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Rr. 42. Iriedrich Heorg Wiecks Deutsche 1862. HerauSaeaeben von Or. (Otto Dammer. Or. Wilhelm Ritter von Schwor?, K. K. Sectiens - Rark, und Kanzlei-Director de- öfterr. General-lLonsulat- rc. in Paris. Or. F. von Steinbcis, Direcr. d. K^Württemb. Centralstclle f. Handel l)r. LrnÜ Sttgcl Kgl. Preuß Ged. Reg.-Rakli, Direcror deS Kgl. Statist. Bureau, Rmer rc. in Berlin. I)r. EN. Nühimann, Prof. der Konigl. Poiyrechn. Schule, Ritter rc. in Hannover. M. M. Freiherr von Weber, Ingen., K. Säcks. Finanz Ratb n. StaatSeisenb.- Director, komtdur u. Ritter in Dre-den. M. Nllter von üurg, K. K. Neg.-Rcitö u. Prof., 2)?itgiiev d. Akademie d. Wissenschaften, VerwalrungSrath rc. in Wien. vr. Lnapp, Professor der angewandten Ebenste in München. Unter besonderer Mitwirkung der Kerren Or. Rudolph Dich, Großdcrzogl. Bad. Geh. Referend. im Handcls- Minift., Ritter >c. in CarlSrude. W. Dechelhäuser, General-Direet, d. EontinentaUGaS-Kcfellsch. in Deßau. Wöchentlich ein Bogen. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postämter. Siebenundzwanzigster Jahrgang. Darstellung der Thonerdc und ihrer Salze im Großen. Von Le Chatellier, H. Sainte-Clair e Deville und Jacquemart. Die schwefelsaure Thonerde, deren man sich bedient, als Aus gangspunkt, kann durch Einwirkung von Schwefelsäure auf Thone, Kaoline oder andere thonerdehaltige Substanzen, die in diesem Falle mehr oder weniger mit Eisenvitriol gemischt sein können, erhalten werden. Die schwefelsaure Thonerde kann erzeugt sein durch frei willige oder künstliche Verbrennung gewisser Erden, welche Schwefel kies, verbunden mit Ligniteu oder anderen Brennstoffen enthalten; oder durch Verbrennung mancher schwefelkicshaltiger Schiefer oder anderer mineralischer Körper, die beim AuSlaugen schwcfelsaure Thonerde und Eisenvitriol liefern. Endlich kann sich auch schwefel saure Thonerde fertig gebildet in der Natur vorfinden oder aus an deren Quellen abstammen, wie namentlich aus der Verbindung mit ! schwefelsaurem Kali im Alunit. Um die Thonerde unmittelbar aus der schwefclsaurcu Verbindung zn gewinnen, verwendet man hauptsächlich drei Mittel; dies sind die Magnesia, der Baryt und das Kochsalz. Die Anwendung dieser Mittel ist so eingerichtet, dasi Körper als Nebenprodukte erhalten werden, welche von Werth, oder doch fähig sind, Verwendung zu finden, wenn man sie sammeln will, was in manchen Fällen dazu beitragen kann, die Herstellungskosten zu ermäßige». 1) Die Magnesia kann im gebrannten Zustande verwendet wer den, in welchem man sie auf billigeWeise durch Zersetzung von Chlor magnesium, aus Mutterlauge»; der Salinen oder in andrer Weise gewonnen, erbält; oder als kohlcnsaure Magnesia, wenn man ein natürliches Vorkommen dieses Körpers ausbentcn kann. Die reine oder eisenhaltige, neutrale oder saure und in Lösung befindliche Thonerde, sowie man sic direkt durch Behandlung der Thone mit Schwefelsäure oder durch AuSlaugen gebrannter thoniger Erden oder Schiefer erhält, wird mit einer Menge von Magnesia in Berührung gebracht, die der freien oder an Eisenoxyd gebundenen Schwefelsäure äquivalent ist; man rührt, um eine innigere Ver mischung herbeizuführen, und man erhitzt, wenn man es zur Be schleunigung des Vorgangs nöthig findet. Man erhält dabei einen Niederschlag von Thonerde, mehr oder weniger mit Eisenoxyd ge mischt, den man durch Abgicßcn sondert und durch Abtropfcn lasse« oder Behandlung im luftverdünnten Raum oder mit einem Eentri- fugal-Apparat von der Flüssigkeit befreit. Die in Lösung befindliche schwefelsaure Magnesia concentrirt man durch Abdampfen und ge winnt sic mehr oder weniger vollständig durch wiederholte Krystalli- sation. In der Mehrzahl der Fälle wird die ausgefälltc Thonerde mit Eisenoxyd gemischt sein; sic bildet einen Rohstoff, der sich leicht durch Darstellung einer Verbindung von Thonerde und Natron, aus welcher man die Thonerde oder jedes andere Thoncrdcsalz darstcllt, verarbeiten läßt. 2. In manchen Fällen kann man an der Stelle der Magnesia den kohlcnsauren Baryt verwenden, welchen man als Pulver in einer der Schwefelsäure entsprechenden Menge, der Lösung der schwefel sauren Thonerde zusetzt. Hierbei erhält man gleichzeitig einen Niederschlag von Schwer- spath, der sich um so leichter absetzt, je mehr man die Verdünnung und die Temperatur der Flüssigkeit steigert, und einen Niederschlag von Tbonerde, oder von Thonerdc und Eisenoxyd, welcher in Form einer Gallerte über dem schweselsanrcn Baryt schwimmt, und durch Abgießen und Schlämmen vollständig von diesem getrennt und wie