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dessen Ende, um den Zutritt der atmosphärischen Luft abzu- schneidcn, in geschmolzenes Zink cintauchte. Seit einiger Zeit nun hat Chandler, wie oben bereits an gedeutet, ein anderes Verfahren aufgefunden, das Zink von dem Eisen zu trennen, wodurch es ihm gelingt, ein Zink ans der ge dachten Legirung zu gewinnen, welches nur Prcc. Eisen noch enthält und wodurch er somit dem Eisen nicht nur fast alles Zink entzieht, sondern auch ein Zink erhält, das als gut verkäuf licher Handelsartikel zu annehmbaren Preisen auf den Markt ge- Fig. 1. Anfeuchluiigsmaschine für Schtchspulen. bracht wird. Das Verfahren selbst besteht darin, d«ß er das Zink-Eisen in eisernen Gefäßen zunächst bis zu dem Grad er hitzt, wo die Legirung vollkommen schmilzt und das Zink sich zu verflüchtigen beginnen will; in diesem Augenblicke läßt er hierauf in den unteren Schichten der geschmolzenen Legirung durch ein System angebrachter Zugkauäle aümälige Abkühlung eintreten, die es verursacht, daß unter Abgabe von Zink sich eine zinkärmere Legirung bildet, die, weil schwerer schmelzbar, in festem Zustand auf dem Boden des Gefäßes sich ansammelt. Sie wird heraus geschöpft, man läßt aus der Schöpfkelle das Zink so vollständig als möglich ablaufen und unterwirft nun diese Legirung in einem anderen Gefäß, obwohl unter Anwendung höherer Hitzzrade, der selben Behandlung. Wenn lohnender Erfolg in Aussicht steht, wiederholt man den Ausschmelzungsproceß mit der nun noch zink ärmer gewordenen Legirung noch einmal, doch ist in der Regel die ganze Operation mit dem zweiten Schmelzproceß beendigt. Man sieht, daß bei dieser Berfahrungsweise der entgegen gesetzte Fall von dem stattfindet, was bei der Entsilberung der Bleierze nach der Pattison'schen Methode erfolgt; denn während bei der letzteren der abzuscheidende einfache Körper, das Blei, in festen Zustand übergeht und die Legirung flüssig bleibt, nimmt hier die Legirung feste Gestalt an und der einfache Körper, das Zink, bleibt flüssig. In dem aus der zweiten Schmelzung gewonnenen Rückstand, der noch als Material für die Destillation verkauft wird, finden sich kleine llseitige prismatische Krystalle, die durch kleine Zink- theilchen nur locker zu Gruppen znsammengefügt sind und mit der Hand leicht aus ihrem Zusammenhänge geschoben werden können; sie spielen lebhaft die Regenbogenfarben in Folge einer leichten Oxydhaut, welche auf ihrer Oberfläche aufliegt, und be stehen in hundert Theilen aus Zink 90,50 Eisen 9,50 100,100 Schmilzt man diese Krystalle, was nur bei Anwendung sehr hoher Temperaturen möglich ist, so wird noch ein geringer Be trag von Zink gewonnen und es bleibt dann eine Legirung übrig, die etwa so viel wie 12^ Proc. Eisen enthält; diese letztere nun bildet eine kompakte Masse, die nirgends eine Spur von Krystallisation zeigt und deren Schmelzpunkt so hoch liegt, daß von einer weiteren Behandlung über dem Feuer abgesehen werden muß. Auf analoge Weise kann nach Chandler auch die Tren nung des Zinkes vom Blei vorgenommen werden, z. B. in dem Falle, wo man sich des Zinks zur Entsilberung des silberhaltigen Werkbleies bedient. Ueber die Jute. (Von Prof. Julius Wiesner.)*) So wie Hanf und Flachs ist bekanntlich die Jute eine Bast faser. Sie stammt von zwei sehr nahe verwandten Pflanzen, 6orollc>ru8 eap8ulsrl8 und 6. vlitoriu8 aus der Familie der Fig. 2. ttolas Maschine Magenräder zusammeuzupresse». ^Bertikalschnilt. Tiliaceen. Obwohl in naturhistorischer Beziehung der Linde (Tilia) nahe verwandt, sind beide Pflanzen im Habitus von diesem Baume sehr verschieden. Beide sind einjährige Kräuter, die nichtsdesto weniger oft eine Höhe von zwei Klafter erreichen. Die Heimath beider Pflanze» ist das fürliche Asien, woselbst beide auch seit uralter Zeit gebaut werden. In der Regel wird 0orclioru8 j *) Lergl. „Ausland" Nr. 35 1869. s eap8ulari8 der Faser wegen, 0. olitoriun als Gemüse gebaut. In den Bezirken Dinajpur, Rungpur und Purneah wird hin- Theilmeiser Grundriss von Vola's Maschine und Horizontalschnitt der yqdraulischen Presse. gegen erstere als Gemüse, letztere ihrer Faser wegen cullivirt, woraus sich ergiebt, daß beide Species, je nach ihrer Cultur, zu beiden Zwecken dienen können. Außer den beiden genannten Ar ten der Gattung Corchorus kommen noch mehrere andere in In dien vor. Es sind dies jedoch meist Unkräuter. In der fran zösischen Colonie Indiens wird indeß eine dieser Species, näm lich 6or, äoesmanKuIutus der Faser wegen gebaut. Ich habe