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um eine gleichförmige Einwirkung zu erzielen. Nach 10 bis 12 Stunden wird die Bronze goldgelb gefärbt sein. Ist die Färbung eingetreten, so gießt man das überstehende Schwefelw. ab, giebt reines Regenwasser auf, läßt die Bronze wieder absetzen, gießt wie der ab und reinigt auf diese Weise durch mehrfaches Auswaschen das Metall vollkommen vom anhängenden Schwefelwasserstoff«. Man schreitet sodann zum Trocknen, was in gewöhnlichen Bronze- Trockenöfen auf Papier geschehen kann. Nur vollkommen trockene und vorher gut gewaschene Bronze färbt sich rein blau. Hängt vor dem Trocknen noch Schwefelw. an, so erhält man ein zu dunkles Blau. Es ist klar, daß die Bronze auch auf einem Papierfilter ausgewaschen werden kann; ebenso kann man auch, um Zeit zu er sparen, das Brokat mit Schwefelwasserstoffwafser sieden, bis die richtige Farbe erscheint, doch ist hierbei Vorsicht nöthig, um ein Zu dunkelwerden zu vermeiden. lich Thatsache, daß Bronzen, zu lange gerieben in der bisher üblichen Weise, glanzlos und oft total unbrauchbar werden, was ihm in seiner Praxis selbst schon oft vorgekommen ist), da die Friction ge ringer ist. Er treibt daher, um grobe Sorten zu erzeugen l'/r- bessere 2V4, mittelfeine 3, ganz feine 4 Stunden. Allenfalls über flüssiges Oel wird durch einen starken Druck entfernt und zwar mit Beihilfe von kochendem Wasser. Prüfung des Kalks ans seine Anwendung zu tech nischen Zwecken. Mit l Holzschnitt. (Nachstehenden Aufsatz geben wir mit Bewilligung der Ver lagshandlung aus der so eben erschienenen 2. Auflage des vortrefs- 2. Operation. Es erfolgt jetzt die eigentliche Färbung, die durch Erhitzen hervorgerufen wird. Diese gelbe Bronze verhält sich beim Erhitzen folgendermaßen' Auf ungefähr 200—230" C. er hitzt färbt sie sich dunkel gelb, weiter orange, hell violett, dann blau violett, endlich blau. Wenig weiter erhitzt fängt sie gewöhnlich Feuer (ohne vorher zu schmelzen) und verglimmt rasch zu Oxyd. Wollte man auf die gewöhnliche Weise über Kohlenfeuer die Fär- j lichen Werkes' „Handbuch der technisch-chemischen Untersuchungen. Eine Anleitung zur Prüfung und Werthbestimmung der im ganzen Gewerbswesen oder der Hauswirthschaft vorkommenden und zur chemischen Untersuchung geeigneten Natur- und Kunst-Erzeugnisse. Von vr. Pomp ejus Al. Bolley, Prof, der techn. Chemie und Vorstand des technischen Laboratoriums am Eidgenössischen Poly technikum in Zürich. Leipzig, A. Förstnersche Buchhandlung (Ar- bung erzeugen, so würde dies nur sehr schwierig gelingen, da, dis die letzten Theile Bronze die gewünschte Farbe zeigten, die zuerst blau gewordenen schon wieder verbrannt wären, oder einzelne Theile zu hell oder andere zu dunkel ausfielen. Eine Fettung vor dem Färben verträgt die Bronze nicht. Der Erfinder wandte deßhalb zur gleichförmigen Färbung ein Oelbad an, das nicht leicht eine Ueberhitzung zuläßt und dessen Einrichtung in dem Kunst- und Ge werbeblatt durch einen Holzschnitt erläutert, aber auch ohne solchen leicht verständlich ist. Sie besteht nemlich in einem Kessel von Guß eisen für das Oel, welches gewöhnliches Rapsöl sein kann, allein, da dasselbe die nöthige Höhe der Temperatur nicht liefert, mit Gew. Th. Kolophon versetzt wird. Der Kessel für die Bronze ist so eingerichtet, daß er in den Oelkefsel leicht eingelassen und wieder herausgenommen werden kann. Quer über ihn hinweg, und mit seinen Wänden verbunden, geht der Träger für die Rührstange, die an dem untern Ende mit zwei schiefgestellten Rührschauseln versehen ist. So wie die Bronze aus dem Apparate kommt, kann sie für manche Zwecke verwendet werden; für Lithographen wird sie schwach gefettet. 2. Verfahren zur Erzeugung von Bronzefarben, von Isaak Brandeis in Fürth. Seine Erfindung Bronze glanz voller und mehr dem Golde ähnlich, als es bisher je Jemand ge lang, zu erzeugen, bernht auf folgenden Momenten, die zugleich das bisherige Verfahren wegen der Raschheit und Einfachheit der Ope rationen gänzlich in den Hintergrund drängen. n) Nimmt er, anstatt des bisherigen langsamen nicht fabrik mäßigen Verfahrens den Chawin (Abschnitt von geschlagenem Platt metall) erst zu mahlen, dann zu reiben, 3 bis 4 Tage zu waschen, durch Siebe zu treiben, zu schotteln, sortiren und wieder zu trocknen, und dann erst zur Vermehrung des Glanzes mit Fett zu Überzie hen, — gleich Oel oder irgend eine fettige Materie, und reibt mit dieser, wodurch alle obengenannten altmodischen Proceduren weg fallen. d) Nimmt er, anstatt des bisherigen oft nicht in gehörigen Quantitäten zu habenden Chawins, rohes Kupfer, schmilzt dasselbe mittelst Zusatz von Zink in verschiedenen Compositionen und schlägt es zwischen Häuten dünn, wozu er sich eines einfachen Hammers, durch eine Dampfmaschine bewegt, bedient. Ist das Metall so dünn, daß 1 Pfund ungefähr 700 Fuß bedecken kann, so kommt es in ein Eisendrahtsieb mit Kratzbürste von 10 Maschen auf den Zoll ; Olivenöl oder heißes Fett fließt aus jenem Hahn, der über das Sieb angebracht ist. Die zufließende fettige Materie wird mit dem Me talle durch die im Siebe laufende Kratzbürste gehörig vermengt, bis Alles in ein unten angebrachtes Gefäß geflossen ist, woraus es dann in die Reibmaschine, die nebst dem Siebe und Hammerwerk durch Dampfkraft bewegt wird, eingelassen wird. Weder die Reibmaschine noch das Schlagwerk ist von einer besonders eigenthümlichen Construction. Das Oel verhindert das Unscheinbarwerden der Bronze durch zu feines Reiben, (es ist nem- thur Felix.)" Wir werden im nächsten Hefte nochmals auf dieses ausgezeichnete Werk zurückkommen. Die Redact.) DieKalkerde, der gebrannte Kalk, Aetzkalk, wird bekanntlich erhalten durch Glühen der kohlensauren Kalkerde, ein Prozeß, den man im Großen ausführt, undKalkbrennen nennt. Selten kommt reine kohlensaure Kalkerde beim Kalkbrennen in An wendung; es dienen vielmehr gewöhnlich diejenigen Arten des na türlich vorkommenden kohlensauren Kalkes, die als ganze Gebirgs massen sich finden, und die man im täglichen Leben mit dem Namen Kalkstein, oder Kreide, oder Marmor bezeichnet, und die je nach Farbe, Dichtigkeit, Korn u. s. w. verschieden find. Auch Muschel schalen dienen zuweilen zum Darstellen von ätzendem Kalk. Der Aetzkalk hat sehr mannigfaltige Anwendungen in der Tech nik, und einige sind darunter, für welche es wichtig ist, denselben frei von Beimengungen zu haben, während andere unter den ge wöhnlichen Beimengungen nicht leiden, ja theilweise sogar deren bedürfen. Um ätzende fixe Alkalien und Ammoniak zu bereiten, sowie zu andern chemischen Operationen, ist es, wenn nicht absolut nöthig, doch erwünscht, daß der Aetzkalk rein sei. Gut ist dieß auch, wenn er in der Seifensiederei, Bleicherei, Färberei, Gerberei, Zucker siederei, Gasbereitung, Glasfabrikation und als Polirmittel ge braucht werden soll. Weniger wesentlich sind kleine Verunreini gungen für seinen Gebrauch zum Maueranstrich und Mörtel, ja im letzteren Falle sind einzelne fremde Substanzen, wenigstens zu bestimmten Verwendungen, wie wir sehen werden, ganz erwünscht. Ein reiner kohlensaurer Kalk liefert beim Brennen einen Aetzkalk, der keine fremden Beimengungen enthalten darf, mit wenig Wasser unter Erhitzung zerfallen, und mit mehr Wasser einen fettigen Brei darstellen muß. (Die letzte Eigenschaft kommt auch jenen gebrannten Kalken zu, die nur geringe Mengen fremder Beimengungen enthal ten; sie heißen fette Kalke.) Aetzkalk, der eine größere Portion fremder Substanzen — Thon, Magnesia, Eisenoxyd — enthält, löscht sich minder leicht, zer fällt nicht gut, nimmt weniger Wasser auf und giebt einen körnigen Brei — wird darum magerer Kalk genannt. Die Eigenschaft aber, sich ungern zu löschen, kann auch von der Art des Brennens, nicht nur von den Beimengungen herrühren. Kalk, der unvollkom men gebrannt, aus welchem daher nicht alle Kohlensäure ausgetrie ben ist, löscht sich nicht gut; ebenso verhält sich der-sehr stark ge brannte Kalk, wenn er viele der genannten fremden Beimengungen enthält, die dadurch etwas zusammensintern; man nennt solchen Kalk todtgebrannt. Noch in anderer Beziehung kann sich der gebrannte Kalk ver schieden gegen das Wasser verhalten ; es giebt gewisse Kalke, die, unter Wasser gebracht, nach längerer Zeit damit erhärten; man nennt sie hydraulische Kalke. Die erhärtende Eigenschaft eines Kalkes bei Anwendung unter Wasser hängt von einer gewissen Portion fremder -— thon-, kieselhaltiger und alkalischer — Stoffe ab. Hydraulischer Kalk ist immer ein magerer Kalk. Cemente 27