einer Stange von 1? Zoll (44°"") Durchmesser und 17Vs Zoll (445°"") Länge fand sich eine so schlechte Stelle, daß Saxby die Stange für unbrauchbar erklärte. Man bestätigte dann, daß an den unganzen Stellen das Eisen erst aufgestaucht und dann wieder auf den ursprüng lichen Durchmesser gestreckt sei und zwar bei Rothglühhitze. Es bestätigt dieses Factum die Meinung erfahrener Schmiede, daß das Ausstauchen des Eisens nur in weißwarmem Zustande vor genommen werden sollte. In Untersuchung von Blechen rc. ist Saxby zu genügenden Resultaten noch nicht gekommen, und zwar, wie es scheint, weil deren innere Structur zu verschieden ist. Mit Stahl und Guß eisen sind bisher nur wenige Versuche gemacht, doch sind diese befriedigend ausgefallen. Die Schwierigkeiten, welche das Schmiede eisen durch die Eigenschaft des vorübergehend Magnetischwerdeus den Versuchen eutgegeustellt, kann einfach dadurch beseitigt wer den, daß man einer solchen Stange, wenn sie Ostwest liegt, ein Paar Hammerschläge giebt, welche Vibrationen Hervorrufen. Letz tere demagnetisiren das Eisen und machen es zur Untersuchung geeignet. Magnetismus, welcher aber dann noch gefunden wird, deutet entweder auf schlechtes Eisen oder auf dessen stahlartige Natur. Wie uothwendig eine Voruntersuchung des Eisens auf Magnetismus ist, zeigt folgender Vorfall: Saxby untersuchte drei Stangen Eisen. Alle drei waren permanent magnetisch und zeigten daher bei der Untersuchung dasselbe Verhalten. Hierauf theilte man ihm mit, eine der Stangen sei von galvanisirtem Eisen zusammengeschweißt. Der Zink bleibt dabei natürlich teil weise im Eisen, verhindert das Schweißen und hat ein solches Stück den möglichst geringsten Werth. Die zweite Stange be stand aus bestem Bowlingeisen und die dritte war von bestem Chathamschweißeisen. Saxby erklärte bald den permanenten Magnetismus dieser Stangen dadurch, daß dieselben 5 Stunden neben einander gelegen und länger als ein Jahr auf einem Stän der im Magazin gelegen hätten, welcher ihre Axe in den mag netischen Meridian brachte. Eine Stange Bowlingeisen von dem selben Ständer zeigte sich ganz, eine andere Stange aus galva- nisirtem Eiseu theilweise magnetisch. Saxby schloß weiter, daß das Bowlingeisen mit seinem stahlartigen Charakter die beiden andern Stangen magnetisirt habe. Einige merkwürdige Experimente zeigten ferner, daß es gar nicht unwesentlich ist, ob das Eisen beim Schmieden in der Rich tung des magnetischen Meridians oder in dessen Aequator liegt, und will Saxby das Resultat mit vier Bowlingeiseu, welche auf beide Arten von l'/z Zoll (38 "'») auf Zoll (12°"») ausge streckt wurden, gefunden haben, daß es für Erreichung hoher ab soluter Festigkeit Vortheilhaft ist, wenn der Ambos Ostwest steht, für eine hohe Elasticitätsgrenze gegen Durchbiegen, wenn er Nord süd steht. Auf den ersten Anblick möchte es nun scheinen, daß, da jeder kleine Riß auch eine Ablenkung der Nadel verursacht, es schwierig sei, das Gefährliche vom Unbedeutenden zu trennen. Dies ist jedoch nicht der Fall, da die Größe der Ablenkung durch den größern oder geringern Anbruch oder Fehler bedingt und hierdurch erkannt wird. Redner hatte auch selbst derartige Versuche angestellt, zu denen er einen ganz kleinen, als Uhrberloque dienenden Compaß benutzte und gab die näheren Details derselben an. Sie bestä tigten zum größten Theile die oben mitgetheilten Erfahrungen. Bertikale und horizontale Cylinderstebläse. Am vorteilhaftesten sind nach der Ztschrst.d. Oesterr. Ing.-B. Gebläse mit direkter Bewegungsübcrtragung, also ohne Balancier, bei welchen die einfach verlängerte Dampfkolbenstange unmittelbar den Gebläsekolben treibt, und zwar kann dabei ein horizontales oder ein stehendes System zur Anwendung kommen. Letzterem gehören die Maschinen des sogenannten Systems von Seraing an, bald mit einem, bald mit doppeltem Woolf'schem Dampfcy- lindcr. Diesen wird in einer Broschüre sehr das Wort geredet, welche von der Sociüte John Cockerill in Betreff einer von der selben in Paris ausgestellt gewesenen Maschine der Art abgefaßt ist. Sie sollen folgende Vortheile gewähren: direkte Wirkung; einfache und bequeme Anwendung des Woolf'schen Systems, dessen Bortheile allgemein anerkannt; Raumersparniß oder weit geringere Aufstellungsfläche als bei jedem andern Systeme; Theilung des Anfangsschubes und Verlegung des Druckes auf zwei feste Stütz punkte durch Vermittlung der Pleuelstangen, wodurch das Fun dament ausgezeichnete Stabilität erhält; die Schwungradwelle wird nicht auf Torsion beansprucht; das sehr einfache Fundament beschränkt sich auf einen einzigen ganz homogenen Mauerkörper; vollständige Neutralisation der verschiedenen Pressungen und Auf fangen derselben im Gerüste selbst, wodurch das Fundament nur als tragendes Glied sungirt; Vereinigung der Vortheile eines sehr langen Hubes mit geringen Aufstellungskosten. Dem entgegen nimmt Herr Peters die horizontalen Ma schinen in Schutz. Der Borwurf, daß es unmöglich sei, fünf von einander unabhängige Stützpunkte der sich hin und her bewegen den Massen in genau richtiger Lage zu erhalten, ist unbegründet, da mit einer einfachen Wasserwage und einem guten Lineal die beiden Hauptlager und die drei Leitbahnen richtig zu mon- tiren sind. Auch hat dies die Erfahrung bestätigt, sowie auch die Thatsache, daß die Abnutzung der Gleitflächen bei genügender Größe, selbst bei bedeutendem Druck nach mehreren Jahren kaum eine meßbare Größe ist, wenn nur der Wiudkolben oben nicht streift und sämmtlichen erreichbaren Spielraum unten freiläßt. Man braucht dann nur nach Jahren die Gleitbahnen ein wenig zu heben, um den guten Gang des Gebläses wieder auf längere Zeit zu sichern. Ungegründet ist auch der Vorwurf, daß die durch die Be wegung und den Druck der hin- und hergehenden Theile der horizontalen Gebläse erzeugte Reibung auf den Gleitbahnen einen so bedeutenden Kraftaufwand verursache, daß dadurch ihr Nutzeffekt wesentlich hinter dem der vertikalen und der Balanciermaschinen zurückbleibe. Denn angestellte Versuche haben ergeben, daß die Nutzleistung im Windcylinder bei horizontalen Maschinen 78,3 Proc. betrug, während sie bei den Seraing'schen Maschinen zu 76 Proc. angegeben wird.