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XXV. Jahrgang, Nr. 10. 79 28. Juli 1916. rant „Altes Stadttor“ in Reichenbach. Uni den allseitigen Wün schen der zahlreichen Teilnehmer der 6. Wanderfahrt zu ent sprechen, finden die folgenden Fahrten in ähnlicher Weise statt. Sonnntag, den 6. August, 8. Wanderfahrt, nachmittags 3 Uhr 3 Min. ab oberer Bahnhof bis Herlasgrün, von dort zu Fuß über Posthaus Alt-Jocketa nach Jocketa, von dort aus Heimfahrt. Sonntag, den 20. August, 9. Wanderfahrt, ab Göltzschtalbrücke nachmittags 3 Uhr 45 Min. oder entsprechenden Haltestellen nach Oberreichen bach, dann Fußwanderung nach Oberneumark—Neumark. Von dort aus Rückweg zu Fuß oder Bahn. 10. Wanderfahrt in nächster Nummer. Im Interesse unserer Jugendabteilung werden alle Mit glieder gebeten, ihre Söhne und Töchter, welche das Alter von 9 Jahren erreicht haben, zur Jugendabteilung anzumelden. Jugend leiter sind die Herren: Paul Franke, Reichenbach i. V., Königstr. 4, und dessen Stellvertreter, und für Mylau-Netzschkau, Paul Zimmer mann, Farbgasse 1. Mit sportlichem Gruß Otto Grahl, Bezirksvertreter. Bezirk Zwickau. Zu der am 6. August d. Js. tagenden Be zirksversammlung in Schedewitz (Restaurant „Zur Linde“), wird hiermit besonders nochmals eingeladen. Am gleichen Tage ist Kreis- und Bezirkswanderfahrt nach obenbezeichneten Ort. Nach der Versammlung ist in Aussicht genommen, den Kameraden Schubert (Erzgebirgische Bierhalle, Schedewitz) zu besuchen. Am 20. August kommt wiederum eine Kreis- und Bezirkswanderfahrt zum Austrag. Es wird wiederholt gebeten, die ausgeschriebenen Veranstaltungen zu besuchen. Die Fahrt am 20. August ist nach Neudörfel bei Ortmannsdorf zu Kamerad Oscar Netzold, Gastwirt, bestimmt. Abmarsch 1 2 1 Uhr von Kritzner. Auch die Mülser Kameraden sind höflichst eingeladcn. All Heil! Hermann List, 1. Bezirksvertreter. Wilhelm Sterzei, Bezirks-Schriftwart. Wichtiges Allerlei. Meine lieben Sportskameradinnen und Kameraden! Endlich' raffe ich mich mal auf, einige Zeilen mehr wie sonst zu schreiben. Vor allem dürft ihr euch nicht wundern, daß ich so selten schreibe; aber meistens fehlt die Zeit, dann wieder mal die Lust. Wie ich die Auszeichnung (Fr.-Aug.-Med.) erhielt, wißt ihr. Mein Treiben hier draußen ist 8 Tage in Ruhe, das heißt 8 Tage exerzieren, putzen und Drill durchkosten, nur ungefährlich, da hier weniger eisenhaltige Luft weht. Dann 8 Tage in vordere Stellung, wo wir die .. Komp, unsers Bati. ablösen. Daselbst ist vor allen Dingen Posten stehen am Tage wie der Nacht verschärft, um einen unerwarteten Besuch der Franzmänner abzu wehren. Leider herrscht schon mehrere Wochen reg nerisches Wetter, das unsre Unterstände alle unter Wasser stehen und wir als unsre Ruhestätte nur kleine Hasenhöhlen oder besser gesagt ’ Karnickellöcher be sitzen. Wenn wir nicht Posten schieben, gibt es Arbeits dienst, und zwar zunächst die Graben ausbessern, die uns die französische Ari zerfeuert oder das Regenwetter zerstört hat. Dann gibtesaufder See-, Schloßstraße (ohne Gaßmeier), Briidergässe (da fehlt natürlich Wobsa- Rest.), Freiberger Straße usw. Schlamm zusammen ziehen und -kehren. So bin ich wieder mal Straßen kehrer von Dresdner Straßen im Frankreichs Schützen graben. So vergeht ein Tag nach dem andern. Vorige Woche hieß es nun, Freiwillige vor zur Offi zierspatrouille. Als Sportmann meldete ich mich mit noch 8 jungen Kameraden, wo dann die Wahl auf einen 24jährigen Gefreiten, einen 18jährigen Kriegsfreiwilligen, einen 19 jährigen Rekruten und meiner Person fiel, als Ältester von 38 Jahren. Als Führer Leutnant im Alter von 20 Jahren. Auftrag der Patrouille war, festzustellen, welche Graben besetzt sind und was für Posten ausstehen. Nach einer kurzen Aussprache mit unsern Führer Leutnant krochen wir abends %12 Uhr zu unsern vorgeschobenen Horchposten bei Mondschein und etwas neblichen Wetter hinaus und durchschnitten das erste franz. Drahtverhau, wo festgestellt wurde, daß der erste Graben zugeschüttet war. Also weiter durch das zweite Drahtverhau. Auch der zweite Graben war zugeschüttet; selbigen haben die Franzmänner verlassen müssen, um nicht zu ersaufen. Dann ein drittes, viertes und fünftes Drahtverhau durchkrochen, wo jetzt die Erdbefestigung und alles unter Wasser steht. Die vorgeschobenen franz. Posten konnten wir, glück lich umgehen und kamen in den Rücken von denselben Posten. Ein Regen setzte ein, der unser Werk schwieriger machte, aber den Vorteil hatte, unbemerkt vorwärts zu kommen. Ein Blick auf die Uhr zeigte uns, daß es früh 4 Uhr geworden war und wir baldigst unsern Rück marsch antreten mußten, um nicht in Gefahr zu kommen, gesehen zu werden. Mit Stolz waren wir erfüllt, unsre Aufgabe gelöst zu haben; aber eine größere Freude wäre es gewesen, wenn wir noch Zeit gehabt hätten, die Horchposten auszuheben. Na, wir gaben uns zu frieden,’von’dem Gedanken beseelt, was heut nicht ist, kann noch werden.} Also ging es zurück und gelangten alle Mann in unsern Graben gesund und munter zurück. Ferner hatte ich Urlaub eingereicht, um auf 8 Tage Dresden zu sehen, wurde abgelehnt , da [hier nur ganz dringender Urlaub gewährt wird. So muß man sich trösten und sagen, es muß doch mal Frieden kommen. Also nehmt alle meine besten Grüße entgegen und ich hoffe, daß der Sport der Daheimgebliebenen weiter getrieben wird. Wir müssen hier hausen jetzt einen etwas gefährlicheren Sport treiben, hoffen aber, daß wir die Siegespalme an uns reißen und baldigst in unsre Heimat einziehen können. Dem Sport die Kraft, dem Bund die Hand, Das ganze Herz dem Vaterland. Euer Sportskamerad Otto Schöps. Vereinigung der Deutschen Automobilreifen-Händler und Reparatur-Anstalten E. V., Sitz Leipzig. Unter diesem Namen wurde, wie wir hören, nach langen Vorarbeiten, die bis in die Zeit vor dem Kriege zurückreichen, bereits im April ds. Js. auf einer aus allen Teilen Deutschlands besuchten Versammlung in Leipzig ein Verband gegründet, mit dem Ziele, die Interessen der Automöbilreifen-Händler und Reparatur- Anstalten und aller verwandten Gewerbe wahrzunehmen, vor allem aber durch den Zusammenschluß Maßnahmen zu ergreifen, die zur Besserung der wirtschaftlichen Lage beitragen. Vorerst auf Kriegsdauer hat sich die Vereinigung auch zum Lieferungsverband auf genossenschaftlicher Grundlage für ihre Mitglieder erklärt. Der Vereinigung können alle deutschen Händler mit Automobilreifen oder Besitzer einer Reparatur-Anstalt für ihre Person oder mit ihrer Firma als ordentliche Mitglieder beitreten. Außerordentliches Mitglied kann dagegen werden jede Person oder Firma, die in der Lage und gewillt ist, den Bestrebungen der Vereinigung dienstbar zu sein. Dem Vorstand gehören an Herr Friedrich vom Scheidt, Rohrbach, Landstr. 76, 1. Vorsitzender. ,, Paul Ehrhardt, Halle a. S., Königstr. 87a, 2. Vor sitzender. ,, Walter Seidler, in Fa. Sander & Oie., Leipzig, Thomasring 9, Schatzmeister. ,, Josef Röhrner, Nürnberg, Sandstr. 9, 1. stell- vertr. Vositzender. ,, Otto Fezer, Stuttgart, Schwabstr. 62, 2. stellvertr. Vorsitzender. Briefadressen und Geschäftsstellen sind: a) für Verwaltung, Rohrbach (Amt Heidelberg), Land ¬ straße 76. b) für Kassenangelegenheiten, Leipzig, Thomasring 9. heißt jetzt Otto-Sdiill-Str. BAHD-EMAIL-u.METALL- (MM VEREIHSABZEICHEtl Bf Ehren-u.Fesrabzeichen.Diplome.Ehrenbecher Fahnen u.Ehrenkränze etc. WILHELM HELBING