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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.04.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110418023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911041802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911041802
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-04
- Tag 1911-04-18
-
Monat
1911-04
-
Jahr
1911
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LetpMer Tageblatt Settsve. Viensm-, l8. AprU lSll Leipziger Handelszeitung bci »ur der ,>irma Jäger L Rumps in Hanau, befindet sich in .jaßln igs- schwierigkeiten. Tic Verbindlichkeiten find beträchtlich, da» vorhandene Vermögen besteht »n schwer verkäuslichcni, siork belastetem Grundbesitz. In einer Gläubigervrrsammlung i» beschlossen worden, ihm zur Veräußerung einiger Hypotheken einen Aufschub von 8 Wochen zu gewähre». Bei einem Kon. knrse wird sUr di« nicht für ihre Forderungen gesicherten Gläubiger wenig erwartet. Usener hat laut „Köln. Ztg." im vorigen Fahre noch größer« Bauten siir die Kaserne des Z. Eisenbahn Regiments auögeslthrt. — Vereinigt« Werbersch« Vrunrreie», Sktieugesellschalt in Ksnknes in Werder. Al» Konkursverwalter in dem Kon- kurdorrsahren gegen die bereinigten Werderfchen Brauereien. Aktiengesellschaft, in Werder a. H. ist, wie dem „B. L -A " aus Potsdam gemeldet wird, der Kausmann Eduard Gieseckc in Potsdam bestellt. »onk«r»forderung«n sind bis zum 2t. Mai bei« Amtsgericht in Werder anzumcldcn. Ter Pru. sungsiermin für die Forderungen tft aus den 17. Juni ver- mittags lltt^ Uhr festgesetzt, und zur Beschlußfassung >itcr de» Konkursverwalter und die Bestellung eine» Gläubiger- aiisschussr» ist Termin aas den S. Mai anberaumi worden. — Jufslueuz der Bulksdank t, viel. Die verfüg baren Barmittel betrage« laut «Boss. Ltg." L Millionen Franc». Die Gläubiger erhalten ein« Aachlaßbividrndc von SO Pro». Neue Zememkabrlk. Die mitteldeutsche Zementverlaufsoereinigung in Gefahr. * Ls wird uns aus Gotha geschrieben, dass -wischen Lothu und Eisenach auf der Bahnstation Sättel- städl-Mcchterstüdt am 1. Mai d. I. ein Güterbahnhof eröffnet wird. Bisher war dort nur eine Personen haltestelle. Die Grundbesitzer in Sättelstädt sind natürlich durch diese Gelegenheit -ur Verkehrssteige rung sehr erfreut und haben auch schon angenehme «folgen dieser veränderten Situation gespürt. Herr O. Materne in Hannover^ früherer Direktor der Zementfabrit Porta in Westfalen, hat nämlich von dem Thüringer Arbeitgeberverband, dessen Syn dikus Herr Dr. jur Weilinger in Eisenach ist, den Auftrag erhalten, Grundstücke in Sättelstädt anzu kaufen, um auf denselben eine Zementfabrik jür eine jährliche Produktion von ein er Million «Fass Zement zu errichten. Das dortige Rohmaterial soll sich -ur Zementfabrikation besonders gut eignen. Nachdem nun dieser Tage von den hervorragendsten Baugewerksmcistern Thüringens, darunter die Herren Lorenz Freitag und Herr, der Direktor der Mittel deutschen Beton- und Eisenbeton-Aktiengesellschaft. Herren Alfred Bcrtuch ans Gotha, Maurermeister und Stadtrat Rudolf Walther aus Erfurt und noch mehrere kapitalkräftige Herren, unter Führung der Herren O. Materne und Dr. Weilinger die in Frage kommenden Grundstücke besichtigt und die von Herrn Baumeister Herr vorgelegten Baupläne genehmigt worden waren, wurden die Grundstücke aus den Namen des Herrn O. Materne in Hannover -u oer- hültnismässip billigen Preisen angekauft. Eine be deutende Maschinenfabrik soll sich auch diesmal wieder mit Kavital an diesem neuen Unternehmen beteiligen. Wie man uns nun weiter schreibt, würde diese neue Zemcntfabrik dazu führen, das; sich der Verband mitteldeutscher Ze mentwerke am 1. Oktober d. I., bis wohin die neue «Fabrik in Betrieb kommen soll, wieder a u f - löst, um der Thüringer Baugewerkschaft den Zement billiger anzubieten. als sie sich ihn selbst Herstellen kann. An diesem Fall« würden den Abnehmern durch ihre eigene und neue «Fabrik keine Vorteile geboten b-w. ihre eigene Fabrik würde selbst nicht mehr rentieren. Schon die neue Zemcntfabrik in Halle a. S.. die sich nicht dem Verband angeschlossen hat und die Ver bandspreise unterbietet, hat den Verband der Zement werke ins Wanken gebracht. Es soll aber auch von den vereinigten Hemcntfabriken Deutschlands in der nächsten Zeit vorab die Frage erörtert werden, ob es ratsam ist. bah von den Zementsabrikrn grob? Zen tralen -ur Ucbernahme und Ausführung von Bccon- und anderen Bauten errichtet werden. Firm«, deren Inhaber Euiil Li ex Glänbigcr auf o.-:i ->. Aptil znsamm ivärtige Lage der Firma Pesr.stnsi zu laßen, soll bereits eine nattgefuuücu voll W Schwierigkeit«» Beteilig arvß«!i tiichi erhöh! weUcr, Nr. 107. los. ZüNrgsny. spielten. Man ging aus von der Niedrigkeit des Kurses der Staatspapiere, also von der Höhe des Zinsfusses. Das Ziel der Wünsche war die Herab setzung des Zinsfusses. Unter den Beschlüssen zur Befriedigung des Wunsches lieh sich mit harmlosem Gesicht die Anklage der bisherigen Zinsreduktionen hören, die den Staatsgläubigern die Anlage in Staatspapiere verleidet hätten. Man wollte also in einem Atemzuge niedrigen Zinsfuss und hohen Zinsfuss für die heimischen Staatspapiere zugleich. Für den Finanzminister niedrigen Zinsfuss, für die Staatsrenten hohen Zinsfuss; für die Käufer der Staatspapiere niedrigen Kurs, für die Verkäufer hohen Kurs. Man drehte sich im Kreise, weil man das Unvereinbare wollte, das Ja und das Nein zu gleich. Es ist also schon viel, vielleicht alles erreicht, wenn man es dahin bringt, dafs sich die Einsichr verbreitet, die Missstände seien nicht in den Tatsachen -u finden, sondern in den Missverständnissen und den Unklarheiten des Denkens über diese Angelegen heiten." Exzellenz von Brandt behandelt die Einfüh rung ausländischer Anleihen an deutschen Börsen vom Gesichtspunkt der auswärtigen Politik des Deutschen Reichs. Seine durch Beispiele aus der politischen und wirtschaftlichen Ge schichte erhärteten Darlegungen sollen den Beweis liefern, ..wie vielfältig und fein die Fäden sind, die die Politik eines Staates mit seiner Bankwelt ver binden, und wie vorsichtig sich die Leiter der ersteren in diesem Spinnengewebe bewegen müssen, um nicht, -u zerstören, was im gegebenen Augenblick schmerztt^ vermisst werden könnte." Geheimrat Dove endlich unterzieht sich einer Prüfung der ebenfalls viel umstrittenen börse'n rechtlichen Frage nach Anhalt und Umfang des staatlichen Auf sichtsrechts in Beziehung auf die Zu lassung anslän bischer Wertpapiere -um Börse «handel. Er verneint das von dem preussischen Handelsminister in Anspruch ge nommene Recht, als Aufsichtsbehörde in die Entschei dung der Zulassungsstelle über jeden einzelnen ihr vorliegenden Znlassungsantrag einzugreifen; dieses Recht sei nicht vereinbar mit den vom Börsenge etz den Börienordnunaen vorbehaltenen und von diesen regelmäßig eingeiührten geordneten Anstanzen für das Zulassiingsoersahren. Der Antrag des Zentrums, das Neichsschatzamt durch eine Novelle zum Börsen gesetz als Pernfnngsinstonz gegen die Entscheidung der Zulassunassteilc eiinusetzen, hält Dove für ausser ordentlich gefährlich. Das Publikum, das sich nur zu gern bevormunden lässt, würde geneigt sein, in dem Reichsschatzamt eine moralisch verantwortliche Stelle zu seinen, Schutz gegenüber Kapitalverlusten zu erblicken. Ausserdem werd« sich bei Annahme des Zentrnmsantrags die Nichtzulassung eines ausländi schen Papiers, die. wenn erforderlich, schon gegen wärtig von der Regierung durchgesetzt werden kann, nickt mehr lediglich als eine Entschliessung der Zu- lassunasitelle. sondern als ein international-un freundlicher Alt der Reickisregierung darstellen. Letz tere wäre für die Ausübung dieser Befugnis aber auch dem Reichstage verantwortlich: damit würde die Frage der Zulassung oder Nichtzulassung unmittelbar in den Streit der Parteien hineingezogen sein, was weder im politischen noch im Anteresse des Erwerbs lebens wünschenswert erscheinen könne. tiuslrmüsmerte. * Die Bedeutung der ausländischen Wertpapiere für die nationale Wirtschaft ist seit der Ankündigung des Widerspruchs der preussischen Regierung gegen die Zulassung der Chicago-Milwaukee-Sbares Gegen stand lebhafter Erörterungen in Parlament und Presse gewesen; neue Diskussionen über diese Frage stehen nach den Osterfetettagen aus Anlass zweier von den Konservativen sowie der Zentrumspartei ge stellter Anträge bevor. Manche der bisher vernom menen Auslassungen haben gezeigt, einer wie weit gehenden Klärung die hier -ur Debatte stehenden Probleme noch bedürfen und wie grosse volkswirt schaftliche Nachteile von einer dilettantischen Behänd- lung des Gegenstandes in der Gesetzgebung und Ver waltung -u gewärtigen sind Unter diesen Umständen verdienen besonders aufmerksame Beachtung die Ab Handlungen von vier hervorragenden Sachverstän digen, des Direktors der Deutschen Bank Wirkl. Legationsrats Dr. Karl Helfferich, des Göttinger Nationalökonomen Geh Re- gierungsräts Gustav Cohn, des Wirkl. Geheimrats Kaiserlichen Gesandten a. D. M. von Brandt und des Geh. Austizrats Dove. Reichstagsabgeordneten und Handelskammersyndikus zu Berlin, die im „Bank: Archiv" vom 1b. April d^I. das Thema der Kapital anlage in ausländischen Wertpapieren unter den ver schiedensten Gesichtspunkten erörtern. Helfferich prüft zunächst die Tat frage, ob die Entwicklung unserer Kapitalanlagen im Ausland das Wort von der „Ueberschwemmung" des heimischen Marktes mit ausländischen Werten rechtfertigt, und gelangt auf Grund von ihm beigebrachten umfassen- den statistischen Materials zu einer strikten Ver neinung dieser Frage: „Die starke Anspannung des deutschen Kapital marktes. wie sie sich unbestreitbar seit der Mitte der Wer Aahre herausgebildet hat, resultiert nicht aus einer gesteigerten Investierung in Äuslandswerten, sondern aus den gewaltig angewachsenen Bedürf nissen der deutschen Industrie und vor allem aus der enormen Zunahme der Kredits n, spräche des Reiches, der Einzel staaten und der kommunalen Körperschaften. Daran wird auch nichts geändert, wenn einmal eine ausländische Anleihe kleineren Betrages zur Emis sion kommen sollte, die der öffentlichen Kritik als weniger erwünscht erscheinen mag. Solche Einfüh rungen haben bisher die Ausnahme gebildet, und die Summen, um die es sich dabei handelte, haben nie mals einen Umfang erreicht, der gegenüber den ge waltigen Beträgen unseres jährlichen Kapitalzu wachses und der jährlichen Inanspruchnahme des Kapitalmarktes kür inländische Zwecke irgendwie ins Gewicht fallen könnte. Das Problem der Kapitalanlagen in Auslands werten ist jedoch durch diese tatsächliche Feststellung nicht erschöpft. Die Frage, wie wir uns zu ausländi schen Emissionen verhalten sollen, existiert; sie existiert nur in anderer als der gewohnten Form. Das Problem ist nicht: Wie dämmen wir die Flut der sich über Deutschland ergiessenden Auslands werte ein? — denn eine solche Flut ist nicht vor handen. Das Problem geht vielmehr dahin: Wie ist für Deutschlands Volkswirtschaft und Politik aus dem für auswärtige Anlagen zur Verfügung stehenden Ka pital das Maximum von Vorteilen h e r a u s - u h o l e n? " Auch dieser weiteren Frage widmet Helfferich aus führliche und bedeutsame Betrachtungen. Von den Reformvorschlägen" der Konservativen und des Zentrums verspricht er sich nichts als — eine gründ liche Schädigung der deutschen Volkswirtschaft: „Keine Dank würde mehr ein Auslandsgeschäft, das in seiner Bearbeitung längere Zeit beansprucht, cinleitcn können, wenn sie darauf gefasst sein must, last ihr die Erfüllung der von ihr zu übernehmenden Verpflichtungen im entscheidenden Augenblick un möglich gemacht wird, nicht etwa aus Gründen, die, wie vclitische Komplikationen, gewissermasten unter den Begriff der höheren Gewalt fallen, sondern des- balb, weil das Handelsministerium oder das Reichs schatzamt oder der Reichskanzler der Ansicht sind, dost der bestehende Zinssatz oder der augenblickliche Konsolkurs eine Auslandsemission als unbequem er scheinen lassen, oder dast das Auslandspapier in Rücksicht auf innen spekulativen Charakter fick' für den deutschen Sporer nicht eigne, oder dast irgend e'n anderer Grund cntgegenstehe, der sich irgendwie als ein Interesse kleinerer oder gröstsrer Volksteile auf fassen lässt. Den deutschen offiziellen Märkten würde aller dings wenn eine solche Praxis einreisten sollte, eine Ai-zahl von Anslandsgcschäften. und nicht geraoe d'e schlechtesten, serngehalten werden; dagegen würden sich die schwer irren, die annehmen, dast infolge dessen weniaer deutsches Kapital in Auslandswerten angelegt unk' mehr deutsches Kapital für Inlands zweck-.- zur Verfüauna stehen würde. Die deutsche Börsen- und Stcmpciaesetzgedung haben dem deut schen Knvitalistenpublikum den Weg ins Ausland g-- zei-zc Wer in den Genust der höheren Verzinsung eines ausländischen Papieres eintreten, oder wer etwa in amerikanischen Eisenbahn-Shares spekulieren will, hat es in New Bork, London und Paris ebenso bequem und bequemer; er braucht sich nicht zwinaen lassen. Kansals oder Pfandbriefe zu kaufen. Die einzige Wirkunq, die mit Sicherheit eintreten würde, wäre, dast weitere Beträge deutschen Kapitals der deutschen Kantralle und der deutschen Führung ent- 'wen werden und in den Depots der ausländischen Banken gewist'ermasten in den Dienst unserer Kon kurrenten auf dem Weltmarkt eingestellt werden würden. Wir kommen also auf den neuen Wegen zu dem ^caenteil dessen, was uns in der wichtigen Frage der Auslandswertc nottut. Wir kommen nicht dazu, aus dem für Auslandsanlagen verfügbaren deut'chen Kapital einen möglichst grasten Vorteil in national- mirtschaftlicber und politischer Beziehung Herauszu bolen; wir kommen vielmehr dazu, die Macht unserer Konkurrenten durch deutsches Kapital zu verstärken und unsere eigene finanzielle Aktionskraft im Wett bewerb auf dem Weltmarkt zu schwächen, ohne für die inländischen Kreditsuchenden und ohne für den Kon- salkurs den geringsten Nutzen zu stiften. Wenn wir nicht in unfern wirtschaft lich e'n und politischen Machtmitteln Einbusse erleiden wollen, so ist es drin gend nötig, dast die Faktoren in Gesetzgebung und Exekutive sich nicht durch Einzelerscheinungen de, Tages und durch bequeme Schlagworte den Blick >rüben lassen, sondern die Frage der Aus landswerte nach den grasten Zusam menhängen und den lebenswichtigen Allgemein interessen beurteilen und entscheiden." Geheimrat Cohn erörtert die Frage der Kapital- a lage in ausländischen Wettpapieren hauptsächlich in ihrem Zusammenhang mit der Klage über den «nebligen Kursstand der heimischen Anleihen. Er stchk diesen Klagen im wesentlichen kritisch gegenüber: „Da hoher Kur» der Staatspaoiere gleichbedeu tend ist mit niedrigem Zinsfust, so ist nicht einzusehen, welch pathetisches oder patriotisches Interesse daran sich knüpfen sollte, dast der Zins „niedrig" ist. Warum sollte nicht ebensosehr und noch mehr ein pathetisches Interesse damit verbunden sein, dast der Brotpreis „niedrig" ist oder der Fleischoreis oder der Woh- nungspreis. Diese Niedrigkeit der Preise würde doch nur darin bestehen, dast zurzeit der Preis höher ist als sonst, dast er früher niedriger war oder dast er in andern Ländern niedriger ist. Aber mit welchem Rechte dieses Verlangen? Denen, die als Konsu- menten jene Güter zu niedrigen Preisen haben wollen, stehen die andern gegenüber, die als Pro duzenten hohe Kurse dafür wünschen, und die beiden Parteien kann man nur dadurch zusammenbringen, dast sie sich über einen Preis einigen, bei dem sie beide bestehen können, der den berechtigten Ansprüchen sowohl des Bedarfs als der Produktion gleichmässig genügt. Dasselbe aber gilt von dem Interesse der beiden Parteien an Höhe und Niedrigkeit des Zins fusses. So oft die Frage neuerdings erörtert worden ist, war es zunächst immer das eine der beiden Inter essen, das sich gekränkt fühlte. Charakteristsch für die Unklarheit der Debatten war es, 'dass o-ie Schmerzen beider Parteien unvermerkt ineinander Lücken- uno üanüelswelen. 8 Zwickauer Börsenbericht vom 18. April An der heutigen Börse verlief das Geschäft im allgemeinen ruhig. Kursveränderungen von Bedeutung sind nicht zu berichten. verg- unü üüttenwelen. lc. Di« Oberschlesische Eisenbahn-Bedarss-Attien- gesellschast äussert sich in ihrem soeben erschienenen Jahresbericht über die derzeitige Lage der Eisen industrie mit besonderer Berücksichtigung der durch die Unstimmigkeiten in den Verbänden geschaffenen Lage im Gegensatz zu anderen Kundgebungen in recht pessimistischen Tönen. Sie hebt hervor, dast sich die Stabetsenkonvention selbst in ihrer losen Form bewährt habe. Sehr zu beklagen sei die Auflösung der Verbände für Gas und Siederohr e. denn sie habe den deutschen Röhren werken schwere Schädigungen gebracht. Weiter heisst cs dann im Bericht: «Die Aussichten für da» lausende Geschäftsjahr glauben wlr al» wenig günstig ansprcchen zu solle», da nicht abzuschen ist, wann der zügellose Wettbewerb tm Rbhrcugeschäft beendet sein und ob die Auflösung der Stabcisenkonvcntion nicht doch di« Preise ungünstig beeinflusse» wird. Auch der Umstand, daß die Verhandlungen wegen Verlängerung des Tcutschen Ltahlwcrk»vcrbandes, der Mitte de» kommenden Jahre» sein Ende erreicht, »och tm laufenden Jahre ausgenommen werden dürften, wird die ungestörte Sntwikkelung des deutschen Eisen- Marktes, selbst bet billigem Geldstande und zureichendem Be- darf, hemmen. Schließlich wird auch die Lucht, in V-Produk- tcn mit möglichst großen LeistungSzisscrn bei der Verbands- crncuerung aufwarten zu können, wodurch ei» »Arbeiten aus Quote" an manchen Stellen veranlaßt wurde, etncrscitS die preisliche Ausnutzung einer etwa aufkommcnden Bedarfs- konsunkiur verhindern und anderseits die Verständigung über die Quoten im neue» Verbände erschweren." Der Abschluss der Gesellschaft, über den wir bereits berichtet Haven, gestattet, wie erinnerlich, nach 3,2»! (3,08s Millionen Mark Abschreibungen die Vertei lung von 2'/» (1)4) Proz. Dividende. In der Bilanz werden u. a. Debitoren einschliesslich Bank guthaben mit 10,52 (11,57s Millionen Mark ausge wiesen. Die Beteiligungen sind infolge von Auf- wkMungen für die Sklanger Bergwerksgesellschatt von 5,36 auf 6,23 Millionen Mark gestiegen. Die Bestände erscheinen mit 7,2 (5,84s Millionen Mark, die Effekten mit 10,16 (11,43s Millionen Mark. Dic Modernisierung der Stahl- und Walzwerksanlagcn hat im Berichtsjahre weitere gute Fortschritte ge macht. Die Steinkohlenförderung wurde um 18 Proz. gesteigert, die Roheisenproduktion stieg von 174 900 auf 208 200 r. Der gesamte Umsatz stellte sich auf 43,04 (38,32 s Millionen Mark. -*—wl Der Kupfermarkt wurde in der verflossenen Woche durch das Osterfest beeinträchtigt, anderseits drückte auch noch die unbefriedtaende amerikanische Märzstatistik. so dass der europäische Markt mit :>K z Abschlag eröffnete und in New Port Elektrolytiupfer zu I2l4 Cents verkauft wurde. Da aber der Kon sum gute Aufnahmefähigkeit zeigte, fand das unge- Lotene Material rasch Unterkunft, und von einer weiteren ernstlichen Verschlechterung des Marktes konnte um so weniger die Rede sein, weil die ansäng lich ermüdeten Haussiers angesichts des gesunkenen Preises wieder an den Markt kamen uno neue E>> gagements einqingen So kam es. dast bc: grösseren Abschlüssen, hauptsächlich siir Konsumzwockc. dec Proi-, für Standardkupfer die Woche mit 53 13/9 Pfd. Si. für prompte Ware und mit 54.6/3 Pfd. St. für Drei- monatsware beschloss. Immer wieder bricht die Ueberzeugung durch, dass der Konsum nicht «nie gegen wärtig grosser Mengen Ware bedarf, sondern tat sächlich auch aufnimmt, und angesichts der Lebhos ici keit und weiteren Entwicklung der elektrischen In dustrie auch in Zukunft umfangreichen Bedarf -eigen wird. Die Haussiers schreiten deshalb auch auf d?r ganzen Linie zu Meinungskäufen, was die Boisjiers darauf hinweist, im Hinblick aus die an und iür sich schon niedrige Preisbusis mit grosser Vorsicht zu operieren. Der Konsum bleibt eben in allen Well teilen gut beschäftigt und bietet deshalb dem Markte stetig erneuten Rückhalt, so cwss die Preise stetig Stütz.' erhalten. So kam cs, dast am Hamburger Milkt? die Umsätze in der ersten Hälfte der verflossenen Woche (in der zweiten Wochenhälfte blieb der Markt geschlossen) fast so gross waren wie in der ganzen Vorwoche und die ersten Häuser ihre Vorräte an Elektrolytkupfer für nahe Termine qut verkamt haben, deshalb auch wenia Neigung zeigen, auf bie gebotenen niedrigeren Preise einzugehen. Für spätere Termine passen sich jedoch auch die Elektrolyt preise den niedrigeren Standardkurscn an. Swffyemerde. <7-D. I. Vom französischen Textilmarkt wird ge meldet. dass während der letzten Woche sowohl in französischen als in überseeisch« n Wollen die Umsatz: nicht besonders gross waren, nichtsdestoweniger hielten die Verkäufer fest auf Preise und haben teilweise ihre Notierungen für Crvstbredqualitäten sogar erbähl. Auch auf dem Kammzugmarkt haben grössere Ab schlösse nicht stattgefunden, die Tendenz ist eher ccmas fester, auch wiederum soweit Erostbredgenres in Be tracht kommen. Bessere Rachsrage herrschte sür Kämmlinge in allen Be schaffenheiten, vorzugsweise aber in rctncu, mittelseinett Qualitäten. Lehr gut ist öle Stimmung der Häuser für Wollabfällc; dic Preise sind ohne Ausnahme erhellt worden und sind dic Vorräte geringfügig. Tic allgemeine Lage des Wollgarnmarktes hat sich nicht geändert, etwas besser find dic Strcichgarnspinncr beschästigi. Tie Kamm- garnspinncr haben lediglich noch mit ältere» "knsträgcn zu tun. Tte Wollwebereien sind mit dem augenblicklichen Ge fchäftSgang nicht zufrieden. Ganz besonders ruhig liegt da» Geschäft in der Damcnklciderstosf- und auch in der Herren- stoss Fabrikation. Tas Exportgeschäft isi außerordentlich schleppend. Tic Siiuaiion in der Baumwollspiiliielci und in der Baumwollwebcrei gibt fortgesetzt zu vielen .gingen Ver anlassung, besonder» in der Banmwoltweberei haben nnn'ang reiche BetriebSeinschränknngcn stattgcsundeu. Günstige Back richten liegen aus der Lcinenindnstric vor, und auch die alt gemeine Lage in der Jutcindustrle bleibt befriedigend: trog dem dic Umsätze nicht so bedeutend waren wie In den Vor wochen, haben sich die Preise sehr fest behaupten Wunen. Keinerlei Besserung des Geschäftsganges ist in der Leiden, industric festzustellen. Transportwesen. « Die Direkt United States Cable Company erklärt für das erste Quartal 1911 eine Interims- dividende von 2 » per Aktie, was auf 4 Proz. i>. 2. auskommt. verlürleüene Inüultrlen. tz. Nene Photogrphische Srselljchast, Akttengesell- jchcttt, Berlin-Steglitz. Nach dem Geschäktsbericbl stossen der Gesellschaft im Berichtsjahre 1910 durch die geleisteten Zuzahlungen 988 152 »tt zu. Davon sind adzusetzen der Berlustoortrag von 1909 mit 611 177 .R sowie ausserordentliche Abschreibungen in Höhe von 144 921 wonach 232 054 Vl verbleiben, die dem Reservefonds überwiesen wurden. Der Fabrikationsgcwinn im Jahre 1910 betrug 1 223 26:'. (893 858) -tt. Davon gehen ltd für Handlungsun kosten usw. 1 250 967 (1 093 838) .<t, wonach sich ein Verlust von 27704 (192 112) »tl ergibt, der sich durch die ordentlichen Abschreibungen im Betrage von 192 112 ^l aus 219 816 .ft steigert. Aus dem Reservefonds von 232 054 -tl werden demnach nach Deckung des Lerlustes noch 12 238 .tt vorgetragen. Ter Gejchästsbcrilht stellt fest, daß dic Besserung dco Ge» ichästS, die im Herbst endlich einsctztc, ununterbrochen an gehalten Hal. Wenn auch dic erzielten Preise noch immer viel zu wünschen übrig ließen, so war dic Gejellschajt doch in der Lage, nu Ictzieu Triitcl des Jahre» dic HcrucUuugslviieu hcrnnlcrzudrücken und vorteilhafter zu fabrizieren. Im n e neu Geschäft»! a h r hat bie im Herbst cingetrclcue Licigeruttg des Absätze» sich mehr und mehr befestigt, und es ist gegenüber den ersten drei Monaten des Vorsahre» ein Mchrumsatz von über 40 Proz. zu verzeichnen, so daß sUr das laufende Geschäsisjahr wieder günstigere Ergebnisse zu er- warten sein dürsten. Ebenso liegen die Verhältnisse bei den Unternehmungen, an denen die Gesellschaft besonders stark interessiert ist Mesners Prvjckiivn, Papierfabrik Letmathe und Tcntsch« Raster-Gesellschaft —, erheblich günstiger als um Anfang des Vorjahres. * Lothringer Portland-Zementwerk« in Metz- Strassburg. Der Geschäftsbericht für 1910 führt das günstige Ergebnis (5 Proz. Dividende gegen 0 Proz. t. Vorj.j auf den rechtzeitigen Umbau des Hemmger Werkes zurück. Von den Geschäflsbeteiligungen ver teilen die Gesellschaft für Kalt- und Zementuidustrie m. b. H. wieder 4 Proz., die Portland-Zeinenisabrik BlaubeurenGebr, Spohn,AlttengejeUichast.lj (10) Proz. und die Hemii^ger Portland - Zementwerke, Aktien gesellschaft, in Saarburg 4 (3) Proz. Dividende. Die Aussichten sür das neue Jahr erscheinen gebessert. De: Abschluss des neuen Kartetloertrages mit den wieder geeinigten mitteldeutschen Fabriken, die Aufnahme in das Syndikat von zwei un süddeutschen Gebiete neu entstandenen Werken und die Verständigung mit einem noch ausserhalb des Syndikats stehenden Werke für das 2ahr 1911 lassen, so berichtet der Vorstand, wieder bessere Preise erhoffen. Auch mit den neu entstandenen Schweizer Werten wurden Verträge vereinbart. Wenn auch der Absatz der ersten dret Monate des neuen Jahres etwas schwächer ist als in dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres, so liegen doch Anzeichen dafür vor, dass die Bautätig keit eine recht rege werden wird, wodurch eine Hebung des Zementabsatzes erhofft werden tonnte. Trifft dies zu, dann glaubt die Verwaltung damit rechnen zu dürfen, Latz das neue Geschäftsjahr ein besseres Erträgnis wie das Jahr 19lO ergeben wlro. " Deutsche Maschinenfabrik, Aktiengesellschaft, in Duisburg. Der Nohgewinn der in Interejjeirge- meinichasl vereinigten Maschinenfabriken, 0er Ben rather Maschinenfabrik, Aktiengesellschaft, in Ben rath. der Duisburger Maschinenbau - Aktiengesell schaft vorn,. Bechem L Keetman in Duisburg uno der Markijchen Maschinenbauansialt Ludwig Slncken- holz, Alliengc,e!ischast, in Wetter, betcägt'nach dein wescyäflsderlcyt für 1910 1 688 826 (856 251) ./«. Die Abschreibungen sind im Berichtsjahre auf insgesamc 1 121 :H!( (836 550s ./L bemessen. Der Gesainlrci'i- gew'.nn beträgt 567507 .//. Hiervon kommt in Ab zug der oorzukragende Reingewinn der DuiS- ourger Maschinenbau Aktiengesellschaft vormals Becyein ac Keetman in. Liquioation mit 44 809 Mark. Von dem -ur Versagung bleibenden Ve trag von 522 697 ./L sollen u. a. 4 Prozen: Dividende verteilt und 22321 ./,. vorgetragen werben. Die Dividende soll nach Ablauf des -veri- juhres am 1. Lltober o. 2. zur Auszahlung ge.äugen. 2n das i.eue Gejchästsfayc ist die Geseckichajt mir einem Auslra.zsbeslanse vo i 2t 479351 (I861ä l98s.-s eingetreten. D'.e augenblicklich starke Veschastigan., der Werkstätten uno cc: vortte-ende hohe Austraäs'- b-estaiid ermöglichen bie volle Ausnugung cer An lagen. Hieraus, in Verbindung mir oen Vorteilen, die aus oen inzwischen durchgesuhrlen Verbesserungen und Vere'.njuiyungen Oec -ootkicöe jow.-e der in Kürze durchgesuhrten Zenkratijation der Verwaltung erwuchsen, begründe die Verwaltung ihre Erwartung aus einen befriedigenden Verlaus des neuen Geschäste- lahres. ZalilungLemlleUujigen uln. Jusslocu^ >,r: Ehun-«lci:»u^acc eAns'ninu euj.cü si-rti Aae,jl. Tni.- ni Vauileiscn >e:>: e.iouu.c yer ist, ruft ih.e uni üocr die e.ee.ei: -o-;e scr ,>irmu Vesr-ilnst zu pißen. Am I !. Nin.i olöcstnclhuttu mit den größte» Elni.t'i.pk.i möeu. Es soll ioui „Poss. rj'g." ein Bei gleich Pro;, uugciwien wcräcn. Tie Jiruiu crllint wie mit großen PeUiiuen bei Emrepiiieöe.unu. sind Huttömerker unü Licseiouien i.ia ;iim Teil ummeii, illiö er öiirjieii, wenn dic geöeieue Quvie vd.r eo jum ^jusauimc.iöruih lo:»m:, iihlinigeeittstcllliiigcn die uttuushleiölicy.' N-olge sein. '.iio AkNocu sind nur verschiedene Grundstücke oiu Tegeler Weg vorhanden, die over üvcr ihren Wert öelaiiet seln sollen. * Im Uonkurs der Potsdamer Jirma Morls; Wolss Heu das Potsdamer AnNsgcricht nun den GUinölgerausschiiß ge. meldet. Er öcsleht aus dein Jnstizrat R. Josessohu uns örm »iausuianil Richard Quandt in Potsdam. — Hu de« Hahlungsschwlerigketten der Jlroia L. Prioin L Eo. tu Magdedurg erfährt die „Magdcb. Hlg.", Laß A-s- ßcht vorhanden sein soll, auf Ler Baßs vou öo Pro;, einen außergerichtttchen Vergleich zustande zu öringcu. Ju der kürzlich iu Berliu ahgehalicucu Glauhigerverfaiumiuug >vüen i i)O L iZordcruugeu vcnrcteu gewescu sei». Tie Pai'i.'ru öcilageu wöOOO bis llll iwü .«, üeucn etwa 3l lXXi ./« .'Minen negcttnöcrstrhctt. In der Masse liegen also etwa W Ta sich aber ein Bruder des tlridarS noch zu einem hcöiichcn Huschnß bereit erklärt hat, so stehen k>0 prez. einem Akkord in Aussicht, während bei einem tionkttrsc etwa die Hälfte zur Auszahlung kommen würde. - Ter Bauunternehmer Heinrich Usener, Inhaber Betriebsausweise. Grosse Leipziger Strassenbahn. Betriebseiimahme in der Woche vom 10. (11.) bis 16. (17.) April 130 568 (132 028) <t, seit 1. Januar 2 087 436 (1 996 321) -tt. Liiddentsche Elsenbahn-Gejellschaft in Tarmsta»«. März M l- :2Nl3» .iss, seit l. «prtl WIN 8 Mil IM , Iwöum Halberstadt - Blanken»«!ger Eisenbahn. März >SV S70 , in I 5, seit 1. Janua: »ö» 7>IN su-Iß 1SM .ilk. Paulinenaue - Reo - Rnppiner Eisenbahn. März OM l l i iNlst Im ganzen Geschäftsjahr >7 öün i 'öäp F. Stettiner Siraßen-Eisenbahn-Gescllschait. März IMLLz , -töii ul', sei» I. Jai.ua- IV-t k»7 i >7 litt« .,. ceste'reichlschc rüdbaku. Leit I. Januar :U Ntu: !7O »r. (gegen vrov. ß t 2c>0 töö Nr., gegen defin. lL3t>0 yr.f. Eanadian Pacisic-Sise«»ah«. Vom 8. bi» lt. April i SAlM f-r- 172 DM» Toll.
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