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24 des Gewerbcvereins sorgfältig überwacht »nt sie türftcn einen wesentlichen Einfluß auf den Bildungsstand der Heranwachsenden Handwerkergencration ausüben. Mannheim. Der Arbeitrr-Fortbildungsvcrcin hat nunmehr seine ganze Einrichtung vollendet. Für jeden Abend ist eine Stunde zum Unterrichte in wissenschaftlichen und technischen Gegenständen bestimmt. Der Unterricht erstreckt sieb ans schriftlichen Vortrag, Schönschreiben, Zeickncn und Gesang aus die fünf Wochentage. Am Sonntag und Montag werden gute Nolksichristen gelesen oder der Abend wird zur geselligen Unicrbaltung bestimmt. Der Verein besucht auch öfter die öffentlichen Sammlungen, z. B. das naturhistorische Museum. Der volkSwirthschaftlichc Berlin für Südwestdentschlaud hat als erstes Flugblatt den von Franz Wirth bier erstatteten Bericht über das Genossenschaftswesen kerausgegcbcn, um dadurch zugleich die Anregung zur Gründung von Vorschußvcreincn zu geben. In hiesiger Stadt ist bereits ein Gründungsausschuß in der Bildung begriffen und in 14 Tagen etwa soll kann zur Errichtung des Vereins geschritten werden. In Darmstadt beabsichtigt man, die dortige Darlchnskasse in einen -aus der , Sclbstbülse bcrubenden Verein umzuivauteln, zu welchem Zwecke am 17. r. eine Versammlung stattsindct, welcher Fr. Wirtb beiwohnen wird. Auch in anderen Städten ist die Gründung von Vorschußvcreincn oder die Umbildung der bestehenden Darlcbnskasscn im Werke (Arbeitgeber). Wiesbaden. Der Borschußvcrcin hat nun auch eine Sparkasse ge gründet, die Anzahlungen von 30 Kreuzern bis zu 250 Gulden annimmt; von 5 Gulden werden 4 v. Et. Zinsen gegeben. Hannover. — Preußen verlangte von Hannover zur Herabsetzung der Ober-Elbzölle zu stimmen, und setzte seine Einwilligung in die Ablösung des Ltadcr-Zolls als Beringung. Hannover, Mecklenburg und Däne mark protestirten gegen eine Vermischung der beiden Fragen, so raß Preußen rie Beringung ausgcben mußte. Der Ablösungsvcrtrag ist nun am 22. d. M. unterzeichnet worren. Mit rem l.Iuli hört rie Erhebung res Zolls auf. Die deutsche Handelsflotte beläuft sich mit Ausschluß der Küsten fahrzeuge aus 4973 Segelschiffe von 1,257,000 Tonnen, 149 Dainvssebiffc von 73,000 Tonnen. Selbst Oestreich nicht gerechnet, ist rer deutsche Scehandcl dem französischen überlegen und wirr nur vom amerikanischen unr englischen übertroffen. Trotz allerem können wir zur See nicht ein mal Dänemark rie Spitze bieten. Sämmtlichc preußische Telegraphrnlinicn hatten, nach dem Arbeit geber, am 1. Ian. 1860 eine Ausdehnung von 980 Meilen. Im Jahre 1859 wurden 711,650 Depeschen, also über 200,000 mehr als im Jahre vorher, im Inlande ausgegebcn nut zwar l60,320 Handels- und Geschäfts- Depeschen, 70,227 Börsen-Dcpeschcn, 15,87 l Zeitungs-Depeschen und 70,545 Familien-Depeschen. Die Zahl der Wirthshäuscr hat sich in Preußen beträchtlich ver mindert. Dieselbe war 1846: 73,330, 1849: 72,977, 1852: 73,849, 8155: 70,502, l858: 67,731. Man erkennt daraus den verderblichen Ein fluß, welchen ras kommisfionswescn auf diese« Gewerbe ausgcübt Hal seit dem Jahre 1852. (Sollte riese Vcrminrerung rer Wirthshäuscr nicht eher aus eine sittliche Hebung rer Bevölkerung hindeutcn?) Der Gcwerbcvcrtin in der Provinz Prcnßcn hat am 1. Juni in Königsberg eine Fortbilrungsschulc für erwachsene Märchen eröffnet, deren hauptsächlicher Zweck darauf hinausgeht, die Töchter von Gewerbtrciben- dcn in der geschäftlichen Korrespondenz nur Buchhaltung zu unterrichten, damit dieselben ihren Verwandten külfreich zur Seite stehen können. Ein gewiß sehr empfchlcnswcribcs Unternehmen. (Nach k. Arbeitgeber.) . Dom Aüchertisch. Die Rübcnznckcrfabrikation im Zollvereine; ihr Einfluß auf die Volkswirtbschaft, die sie bedrohenden Gefahren und ihre Beseitigung. Stuttgart. Verlag von I. B. Metzler. 1861. — Die Schrift ist, wie der Verfasser sagt, darauf berechnet die Rübcuzuckerfabrikation des Zoll vereins — zu retten. Der Verfasser steht also auf Seiten derer, welche einen Schutz und eine Begünstigung dieser Fabrikatton vom Staate verlangen. Er legt deshalb die volkswirthschaftlichc Bedeutung dieser Fabrikation dar, indem er darauf aufmerksam macht, welchen segensreichen Einfluß rie Fabrikation auf die Landwirthschaft durch vermehrte Düngung erhöhte Bodcncultur und vergrößertem Viehstand ausgcübt habe. Ferner schildert er ihre Be deutung für die landwirthschaftlichc Bevölkerung, ihren Einfluß auf die Gewerbe und — auf die gesammte Volkswirthfchaft. Nachdem der Versager seine Ansicht, daß die Rübcnzuckerfabrikation nicht dem Untergange vreisgegebcn werden dürfe genugsam motivirt bat, bringt er eine Schilderung des Nothstandes (!) dieser Fabrikation, der durch die Hobe Steuer veranlaßt sei und endlich zeigt er den Weg an, aus welchem er eine Beseitigung der Gefahren, welche die Fabrikation be drohen, zu erreichen wäre. In einem polemischen Anfänge bekämpft endlich noch der Verfasser die Grundsätze der Vertbeidigcr des unbedingten Freihandels^ Man muß anerkennen, daß das Schriftchen mit vieler Sackkcnntniß geschrieben ist nnd es dürfte daher dasselbe gerade jetzt der Aufmerksamkeit werth erscheinen, da bekanntlich in der letzten Sitzung des volkswirth- schaftlichen Vereins für Mitteldeutschland in Leipzig eine Besprechung über die Zuckerzölle mit in der Tagesordnung ausgenommen war und durch dieselbe lebhafte Debatten hervorgerufcn wurden. Die Rübcnzuckcrfabri- kation war ein Schovskind der vorsorglichen Staatsmaximcn und es mag allerdings den Herren Fabrikanten unbeaucm erscheinen jetzt los und lebig, ohne Schlexpfahrzeug in den Strudel der freien Koncurcnz getrieben zu werken. Geht cs anderen Industriezweigen aber besser nnd soll die Gesammthcit den Gewinn Einzelner aus ihrer Tasche zahlen s Handbuch drr Eiscnbüttcngcwrrbslundc oder systematische Dar stellung der Roheisen, der Stabeilen unk der Stahlfabrikation aus ihrem jetzigen Standpunkte. Für Eisenhütten nnd Staatsmänner, Fabrikanten, Berg- und Gewerbs-Lehranstalten u. s. w. von vr. Karl Hartmann mit 18 lithgr. Tafeln. Leipzig Verlag von Wolfgang Gerhard. — Bei der großen Entwicklung, die das Eflenbüttengewerbe in den letzten Jahr zehnten erfahren hat, gehörte ein Werk, welches die richtigsten Thatsachcn über die Roh nnd Ltabeiscu sowie über die Stahlfabrikation in über sichtlicher Form zusammenstcllt, zu dem dringendsten Forderungen au rie die Literatur nnd wir können es daher dem Herrn Verfasser nur Dank wissen, wenn er aus der großen Menge der hüttengewcrblichen Beobach tungen, Thatsachen und Grundsätze, diejenigen zu einem Hand-, und Lchrbuchc zusammenstcllte, welche für Alle, welche in irgend welchen Be ziehungen zu rem Eiscnhüttcngewcrbc stehen, am wichtigsten erscheinen müssen. Wir sinr der llcberzeugung, raß das Werk viel Freunde finden unr gewiß nicht ohne Nutzen bleiben werde. --- Zeitung dcS Vereins deutscher Eiscnbahnverwaltnngen Organ des Vereins. Redigirt von vr. W. Koch. In Kommission in der Hinrichs- scheu Buchhandlung in Leipzig. Wöchentlich 2 Nummern in Quart. Preis jährlich 5 Thaler. — Dieses neue Organ, welches die Interessen der Essenbahnverwaitungen mit reuen das Publikums vermitteln soll so weit sic anscheinend sich im Widerspruch mit einander befinden, wirr sich außerdem auch auf rie übrigen Anstalten res Verkehrs, ras Post Dampf schifffahrts- unr Tclcgraphenwesen erstrecken, so wie rie historische Ent wicklung der bestehenden Institute und rie VcrkehrSverhältnisse re» Aus landes berücksichtigen. Speciellcrcs gicbt der Prospcctus, welcher nebst Probcnummcr durch alle Buchbanrlungcn nnd Postämter zu beziehen ist.— Die Scidcnzucht.—Gründliche Anleitung zum praktischen und ein träglichen Betriebe, bearbeitet aus Grund vieljährtgcr praktischer und neuester Erfahrungen von A. S. Voigt, Kantor in Wehlen bei Plauen a. d. Havel. Mit lithvgraphirten Abbildungen. Berlin. Verlag von E. Schotte H Komp.—Ein durch und durch praktisches Büchlein, wie Res. um so mehr versichern darf, als er selbst früher die Seidenzucht mit Liebe betrieben hat. Die Leser unserer Zeitschrift werken sich ein besonderes Verdienst erwerben, wenn sie, so weit ihnen dies möglich ist, namentlich aber rie Schullehrer auf den Dörfern auf ras Buch aufmerksam machen, denn für diese giebt es kein geeigneteres Mittel zur Verbcgcrung ihres Einkommens als Seiten- und Bienenzucht. Briefkasten. Herrn E. S. in G. Das erste uns wieder zngchcndc, Ihnen feh lende Heft sollen Lie erhalten. Bisher honten wir leider vergeblich darauf. Herrn F. W. in W. Der rühmlichst bekannte Jng. Armstrong hat in einer Abhandlung des „Newcastle Journal", 15. Sept. 1860, sich über diesen Gegenstand weitläufiger ausgesprochen. Sie finden kiese in teressante Abhandlung im Auszuge im polyt. Centralblattc Iahrg. 1860 ans s. 1648. Nach Armstrong steigert sich nämlich rie Neigung des LchmicdcciscnS, turch mechanische Kraftcinwirkungen seine faserige Textur zu verlieren und krustallinisch zn werden, im Verhältnis) zur chemischen Reinheit res Eisens. Alle Stoye krvstalliiiren bekanntlich viel leichter und vollkommener, je reiner fie sind. Mit Bezug auf diesen Ersabrungssatz hantelt cs sich nun um zweierlei: l) nämlich tarum, ein einfaches Prü fungsmittcl zu finden, um über die Reinheit des Eisens sich ein Unheil zu bilden und 2) darum, denjenigen Stoff zu finden, ter am intensivsten der krvstallinischcn Anordnung der Molostüle des Eisens cntgegcuwirkt. Mit Bezug auf den ersten Punkt ist der Umstand zu berücksichtigen, daß reines Eisen nicht dauernd magnetisch wird, sondern nur (o lange magne tische Eigenschaften zeigt, als cS von einem Magnete beeinflußt wirr. Mit Bezug auf ren zweiten Punkt hat Armstrong gesunken, daß ein ge ringer Zusatz von Nickel von 1 Proccnt hinreichend ist, die Um wandlung der faserigen in die knytalliniiche Textur wirksam zu ver hindern. Herrn I. H. in Podogorzc bei Krakau Ihr Auftrag ist besorgt. — I. K. in Moskau ist durch einen unglücklichen Fall mit dem Pferde vor Kurzem — wie uns gcmclret wird — gestorben. Herrn A. K. in D Ucbcr die pantographischc Gravir- und Cisc- lirma,chinc finden Sic im Jahrgänge 1854 unserer Zeitschrift auf S. 100 die gewünschte Auskunft. Herrn MUHlcnbcsitzcr E §. in G. Ta Sic, wie Sic unS mit- tkcilcn, rie früheren Jahrgänge unserer Zeitschrift besitzen, so können wir Sie um so eher auf dieielben verweisen. Sie finden nämlich, mit Bezug aus ihre Anfrage, im Jabrg. 1847 auf S. 615 eine Vorrichtung zum Ver packen des Mcklcs in Füger. Ihre ankeren Wünsche werden wir, wenn möglich, erfüllen. Für die vielen uns noch zugcgangcncn Zuschriften sprechen wir ! unfern herzlichsten Dank aus. Briese und Sendungen für die Redaction bittet man an Kcbr. Bacnsch zu richten. Verlag der Kcbr. Baensch in Leipzig. — Für die Redaction verantwortlich vr. H. Hirzel. — Druck von Ferber -5 Teydcl in Leipzig.