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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.06.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130607023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913060702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913060702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-07
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Monat
1913-06
-
Jahr
1913
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Seite 2. Ht. 284. HbenO-Husoabt. Xelpjig« Tageblatt. bieg Brojelt unb fperiell über ben Blau einer Berbiubung von ilüefel jur EntSmünbung ®e- ridjte ber in ®etrad)t fonnnenben Bratinjial- beßörben, ber Eifenbaljnbheftionen unb be« Cberbergamt« eingeforbert, bie, wie wir erfah ren, nunmehr färntlid) eingegemgen finb. Der '-Hericljt be« Cberpräfibcntcn mm Hannover war für ba« Bro» infofern non befonberer Bebeu- tung, al« ber Munal gleidjjeitig Wefentlicße lanbeSTulturelle ^ntcreffen ber ^roüinj berührt, ba er und) ber vorgefeßenen Binieufüßrung ba« Burtanger Moor unb T o n c i f e n l a g e r b n r d) f eß n e i b c n fall. Auf Eruiib ber ein- geforberten Beridjte finben nunmeßr Erörterun gen jwifeßen ben beteiligten Neffort« ^reufjenö unb be« 'neid)« ffalt, bie eine btrehe praftifeße Förbenntg unb Kfarftellung ber Angelegenheit bejwcrfen. Die prenftifeße StaatSregicrung will ißr ^ntereffe au ben Kaualplänen babur'd) be- tunben, baß fie entWeber geeignete höhere '-Be amte mit ber 'Prüfung ber Kanalpläne beauf tragt, ober fie bem Bereut ju biejem Hwerf jur Verfügung (teilt. ES fanu weiter ein ftaatlidjcr Bufcßuß in F rn Ü e fonimen, ber bem Berein für bie notivenbigen Borarbeiten übertviefen wirb. Eine forgfältige Unterfudjung ber uorliegcnben 'Projette nad) ber teeßnifdjen, wirtjdjaftlidjen unb finanziellen Seite erfdjeint unbebingt notwenbig, unb von ben beibeit vorliegenbcn großzügigen 'Plänen erheben fid) gegen ben bes Ingenieurs Nofenießer infofern bebeutfamc Bebenlen, al« ber Kanal eine Tiefe erhalten foll, bie and) für Secfdjiffe von ben größten Dimenfionen be- redjnct ift. Die Durchführung biefe« fprojeftS würbe außerorbentlid) hohe Xloften unb gleich zeitig anßergcwößnfid) tedjnifeße Sdjivierigteiten vcruifachen, bie einer Finanzierung crßeblid) im ilßcge ftehen würben. Da« .^erjbcrg-Xacföfdie Brojelt, beffen F‘ nnn 5’ crnn 0 gleichfalls erßeb- lidje Sdiwierigleitcn bereiten Dürfte, fietjt ba- gegen nur eine ißaffertiefe von 4 1 /, 'Pieter Vor unb befdiränft fid) auf einen BiintenfdjiffaßrtS- fanal, ben and) bie Nßcinbampfer benußen Tön- nen, bie von Köln nad) JRotterbam fahren. Die Folge ber Durchführung biefes plane« mürbe and) eine Vertiefung be« Nbein« von Köln bi« 'JBefel zur '.’iotiveubigteit machen, 'ißciin bie preußifdjc Sfaatsregierung in eine Prüfung bie- fer 'Pläne eintritt, fo muß anberfeit« betont wer ben, baß au« ihrer Beteiligung an ben Vor arbeiten jur Klärung ber ganzen Sadjlagc nidjt Folgerungen ßinficßtlid) ihrer Späteren Stellung nahme gejogen werben bürfen. franjößfthe preBftimmen über das Sabinen Bartha«. Aleßrerc 'parifer '-Blätter, namentlich bie ge* mäßiflt=rcpublifanif<ben unb nationaliftifcben, er» flären, bas Minifterium habe auch feinen am Frei» tag erzielten Sieg ausschließlich ber Tatfache zu ver» banten, baß bie '-Dichtheit ber Kammer bas Gefeß über bie breijährige Dien ft seit bureß» bringen wolle. So Schreibt bie „Nßpublique Francaife" Die 'Jiieberlage bes Kabinetts wäre gleidjbebeutcnb mit ber Gefäßrbung bet Militärvorlage. Das £!anb wäre bet biefen ernften internationalen Verhältniffen 'Polititern preisgegeben, bie bereits ausgiebige Veweife ihrer llnfähigteit geliefert hätten. Gbenfo ertlärt bie „2 ihre 'Parole“: Die Mehrheit, bie für bas Ministerium ftimmt, ift immer bieielbe. Gs ift bie Meßrßcit bes b r e i j ä 1) r i g e n D i e n ft e s. Sie beftei)t aus allen jenen Deputierten, bie ohne Unterschieb ber 'Parteirichtung bas Ministerium Varthoii unter- ftüßen, weil fie fürchten, baß beffen Sturz auch eine Nieberlagc für bas unerläßliche üVert ber nationalen 'Perteibigung wäre. Die rabitale „Can ter ne" fd)reibt: Das Habt nett 'Parlhou wirb fdjließlicf) ben Anfdjein eines reattionären Kabinetts erhalten. Sn ber Kammer unb in ber öffentlichen Meinung wirb fid) eine Mehrheit ber Necßten unb eine Miubcrßcit ber Pinien bilben, unb bie Nepu» blitaner werben jcrtlüftet vor bie '-Ißäßkrfcßaft treten. BcicQ. * ®tn „ttrfolg“ ber Deutfcb-Sojialen. Uns wirt aus 91 oeßlitj geschrieben: „SDßenig 3ntereffe fanb eine vom Canbesoerbanb ber beutWMojtalen Partei anberaumte öffentliche politische xJerfairrmluna, bie für Donnerstag fm Saale bes Rotels zum (holbenen Ööwen hier elnberufen worben war. partetfetretär (5. Miefchte aus fieipzig wollte über bas Thema Sprechen: „Deutfrfje Aroett in Stabt unb fianb unter ber öerrfchaft bes ffiroßfapitals." Sßegen zu fchwachen 'öefuchs tonnte bie fBerfammlung jenod) nicht ftatt-- finben, benn es waren außer bem Mejerenten nur — neun 3ubörer erßhicncn. (Es Scheint hier für bie Deutfch’Sopalen alfo fein geeignetes Fflb zu fein.“ * * Meidjstag unb Kaiferjubifaum. Die Frage, ob ber 'Jieichstag anläßlich bes Dlegierungsjubildums bes Kaifers eine Kunbgcbung ocranftalten wirb refp. in welcher Form, wirb erft in ber nächften SBochc entfd)ieben werben. (Eine befonbere Feftfißung am 16. Suni wirb vorausSicht'‘.ch nicht ftattflnben, lonbern es wirb am 14. 3uni in einer geeigneten Form ber gefd)ichtlid)en Tatfachc gebucht werben. * 9leue Seutfcfjlanbreife bes Prinzen oon SBales. 'Jßie bie fionboner 3ütungen melben, wirb bet Prinz oon Wies am 1. 3uIi nach DeutfCblanb reifen. (Er wixb ungefähr Sechs Wehen in Deutfch- lanb bleiben, unb zwar wirb er währenb bes größten Teils biefer 3eit ®aft bes (öroßherzogs unb ber Großherzogin oon 9JlectIenbuTg=Streliß fein. * 3ubiläumsftiftung. Die Stabtverorbneten in G r f u 11 befcßloffen, Statt bet in ber vorigen Sißung bewilligten 10 000 <-« zum Megicrungsjubiläum bes Kaifers 20 000 9J( a 11 an bie bebürftigen Pete» ranen ber Stabt (Erfurt zu verteilen. Für bie Kßifer»2Bilbelm»Veteranenftiftung verbleiben fonaeß nod) 30 000 .<• * Der neue 'Präfibcnt ber Slnßeblungstommifßon. 3Bie nad) ber „Königsb. 2Illg. 3t0.“ in parlamenta= rifd)cn Kreifen verlautet, tommt für bie 'Jlachfolge von Dr. Gramfd) feiner ber bisher in ber Oeffent« lidjfeit genannten Kanbibaten in ^Betracht; vielmehr wirb voraussichtlich ber Portragenbe 9?at im £anb» wtrtfdjaftsminifterium, Geh. 9leg.«9lat Dr. Frhr. v. 3Ka|fenbach zum Präfibenten ber ^Infieblunge» tommiffion ernannt werben. * 3n ber Generalversammlung ber Teutfrf)en SanbnHrtfchaftsgefetlfchaft in Straßburg würbe für 1916 'Jlürnberg unb für 1917 Königsberg als Sius« fteHungsott gewählt. * Für bie Sißung bes Gcfamtausf^ußes bes §anfa»Sunbes, bie aus Slnlaß bes Kaiferjubiläums am 10. 3uni in Berlin im Sjofmannhaus, Sigis» munbftraße 4, ftattfinbet — wir haben batüber be reits berietet — ift enbgültig folgenbe Tagesorbnung aufgeftellt: Die Tagung beginnt mit einer Slnfprache bes präfibenten bes $anfa»Bunbes Geheimrat Dr. 91 i e b e r über bas Thema: „25 3ahre beutSche SBirt» fchaftsentwlcflung." Danach folgt ber Bericht ber 9levifionstommifßon burdj ben 2lbgeorbneten General» birettor Stöne. liebet bie 3uwahlen in bas Di« rettorium unb ben Gefamtausfchuß bes Sjanfa-Bunbes berichtet bet präfibent bes §anfa-Sunbes, Kommet» jienrat G n g e l h a t b, 'JJlitglieb bet Giften Babifrfjen Kammer, hierauf folgt bet Geschäftsbericht, ben ber Gefd)äftsführet bes $anfa»Sunbes Dt. Kleefelb erftattet. 3m 9lnfchluß batan finben Referate über bie 9Behr» unb Derfungsvorlagen vom Stanbpuntt von 3nbuftrie, Sjanbe! unb Gewerbe mit anfchließen« ber DiC’tuffion ftatt. 9lefcrenten finb: ber Gefchäfts» führet bes S>anfa»Bunbes Slbgeorbneter von '-Richt» h o f e n unb bas IRitglieb besDircftoriums bes Sjanfa» '-Bunbcs Dr. Stiel em ann. Slbenbs um 8 Uhr beginnt im fjauptreftaurant bes 3vologifd)en Gartens, Gingang Pi'ditenfteinbrücte, bas Feftbanlett. * Der Deutfdje Verein gegen ben fDlißbraudj geiftiger Getränte, ber jeßt auf eine 30jäI)rigc Segensreiche Tätigleit zurücfblicft, wirb feine bies« jährige Fahresm'riammlung vom 23. bis 26. 3uui in Hannover halten. Den £>auptgegenftanb her Berijanblungen wirb am 25. 3uni bas attuellc Thema „Altoßol unb Perlehrsfidicrhcit“ bilben, für bas Geßeimrat 'Ammann oon ber MeichseifcnbahU" Verwaltung in Straßburg, Bertehrsinfpeftor Krüger oon ben Stäbtifcben Straßenbahnen in Köln unb anbere als SRebner gewonnen finb. Borausgeben wirb u. a. eine Frauenoerfammlung am 23. abenbs mit Vortrag von Frau Generalarzt Steinhaufen aus Kaffel über „Die Betämpfung bes 'llltobolmiß» braud)s, eine Kulturaufgabe ber Frau" unb eine öffentliche Boltsoerfammlung am Slbenb bes 24. 3 u ui mit furzen Borträgen von namhaften unb (Sttfllanb« * Gutbecfung einet Berfthwörung in 3>fanb? Gin llonboner Telegramm aus Dublin melbet, baß bie3ollbehötben an Borb eines Dampfers in einem 9Röbelwagen, beffen 3nhr.lt als 'JJiöbel betlariert war, unb ber an ben '-Refibenten ber GraffchaftGavan abreffiert war, fünf» hunbert Gewehre unb ebenfooiele Bajonette frember $ertunft entbedt unb beschlagnahmt haben. Gs wirb angenommen, baß bieje Wffen für bie 'Provinz II1 ft e r beftimmt gewefen Seien. ^ranfreirfj. * 9lad, bem Gefeßentwurf übet bie BerbefSetung bes Selbes bet Offiziere werben, wie bie „France IDiilitairc" berichtet, bie Dtoifionsgenerale monat« lieh 100 Franf, bie Brigabegcnerale 210, bie fachtunbigen 3lebnetn übet bie Betämpfung be» ^Iltoholmißbrauihs bntch Spiel unb Sport, in ben Schufen, auf ben fcocftfchulen unb burch bas &aus. 8ußerbem werben Borträge für Schüler unb 3ugenblithe in Hannover unb öinben ftattfinben. 9Rtt ber Tagung wirb, wie jebes 3°^r, bie 3ahres« verfemmlung oon Irinterheilftätten bes beutfdjen Sprachgebiets mit reichhaltiger Tagesorbnung oer» bunben fein. * Tas Programm füt bie 14. $aupttagung bet Allgemeinen Go.>lutf). Konferenz tn Nürnberg ift erschienen. Die Gröffnungs»Betjammlung, 'JJlontag, ben 8. September, wirb außer ben Begrüßungen heimischer unb auswärtiger Bertreter einen Vortrag bes Freiherrn v. Bedjmann, München: „Mehr flaienbienft in bet Kirdje“, bieten. Die Prebigt am erften fcaupttag, Dienstag, ben 9. September, hat Profeffor D. Althaus, Öeipzig, übernommen, hierauf folgt bie erfte fjauptnerfammlung mit bem Bor» trage bes Geheimrats D. v. 3 ahn, Grlangen: 9ßarum müßen wir am Befenntnis fefthalten? Am Nachmittag Spticßt öofprebtcier 9lorbt), Stocfholm, über bas Thema: „AJie wirb bie Kirche fähig, bie geiftlichen Bewegungen in ihrer Mitte zum Segen bes chriftlichen Boltes zu leiten?" Der Abenb ift füt ein gefeHtges Beifammenfetn votbe» halten. Mittwoch, ben 10. September, flnbet ein 9Rorgengottesbienft mit Anfprache bes Geheimen Konßftortalrats D. (jaußleiter, Greifswalb, ftatt. Darauf folgt ber Bortrag bes Geheimen Ober» firchenrats D. S> a a d, Schwerin, übet bie Frage: „SBarum bat bie Kir<fje von bem Neuerwachen bes religiöfen 3ntereifes bisher So wenig Gewinn ge» habt?“ Der Nachmittag ift freigelaffen tüt Befich» tigungen ber Nürnberger Kunftwerte. Am Abenb finbet eine öffentliche Berfammlung ftatt. 3n btei Teilen wirb bas attuelle Thema: „ßutber als Kirchen» mann unb als Bolfsmann" in ber Sßeife behanbelt werben, baß Pfarrer 1>. Steinbach, Ansbach, über .Äiuther unbNom",Geh.KonfiftorialratD.Sßalther, Moftocf, über „ßuther unb bie Schwarmgeifter“ unb Generalfupertntenbent D.$oppe, £>ilbesl)eim, über „lluther als Boltsmann“ fpreefien wirb. Am Don nerstag, ben 11. September, rommen bie Spezial» tonferenzen für Snnere unb Aeußere fowie 3uoen» 'Million, füt ben lutherifcfjen Gottestaften unb für bie lutberiicfje Auswanberermiffton zu ihrem Necht. Sm Sdilußgottesbienft, abenbs 6 llpr, wirb Ober» tonfiftorialrat D. Braun, Ansbach, prebigen. Gin» trittstarten zu 3 Mart finb ab 1. 3uli füt Teil» nehmet aus Bagern bei Pfarrer Gngelharbt»Nürn» berg, füt Teilnehmer aus anberen ßänbern beim Sefietär, Baftor (jübener in Miltiß«Noißfcf)en, Be» Zirt Dresben, zu hoben. * Neidje»3önner»Iag. Der„Neichsverbanb heutiger Kollauffeher. «Aißftenten unb »Setretäre“, e. B. zu Altona, hält vom 3. bis 5. 3uli in Dortmunb feinen 13. orbentlidjen Berbanbstag ab. Der Bet» banb umfaßt zurzeit bie obengenannten Kollbcamten aus allen beutichen Bunbesftaaten. Der Neidjs» verbanb gliebert fleh in 16 fianbesverbänbe unb etwa 400 3roei0oeteine. Die Beratungen tn Dort» munb werben vor allem Stanbesfragen betreffen; bet Ncichsverbanb ftrebt hierbei nach einer Per» befferung ber Fad)ousbtlbung, ber bie Beljörbe bis» her noch nicht bas genügenbe 3ntereffe entgegen» S ebradjt hat, unb nach einet allgemeinen Jjebung bes ioUbeamtenftanbes, bie ber enormen Gntwidlung entfpridjt, bie bie 3oll» unb Neichsfteuetgefeßgebung im letjten Sabrzehnt erfahren hat. Ferner erftrebt ber Neidjsvetbanb bie Ginfüfjrung einer NcichszoH» Verwaltung in ähnlidjer Form, wie heute bie '.Reichs» poft organifiert ift. 3u ben Beratungen in Dort- munb werben etwa 80 Delegierte aus allen Teilen bes Neidjes fowie Borftanbsmitglieber bes '-Reichs* verbanbes eintreffen. Samtabentt, 7. Juai 1913* Dberften 276, bie Dberftleutnants 235, bie Majore 208, bie Hauptleute 188, bie ßeutnants 110 unb bie Unterleutnants 72 Front mehr beziehen. < Vanieit. * 3« ber Spannung zwifeßen liberalen unb Konservativen wirb uns aus Mabrib unter bem 7. 3unt gemelbet: 3 n ber Kammer erwiberte Mi» nifterpräfibent Graf Ncmanones auf bie vor» geftrigen Ausführungen Ajcaratcs unb ertlärte u. a.: SBenn bie Mitglieber ber ßinten mit uns enger zufammenarbeiten wollten, fönnte unfer ganzes Programm oerwirtlicht werben. Alles was bie Be» beutung einer Annäherung ber Nepubli« tonet an bie Monarchie hat, verbient bie warme Anertennung ber ßiberalen, unb, fern ba« oon, ben Nepublitanern ben geringsten 'IBtberftanb entgegenjufeßen, öffneten wir ihnen vielmehr auf» richtig unfere Arme. Graf Nomanones Schloß mit ber Aufforbcrung insbefonbere an bie republitanifch» reformistische Gruppe, zur Monarchie überzugehen. Unfere Arme, Jagte ber Minifterpräfibent, id) wieberhole es 3hnen, finb geöffnet unb bie Ne» gterung wartet auf Sie. (Beifall bei ben ßiberalen.) Werften. * Nüdteßr bes Prinzregenten? 9ßie bas „Gcho be Baris" melbet, würbe ber Brinzregent von Berfien von ben Bartfer Botfchaftern G n g l a n b s unb N u ß 1 a n b s erfocht, möglichft halb nach Teheran zurüdjutehren. Gr wirb wahrfchefalidj zu» nädjft nach Bonbon unb von bort nach Berfien reifen. Stattabfl. * Tie abgeleljnte Flottenoorlage. Der Premier» minifter B o r b e n gab im Unterhaufe bie Grtlärung ab, baß bie Negierung Später bie F l o 11 e n n o t« läge von neuem einbringen werbe. Das Parlament hat fid) vertagt. pecfnnaloerändetungen in üet fötWthen Htmee. Offiziere, Fähnriche ufw. Den 25. Mai. v. (jepgenborff, Major beim Stabe bes 2. Gren.»Negts. Nr. 101 „Kaifer Sßilljelm, König oon Preußen", unter Berfeßung in bos 12. 3nf.=Negt. Nr. 177, zum Bats.«Kommanbeur ernannt. Den 29. Mai. ßubwig, ßtnt. ber Nef. bes 10. 3nf=Negts. Nr. 184, in ber aktiven Armee, unb zwar als ßtnt. mit einem potente vom 19. Auguit 1909 N am 1. 3uni Ib. 3- im genannten Negt. wiebet angeitellt. Den 3. 3uni. Die ßtnts. Finbeifenim8.3nf.»Negt. „Prinz 3ohonn Georg“ Nr. 107, Schuberth im 2. Grcn.» Negt. 101 „Kaifer SBilhelm, König von Preußen“, — vom 11. 3uni b. 3- ab zur Dienftleiftung bei ber Kgl. Breuß. 1. Gifenb.»Brig. lommanbiert. Beamte bet Militärverwaltung. Durch Berfügung bes Kriegs« m i n t ft e r t u m s. D e n 27. M a i. 2ßed, Canb. rev. min., Sjilfsgeiftlicfjer in Mügeln, Bez. Dresben, unterm 1. 3uni b. 3- als Militär» fillfsgeiftlicfcr angeitellt unb ber 4. Dfoifion Nr. 40 — Stanbort Ghemniß — zugetcilt. Den 4. 3 u n i. S a r ch c w i ß , Divijionspfarrer bei ber 3. Div. Nr. 32, unterm 1. Dftooer 1913 nach bem Stanbort Baußen verfeßt. * Crbensoerleifjungen. Der König hat Gr« laubnis zur Anlegung nithtjächiiicber Drbens» auszeidjnungen erteilt: bes Königlich Breußifdjcn Kronenorbens 3. Klaffe; bem Dberftltnt. Ffani. oon Dlbershaufcn beim Stabe bes 6. 3nf.=Negts. Nr. 105 „König JBilhelm II. oon fflßürttemberg“; besfelben Drbens 4. Klaffe: bem Dbcrltnt. Heller im 2. Bion.=Bat. Nr. 22; bes Komturtreuzcs bes Kaiferlich Königlich Defterreichiicheii Franz»3ofeph s Drbens: bem Major Hentfd) im Generalftabc bes XIX. (2. K. S.) Armeetorps; bes Nittecfreuzes 1. Klaffe bes Königlid) Scßwebifdien Schwertarbmis: bem 'Rittm. z. o. Hinüber; bes Nittertreuzes 1. Klaffe bes Großherzoglich Bcibif^en Drbens vom 3äbringcr ßömen: bem Major Frhm. o. Uslar« G I e i d) c n , Bats.«Kommanbeur im 4. Fnf-^fat. Nr. 103; besfelben Drbens 2. Klaffe: bem Dberzahl» mcifter Müller im 4. 3nf.»Negt. Nr. 103; ber Großherzoglich Babifcben Silbernen Berbienft« mebaille: bem Fclbwcocl Müller im 4. 3nf.’Nc« giment Nr. 103. ?J IDusik. Noman von G. StielenMarfoaH. (ttaebbrurf »erboten.) Dann hat bie Mutter von Heimweh unb 5cl)nfnd)t gesprochen. <So mußte bos Hingen: )üß, fd)lid)t unb leife wie ein vertraute« loel)- mütiges Bolfölieb. Ölnwadjfenb bann, fid) auf- fcfjwingenb ju fdjmerjüofter Klage, jur immer roiebcrfehrenben verlangenbcn Frage: wo bift bu, — ivo bift bu, mein geliebte« Banb? Aber bie Mutter war halb au« ben SHnbe« Beben gcfdnvunben, immer weiter. Erft nur in ba« Heine Ofomad) ba nebenan. T>ic Erjiehcrin — ba war fie mit hölzernem Tritt unb nid)tö- lagenbcr Mclobic — hatte ßcna ftreng bewacht, baß fie niemctl« bie Mutter „beläftigen" burftc. Die war bann auch au« bem Haufe verfdifaun- ben — — „auf ßfetfen ift fie" — hatte ber Pater gefügt. Aber nun — wie brößnenb fefover, wie brüdenb ernft Hang ba« nun. Da« war, wie ber Pater cinft ju ihr gefommen war, ganz anbere wie fonfr, fie an« .perj genommen unb weinenb gefaßt hatte: „Meine Heine Magbaleua, beine arnic, liebe Mutter ift nun erlöft!" Hier war be« Kinbe« ffaunenb helle Frage: „Bon was benn crlöft?" „Bon ihrem traurigen Beiben." „2ßev hat fie benn crlöft?" Die Kleine hatte mit heimlicher Freube an bie fd)önen prinjen im Märchen gebadjt, bie arme gefangene ober verzauberte Königstöchter crlöfen. „Der Tob, mein arme* Kinb, ber Tob!" Unb an feinem feßweren Ernft, feiner tiefen Trauer hatte ba« Srinb begriffen, baß bas hoch etwa« anbere« fein mußte al« bie Erlöftingen, von bcncn bie Märdjeu bcridjten unb baß bei befreieubc Tob fein ljerilid)«fd)öner junger prinj fein Tonnte. — — — — Magbaleua ließ bie Hänbc ein wenig rußen. „Meine BJhitter — meine Mutter — ;• Jagte üt Mfe. . Nad) einer '-Ißcilc begann fie wicber mit ben feften frifdjen Sßeifen eine« Marfdje«. ‘Da« war Muß, bie anmarfdjiert tarn mit ihren großen Birtfd)aft«fd)ürjen unb bem <£d)lüffelförbd)en, mit bem lauten, gefunbeit Badjen. „Ei, ba« taugt nidjt« —" hatte bie erllärt — „ba« Kinb ift ganj unb gar Ver träumt. Da« verträumte Söcfcn mag id) aber gar nidjt an Miiibcrn leiben. Ta muß Beben rein." Unb fie hatte Beben herein gebracht. Bon jebt an Hang e« wie Söaljer unb Märfdjc unb luftige Ternigc Bieber. Unb bann: „'Ißcr will unter bic Solbaten, ber muß haben ein Ecweßr —" Hier war ber Heine Paul mit feinen ftram- men Beincßen, feinem ganjen lecfcn ^ungeii- bafein. Die »Spielerin ladite froh. „pucfdien, bu bummer Heiner frecher Bud!" 2Bo aber blieb Eroßvatcr Silberbaar? Sil* berljärrfjcn, ber Magbaleua am beften tannte unb iljr treuer Frcunb war? Der einzige, ber wußte, baß fie ihrer Mutter See Id) en war! Unb ber an bie Mnfif biefe« Seelchen« glaubte! Der einmal faß ein ^aljr lang fdjwere Kämpfe mit feinen) eigenen «oljne burqjfocßten hatte, Tag für Tag, weil er Magbalena jur Künftlcrin machen wollte! ber Pater batte gejürnt. „'Nie unb nim- mermebr, fo lange idi lebe!" ja, Erößväterdicn Silbernaar. Da« einzige, wa« bu erreicht haß» baß id) nun nur nod) ganj verftol)len an ben Flügel barf, wenn Pater unb Mutter mitf) nid)t hören fönnen." Siehft bu, ba bift bu, bu lieber, gütiger, milber (preis, mit beinen filbernen Haaren unb ben blauen hinunclSHarcn Augen — —. Der bu finbeft, baß Magbalena für Hermann Ninger jh fefjabe fei! Für ben foliben, fo furdjtbar braven, fo furchtbar reid)cn Hermann, ber tüchtigen Muß tüchtigften «ruber, ben fie ben p r ä di t i g e u Meiifeßen nennen, ju fchabeü! „Höre nur, ßörc -»• nun Tommt Hermann Ninger, ber luftige, Jamofe unb Hnbergute Niefe. Aber ba mußte Magbalena aufhören, bie SBirHicßTeit rief nad) ißr. ES würbe fehr heftig an ber .öau«glocfc Iieläutet, raulje Männerfttmmcn fpracnen brau sen unb c« Hang, al« ob ein fdjwcrer Ecgcn- tanb nicbcrgefcßt würbe. Dajwifdjcn tönte ba« fanfte Stimmeßen ber Heinen Mabcmoifcllc in ßilflofem Kaubcrwelfd). Ad) richtig, ja, Muß war au« unb Anna in ber Btafcßrüdfe. Die n auSt0 4«er ßattc bie 'Bflirfjt, fid) um ba« ju Tümmern, roa« ba brau- ßcn vorging. 3ögernb crßob fid) Bcna, fic riß fid) fdjweren Hcrjen« los, benn biefe heimlichen Feicrftunben waren feiten. Auf ihrem jungen ®efid)t, ba« für ein Mäb* eßen ißreS Alters merhvürbig burd)geiftigt war, lag norij ber AJtberfrijcin biefe« tiefen Traum- glüd«, al« fic bie Tür jum Porfaal öffnete. Aber im Aiigcnblirf war er verflogen unb hatte beut AuSbrud bjeftigften Erfriircrfcn« roeidjen muffen. Mitten auf ber Diele ftanb eine Baljrc, bar- auf in Dorfen cingeßüllt ein junger Mann lag. Er war bewußtlos unb jein Kopf verfcßwciub faft ganj in einem großen weißen Pcrbanb. Ec- pärfiräger Näwe ftanb bort in feiner blauen Stufe unb breßte feine rote Müße jwifdjen ben Hän- beu, feine Augen gloßten wie bie eine« Fra)d)e« auebrurfölo« au« bem verfeßwommeneu Eeficßt be« SdjnapStrinter«. Unb neben ißm ftanb, ein wohltuenbc« Eegenftüd, ein junger 'Baljiibcam- ter, fchlanf, felbftbewußt unb Torrett. Er ivaubte fief) an Magbalena. „2ßit bringen hier einen Perunglüctten," fagte er, „ben fic au« bem D*3 U 0 4 Ußr 2b Min. außgelaben haben. Sie wagten iljn meßt weiter nrttjuneßmen, ber £ug fährt jeßt ftramm bi« BrcSlau burd), nod) gut jivei Stunben, unb e« befaitb fid, zufälligecwcifc nidit c i n Arjt barin. Unb fie meinten, es wäre ßoße baß er in ärjtlicße Seßanblung tämc. Drum ßaben wir and) nießt gewagt, ißn erft nod) bergauf unb -ab ben weiten 'Ißeg jum Krantenßau« ju trans portieren. Der StationSvorfteßer meinte, e« würbe am rießtigften fein, ißn ßierßer jur Unter« fueßung ju tragen.'’ „Mein Eott —," Jagte Magbalena teilnahms voll, „Bater ift nidjt ßier, er maeßt KranTen- befueße unb wirb fo halb nicht fommeii —." Eepärfträger Näwc feufzte unb c« verbreitete fieß ein fdjarfer ^ufelgcrudj. „Berpudjt nod) ein« —murmelte er unb Haßte fid) am Sdjäbel, „verpucht, ba« ift ’ne fdjlnnme Sadjc. Ter macht’« ui’ meßt lange." „Ah pauvre homme —," fagte bic Keine Mabe- moifelle, bic Von all ben Neben nidjt feßt Piel üer- ftanben ßattc, in übcrqucllciibcm fraulichem Mit leib. „Que faire, Madeleine, que faire?" Magbalena trat an bic 'Baßrc Ijcran unb bliche auf ben Berunglücftcn, beffen fdjmale«, bräunlidje« Ecfidjt unter bem ungefeßief- ten Bcrbanbe tlcin wie bas eines Kinbe« ausfaß. Al« fic fid) über ißn beugte, öffnete er bic Augen, buntle Augen, über benen ber Sdjleicr ber Bewitßtlofigteit lag. Seine Bippen feßienen etwas ju flüftern, Bcna beugte fid) tief um eö ju berfteßen. „Telegraphieren!" flcßtc er — „telegraphie ren!" Angftboll unb unruhig iviebcrßoltc er immer ba« eine 'Ißort. 9fn tiefen beruhigenben Tönen verfpraeß fic cs ißm. „3a, ja, wir telegraphieren fofort." Seine Bippen verzogen fid) ein wenig, wie , zu einem Bäcßeln. „Dante," flüftertc er fauin hörbar unb fant auf« neue in bic tiefe Nacßt. Magbalena rießtete fid) auf. „Mein Eroßvater muß fommen," fagte fie — „er ift ja aueß früßer Arjt gewefen." „Un wa« für eener —" murmelte Eepäcf- träger Näwe jubilligenb — „allen Ulefpeft!" Bena eilte nach bem Oberftorf ßinauf, über ben laugen Korribor bortßin, wo eine bunte Elastür Eroßvater« ihJoßnung voin übrigen Haufe abtcilte. Sie trommelte att bic Scheiben. Gr fam unb lief, al« er vernommen, um wa« e*. fidj ßanbette, bie Treppe hinab wie em jjünu- ling. • (Fvrtfefcuns tn btt 3Rot0tn«u#(jabe.)
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