Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.07.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130715019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913071501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913071501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-15
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Verpflegung her Hunberttaufenbe von Säften um» faffenbe Vorbereitungen getroffen, unb bas war gut io. Alletbings tonnte man fieipjiaer Bürger böten, Daß infolge bes riefigen Verlebr* Ileipiig fid) völlig oeränbert tjab*. Ter alteingefeffene Vetpjiger tarn ließ tn biefen lagen ganz frtmb tn ßelpjtg vor. Gs war eine ganz verteftrte 'Hielt geworben, benn Ceipzig gehörte nidjt mehr ben ßeipjigern, fonbern im uollften Sinne bes Wortes, ben „Au«< länbern“. 3n ben Reftaurants, Gaf^s war felbft her alte, gerngefeheiie Stammgaft am ^eftfonntag völlig überflüffig unb völlig frembeSäfte bominierten. 'Refigniert mußten bie Stammgäfte fid) in bas Un= vermeiblidje fügen, unb fie taten es gern in Rüctfiißt auf bie lieben Säfte unb barauf, ber alten SReftftabt Veipzig ben guten '.Ruf als gaftfreie gemütliche Stabt nicht nur ju erhalten, fonbern noch mehr ju befeftigen. Am gsftrigen ÜJlontag ftanb ßeipjig immer noch ganz im 3eiaieii ber vier F. Viele laujenbe ber Xurngäfte berichtigten bieSeßen«wütbigteiten£eipztgs in Heinen ober größeren 'Abteilungen. -pn allen graften unb Heinen Gapwntfcßaftcn war oerfelbe Trubel, wie am Sonntag. Audi auf ber Baufad) = Ausheilung her richte bas turnerifdje (Element vor. Das prächtige Wetter tarn natürlich ben Säften heftens zu ftatten. Hoffentlid) hält es and) bis jum Sdjluft Des Turn« teftes an. * Tn? Muiqcrt ber luritcrfänflcr. Abenbs 8 Uhr beicßloft ein Konzert ber Turner» länger ben Dritten Tag bes lurnfcftes. 800 Sänger aus allen Sauen Deutjdjlanbs hatten in öcr großen 'JJiufifmufdiel Blaß genommen. „Sonntag i|t s“, fo hallten bie feierlichen Klänge bes Qiitgangsliebes non Breu über ben 'Blaß. bem Wein.üerlo „Segens« wunfeß“ folgte. Beiöe (Chöre würben unter ber ab« roecßfelnben Leitung ber 'Bunbesmujifbireltoren Karl Schiebolb unb 'Ricßarb 'Badofen vorn leipziger Tur ngau fang erbunbe aus brurfsvoll unb wirtfam oorgetragen. Tie Sänger bes L’eipziger Saues boten aufterbem nod> Awei an» berc Ciebergaben, nämlich „ftrüftlingejeit“ unb ben „lurnerdjor , ber mit einer ^ulbigung an ben Turn» nater Jahn einen martigen Abfajluft finbet. 'Beibc Chöre, bereu Komponift Karl Schiebolb ift, wür ben mit inniger 'Begeisterung gelungen; beion» ber» einbrudsooll war bie „frühlings» zeit“. Hat idjon ber Komponift Schiebolb in biefem’ Siebe tiefes (Bmpfinben mit jubelnber freute verquiett, jo holte er als Dirigent alle ftetn« beiten besfelben heraus. Umrahmt non btefen Ge« längen, boten bie Turnerfänger aus allen Sauen Deutfrttlanb« zwei impofante 9Ra f f en <ft ö r e. Wuchtig crtlang SRenbelsfohns ,.2»eb ber Deutfdjen tn Cnon“, innig, zart tarn beflen Kehrreim „£aft mich betne ?>anb ergreifen“ aus ben Kehlen ber gut gefcßtrltcn Sängerfthar. H- Wagner« „Barbenfang" lieft ebenfalls ertennen, baft Teutfchfonbs Turner, fofern fie bas Sieb pflegen, gleich fleißig am 'Werte finb, wie bei ber Turnarbeit. Sängern unb Diri« genten würbe non ben Taufenben ber Hörer brau« ienber Beifall gefpenbet. Bor unb nad> bem Bofalton.Krtc fpielte bie Karelte Günther Sohlen^ unter Leitung ihres Tirettors. * fefßugsnathlefc. Ter öcipjiger Gaufän gerb unb hotte für feine Sefangsvorträge, bie er am Sonntag abenb auf bem fteftplaftc bot, am Bormittag wohl 3000 Sänger im Stoffen ffeftfaale bes 3oologi|d)en Sen tens nerfammelt, bie fogar bie Salerten noch füllten. Aach taum einftünbiger Brobe unter ben Bunbcs« birettoren Wohlgemut!) unb B i I ß i n g ging es in gefd)lofienem 3uge bie Bfaffcnborfer, (Eutrißldjcr unb Telißfcßer Strafte hinaus nad) bem fteftplaß. Uebcrall glaubte man, ber Turncrfeftzug nahe fchon, benn eine HRufiHapclle führte mit Träftiger 'JRarfcß« mufif ben 3üg an- Gs war eine Kapelle au« 3)1 ödem, bie ben bortigen Turnverein zur Gin» itellung in ben Turncrfefizug begleitet hatte unb nun auf bem Rüdwege von ben Sängern auf« gefangen unb an bie Spijic ihres 3ugcs gcftcllt worben war. Der lange «ängerzug, hoffen vier Stimmgruppen grobe Tafeln mit ber Auffcßrift 1. Tenor, 2. Tenor, 1. Baft, 2. Baft vorangetragen würben, würbe oon vielen fefjönen Hänben mit Blumen begrüßt. Auf bem ftcftplafte tonnte er ließ zunädjft nur mit 'JRiiße ben Weg bahnen, ba alles heranftiirmte. um ben „Seftzug" tu feften, unb es bauerte eine tfemliche 3«it, bis alle 3000 Sänger auf ber Tribüne C unb neben bem 'Bhifitpobium Blaß gefunben hatten unb bie fleißige Kapelle mit bem unvermuteten Berbienft entlaßen werben tonnte. Beim Herannahen bes Turnerfeitzugc« B würbe biefer nad) echter beutfeher Sängerart mit braufenben Hochs empfangen, unb ein unermüblicfies Grüften in raufchenben ^aemonitn tvechfeilte ab mit belliönenbcn fkilrufen ber Turner unb Sänger. Gs wirb jebem Teilnehmer am 3uge eine fterjensfreubc gewefen fein, nad) langer Wanberung fo nahe am 3ide and) nod) von bet bem Teutfd)en Sängerbunbc ^gehörigen Ceip^iger Sängerfcbaft mufitalifd) in ber^lichfter Weife begrüftt au werben, bie nicht eher ruhte, bis ber lefttc Ber ein vorbei war. Am Abenb traten bie 3000 Sänger wicberum gefchloffen an, unb eine befonbete fyreube erwedte cs, als aud) her erftc unb ber Awoitc Borfiftcnbc bes L’cipügcr (f-aufängerbunbes. Bürgermeiftcr irr Aoth unb Stabtrat Abolf Böhme, ihre Sänger befuditen, bie ihnen ein herglirfies „förüft Glott mit hcHom Klang!" entgegenbrachten, bas über ben weiten 'Blaß bahin« b raufte. * Wir verweifen nochmal« aitsbriirflid) auf bfe tpcrtvolle Inrnfc ft »Beilage, bie un» irrer S o n n a b c n b • W o r g c n a u $ g a b e bei lag. Tiefe ^eftnunttner bradjte ein (Melcitivort uont Gfcft. 2anitätörat Dr. ^erbinanb Wocft, einen ,,'^Jillfonttncn", ferner folgenbc Artitel: „(Mebanfeit cittcd beutfefien Iitrncrd'', „Taö bentfrfic Inrnfeft bor fünfzig fahren" (18G3), „Die Turner ber ßutnnft" (ein Webirfit von ISG3), „Turnen unb Inrnfptcle", „Ter Jeftplaft bei XII. Deutfdjen IurnfeftC'3 in Üeivjig“ unb bie Tageseinteilung für ba? Inrnfeft. Tic 3onnahenb*9Rorgcnaulgabe enthält ferner einen 'BegrüHungäartitel al? I. ßcitartitel, einen fRüdblid auf bie Teutfdicn Turnfcfte 1860—1909 unb eine ausführliche 2d)ilbcrung be? fyeftfdnnude? ber 2tabt. Tie AbcnbauSgabe enthält ben 'Bcridjt über bie $auptberfantmlung ber Tcutfdjen lur» nerfdjaft, eine '-Befdjreibung bet Xurnausftel- Inng, 2tinnnung?bilber von ber Anfunft ber Turner auf ben Bahnhöfen unb ber An tun ft be« Biinbcsbannerö unb feiner Bc- grüßung burß ^tjlbtiat geifert. Tie 2 o n n t ag«a ue ga b c enthält einen auefühdidjen Beridjt über bie f e i c r l i di e r - Öffnung bes tiefte? (mit allen -Reben). '.Hnf jtvei befpnbercn Seiten bringt in biefer Anninicr bas Vcipjigcr Tageblatt alü einzige Leitung einen auoführiidicn 'Beridjt über bie 1*2 Begrüftungstontnterfe mit allen Weben. (Sv empfiehlt firf), bie Aunintern bes ßcip» jifler Tageblattes 311 fammcln, um einen aus- iühdidicn Beriet)! über ba? gefamte XII. Teutfdjc lurnfeft haben, unb iich aufjuheben. * Das Programm Oes Dieitstaos. Von früh 6.30 Uhr ab: 3«völflamvf Der Kreifc nib, iv. VI. Villa, VHIb, XI, XH, XIII. XIV, XV, (Säfte (Gifte Abteilung). Bon vorm. 8 Uhr ab: Krclsturnen be« Rtei» les IX. 'Bon 'Bon Bon Bon 'Bon Bon Bon Bon Bon Bon Bon norm. 9 Uhr ab: Kreisturnen Der Streife I, II. Illa. vorm. 10 Uhr ab: Kreitturnen ber Kreifc Ille, V. norm. 11 Uhr ab: Kretsturncn ber Streife VH, X. nadjm. 1,30 Uhr ab: 3®ölffampf ber norge« nannten «reife ((wette Abteilung). nachm. 2 Uhr ab: 3ed)tcn ber Gruppen A-D. nachm. 3 Uhr ab: Turnen ber 2eip,ngcr Sdjuljugenb. nachm. 3 Uhr ab: en. Schwimmvorfüfjrungen (Schwimmaicftalt). nachm. 3—7 Uhr; Boltstümltche Ginselübungen. nadjm. 0 Uhr ab: Stab- unb Keulenübungen ber Turnerinnen ßcipjtg«, lauAiehen. Bingen ber Sechstämpfer. nachm. 7 Uljr ab: Turnen ber Sugenfa» abteilungen. Sonbcrvorführungen. cihenbs s Uhr ab: Konzert bes ,,3öflner«Bun« bes“ (Leitung: Bunbes« mufitbirettoren Grnft Aid)« ter unb Blatt Öubroig); Kapelle Günther Goblenj. Der neue Taktor im Bulgarenkriege. Die Türlei auf bem Bormarfd)! Jn btefen wenigen Worten tenn]eichnet fid) bie polltifme Vage am Ballan. Glue (temlid) verworrene Vage, (u bereu Schlichtung man feftt bereits bie Großmächte anruft. Unb in her Tat, muft nicht bie Tatfadje, baft berfelbe Staat, ber nad) bem einmütigen Bcfdjluft bes europätfrf)en Konzerts nach Aficn verbann ift, baft biefer langfam, aber fid>cr feine Iruppenmaffen wiebe: vorfd)ieben teinn, auf alle an ber Ccnbonet Konferenz beteiligten SDlädttc befchämenb wirten? Welche« aud) immer bie Grgcbniffc ber tärtifchen Kriegsoperationen jein mögen, cs ift ausgeld)loffcn, baß Guropa in eine Aüdgabe Abrianopcls an bes Cttomanifdjc !Reid> einwtlligen wirb. Der £onboner ftriebensvertrag, foweit er bie Abtretung tiirtifdjen Gebietes betrifft, barf oon ber Türlei nicht wteber Acrriffen werben. 3n Bulgarien fdjeint man anbercr Anficht au fein. Die 'Regierung in Sofia hat Befehl gegeben, bie bisher befeftten thta.Vfdjen Gebiete au räumen. Gine untluge fSanblungswetfe. Alan hofft offenbar, bie Bfortc fo von einem weiteren Bor» bringen abAuhalten, aber bas Gegenteil wirö erreicht werben. Denn nun wirb bie Türtci, beten Stirn« mung bie um ben „Tanin“ ftchenben Blätter hoch« grabig erregt haben, fidierlid) erft recht ver« fud)cn, in ben Befift ber heifterfehnten ötnic Gnos— '.Ulibia au gelangen. 3®«r offiziell beftreitet man e« in Konftantinopel, aber fchon bie Tatfad)e, taf bie t?roftmäd)tc cntfdjloffen finb, bie Sdjlidjtung ber neuen Angelegenheiten felbft in bie f>anb au nehmen, beweift am beiten, baft man in btefen Krcifen ber ftrage weiteftgehenho 'Bebeutung beimiftt. Ta ju gleicher 3e»t auch bie rumänifchc Regierung ben Krieg offiziell an Bulgarien crtlärt hot, fo werben bie Groftmächte fchnell bie ftdebensvermittlung in bie Wege leiten müffen, wenn fie nod) einigermaßen alle« in bas rechte Gleis lenten wollen. Jolgenbe Drahtmelbungen liegen vor: (Enos-Wia und die ßroftrnWe- Berlin, 14. 3uli. Gin Telegramm, bas bem „Berl. Votalanj. aus Konftantinopel jugeht, crtlärt über bie Abfidjten ber türtifchen Armee, bie feit geftern von Ifrfjabaltfdja im Borrüden begriffen ift, folgenbe«: „Tie Armee hat Befehl erhalten, „bas ber Türlei Auftchcnbe Gebiet“ au befeßen. Darunter bürfte aber fchwerlid) bie Vinie G n 0 s > 'JJ? i b t a au verftehen fein, fonbern bie Truppen werben vielmehr roahrfdieinlid) bis an ben Grgene vorrüden, bamit fie bann eine natürlidje Grcnae haben." Rom, 14. 3uli. „Iribuna“ melbet aus B e I e r s = bürg: lös ift fieber, »afj Die W ä d> t e g e m e i n f a m bandeln, um ber Bforte au uotifhiereit, fie würben ihr militärifche 'Bewegungen über bie Grenze Gnoös Alibi« hinan«, bie bereit? Infolge ber Blcbiation ber Botfcbafter='Bcreiiiigiiiin feftgelegt fei, nicht qe: ftatten. Ungewißheit in Sofia. Sofia, 13. 3uli. (Berfpätet cingetroffen.) Die heutige Sobranjefiftung würbe unter» b rod) en. Tie 'JJlinifter unb Gljefs ber Oppofition würben ins B a l a i s a u m K r 0 n r a t berufen. Der Regierung tarnen Rad)rid)teit au, wonach bie r u män t f d)e 111ruppen bereits über Tob ri tfeh vorrüden. 'Mbrrmale ein 9tad)ßrbrn ^ulflartcn«? Wien, 14. 3uli. Wie bas „Reue Wiener Tage blatt“ erfährt, hot 'Bulgarien in eine frei» willige Räumung ber von ihm nod) befeßt gcwefeiien t ü r t i f d) e n Gebiete c t n g e w i l« ligt. Sofia, U. 3nli. 'N n m ii n i f ch e H a u a l - (erie hat anfter Siliitii« and) Tvbvttfch, B a 11 f di i d niib bie ücnarhbartni £rtfehaften beiet;t. Der offBiellc ftriegsiuftand. Bntareft, 14. 3itli. Ter biilgtiriicbc Wes faiibte ft a l i 11 f 0 w unb bas Berfonal ber Gcfnnbt« fchaft oerliefien h cut eB11 f are|t im Sonbers ,;ilg Iiiib begaben fid) über Giurgewo 11 a <h 'M 11 ft - f 411L Der W r i c a « »11 ft a 11 b twifcheii INnmänien unb Biilaarieii ift bamit e n b g ii 111 r eröffnet. Gin rumänifches Dementi. Bufareft, 14. 3uli. „Agencc Roumaine" bejcid)iiet bie auslänbiiche Blättermelbung, rumäntfd)c Truppen leien vor Garabta ctfdjienen, um ben Uebergang über bie Donau voijubereiten, als G r f i n b u n p. Die „Agence Roumaine“ ift er« mächtigt, biefe 'Dlelbung formell au bementieren. Tic rnfftfdK J|ricbcn«vcnnittliin^. Selgrab, 14. 3uli. (Blelbung bes fcrbifchen Brefie« bureau«.) Die in ber (erblichen Bteffe verbreiteten Gerüchte über einen Schritt be» rulfifchen Ge« fanbten von Hartwig bet ber (erblichen Regierung, bie eine Ginlabung au einem Scftiebsgericht jum Gegenftanb gehabt habe, fomie barüber, baß bet Gefanbte n. garttoig, unrtfrieben mit bem Befcheibe Bafitfch», eine A uo i e n j beim König erbeten habe, finb f a 11 ch. Ter auf Befehl feiner Regierung oon bem (fcfanbten 0. Wartung unternommene Shritt bet ber ferbifcheit Regierung ift authentifd) mit ben inGetinje unb Athen unternommenen S d) r 111 e n unb hat Aum 3®ed, bie G i n ft e 11 u n g ber (Jelnbfeligfetten unb bie G i n l e i t u n g oon tfriebensverhanblungen fjcrbeiju» führen. Ter Dampfer „ÜRubto«" nicht befdjlagnahmt. Berlin, 14. 3uli. Die Berwaltung ber Deut» fehen ilevante-Cinie teilt ber „B. 3-“ mit, baft bie in ben heutigen 'JRorgenblättern enthaltene Bletbung von einer Befcftlagnahmc ihre« Dampfers „Wlubros" burd) bie Griechen unrichtig ift. Ter „Sllubros" ift vor Ausbruch be« Krieges von Jamburg abgegangen unb ber neue Balfantrieg ift ausgebrochen, wäqrenb er nach bem Biräus unter» weg« war. Um Sdjwterigleiten au vermeiben, bat beim Ausbruch bes Konfltttes bie Berwaltung ber Vevante»£inie fofort Berhanblungen mit bet grtechifchen Regierung angetnüpft, bte au einem be» friebigenben Refultat geführt haben, fo baß eine Befd)lagnahme nicht erfolgt ift. Die an Borb bes „fUtubros“ befinbltche Quantität Reis wirb tm 3ntereffe ber Ablabet unb ber beteiligten Affetura- teure unbehelligt bleiben. Der Dampfer befinbet fid) surxeit in Biräus unb fährt von bort nach Salonilt. Die ßabung Reis ift für Burgas be» ftlmmt. * Die erfinde für den 3ufantmenbruth Bulgariens. Ucbcr bie Gründe für ben 3uf«mnwnbrud) Bul» gariens im Aweiten BaWanfriegc wirb ber Korre» iponbenj „&eet unb BaHti!“ non militärtfd)er Seite gcfd)rict)cn: ' Go ift verfehlt, bie Rieberlagc Bulgariens biredt als eine Kata ft topfte ber butgarifchen A r nt e c aufjufalfen. Gtnc folcftc hat bas fjeer nicht erlitten. Gs hat vielmehr 3u rechter 3<nt ben Rüd« Aug angetreten, als fidi fterausjtelltc, baft bie Offen» |ive, auf bie von vornherein bie ganje Aftion lieft ftüßte, gejefteitert war. Das bulgarifcfte &cer ftano einer an 3aftl (tarieren Armee ber vereinigten Jeiirbc gegenüber unb tonnte fo nur burd) einen iiberrafdieitben unb unaufftaltfamcn Borftoft auf einen wirHicften Grfolg rechnen. Tiefer Grfolg blieb aus, ba bas bulgarifche Ungeftiim nieftt ausreidjte, um ben Jeinben gleich am Anfang bic notwenbigen Sdjlappen beiAirbringen. Der Seinb bagegen errang auf ben getrennten Kricgsfcftaupläßen Grfolg über Grfolg. Wenn aud) bic bulgarifcfjc ?>auptarmec fid) anfangs gut fcftlug, fo broftte bod) halb eine Umtlammerung, bie nid)t abguwertben war, wenn nidjt rechtzeitig ber anberc Teil bes öjecres ]ur Rüdenbcdung herbeieilcn tonnte. Darum war cs Gebot ber Rotwcnbigteit, rechtzeitig alle weite« ren Hoffnungen aufAugebcn, unb einen georbneten Rüdjug aiiAUtretcn, bevor bic Kataftrophe wirtlich cintrat. Tic furchtbaren folgen, bic eine völlige Ricbcrlagc nad) fid) sieben würbe, Hegen auf ber Hanb. Deshalb galt es für bic bulgartfdjc Heeres« leitung, cinjufehen, baß bic öffenfive miß» glüdt war unb Rlaftregeln 311 treffen, bieberneuen Situation angenwifen waren. Tiefe ÜRaßregcln ftot man ncrnünftigcrwcifc getroffen. Gs ift nidjt zwei« felhaft, baß ber Rüdjug tatjächlirf) planmäßig unb in voller Orbnung erfolgt unb baft, wenn man vom 3u= iaiitmtiibrudj Bulgariens fpredjen will, barunter nur ber ßufammenbrud) ber bulgarijdjcn Hoffnungen au vcrftclien ift. Gine wirtlidjc, ocrnidjtcnbc 'Rieher läge, wie fie wal)rid)einlidj bei weite« rem Auoftarren auf bem verlorenen Boftcn unver« meiblidj gewefen wäre, i)«t Bulgarien nicht crlit« ten. Gs bat in biefem turjen Kriege viel, ja feftr viel verloren, bic Kataftrophe ift nun aber burd) bic rechtzeitige Ginjidjt feiner HecHührer erfpart ge blieben. 3mmerl)in ift biefer Riidjug, jo planmäßig unb georbnet er aud) erfolgen mag. fläglid) genug, wenn man bte Haltung ins Gebädjtnis yuriirfruft, bic Bul« garten vor zwei Wodjen einnahm. Damals ber ftarr» föpfige Bräzeptor feiner Bcrbünbctcn, ber nur feinen eigenen Willen tanntc, heute ein befiegter Sieger, ber bic früher ausgefcftlagenc ruffifdjc Bcrmittlung fclber erbitten muft, um nod) rechtzeitig fein Breftiflc zu retten. G» gibt in ber Weltgeid)id)tc taum eine Situation, bie fid) mit ber peinlichen 2 a g c ver» gleichen läßt, in ber fid) Bulgarien jeßt befinbet. Ten Ausfdjlag bei ber neuen Haltung Bulgariens hat natürlich bie vom Rüden h»r, von Rumänien, broljenbc Gefahr gegeben. Hätte Rumänien feine Rlobiliiation unb ben llebcrgang über bie Donau erft (pater vollzogen, fo wäre ber tRiftcrfolg Bul« garieng natürlich viel geringer, Taft bte leitenben bulgarifchen Stellen aus all btefen, bod) vorher bin« reiiftcnb betannten goHorcn nidjt bie richtige Red)» nung fanben, war ein Jeftler, beffen Salgen für bie näd)fte 3uluiift ficfterllcf) nicht beseitigt werben tönnen. Politilche UeberTicht Bbändecung des ^mangsnetßeigetungsgeleges. Bei bem zuftänbigen Reicftsrefjort finb Grwägun« gen im Gange, bie (ich mit einer Bxüfung ber wiöglidjteit ber Befdjtänlunn ber Borausnerfügungen über SDiictszinfcn zum 'Racfttetl bes Griteftcrs be» faffen. Wie man uns febreibt, bürfte cs fid) zunädjit um eine Abänberung bes § 57 be« 3n»ugsverft4» gerungsgefeßc« ftanbeln, unb vorausficfttHd) werben bic an ber 3ragc intere|fierten Kreifc unb Sacftoet« ftänbigen auf biefem Gebiet, wie Banten, Höpotfteten« gläubiger unb Hausbefißer in nätftfter 3eit gehört werben, bamit fie fid) über bic an unb für fid) frfjwterige Rlateric auftern. Die gegenwärtigen Beftimmungen bes 3wongs- oerfteigerungsgefeßes laffen es zu, baß bie Grwerher eines Grunbftüd« in ber SubftaftaHon baburrf) emp« finblid) gefeftäbigt werben tönnen, baß bie Rlietcn auf lange 3dt gepfänbet finb, was ber Abhilfe be« barf. (Eine foldje würbe naturgemäß bem wtrtfdjaft« ließen Rußen ber Hppotljefengläubiger bienen, bie häufig in foldjen Sällen in Rlitleibenfdjaft gezogen werben. 3urzeit laffen cs bte gcfeßlicftcn Beftim« mungen zu, baft burd) 3efftonen unb Bfänbungen bie gefamten 'JRieten von Grunbftüden ungefähr ein halbes 3 a ht lang ben Grftchern unb HhP?tftetcn» gläubigem bei Subhaftationen entzogen werben. 3wcds Abhilfe biefer 'JRißjtänbc finb ftfton viele Sntereffenten beim Reicbsjuftizctmi. vorfteüig ge« worben. Db unb wann (ich bic Grroägungcn zu einer Gefeßesvorlage verbieftten werben, läßt fid) zur» jeit noeft meßt fagcn. 3unäcßft fteße eine Abänberung bes genannten Baragrapßcn bes 3wongsveritei« gerungsgefeßes in Grwägung, unb es läßt fid) noch uießt übetfeßen, ob § 1124 bes B. G.«B. gleichfalls abgeänbert werben muß, byw. ob eventuell aud) nodj anberc gefeßlidje Beftimmungen burd) eine ge« feßließe Rcuregelung berührt werben würben. Tie hervorgetretenen Unbilligteiten unb Härten laffen jebenfaHs eine Reuregclung bet Angelegenheit roün« feßenawert erfefteinen. Bei bet zweiten Beratung bes Gtats bes Rcicßsjuftizamts würbe übrigens von ber Rcicßspartei mit Unterftüßung ber tonfervativen ftrattion ein Antrag geftellt, wonaeß bie nerbünbetev Regierungen eine Borlaqe machen follten, burd) welcße eine Abänberung be« § 1124 bes B. G.»B. unb bes § 57 bes 3®angsverfteigerungsgefeßes beftimmt wirb, baß eine Berfügung über ben SRiets» ober »ins ben fjppotbefengläubigern gegenüber nur m ift, fotoelt fie ließ auf ben uRiet« ober Bacfttjins für bas zurzeit ber Befchlggnaftme laufenbe Kalcnbernierteljaftr bezieht. Tiefe Refolution mürbe aber abgeleftnt. Die konMflnneHe Pfcitofophieptirfenur in Btradburg. Au« (Straßburg wirb gemelbet: Brofeffor (Scftneiber vor ber Uniberfität ftreiburg ftat ben 9htf ber elfafHotljtingifdjen 'Regierung für bie burd) ba? 2d)etnabfontnten jtvtfdjen ber Regierung unb ber Äurie fejtgc- legte fatholtfdje phtlofophUche Sßrofeffur in Straßburg angenommen. Ter «Senatber Univerfität veröffentlicht eine örtlärung, roonad) burd) eine fonfeffionelle Bhtlofopftie- profeffur bie „Bollftänbigfeit bc? pf)ilo)'opf)tfcf)en Unterridjtö geförbert" tvcrbc. Ter (Senat er wartet, baß bic Regierung eine brittc freie Bhilofophicpföfeffur fdjafft Cb bic Regierung bas tut, ift frcilid) fraglid). Tic (irflärung bes Senats ift and) von ben Vertretern ber tatljo* lifdjen pftilojophifchcn ^atultät untcrfdjricben worben, nadjbcm bic anfänglich weit jcßärfcrc Ürflärung, in ber öS hieß, baß „eine ausrei- djenbe Bflcge für ben pljilofopßifdjcn Unterridjt burd) baS Scßetnabtommen fdjwer gefährbet wirb", bie obige gcmclbetc Raffung erhalten hat. Iroß bes — audj nod) abgcfdjwädjten — Broteftes bes Senats ber Straßburger Univer fität bleibt bic fcltfantc unb bebaucrlicßc lat- fadje bcftchcn, baß ftier bem Ultramontaniömus auf bi'oftcn ber Wiffenfdjaftlidjfeit Bugeftänbniffc gemacht worben finb. Detfuthe mit IWtabletten als liianöüerüerpflßijung. Bei ben biesjäßrigen 'JRanövern füllen, wie man uns Icßrcibt, Bcrfudje gemacht werben, bie fidj auf ben Grfaß Der mitzuführenben Verpflegung Durch eigen« artige 'Rährtablettcn beziehen. Gs finb bies io» genannte H h 9 i a m a»I a b l c 11 c n, bie fid) be« rcits- bei großen unb anftrengenben Hebungen in Bancrn ausgezeichnet bewährt haben. 'JRan hatte bic Tabletten zuerft bei einer zwölf» itiinbigen Rfarfcß« unb Gefechtsübung ausgeqeben, unb bic Damit verforgten JRannftßaffen burften wäßrcub ber Hebungen feine anbeten Raftrungs» mittel zu fidi nehmen. Die bann folgcnben Berfuifte bei ben großen 'JRanövern, Die auBeroröentlid) an« ftrciigcnb ausficlcii, hatten fefjr gute 'Refultate zur frolgc. Gs würbe fcitgeitcllt, baft bie Tabletten, wenn bic normale Bcrpflcgung nicht vornanben mar, nolltommcn als Grfaß für Dkfc gelten tonnten, unb baft Der 9R a n n nur fechs Tabletten nötig h a t, um iväßrciiö zwölf Stunben ernährt zu werben, was Durch ärztliche Analpfc unb genaue Unter» iudiungen fcitgeitcllt würbe. '.[Beiter würbe ton« itatiert, baft bic Tabletten, wenn fie neben ber üblidKii Verpflegung genommen werben, auftcr« orbcntHd) wohltätig unb fräftigenb auf ben Gefamt« Organismus Des SRannes wirten, wenn biefer ftart angeftrenqt ift. Der Borteil, ben bet Gebrauch biefes neuen Rabruiipeinittels bietet, liegt ohne weitere« auf ber Hanb, wenn man bebentt, baft bie Tabletten in graften ÜR engen oon ber Truppe felbft mitgeführt werben tönnen. Ta fie gegen ÜUärmc unempfiublidj finb, was z. B. bei bet Sajotolabc nidjt ber ftall Ift, fo laffen fie fid) in ben laichen ber Rlannfd)aften ohne weiteres unterbringen. 3® Aralie es im 3clbzugc an einer atisrcichciiDen Verpflegung fehlt, fann hier ein oofl« gültiger Grfaß geboten werben, ber von vornherein als ciferner Beftanb ohne viel Umitänbe mitaefübrt unb beliebig oerwenbet werben tann, ba feine Dauer» haftigfeit auftcr 3®eifcl fteht. Das H0fliama«Bräparat, bas nad) Katao irfjmeeft, ber zugefeßt ift, enthält auf 100 Gramm 21.22 Gramm Giroeiß, 10,05 Gramm <fctt, 80,04 Gramm Kohle» hnbratc. Grroünidjt erfeßeint es aud). baft bie 3Ratfe« benter, bic bic Truppen begleiten, folche Tabletten mitfüftren, bamit bie Q«ute (ich baran gewöhnen, bi« nahrhafte Koft zu taufen an Stelle oon anbtren
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)