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Sächsische Erscheint bis auf weiteres am 25. eines jeden Monats. Alle Einsendungen Inserate betr. sind nur zu richten an: Bruno Botta, Leipzig, Talstraße 26. — Nachdruck von Original-Artikeln, soweit nicht ausdrücklich verboten, nur mit genauer Quellenangabe „Sächsische Rad- u. Motorfahrer- Zeitung“ gestattet. — Rad- u. Motorfahrer-Zeitung Organ für Radfahrer, Motorfahrer, Automobilisten Zeitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes, e.V. ü Anzeigen-Preis: die viergespaltene Petitzeile 30 Pfg., bei größeren Auf trägen und Wiederholungen entsprechenden Rabatt. — Schluß der Schriftleitung: 8 Tage vor Erscheinungstag. Schluß der Anzeigen-Annahme: Dienstag vor Erscheinungstag. Nr. 4. Leipzig, den 22. Januar 1915. XXIV. Jahrgang. Erste Kriegsnummer. Das neue Jahr. Die frische Offensive, die unsere Truppen in Frankreich unter den Augen unseres Kaisers in den letzten Tagen er griffen haben, läßt darauf schließen, daß die Oberste Heeres leitung nunmehr den monatelangen Stillstand des Schützen grabenkrieges satt bekommen hat und man nun energisch auf das Ziel des endgültigen Sieges zumarschieren will. Die bisherigen Erfolge zeigen, daß man mit allem Ernst au diese Aufgabe herangetreten ist, wir können nnr hoffen, daß keiner lei neue unliebs ime Überraschungen zutage treten. Auch für unsere Bund bricht eine neue Zeit heran. Der Frieden, den uns hoffentlich das Jahr 1915 bescheren wird, zwingt uns, Maßnahmen zu treffen, um die Geschäfte des Bundes nicht nur aufrecht zu erhalten, sondern auch in ge ordneter Weise fortzuführen. Wir haben keinen Anlaß, uns irgendwelchen Befürchtungen hinzugeben, denn die Geschäfte- des Bundes haben sich glücklicherweise bisher ordnungs gemäß abwickeln lassen, dank der Initiative, die sofort bei Ausbruch des Krieges vom Vorstand ergriffen wurde. Es war gewiß nicht immer leicht, das Gleichgewicht zu erhalten, denn es stürmten allerlei wichtige Fragen auf den Vorstand ein und es wäre schließlich verständlich gewesen, wenn die ser in irgendeiner Frage einmal versagt hätte. Dem weit schauenden Blick unseres Vorsitzenden ist es aber gelungen, alle Klippen glücklich zu umschiffen und wir können heute mit derselben Ruhe, mit der wir den Ausbruch des Krieges entgegengenommen haben, alle Geschäfte ordnungsmäßig weiterführen. Das ist ein nicht zu unterschätzender Erfolg. Es wird aber Sache der Mitglieder sein, im neuen Jahre kräftig an der Entwicklung des Bundes mitzuarbeiten. Da bei handelt es sich nicht nur darum, die Mitgliederbeiträge pünktlich zu bezahlen, sondern es muß auch kräftig um neue Mitglieder geworben werden. Wir haben ja, Gott sei Dank, trotzdem fast zwei Drittel unserer Mitglieder im Felde stehen, verhältnismäßig wenig Verluste an Gefallenen auf aufzuweisen, aber nach Beendigung des Krieges wird doch durch die eintretenden Umstände ein gewisser Verlust an Mitgliedern nicht ausbleiben. Dieser Verlust muß schon jetzt durch Neuwerbung wettgemacht werden, soll er nicht zu einer dauernden Lücke in der Mitgliederliste werden. Es er geht deshalb an sämtliche Mitglieder das dringende Ersuchen, zu ihrem Teil an der Werbung der Mitglieder kräftig mit zuwirken. Ob in diesem Jahre der Sportbetrieb auch nur annähernd wieder aufgenommen werden kann, ist bis jetzt noch nicht entschieden. Zwar geht man allerseits darauf aus, mit dem beginnenden Frühjahr wieder den Sportbetrieb aufzunehmen. Man denkt dabei an Pferde und Radrennen in der Haupt sache, doch ist die Verwirklichung dieser Pläne abhängig von der weiteren Entwicklung des Krieges. Ist diese, wie vor auszusehen ist, weiter eine so glückliche wie bisher und kommt es bis zum Frühjahr zu wesentlichen Entscheidungen, die eine baldige Beendigung des Krieges in Aussicht stellen, so kann man wohl fest damit rechnen, daß an die Wieder aufnahme des Sportbetriebes gedacht werden kann. Der S. R. B. wird aber wohl kaum vor Befragung einer Dele giertenversammlung daran denken, den Betrieb wieder auf zunehmen. Diese wird dann zur Zeit einberufen werden. Jetzt ist, wie gesagt, die erste Vorbedingung für ein gedeihliches Fortbestehen des Bundes, daß die zu Hause ge bliebenen Mitglieder ihre Beiträge so schnell als möglich be zahlen. Leider ist dies noch nicht im vollen Umfange ge schehen, die Geschäftsstelle wird sich veranlaßt sehen, in diesen Tagen die Mahnbriefe herauszuschicken und liegt es im Interesse jedes Einzelnen selbst, umgehend zu zahlen, da sonst durch die Übersendung der Nachnahme noch besondere Kosten entstehen, die zu sparen jeder jetzt verpflichtet ist.