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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.04.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110420013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911042001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911042001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-04
- Tag 1911-04-20
-
Monat
1911-04
-
Jahr
1911
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Donnerstag, 20. kprU lStt. l-etpztoer Lagcman Türkei. « Der Albanefenanspanb. Maltfsoren über fielen bas von mohammedanischen Arnauten be wohnte Dorf Dinoreljcye, machten zehn Personen nie der und äscherten vier Häuser ein. Bor dem Ein treffen von Truppen flüchteten die Malissorrn. Tor- aut Schefket, der von Skutari Truppen erwartet, be schäftigt sich mit der Frage der Einführung von Re formen und mit dem Studium der Lage VesWila- jels. Inzwischen fahren die Kommandanten Muhedin Bei und Emin Bei fort, die wichtigsten Punkte der Gegend bei Elemente zu besetzen. — Weiter wird aus Cetinje gemeldet: Der Stamm der katho lischen Schala, eine der sechs Fahnen des Dukaoschin, hat sich emvört. Die Ausdehnung der oberalbanesischen Revolution auf das Gebiet des Drinflusses ist dadurch Tatsache geworden. Der Mudir von Schala samt zehn Gendarmen'wurde auf gefordert, den Ort sofort zu erlassen und die Waffen abzuliefern. Als einer der »endarmen sich weigerte, wurde er erschossen. Die übrigen wurden nach Skutari geschickt. Tsseschrmnk. Der grotze pariser Skanüs!. Unser Pariser 6. ^.-Korrespondent schreibt uns: „Große Reinigung! Es war hohe Zeit!", überschreibt der „Marin" in großen Lettern seine erste Seite, die ganz mit den aktuellen Slandalrubriken ausgesüllt ist: „Skandal in der Polizei", „Skandal in der Finanzoerwaltung eines Ministeriums", „Spionage- Skandal", „Ordensschacher Skandal". Der „Polizei-Skandal" förderte zutage, daß einer der angesehensten «icherheitsinspetloren, Gaston Warze-, der ost von der Direktion der Ge heimpolizei mit wichtigen Missionen betraut wurde, niemand anders war, als der in der Pariser Ver brecher- und Apachenwelt wohlbekannte „Rick Car ter", ein Dieb und Mörder! „Rick Carter" recht fertigte seinen Spitznamen: er hatte eine Doppel existenz, die gewiß viele Autoren von ichauerlichen Kriminalromanen „inspirieren" wird! Als Familien vater gal: Wnrz6 für hochachtbar: als Geliebter des Apachenfräuleins „Lilas" genoß er hohen Ruhm unter den Messerhelden von BeUeville. Jüngst wurde ein Einbrecher verhallet namens Zacquin, dem man Nachweisen tonnte, an einem Bankraub in der Rue Bivienne teilgenommen zu haben; der verriet Warz5 als den Hauptmann seiner Bande, aus Rache, weil „Nick" des ausgefundene Bargeld, 15 000 Fr., für sich behalten und mit seiner „Lilas" vergeudet halte. Iacquur erzählte, daß WarzS sich als Schlosser ver kleidet in das Bankgebäude Zulaß verschafft hatte; er machte auch Andeutungen, daß „Rict", der den Apachen wertvolle Mitteilungen über die Platte der Geheimpolizei zukommen ließ, nicht unbeteiligt am Morde einer Mulattin, Berthe Roubin, war. Diese Berthe war die Geliebte eines gewissen Camille Oger, der mit „Rict" gemeinsam manch einträglichen Raubzug verübt und sich dann von der Mulattin ge trennt hatte, ilm sich zu räctfen, hatte Berthe Roubin damit gedroht, Warz5 zu verraten, und in der Tat waren anonyme Briefe bei seiner Direktion einae- lausen, die zu einer strengen Verwarnung Anlaß gaben. lDie Sicherheitsbehörde nahm an, daß Warzc- in seinem Elfer, nützliche Beziehungen mit den Apachenkreisen zu unterhalten, zu weit gegangen sei . . .) In der Nacht vom 10. zum 20. März sand man die Mulattin im berüchtigten Marruis-Biertel rm aus der Straße liegen; ein Messerstich hatte sie ins Herz getroffen. Jetzt wird eisrig ngch Warzü gejucht, der sich mit seiner „Lilas" noch Brüssel ge fluchtet haben soll. lieber die großen Unter sch agungen im Ministerium des Aeußern werden folgende neuen Einzelheiten gemeldet: Der Direktor der Finanz abteilung, Hamon, hat viel bedeutendere Summen unterschlagen, als man zuerst annahm. Er hatte so viel Vertrauen gefunden, daß die Minister .hm ihre Geheimfonds anvertrauten, 250 000 Fr. Davon fehlten bei der Verhaftung Hamons 73 000 Fr. Aber Liese Suminc bildet nur den kleinsten Teil der von dem Direktor veruntreuten Gelder. Hamon hatte eine sehr komplizierte „doppelte" Buchführung er funden, die ihm erlaubte, gewisse Beträge zweimal zu vermerken und selbst Beträge in Höhe oon 25 000 Fr. und mehr einzustreichen. Bis jetzt gelang es noch nicht, die Mitschuld anderer Personell bestimmt nachzuweisen; jedoch sielen schon lange die außer ordentlich kostspieligen Bauarbeiter am Ouai d'Orsay und in den ausländischen Botschasts- und Konsulats gebäuden auf. Die Botschafter protestierten oft gegen die Umbauren, die der Architekt des Aeußernminiile- riums, CHSdanne, verordnete, und die nach ihrer Meinung durchaus nicht nötig waren. In St. Pe tersburg widersetzte sich der Botschafter einem großen Umbau — von dci an, so berichtet der „Matin", wurde m jede Reparatur abgelehnt, bis einmal eine Dachkante auf die Straße niederstürzte und beinahe einen Passanten totschlug. Wo jedoch kein Wider spruch gegen die großen Projekte Thsdannes laut wurde, jo'in Konstantinopel, mußten die Botschafter ins Hotel ziehen, um den Arbeitern für zwei Jahre und mehr die Räume zur Renovierung zu über lassen. Zn Wien, als Fürst Lobkowitz seinen Palast nicht länger der französischen Regierung vernneten wollte, konnte man ein erzherzogliches Schloß für 3 Millionen, ein Metternicbsches für 2 Millionen er halten; Chsdanne fand dies zu teuer und baute selbst eine Botschaft, die — 5 Millionen verschlang und „mit ihrer Häßlichkeit den schönen Echwarzen- bergplatz erdrückt". Hamon, der mit der Bezahlung der großen Rechnungen beauftragt war, soll die Bau unternehmer gründlich „gerupft" haben. Auch in Pest habe er den franzöyschen Namen in üblen Ver ruf gebracht; dort forderte ein Maler, der für 17 000 Fr. Arbeiten durchführte und nur 7000 Fr. erhielt, den Rest von 10 000 Fr. und verriet gleich zeitig, daß man ihn eine Quittung von 30 000 Fr. unterzeichnen ließ!! Mehrere Gobelins, die ab wechselnd den Botschaften geliehen wurden, sollen verschwunden — einige bereits bei Herrn Ch^danne wiedergesunden worden sein . . . Die Untersuchung gegen denFinanzierMai- mon und den Vizekonsul Rouet ergab, wie es heißt, daß sie auch in anderen Auslandsministerien über Geheimagenten verfugten. — Di« Dek ora tio nsaffä re spielt mehr und mehr ins Vaude ville hinüber. Zn Lille hatte der verhaftete Advokat Valens» sich in seiner Eigenschaft als Delegierter des „Croissant Rouge du Maroc" ein Bankett offe rieren lassen; die Zeitungen interviewten „Se. Ex zellenz" und auch einen Marokkaner, der al« „Kaiser!. Hoheit" bezeichnet wurde; der Ordensverkauf blühte. * Berlin, 19. April. (Eine 16 jährige Durch- drennerins wird gesucht. Es handelt sich um die Kontoristin Elisabeth M. die der Kasse ihres Vaters, der in einem Vorort Stettins wohnt, heimlich über 700 entnommen hat und damit nach Berlin gefahren ist, um sich die Rerchshanptstadt einmal ge nauer anzusehen. Nach den bei der Polizei ein gelaufen«, Anzeigen ißt die junge Durchbrennerin in schlecht« Gchelkschaßt geraten, und sie hat hier unter dem Namen Gertrud Bethke vielfach vom Hotel- schwindel gelebt. Berlin, 19. April. (Den Schutz des Land- j ch a f t s d r l d e sj vor Verunstaltungen durch Re klameschilder bezweckt eine neue Verordnung des Re. aierungspräsidenten van Potsdam. Sie verbietet die Anbringung solcher Rellameschilder und sonstiger Aufschriften und Abbildungen, die das Landschaft« bild verunzieren, außerhalb der geschlossenen Ort schaften auf beiden Seiten der Eisenbahn bis auf 300 Meter vom Bahnkörper ab. Betroffen werden die Strecken Berlin—Halle von Großbeeren dis Niedergörsdorf und Züterbog—Treuendrietzen bis Treuenbrietzen; in den Kreisen Teltow, Züterbog— Luckenwalde und Zauch- Belzig. Schon bestehende Anlagen müssen bis zum 15. Mai beseitigt werden. Berlin, 19. April. lBogumil Zepler), der bekannte Komponist, hat einen schweren Verlust er litten: seine Mutter. Frau Therese Zepler. ist im Alter oon 75 Zähren gestorben. Die Einäscherung in Leipzig findet morgen statt. — Auch Dr. Artur Lippschütz, der bekannte Schwankdichter. Kal seine '.»luller durch den Tod verloren. -Magdeburg, 19. April, (Selbstmord.) Auf dem Boden Les Stadttheaters *-at sich gestern der Chorsänger Franz Sieg! erhängt. Paris, 19. April. (Die „ehrenvolle Narbe") Zn der Führungsliste des verfolgten iamosen Pariser Polizeiinspektars Warzö. der in seinem „Nebenamtc" Einbrecher, Falschspieler und Komplice von Mördern war, 'indet sich auch der Ver merk: ,.Z m Dienste durch einen Messerstich an der Wange verwundet. Jetzt erfährt man. daß War.z« diesen Siich van seiner eifersüchtigen Geliebten Ca mille Ogi erhalten hat. Er hatte einen Kampf mit Apachen erfunden, um die Wunde zu erklären. Warze erhielt damals eine Remuneration für seine ..Tapfer keit im Dienste". Paris, 19. April. (Großer Waldbrand.) Durch eine gewaltige Feuersbrunst wurden über 200 Hektar 'Wald sowie die Ortschaft Larequebrou im Departement Garonne zerstört. Der angerichtete Schaden beläuft sich auf mehr als 200 000 Franken. Lyon, 19. April. (Automobil und Fahr- r a d.) Hier überrannte ein Automobil zwei Rad fahrer. Beide wurden in schwer verletztem Zustande nach dem Hospital gebracht. Agram, 19. April. (Einbrecher im Post- a m t.) Unbekannte Diebe sind nachts in das Post amt eingedrungen, haben eine eiserne Kassette ihres Bargeldes beraubt und zahlreiche Wertgegenstände mitgenommen. Der Gesamtwert ist noch nicht fest gestellt. Hongkong, 19. April. (DiePcst i n K w an- t u n g.) Zm Znnern der Provinz Kwantung sind zahlreiche Todesfälle an Pest vorgekommen. Zahl reiche Telegraphenbeamte sind von der Seuche hin gerafft worden, und infolgedessen ist jede Ver bindung mit der Provinz unterbrochen. Letzte Vepelchen unü Lernlprechmelüungen. Der französische Kriegsminister über die Luft- schlffahrt. c? Versailles, 19. April. (Eigene Drahtmeld.) Bei dem feierlichen Leichenbegängnis des Leutnants Byasson, das heute vormittag statt fand, widmete Kriegsminister Berteaux namens der Regierung und der Armee allen Opfern der Luftschiffahrt, deren edles Beispiel den Mut und die Tatkraft der französischen Flieger noch gesteigert hat, warme Worte der Bewunderung. Der Minister zollte namentlich den französischen Militärfliegern Anerkennung. Ihre gemeinsamen Anstrengungen, sagte der Minister, haben uns auf dem Gebiete der Militärflugfahrt unvergleichliche Resultate erreichen lassen, dank welchen wir schließlich den Erfolg er zielen werden, der uns zu den Herren der Luft machen wird. Leichte Erkrankung des Papstes. -ff Rom, 19. April. (Eigene Drahtmeldung.) Der Papst hat einen leichten Gichtanfall. Er gab daher seine Absicht, morgen in seiner Privat kapelle die Messe zu lesen, auf, erteilte indes heute einige Audienzen. Drohende Ausstände in Skandinavien. ** Kopenhagen, 19. April. (Eig. Drahtmeld.) Die Lage des Arbeitsmarktes in Dänemark wird nachgerade beunruhigend. So sind gestern die Verhandlungen der Tischler gescheitert. Heute verhandeln die Klempner und die Holz arbeiter; ob mit besserem Erfolg, ist zweifelhaft. Auch in Norwegen herrscht starke Spannung zwischen Arbeitern und Arbeitgebern, und in Schweden verschärft sich die Lage ebenfalls. Zn Arbeiterkreisen glaubt man daher, daß die Arbeit geber der drei nordländischen Staaten sich geeinigt Haden, gleichzeitig den Kampf aufzu nehmen. Fez belagert. Paris, 19. April. (Eigene Drahtmeld.) Der französische Konsul in Fez teilte, als er der Regierung die Bitte Muley Hafios bezüglich der Harka des Schaujagebietes übermittelte, mit, daß Fez seit dem 13. April vondenUledDfemma, die abgefallen seien, belagert werde. O Das Befinde« des Hauptmanns ». Oidtmann. Dresden, 19. April. (Eigene Drahtmeldung.) Das Befinden des Hauptmanns v. Oidtmann hat sich ein wenig gebessert. Die Lungen entzündung ist nicht weiter vorgeschrit ten. Nach einem heute abend 6 Uhr ausgegebenen Bericht hält die leichte Besserung an. Der Kranke ist noch bewußtlos, jedoch ist der allgemeine Zustand ein besserer. Temperatur 38,4, Puls 104. Wissenschaftliche Forl^ sreise. 8t. Freiburg i. Br., 19. April. (Priv.-Tel.) Der Prioatdozent für Ethnologie an der Universität Frei burg Dr. Th. Koch-Grllnberg, bekannt durch seine früheren Forschungen am Schingu und in Nord westbrasilien, tritt mit Ende dieses Monats eine neue, auf zwei Jahre berechnete Reise nach West- brasilien und Colombia an. die -thno- graphischen und geographischen Arbeiten gewidmet sein soll. Der Forscher ist auch für phonoäraphische und kinematographische Aufnahmen ausgerüstet. Riesiger Waldbrand. o Goch, 19. April. (Eigen - Drahtmeldung.) Ein mittags in der Nähe der Arbeiterkolcnic Petrus- Heim bei Wembroich ausgebrochcner riesiger Wald brand ergriff rund 1500 holländische Morgen Tannen, und E « ck> e n s cy ä l w a l d u n ge n , die dem Grafen oon Loe -if Schloß Wiesem ge« hören. Zahlreiches Wild ist verbrannt. Da« Feuer bedr«ht die Ortschaft Wemb. O Weeze, 19. April. (Eigene Drahtmeld.) Der Waldbrand bei Goch ist gelöscht worden. Es wird Brandstiftung angenommen, da man von der Grenze aus erneu Holländer gesehen haben will, der Feuer a n l e g t e. Nach unge fähren Schätzungen sind dreitausend Morgen, größtenteils dem Grafen von Loe gehörige Wal- düngen, auf deutschem Gebiet, hart an der hol ländischen Grenze, verbrannt. Das Schloß Wissem selbst ist nicht gefährdet, da es eineinhalb Stunden entfernt liegt. Lawinenunglück. F Per«, 19 April. (Eigene Drahtmeld.) Zn dem Kirchdorf« Petropawlowsk zerstörte eine Lawine die Dorfkirche. Drei Per sonen sind umgekommen, drei wurden schwer verletzt Fabrikbrand. II Teplitz, 19. April. (Eigene Drahtmeld.) Die F l a s ch e n f a b r i k S. Fisch mann <L Söhne, Eigentum der Triptis A. G., wurde teilweise eingeäschert. Die Bevölkerung von Paris. Pari«, 19. April. (Priv.-Tel.) Nach der im März vorgenommenen Volkszählung oeträgt die Be völkerung von Paris 2 878 98« Einwohner, gegen 2 722 734 Einwohner im März 190«;. Ein portugiesischer Postdampser gestrandet. <-« London, 19. April. (Eigene Drahtmeldung.) Die Llondagentur meldet aus Kapstadt: Der portu giesische Postdampser „Lusitania', von Mozam bique nach Lissabon unterwegs, ist bei Bettowe Roch auf Grund geraten und droht wrack zu wer den. Eine Hilfsexpeditton ist abgcgangen. London, 19. April. (Eigene Drahtmeldung) Ein bei der Admiralität aus Simoustown ein gegangenes Telegramm besagt: Passagiere und Besatzung des portugiesischen Postdampfers ,.L u - sitania", insgesamt 800 Personen, sind teils von dem englischen Kreuzer „Forte", teils von dem Schleppdampfer „Scatsman" übernommen und ge rettet worden. -«—« Kapstadt, 19. April. (Eig. Drahtmeld.) Die Strandung der „Lusitani a" erfolgte bei dichtem Nebel. Eine Dame ist ertrunken, ein Schiffsjunge wird vermißt. Ein Rettungsboot der „Lusitania" kenterte, während es auf den Strand gesetzt wurde. Hierbei ertranken zwei Insassen des Bootes. Die übrigenPas sä giere sind, wie bereits gemeldet, gerettet. Kapstadt, 19. April. (Priv.-Tel.) Wie nun mehr bekannt wird, ist der dritte Offizier der „Lusitania" ertrunken, das Schiff ist ge sunken. Ein neuer Brennstoss. H Kartum, 19. April. (Eigene Drahtmeld.) Hier wurde gestern eine Fabrik zur Herstellung eines Brennmaterials aus dem Sudd von Nilschilf eröffnet. Der neue Brennstoff erhielt d:n Namen Suddit. Die Lösung des Problems, den Sudan mit billigem Brennmaterial zu versorgen, wird als ein gewaltiger Fortschritt in der w i r t s ch a f t- lichen Entwicklung des Landes be trachtet. Leyte SsnüelsnsKrickten. Z Berlin, 19. April. (Eigene Drahtmeld.) Der Saatenstand in Preußen betrug Mitte April, wenn 2 gut, 3 mittel und 4 gering bedeutet, für Winter weizen 2,7, Winterspelz 3,0, Winterroggen 2,8, Raps und Rübsen 2,7, Klee 3,1, Luzerne 3.0. Rieselwiesen 2,8 und andere Wiesen 3,1. — Trotz der im Flach lande zumeist schwachen, vorübergehenden Schnee decke kamen eigentlich Auswinterungen doch nur in geringem Umfang vor, da der Winter überwiegend (rostfrei war. Nachdem der Frühling jedoch um die Monatswende hochgradige Wärme gebracht hatte, die ein deutliches Wachstum wachrief, dürfte der im An fang des laufenden Monats eingetretcne Witterungs umschlag mit starten Kahlfrösten den Saaten wie den Futterpflanzen und Wiesen einen empfindlicheren Schaden zugefügt haben als der Winter selbst, es wird aber auch aus den westlichen Provinzen be richtet, daß der Nachwinter den gut bestockten Saaten so gut wie gar nicht, eher aber den Futterpflanzen geschadet habe. Dagegen sotten die Mäuse, ! ie ge radezu verheerend auftreten, ungeheuren Schaden an gerichtet haben, da in dem gelinden Winter keine geeigneten Witterungseinflüsse zur Vernichtung vor gekommen sind. Viele Umpflügungen sind deshalb ausgeführt worden, die meisten und umfangreichsten stehen noch bevor. Die Ziffern für die Schäden, die ^um allergrößten Teile von Mäusen herrühren dürften, erscheinen beispielsweise beim Klee, wo sie auf 50 und mehr, sogar 90 Hundertteile des Anbaus geschätzt werden, mitunter fast unglaublich. Rech alledem kann der Stand der Wintersaaten nur selten zufriedenstellen, noch weniger der der Futterpflanzen und Wiesen. Obgleich bei dem günstigen Märzwetter mit der Frühjahrsbestellung rechtzeitig begonnen wurde, wurde sie infolge des Wettersturzes doch er heblich verzögert. Erwünscht ist Regen, da durch die scharfen Winde der Boden in manchen Gegenden sehr ausgetrocknet ist. * Madrid, 19. April. Wechsel auf Pari» 108,45. * Hamburg, 19. April, «> Uhr. Zuckermarlt. Rübenzucker I. Produkt Basis 88 pro,z. Rendement neue Usance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo April 10.875, Mai 10.90, Iuni 10.90, August 11,-, Okt.- Dezember 9,925, Januar-März 10 05. Ruhig. * Prag, 19. April. Zucker. Aussig Landung platz März 25,10—25,20. Ruhig. New Park. 19. April, ..ondsbörse. (Schlup.) Sttver Amaiaamaieb Aineric. Smell. Amer. Sua.Ris. Aincrie. Lccom Anaconda Älchtton Baltimore Lanada itencral Lealve» ckyesavealc ttyicago^ Mtlw Noniol. n>as Denver komm ltrte itoinmon General «ircirii > Är.-aidlorrovr»', 5Uinot« Central Jnterbor Mett! 1 vorbei lieniad Baue» l.'uisv.u.Nc.«bve Mtssourtkamar 'Atssour» Hac>f> .Stalional Lcav I 'ttwBork ckentt -NewDorkOma, SIorly«rnPaci'lr> Pennjylvynta Neadini Rock,z-ilaiis common« Soulyern Ratiw LoulhernPaetkic Steel comnt. Union Pacific May Copper Birg. Cyemtca iWaboly pret. Geld am '4» Sri do.f.v.ie«keDarl. Wechsel ».Land. lvu Tage, London Mode». udermcOung Weck«, a. Aarl« Wechi. a. Berlin LoulYern Pac-. Boado I Ll. roui« S. z. t 7, rei. Bond» Standard Ott 4.84125 4H775 5i?s -sir 47.25 Cta»e«umfdhe in Steels anton Pacific Reading Amata--Male. Aichoon Pennsylvania Ronnern Bar vnlttmor« «. Be» H«rk, IS. April. (Eig Kabelgramm.) Zu Beginn des heutigen Verkehr« an der Anb«. Nr. 109. 105. Hstirgsng. börse war di« Haltung unelnhettllch, vorwiegend aber schwach. Dl« Baisse gab in Steels und Union Pacific einiges Material heraus, das einen Druck auf die Kurse ausüdte. Für Missouri Pacisic ver stimmten die Unstimmigleiten innerhalb des Per waltungsrctte«. Wie nämlich gestern abend be kannt geworden, ist die Ernennung Bushs zum Präsidenten der C>esettschast gegen die Stim men Cxtte«, Adams (Deutsche Bank). War- bourgs und Vanderbilts erfolgt. Es sollen heftige Streitigkeiten zwischen beiden Parteien ausgebrochen sein. Gould scheint wieder oieielbe Position erlangt zu Haden, wie er sie vor dem Ein tritt der Kuhn, Loeb <L Co.-Znteresien innegehabr Hal, was auch daraus h«rvorgeht, daß, wie ebenfalls ver lautet, Gould der Kuhn-Loeb-Gruppe angeboren hat, ihren Bestand an Aktien der Missouri Pacific, ein schließlich des Blocks, welchen das Bankhaus von der Farquhar-Gruppe übernommen hat, aufzunehmen. Damit würde wieder der frühere Stand in der Hauptsache hergestellt, und Gould der alleinige Herr scher sein. Rachmiltags liefen aus ^Uashingion Mel dungen über die Lage in Mexico ein, die beruhigen der lauteten. Diese Meldungen gaben das Zeichen zu ganz umfangreichen Baissedeckuiigen, die 'Werte, welche ge>tern stärker gedrückt waren, konnten da durch nicht unwesentlich anziehen und einen Teil ihres gestrigen Verlustes einholen. Seitens eines Hausse-Pools wurde versucht, das Kursnivcau zu heben, was auch gelang, obwohl die Beteiligung nur gering war. Mit wenigen Ausnahmen gingen fast alle aktiv gehandelten Werte auf die Aufwürtsbe wegung ein. Kupferwerte konnten sich erholen auf die bessere Mertonjche Medivstatistik. die eine Ab nähme dec englischen Vorräte ergibt. Die Aus wärlsbeweguug machte den Eindruck, als ob sie in erster Linie die Folge von Dectungskäufen sei. Vor übergehend trat eine Stockung des Verkehrs ein, die Kurse bröckelten ab. Gefestigt waren jedoch die Shares der Missouri Pacific, nachdem bekannt wurde, daß das Bankhaus Speyer die führende Rolle über nommen hat. Die Shares wurden daraufhin bei steigenden Kursen lebhaft umgejetzt. Die Baisse, welche gestern in diesen Werten starke Abgaben vor genommen hatte, beteiligte sich mit Deckungen. Wie verlautet sollen die Unstimmigkeiten zwischen Gould und der Kuhn Loeb-Gruppe seitens Goulds mit Ein Verständnis der Speyer-Gruppe provoziert worden sein. London war heute als Käufer im Markte. Der Ueberschuß der Londoner Käufe über die Verkäufe stellte sich auf 20 000 Shares, insbesondere Steels und Amalgamated. Zn der Schlußstunde nahm der Verkehr einen sehr festen Verlaus, die Anregung dazu gab die Hausse in den Shares der Missouri Pa cific, die ihre Kurse weiter erhöhen konnten und mit einer Avance von 2H Dollar schließen. Der Gc samtumsatz betrug tlOOOO Shares. — Der Bonds markt zeigte eine feste Haltung bei einem Umsatz von 2 200 000 Dollar. New Pork 19. April. Produktenbörse. «Schlu .> s »eul« 1 vorder I neu» vorder Wktzeu iroier > Winl.-Ar-^io ot Mai Juli Mats Rr. - mixed loko r ater Sir. 2 wyitc loto Baumwoltr oU > April Mat Juni 3 ul» Bugusi «eplemvcr Okioder Trxrmver vtew r^ri. ioto Ptoyetsen Sir. I rZounor» o. - Sir. < I Louihern 7,ouu- sry Sir. 1 vo. > weich) -übliche» Roh» eilen Sir. U Llahiknudpcl iPiIlSvursi, Ziahlschteneu lttiUsvurgh) ' l-t« Ib.25 -t xots prowpl ! iLonnellsotUe «let cuvker Sian» vaiv ioko eieilroi. Zint Zinn MehlMinn.P<n Schmalz choice Schweiueckriiri mep. Bees lamtiq Zuller pranul.! intedr.Siellovr av,. i",o (. rrasso vo. muscooave 8U len Petroleum refin. Barret« oo. so. Bud vo. vrude LrrpenttnLav utetretvetrachi nach Liverpool nach Hamvnrp nachRoilerdan' .anttrStloSir., ioto Mai elugusl slcbruor 4.4S 445 11./V 117s 12.12 12.1- 41.S2 41.4s > 4.4, 8.2s E 1S- 14,- U»,- 15.- 4.40 ,4U r.is 14« /.ss 7.4 s 4.4s 4.4s 1.d«I 1.50 H- . Ä.- ISö i Z.50 11.7ä ! tt.)5 IE IVti« io.ttt W.V, 4,vZ vLl s. New Port, 19. April. (Eig. Kabelgramm.) Der Baumwollmarkt zeigte zu Beginn bei ruhigem Geschäft unter dem Eindruck niedrigerer Liverpooler Kabel eine schwächere Haltung. Günstige Verkäufe bewirkten eine weitere Abschwächung des Verkehrs, so daß die Termine Einbußen von 7 bis 13 Punkten erlitten. s. New York, 19. April. (Eig. kabc'.gramm.) Rach dem Wochenbericht des »Zron Age" liegt Vas Geschäft still. Schwächer liege der Erzmarkt, die Nachfrage habe in den beiden letzten Wochen stark abgenommen, der Abbruch sei schwach. Rach der jetzigen Lage sei eine Preisreduktion bis zu 50 Cent für Sie Tonne zu erwarten. Größere Abschlüße kamen nicht zustande, die Bahnen gaben nur kleine Auf träge. Die Missouri Cansas bestellte 14 000 Tonnen Stahlschienen. Der Blechmarkt habe sich oerschlech tert, doch glaube die Produktion, daß eine Besserung in Aussicht stehe und verwarf daher eine vorgc schlagene Preisreduktion. Thicago, 19. April. Produktenbörse. (Schlutz.) j ncul Lernen «ronr »Anis Lepl. 52. - :',5. Wim. '.'Ir^tlolo 88.87 40.51 HnterStc.Liolc .1.87 Mal d«.5s Mai Zl.87 sl.5) ziuli Liymal» Mai /äs 8. - Lkplemde: V5.V0 stipven Mat 8.52 L'iaisSir. lott 5V.- 50.- «kywetne- Ma Jun 44.87 LD- KZ -leileli Mai 15L2 15.52 s. Chicago. 19. April. (Eig. Kabelgramm.) Der Weizenmarkt eröffnete in sester Haltung auf hche Liverpooler Offerten, so daß die Term.na Avancen bis zu 1 Cent erlangen konnten, zudem stimulierte gute 'Nachfrage für Exportware. Als aber im späteren Verlauf günstige Witterungsberichte eine Ab schwächung bewirkten, gingen die zuvor erlangten Gewinne wieder verloren. Am Schluß konnte sich jedoch der Markt auf Baissedeckungcn wieder etwas erholen. — Der Maismarkt verkehrte durchweg in stetiger Haltung auf die gute Lage des Promptge schäftes. !'«>/' >1»«« !l!U"i>iilr mit Luhns. Jede wirklich erfahrene Hausfrau weiß den wahren Wert Luhnsjcher Fabrikate wohl zu schätzen und weiß auch sehr gut, daß mindetwerlige Fabrikate nur den Schern der Billigkeit haben und nicht nur alle waschbaren Gegenstände, sondern obendrein auch das Portemonnaie gejährden, also: Vorsicht! Chefredakteur: r,. »tet»k»»«t«. rera»tw»rttt«h« Redakteur«: yitr Politik Le. ». »Ruth«, lokale und (Schgschr Angelegenheiten, Tageschrontk und Brrmtichte» kV ». Buttlar, «a« Feuilleton Paul Gchaamdarg, Musik v. C«»«tH. Cvort und »«richiSsoai A. Paar«»!». Kür di« Pand7k»j«itnng A. pirchrath. Fiir den Inseratenteil tu» Leder. SänNttch in Leivgig. Uuverlaugte» Manuskripten ist kie«» dv» Rii«I- port» d«i»«et»^n. FNr flns»ewahrnng an» Ruikgav« wirt keine Gewahr »deruowmea. .^Rschrfften find nicht pe^Sakich p> adreffferen. »ondern «r de, »G »GMG, »drr »a«ch,N»fte«- »«« Srip^^r
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