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388 „ 77,847 Wilhelm Baensch Verlagshandlung in Leipzig. — Verantwortlicher Redacteur Wilhelm Baensch in Leipzig. — Druck von Wilhelm Bacnsch in Leipzig. Memere Mittheilungen. Für Haus und Werkstatt. 194,100.000 Ctnr. 883,000 „ 22,500,000 „ 3,700.000 „ 2,700.000 „ 1.900.000 „ LOO,000 .. Alle Mittheilungen, insofern sie die Bersendung der Zeitung und deren Jnseratentheil betreffen, beliebe man an Wilhelm Baensch Verlagshandlung, für redactionelle Angelegenheiten an vr. Otto Dammer zu richten. Gegen die Trichinenkrankbeit. Der Danz. Ztg. entnehmen wir Folgendes: ,,Die Besorgnis! vor der Trichinenkrankbeit dringt in Folge der in neuester Zeit vielfach beobachteten Fälle von Ansteckung, vor dem Genüsse namentlich gewisser Formen des Schweinefleisches warnend, immer mebr in alle Schichten der Bevölkerung. Mit Anerkennung muß daher das Vorgehen des Hrn. H. Sommer, Inhaber einer Handlung feiner Fleischwaaren in Danzig, erwähnt werden, welcher sämmtlicheö bei ihm ge schlachtetes und zum Verkauf kommendes Schweinefleisch durch einen Che miker mikroskopisch untersuchen läßt und so eine vollkommene Garantie für die Reinbeit desselben bietet." Es wäre sehr zu wünschen, Laß dieses Bei spiel weitere Nachahmung fände. Verbesserte Stahlfederbetten. Die Drahtfedern, welche, nach der Länge und Breite des Bettes vertheilt, ziemlich eng neben einander sieben, sind auf dem unteren Boden der Bettstätte mit der breiten Spi rale befestigt und geben mit ihrem oberen Ende, das einen geradestehenden Stiel Hildes, durch'die Oeffnungen einer Leiste, welche die Stiele in gera der Stellung erhält. Oben trägt feder Stiel eine Platte, und auf diesen ziemlich nebcinanderstebcndcn Platten wird die Matratze gelegt. Die Platte des Stieles giebt nun jedem Druck nach und senkt sich, bis sie ans die obere Leiste aufrubt, was einen Spielraum von etwa 3"^ausmacht, und so wird die von den Federn getragene Matratze an allen «teilen elastisch, ohne jedoch an einer Stelle zu tief einzusinken. (N. Erf.s 1858 13,399,792 Schffl. 3261,331 Thlrn. 3,918,657 Schffl. 372,727 Thlrn. Bei der Redaktion eingegangcne Bücher. H. Grothe, Jahresbericht über die Fortschritte der mecha nischen Technik und Technologie lDampsmaschincn, kalorische Ma schinen, Gasanlagen, Feucrungsanlagcn, Gespinnst-Manufakturen, Pressen, Pumpen, Turbinen -c.) 2. Jahrgang. Berlin bei 3. Springer Der Vers, hat es verstanden seinen Plan sachgemäß weite? auszubilden und so ist denn nickt zu verkennen, das; dieser 2. Jahrgang dem Bedürfnis! nock besser entspricht, als der erste, Wir billigen es durchaus, daß der Vers, fick noch etwas engere kreuzen gezogen bat, da er nun dem. was er behandelt, um si' .ütvßers ,/"?^jüsiit widmen konnte. Wir empfehlen unseren Lesern wohl einmal den Blick weiter ausholen zu lassen und zu fragen, welche Massen produziren wohl die europäischen Staaten? Der Zollverein allein produzirte im I. 1848: 87,600,000 Ctnr. mit 35,502 Arbeitern, 1857: 225,500,000 — " Die Quantität der Ausbeute vermehrte sich also weit rascher als die Ar beiteranzahl, d. h. für den, der statistische Zahlen zu lesen versteht; die technischen Mittel im Betrieb vervollkommneten sich ungemein. Und fragt nun ein Leser. wie vertheilten sich denn eigentlich jene ge förderten Massen auf die einzelnen Länder, so führen wir an: Es kamen (im Jahre 1857s auf Preußen „ Thüringen „ Sachsen „ Baiern „ Kurbessen „ Hannover ,, Limburg ,, alle übrigen Zollstatten sind in der Kohlenproduktion unbedeutend. Oester reich produzirte 1855 kaum 22 Millionen Ctnr. Schon Franklin sagte: ,,Die Steinkohlen und Kanäle haben England zu dem gemacht, was es ist". Im Jabrc 1857 war die Produktion in England erst 1300 Mill. Ctnr. jetzt 1640 „ „ in Frankreich 140 „ „ „ Belgien 180 ,. (Frankreichs Kohlen sind theils schlecht, theils liegen sie sehr ungünstig. Es führt daher viel von England, Belgien und Deutschland ein) in Rußland 2,400,000 Ctnr. in Spanien und Portugal 5,000,000 in Italien 1,800,000 Und wie verhalten sich, um für den Wißbegierigen eine Schlußfrage zu thun, die einzelnen kohlenproduzirenden Staaten Europa's (inklus. Nord- Amerikas untereinander? Das Verhältnis, ist folgendes: Großbritannien liefert 50"/„, Nordamerika 12"/„, Preußen 8Oesterreich 2','2"/«, das übrige Deutschland 3'/,"/o, Belgien 'N/?"/», Frankreich 7°/«, Rußland, Italien, Spanien u. Portugal und die übrigen Staate» zusammengenom men 9"/». Man kann sagen und leicht beweisen, nicht nur, daß die In dustrie der heutigen civilisirten Staaten auf der Kohle ruht, sondern zum großen Theil die Kultur der gegenwärtigen Geschlechter! Vor Allem kommt es bei diesen Bestrebungen darauf an, daß die Auf- nahmekvsten so gestellt werden, daß auch der arme Theil der Arbeiter seine Kinder dahin bringen kann und die Gemeinden, namentlich die städtischen, werden für diesen schönen Zweck mehr als bisher thun müsse». Vom Gewerbeverein zu Löwen ist eine Fortbildungsschule für Gesellen und Lehrlinge errichtet worden, eine ähnliche in Habelschwerdt. In Rei chenberg und Frankfurt a. M. sind neue Handelsschulen gegründet; Aachen erhält eine polytechnische Schule; das berühmte Polytechnikum von Zürich hat seit Michaelis 300 Schüler mehr, im Ganzen 760, Karlsruhe über 800. Der Schlesische Central-Gewerbe-Verein ist aus dem Schoße von Ge- werbtreibenden mit Bearbeitung der Frage betraut worden, wie der Ge sellenstand sittlich und tülturlich zu heben sei und nach den Garantieen zu forschen, welche die Heranbildung eines tüchtigeren Bnrgerstandes gewähr leisten. Der Königsberger Handwerkerverein ist in seinen Vorstehern bestraft worden, weil er politische Vorträge hatte halten lassen. Dem Mainzer sind vorläufig Weisungen zugegangen, sich derselbe» ohne Weiteres künftig zu enthalten. In Freiberg haben 1000 Bergarbeiter beschlossen, sich wissenschaftliche Vorträge halten zu lassen. Der Leipziger Buchdrucker- und Gewerbliche Bildungsverein haben jeder zwischen 5—600 Mitglieder. Ersterer hält wöchentlich eine, letzterer min destens zwei Vorlesungen. Daneben gehen Sprachunterricht, beim Buch drucker-Bildungsverein sogar die altklafsischen Sprachen und hebräisch. Der Gewerbliche Bildungs-Verein hat auch Turnen, Schreiben und Rechnen in seinen Äehrgegenstäuden, sowie Uebungen im freien Sprechen. Der Karlsruher Arbeiter-Bildungsverein umfaßt schon 196 Mitglieder und läßt täglich Unterricht ertheilen. Der Heidelberger zählt 200 Mitglieder und befindet sich, ähnlich wie die Leipziger Vereine, in der günstigen Lage, die durch die Universität zahlreich dort wohnenden Lehrkräfte zu seiner Unterstützung bereit und willig zu finden, mit Vorträgen zur Arbeiter-Bildung beizuttagen. Die Knochenmühlen haben vollauf zu thun und namentlich find Sach sen und England starke Konsumenten. Der große Chemiker v. Liebig führt Klage, daß Baiern nicht weniger als 120,000 Ctnr. Knochenmehl nach Sachsen ausführe. Mit jedem Centner Knochenmehl wird de» bairischen Felbern eine Hauptbedingung zur Wiedergewinnung von 2600 Pfund Wei zen, Korn und Getreidcwerth entzogen und es entspricht demnach die jähr liche Knochenausfubr aus Baiern einem Mangel von 3 Millionen Cntrn. Korn im nächsten Jahre. England weiß den Dünger vortrefflich zu schätzen. Noch im Jahre 1840 batte es keine Düngerfabrik, während es jetzt deren in allen Provinzen giebt. Im Jahre 1861 verausgabte es bereits 80 Millionen Gulden für Guano, für Knochenmehl 2,400,000 Gulden, für SuperpboSphate 10,750,000 Gulden, für schwefelsaures Ammoniak 900,000 Gulden, für Chilisalpeter 1,950,000 Gulden, für verschiedene andere Düngmittcl 500,000 Gulden, zusammen für Dünger die Summe von nicht weniger als 46,500,000 Gulden. Was das Berg- und Hüttenwesen anlangt, so möchten wir zuerst die interessante mit demselben so eng zusammenhängende statistische Notiz an führen, daß Preußen 1851: 1,139 Dampfmaschinen mit 2I,7l5 Pferdekräften, 1861: 6,669 „ „ 137,377 und nach der neuesten Statistik Sachsen 1846: 197 Dampfmaschinen mit 2,455 Pfeidekräften, 1856: 550 „ „ 7,132 „ 1861:1,003 „ „ 15.633 zählt und schon hierdurch die Entwickelung der Montan- (und Gewerbe-) Industrie sich anzeigt. Nach langer schwerer Zeit ist der Metallmarkt wie der in guter Lage? die deutsche Kohle verdrängt immer mehr Schritt für Schritt die englssche. Der erkämpfte Psennigtarif auf den meisten Eisen bahnen hat hierzu viel beigetragen. Die sächsische Steinkohlen-Kompagnie zu Leipzig wird ihr Unternehmen laut Beschluß der Generalversammlung mit neuen Mitteln sortsetzen. Der Braunkohlen-Verein zu Meuselwitz, „zum Fortschritt" erhöbt sein Kapital mit 100,000 Thlrn. und fordert zu Zeichnungen auf. Der Drcsden- Possendorftr Steinkoblen-Verein bat im Jabre 1862/63: 416.000 Scheffel verkauft und wird 3"/„ Dividende geben. Man hofft in diesem Jahre 100,000 Scheffel mehr zu fördern. Auch in Schlesien herrscht große Leb haftigkeit im Kohlenbergbau. Der Hänichcr Stcinkohlen-Verein zu Dres den förderte im Jahre 1862/63: 850,000 Scheffel und verkaufte davon 82,000 Schessel; die Dividende beträgt 6"/,. Unsere Kohlenförderung erscheint gegen England freilich noch klein. Man förderte dort im Jahre 1862 nicht weniger als 82 Millionen Tonnen und epportirte davon 8 Millionen Tonnen. Das kleine Sachse» schafft indessen auch schon etwas mit seinen Knappen aus seinen reichen Füötzen. Die Förderung betrug: an Steinkohlen: 4'009.068 Schffl. im Werth von: 1.0l4,54l Thlrn. an Braunkohlen: 1,805,500 L-ckfsi. im Werth von: 180,150 Thlrn. «yrrn. Die Kohlen, sie sind, wie dies die Engländer so schön bezeichnen, sie find die „schwarzen Diamanten", sic sind das Brod der Maschinen, . . „ . ja sie werden mittelbar zu Brod für Hunderttargende. Und da lohnt es dieses Buch als ein Werk, welches jedem den größten Nutzen gewähren kann.