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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.02.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110209025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911020902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911020902
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-09
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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I. im Reichstage bei der Beratung des Etats des Reichsamts des Innern die Be willigung von Mitteln beantragt werden sollte zur Unterstützung, Hebung und Förderung der gesamten heimischen Textilindustrie und des Handels. Geplant sei u. a. eine „Zentral-Beratungs-, Versuchs- und Prüfungsstelle", die die Interessen der Textilindustrie und des Handels fördern und deren Lage auf dem Weltmarkt heben sollte. Die Notwendigkeit hierfür habe sich ans der Eesamtlage ergeben, und es erschiene an der Zeit, dass das Reich auch für diese, für das ge samte Kultur-, Erwerbs- und Wirtschaftsleben hoch bedeutsame Frage Mittel auswerfe und eine Unter stützung angedeihen lasse, wie sie es bisher z. B. für die Landwirtschaft in ausgiebigem Matze getan habe. Einen Erfolg dieser Bestrebungen glaubt Herr Müller-Fulda gewissermatzen in Aussicht stellen zu können, wenn die beteiligten Kreise erklärten, datz sie der Idee zustimmten. Wie erinnerlich, hat vor kurzem auf Anregung des Zentrums auch eine Aktion für den Mittelstand stattgefunden, und zwar durch Anregung der För derung des Rabattsparwesens. Es scheint also, als wenn die Zentrumspartei sich bemüht, vor den Wahlen noch einmal darzutun, datz sie für die Nöte aller Berufs- und Wirtschaftsgruppen ein mit empfindendes Herz besätze. Das soll ihr nicht verübelt werden, auch wenn man gerade angesichts der bevorstehenden Wahlen einigermatzen die Absicht spürt und deshalb verstimmt werden könnte. Anderseits aber fragt es sich, ob Herr Müller- Fulda sich eigentlich klar darüber ist, mit welchen Mitteln er der Textilindustrie helfen will. Zunächst ist von einer „Notlage" der T e x t i l i n d u st r i e nichts bekannt. Worunter die Textilindustrie hauptsächlich leidet, das sind die grotzen Schwankungen der Weltkonjunktur, das Risiko, das infolgedessen jeder einzelne Fabrikant mit seinem Ein- und Ver kauf leidet. Es ist ferner die vielfach verderbliche Konkurrenz der einzelnen Fabrikanten untereinander, die es noch nicht wie andere Branchen zu einer Ver einigung gebracht haben, um ihren Abnehmern gegen, über eine Macht darzustellen. Die Fabrikanten sind vielfach der weitaus schwächere Teil gegenüber den Konfektionshäusern, die die Bedingungen stellen und die Preise bis ins ungemessene drücken. Daran wird aber auch die „Zentral-Beratungs- und Prüfungsstelle" nichts zu ändern vermögen, und durch staatliche Unter stützung sind hier Erfolge ebenfalls nicht zu erzielen. Auch die sozialpolitische Belastung der Industrie hat gerade die Textilindustrie in den letzten Jahren getroffen. Der Zehnstundentag für die Ar beiterinnen, die weitgehende Beschränkung der Sonn abendsarbeit und die jetzt in Aussicht stehende aber malige Einschränkung der Arbeitszeit durch die Aus dehnung des Fortbildungsschulunterrichts lasten n Sein eigener Sohn. Roman von R. Ottolengui. (Nachdruck verboten.) Glücklicherweise konnte er ohne allzugrotze Auf enthalte nach New York fahren, wo er noch vor Mittag des folgenden Tages anlangte. Er stieg aus und eilte nach Washington Heights, um dort einen gewissen Herrn T. Iamison aufzusuchen; diesen Namen verdankte er Burrows, der sich ihn von den Briefen abgeschrieben, die der junge John Lewis ihm gezeigt hatte. Nach einigen Umfragen erfuhr Barnes seine genaue Adresse, und datz Iamison seit dreitzig Jahren ein grotzes Knabenpensionat leite. Der Detektiv begab sich sofort dorthin und wurde von einem freundlichen alten Herrn empfangen. „Guten Morgen, Herr Iamison", begann Barnes. „Ja suche einen Mann, der neulich eine Erbschaft ge macht hat, aber nicht gefunden werden kann. Man ni...mt an, datz er gestorben ist, was wahrscheinlich auch der Fall ist. Die Sache liegt nämlich so: falls er männlich Nachkommen hat, würden diese erben, wenn nicht, geht das Erbe an andere über. Ich haoe nun gehört, datz er einen Sohn hatte, der einige Zeit in Ihrer Schule war, und daher belästigte ich Sie in der Hoffnung, Sie könnten mir Auskunft geben." „Ich steh« Ihnen zu Diensten. Wenn Sie mir seinen Namen angeben wollen, werde ich in meinen Büchern nachsehen, ob ich etwas finden kann." „Er heitzt John Lewis; er soll vor vierzehn oder fünfzehn Jahren bei Ihnen gewesen sein. Ueberdies soll er von der Schule weggelaufen und auf See ge gangen sein; vielleicht unterstützt dies Ihre Nach forschungen." Der alte Herr hatte mittlerweile seinem Bücher schrank ein grotzes Buch entnommen, in dem er nun nachdenklich herumblätterte. „Ich fürchte. Sie sind falsch unterrichtet", sagte er jetzt; „es ist hier niemals etwas Derartiges vorge- kommen. John Lewis sagten Sie, nicht wahr? Ich kannte einst einen Mann dieses Namens und habe gute Gründe, mich feiner genau zu erinnern." „Wollen Sie mir Näheres über ihn mitteilen?" fragte Barnes. „Vielleicht brauchen Sie gar nicht in Ihren Büchern nachzuschlagen." Iamison klappte das Buch wieder zu und sagte: „Gewiss? Wir wollen sehen. Es muss um di« Zeit gewesen jein, von der Sie reden, wenn ich auch das gerade auf der auf weibliche Arbeitskräfte an gewiesenen Textilindustrie. Niemand hat sich aber eifriger für diese Beschränkung ins Zeug gelegt, als die Zentrumsfraktion des Deutschen Reichstages unter Führung der Arbeitersekretäre und anderer Sozial politiker. Auch auf dem Gebiete der Regelung der Heim arbeit wird die Textilindustrie einigermatzen be sorgt in die Zukunft sehen, ob dies nicht noch mehr die Wettbewerbsfähigkeit einschränkt, als wie dies bis her schon geschieht. Darum aber erhebt sich die Frage, was die Zentralberatungsstelle dem gegenüber tun soll und mit welchen Kompetenzen sie überhaupt ausgestaltet werden soll. Herr Müller-Fulda würde daher der Oeffentlich- keit einen Dienst erweisen, wenn er sich nicht in ein mystisches Dunkel hüllte, sondern offen erklärte, was für eine Institution er schaffen will,-um die Lage der Textilindustrie auf dem Weltmärkte zu heben. Von der Lag« der deutschen Textilindustrie auf dem Weltmärkte hängt sicherlich zum Teil unsere gesamte Weltmarktsstellung mit ab. Diese Lage zu verbessern und zu heben, ist wirklich eine Aufgabe, in der alle Parteien des Reichstages sich zusammenfinden sollten. Nur hat die Industrie eine Abneigung gegen neue Institutionen, deren Zwecke und Ziele nicht deutlich erkennbar sind, und es wäre ihr nichts damit gedient, wenn man in der geplanten Zentralstelle lediglich eine neue bureau- kratische Institution schüfe. Nach alledem vermag man zurzeit zu der An regung des Herrn Müller-Fulda überhaupt nicht Stellung zu nehmen, solange er nicht deutlich sagt, was er mit seinem Projekt bezweckt." Gin Senülchreiven D. Luthers sn üie KwüernMen unü snüere Lyriken hat Th. K. (Theodor Kappstein? Die Red.) in der „Voss. Zig. aus Martin Luthers Schriften und Briefen geschickt auf die Gegenwart so recht passend zufammengestellt. Wir entnehmen diesem feinsinnigen Versuch, mit Luthers Worten wider Pius L. zu kämpfen, folgende Sätze: „Da geht ein neu Wetter her. Ich hatte mich schier zur Ruhe gestellt und meinte, es wäre aus gestritten: so hebt sich's allererst und geht mir. wie der böse Mann spricht: wenn der Mensch aufhört, so mutz er anheben. Wo blieben denn Glaube und Liebe? Sollen die hernach kommen? Warum sollten sie nicht vorangehen? Ruhm, eitel Ehre und ein neuer Mönchschein würden damit wohl erworben, aber dem Gewissen ist nichts geholfen. Da fragen auch solche falschen Geister nichts nach, gleichwie der Papst nichts danach fragt, wo Glaube oder Liebe bleibe, wenn nur die We?ke seines Gehorsams und Gesetzes gehen, da dringt er hin — und wenn sie geschehen, so ist doch nichts geschehen. . . . Die Briefe aus Rom habe ich gelesen, still, schmerzbewegt, weil ich auf den Höhen der Kirche das mit Augen sehen mutz. Ich fürchte, das Licht des Gewissens und das Licht der Wahrheit haben sie so autzer sich gebracht, datz sie jeder Empfin dung unfähig sind. Was soll ich armer Mensch Ruhe suchen, der ich keinen grösseren Wunsch weitz, als das öffentliche Treiben verlassen und für mich in der Verborgenheit leben zu dürfen? Aber zugleich erkläre ich auch, so lange man mein Lehramt und Amt am Wort Gottes nicht von mir nimmt und ich nicht frei von ihnen werde, so lange werde ich frei sein in ihnen, werde genaue Datum nicht mehr angeben kann. Ein Herr sprach hier vor und wollte die Schule sehen; er sagte, er habe einen Sohn, den er in eine solche Anstalt wie die meinige stecken wolle. Sein Name war Lewis. Ich erklärte ihm unsere Erziehungsmethoden, und als er wegging, versprach er, wieder vorbeizukommen. Das tat er auch und bei seinem zweiten Besuch er zählte er mir, sein Sohn habe sich geweigert, eine solche Schule zu besuchen, und er habe ihn daher in einer anderen Anstalt untergebracht. Er schien sich indes sehr für die meinige zu interessieren und gav mir einige Anregung» für Verbesserungen. Als ich ihm erklärte, datz die hierzu nötigen Geldmittel nicht vorhanden seien, bot er sich in grossmütiger Weise an, alle aus den Verbesserungen erwachsenden Kosten zu bezahlen. Zuerst wollte ich dieses Angebot nicht an nehmen, aber er bestand darauf. Er kam sogar hier her, um die Aenderungen zu beaufsichtigen." „Er wohnte also einige Zeit hier?" „Ja, etwa einen Monat lang. Da er sich so selbst los der Verbesserung meiner Schule hingab. war er während dieser Zeit selbstverständlich mein Gast." „Können Sie mir sagen, ob er seine Briefe zu- Ihnen kommen ließ?" „Gewiss! Er war fremd in der Stadt und hatte während seines ganzen Aufenthaltes keine andere Adresse. So kamen natürlich alle seine Briefe hierher." „Hat ihn sein Sohn einmal besucht, solange er bei Ihnen war?" „Nein; ich habe den Jungen nie gesehen, aber er sprach immer von seinem Sohne, und wenn er der Mann ist, den Sie suchen, können Sie sicher sein, dass er einen Sohn besitzt oder besatz. Das wollten Sie, soviel ich weitz, erfahren?" „Jawohl, das ist alles, nur möchte ich den Sohn auch finden. Da Sie mich jedoch hierin nicht unter stützen können, danke ich Ihnen für Ihre Liebens würdigkeit und wünsche Ihnen Guten Morgen." Nunmehr begab sich Barnes zur nächsten Station der Hochbahn und fuhr nach der Grand Street; von hier eilte er zum Hauptbureau der Norwichdampf- schiffahrtsgesellschaft. Er wandte sich an einen Be amten und fragte ihn: „Führen Sie eine Pasfagierliste?" „Nicht gerade im strengsten Sinne des Wortes. Indes schreiben wir die Namen aller Kajütenpassa gier« auf." sie freiheitlich verwalten. Denn jene Tod sünde, die mir nie vergeben werden könnte, mag ich nicht auf mich laden und schuldig erfunden werden eines sündhaften Stillschweigens und der Vernachlässigung der Wahrheit und vieler tausender Seelen. Was ich getan habe, und was ich tue, das tue ich unter dem Drange der Not; jederzeit bin ich bereit, abzutreten, wenn nur die Wahrheit nicht abzutreten braucht. Alles sollen sie von mir erlangen, und freiwillig will ich es ihnen darbringen, wenn sie nur den Menschen den Weg zu ihrer Seligkeit frei sein lassen! Sonst will ich nichts, welcher Wunsch kann ihnen mehr Ehre machen? Ich bitte nicht um einen Kardinalshut, nicht um Gold, um nichts, was heutzutage in Rom im Preise steht. Unter diesen Umständen kann ich weder Drohungen fürchten noch Versprechun gen gross achten. Mit Gewalt und Bannen würde man aus Deutschland ein zweites Böhmen machen. Denn die Deutschen sind starrsinnig, und wenn man sie nicht mit Gründen der Ver nunft oder der Schrift überführt, so ist es für Päpste bedenklich, sie zu reizen — vor allem heutzutage, wo in deutschen Landen die Wissen schaft und die Sprachen herrschen, und wo auch die Laien sich der Bildung zuwenden. Für mich ist der Würfel gefallen, ich verachte der Römlinge Gunst und Grimm; auf immer weise ich die Versöhnung, auf immer die Gemeinschaft mit ihnen zurück. Ein Ende soll nehmen jene falsche, scheinheilige Demut, und sie sollen nicht mehr durch sie in ihrem Hochmut sich bestärkt sehen. O, wäre Kaiser Karl ein Mann und schritte zum Kampfe für Christi Sache wider diese Teufel! Was haben Ordnung und Frieden mit der Herrschaft des römischen Pfaffen zu tun? O wir blinden Deutschen, wie kindisch han deln wir und lassen uns so jämmerlich die Romanisten äffen und narren! Summa, es ist zu viel! Zu viel zerreitzt den Sack, es kann so nicht gehen, stehen noch bleiben. Gott muss dreinsehen. Will Dreinsehen nicht helfen, so muss Dreinschlagen helfen!" Der Schittsyrtssdgsvenkommilvon sind eine Reihe von Denkschriften zugegangen. In einer Denkschrift werden die wirtschaftlichen finanziellen Wirkungen des Gesetzentwurfes näher vargelegt. Es wird für die einzelnen Flutzverbände (Elbe, Weser, Rhein) zunächst eine Darstellung ge geben über die Entwicklung des Verkehrs seit dem Jahre 1875, ferner werden die Einnahmen aus diesem Verkehr eingehend erörtert und eine Uebersicht über die Lasten der Stromverbände ge geben. Das Schlutzergebnis ist folgendes: Für die 3 Strombauverbände ist 1920 ein Verkehr von 28,3 Milliarden Tonnen Kilometer mit einem Abgabe vertrag von 10 528 000 zu erwarten. Die in dem Gesetzentwurf vorgesehenen Strombauten erfordern einen Kostenaufwand von rund 184,8 Millionen Mark, so dass für Verzinsung und Tilgung jährlich 8 316 000 -4t erforderlich sind. Die Gesamtunter- haltungskosten der bestehenden Strombauwerke ein schliesslich der Ausgaben für Landeskulturzwecke be tragen 8 438 617 In der am Freitag stattfindenden Sitzung der Kommission wird der Staatssekretär des auswärtigen Amtes Erklärungen abgegeben über die bisherigen Verhandlungen betreffs des Schiffahrtsabgabenge- setzes mit Oesterreich und Holland. Wie wir hören, haben diese Verhandlungen bisher ein für Deutschland befriedigendes Resultat keineswegs gezeitigt. Namentlich steht Holland den deutschen Bestrebungen nach wie vor feindlich gegenüber und will unter allen Umständen an der Rhein-Schiffahrtsakte festhalten. Es be steht vorläufig wenig Aussicht, mit diesen beiden interessierten Mächten zu einer Einigung zu kommen. Auch in parlamentarischen Kreisen nimmt man an, datz der Gesetzentwurf vorläufig zurückgestellt werden wird, bis es gelingen wird, die völkerrecht lichen Verträge mit Oesterreich und Holland auf eine andere Grundlage zu stellen. palitilche Nachrichten. Im 4. sächsischen Reichstagswahlkreise (Dresden-Neustadt) wurde Stadtveroddneter Glaser meister Wetzlich als Kandidat für die Reichstags wahl von Vertrauensleuten der Konservativen Partei, der Deutschen Reformpartei sowie der Deutsch-Sozialen, der Mittelstands partei und des Bundes der Landwirte aufgestellt. Wetzlich kandidierte bereits 1907 für die Neformpartei in demselben Wahlkreis und vereinigte damals 12 863 Stimmen auf sich. Der Wahlkreis wird gegenwärtig durch den sozialdemokratischen Ab geordneten Kaden vertreten. Stiftung des Kaisers. 0. Athen, 9. Februar. (Priv.-Tel.) Die Zeitung „Cmbros" lätzt sich aus Korfu melden, dass auf dem Grundstück neben dem Achilleion auf Kosten des Kai sers ein Krankenhaus für die Einwohner des Dorfes Gasturi errichtet werden wird. Neue Auslandsreise des deutschen Kronprinzen paares? Petersburg, 9. Februar. (Tel.) Die „Nowoje Wrcmja" bringt folgende noch sehr der Bestätigung bedürfende Nachricht aus Berlin: Das deutsche Kronprinzenpaar wird im nächsten Jahre Peters burg besuchen und sich von dort aus über Sibirien nach China, Japan und Amerika begeben. Die Rückreise erfolgt über London. Internationale Seuchenkonferenz. Paris, 9. Februar. (Tel.) Der Gesundheits ausschuss der Kammer beschloss den Ministerprä sidenten zu ersuchen, er möge für die baldige Ein berufung einer internationalen Kon ferenz eintreten, die damit beauftragt werden soll, über Mittel zur Eindämmung der Pest- und der Choleragefahr zu beraten. Der Ob mann dieses Ausschusses Lachaud und der Pariser Deputierte Dr. Mesliel beabsichtigen, sich dem nächst in Begleitung mehrerer Bakteriologen in die Mandschurei zu begeben, um die Seuche an Ort und Stelle zu studieren. Sus Leipzig unü llmgegenü. Leipzig, 9. Februar. Wetterbericht der Königl. Sachs. Landeswetterwart« zu Dresden. Voraussage für den 10. Februar 1911. Wechselnde Winde, teils heiter, teils neblig, kalt, trocken. Pöhl berg: Starke Schneedecke, fester, guter Weg bis Annaberg, Bäume stark mit Rauhfrost be hangen. Fichtelberg: Vor- und nachmittags starker Nebel, gute Schlittenbahn bis in die Täler, starker anhaltender Reif, grossartiger Rauhfrost. „Darf ich die Liste des Dampfers vom letzten Sonnabend sehen?" „Gewiss!" erklärte der Beaute und holte die Liste. Barnes sah darin sorgfältig die Namen nach einander durch, bis ihm der Name „Walter Marvel" auffiel. Er notierte sich die Nummer der Kajüte und lächelte befriedigt, als er das Gebäude verliess. Dann betrat er ein Restaurant, wo er ein kräftiges Essen einnahm. Hierauf begab er sich auf das Hauptpolizei amt und liess sich beim Inspektor anmelden, der ihn sofort in seinem Prioatkabinett empfing. „Guten Tag, Herr Inspektor", begann Barnes. „Ich möchte Sie fragen, ob während dieser Woche hier in der Stadt jemand vermisst worden ist." „Jawohl, gewiss!" Der Inspektor blickte ihn scharf an. „Was wissen Sie, Herr Barnes?" „Ich bin mit dem Lewisschen Mord beschäftigt, Herr Inspektor. Droben in Lee, New Hampshire." Der Inspektor nickte, und Barnes fuhr fort: „Ich habe meinen Chef verlassen, da er einem anderen erlaubte, sich in meine Arbeit einzumischen. Wenn ich mich nicht täusch«, muss ich einen Mann von hier nach Lee verfolgen/ „In diesem Falle will ich Ihnen behilflich sein", gab der Inspektor zur Antwort. „Gestern hat eine Dame hier angegeben, dass ihr Gemahl seit dem letz- ten Sonnabend vermisst wird, und dass sie etwas Schlimmes befürchte. Ich habe einen Mann mit dem Falle beauftragt, der ihn bis zu einem Norwich- dampfer verfolgt hat. Daher ist er jedenfalls in der Richtung gefahren, von der Sie sprechen." „Hat sie einen Namen angegeben?" „Ja. Aber ich habe Eile! Nehmen Sie daher die betreffenden Papiere mit! Ich überlasse den ganzen Fall Ihrem Urteil." Barnes nahm die Papier« in Empfang, dankte dem Inspektor für diesen Beweis seines Vertrauen» und verliess das Gebäude. Eine halbe Stunde später gab er in einem vornehmen Hause der Vorstadt seine Karte für die vom Inspektor erwähnte Dame ab und wurde einige Minuten später von ihr empfangen. „Ich ersehe aus Ihrer Karte, datz Sie ein Detektiv sind", begann die Dame, „und nehme an, datz Sie mir Neuigkeiten von meinem Mann« überbringen." „Ich hab« herausgefunden", erwiderte Barnes in ruhigem Tone, „dass er letzten Sonnabend in der Nacht die Stadt verlieh. Wussten Sie von dieser Absicht?" „Nein, aber ich bin nicht erstaunt darüber. Wohin ist er gefahren?" „Ich bin eben hierher gekommen, um zu sehen, ob Sie mir über diesen Punkt etwas sagen könnten. Alles, was ich weiss, ist, dass er auf einem Norwich- dawpfer abfuhr. Haben Sie irgendein« Vermutung, was ihn nach dem Osten zu fahren oeranlatzt haben könnte?" „Ja, aber ich könnte mich irren und möchte mich nicht selbst verraten. Ich könnt« ausplaudern, was er geheimgehaiten haben will." „Wollen Sie mir einige andere Fragen be antworten?" „Gewiss, all« die ich zu beantworten für gut finde." „Also, erstens, wie lange sind Sie schon in New York?" „Wir kamen hier vierzehn Tage vor seiner Ab reise an." „Sie sagen, wir „kamen an". Heitzt das, daß Sie vorher auswärts waren?" „Jawohl. Wir sind eine Reihe von Jahren rn Europa gewesen." „Hatte Ihr Herr Gemahl einen besonderen Grund, nach Amerika zucückzukehren?" .Zawohl. Ader ich kann Ihnen das nicht erklären, ohne zu jagen, datz er einen Plan hatte, den er schon seit vielen Jahren ausführen will." „Warum verschob er dann die Abreise so lange?" „Dies kann ich Ihnen nrcht mittcilen", versetzte die Dame. Ihr Gesicht überzog sich mit tiefer Röte. „Ich möchte Sie nicht durch meine Fragen be lästigen, gnädige Frau, aber wenn Sie wollen, dass ich zum Ziele gelange, müssen Sie mir genauere Aus kunft geben. Sagen Sie mir also das, bitte. Glau ben Sie, üatz Ihr Herr Gemahl die Stadt verliess, um diesen Plan auszuführen?" „Ich befürchte es." „Sie „befürchten"«,? War denn irgendwelche Gefahr mit der Ausführung de» Planes verknüpft?" Dre Dame biss sich auf die Unterlippe und sagte nach kurzer Ueberlegung: „Möglicherweise. Ich weih nicht." „Hat er einen Feind ausgesucht?" „Das kann ich nicht sagen." — Die Fragen der Detektiv« brachten sie augenscheinlich rn Verlegen heit. Letzterer überlegte eine Weile und fragte dann: „Kennen Sie den Namen des Mannes, der der Feind Ihre» Herrn Gemahl» ist?"
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