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Pfd. Unz. Pfd. Unz. Uebcrtrag 10 OVr saipcterigsaurem Natron . 0 12 salpetersaurem Natron . - 4 5 Verlust 0 2 15 4 abzuziehendes Wasser . 2 4 13 Ö' ---13 0 e) Verlust 2 0 36 4 13 Pfd. 12 Unzen gasförmiger Substanzen, welche die 30 Pso. Natronsalpeter abgaben, bestanden aus: a) 143,71 Kubikfuß Gas, welches enthielt: Pfd. Unz. 83.36 Kubikfuß Sauerstoffgas .... 7 0'/^ 60.36 „ Stickstoffgas .... 47 b) 10 Pfd. Salpetersäure von 1,136 spec. Gew-, welche 19,128 Proc. wasserfreie Säure enthält . 1 14*/z c) Verlust *) 0 6 50 0 Vergleicht mau die Kosten des Webster'schen Verfahrens der Sauerstoffgas-Bereitung mit denjenigen der anderen Methoden, so findet man, daß es das wohlfeilste ist, wenn dabei alle Producte verwerthet werden können. D e ville berechnet die Kosten des aus ver schiedenen Substanzen dargestellten Sauerstoffgases folgendermaßen: Ein Kubikmeter (gleich 35,317 Kubikfuß): Frc. Sh. Pence. „ aus chromsaurem Kali . 10,00^8 4 „ Braunstein .... 4,87--4 0-/» „ Schwefelsäure . . . 1,00---0 10 „ Natronsalpeter und Zinkoxyd . . . 0 ?°/ro deßgleichen ohne eine Ver- werthung der Nebenprodi ictc . 1 0 Vio Nachschrift zu vorstehendem Bericht , von W illiam Erootcs. Durch die Güte der Patentinhaber erhielt ich Gelegenheit, das oben beschriebene Verfahren in jedem Stadium genau zu prüfen und bin daher im Stande, durch eigene Beobachtungen und Versuche alle von Hrn. I. Pepper in seinem Bericht angegebenen Thatsachen zu bestätigen. Das Gas wird aus Materialien von geringem Werth in großer Menge durch eine Operation gewonnen, welche keine geschickte Ueberwachung erheischt. Auf den ersten Blick könnte es scheinen, daß das nach dem neuen Verfahren bereitete Sauerstoffgas wegen des ihm beigemischten Verhältnisses von Stickstoff nur einen geringen Werth für die Industrie habe. Bei einigem Nachdenken wird man jedoch finden, daß dies nicht nothwendig der Fall ist. Für die Zwecke der chemischen Laboratorien ist allerdings reines Saucrstoffgas un entbehrlich, aber in unverdünntem Zustande wäre dasselbe im Großen für die gewöhnlichen metallurgischen Operationen gar nicht anwend bar, weil cs Lurch seine intensive Wirkung das Flußmittel, Breun material, Metall und den Ofen zu einer chaotischen Masse zusammen schmelzen würde. Höchst wahrscheinlich enthält das Gemisch von Saucrstoffgas und Stickstoffgas, welches; das Verfahren vonWebster liefert, noch ein zu großes Vcrhältniß von Sauerstoff, als daß es sich zu den meisten technischen Operationen ohne ernstliche Gefahr für die gebräuchlichen Oesen und Tiegel anwcnden ließe. Der einzige Fall, in welchem ein reineres Gas erforderlich sein dürfte, ist die Metallurgie der Metalle des Platincrzes. — Das Drummond'sche Kalklicht, welches mit dem Webster'schen Gase erzeugt wird, muß nothwendig eine geringere Intensität haben als bei Anwendung reinen Sauerstoffgases, aber dieselbe ist doch für alle gewöhnlichen Beleuch- tungSzwecke mehr als hinreichend und bei weitem größer, als man nach der Zusammensetzung des Gases erwarten sollte; denn nur wenn mau bie zwei Lichter, eines neben dem andern, gleichzeitig vergleicht, wird der Unterschied in der Intensität bemerklich. LPemicnI b^sevs.) *) Dieser Verlust besteht in Wirklichkeit wahrscheinlich nicht, sondern wird durch die 2 Psd. Salpetersäure repräsentirt, welche von der festen Substanz im Reinigungs-Apparat absorbirt wurden und «wegen ihrer größeren Stärke als die von den 5 Pfd. Wasser in diesem Apparat ab- forbirte) ohne Zweifel 8 Pfd. Säure vou I,k36 spec. Gwicht entsprechen würden. Ucber Milchglas-Fabrikation; von vr. O. Schür in Stettin. Das sogenannte Milchglas ist bekanntlich ein Silicat, welchem man durch einen Zusatz von etwa 20 bis 30 Procent phosphorsaurer Kalkcrde die Durchsichtigkeit genommen und dafür eine opac-milch- weiße Farbe ertheilt hat. Um diesen Effect zu erzielen, verwendete man bisher ausschließlich die im Wesentlichen aus phoSphorsaurerKalkcrde bestehenden, bei Luftzutritt gebrannten und dann gepulverten thieri- schen Knochen, und zwar am liebsten die Fußröhren der Schaafe. Die Schmierigkeit der Beschaffung guter Knochen, das sorgfältige Brennen, Pulvern und Aufbcwahrcn derselben, besonders aber der Umstand, daß bei Anwendung dieses Materials leicht ein ungleich artiges, unansehnliches Mlchglas, welches oft Knoten und Schlieren in bedeutender Menge enthält, zum Vorschein kommt, ließen es mir in hohem Grade wünschenswcrth erscheinen, für LenZweck der Milch glas-Fabrikation ein Surrogat der Knochenasche zu besitzen. Es ist mir nun gelungen, ein solches aufzufinden, welches nicht allein die gerügten Mängel nicht besitzt, sondern auch den Vorzug größerer Be quemlichkeit bei sogar geringerem Preise für sich hat. JmHandcl kommt einGuano vor,von folgenderZnsammensetzung: phospborsaurer Kalk .... 78,80 phosphorsaure Magnesia . . . 6,13 phosphorsaures Eisen ... 0,13 schwefelsaurer Kalk .... 0,14 Wasser, Chlornatnum,schwcfelsauresKaIi, verbrennliche organische Stoffe re. 14,95 100,15 Diese Analyse ergibt auf den ersten Blick, Laß man es hier mit einem an Phosphaten bet weitem reicheren Stoffe, als die Knochen es find (die beiläufig nur etwa 50 bis 70 Procent phosphorsaure Kalk crde enthalten), zu thun hat, und ist dabei noch besonders hervorzu heben, daß der in den Exkrementen der Seevögel befindliche phos phorsaure Kalk in dem Zustande feinster Zertheilung sich vorfindet. Die in diesem Guano enthaltenenPhvsphorsäure-Vcrbintungcn sind leicht für sich zu erhalten und zwar einfach durch Brennen desselben, wobei ich wie folgt, verfahre: 3 bis 5 Ctr. Les vorgedachten Guanos werden, nachdem ein Hasen aus dem Temperosen herausgenommen, zum Brennen in die sen hineingeschüttet und nach 6 oder 8 Stunden vorsichtig mittelst einer Eisenstange von der Mitte auö aufgebrochen, damit die Masse gleichmäßig durchbrenne, wobei zu beachten ist, daß nicht durch zu rasches Ausbrechen das staubige Pulver auffliegt und dadurch Ver lust herbeigeführt wird. War der Ofen sehr beiß, so brennt sich der Guano vollkommen weiß, doch ist es nicht nöthig, daß er immer so gebrannt werde; es genügt schon, daß die organischen Stoffe ver kohlt sind; es kann somit die Farbe grauschwarz sein. Abgekühlt und gesiebt, wobei die im Siebe zurückblcibenden Knötchen zu zerkleinern sind, ist diese Guano-Asche zur Fabrikation sofort verwendbar. Bei diesem Brennen, sowie durch Verstäuben rc. verliert der Guano etwa 20 bis 25 Proc. an Gewicht, woraus sich der Kosten preis im Vergleiche zu gebrannten Knochen leicht berechnen läßt. ES beträgt nämlich der Preis des Guanos hier in Stettin pro 100 Pfund vstto Thlr. 3. 7^ Sgr., hierzu durch Brennen 15Proc. Verlust eirorr14^2 „ gibt Thlr. 3. 22 Sgr. für daHbrannteMa- tcrial (cxcl. Feucrungskosten), d. i. ein Preis, wogegen sich hiersclbst für gebranntes Knochenmehl, welches aber keinen so hohen Gehaltan phosphorsauren Verbindungen besitzt, 4 Thlr. Herausstellen. Ich ar beite in meiner Fabrik in Stettin mittelst eines französischen Ofens mit sieben verdeckten Häfen n 6 Centncr Inhalt; die Feuerung ge schieht durch Steinkohlen, wovon beiläufig in24 Stunden eine halbe Last verbrannt werden. Die in Anwendung kommende Glasmischung ist die untenstehende, wobei ich bemerke, daß der sehr reine Quarz- sand nahe bei Stettin gefunden wird, und daß die Potasche durch ¬ schnittlich 90 Proc. kohlensaures Kali enthält. Der gewöhnlich verwendete Glassatz besteht ans: 180 Pfund Quarzsand, 70 Potasche, io „ calcinirte Soda, 8 „ Kochsalz, 6 „ Kalisalpeter, 20 „ Minium (Bleioxyd, kupserfrei), 60 „ phosphorsaurcr Kalk (aus Guano),