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Leipziger Han-elszeituna. Livs ürr üeuMen SleineileninüMtrie. XX Das Frühiahrsgeschäft hat seinen Höhepunkt bereits überschritten, und es iaht sich feststellen, daß die gehegten Erwartungen bei weitem nicht erfüllt worden sind. Das versteht sich sowohl für den Um. fang der Bestellungen als auch für die Preise. Es latzt sich zwar nicht verkennen, daß verschiedene Branchen gut beschäftigt sind, aber die meisten Be triebe sind bei weitem nicht im Umfang ihrer Pro- duklionsfnhigkeit beschäftigt, und vor allen Dingen können sich die kliotierungen nicht nach oben bewegen. Die Arbeiterfrage verursacht in letzter Zeit auch wie der gröbere Schwierigkeiten. Dazu kommt, daft von den Berbandsfragen ein Druck ausgeht, der auf dem gesamten Montangewerbe lastet und eine rege Kauflust fast nirgends aufkommen läßt: überall wird Zurückhaltung an den Tag gelegt und nur das Allernotwendigste gekauft. Nach der letzten Mit gliederversammlung des Stahlwerksverbandes, die. wie zu erwarten war, keine Erhöhungen der Beteili- gungsziffern für Stabeisen, Nöhren und Bleche ge bracht hat, vielmehr diese Anträge in der Sitzung sämtlich zurückgezogen wurden, sind einer befürchteten Ueberproduktion vorläufig ernige Schranken aufge setzt. so daß aus diesem Grunde ein Nachgeben der Preise nicht zu erwarten ist. Die Aussichten sind für den Sommer ziemlich schwach, denn nirgends zeigt sich gröberer Bedarf, und die Bautätigkeit hat sich auch nicht so bedeutend entwickelt, wie man es vor einigen Monaten erhofft hatte. Zn Bauartikeln ist die Beschäftigung leid lich befriedigend, und es liegen für die nächsten Mo nate genügend Aufträge vor. Aus verschiedenen Be zirken werden aber Klagen laut, daß der Bedarf sehr flau sei, weil die Baulust teils durch frühere Ueber produktion, teils durch den wenig flüssigen Geldmarkt nachgelassen haben. Die Banken sind im Hergeben von Darlehen für Bauzwecke sehr zurückhaltend und vor sichtig geworden, und die Kapitalisten bauen nicht, weil in den meisten Gebieten ein grober Uederschutz von Wohnungen besteht. Bemerkt sei noch, daft man mit Preiserhöhungen, trotz der steigenden Löhn«, zur zeit nur sehr schwer durchdringen kann. Nicht viel besser sieht es in Möbelbeschlägen aus: man hat wohl noch ziemlich Arbeit, jedoch lassen die Preise kaum einen Nutzen zu. Eine westfälische Werkzeugfabrik schreibt uns: „Die Aussichten unserer Branche sind die denk bar schlechtesten. Die Preise haben nicht den Weg nach oben eingeschlagen, sondern sind von Monat zu Monat niedriger geworden. Der Artikel Hacken liegt derart auf der Strafte, daft alle fabrizierenden Werke unter Selbstkosten verkaufen, um beschäftigt zu sein. Das Friihjahrscseschäft hat den Erwartungen nicht entsprochen. Das Inlandsgeschäft war recht flau." Nehnlich drückt sich auch eine rheinische Werk- zeugfabrik aus. die uns folgendes mitteilt: „Wir haben ein Besserwerden der Preise leider bis heute nicht wahrnehmen können. Im Gegenteil, die schwankenden Nvhmaterinlicnprcise geben den Ab nehmern nur zu Bcdarfskäufen Anlaß. Man rechnet mit einem weiteren Rückgänge der Rohmaterial preise und hält mit gröberen Abschlüssen zurück." lleber die Lage der Ketteni n d u'st'r i e schreibt uns ein westfälisches Werk: „Die Preise haben leider auch jetzt nicht irgendwelche Aufbesserung erfahren, dabei gehen die Aufträge spärlich ein, so daft man scweu kann, daft die auf das Frühfahrsgeschäft Ls- setzten .Hoffnungen nicht in Erfüllung gegangen sind. Die Aussichten sind nach wie vor unklar. In der Schlösser- und Schl ilsselbranche hat sich die Situation gegen den Vormonat unver ändert gehalten. Im Velberter Revier ist die Be schäftigung noch gut und die Konventionspreise lassen auch einen lohnenden Betrieb zu. In Schrauben und Nieten ist die Situation noch unklar, in beiden Branchen ist man noch mit den Zusammenschluftbestrebungen beschäftigt, deren Verwirklichung anscheinend noch grosse Schwierig keiten macht. Aus dem Solinger Revier äußert sich eine grafte Stahlwarenfabrik, die als Spezialität R a - sicrmesser hcrstcllt, folgcndermaften: „Auf Ihre Anfrage erwidern wir Ihnen, daft in der Stahl warenbranche im allgemeinen im deutschen Ge schäft die Kauflust etwas nachläftt. Da aber im Erport genügend Aufträge eingingen, so kann man den Geschäftsgang bis jetzt als befriedigend be zeichnen. Allerdings lassen die Ergebnisse der letzten acht Tage ein weiteres Abflauen feststellen und dürfte das Hriihjahrsgeschäft wohl seinen Höhepunkt er reicht haben und für die nächsten Monate stiller wer den. Die Preise konnten nur bei wenigen Artikeln — wo es die Steigerung der Rohmaterialpreise dringend erforderte — etwas erhöht werden und sind im all- aemeinen noch sehr gedrückt." Die Solinger S e n s e n i n d u st r i e ist gut beschäftigt. Die Waffenfabriken haben gleichfalls nach ziemlich zu tun und arbeiten an verschiedenen gröfteren Vestel- lunaen für den Erport, daaeqeu läßt das Inlands- gefräst noch weiter zu wünschen iibria. In der Fahrrad- und Automobil branche bat die Saison leidlich befriedigend eing« setzt, jedoch w'rd auch weiter über den scharfen Wettbewerb geklagt, der die Preise drückt und viele Schleuderware an den Markt bringt. Der Markt für Drahtwaren zeigt eine kleine Besserung, die das Friihjahrsgeschäft mit sich bringt. Börsen» uno üanüelsmelen. Z Zwickauer Börsenbericht vom 28. April. Die heutige Börse verkehrte in äufterst ruhiger Haltung. Die Kurse wiesen keine wesentlichen Veränderun gen auf. Bank» unü GMmelen. * Der Esfektenstempel erbrachte seit 1. März 4 160 200 (3 725 400) ^ft, seit 1. April 49 373 08t (37 741 916) ^ft, der S ch l u ft s ch e i n st e m p e l 2 080 626 (1813 993) ^ft resp. 23 660 986 (21865 571) Mark. Di« Talonsteuer ergab 1 407 657 (571 328) Mark resp. 9 423 300 (3 177 920) ^ft, der Scheck stempel 276 232 (261 529) ^ft resp. 3600736 (3 039 470) ^t. An W e ch s e l st e m p e l wurden gleichzeitig erzielt 1554 582 (1475 433) -ft, total 18 740 248 (18 551591) ^ft. * Bankenfnsion. Die Bankfirma Ehr le L Co. in Ravensburg geht an Stahl L Federer, Ak tiengesellschaft, über, die die Firma als Filiale wei- terführt. ' Warschauer Kommerzbank. Die Generalver sammlung setzte die Dividende auf 12 (10) Proz. fest. Der Bruttogewinn beträgt 3 350 000 (3 105 684) Rbl. Handlungsunkosten erforderten 1 300 000 (1 042 217) Rubel. Zu Abschreibungen und Amortisationen wer den 405 000 (500 000) Rbl. verwendet. Es ist beab sichtigt, fünf neue auswärtige und drei Stadtfilialen zu errichten. In Aktionärkreisen spricht man von einer weiteren Kapitalserhöhung um 10 Millionen Rubel. Berg- unü Sünenwelen. — Ostasrikanische Bergwerks» uy- Plantagen-Ge- sellschaft in Berlin. In der sich an die letzte General versammlung anschließenden Aufsichtsratssitzang wurde, wie der „Voss. Ztg." verwaltungsseitig mitge teilt wird, die Offerte von Richard Höfinghosf hin sichtlich seiner beiden Glimmerbergwerke in Deutsch-Ostafrika abgelehnt, da der Vorbesitzer den früher auf 15 000 -4t normierten Preis späterhin auf 40 000 -4t erhöhte. * Kali-Gewerkschaft Glückauf. Sondershausen. Der erzielte Betriedsüderschuft beträgt im 1. Iahresviertel 1911 636 100 <ft gegen 510 026 -4t im Vorjahr. Au Ausbeute wurden 75 -4t pro Kux und Monat verteilt. — Bei der Ge w e r k s ch a f t ,.G l ü cka u f ° B e d r a" überstiegen im gleichen Zeitraum die laufenden Be triebskosten die Einnahmen aus den abgesetzten Sal zen um 17 994 -4t. * Kaliwerke Salzdetfurth. Aktiengesellschaft. Zn der gestrigen Generalversammlung führte der Vor sitzende Oberbergrat Dr. Wachler aus, daft die wesent liche Steigerung des Ergebnisses in der Hauptsache auf die sorgfältige Geschäftsführung des Vorstandes zurückzusühren sei. der es verstanden habe, die gün stigen Chancen, die die Gesellschaft als Bergwerk habe, auszunutzen. Man könne nicht behaupten, daß das bessere Resultat auf die Wirkung des Kaligesetzes zurückzusühren sei. Man könne vielmehr sagen, daft dieser zufriedenstellende Abschluß trotz des Gesetzes erzielt werden konnte. Die Gesellschaft hat keine Schulden, aus eigenen Mitteln den zweiten Schacht gebaut und verfügt noch über 1 Million Effekten, dte jederzeit an der Börse verkauft werden können, und über 800 000 -4t Beteiligungen. Das laufende Jahr habe sich ganz gut angelassen, und er, Redner, sei der Ueberzeugung, daft, wenn nicht gaiy unvorherge sehene Umstände erntreten, für 1911 eine gleiche oder eine ähnliche Dividende wird verteilt werden können. tz. Schlesische Aktiengesellschaft für Bergbau und Hiittenbetrieb in Lipine. Die Gesellschaft erzielte nach dem nunmehr vorliegenden Jahresbericht ein schließlich 63 125 (33 40tz) Vortrag einen Gesamt bruttogewinn von 8,62 (7,70) Millionen Mark. Anderseits wurden für Generalunkosten 0,73 (0,81) Millionen Mark und für Abschreibungen 2^8 (2,325) Millionen Mark aufgewendet, wonach ein Reinge winn von 5,08 (4,56) Millionen Mark verbleibt. Hieraus sollen 17 (16) Proz. Dividende verteilt und nach 251185 (226 483) Rückstellungen auf Reserve fondskonto sowie nach 200 000 -R für Talonsteuer 181179 »4t vorgetragen werden. Die Erzgruben lie ferten im Berichtsjahre 86 651 (139 640) « Zinkerz. In den Zinkhütten wurden 30 776 (30 677) r Rohzink, 1108 (869) r Zinkstaub und 43182 (42 763) t Schwe felsäure produziert. Die Zinkblechproduktion betrug ;14 249 (30 148) r, die Kohlenförderung 1,15 (1,18) Millionen Tonnen. In dem Bericht wird u. a. noch folgendes ausgeführt: »Der oberschlcsische Steinkohlenbergbau litt iw Berichtsjahre allgemein unter den Wirkungen der un sicheren wirtschaftlichen Sage, namentlich auch darunter, daß der milde Winter nur zeitweise rin lebhafteres Geschäft im letzten Quartal aufkommen ließ. Diese Berhältn-sse l-odeu sich auch zu Beginn de» neuen Jahres nicht gefiert, urt ins besondere macht sich die Sonkirrreuz mit der Produktion der anderen Reviere, hauptsächlich der englische» Steinkohlen gruben, in Nordürutschland in verschärften, Mähe geilend. Hierin wird ei» Umschwung erst daun möglich sein, wenn zur Bekämpfung der englischen Sohle das so ost angestredte Crt- gegcnkvmmcn in bezug aus die Sisenbahularise genährt wird. Aus dem Gebiete der Ztnkindustrie brachte das Berichtsjahr die Erneuerung des Zinkhiittenve;baudeS >:«ü damit dte Aussicht aus eine weitere Stetigkeit im Rohzink, absatz unü tu der PretShaltung für Rohziuk, dieser Umstand wird auch eine günstige Rückwirkung aus Absatz und Preis lage für Zinkbleche ailSübrn. Da sowohl der Ro.-zinkverband wie der Ztnkblcchvcrband die bisherige maswollc Preispolitik weiter befolgen werden, dürfte, ivenn nicht ein eügemeiner wirtschaftlicher Rückgang eintritt, dte Geschäftslage im Ver lauf des Jahres sich befriedigend gestalten." In der Bilanz erscheinen u. a. die Anlagen mit 19,60 (19,70) Millionen Mark, Hütten- und Walz werksmaterialien mit 1,29 (1,30) Millionen Mark, Erz- und Kohlenbestände mit 2,W (3,11) Millionen Mark. Das Effektenkonto wird mit 7,17 (9,52) Mil lionen Mark ausgewiesen: die Bankguthaben haben sich von 4,28 auf 6,36 Millionen Mark vermehrt, ebenso sind die Debitoren in laufender Rechnung von 2,43 auf 4,90 Millionen Mark gestiegen. Ander seits haben Kreditoren 1 24 (1,10) Millionen Mark zu fordern. * Tiqelgußstahlsabrik Poldi-Hütte. Der Reinge winn beträgt 681 435 Kr.. woraus 7 (6) Proz. Divi- dende vorgeschlagen werden. Ferner wurde die Er Höhung des Aktienkapitals von 9 auf 11 Millionen Kronen beschlossen. Swklgemerde. O T. I Bericht über die Lage der Textilindustrie. Die Verkäufe in deutschen Wollen waren in dieser Woche nicht von großer Bedeutung, da die gefragten Genres, vor allen Dingen Croftbrcdqualitäten, in großen Mengen nicht zu haben sind: soweit Verkäufe stattfanden, geschahen solche zu erhöhten Preisen. Auch in überseeischen Wollen waren Croftbredqualitäten gefragt und werden ebenfalls hoch bezahlt. Die Stimmung auf dem Kammzugmarkt hat sich gebessert, ebenso haben Kämmlinge und Wofiabsälle gute» Absatz zu vollen Preisen der Abgebcr gehabt; mehr MeiuungSkäuse san den tn Kammgarn statt und für Streichgarn war ziemlich guter Begehr zu verzeichne». Im allgemeinen ruhig liegt daS Geschäft in wollenen und halbwollenen Wcbwaren. Eine klein« Besserung der Geschäftslage ist für Damenkleiöersioffe sowie für Blusenstosse in mittleren Qualitäten sestzustcllen, während bessere Genres sowohl in Damenkonfektion wie in der Hcrrcnstosfabrikation wenig Beachtung sanden. Auch das Exportgeschäft tn diesen zuletzt genannten Artikeln liegt zur zeit recht ruhig. Etwas erhöhte Kauflust wirb für Baum wollgarne und Rauniwollgcwcbe gemeldet. Die Preise sind im ganzen als ziemlich fest zu bezeichnen. Eine besondere Leb haftigkeit im Geschäftsverkehr von Wirkwaren ist nicht scst- zustcllcn. Jutegarne und Jutcgewebe weisen weitere Preiserhöhungen aus; das Geschäft ist auherordentlich lebhaft, und die Aussichten in diesem .-Zweige werden auch weiterhin als sehr günstig bezeichnet. Jur Flochögarne aller Sorten ist nach wie vor rege Kauflust zu verzeichnen, doch scheitern viele Abschlüsse daran, datz die Bcrbrcmchcr die von den Verkäu fern verlangten unbedingt notwendig erhöhten Preise nicht zu bewilligen geneigt sind. In der Leinrnweberei liegt das Geschäft befriedigend, die Ausfuhr in diesem Artikel ist recht günstig. Keinerlei nennenswerte Veränderung der Geschäfts lage ist in der Seidentndustrie festzustellen, bi« Preis« bleiben unbefriedigend. vervölerungswelen. * Oberrheinische Versicherungsgesellschaft in Mann heim. Der Aussichtsrat schlägt auf das von 4 Mil lionen auf 5 Millionen Mark erhöhte Aktienkapital 24 (20) Proz. Dividende vor. Innen- unü Kutzenlmnüel. ' Zur spanischen Tanfrevision. Wie der Han delsnertragsverein von zuständiger Stelle erfährt, ist die zur periodischen Revision des spanischen Zoll tarifs eingesetzte Schatzungskommisfion bisher über haupt noch nicht zur Feststellung der neuen Zollsätze zusammcngetreten. da sie noch mit der Prüfung der eingelaufenen Reklamationen beschäftigt ist. Jeden falls kann die Tarifrevision bis zu dem ursprünglich in Aussicht genommenen Termin, das ist dem 1. Juli, nicht fertiggestellt werden. Erhebliche Veränderungen in den jetzt geltenden Zollsätzen dürften nach Anlicht de» spanischen Generalzolldirettors kaum zu erwar ten sein. Transportwesen. r Ein Gesuch mehrerer westlicher Eisenbahnen ans Erhöhung der Frachtrate für Zementtransporte hat die Interstate Commerce Commission abgelehnt, indessen geringe Erhöhungen für den Verkehr zwischen einzelnen Punkten im mittleren Westen und im Süd westen zugestanden. * Die Kaiser-Ferdinands-Rorddahn bezahlt eine Dividende von 127'/^ Kr., d. i. um 10 Kr. weni ger als im Vorjahre. Der Ausfall tn der Kohlen produktion betrug 1,1 Million Doppelzentner. — Die Verhandlungen der Schiffahrtsgesellschaften haben laut „Voss. Ztg." in Berlin ihren vorläufigen Abschluß gefunden. Es verlautet, daß sie in ca. vier zehn Tagen wieder ausgenommen werden. Die ein zelnen Vertreter haben bereits gestern im Laufe des Vormittags Berlin verlassen. Betriebsausweise. »estdentscbe Stsendahn.Gelellschaft Kbk». j Gesamte,nnahmcu der Bahnunternehmungcn, a» dene» dte Gesellschaft beteiligt ist.) Mär« Ü88SS« s-si 3VSMZ f«tt I. Januar 178!>«'.S <-i- lllb bSV) »ahlgrund < «tsenbah» . Aktiengesellschaft. Mär, Ui 11« s— UN3s ^e. Di« Mindereinnahme wird ans die Verschiebung der Qsterfciertagc »»rückgeführt. verlchieüene Inüultrien. -IN. Sächsisch-Thüringische Aktiengesellschaft für Kalkfteinverwertuug in Bad Kösen. Die heute vor mittag im Sitzungssaal« der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig unter Vorsitz des Herrn Iustizrat Dr. Harrwitz abgehaltene ordentliche Gene ralversammlung. der 6 Aktionäre mit einer Ver tretung von 1403 000 ^ft Aktienkapital beiwohnten, genehmigte einstimmig den Abschluß. Nach einstim miger Entlastung der Verwaltungsorgane wurde die Neuwahl des Aufsichtsrate» vorgenommen und die Wiederberufung der satzungsgcmäft ausscheidenden Herren Iustizrat Dr. Harrwitz, Franz Gontard, Direk tor John Euttsmann ip Grünewald, Bankdtrektor Bleckert in Erfurt, Baumeister Steyer und Baurat Max Pommer ausgesprochen. * Fabrik isolierter Drähte r» elektrischen Zwecken (norm. C. I. Bogel, Telegraphendraht-Fabrik), Ak tiengesellschaft, in Berlin. Der Generalversammlung lag der Antrag auf Genehmigung des Vertrages be treffend den Erwerb der 1230 000 «4t Anteile der „Ariadne", Fabrik isolierter Drähte, Ges. m. b H, und in Verbindung damit auf Erhöhung des Grund kapitals um 2 150 000 -4t auf 3 500 000 -4t vor. Von den neuen Aktien zeichnet der Besitzer der Geschäfts anteile der „Ariadne" 800 000 -4t. Die restlichen 1350 000 -4t neue Aktien werden von einem Konsor tium unter Führung der Commerz und Disconto- Bank zum Kurse von 130 Proz. fest übernommen, mit der Verpflichtung, den bisherigen Aktionären deren Bezug zum Kurse von 136 Pro», anzubieten. Auf jede alte Aktie entfällt eine neue. Der Vorsitzende bemerkte, daft die Verwaltung der Gesellschaft nach eingehender Prüfung der Verhältnisse der „Ariadne" Ges. m. b. H. zu der Ueberzeugung gelangte, daft die Angliederung der letzteren für die Gesellschaft von wesentlichem Vorteil sein werde. Die Versammlung genehmigte einstimmig die vorgelegten Anträge. Sodann wurden die Herren Geh. Regierungsrat Dr. Hermann Aron-Wilmersdorf. Bankdirektor Kurt Sobernheim-Berlin, Direktor Josef Berliner-Han nover und Direktor Robert Held (C. Lorenz, Aktien gesellschaft) neu in den Aufsichtsrat gewählt. * A. Frisier, Aktiengesellschaft, in Oberschöneweids- Berlin. In dem Prospekt über die zum Börsenhandel zugelassenen 1,8 Millionen Mark Aktien der Gesell schaft wird mitgeteilt, daft die Umsätze im Jahre 1911 bisher diejenigen der gleichen Vorjahrszeit über steigen, so daft, wenn keine unerwarteten Störungen eintreten, wieder auf ein befriedigendes Ergebnis zu rechnen sein dürfte. Für 1910 wurden 11 Proz. Divi dende gezahlt. * Boltohm, Seil- und Kabelwerke, Aktiengesell schaft. Frankfurt a. M. In der Generalversammlung wurde der Abschluß genehmigt und die Dividende auf 10 (7) Proz. festgesetzt. Ferner wurde eine Reihe von Statutenänderungen beschlossen. * Die Hartmann L Brauu Aktiengesellschaft in Frankfurt a. M. beantragt, aus 426 799 (302 705) °ft Reingewinn 10 (8) Proz. Dividende auszuschüt ten. Die Verwaltung teilt mit, daft di« im neuen Geschäftsjahr eingeqangenen Aufträge eine Steigerung des Absatzes in Aussicht stellten, der man in erster Linie durch weitere Vervollkommnung der Betriebseinrichtungen gerecht zu werden hoffe. * R. W. Dinnendahl, Aktiengesellschaft, in Kunst- werkerhütte. Wie der Vorstand einem Aktionär mitteilt, ist die Beschäftigung des Werkes augenblick lich gut, indes die Preise nach wie vor zu wünschen übrig lassen, lieber die Aussichten des laufenden Geschäftsjahres lalle sich zurzeit noch keinerlei Nach richt geben. Das Geschäftsjahr schließt Ende Juni ab: seit einer Reihe von Jahren zahlt die Gesell schaft keine Dividende. * Elberfelder Papierfabrik, Aktiengesellschaft. In der in Zehlendorf abgehaltenen Aufsichtsratssitzung legte Carl Neuburger sein Mandat als Vor sitzender des Aufsichtsrates der Elberfelder Pavier fabrik, Aktiengesellschaft, nieder. An seiner Stelle wurde Bankier Gustav Hu eck i. Fa. v. d. Heydt-Ker sten L Söhne in Elberfeld gewählt. Gleichzeitig teilte der Vorstand mit, daß sich der Umsatz, besonders in den neucingeführten Fabrikaten der Gesellschaft in letzter Zeit in erfreulicher Weise gesteigert hat. * Deutsche Asphalt-Aktiengesellschaft der Limmer und Vorwohler Krubenfelder in Hannover. Die Generalversammlung genehmigte die Regularien und setzte die Dividende auf 10 (4) Proz. fest. Das Ergebnis des laufenden Jahres dürfte, wie die Verwaltung mitteilte, ähnlich dem des Vorjahres ausfallen, da Aufträge in größerer Zahl, die sich auf die verschiedensten Städte verteilen, vorliegen. * Westfalia, Akttengesellschaft für Fabrikation von Portlaudzement und Wasserkalk zu Beckum i. W. Da in der Generalversammlung vom 24. April die hierzu erforderliche Aktienmajorität nicht vertreten war, beruft die Verwaltung eine neue außerordentliche Generalversammlung zwecks Erhöhung des Aktien kapitals um 500 000 «ft. Außerdem soll das Aktien kapital «m weitere 100 000 «ft vermehrt werden. Die letzteren Aktien sind dividendcnberechtigt ab 1. Ja. nuar 1912. * Portlandzement- und Wasserkalkwerk« Mark, Aktiengesellschaft, in Neubeckum. Bei der General- «ersammlung wird auch eine Erhöhung des Aktien, kapitals um 750 000 ft auf 3000 000 .ft beantragt. ? Leonhard Tietz, Akttengesellschaft, Köln. In der gestrigen Generalversammlung wurden sämtliche Punkte der Tagesordnung einstimmig genehmigt und die sofort zahlbare Dividende auf 8 Proz. festgeketzt Ein turnusgemäft ausscheidendes Mitglied des Auf sichtsrate» wurde wieder gewählt und außerdem an Stelle des verstorbenen Julius Tietz Albert Dzialos- zynski, Kaufmann. Berlin, neu gewählt. Die bean tragte Kapitalerhöhung um 5 000 000 -4l wurde be schloffen. Auf Anfrage aus Aktionärkreisen über das laufende Geschäft wurde erwidert, daft die bisherigen Ergebnisse des laufenden Jahres eine fort schreitende, gute Entwicklung zeigen. ' Die Friedländer Zuckerfabrik, Aktiengesellschaft, zu Friedland i. Meckl. schüttet für die Kampagne 1910/11 wieder eine Dividende von 25 Proz. au». ' Lokomotivsabrik Krauß L Co., Aktiengesellschaft, München und Linz a. D. In der Generalversamm lung wurde die Dividende auf 8 Proz. festgesetzt. Wie man mitteilte, ist eine Besserung der Geschäfts lage auch seit der Erstattung des Rechenschaftsberichts nicht eingetreten. ' — Daimler L Co. haben laut „B. L. A." einen neuen Automobilomnibus fabriziert, zu des sen Ausnutzung in den Straßen Londons eine G^ell schäft mit 1 Million Pfund Sterling Kapital gebil det wird. Daher der Rückgang der Shares der Lon don General Omnibus Co., die bisher das Monopol austtbte, von 131'/, auf 105. * Aktiengesellschaft für Papier- und Druckindustrie Leqkam-Iosessthal. Laut Geschäftsbericht erzielte die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gesamtüberschuß von 1621 534 (1 405 778s Kr. Die Dividende beträgt wieder 5 Proz. Die Erzeu gung im Betriebsjahre hat betragen: 273 170 (299 436) Doppelzentner Papier, 286 896 (278 273) D.-Ztr Zellulose, 63 411 (64 619) D.-Ztr. Holzstoff und Pap pen, zusammen 623 477 (644 994) D.-Ztr. Ueber die Geschäftslage schreibt die Verwaltung: „Wir sahen uns veranlaßt, mit den Herren Brigl L Bergmeister in Niklasdorf ein langjähriges llebereinkommen ab zuschließen, wonach wir uns die Produktion der von dieser Firma neu errichteten, derzeit schon im Betriebe befindlichen Rotationsdruckpapiermaschine zu gün stigen Vedingunuen sicherten. Durch diese Transaktion haben wir einen entsprechenden Einfluß in dem Ec schästszweig für Rotationsdruckpapier gewonnen. Auch im letzten Betriebsjahre hatten wir uiftgr der erheblichen Verteuerung der Produktionsbedingttnaen zu leiden. Abgesehen von der starken Erhöhung der Frachtraten, der fortgesetzt steigenden Tendenz von Gehalten und Löhnen mußten für alle Materialien und Hilfsstoffe ausnahmslos höhere Anschassungs preise bewilligt werden." — In der Bilanz er scheinen: Immobilien 10 350 272 (9 953 162) Kr.. Vorräte 4 484 410 (5 902 958) Kr.. Wechsel 1 409 386 (742 59t) Kr., Effekten 7 309 750 (8 080 694) Kr. D? bitoren 5 844 885 (4 153 384) Kr. Bei einem Aktien kapital von 20 Millionen Kronen haben Kreditoren 6 523 580 (7 896 174) Kr. zu fordern. * Die Gesellschaft für chemisch« Industrie in Basel beantragt die Erhöhung des Aktienkapitals von 7'4 auf 10 Millionen behufs Beteiligung bei einer eng fischen Aktiengesellschaft. - Die Nobel Dynamite Trust Company schlägt für das Geschäftsjahr bis zum 30. April 1911 eine Divi dend« von 8 Proz. sowie einen weiteren Bonus von 2 Proz., beides frei von der Einkommensteuer, vor Dem Reservefonds werden 70 000 Psd St. zugcschrie ben, 7000 Psd. St. werden ans neue Rechnung vorze- tragen. vervönüe. * Kalisyudikat Nicht nur zwischen den sogenann ten Independenten, der größten amerikanischen Käu fergruppe, und dem Kalisyndikat soll am 10. Mai in Hamburg verhandelt werden, sondern auch mit den Vertretern der anderen amerikanischen Käufergrup pen, die mit Schmidtmann Kontrakte haben. Fü das Kalisyndikat wurden als Vertreter bestimmt: Geheimrat Kempner, Emil Sauer, Kommerzienrat Besserer, Dr Busch aus Berlin und die Direktoren Schüddekopf und Fortmann. — Zinkhüttenverbanv. Gegenwärtig finden in Berlin Verhandlungen statt, in denen neben internen Angelegenheiten des Verbandes auch über die weitere Gestaltung der Preise beraten wird. Die Preise wurden, wie dem „B. T." mitgeteilt wird, unver ändert belassen, indes scheint es nicht ausgeschlossen, daft in nächster Zeit doch «ine Preiserhöhung vorge nommen werde. Die Marktlage wurde als sehr be friedigend bezeichnet, namentlich habe sich das eng lische Geschäft recht gut entwickelt. Die Galvaniseure seien nach den neuesten Mitteilungen gut beschäftigt. Da» Verhältnis zu dem Gieschewerk sei das nämliche wie bisher: wenn es auch dem Verbände nicht direkt beigetreten sei, so arbeite es doch mit dem Verbände Hand in Hand und sei mit ihm durch eine sogenannte Preisinteressenpolitik verknüpft. * Vom Verband norddeutscher Salinen. Zwischen dem Verband und der Saline der Kaliwerke Benthe ist eine Einigung zustande gekommen, die das Fort bestehen des Norddeutschen Salinenverbandes insofern sichert, als nunmehr auch die Verständigung de» Verbandes mit der Braunschweigischen Saline Schö ningen erfolgen dürfte. SsMunssellMrUunsrn ulm. * »onknrs »er Kirm« «hr. Ar. «ernhar»«, rerttlsabrik in Pshneck. Am 20. d. M. hat t» Pbbneck et» Prüfung»- tcrmin bzw. et»« Gläubigerversammluug stattgefunben. Ma» sprach sich hierbei durchweg dafür aus, den Fortbestand dieser alten Firma, dir nur durch widrige Verhältnisse in Konkurs geraten ist, zu ermöglichen. Der Betrieb geht vorläufig weiter, um die vorliegende« und »och eingehende» Austrägc auS den vorhandenen Beständen zu erledige«. Der Gläubiger ausschuß ist bemüht, dir Mafieverhältnifie günstig zu g«. statte«; so hat er dte irr Berlin verpfändeten Bestände rin- gelöst und solche der Mass« ^geschlagen. Auf Veranlassung der beiden beteiligte» Banken ist durch Sachverständige eine Prüfung der jhabrikanlagr über Rentabilität, Maschinen und Baulichkeiten erfolgt. Dem Vernehmen nach besteht die Ab- sicht, einen Zwangsvergleich herbeizuführen und sodann das Unternehme» tn eine Aktiengesellschaft nmzuioan- dekn. Dahingehend« Verhandlungen sind bereits etngelettet. — Di« Jtlzschnhsabr» Warschaner L Schere» ln Brande», bnrg, die am 17. November UUO mit Passive» von ili0 000^l in Sonkur» geriet, strebt laut »Voss. Ztg.* eine« Zwangs- vergleich von 7ii Pro», an, der vvm «blSiidtgerausschnst be- türwortet wirb. — Di« Gewerkschaft »uhleubergerzng in Van» hat laut .Rh.-W. Z-* de» »vnkur» angemeldet, nachdem wiederholt« Verhandlungen mit den Ständiger» zu keiner Stundung der Forderungen geführt batten. Dir Sefellschaft wurde «r etwa iS Jahre» gegrstubet und erfordert« nicht wentger al» drei Millionen Mark Zubu-eu. — Dte Leustch. »nd »kkdelstill.ftir«« «ebr. «de tu Hamburg hat laut .«onfeett„air* ihr« Zahlungen eingestellt. Ein genauer Statu« liegt noch nicht »ar. Die Jtrma zählte früher zu de» bedeutendsten ihrer «rauche, «st aber infolge grdsterer Verlust« und Pkungek» an Betriebskapital in Lchwiertgkett«, geraten. S» soll ein auhergerichtltcher ver. gleich angestredt werden. — Die «etreidragrnturftr»« «treltuge, b Laki tu Pest erklärte sich an der Getretdeddrse für «»solvent. Die un- bedeckten Differenzen dürft«, sich laut Ar. Vr.» auf lygovo bi» IVO 000 »r. belaufen. S» wird ein friedlicher Ausgleich angestrebt.