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Fülle der Anforderungen, die an uns herantreten werden in sportlicher und wirtschaftlicher Hinsicht bei der un geheuren Entwicklung, die dem Badfahrsport Vorbe halten bleibt, tut rastlose und zielbewußte Kriegsarbeit not. Der kluge Mann baut vor! Darum weitschauend schon jetzt an die Umgestal tung des Radfahrens denken, Mittel und Wege schaffen, die den Kriegsbeschädigten Ausübung des Fahrens er möglichen, die Grundzüge des Wehrfahrens festlegen und praktisch ausbauen, die Zeitung großzügig anlegen und rentabel gestalten und nicht zuletzt auf einen ge füllten Bundessäckel achten. Wenn wir nach diesen Gesichtspunkten unseren Bundesbau einrichten, dann steht er stolz und fest gefügt für alle Zeit. Und nun All Heil! den Verhandlungen. G- Baumann. Die Fliegerei und unsere Jugend. (Aus dem Leipziger Tageblatt.) Es waren recht bedeutsame Worte, die Oberstleut nant Siegert, der Inspekteur der Fliegertruppen, vor kurzem im Arbeitsausschuß für die deutsche Luftfahrt niederlegte und denen nicht nur weiteste Verbreitung, sondern auch recht baldige Durchführung der damit gegebenen Anregungen zu wünschen wäre: „Die Flie gerei ist die Domäne der Jugend, der unbekümmerten, goldenen und energischen Jugend, der kein Zaun zu hoch ist, die kein Hindernis kennen darf und nicht kennt. Und deshalb wollen wir die Jugend für die Waffe in frühesten Jahren begeistern und müssen sie anregen, wie wir nur können. Wir brauchen die Jugend vielleicht schneller, als wir denken, der Verbrauch des Menschen bei der Luftwaffe ist relativ größer, als wo anders. Nur die stahlharte Jugend, die von Anfang an an der Luftwaffe hängt, wird ihr später die eisenfesten Männer liefern, die sie unbedingt braucht.“ Zur Durchführung dieser Grundgedanken hat die Heeresverwaltung bereits mannigfache Anregungen ge geben, mit denen allerdings erst die vorbereitenden Schritte getan sind, um die eben ausgesprochenen Wünsche so recht zur Geltung bringen zu können. Hier müssen weiter Vereine und Schulen gemeinsam mitwirken, Presse und aufklärende populäre Vortrags kunst^ sich vereinen, um wirklich anregend und mit arbeitend auf die zukünftige Generation der Luftwaffe einzuwirken. Das Interesse unserer Jugend ist vor handen. Wold kaum hat eine Waffe so lebhaftes Inter esse erweckt, wohl kaum eine derartige Anteilnahme mit sich gebracht wie gerade die Luftwaffe, ihre Fortschritte und ihre hervorragenden Vorkämpfer. Und dennoch besteht immer noch viel Unklarheit über die Grundlagen des Fliegens in den weitesten Kreisen, und gerade bei unserer Jugend. Hier heißt es eifrig zu arbeiten, um den Zielen, wie sie vom Inspekteur der Fliegertruppen angedeutet wurden, näherzukommen. Der Schulunterricht bedarf zunächst einer Er weiterung nach dieser Richtung hin, und zwar handelt es sich nicht nur um rein theoretische Erörterungen an der Hand der Geschichte der Fliegerei, sondern unter Mitbenutzung kleiner Modelle und Zeichnungen. In letzter Zeit sind von einzelnen Verlagsanstalten bereits Wandtafeln mit Flugzeugtypen in recht allgemein verständlicher Darstellung herausgegeben worden, die zur Ergänzung des Unterrichts wesentlich beitragen und zur Anfertigung kleinerer Modelle mit benutzt werden können. Recht wertvoll wird es sein, gerade auf die Leistungen der Deutschen in der Fortentwicklung des Flugzeuges hinzuweisen und hierzu speziell des Vor kämpfers auf diesem Gebiete, Otto Lilienthal, zu ge denken, dessen Anregungen grundlegend waren zu den ersten Anfängen des Flugwesens. Nach einer solchen Einführung der Jugend wird es darauf ankommen, sie auch einmal praktisch mit dem Flugzeug an sich in Verbindung zu bringen. Und dafür hat Oberstleutnant Siegert in dem erwähnten Vortrag einige Aussichten gemacht, die nur erfreulich zu begrüßen ^jnd. „Alle Geheimhaltung hört bis zu einem gewissen selbstver ständlichen Grade bei mir auf, mögen die Jungen auf die Flugplätze kommen, ich mache ihnen alle Tore weit auf; mögen sie in die Flugzeuge klettern und an alten Propellern und Motoren herumbasteln, wir werden ihnen schon das hinstellen, was bei seinem ehrwürdigen Alter nicht über den Instruktionswert hinausragt. Na, und wird wirklich einmal etwas beschädigt, dann ist immerhin der Gewinn größer als der vermeintliche Schaden.“ Eine dankenswerte Großzügigkeit, die — in die Praxis übertragen — außerordentliche Erfolge für die Entwicklung und den Aufbau der Luftwaffe in der Zukunft zeitigen könnte. Der außerordentliche Besuch der Luftfahrzeug- Ausstellungen, wie sie an einzelnen größeren Orten unter besonderer Rücksichtnahme auf die in der Kriegszeit gemachten Erfahrungen veranstaltet wurden, brachte das allseitig bestehende lebhafte Interesse zum Ausdruck. Aber es genügt durchaus nicht, die verschiedenen deut schen und ausländischen Flugzeugtypen zu sehen, ab gestürzte Maschinen und Trümmerreste vor Augen zu führen, phantasievolle Ausschmückung der Luft kämpfe in Bildern vorzuführen, sondern hier wäre der erste Weg gegeben, um 1 Aufklärung, besonders in den Kreisen der Jugend, einzuleiten. Wir haben gar viele an der Front abgeflogene Flieger, die durchaus die Befähigung besitzen, in einführenden Vorträgen über die Grundlagen des Fliegens, die Betätigung und verschiedenartige Nutzanwendung im Kriege einleitende Kenntnisse weiteren Kreisen zu übermitteln. Alsdann würden erst die Wege zur praktischen Kenntnis der Apparate, wie sie durch den Besuch von Flugplätzen gegeben werden kann, einmal kennen zu lernen, „wodurch solch Ding überhaupt zum Fliegen gebracht wird“. Endlich sei noch erinnert an die in einzelnen Städten bestehenden Gleitfliegervereine, bzw. deren Modellwettflieger, an denen sich unsere Jugend bereits lebhaft beteiligt und die durchaus behördliche Förderung verdienen. Mög lichkeiten bestehen durchaus in reichlichem Maße, um nach dieser Richtung hin neue Gedanken in die Praxis zu übertragen; vor allem aber wird es notwendig sein, in den Schulen auch ein wenig mehr als bisher zu er zählen von den technischen Grundlagen der Flugzeuge und ihre während des Krieges erfolgten Vervollkomm nungen. Die gemeinsame Mitarbeit wird es dann mit sich bringen, daß das Wort des Inspekteurs der Flieger truppen erfüllt wird: „Die Luftwaffe gehört schon jetzt der deutschen Jugend; sie gehört ihr, weil ihr die Zu kunft gehört. Ich nehme sie alle mit offenen Annen auf die frischen, deutschen Jungen . . . .!“ Die Leipziger Kampfbahn. Inder Sitzung des Leipziger Sportausschusses am 18. Sept, wurde unter anderen mit Bedauern davon Kenntnis genommen, daß beim Bau einer Kampfbahn am Völkerschlachtdenkmal so wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse und Wünsche von Sportleuten genommen wink Radbahn und Schwimmbecken fehlen im Projekt. Im Anschluß hierzu brachte der Vertreter des Sächsischen Radfahrerbundes den Antrag ein. man sollt* den Er bauer des Stadions, Geheimrat Thieme (Leipzig), dahin zu bestimmen suchen, im Leipziger St adion eine a les umfassende Sportstätte zu schaffen oder die Fände davon zu lassen. Der Antrag fand einstimmig An nahme. Man beschloß unverzüglich mit Geheimrat Thieme diesbezügliche Rücksprache zu nehmen.