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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.07.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130716012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913071601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913071601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-16
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Monat
1913-07
-
Jahr
1913
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Waffetballfpiele umrahmten bie Sßetttämpfe. 5s würben folgenbe Gtgebniffe frjielt: GUboteniftwimmeH. 1. ßauf: 1. M.»T.»4J. Magbebura, 2 Minuten 12,4 Set, 2. '2111a. Turnerfcßaft Gßarlottenburg, 3. Berliner 'llfab. I.»B. „Arminia". 2. ß a u f: X.- 45. „Gutsmutb»“ = Queblinburg 2 Min. 33,5 Set., Turntlub „Dr. Goeg“»Mogbcburg, £.»45. München 1860, M.-I. B. Magbeburg'Burfau. 3. ß a u f: Turngemeinbe ßeipzia 2 Win. 32,5 Set., £.=45. „Xaßn“ - München, £.«H. Ftantfurt a. W., 'JUlg. £.=45. ßeipzig=Heufd)önefelb. Rad) Bufammenftetlung ber Seiten bet einzelnen Mannlcßaften (teilt fich bie Reihenfolge: 1. £ u x ng e m e i n b e ß e i p ) i fl 2:32,5, 2. £.»45. „Gutsmuißs" Queblinburg 2:33,5. 3. £.»ÄI. „Dr. Goeß" Magbeburg 2:41,6, 4. I.«45. München v. 1860 2 : 42, 5. M.»I.«45. Magbeburg 2:42,4, 6. £.-45. ,,3aßn“ München, 7. £.=45. »rantfurt a. 'M., 8. M.=T.»B. Magbebutg ; Budau, 9. Allgem. £.=45. B.= Heufdjönefclb. 4üaffe rbad fpiel. £.=45. „Tr. Geoß“» Magbeburg fcfjlug W.=£.=45. Magbeburg«Buctau 5:0. „Gutsmutßs"« Queblinburg fd)lug £.»93. Ftant» fuxt a. W. 4 :1. £.»45. „3aßn"«Münd)en fcßlug eine tombinierte Mannfdjajt 5:2. 91 m heutigen Mittwoch finbet Sdjwimmen unb Springen im Aebntampf narf) ber Teutleben Turn« feft»Drbnung ftatt. Cs werben fid) 230 Schwimmer beteiligen. feftten. Gegen 3 Uhr fanb im ©roßen Turnzelt auf bem »ejtplag bas Jedjten ber ©ruppen A bis D ftatt. Cs traten ßierju etwa 80 Wann an. 'Jlls 4Baffen waren zugelaffen: »cdjtel, Florett, Spaba, leidjter Säbel, Kotbfäbel unb Glodcnfdjläger. Jiadjbem bie Kampf» ridjter ihre Poften bezogen butten, begann bas 3ed)= ten, bas reibt intereffante Womente bot. Dk Sechter mürben non ben zahlreich erfdjtenenen 3ufd)auern burd) ftarten Beifall ausgezeichnet. Am heutigen Mittrood) faßtet bie ©ruppe E. * laujiefjen unb Hingen. Der Hegen butte nod) nicht nadmelaffen, als um 6 Uhr bie cedjstämpfer zum Tauziehen unb Hingen antraten. Befonbcrs bas Tauziehen war für bas Publitum recht intereffant, ßauptfäcßltft ba es fid) um bie Schwergewichte über 450 Kilo hanbelte. Beim Hingen ging es recht heiß her. benn hier galt es für ben Secpstampf bie legten ffiutpuntte heraus jutjolen. Bolfstümlicße Cinjeliibangen unb zwar 1. 4ßeitfpringen mit Anlauf ohne Brett, 2. £>od)fpringen ohne Anlauf, 8. Kugelstoßen, 4. Speerwurf unb 5. 400=Weter=ßauf brachten eine große Anzahl von flcicßtatf)kten auf bie Heine, bie fid) bas Beben bureb möglichste Höftftkiftungen (eßr jeßwer machten. Befonbers intereffant waren bas Hodjfpringen unb bas 4I5eitfpringen, bei benen vor treffliche ßeiftungen geboten würben. Hoch einmal traten bann bie Beipjiger Turnerinnen Zu ben Freiübungen, Stabübungen unb Keulen« Übungen an. 'JBfe am Sonntag marfchierten aud) geftern wicber etwa 1000 £urnerinnen zu ben Frei« Übungen im Stabion auf, unb wieber wat es bas= fClbe reizenbe unb anjiehenbe Bilb weiblicher Grazie, bas fich bem 3ufdjauer bot. Die Hebungen würben fehr ejaft nad) bem £atte ber 'Mufti ausgefüßrt unb fanben lebhafteren Beifall. Cbenfo war es beim Keulenfcßwingen unb ben Stabübungen, bie ein vollfommenes Bilb oon bem Crnft ber Arbeit boten, bie in unferen £urnoereinen geleiftet wirb. 4ßeiter turnten abenbs bie 3ugenbabteilungen, benen bie Teutidjc £urncrfchaft ran jeher ganz bc= fonbcrc Aiifmcrffamteit roibmet. Hier wirb für bie Heranziehung eines gefunben unb träftigen Hndj= wudifes geforgt. Tie Hebungen beftanben wicber in Frei« unb Geräteübungen. 3um Schlug fei nod) auf ein interefjantc» Spiel Öingewiefen, bas ber Friejenjdje KIootjd)i«ger=4krbanb bot, ber bem V. Imnlreifc angehört. Cs ift bie» ein altes Bollsfpiel, bas nod) heute an ber il5atcr* fante eifrig gepflegt wirb. Tas Älootfcßießen wirb jumeift im 4l5inter auf gefrorenen 48iefeu gefpielt, unb zwar Ijanbelt es fid) barum, eine aus Padßolj befteßeiibc, mit Blei gefüllte Hügel, bie ein Gewicht von 475 Gramm hat, mit ilrmumbrehuiig, '4nlauf unb Sprung möglichst weit zu werfen. Tie Äugel muß babei übet ^inbemiffe, als weld>c SBaffe^ gräben gelten, laufen. Ter Hampf wirb oon Hmt ZU 4lmt unb auch in Cingelwettlämpfsn ausgefochten. 4lls ber größte Äampf gilt feit 3 a bfcn ber 3U?ifd>en ben Hutjabingern unb ben Oftfriefcn, ber aller zwei 3ahre ftattfinbet. Die £>öd)ftleiftung beträgt bisher 94,30 Weter. Geftern würben wieber fehr gute ßei= ftungen oollbracht, bie im Durd)id)nitt fid) z®’iü)en 70 unb 89 Weter hielten. Die bebeutenbjte ßeiftung betrug 91 Weter. Das Spiel fanb beim 'JJublifum lebljafteftes 3ntereffe. Den Schluß bes heutigen nierten Fefttages bilbete ein Äonzert bes 3ö0nerbunbes unter ber Leitung ber Sunbes=Wufrtbirettoren Crnft H i <h t e r unb Waj ß u b w i g, bie ben Wänner= chor zum 45ortrag einer Heihc birrchithlagenbea: ßieber, wie „415o möcht’ id) fein?“ unfb bas „4Ban= bem“ oon Zöllner, „Deutid>lanb fei wad)“ oon Scheffler unb „4lltn'iöberlänbifd>es Dantgebet“ oon Hremjcr mit temperamentodllem Schwünge führten. Dazwijdjer. beteiligte fid) bas fleipziger Tontünftler» Ordjefter unter ßeitung oon Äapellmeifter Günther Cobltnz mit gewaltigen instrumentalen Ton« ftüden, bie bem ©harafter ber fejtlichen 45eranfta)l= Hingen bureßweg entfprachen unb ihren Mbfchluß in einem großen militärischen Tongemälbe oon Kiccius „Deutfcßlanlbs Crhebung“ fanben. Das 4ßetter hatte fich am 4Ibenb wefentlid) abgefühlt unb geftattete ein lebhafte* promenieren bet Fcftbefucher, bie fid) lange in ben 45ergnügungsftätten ergößten. * Turnfeftfiffern. Heber ben gewaltigen Umfang bes Deutfchen Turnfeftes in Beipzig finb bie folgenben uns oon unterrichteter Seite mitgcteilten 3at)len intereffant. Danad) ftellte fid) bie 3aßl ber F e ft vu g s t e i l = nehm er auf 50000 Turner. 2ln ben Freiübungen nalimen 17 000. an ben Stabübungen ber Sadjfen nahmen 6000 Turner teil. Die Gefamtzaljl ber mit« gebrachten 45ereinsfahnen betrug 1500, unb mehr als 200 000 3ufd)auer waren am Feftfonntag im Snnenraum unb auf ben Tribünen. Turnfcftftempel. Kein Beipziger oerfäumc zum Slnbenten an bas Turnfeft eine Hofttarte an feine eigene Slbreffe zu rid)ten unb auf bem Turnfeftplaß aufjugeben, um ben fehr anfpredjenben Turnfeftftempel mit ben beiben Turnertränzen unb ben 4 Turnerzeichen F als Warten.-Äuriofum zu erhalten. Cs ift Zweifel» haft, ob bas Heichspoftamt wieber einmal neben bem Stenipelabbrud folcf) figürlichen Sdjmud geftattet. 415ie wir hören finb am Sonntag auf bem «Jeftpoft» amt 171000 Hofttartcn unb '-Briefe abgeliefert worben, bie mit Wafcßine in 11 Stunben abgeftempelt finb. Tie 15 Schalter bes poftamtes hatten einen ganz gewaltigen Hnfturm ber Feftbcfucßer zu bewältigen. Das Püügratnnt des IHitttnorhs. 45on früß 6 Ußr ab: Fcdjtcn. Gruppe E. Hon norm. 7 Ußr ab: Schwimmen. 3cßntampf (Schwimmanftalt). 45on norm. 9 Ußr ab: Hingen ber 3 rc ölf!ätnpfcr. Hon nacßm.3 Ußr ab: Wilitäxturnen. 45on nacßm.l» Ußr ab: Sicgcrncrtünbigung. Hon abenbs8 Ußr ab: Waffentonzert ber nicr hic= figen Wilitärtapcllcn mit 3 Spiclmannszügen, praeßt« feuerwerf. auf ^rieben' Gb berüßrt tvirtlid) fonberbar, wenn man leVt von einer 21 n ö f i d) t auf ^rieben fprerfjen muß, naeßbem bor Wonatöfrift bie Welbung toon einem offiziellen FriebcnsfdjliiB in bie 2öclt gegangen ift. 9i'od) bazu oon einer 2lu8» fid)t, bie mit feßr vielen irijönen ©orten um» (leibet, bereu Hegrünbiing aber, vorläufig ive» nigftend, noch ctivad bürftig ift. t’lllcin bie von einer Seite gentelbete Xatjadje, baß Hulaaricn fid) wieber ftart genug füßlen fall, bie Offen» five z u ergreifen, beweift, baß nod) nid)t alles in beut Topf ift, in bem eö gefodit iverben tann. '?luf ber anberen Seite tann — ivir ßaben bieö fd)on in nnferer geftrigen ?lbenbau$gabe er örtert — gar fein .ßroeifel befteßen, baß bie C4roßmäd)te entfdjloffen finb, ben Rieben fo halb wie möglich ßerbeijufüßren. Vlucß Serbien nnb G5ried)cnlanb haben roieberßolt verfirfjert, baß es an ihrem guten 21'illen nidit fehlen fülle. Jiur ift ber gute ©ille augenblidlid) nod) gleich» bebeutenb mit bem ©itiijche, zu befiben. ©ürbc etwa (9ried)enlanb feinen Hormarfd) fortfeßen, wenn cd bereit wäre, z u unterßanbeln, unb würbe Serbien nidjt fojort auf ben ruffifdjen 'Bermittlungövorfcfjlag cingcgangcn fein? lieber ben Grfolg biefeö Sdjritted ber ruffifdien Re gierung gehen bie Weiinmgen feljr auSeinanber. Tic einen roiffen, baß man in Petersburg feßr ungehalten ift, weil Die Antwort ber 45erbüu- beten immer nod) auofteßt, unb bie anberen erzäßlen genau ba$ Gegenteil: Serbien unb Griedjenlanb hätten angenommen, in 24 Sticn» Den würben bie Feinbfeligfeiten eingeftellt unb in 48 Stunben würbe ber Horfrieben unter zeichnet. So fcßnell laufen bie Tinge beim bodi nid)t. Die .^auptbebingung für baö ßuftanbe» tommen bes Friebenö ift unb bleibt bie Gin- niiitigfeit ber Großmäd)te. tfülgenbc Draßtmelbungcn liegen vor: Baldige Unteneithnung des Präliminar- friedens? 15. Juli. Hulfltrien nntcrbtfiibelt über ben »rieben birett mit Wuß11nb. Hachbem es bereit* bie »riebenbbebingunnen ber WtRiier zur Kenntnis genemmen unb erflirt bat baß eb fid) Hiifclanb an» er traue, ift bie balbige Unterzeichnung bM VräliMinarfrieben« zu erwarten. <3 Herlin, 15. 3uli: 9lus Helgrab wirb bem „Bot. Änz“ gemelbet: 3inct bnlgarifdjc llnterhänblcr finb in Hclgrab aiigelaugt. Hadi Hucffpvaeße mit Pafitfdj fuhr biefev iafovt nacßSaloniti, nm Dort mit 4* e n i; e l o o unb Den hinbcviifcnen SB ii t u m i t f ch über bie »riebenObcbinniiiigen mit Bulgarien jit fpredjen. Tie A r i e g f n b r u n g fall infolge biefcb bulgarifdjen Schritten heute (I) eingeftellt werben. Wan hofft, in ; m c i T a g e n nierbe auch ber »rieben V e r g e ft e ll t fein. 3u ticrlincr amtlidjcii Mtcifen nimmt man gleichfalls an, bai; ber »riebe halb hcrgcitellt fein werbe. 'VcfßmiöiHiiü in Soßa. Ter „Hoß. 3tfl “ wirb aus Sofia gemelbct: Tic leitenbcn Äreife ertlären, baß '-Bulgarien ben ruffifeßen Horfdjlag auf Cinftcllung ber Operationen angenommen habe, um bas miß« lofe '-Blutvergießen ju beenben. ^Bulgarien fei bereit, nad) Petersburg zu gehen, um über ben »rieben 311 verhanbcln. Beiber fei bisher (eine 3 u ft i m in e n b e Antwort von Serbien unb G r i e cf) e n l a n b eingetroßen. '-Bulgarien werbe feine Holle eines Angegriffenen fortfeßen unb fid) auf bie Defonline befdjränten. Daher falle bie Scßulb für weiteres Hlutoergicßen auf Serben unb Griechen. 3nbes würbe bie Cimtellung ber Operationen nad) hier eingetroffenen Hacßricßten baburd) in Fragt geft eilt, baß bie Griechen ißre territorialen 4lnfprüd)e, beten '-Hnerfennung burd) '-Bulgarien fie als Hebingung für bie Cinftellung ber Feinbfeligteiten bezeichnen, nod) vergrößert haben. Tiefe 41nfprüd)c beziehen fid) auf bas Ülegäifehe Äüftengebiet öftlid) ber $albinfel Cßaltibite. flußerbem madjen Serben unb Griechen bie 4ln= nähme bes ruffifdjen 45orfd)lags abhängig von Hürgfchaften ßinfidjtlid) ber Heftiebigung ißrer Hnfprüche. Somit bürftc ber ruffifeße Hör» fcßlag burcßfallcn, unb eine Cinftcllung ber Feinbfeligteiten wäre nad) ßiefiger Wuffaffung nur bann möglich, wenn alle Großmächte fid, )u 3wango» mafjnahmeu eutfißloffen unb bie Herteilung bes bet Xütfei abgenommenen Gebiet» einet europäifchen Konferenz übertrügen. Unter Umfcänben, fo weiß man hier, würbe man auf ben alten plan ber Autonomie W a 3 e b 0 n i e n » zurüdgteifen tonnen, ber bann allerbings zwangsweife burd)» geführt werben müßte. Ter (Geheim per traft Ztoifcbcn (9rtcd>ciilanb nnb Serbien. Bonbon, 15. 3uli. Ter „Tailg Telegraph" ver» öffentlich! ben 3nßalt bes ©ehtimvertrages Zwifchen Griedjenlanb unb Serbien, ber biefem Hlatte zufolge nach einer zweimonatigen Her» ßanblungszeit Cnbe Wai währenb ber Slnwefenßeit von Hcnizelos in Saloniti abgefd)loffen würbe. Tanad) würbe über bie tünftigen ferbifd)=gried)ifd)en Grenzen folgenbes vereinbart: Tie griedjifdje Dftg renze foll von ber Äüfte aus bem 'Dleftafluffe folgen unb, bem Kamme ber ßöchften Haltanberge im Horben nachgehenb, bet Karagatim=ßiman zum '4egäifcf)en 'JJleere hinabfühten. Der letztgenannte Ort foll ein f e r • bifdjer öafen werben, bod) foll bie vom hinter» lanbe nad) £aragat[d)*ßiman füljrenbe Grenzzone ein neutrales Gebiet unter gemefnfamer ferbifd) = gried)ifd)er Herwaltung werben« Heibe Herbünbete haben fid) gegenteilig verpflichtet, ben Krieg fortaufeßen, bis biefe Grenzbebin» g u n g en von Hulgatien anertannt finb. Heibe Regierungen finb entfcfjloffen, entweber auf bem Schladjtf elbe einen baßin lautenben Fii«’ bensfdjluß zu erzielen ober in Sofia bie Frtebensbebingungen zu bittieren. Griedjenlanb wirb fich, wie ber „DailgTele graph“ auf bet ßonbonet griechifcßen Gefanbtfcßaft erfährt, felbft einem ruffifeßen Drude nicht fügen, aud) bann nidjt, wenn Serbien zum Cingeßen auf bie ruffifeße Hermittelung gefonnen fein füllte. Die Bedingungen (Briethenlands. Der „Ftanlf. 3tg-“ witb aus 9ltßen gemelbet: Tie Reife bes Hremierminifters H e n i z e l 0 s in bas Hauptquartier hängt nach 9luffaffung ber ßiefigen politifdjen Kreife mit bem leßten xugunften ^Bulgariens unternommenen Sdjritt Hußlanbs zufammen. Griedjenlanb unb Serbien fönnen fid) bem ©unfeße Hußlanbs, bem fie fich vielfach zu Tanf verpflichtet fühlen, nießt oerfmließen, unb werben bem Horfcßlag eines Üßaffenftillftanbes noeifellos nähertreten, wenn Hulgarien auf bie Hebingungen ber 45erbünbeten eingeht. Tie erfte biefer Hebingungen muß nad) fjtefiger 4lnfid)t bie fofortige Unterzeichnung bes Hot« friebens auf bem Scßladjtfelbe fein, ba nad) ben jüngft gemachten Crfaßrungen ein 4Baffenftillftanb bod) nur zu einer Fortbauer bes Krieges führt. Ferner wäre bte vollftänbige Räumung Wazeboniens burd) bie bulgarifdjen Truppen ZU verlangen unb außerbem eine genaue »eftfeßung ber Garantien, bie Hulgarien bezüglich bet in Hub garien lebenben Griechen geben müßte; man will bie volle nationale Selbftänbigfeit ber Griechen Hulgariens, ben Sdjuß ißrer Schulen unb Kirchen, beren birette 4lbbängigtert vom ölumenifdjen 45a= triardjat unb fchließlict) bie Hefreiung ber Griechen vom Wilitärbienft fidjerftellen. Xie Slnfprücßc iHumättteuö. Sttftrrcft, 15. Sntt. flöten« L t Telegr.»Korr.» Hureau). Waßgebenbe rumänifdje Kreife betonen, baß bie Hnfprüdje Rumäniens nod) heute bie gleid)en feien wie vorHeginn ber Ope» rationen. Tie Operationen würben fo lange fortgefeßt, bis bie Kriegfüßtenben einen 415 a f f e n ft i 11 ft a n b abgefdjloffen hätten. Cin weiteres Horrüden ber rumänifdjen Slrmcc fteßt nicht bevor. Drama oon den (Briefen erobert. Htßcn, 15. »uli. „Hgeuce b’jltßhned“ melltet: Rad) lebhaftem Kampfe befeßten bie (Kriechen Drama. Huf ber »hießt jünbeten bie ‘Bulgaren T 0 f f a t an unb m e tj e 11 e n 500 Ciitwahner biefeö Orte» nicber. Bulgarihtje (Dftenßoe. Sofia, 15. 3uli. Had) ben legten Welbungcn foll bet vorgeftrige Tag einen vollftänbigcn Um« jeßwung in ber Kriegslage bezeichnen: Ter 2ln= fturm ber gticcßif^-ferbiidien Uebermadjt foll enb« gültig gebrodjen fein. Hetreffs ber Serben ivirb bies jogar feßon offiziell beftätigt: Das Haupt« guartter melbet, baß bte Serben auf ber ganzen ßinic zurüdgeßen unb von ben Hulgaren ver» folgt werben. 3n ber Hidjtung auf CgrisHalfluta unb K uma n c wo hatte bie fünfte bulgartfdje Slrmce bebeutenbe (Erfolge. Ganze ferbifeße Divifionen wer» ben in ber Hicßtung auf Kumanowo verfolgt. Cgri» 45alanta befinbet fid) ßöcßft waßrfcßcinlid) bereits in bulgarifdjen Hänben. Die Cifenbaßnlinie bei 4l5ranja würbe burd) bulgarifcße Kavallerie auf eine bebeutenbe S'ierfc zerftört; mehrere llßaggons mit oon llcslüb fommenben jerbifeßen Herwunbeten wur« ben aufgcßalten. Bei Reb(i=Buli haben bie Bul« garen bie benadjbarten Höß<n Meßt, fo baß i>cr F<*H biefer außcrorbentlid; ftart befeftigten ferbifeßen Stellung als naße bevoriteßenb zu betrachten ift. 3n= folge all:r biefer Jerbifeßen Mißerfolge ift bie Sage ber jerbiidjcii Huuptmacßt in ber flinie Sßeles« Kotfdjana unb Ucstüb—Kumanowo— 415 r a n ‘ a ä u ß c r ft t r i t i f cß geworben. Gonnabenb unb Sonntag machten bie Griechen Den leg.en verzweifelten Berfud), ben reeßten Flügel ber zweiten bulgarifcßen Slrmee jwifeßen Doiran unb Strumtga zu bureßbreeßen unb fid) einen 3ßeg gegen ben liuten »lüge! bet vierten bulgati» irfjen ülrmee, bie gegen bie Serben tämpft, gu baßnen. Sie würben aber mit großen Berluften enb gül tig zu rücfgc|d)lagen. Die Bulgaren erober ten babei zwölf Geicßügc zurüd, bte ißnen bie Grie» eßen in ben Kämpfen ber vorßergeßenben Tage ab genommen ßatten, naeßbem bie legte Granate ver» jdjoffen unb bie Bcbicnungsmannicßaft bis auf ben legten Mann gefallen war. Die Herlufte ber Grie chen in ben Kämpfen bet legten zehn Xuflc werben bei einem Kombattantenftartbe oon 100 000 Mann auf 30 000 Mann gefdjägt. Die Griechen bringen fetzt angeblich Heritärlungen aus Montenegro gu Schiff nad) Saloniti. Tiefe (Sinzelheiten taffen vermuten, bag ben Ser» ben unb Griechen bet fltem ansgegangen ift Sine erfolgreiche bulgntifdje Dfftnfiit rüdt bantit in ben Bereift btt tBeßrffteinliftfeit. 3mmer wieber biefelben „Aultur“bilber. Sofia, 15. 3uli. „Slgence Bulgare" melbet: Die Hacßridjten aus Beigrab von Räubereien unb Graufamteiten bulgarifdjerTrup« pen im (erblichen Gebiete finb tenbenjiös. Die bulgarifcßen Truppen verließen Knie sag auf Befehl bes Hauptquartiers, oßne bas Eigentum bet Bewoßner zu berühren. 4ßas bie Photographien anbetrifft, von benen man fprießt, fo haben Die Serben ieberzeit felbft welche angefertigt. Die Opfer finb Bulgaren, bie bie Serben töteten unb bie man als Serben ausgibt. Politifche Ueberfidtf «Bin filmattbiu für Behr* und Unter« rithtswefte. Man feßreibt uns: 'Jim 1. Oltober b. 3. wirb in Berlin ein »i l m* areßiv für ßeßr« unb Untcrrirfjtszwerfe eröffnet, bas als gemeinnügiges 3u|titut allen Beßranftalten Zur Berfügung fteßen wirb. Sein 3wed wirb bop» Jeiter 'Jlrt fein: 3n ben Bormittagsitunben werben ei vorheriger 'Jlnmelbung jebem Oberlehrer mit einer beliebigen 'Jlnzaßl von Schülern zuvor bezeichnete Films in einem befonberen Bor« tragsfaal vorgeführt werben. 3n ben 'Jladj» mittagsftunben werben für Sdjüler leid)t= verftänblidje wifienfdjajtlidje Borträge, bie ftd) ben Unterridjtspenfen anfcßließen, von Oberlehrern gehalten, wobei bas bewegte, wie aud) bas ftehenbe idjtbilb zur 3IIuftrierung bes Bortrages herange« xogen werben (ollen. (Eine große Slnjahl namhafter perfönlichteiten aus ber 2Beit ber 'IBiffenfchait, ber Snbuftrie unb bes Hanbels ift bem Grünbungsaus» Khuß bes »ilmardjios beigeireten unb hat ißm oe= eutenbe 3uwenbungen zugeiagt. Tic ßeitung liegt in ben Hänben bes Dtrettors ber Urania, jerner eines tüchtigen teeßnifdjen Fadjmannes, zweier Oberlehrer unb iweierBolts|d)ulleßrer. (Eine'Unzahl berbebeutenbiten tinematograpßijcßen Fabriten bes 3nlanbcs unb 'Jluslanbes haben zu ber Sammlung bes Filmarchivs beigefteuert, fo baß jdjon jegt eine Sammlung von wifienfdjaftlid) wertoollen Films (etwa 23 UOO Meter) vorhanben ift, wie ihresgleichen faum beließt. Dem Filmarchiv wirb eine 'Jlustunftsftelle angegliebert, welche in fämtlidjen Fragen, bie bas Gebiet ber Kinematographie betreffen, Hat erteilt. Da bem Grünüunßsausfdjuß faft alle füßrenben Firmen ber beutfdjen unb auslänbifdjen Kinematograpßeninbuftrie angeboren, ift bie 'Jlustunftsftelle in ber ßage. auj jämtlicßc Sßünfcße unb 'Jlnfragen maßgebenbe 'Jluss tunft zu erteilen. Beruf und Religionsbekenntnis int Deutftyen Reifte. Hadj ben Grgebniffen ber Berufszählung non 1907 waren bei einer Gefamtbevölferung von 61,7 Millionen im 3<M)re 1907 etwas über brei Fünftel eoangelifd) — 38,4 Millionen ober 62,2 0. H-> <twas übet ein Drittel tatßolifcß — 22,5 Millionen ober 36.5 v. H-» 566 999 ober 0,9 v. H- waren ifraelitifdj. Bon ben insgejamt 28,1 Millionen (Erwerbstätigen unb Dienenbtn im Heidje (teilten bie (Eixmgeltfdjen 17,1 Millionen, bie Katßoliten 10,6 Millionen, bie 3uben 237 342. 3m Berßältnis zur Gefarntjahl ber Erwerbstätigen unb Dienenben betragen bie (Eoan= gelifdjen 61 v. H-> bie Katßolifcßen aber nießt, wie es ißrer Gcfamtvoltsftärte entiprießt, 36,5, fonbern meßt, 37,8 v. H- 2>amit feßeint es alfo, baß bie Gr« werbsbeteiligung ber tatßolrfften Beoölterunfl größer ift als ber Anteil ber Katßoliten an ber Gc= famtzaljl ber Bevöltcrung. Sius bem vorliegenben Material ergibt fieß, baß bte größere Beteiligung bes fatßolifdjen Holtsteils an ber (Erwerbsbetätigung aus ber verhältnismäßig größeren Baßl lanbwirt« fdjaftlicßer Bcrufsträfte unter ben Katßoliten ßer« rüßrt, insbefonbere aus ber Mitßtlfe, bie von An» gehörigen bei ber Bewirtfcßaftung länblicßen Befiges geleiftet wirb. 3« b« 1 3 n ^uitrie insgefamt, im Hanbe(s= unb Berteßrsgewcrbe jowic in ben freien Berufen zählt bie tatßolifcße Bevölterung eine ge« rtngerc Slnjaßl von Berufstätigen, als ber Gefamt« Dolfsj’tärfe entfpreeßen würbe. Hur in ben Berufs« gruppen Bergbau, ßanbwirtfdjaft, 3’ l '5»ujtric ber Steine unb (Erben, Forftwirtfcßaft unb Baugewerbe finb bie tatßolifcßen Berufstätigen in größerem Maße als im Durdifcßnitt ber Gcfamtbcvölterung vertreten. Gs ßanbelt fich hierbei um (Erwerbszwetgc, in benen bie mciften länblitßen (Erwcrbsfräfte fid) vorfinben. 3n biefen 'JIrbeitszweigcn, mit 'Jlusnaßme etwa bet Forftwirtidjaft, werben aud) bie mciften auslänbi« feßen ©anberarbeitcr bejcßäftigt. 3f rnc ^4 cn finb am ftärfften im HüT'^lsgeroerbc (7,9 v. -H- ber (Erwerbs« tätigen), im Betleibungsgewcrbe (1,7 v. H J» im Haßrungsmittelgeroerbc (1,2) unb in ben freien Bc= rufen (1,1 p. H-) vertreten, ©ine eingeßenbere Ucbcrficßt über bie Berteilung ber Slngeßörigen ber verfdjiebenen Betenntnisgruppen auf bie einzelnen 3roeige unb fozialen Stellungen ber freien Berufe läßt erfennen, baß bie Gvangelifcßen wie bie 3 uix>n beionbers in benjenigen Berufszmeigen, bie afabe« mifeße Bilbung vorausfegen, ftärter als bie Katßo» liten vertreten finb. Dtt neue Ranonenboohyp der drutfften IHarine. Durch ben Marineetat biejes 3oßtcs ift bas Kanonenboot „C" bewilligt worben. Heber biefen neuen Kanonenboottqp werben fegt bte erften näßeren (Einzelheiten belannt. Das neue Kanonen« boot wirb etwas größere 'Jlbmcffungen aufweifen unb etwas fcßneller fein, als bie früheren beutfdjen Kanonenboote. Tiefe hatten cin Deplacement jwn 1000 Tonnen unb eine Gejdjwinbigteit von 13V2 3ec» meik. Das neue Kanonenboot „C“ wirb ungefähr 1150 Tonnen 'Jßaffervcrbrängung haben unb ftaii 13Va Seemeilen 14 faßten. Gegenüber ben erften beutfeßen Kanonenbooten ift alfo eine beträchtliche Steigerung bes Deplacements zu verzeichnen. Ter „Jaguar“ unb ber „3ltis" hatten nut eine ffiafjer- verbrängung von 900 Tonnen. Die gleiche Größe hatten nod) bie folgenben Boote „Tiger“ unb „tuj“. Die jpäteren Boote „Panther" unb „Gber" hatten bann 1000 Tonnen, unb ber neue Iqp erreidjt nun» meßt 1150 Tonnen. Bemerfenswert ift bei bem neuen Boot weiterhin bie ftärtere 'Jlrmietung. Da» Kanonenboot „C“ wirb vier 10,5»3entimeter»Gcfdjüge erhalten. Darin liegt gegen bie früheren Boote, befonbers gegenüber ben Booten „Fafluar“, „pantßer“ unb „Gber“ eine beträchtliche Berftär» lang. „3His“ unb „3aguar“ hatten vier 8,8»3cnti» meter» unb feeßs 3,7»3«ntimeter«Geiftüge. Bei „Tiger" unb „ßur" würben bie 8,8»3*ntimeter’Ge« jeßüge burd» zmet 10,5<3entimetet>Gei(ßüge erlegt. „Pantßer" unb „Gber" erhielten biefelbe Armierung wie ihre Borgänger. Bet bem neuen Kanonenboot» tpp wirb auf bie 3,7»3entimctcr«Gc|djüge völlig ver zichtet. 2ln ißre Stelle treten zwei 10,5«3cnriincter« Gejdjügc. Damit werben bie 3,7»3entimeter«Gefd)flgc jegt aus ber beutfeßen Marine völlig ausgejdjaltet, ba auf anberen Scßiffstqpen auft feine meßt in Betwenbung finb.
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