Volltext Seite (XML)
41 65 stehen bleiben konnten. — Noch günstiger ist Feldschlößchen. In dem verstossenen Betriebsjahre wurde ein Bruttogewinn von 65,510 Thlr. und ein Reingewinn von 22,487 Thlr. erzielt, so daß die Vertheilung einer Dividende von 8".„ möglich gewesen sein würde, wenn nicht aus dem vorhergegangenen Betnebsjahre ein Verlust von l5,48l Thlr. zu decken gewesen wäre, so daß sich die Generalversammlung mit 2'/- "» zu begnügen hatte Die vorgenommenen Abschreibungen belaufen sich auf >3.294 Thlr Der Feldschlößchen-Brauerei ist ein günstiges Neujahr um so mehr zu gönnen, als die solide Verwaltung jetzt ernstlich bemüht zu sein scheint, die zufälligen Nachtheile früherer Jahre und die vorgekom- meneu Fehler nach Kräften auszugleichen und findet das neue Product in der Nähe wie Ferne viel Beifall Der Cours der Actieu hat sich binnen 8 Wochen von 67—92 gehoben. Die Dresdner Feuerversicherung hat die Fortdauer ihres Ge schäftsbetriebs und die dadurch nothwendige Einzahlung des 2. Wechsels im Betrage von >00 Thlr. beschlossen, und liegt eine gewisse Garantie für die gedeihliche Entwicklung — um nicht zu jagen, eine gewisse Hoch herzigkeit der Actionaire darin, daß dieser Beschluß einstimmig gefaßt ward. Rach den mannigfachen Schicksalsschlägen, nachdem Betrug und Unfähigkeit einzelner Beamten die Gesellschaft bis zum Rande des Ab grunds gebracht haben, ist den hartgeprüfteu Theilnehmern, welche so standhaft aushalten, der Lohn dasür sicher zu gönnen. Die Albertsbahn beabsichtigt Abonnementbillets in derselben Weise auszngeben, wie die Sächs Böhm. Dampfschifffahrt schon seit Jahren zu ihrem und des Publikums Vortheile gethan hat. So hart ich die frühere Tariferhöhung zu tadeln hatte, so anerkennend muß ich mich über diesen neuen Beschluß ausjprechen. Nur möchte zu wünschen sein, daß die Billets, wie beabsichtigt wird, nicht auf die Person ausgestellt werden, so daß sie nur von dem Käufer benutzt werden können. Der Bahn kann es dock geradezu ganz gleichgültig sein, wer auf diese Billets fährt, wenn sich uur überhaupt die Persouenfrequenz vermehrt. Uebrigens möchte es an Sonn- und Feiertagen, zur Marktzeit und bei sonst stärkerer Frequenz der Direktion sehr schwer fallen, eine Controls durchzusühren, auf welche selbst die Dresdner Polizei längst verzichtet hat. Der hiesige Spar- und Vorschußverein hat im Jahre 1862 in Summa 3,334,723 Thlr. auf 1 — 3 Monate ausgeliehen, und obgleich die früher schon geschilderten Wirren noch lange nicht ausgeglichen sind und der Totalverlust sich immer noch nicht übersehen läßt, — nur ganz ungefähr wird er auf 60—80,000 Thlr. geschätzt, so ist das Geschäft schon seit Anfang November wieder regulair betrieben worden. Der Monat December figurrrt mit 92,75k Thlr. Einnahme (darunter 38,727 Thlr. Spareinlagen) und 93,249 Thlr. Ausgabe (varunter 10,535 Thlr. ge währte Vorschüsse. Am Jahresschluß war ein Cassenbestand von 30,6l8 Thlr. vorhanoen, die Milgliederzahl betrug 2353. — Der neue Spar und Lreditverein hat vom l. Aug. bis 3l. Decbr. eine Einnahme von 88,40s Thlr. und eine Ausgabe von 87,077 Thlr. gehabt. Die Spar einlagen betrugen 35,500 Thlr., die gewährten Vorschüsse 64,985 Thlr. Acliva und Passiva balanciren mit 42,348 Thlr. Pf Erfurt, den 12 Jan. Die mitteldeutsche Creditbank in Mei ningen hofft bei dem Abschluß ihres Geschäftsjahres eine Dividende von 7 — 7's zur Vertheilung kommen zu lassen. Thatsache ist, daß das Bankgeschäft erheblich erweitert worden ist, daß sich der Umsatz und der Wechselverkehr gehoben und daß sich die Bank bei rentabeln Anleihen mit augenscheinlichem Erfolg betheckigt hat. Die Ausgabe von Banknoten Hal die Bank wieder ausgenommen, von einer Vermehrung aber doch wohlwcise abgesehn, und was noch höher zu stellen ist, weil es dem Capitalisten eine sofortige Uebersicht ermöglicht, die monatlichen Ausweise über den Stand des Banknoten - RealisationssondS sollen von Neuem wieder veröffentlicht werden. Das ist allein schon ein gutes Zeichen, denn wenn eine Bank oder jedwede Aktiengesellschaft aus freiem Antriebe an die Oeffentlichkeit tritt, so geschieht es gewöhnlich nur dann, wenn der Stand uud die Aussichten für die Zukunft günstig sind. kleinere Mittheilungen. _ Für Haus und Werkstatt. Eine bequeme Methode der Basirung der Alkalimetrie auf kohlensaureS Natron hat Reischauer angegeben, welche um jo wichtiger wird , als er zugleich die elgenthümllchcn Schwierigkeiten be leuchtet, welche der Reindarstellung der Älcesäure im Wege stehen. R konnte nach der Mohrscheu Methode leine absolut reine Säure erhalten, viel reinere Kn-stalle gab Stärke mit Salpetersäure gekocht. Der Vers, weist ferner einen Fehler in der Mohrscheu Gleichung zur Herstellung einer Normallauge aus einer stärkeren und schwächeren Flüssigkeit nach, welcher daraus entspringt, daß die Gleichungen dem Factor der Contrac- tion bei dem Vermischen der beiden Laugen keine Rechnung tragen. Näheres s. Dingler pol. Journ. ONXVU j. 47. Die oben erwähnte Methode ist folgende: — Das Einstellen von Normaljänre und Alkalilösung auf das kohlensaure Natron läßt sich in der Art modificiren, daß man, ähnlich wie bei der Benutzung schon vorhandener Normallöjungen, die selben direkt aus das Natroncarbonat, unter nur einmaligem Aussieden der übersättigten Lösung, beziehen kann. Stellt man sich zunächst eine ausschließlich für die Darstellung der Normalsäure und Alkalilösung die nende Mutterlösung von kohlenjaurem 'Natron dar, die also 53 Gramm wassersreies Nalroncarbonat im Liter enthält, so lassen sich damit leicht zwei approximative, indes; noch überstark vorgerichtete Lösungen, Säure uud Alkali, in einer Operation ausmessen, und also das Volumen be stimmen, aus welches sie zur Darstellung von Normallösungen zu ver dünnen sind. Hebt man beispielsweise 10 Kub. Ceutim. der Carbonat lösung aus und übersättigt nut gleichfalls 10 K. C. der noch unbekannten indes; zu concentrirten Saure, entfernt die Kohlensäure durch Sieden und neutralisirl zurück mit der gleichfalls unbekannten Kalilösung, so hat man, wenn mau außerdem noch die gegenseitige Stärke der beiden unbekannten Lösungen ermittelt, offenbar alle Werthe um die Verdünnung dieser letzter» daraus ableiten zu können. Ein Beispiel wird dieses einfache Verhältnis; leicht veranschaulichen. 10 K. C. der approximativen Schwe felsäure erforderten zur Neutralisation 7,88 K. L. approximativer Kali lauge. 10 K. C. Normal-Natroncarbouatlösung ersorderten, nach dem Zusätze von 10 K. C. approximativer Schwefelsäure noch 0,85 K. C. Kalilauge. Die 10 K. C. Normal-Natronlösung hatten also 7,88—0,85 K. C. Kalilösung in ihrer Wirkung ersetzt Mat hat daher einfach, um Rormal-Kalilösung aus der approximativen Kalilauge zu erhalten, 7,03 K. C. aus 10 K. C. oder 703 K C. auf ein Liter zu verdünnen. Aehn- lich ergibt sich für die Herstellung der Normalschwefessäure, da 10 K. C. derselben 7,-8 K. C Kalilauge neutralisircu und diese selbst, um Normal lösung zu werden, offenbar auf - '0 K. C. 7,03 verdünnt werden müssen, daß auch diese 10 K. C. auf jenen Werth zu bringen sind. Will man also 1 Liter Natronschwefelsäure Herstellen, so find dasür offenbar: 1000 . 10 1000 . 703 „ 7,8s . 10 7,88 7,03 der noch zu starken angenäherten Säure erforderlich. Wir übersättigten also unsere Multerlösung mit einer ihrer Stärke nach unbekannten Säure, und neutralisirten mit einer gleichfalls unbekannten Alkalilösung, um daraus die Titre der beiden letzteren abzuleiten. Man ist auf diesem Wege der Unbequemlichkeit des häufigeren Aussiedens der Flüssigkeit offenbar überhoben, und indem diese Methode dadurch ungleich rascher ausführbar wird, jo dürften die anderweitigen Vortheile des kohtensaureu Natrons als Grundlage der Alkalimetrie, gegenüber der Oxalsäure, in entschiedener Weise sich geltend machen. Eiserne Tragbalken. Der Trier. Anz. erzählt, im Kreise Schleiden benutze man beim Häujerbau jetzt allgemein statt der hölzernen Tragbalken abgenutzte Eisenbahnschinen. Nicht bloß in den größeren franz, und engl. Städten, auch bei uns in Frankfurt ist dies schon längere Zeit üblich. / Arbeitgeber. Lüftungs-Maschinen Der Schreinermeister I. G. Böhringer in Saarbrücken hat eine Lüftungs-Maschine construirt, durch welche mit geringerer Kraft und in kürzerer Zeit als bisher alle schädliche Luft aus einem Bergwerk entfernt werden soll. Arbeitgeber. Schifsheb-Maschinen. Derselbe Böhringer will eine Methode, ge sunkene Schiffe zu heben, entdeckt haben, die mit geringeren Kosten, Zeit und Auswand als die von Bauer verbunden sei Arbeitgeber. Prüfung der Schwefelsäure auf Salpetersäure mittelst Morphin. Nach J^Erdmann ist das Morphin das empfindlichste Reagens, um in der Schwefelsäure einen Gehalt an.Salpetersäure zu ent decken. Als nämlich der Verfasser von einer Mischung, welche aus 100 Cubikceutimeter Wasser und 6 Tropfen Salpetersäure von I spec- Ge wicht bestand, einen Tropfen zu >0 Grm. reiner concentrirter -Schwefel säure fügte uud dann in letztere eine Spur reines Morphin brachte, so entstand noch- eine deutliche violettrolhe Färbung Zweckmäßig läßt man in die Säure 2 bis 3 Tropfen fallen, um durch die eintretende Wärme die Reaktion schnell hervortreten zu lassen. Es werden aber selbst noch geringere Mengen von Salpetersäure als die eben angegebene, in der Schwefel säure durch Morphin anzeigt. (Annal. d. Chem. u. Pharm.) Kiejelsluorwasserstoffsäure, ein Surrogat der Weinsäure in derFärberei nndZeugdruckerei Nach derAngabe von Roussea u läßt sich die Kieselfluorwasserstoffsäure mit Vortheil in der Färberei und Zeugdruckerei als Surrogat der Weinsäure verwenden. Außer der Leich tigkeit, mir welcher die Kieselfluorwasseistoffsäure Thonerde und Eisenoxyd auflöst und Lösungen bildet, welche die gewöhnlichen Eigenschaften des Mordants besitzen, zeigt die Anwendung der genannten Säure auch noch Vortheile mancherlei Art. Die Kieselfluorwasserstoffsäure läßt sich mir Leichtigkeit im Großen und zu billigem Preise darstellen. Behufs der Herstellung der Beize braucht man das Oxyd nur in der Säure aufzu lösen und die Lösung erforderlichen Falle« zu filtriren. Albumin löst sick leicht und in großer Menge in Kieselstuoiwasserstofssäure aus. Dasselbe ! gilt von dem Eisenoxyd; die Lösung ist vollkommen farblos. (Waguer's Jahrcsbcr. d. chem. Technol) Alle Mittheilungen, insofern sie die Versendung der Zeitung und deren Jnseratentheil betreffen, beliebe man au Wilhelm Baensch Verlagshandlung, für redaktionelle Angelegenheiten an vr. Otto Dammer zu richten. Wilhelm Baensch Verlagshandlung in Leipzig. —Verantwortlicher Redakteur Wilhelm Baensch in Leipzig. —Druck von Wilhelm Baensch in Leipzig.