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einer Platte 6666 drehbar, während diese Platte sich zwischen zwei Spitzenschrauben ss drehen kann- Auf 6666 befindet sich ferner eine Gradentheilung eingravirt und an bbb ein Zeiger k der rechtwinklig zu n» steht. Durch einen concentrischen Schlitz ZZ von der Größe eines Viertelkreises, der in 6666 ausgearbeitet ist, wird die Klemm schraube d gesteckt, die ihre Mutter in der Platte 6 hat und daher durch Anziehen, beziehungsweise Ausdrücken des verdichteten Theiles auf die Ränder des Schlitzes, « mit 6 fest verbindet. Au dem Rah men ii, der die beiden Spitzenschrauben es trägt, befindet sich eben falls ein Gradbogen, der durch einen Schlitz in der Platte 6 geht und auf welchem diese durch die Schraube k festgeklemml wird. Der Rahmen ii ist mit einem zweiten Rahmen mm vermittelst vier Spi ralfedern o verbunden, die den Zweck haben bei etwaigen Ungleich heiten in der Bahn des Schleifsteins die nöthige Nachgiebigkeit des anzuschleisenden Gegenstandes hervorzubrinzcn. Dieser unterste Rah men endlich wird auf einen Schlitten gesetzt, der in einer passenden Führung dem Schleifsteine vorgeschoben wird. Zum Anschleifen einer Facette, die eine bestimmte Neigung gegen die Achse des eingeklemmten Werkzeuges haben soll, dreht man zu nächst den Theil b so, daß der Zeiger k eine Stellung cinnimmt, welche von dem Nullpunkte so weit abweicht, daß der von ihm be schriebene Winkel mit dem verlangten sich zu 90 Grad ergänzt, und verfährt auf dieselbe Weise zur Erzeugung des Zuschärfungs winkels mit der Platte 6, deren untere Kante dann die Stelle eines Zeigers vertritt. Ist es z. B. die Aufgabe einen zweischneidigen Bohrer anzu schleifen, dessen Facettenwinkel 45 Grad und dessen Zuschärfungs winkel 90 Grad betragen soll (wobei, in unserem Sinne genommen, der letztere durch zwei Winkel von je 45 Grad entsteht), so stellt man k auf 45 Grad und die untere Kante der Platte 6 ebenfalls auf 45 Grad, wodurch der Bohrer in die Lage II Figur 4 im Grundriß und Figur 3 in der Seitenansicht kommt und durch Schleifen die in der Zeichnung bereits fehlenden Kanten verliert. Hierauf dreht man k um 90 Grad zurück, wodurch II in die Lage I^I, rückt, schleift die zweite Facette an und wiederholt diesen Vorgang, nachdem man den Bohrer um gewendet hat. Gebraucht man dabei die Vorsicht, beim Umwenden des Bohrers seine Achse nur in dieselbe Stellung zu bringen, so muß die Spitze in diese Achse fallen. Zu bemerken ist schließlich noch, daß die Druckschraube ir an drei verschiedenen Stellen eingeschroben werden kann, einmal an der ge zeichneten und dann noch an beiden Enden des concentrischen Schlitzes, wodurch dem Tbeile t> eine größere Verschiebbarkeit möglich wird und ferner, daß bei dem vorliegenden Exemplare der Gradbogen o sich um einen kleinen Scharnierbolzen xp drehen und deshalb un ter die Platte 6 niederlegen läßt. Bei einem größeren Apparate muß selbstverständlich die eine Druckschraube o durch mehrere ersetzt werden. (Mitlh. d. G. V. zu Hannover.) Ucbcr ein neues Verfahren der Blntlangcnsalzfabrikation ans Aminoniaksalzen. Von Or. H. Fleck, Lehrer der Chemie an derkönigl. polytechnischen Schule in Dresden. In wie geringem Grade die bis jetzt übliche Methode der Blut laugensalzfabrikaten den Namen einer rationellen verdient, ist aus den Abhandlungen, wie sie im Verlauf der letzten sechs Jahre von Brunnquell, Karmrobt, Gentele und dem Schreiber Dieses über den Gegenstand veröffentlicht worden sind, zur Genüge bekannt geworden. Vorschläge zu Verbesserungen auf dem einmal betretenen Wege sind vielfach gethan worden, aber zum Theil an der Schwierig keit ihrer praktischen Durchführung, zum Theil an der noch mangeln den Vertrautheit mit dem chemischen Vorgänge des Schmelzverfah rens, unter Anwendung thierischer Abfälle bei letzterem, gescheitert. Schreiber Dieses hatte während seines mehrwöchcntlichen Auf enthalts in England im Sommer 1862 Gelegenheit, mehrere Blut- laugensalzsabriken zu besuchen, fand in denselben indeß das alte Ver fahren mit sehr wenigen Verbesserungen, welche sich mehr auf Aus nutzung mechanischer Vortheilc beschränkten, gehandhabt. Erst in London bot die Industrieausstellung Gelegenheit, ein von den bis herigen völlig abweichendes Verfahren vorschlagswcise kennen zu lernen, welches ihn zu neuen Untersuchungen auf diesem Gebiete an regte. In der französischen Abtheilung chemischer Produkte") bemerkte ich ein Schränkchen, dessen unteres Fach eine Zeichnung unter Glaö und Rahmen barg, welche die größte Aehnlichkeit mit einem Destilla- tionsapparate besaß und „proee6s 6s prvpurrrtion 6u xrussists 6s potnsss p«r Is sulkurs 6s snrbons" bezeichnet war. Als Kom mentar hierzu befand sich an der Seitenwand des Schranks eine ge druckte Beschreibung dieses Verfahrens, welches sich kurz durch fol gende vier Formeln in seinem Verlauf ausdrücken läßt: 68.,M 682, ff-L8---(L8,6.^8,->-(^II^8,tt8)-j-3tt8 (2) 3lL8.62^8>Z-6h's---3iLO.,>I)-I-6ik'e8) (3) 3sL62^)-j-6s8---L8-j-(2sL02^j-i-jh'o02^!) (4) Diesen Formeln zufolge schlägt Hr. A. Gelis m Paris (rus Klslnis 47) vor, ein vorher bereitetes Gemisch von Lchwcfelammo- nium und Schwefelkohlenstoff (Formel 1) i" einer Dcstillirblase mit Schwcfelkalium auf 200" C. zu erhitzen, das entweichende Schwefel ammonium (Formel 2) zu verdichten und das rückständige, hierbei gebildete Schwefelcyankalium in einer gußchernen Schale mit Eisen- granalicn zusammen zu schmelze» (Formel 3), um zunächst Scbwefei- cisen und Cyankalium zu erhalten, welches nach Formel 4, bei Auf ! lösung der Schmelzmasse in Wasser von ff- 60" C., in Blutlaugen- salz und Schwcfelkalium umgewandclt wird. ") Deutsch- Jnvustriezeitung 1862 Nr 42.