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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.02.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110207028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911020702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911020702
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-07
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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heute früh 8 Uhr der Ehrenbürger und frühere Ober bürgermeister Oscar Kuntze im 84. Lebensjahre gestorben. Er war geboren am 30. November 1827 und oom Jahre 1865 bis 1893 Oberbürger, meister von Plauen. -o- Königstein. 7. Februar. (Einweisung.) Ms Direktor der hiesiegen Volksschule ist nunmehr Oberlehrer Dr. phil. Walther-Leipzig einge- wiesen worden. Sus Lschleus Umgebung. L Eilenburg, 6. Februar. (Als Ersatz für Sie318ausständlgen Arbeiter) der Deut schen Zelluloiofabrik kamen heute über 200 Arbeiter non Hamburg hier an. Diese werden gleich im Fabrrkgrundstück untergebracht und verpflegt, damit sre mit den ausständigen Arbeitern nicht zusammen kommen. Die zur Besprechung der Aussperrung des Arbeitgeberverbandes einberufene Einwohnerver sammlung war von etwa 1550 Personen besucht. * Großpriesen, 6. Februar. (Räuberischer Uebersall aufeinenPfarrer.) Der Schloß- pfarrer von Großpriesen wurde auf dem Wege nach Klernpriesen, wo er einer armen Familie ein Geschenk überreichen wollte, von einem Manne überfallen, der ihm seine goldene Uhr mit der Kette wegriß und Geld forderte. Der alte Herr gab dem Räuber seine ganze Barschaft, worauf der Mann die Flucht ergriff. * Gerbstedt, 7. Februar. (L i e b e s d r a m a.) Ein llhrmachergehilfe gab gestern auf seine Geliebte zwer SchLlse ab, die das Mädchen jedoch nur leicht verletzten, und versuchte sich dann durch «inen Schutz indre Schläfe zu töten. Er wurde schwer verletzt in die Klinik nach Halle gebracht, wo er seinen Ver letzungen erlegen ist. * Kladno i. B.» 6. Februar. (Zm Schlaf« ver brannt.) Auf der Schlackenbalde der hiesigen Eisenhütte wurde der verkohlte Leichnam eines unbe kannten 35 bis 40 Jahre alten Mannes aufgefunden. Es bandelt sich offenbar um einen Lanüst"elcher, der auf der warmen Schlackenhalde sein Nachtlager auf geschlagen hatte und im Schlafe verbrannte. Tsgeschronik. Berlin, 7. Februar. (Raubmord.) Bei Augustenburg ist ein Raubmord an dem 40jährigen Schuhmachermeister Wölbers verübt worden. Zwei Kollegen des Erschlagenen wurden verhaftet. Berlin, 7. Februar. (Direktor Reinhardt beim Kaisers Im Schlotz Bellevue wurde gestern abend Lessings „Vtinna von Barnhelm" durch das Ensemble des Deutschen Theaters unter der Regie von Direktor Reinhardt aufgeführt. In dem histo rischen roten Saal in der ersten Etage war vom Oberinspektor des Deutschen Theaters dre Bühn« er richtet worden. Der Vorstellung wohnten der Kaiser, Prinzessin Viktoria Luise, Prinz Oskar, sowie der Reichskanzler und mehrere Ministestr bei. Der Kaiser unterhielt sich ausgezeichnet, lachte wiederholt laut und klatschte mehrfach Beifall. Nach der Vorstellung, die sich bis Mitternacht hinzog, lieh der Kaiser Direktor Reinhardt zu sich rufen und sprach mit groher Anerkennung über die Aufführung und die Regie Direktor Reinhardts Berlin, 7. Februar. (Verhaftung.) In der Konkurssache des Kaufmanns Herms in Potsdam wurde gestern di« sechste Verhaftung vorgenommen. Die Frau des Herms ist in das Untersuchungsgefäng nis eingeliefert worden, da dringend der Verdacht norliegt, dah sie an den Manipulationen ihres Mannes beteiligt ist. Berlin, 7. Februar. (DerLIoydexpreßzug) Hamburg—Genua wird wegen geringer Bedeutung wieder erngehen; er soll künftig von Berlin aus über den Gotthardt als Berlin—Genua-Expreß verkehren. Saatz, 7. Februar. (Falschmünzer.) Die Polizei verhaftete den 20)ährigen Graveur Wopat und zwei Komplicen, weil sie falsche Kronenstücke anfertigten. e Komplicen beschuldigten Wopat, auch in Dem afland Hundertmarkscheine auf photo- graphischem Wege hergestellt zu haben. Alle drei legten schließlich ein Geständnis ab. Pari», 7. Februar. (Tödlich überfahren.) Die Schwester de» Direktors des Gesundheitsamtes, Mirman, der kürzlich in der Deputiertenkammer durck einen Reoolverschuß des verrückten Gerichts schreibers Gizon« verwundet wurde, ist gestern in der Rue Douaq, obgleich sie auf dem Bürgersteig stand, von den Rädern eines Automobilomnibusses erfaßt und so schwer verletzt worden, daß sie eine Stunde darauf verstarb. Pari», 7. Februar. (Die Pest.) Dem hiesigen „New Nork Herald" wird aus Peking gemeldet, daß die Pest auch in Tientsin Fortschritte macht. In den letzten fünf Tagen seien daselbst 15 Personen der Seuche erlegen. Die Lage in Tientsin werde auch eine Bedrohung für Peking, wo gestern zwei kürzlich aus Tientsin angekommene Chinesen an der Pest ge storben seien. In Peking gäbe es keine Quarantäne und die eintreffenden Reisenden brauchten sich keinerlei ärztlicher Untersuchung unterziehen. Pari», 7. Februar. (Eisenbahnfrevel.) Auf dem Bahnhof von Amiens wurden di« Röhren der Vakuumbremsen zweier Eilzugmaschinen durch schnitten und die Schmiervorrichtungen der Räder mehrerer Waaen unbrauchbar gemacht. Die Ver haftung eines Nordbahnbediensteten, der sich in einem Wirtshauses dieses Unfugs gerühmt hatte, steht bevor. Konstantinopel, 7. Februar. (Zum Brande der Pforte.) Wie verlautet, ist das Feuer in dem Ge bäude der Pforte im Telearaphenamt entstanden, wo ein Ofen die Nacht über brannte. Außer den Sitzungssälen und den Bureaus de» Staatsrats wur den auch fast alle Bureaus des Großwesirats mrd des Ministeriums des Innern eingeäschert. Nur die Kanzlei und die Kasse des Ministeriums des Innern sind gerettet. Wichtige Staatsakten, die in einem be sonderen Gebäude untergebracht waren, sind ebenfalls gerettet, ebenso die Dokumente des Großwesirats und de» Ministerium» Les Innern. Nur die in Be arbeitung befindlichen Akten über laufende Geschäfte sind teilweise verbrannt. Das Ministerium des Innern dürfte unter dem Brande bedeutend leiden; die Tätigkeit Les Staatsrats stockt vollständig. Sport. Wintersport. Wetterdepeschen aus Wintersportplätzen vom 6. Februar. 8ob«I«lld, zülirtixii. kl«l»i>7, ! liobel. «dein LkaMnx, > ! LvUliltie , »tindlekdt. ksdd»« Lsdliittil i r«« LI«. »oäsd §vi »cbliUed i 81«, Kaä«>/ SodeleiLd . ^»«iedi «j? iült tük »t»ts»l> Z i liedi POM i LL L bdechol lldetswl Korb — s — »0 60 «de zlli llsrortlml- r«»«rkelä liirrr) — — r — 10 «ul klebte«»^ lirtked) öder- ikel —- -10 «odii«. iieod- kroei »0 200 mde r»l ilwnmdldei lssiereexed.. iisvNtl» dübel s^s«I> — s Xsd«I ro »ede r«' 8 lieber de« tödlichen Unfall, von dem der Mün chener Student Gobert betroffen worden ist, wird uns aus Kitzbühel noch folgendes geschrieben: Der Münchener Student Hans Gobert. Sohn eines Rechtsanwalts in Hamburg, verunglückte töd lich auf einer Skitour. Man fand die Lerche am Ende einer steilen Rinne unter dem Wege zur Ehren bachhöhe, fast schneefrei eingeklemmt zwischen Boden und einem quer liegenden Erlenstamm. — Ob die Ur sache des Unfalles ein auf dem genannten Wege ab gegangenes «chneebrett ist, Las Umgehen Desselben, oder Las Ausweichenwollen während des Abgehens des Brettes, wird wohl unaufgeklärt bleiben. Der werden; Las Aufgeben dieses Planes und die Ein führung eines über alle drei Schiffe reichenden Saitel- üaches muh für das Aussehen der Domgrupoe als ein großes Glück angesehen werden, wenn auch die Ab walmung an dem Chorturme nicht voll befriedigen kann. Abgesehen von einigen den verschiedenen Zeiten Ler Gotik entstammenden Einbauten, wie Emporen und Lettner, und Resten des Tonfliesenfußvodens ist wenig von Einrichtungsgegenständen aus die Neuzeit gekommen. Vor allem rst der Verlust der außer ordentlich schönen Glasfenfter zu beklagen, deren Rest« aber glücklicherweise gestatten, von jenen eine richtige Vorstellung zu geben. Ebenso lassen zahlreiche Faro spuren und Bilder an Wänden und Decken erkennen, daß das Innere in reichem Farbenschmuck prangte. - Kunst uns Mllenlchstt. * -Ugo v. Tschad!» 86. Geburtstag. Am 7. Februar 1851 wurde Hugo v. Tschudi, ein Sprößling eines alten deutsch-schweizerischen Adelsgeschlechtes, in Riederösterreich auf dem Gute Jacobsdorf geboren. In Wien widmete er sich der Rechts- und Kunst geschicht« und unternahm dann längere Studienreisen Lurch Frankreich und England. Es ist vor allem die Plastik der Renaissancezen, die an Tschudi einen selte nen Beurteiler fand. Im Jahr« 1885 wurde er als Direktorialassistent an die Berliner Galerie berufen, erhielt 1894 den Professorentitel und wurde 1896 zum Direktor der Nationalgalerie ernannt. Bis 1909 wirkte er hier als Reorganisator und Leiter von feinstem und sicherstem Geschmack. Vor zwei Jahren übernahm er als Generaldirektor die Alte und Neue Pinakothek in München. Seiner Einsicht und Tat kraft und seinem vorzüglichen Geschmack gelang die Umgestaltung der Alten Pinakothek nach modernen Gesichtspunkten. * Wiener Premiere». Man schreibt uns aus Wien: Aus der Suche nach einem harmlosen Lust spiel hat da» Burgtheater nach Gustav Esmanns . Vater und Sohn" gegriffen, einem Stück, da» schon vor ein paar Jahren unter Lautenburg am Naimund- theater gespielt worden ist. Die Komödie de« jung gestorbenen dänischen Dichter» ist nicht kräftiger und dramatischer geworden, das streng geometrisch durch geführte Kontrastspiel zwischen der Erotik des Bater» und der des Sohne» ist noch genau so harmlo» und altmodisch, wie die Familiensatire und der ganze Ton. Aber die ampruchslose Liebenswürdigkeit und Grazie de« Stuckes ist »och immer »tcht verblaßt und durch sorgfältige Inszenierung und eine glänzende Darstellung, an deren Spitz« der prächtige Hartmann stand, traten alle Reize der freundlich aufgenommenen Komödie hervor. 2m übrigen ereignet sich jetzt auf den Wiener Bühnen nicht viel Neues und Bemerkenswerte». Die meisten Haben ihre« Erfolg, oder wa» man so nennt, und spinn»» mit ruhieem, eifrigem Bedacht an »wei- und dreistelligen Aufführung«,iffern. Da» gilt nicht «n non tzm, Operetten, fäadär» «u»n«hm- Mw erfreulicherweise auch von einem dichterischen Werke, nämlich von Schönherrs „Glaube und Heimat", das sich im Deutschen Volkstheater zugkräftiger erweist als alle fran ösischen Novitäten. 1-. tnü. * Die Helmholtz-Medaille. Die Berliner Akademie der Wissenschaften hat ihrem Mitglied«, dem Ge heimen Regierungsrat Professor Dr. Jakob Heinrich Van 't Hoff, in Anerkennung seiner wissenschaft lichen Verdienste die Helmholtz-Medaille zu verleihen beschlossen. Ban 't Hoff, der Begründer der Stereo chemie und Förderer der neuen physikalischen Chemie, erhielt schon 1901 den Nobel-Preis für Chemie. Auch die bisherigen Besitzer der Helmholtz-Medaille find Träger des Nobel-Preises. Als Erster erhielt sie 1904 der große Histologe der Universität Madrid, Professor Dr. Santiago Ramon y Eajal, als Zweiter Professor Emil Fischer. ri. Au»länder a« deutschen Universitäten. Zm laufenden Winterhalbjahr befinden sich an den Uni versitäten des Reiches unter 54 822 Studierenden 4672 Angehörige des Auslandes. Während die Zahl rm Winter 1906/07 auf 4151 stieg, trat 1907 infolge D härfung der Aufnahmebedingungen, ins besondere gegenüber den Russen, eine rückläufige Be wegung, bis auf 3594 im Sommer 1908, ein, die in den letzten Semestern wieder einer starken Zunahme gewichen ist, so daß die heutige Zahl die höchste ist, die je erreicht wurde. Wie jener Rückgang wesent lich durch die Abnahme der russischen Studierenden veranlaßt war, so beruht die neuere Steigerung wieder zu einem großen teil auf einem höheren Zu fluß aus dem Russischen Reich. Die Steigerung ist weiterhin auf einen stärkeren Zufluß aus der Schweiz und Amerika zurückzuführen. Aus Asien, dessen Ver treter überwiegend japanische Mediziner sind, hat sich der Zugang verdoppelt, aus Amerika (Union staaten) indessen aber nur deshalb gehoben, weil die deutschen Universitäten jetzt auch ausländischen Frauen zugänglich find, und in diesem Winter etwa 80 Amerikanerinnen von diesem Rechte Gebrauch ae- macht haben. Die meisten Ausländer hat Berlin, nämlich 1492 (worunter 194 Frauen), München 845, Leipzig 634, Halle 285 usw. Im Verhältnis zur eigenen Gesamtstudentenzahl hat Leipzig derzeit die meisten Ausländer, nämlich 13.8 Pro zent, dann folgt Berlin, das im Vorjahr mit 14,1 Prozent an der Spitz« der Hochschulen stand, mit 13,4 Prozent. * -ochsihnlnachrtchten. Der nächst« Orients- liftenkongreß wird am 25. März 1912 in Athen ab«halten werde». Man rechnet auf etwa 800 Kongreßteilnehmer au» dem Ausland. — Der Prioatdozent für Kinderheilkunde an der Universität München Dr. E. Moro ist »um etatmäßigen außer- ordentlichen Professor in Heidelberg ernannt worden. — Der a»ßerordentliche Professor der Volkrwtrt- schaftolehre und Statistik an der deutschen Technischen Hochschule in Brünn Dr. O»mar Spann ist zum ordentlichen Professor ernannt worden. — Der Ho norarprofessor der Chemie an der Universität Heidel berg Dr. Juli»» Wilhelm Brühl ist, 61 Jahr« «lt, gestorben. Verunglückte war allein, vollkommener Anfänger rm Skilau», es wurde ihm abgeraten, allein eine Tour zu machen. Die Todesursache konnte bei dem starren Zustande des Körpers noch nicht konstatiert werden; äußere Verletzungen sind nicht vorhanden. Der Un- fall muß am 4. Februar im Lause des Tages ge schehen sein, die Bergung der Leiche geschah am 5. Fe bruar mittags, nachdem Skiläufer, oie am gleichen Tage eine Tour zur Lhrenbachhöhe machen wollten, melde ten, daß eine Ausstiegspur bi» zu einer ca. N4 Meter hohen Schneeanhäufung (durch das Schneebrett ver ursacht) gehe, aber nicht weiter und nickt zurück führe. Luftschiffahrt. * Der Todessturz des Leutnant» Stein. Bei den Flugübungen auf dem Döberitzer Uadungs- platze ist, wie schon der Telegraph gemeldet hat, der 23 Jahre alte Leutnant Stein, der dem 3. Tele- graphenbataillon in Koblenz angehörte und zu der Luftschifferabteilung der Verkehrstruppen komman diert war, um sich als Offiziersflieger auszubilden, am Mvntagoormiltag aus einer Höhe von 20 Meter abgestürzt und so schwer verletzt worden, daß er auf der Stelle den Tod fand. Schädelbruch und Bruch der Wirbelsäule waren die Todes ursache. Ueber den betrübenden Unfall entnehmen wir dem „Berl. Tagcbl." noch folgende Einzel heiten : Leutnant Stein hatte sich im November vorigen Jahres als Freiwilliger bei der Luftschifferabteilung der Verkehrstruppen gemeldet und wurde mit meh reren andern Offizieren zusammen von dem Militär fluglehrer Simon Brunhuber ausgebildet. Der Offizier legte im Dezember vorigen Jahres sein Pilotcn«xamen auf einer der beiden in Döberitz untergebrachten Uebungsmaschinen ab. In den letzten Tagen des vorigen Jahres und auch im Monat Ja nuar stieg er fast täglich mit einem Doppeldecker auf und führte Glcitflüge aus größeren Höhen aus, so daß er wiederholt von seinen Kameraden wegen seiner Tollkühnheit gewarnt wurde. Als vor etwa zwei Wochen drei Doppeldecker der Albatroswerke nach Döberitz geliefert wurden, unternahm Leutnant Stein auf einer der neuen Maschinen, einem Farman- Doppeldecker, der nach dem französischen Mili tärtyp gebaut ist. wohlgelungene Aufstiege. Auch am Montagoormittag bestieg er in Anwesenheit des Hauptmann de la Roi. des Leiters der Flieger abteilung, den Doppeldecker und erhob sich nach kurzem Anlauf in die Luft. Nachdem er das weite Feld in mehreren Runden umtreist hatte, stieg er auf etwa 100 Meter Höhe. Dann stellte er das Höhensteuer ab wärts und ließ die Maschine in jähem Gleitflug zur Erde schießen. Etwa 20 Meter über dem Boden riß Leutnant Stein das Höhensteuer wieder herum, so daß der Doppeldecker in horizontaler Richtung weiterflog. Leutnant Stein wollte augenscheinilich etwa 100 Meter weiter die Landung ausführen. Wieder neigte sich das Höhensteuer stark zur Erde, und der Doppeldecker begann fast senkrecht zurErde zu schießen. Sein Führer mußte den Halt verloren haben, denn gleich darauf flog er aus seinem S i tz und stürzte aus etwa 20 m Höhe ab. Der führer lose Aeroplan stieß einige Meter davon entfernt auf den Boden auf und zerschellte vollständig. Die aus dem Flugfelde anwesenden Offiziere, die den Vorfall beobachtet hatten, eilten zu ihrem gestürzten Kame raden. Leider kamen sie zu spät. Der Unglückliche, der mit dem Kopfe auf dem Boden aufgeprallt war und bei dem Sturz die Wirbelsäule' gebrochen hatte, war bereits tot. Man schaffte die Leiche nach einem Schuppen, wo sie vorläufig aufgebahrt wurde. An die Verwandten des verunglückten Offiziers und an die Nerkehrsabteilung wurden sofort Meldungen er stattet. Die /atm ües „M. Hl" nach Metz. Das Militä^luftschiff „M. III". das am 31. Januar, früh um 8z/, Uhr, vom Tegeler Schießplatz aus eine Fahrt nach Metz angetreten hatte, in Gotha aber in Gegenwart des Herzogs Eduard eine Landung unternahm und in der dor tigen Luftschiffballe nntergebrackt worden war, hat heute früh seine Weiterreise nach Metz unter nommen. Es liegen hierüber bis jetzt folgende Drahtnachrichten vor: Gotha. 7. Februar. Das Militärluftschiff „M. III" ist heute früh 6 Uhr 5 Min. inderRichtunqnach Metz abgefahren. Es wird versuchen, die Bahnlinie Bebra — Hanau — Frankfurt einzuhalten, und wahrscheinlich über Worms und Kaisers lautern dem Ziele zuzusteuern. x. Eisenach. 7. Februar. (Privattelegr.) Das Militärluftsckiff ,.M. III" überflog heute früh um ^8 Uhr in flotter Fahrt Eisenach. Ueber den weiteren Verlauf der Fahrt wird uns telegraphiert: st. Hanau. 7. Februar. (Tel.) Das Militärluft- schiff.,M. HI" ist um 12 Uhr hier gesichtet worden und in der Richtung nach Frankfurt a. M. weitergefahren. Letzte Nachrichten. Sin Besuch des Kaisers beim Papst?? -i. Frankfurt a. M., 7. Februar. (Prio.-Tel.) Auf der in der ersten Hälfte des Monats März statt findenden Reise des Kaisers nach Italien ist. wie die „Franks Ztg." berichtet, auch ein Besuch beim Papst in Aussicht genommen. Sächsische Ordensauszeichnungen. ns. Dresden, 7. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Gelegentlich seiner Anwesenheit zum Geburtstag des Kaisers in Berlin verlieh oer König von Sachsen dem Staatssekretär des Innern Del brück das Grobkreuz des Albrechtsordens mit gol denem Stern, dem Staatssekretär des Reichsschatz amts Wermuth das Großkreuz und dem Unter staatssekretär Wahn sch affe sowie dem Direktor im Reichsamt des Innern Dr. Üewald das Kom turkreuz 1. Klasse desselben Ordens. Strategische Eisenbahnfahrten. O. Berlin, 7. Februar. (Privattelegramm.) Die Beratungen, die vor 8 Tagen im Generalstabsgebäüde über strategische Eisenbahnfahrten statt- gefunden haben, sollen am 17. und 18. Februar in Dresden ihre Fortsetzung finden. Diesen wohnen bei: Vertreter des Großen Generalstabs, Les preußi schen und bayrischen Kriegsministeriums, der obersten Eisenbahnbehörden und der Linienkommandanten. Die Teilnehmer an dieser Konferenz werden unter sachkundiger Führung das Gelände der Internatio nalen Hqgieneausstellung Dresden 1911 besichtigen. Die Kallen für Armee, Marine und Verkehr, denen man ein besondere» Interesse «ntgegenbringt. sind vollständig fertiggeftellt. Kein Ausstand de, Mühlen- »nd Brauereiartzelter in Hamburg. m. Hamburg, 7. Februar. (Prio.-Tel.) Die hier drohend« Gefahr eines Ausstandes der Mühlen, ar beit er und Brauereiarbeiter ist be» seitigt. Eine über tausend Mann starke Arbeiter versammlung stimmte nach stundenlanger Debatte dem von den Arbeitgebern oorgeschlagenen dreijätz- rigen Tarifvertrag zu. Ren« päpstliche Bevormundungen. st. München, 7. Februar. (Prio.-Tel.) Nach den „Münchn. N. N." stehen zwei neue Erlass« de» Papstes bevor, die in der Enzyklika Pascendi vorgesehenen geistlichen Beiräte für Re- daktionen der Zentrumsblätter, die al« Aufsichtsbehörde und Zensoren zu dienen hätten, sollen nunmehr in Wirksamkeit treten. Ein zweites Dekret soll den Geistlichen den Besuch von Thea, tern und Restaurants verbieten. Tiermaler Wilhelm Fr«, s. st. Mannheim, 7. Februar. (Prio.-Tel.) Pro fessor Wilhelm Frey, ein gesqätzter Tiermaler, seit 1894 Direktor der Grohherzoglichen Gemälde galerie in Mannheim, ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Seine Leiche wird in Mannheim einge äschert werden. Die Pest. n«. Paris, 7. Februar. (Privattelegramm.) Dem ..New Pork Herald" wird aus Char bin gemeldet: Die russischen Behörden sind der Ansicht, daß man die Seuche nur eindämmen könne, wenn man die ganz« Chinesen st adt von Chardin ein äscherte. Die Zahl Ler Toten in der Chinesen stadt wird jetzt mit 5131, die der Russenstadt mit 1126 angegeben. Die Zahl der an der Pest gestorbenen Aerzte beträgt 16. Nachrichten aus der Nordmandschurei be- sagen, daß die Seuche sich reißend schnell längs der transsibirischen Bahn ausdehne. Auch in der Chinesenstadt von Tientsin ist die Lage immerhin be denklich. In den letzten Tagen starben 15 Menschen. Jeder neue Fall wird zu einem Ansteckungsherd. Heftige Schneestürme in der Union. la. New York, 7. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Aus den Nor.dstaaten der Union wird hefti ger Schneesturm gemeldet. Der Bahnbetrieb nach dem Westen ist unterbrochen. Die Stadt Chi cago ist fast ohne Telegraphen- und Telephon verbindung. Westlich von Minnesota wütet ein Blizzard mit großer Gewalt. —u. Athen, 7. Februar. (Privattelegramm.) Zwischen Gendarmerie und Straßen bahn e r n, die seit einigen Tagen str «iken. kam es heute nacht zu einem Zusammen st oß. Die Ausständigen rotteten sich bei dem Wagenschurwen zusammen und setzten der Gerrdarmerie. die Ver haftungen vornehmen wollte, heftigen Widerstand entgegen. Die Gendarmerie wurde durch ein« Mili tär-Abteilung verstärkt und gab etwa 50 Schüsse indie Luft ab. Die Ausständigen flüchteten nach allen Seiten. Verletzt wurde niemand. Etwa vierzig Verhaftungen wurden vorgenommen. Naell» ? l-ebruer. klaaddäv«» Ol>r 45, Nlu. -1278 l)b«w. lnexioa. ll»,6el«»»»il»«d. veno»,Ui« Veeieed» 8»nd 0 iielionalbeii Ä - k g W7S Uviäieoelbein di>N»ii»«,ch»d» e«M»e»ir»» » »eieeiNi «veedaoMe, Z<d, «lei^euleid« 4», cdia»». «. 16 Ä78 ?dü»s> kidoia. rtd» «»«beedee ü^oeadleed« iieeoeae» Le. Sni. »Uaeed. «ieieb. «>,«d,t<,dN Seduikdeo,»« p«iowd.i»i.ii»»äd. keuieed» kein di»,,-gp> innen lilvr», il»«dri«li» llsdei SZ42 vonpned «.vä«. lins'! Üf,«,ti-sf«I täi«. iübett»' — lürdeew« 11S.7S üeetoed-iwdow— bF. ,.llol»«rk«d. 'kduloezlieend.j i.«mb»'ä«e 8»Itin»k, üagu ilwem end«»,» ül»NW»»ä»e llelo» lodellioneend ».uwUtt, ^d»w.ii,»«b»d,d. W W is^t,. e del«« 6«d,«ni liNlv l>m.i.«l«ichil«i«r äte^Uwe« toel. »aelle«. 7. ssobruar. LoUlu»dur»» Z vdr 15 Nu-. vi,tollt« v,s,«t ii>o0«l,r«,,ll,!:' San» s-»i>ro»i» s-noi liolimo» Siltimol, c»o«ä« ii>d<0l<v l>«ilor,t»ul, -e»»»l,o, ei—ao «INS '»rää. llorä -f. 8«ri. 8te»»«d ''«»«wd.MFmed UM« «»»-, e«i»ed« Seit «»-»bin« -oslio«»«» ll«»« L. LVoctzennachweis der Bevölkernligsvorglillsie in der Stadt Leipzig L«vollkruna»vorgLag- vmwobner-ab nach dem vorläufigen Ergebnis der BolkSzähluug vom l. De» jember w,0: Levoren, n ! .r N'och« vo > 22. Januar v>» ,»ii 28 Januar IM1. ^ebendardorene, .„«nnlnye - werblich« larumer ehrlich geboren« . . I s » uueheua. » . . . . ^olgedoren«. männliche - werbliche » zusammen ..... Darunter ehelich geboren« ... - unehelich « ... Leslorvene lonahi-l. Toigeborenc, in r>er Woche vom 2S. Januar v>» m.i z. Februar llNt «L euorocn» uvertzaupr. männliche . . - - wewltche. . . » » «usammen . . darunter vnler 1 llahr alle Ktnoc, » ehelich geboren« . . . . » unehelich - . . . . To» esurlachen. Zahl der Fäll« l. »taddntftov« . L. Scharlach . . . . u. Masern und Vloieln «. Llphlherle und Krupp b. »leuch tzusren ch Typhu» Tuvertulose v. uranivrilen b«r «tmu»lg«orgaue . Larunler Jntluen»a V. Maarn»unc Tarnikalarrv.einschlietz. Uw Brechdurchfall Tarunier umer 1 Jahr M. Snvallsamer Too a. Selbstmord b. Moro und Totschlag, sowie Htnnchlung .... e. verungluekung oder andere gewalllainr ltimvtrlun^ 11. TL« ädrigen Todesurtachen . . . Illi 391632 ÜSL71 ll 12!> 84 1?! -lt M t-> U3 1!>. «l 26 67 1 l F »» « 3 7 1 1 > U 2 ü il 82 kN 3!> 73 7b 83 1kl !> Al l«, 6 2l 3 U l2 3 3 1 1 1 3 4 «E 1 l s 8 17 u lS 3N — 3 2 3 7 1 6 — 4 — — - so -) Nlr»L«ip»ta ist da« Stadtgebiet ohne di« Bororte, sie nach de» Sl. Lezemoer «lnverleibl worden Und. d iNeu-Leivilg ist da« »«diel ver teil dem l. Januar 1»Ä «in- verleibten >vororr« lrinichliehltch lölth. Losen, Moarrn, Prodslhetda Stötteritz und Silin«, di» am l. Januar wzocinverleivl worden nnd Leipzig, bea tt. Februar 1911. Ltalr rilMeS Amt »er 2t«»t Leivua. Lrn« »ad Verla, »r» ««imt,er r-aediatie, ch. Polz. Lhesredakteur: Lr Lnd»», «teUenMr». verantworllicb» Redakteur»: Ille Politik L« N. «Anch». total, und sL»gsch« Nnaele,«nd»'ten. Ta^chronis nn» Berauscht«, ». l». vam«. da« geatUeto, WaM »N»»»»m» «u« «. »««nttz. Sport und «erlchchfaal z. HaarM». FLr HaildelSjeittlN, N. Ntrchraitz. Für den Jns«rat»a1«tl VN» Leder. «tmtttch in Llpzitz. »»»erlangten Monoilrldre» ili slelö da; ,'iu.k- porto vetäufügea. Für Nusdewahrung und Rückgabe Nir» letn« »«währ übernommen. Jukchrttten sind »ich« vrrlSnllch ,u adrmsleren, sondern an re» veNa«, »t, NedaMm, oder »1« «en»LN»»rU« »es r La^Mattr, m rdAte». Die ,»elie,en»» Rümmer »»sicht I Sette».
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