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Hilf! dieses Verfahren nicht das erste Mal, so wiederholt man es. Bei sehr feiner Wäsche darf die Milch nicht zu sauer sein. Vorzügliches Waschmittel. Man zerschneidet '/« Pfund Seife in ganz kleine Stücke, löst solche mit 2 Loth krustall. Soda in einem Eimer Wasser (am besten Regcnwasser) auf, setzt alsdann unter bestän digem Ilmrühren eine Mischung von 4 Loth reinem Terpentinöl und 2 Loth Salmiakgeist zu, rükrt gehörig um und giesst diese Mischung in eine Bütte, worin sich mindestens 50 Eimer kochendes Wasser befinden: letztere bleibt eine Stunde in dieser Flüssigkeit sieben, wird alsdann noch einmal gebrüllt, gerieben und ausgcsvült. (Deutsche Mnsterztg.) Gcwrkte Strohmattrn zu londwirthschaftlichem Gebrauch. — Seit einigen Jahren werden in Frankreich auf einem eigenen Webstukle Stroh matten für Landwirtbc, Weinbauer, Obstzüchtcr und Gärtner angcser- tigt, und hat diese Industrie schon eine ganz unglaubliche Ausdehnung gewonnen. Diese gewebten Strohmatten eignen stch zu einer Menge von Verwendungen und empfehlen stch hierfür sowohl wegen ihrer Leich tigkeit als auch ihrer Woblfeilkeit und der Regelmässigkeit ihrer Her stellung. Hinsichtlich der Leichtigkeit haben sic unbestreitbar den Vorrang vor allen übrigen Decken: der Quadratsust wiegt kaum 10 Lotk. Mit Hilfe des sinnreich erfundenen Webstuhls Kat man es so weit gebracht, mit fabelhafter Schnelligkeit große Flächen von Strohmatten aus äußerst geringen Mengen von Rohstoffen darzustcllcn. Daher schreibt stch denn auch ihr höchst geringer Preis gegenüber allen andern Decken und Mat ten ans Stroh, deren man stch bisher bedient hat. ES gibt in Frank reich schon viele Strobmatteusabrikeu, darunter Etablissements, welche jährlich über 2 Mill. Ellen Ltrohmattcn liefern, wovon der Quadrat meter, also über 0 Quadratfust, 55 bis 00 Cent, oder 4 bis 5 Sgr. kostet. Aber in Belgien, wo diese Fabriken ebenfalls schon cingesükrt worden, stellen sieh die Preise der gewebten Strobmatten gerade noch um die Hälfte billiger, indem hier das Stroh reichlicher erzeugt wird, geringer» Werth bat und die .kosten der Handarbeit kleiner sind. Allerdings werden mit Hinsicht auf diese geringen Preise und die größere Leichtigkeit Viele den Einwand erheben, daß solche Strohmatten auch nicht besonders nützlich sein könnten, namentlich die Feuchtigkeit und das Ncgenwasser durchließcn. Dem ersten Schein nach scheinen diese Bedenken bei geringer Dicke der Matten begründet, in der Thai sind sie cs nicht: denn wenn eine Strohschichte, mag sic auch noch so Lick sein, den Regen durchläßt, sobald sic nur lose auseinander liegt und befestigt ist, so verliert sie hingegen vollständig ihre Durchlasscnheit, sobald sie eng und fest mit einander verbunden ist, wie dies durch die Herstellung auf dem Wcbstuble geschieht und auch die Erfahrung von mehren Jahren vollständig erwiesen hat. Die Anwendung der Strohmatten zu landwirthschastlichen und gärt nerischen Zwecken ist eine sehr mannigfaltige. Im Gartenbau dienen sie zu dem Bedecken der Mistbeete, zum Schutz der Spalicrbäumc, zum Einschlagen zärtlicher Pflanzen, hauptsächlich sind sic aber als ein sicheres Mittel gegen die nächtlichen Spätfröste zu empschlen, deren ver derbliche Wirkung einzig und allein von der Ausstrahlung der Erdwärme in die Atmosphäre berrührt, welche nach den Gesehen der Wissenschaft und Erfahrung alsbald mehr oder minder aushört, sobald man eine Decke oder einen Schirm zwischen den gefährdeten Gegenständen und dem Himmel anbringt. Schon ein bloßes Anfstcllen der Strohmatten in Dachsorm über den Pflanzen Kat stch als ein völlig zureichendes Schutzmittel gegen Fröste bei Tabak, Mais, Wcinstöckcu rc. bewährt, wehr nutzbar verwenden lassen sich die Strobmatkcn auch zur Bedachung der Feimen von Heu und Getreide, zu deren Herstellung es in der Zeit der Ernte ohnedies gewöhnlich au Händen fehlt. Außerdem vcrlaugt diese Arbeit eine besondere Geschicklichkeit, die bei der Anwendung von Matten nicht nöthig. Mit diesen ist die Bedachung viel billiger, leichter und schneller hcrzustellen, und eine Unterbrechung der Arbeit durch Ge- wittcrstürmc oder Regenschauer, welche immer von Verluste» begleitet ist, minder zu fürchten. Nicht minder vortbcilbast erscheint die Verwendung der gewobenen Strohmatten zur Dachbcdcckung für leichte Gebäude, offene Schuppen, Ställe im Pjehbof, zur raschen Herstellung von Un- tcrkunstsortcn für das Vieh, für Protuctc, Fabrikate >c. Da die Mat ten dauerhaft sind, so wird bei ihrer Anwendung viel erspart. Man bedenke nur die Maste vou Stroh, welche alljährlich in einer großen Wirthschast zum Zweck des Schutzes für mancherlei Gegenstände ver wendet wird: wenn such ein Thcil davon in den Mist kommt, so geht doch immer die Mehrzahl davon achtlos verloren, wo hingegen die Matten immer wieder von Neuem zu gebrauchen sind. Neuerdings hat man sogar ein chemisches Verfahren entdeckt lwakrschcinlick eine Anwen dung des Wasserglasesl, vermittelst welchem cs gelungen ist, das Stroh vor jeder Zersetzung zu schützen, >o daß alsdann eine gcwcbte Stroh matte, sobald sic nur sonst gut targestellt ist, eine Dauer von 6 Iakrc» und darüber haben kann. . . (D. Telegraph.) Verbessertes Verfahren bei der Fabrikation von Muffeln für die Zinkdcstillalion, von E. L. Gatellier, Ingenieur in La Ferts-souS- Jouarre. — Es ist bekannt, daß, wenn bei der Zinkgewinnung neue Musteln angcwcndct werden, ein Tbeil des Zinks verloren geht. Die» rührt nach Gatcllier davon, daß die Zinkdämpfc zum Thcil durch die Poren der Mupcl entweichen, waS nach einiger Zeit aushört, weil das aus dem Zinkdampf durch Verbrennung entstandene Oppd mit dem Thon an ter Außenseite der Muffel zusammenschmilzt und dadurch einen gla sigen Ueberzug bildet, welcher das fernere Entweichen von Zinkdämpsen verhindert. Derselbe schlägt nun vor, diesen Erfolg gleich Anfangs da durch kervorzubringen, da» man die Muffel sofort bei ihrer Anfertigung mit einer verglasbaren Masse, als deren Bestanttbeilc er Salze von Kali oder Natron, Kalk, Mangan, Blei rc. angibt, überzieht. Die Gla ¬ surmasse wird auf die Weise angebracht, daß man sie in Wasser vertbcilt und die Muffel im getrockneten Zustande, jedoch vor dem Brennen, da mit übcrstreicht. (Kap. ot pat inv.) Versahren bei der Construction von Piiddclöfcn, von A. C. Hill und W. Morgan auf dem Witton Park-Eisenwerk bei Darlington. — Die Genannten ließen sich ein Verfahren in England patentircn, die Seitenwände der Puddelöfen gegen die zerstörenden Wirkungen der Hitze zu schützen. Dasselbe besteht darin, daß man an den Wänden eine Mischung von Steinkohlentkeer, Pech oder Alpkalt mit Koksstaub, b.in- ders oder Kohleuklcin im lockern oder richten Zustande anbringt, welche nachher durch die Hitze verkohlt wird und kann eine lchützende Decke bildet. Geeignete Mstchungen für diesen Zweck erhält man, indem man >5 Th. Kvhlcntbccr und 85 Th. Koksstaub oder 8 Tb. Pech und 1>2TH. Kohlcnklein oder Kohlenstaub vereinigt. Die Mischung wird ans die Wände des Ofens gebracht und nachher mit heißer Steinkoblenschlacke, Elscnabfällen oder Ejsenoxvd bedeckt, damit sie vor dem Verbrennen geschützt sei. (Kop. o5 put. inv.s Galvanische Verzinkung, nach Person L Sire. — Man löst in 100 Thcilen Wasser 10 Tbeilc Alaun und I Tb. Zinkorvd; ras so be reitete Zinkbad erhält man am besten bei 15" E. Die zu verzinkenden Theile werden, nachdem sie zuvor abgebcizt sind, an dem negativen Pol eines galvanischen Apparats angebracht und in das Zinkbad eingescnkt; mit dem positiven Pol verbindet man eine oder mehre Zinkplattc», je nach der Gestalt der Gegenstände, welche verzinkt werden sollen, und nahezu vo» derselben Größe wie diese, und stellt sic ebenfalls in daS Zinkbad. Die Reduktion des Zinks wirb durch den Strom eines ein zigen Elementes, dessen Größe zu der zu verzinkenden Oberfläche im Verkältniß steht, mit derselben Leichtigkeit bewirkt, wie die des Kupfers bei der Galvanoplastik, und das Zink setzt sich auf alle Metalle gleich gut ab Wenn man das verzinkte Kupfer erhitzt, io entsteht eine Schicht Messing; man kann von Lieser Umwandlung verschiedene Anwendungen machen. Bei dem verzinkten Eisen wird die Adhärenz des Zinks durch Erwärmung vergrößert. Person L Lire versichern, daß die Dicke der Zinkschicht im Verhältnis? zur Zeit wächst, daß das redueirtc Zink alle Eigenschaften des reinen Zinks Kat und daß cS die Orvdation der damit bedeckten Gegenstände vollständig verhindert. (Ovsmon.) Schützriidrr Nrbrrzug für Grgcnstöndc von Stahl und Gisr», von Pros. ltr. Ang. Vogel.jun. —' Das gewöhnliche Einölen der In- strumcnte von Stahl und Eisen, z. B. Lineale. Winkelmaße und über haupt der in mechanischen Werkstätten gebrauchten Werkzeuge führt daS Unangenehme mit sich, daß die Oelfckicht vor dem jedesmaligen Ge brauche sorgfältig entfernt und das Aufträgen des OelS natürlich nach dem Gebrauche wieder vorgcnommcn werden muß. Man kann sich zum Schutze der genannten Gcgenltäudc viel vvrtkcilbaftcr einer Lösung von weißem Wachs in käuflichem Benzol bedienen. Bei gewöhnlicher Tem peratur löst sich 1 Thcil weißes Wachs in 15 Tb. Benzol aus: die Lös lichkeit wird aber durch schwaches Erwärmen sehr vermehrt, so daß ein Thcil weißes Wachs in 2 Tb. Benzol gelöst werden kann. Der Vers. Kat kiese Lösung schon früher zur einfachen Darstellung von WachSvavicr in Anwendung gebracht. Die kalt bereitete Lösung von Wachs in Ben zol wird mit einer Feder oder einem Pinsel aus den Gegenstand gleich mäßig aufgetragcn: nach dem Verdampfen des Benzols, welches sehr rasch von Statten geht, bleibt eine dünne, gleichmäßige Schicht Wachs aus der Oberfläche des Gegenstandes zurück. Stahl und Eisen sind durch kiesen feskbastendcn Ueberzug vor dem Rosten, wie der Vers, sich durch läugerc Ersakruug überzeugt bat, vollkommen geschützt. ES wur den sogar damit überzogene Stahlflächen absichtlich der Einwirkung sau rer Dämpfe ausgesetzt, obne daß auch nur die geringste Spur von Oru- dation wahrgcnommen werden konnte. Dieser Wachsüberzug gewährt aber außerdem vor jedem Firniß bcn wesentlichen Vortkcil, daß er bieg sam ist nnd daher nicht ai'sprinqt, vor dem gebräuchlichen Einölcn da gegen, daß er die unmittelbare Zuwendung des Werkzeugs nicht verhin dert, indem dieser dünne Wachsübcrzug die Reinlichkeit durchaus nicht beeinträchtigt. (Polvt. Journal.) Urbcr sogriianntrs KryftaUpnIvrr, vom Apothrkrr Awink. — Unter diesem Namen kommt seit einigen Jahren ein Pulver von salz- artigcm Aussehen im Handel vor, in Packctchen von 4'/^ Loth Inhalt nnd in der Form der Schönhcitsseifcn, auch ist der Umschlag mit einer sehr ausführlichen Gebrauchsanweisung versehen. Dieser Stoff wird angeblich in England sabricirt. Das Krvstallpulvcr soll die Scisc in ihrer-Wirkung ersetzen Näher untersucht zeigt cs sich, daß dasselbe ganz die gleichen Eigenschaften bat, wie krvstallisirtc Soda, deren Verwendung beim Waschen ganz allgemein bekannt ist. Die krvstallisirtc Soda, oh sic gleich trocken erscheint, enthält noch einen gewissen Antbeil von Wasser gebunden, zerfließt daher in der Hitze, und wird sie gekocht, bi» alle Wasserthcile anSgetricbcn sind, so bleibt obengenanntes „ Krv stall- pulver" zurück. Von 1 Pfund Soda in Krvstallen erkält man aus diese Weist 12 Loth Krvstallpulvcr, welches die Wirkung von 1 Psd. Soda besitzt. Von dieser ist der Verkaufspreis gewöhnlich «> kr. per Pfund, und wenn nun ein Packctchen von 4'/, Lotb Krvttallpulver im Detail mit 0 kr. bezahlt wird, lo kommen 12 Loth aus 1t> kr., und cs wird jeder Hausfrau, welche sich bis jetzt mit besonderer Vorliebe jenes Krv- stallpulvcrs bediente, klar werden, daß sie das Pfund Soda statt mit i> kr. mit 1t> kr. bezahlt Kat. (Gewcrbebi. a Württemb.) Mittel, dir Porzrllanmaffr plastischrr zu machrn, nach Brocchi in Limoges. — In der Porzellansabrikation Kat man mit dem Uebel- stande zu kämpfen, daß die Masse zu kurz, d K. zu wenig plastisch ist, und kann deshalb gewisse Hilfsmittel, die bei der Verarbeitung von - Faucncc üblich sind und schnell zum Ziele führen, hier nicht anwcnden.