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400 dem letzteren Gefäß entfernt, so wirkt der Apparat als cvntinu- irlichcr Schlaniinansainniler nnd Schlamincutferner. Das in dem Dampfkessel einzutauchende kleinere Gesäß besteht aus Gußeisen, hat zumeist die Gestalt eines umgekehrten abgestumpften Kegels und ist oberhalb mit einer dreifachen Decke von lockerem Draht geflecht geschlossen, um das Wicderausspülen des Schlammes durch das Wasser zu hindern. Vermittelst einer Röhre, die nahe vom Boden des Gefäßes ansgeheud sich über den Dampfkessel bis zu einer angemessenen Höhe erhebt, wird der Inhalt des Gefäßes, nacht em mau einen außen au der Röhre angebrachten Ablaß hahn geöffnet hat, durch den in dem Kessel vorhandenen Druck mit großer Heftigkeit nach oben getrieben, wo er austritt, wäh rend in demselben Verhältnis; anderes Wasser durch das Draht geflecht in das Gefäß einströmt. Wo man cs mit Kessel wasser zu thun hat, welches gern feste Wandkrusten bildet, ist es zweckmäßig, dem Wasser Zusätze wie Soda, Gerbstoff, Katechu re. beizugeben, um es zur breiartigen Abscheidung seiner mineralischen Bestandtheile zu disponiren. Die Höhe des Gefäßes kann bis der Wasserstandshöhe in dem Kessel, der Durch messer etwas weniger betragen, die Oeffnung des Ablaßhahnes aber aller 5-6 Stunden erfolgen. Grün auf künstliches Moos für künstliche Mimenkouqurts. Ein schönes Grün erhält man nach Prof. Artus auf die Weise, daß inan das Moos einige Minuten in eine kochende Auflösung von 1 Theelöffel voll Jndigokarmiu und 3 Theelöffel Pikrinsäure in 2 Maaß Wasser eiulaucht. Mittel gegen das Dleilhmerden der Photographien. Photographien schützt man erfolgreich gegen Erbleichen durch einen Ueberzug, den man auf diese Weise darstellt, daß man 1 Drachme Paraffin nnd 1 Drachme Damar iu je einer Unze Benzol auflöst und beide Auflösungen mit einander in dem Verhältnis; von 4:1 vermischt. Einfaches Mittel, blanke Eisen- und Htahltheile vor Kost zu schlißen. Ingenieur I. Thoma in Memmingen empfiehlt dergleichen Gegen stände nur mit Speck oder Speckschwarte einznreiben; doch dürfe der für solche Zwecke bestimmte Speck vorher nicht mit Salz und Salpeter ein gebeizt sein, wie dies gewöhnlich für die Zwecke der Küche zu geschehen Pflege. Landwirthschaftliche Erfindung. In Philadelphia hat man eine Dreschmaschine erfunden, welche das Getreide ausdrischt, ohne die Halme zu knicken. Da das Langstroh stets einen höheren Werth hat als das geknickte, so ist die Erfindung von großer wirthschaftlichcr Wichtigkeit. In Preußen ist es den Militär- Proviantämtern untersagt, das mittels Dreschmaschinen ansgedroschene Stroh anzukanfen. Hinde's ^erfahren, eiserne und stählerne Gegenstände mit Kupfer oder Messing zu überziehen. In eine geschmolzene Metalllcgirung von 5—6 Theilcn Zink nnd 1 Th. Knpfer werden Eisen- oder Stahlbleche eingclaucht. Im Fall der beabsichtigten Verkupferung wird in einer stark erhitzten Muffel das ganze Zink, im Fall daß Messing den Ueberzug bilden soll, nur ein Theil Zink von den Blechen abdestillirt. Metallene Preßwalzen geben zuletzt den Blechen das Dessin und den Glanz. Die Fabrikation -er französischen Steinkohleziegel. Um das Steinkohlcklcin zu hinreichend festen Ziegeln zu vereinige«, schreibt die französische Admiralität 8 Proc trockenes Pech vor statt Steinkohlctheer, welcher letztere die Ziegel stark rußen macht. Das Pech wird geschmolzen nnd zu demselben das gemachte Klein mittels Misch- > maschine zugemengt. Da die Arbeit schwierig ist, untersucht der Fabrikant die Mischmasse auf eine gleichmäßige Vertheilnng des Peches mittels Schwcfe'ckoblestofs, welcher von dem trocknen Pech 42,5 ungelöst in dem Ziegel znrückläßt. Das trockne Pech erhält man als Rückstand bei der Destillation des Theers bei st- 300° R. Einfache und sichere Art der Aufbewahrung von Petroleum. Wenn man in einer wasserdichten Grube zwei Bohlen in schiefer Richtung von oben nach unten legt, so weil von einander, daß ein Faß auf ihnen lagern kann und ein zweites Bohlenpaar so darüber anbringt, daß der Zwischenraum zwischen beiden gerade so groß, als die liegenden Fässer hoch sind, so kann nach Maaßgabe der Länge dieser schiefen Ebene eine Anzahl mit Petroleum gefüllter Fässer hinter einander auf ihr lie gen. Oberhalb ist der Austritt aus derselben durch eine Klappe geschlossen. Wird nunmehr die Grube mit Wasser angesüllt, so liegen alle Fässer unter demselben; da dieses aber die leichteren Petrolenmfässer zu heben bestrebt ist, so kann, wie oben die Klappe geöffnet wird, ein Faß nach dem andern aus dem Reservoir nach Bedarf gehoben werden, ohne daß der Arbeiter mit dem Wasser selbst in Berührung kommt. Die Aufbe wahrung ist sicher und selbst nach einem halben Jahr hatten die Fässer an Petroleum nichts eingebüßt. Praktische Perivcrthuug der Scherben von Steinzeug. Die im Nassauischen gesammelten und aufgekauften Scherben von Steinzeug (Mineralwasser-Flaschen re) werden gegenwärtig nach den un teren Ruhrgegenden verschickt, wo sie als sein pulverisirier Zusatz zur Chamotle bei der Fabrikation von feuerfesten Steinen, Ziegeln, Retorten u. s. w. Verwendung finden. Methode Zinkblech einen festen Lackanstrich z» geben. Gnßwaaren können in Salzsäure abgebcizt, Bleche hingegen müssen mit Bimssteinpulver so lange abgerieben werden, bis alle schwarzen Stel len verschwunden sind. Der Lackanstrich wird durch Kochen von Leinöl mit so viel Ziukvilriol oder Braunstein bereitet, daß er, anfgetragen, vordem zweiten oder dritten Tag nicht trocken wird; auch darf die WÄme 70 Grad nicht übersteigen. Vergl. Gwbztg. S. 188. Thomas Halt's patcntirter Dampfkessel. Diese neuen Kessel sind ihrem Principe nach Röhrenkessel, deren Röhren um eine möglichst große feuerberührte Fläche zu erzielen, flachge drückt sind, sodaß die Wände ca. Zoll von einander abstehen. Die äußersten Ränder je zweier benachbarter Röhren sind mit einander ver nietet nnd die Röhren selbst stehen iu Abständen von 3 Zoll auseinander. Bei in Triest vorgenommeuen Versuchen verdampfte 1 Pfund Kohle 12,7 Pfund ans 40" R. vorerwärmtes Wasser. Persahrcn das Uersilzen der Wollengarnk beim Maschen und Mrben derselben zu vermeiden. Dieser Uebelstand zeigt sich namentlich bei locker gezwirnten, weichen Streichgarnen. Vor Allem vermeide man das zu enge Aufhängen der Garnschnuren an die Stöcke und das Herumschwingen und Durchziehen der Garne durch die Hand im Waschbade, vielmehr hänge man dieselben so in das Bad ein, daß sie darin Raum genug haben, um sich nicht zu verwirren; mau stürze die Schnüre behutsam von Zeit zu Zeit und ent ferne sie nach der erfahrungsmäßig vorgeschriebeneu Zeit ans dem Bad. Dasselbe sei ca 50° warm und enthalte so viel Soda, daß das Wasser sich etwas schlüpfrig angreise. Wenn erforderlich, setze mau auch etwas grüne Seife zu. Die daraus folgende Behandlung der Garne in reinem Wasser erfolge wie das Laugen m Wannenbädern von ungefähr 25° Wärme und beim Färben vermeide man das zu dichte Einhangen der Schnuren in das Farbebad und das abwechselnde Herausnehmen und Wiedcreinhängen derselben in die Färbeflotte. Auch nach dem Farbebad wäscht man am besten in sommerwarmeu Wannenbädern. euilleLo n. Mit Ausnahme des rcdaetioneklcii Thciles beliebe man alle die Gewerbczeitung betreffenden Mittheilnngen an F. Berggold, Verlagsbuchhandlung in Berlin, Links-Straße Nr. 10, zu richten. F. Bcrggold, Vertagshandlung in Berlin. — Für die Redaction verantwortlich F. Berggvld in Berlin. — Druck von Ferber Sf Seydel in Leipzig.