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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 10.02.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110210018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911021001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911021001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-10
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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Bezuq-.Prri» tUchzi« -»» v«»« »«»ch Mckm, !rt-« ,n» Svedon»« >»< tsZIIch «« H«»I ,«dr«chi: SV -,»»«ru. L.1Ä^U ««rUliährt v« »»>«» >->>>»1«, «. «». »ahZxIrrUr« -dgrdolu 7» L.T2 v rrirlttdrl. vurch dU BoUi n»«d«ld v«»lXdt«n», »n« »«, tzAUIch« «kN^lLtzrU !t.»» ^», »,»N. ü« »»«ichl. Poftdrsiellgklk. -«»»« m Brlgie», rä.iemark, d«n Italien. Uurrmdur», lieber land«. *»», weara, Leslerrrich Ungarn, «udlanü, Schwede», Schwei» a. Svanie». I» alle» übrigen Staate» a»r direkt durch »ch tv«ichatt»ttrll« de« Statte» rrdSttich. Da« veip,,^, Lagedlan er»ch«l»i K wal ttgttch. Kan». » Aetcriag« »« «»nn»». Üb»»»« e»l»«nna>>mri Luguitulvlatz 8, de» «nteren Iragern. ,-<>»»>«», Spediteur»» u»d Uiraadmeüellea. wwu ijaütnuar» u»v Srieltrtger». L«»,»«»»»««,»« ««,»», audgade Iv dar ludend i,«aad« » NtdaNt»» and tKekchaNttleL« Z»dan»>egaije ger»ch«ch«r, 1«ch^ t4ck^ Morgen-Ausgabe. MpMerTaMM Handelszeitung. Amlsvkatt -es Nates und des Nolizeiamtes Ser LtaSt Leipzig. Lu^etqeu-PreW chchMM» «M d»w», »»» Uwg«»,^ »MtMlr»», m »M d«t» Bei«»M» »ch 7« »» dmtdd «chla»a»«a» I W» Mchd tni » chchli«» l-w uM J»Wr«t, »» Sed«»»»» W «rtttche« »art Aadatl »ach tar, gchdertetl» «UttrNa, w»x» »ich! »«NN. ,«»,«» »«»«». Ad« »a« itrtcheine» an tz«A»»a»» La«M »»» «»»«» wa» let». A»aad«», Ua,»«»«vtaH dch chwUtche» Atltach» «. «üe» Na»a»«» chMedma»»» dch I» «»» A,i«a»lwa. cha»»t-»N»a1, V»»Nm Ta»l >»»«,, Ha»»r.Stl»Mch vrr«»«« Sae itr r»» <1 » 4E. Nr. 41. Freusg, ürn 10. Fevrusr ISll. 105. Jahrgang. Das Wichtigste. * Heber den geplanten Ausbau der Elbe ist der Echisfahrlsabgaben-Kommission eine weitere Denkschrift zugegangen. (E. d. bes. Art.) * Der Reichstag setzte die -weite Lesung des Gerichtsverfassuugsgesetzes fort. (S. Neichstagsber.) * Die Reichstagskommission für die elf atz- lothringische Verfassungsfrage beschloß mit 17 gegen 7 Stimmen die Erhebung der Reichs lande -um selb st ändigen Bundes st aat. (S. Kommisfionsbericht.) * In Berlin begannen die Veranstaltungen der deutschen Landwirtschaftlichen Woche. (2. d. bes. Art.) * Die russische Duma nahm eine Uebergangs- formel an, in der gegen das Mar ine Mini sterium wegen seiner Nachlässigkeit und falschen Organisation ein Tadel ausgesprochen wird. (S. Ausland.) * Geheimrat Bernhard Suphan. der bis herige Direktor des Goethe - Schiller - Archivs in Weimar, ist plötzlich gestorben. fS. Feuilleton.) * Die Stadt Hannover beschlotz den Dau einer Stadthalle und bewilligte dafür 3 Millionen Mark. fS. Tageschr.) Thyssen junior. Lon den drei Trotzen des rheinisch-west fälischen Industriereviers, Kirdorf, Stinnes und Thyssen, ist August Thyssen wohl der, dessen Name den meisten Leuten bekannt ist. Seine Schuld ist es nicht. Kein Nachschlagebuch ent hält eine Angabe über ihn. Das ist gewiß kein Zufall, sondern dürfte auf persönliche Wünsche von ihm zurückzusühren sein. Thyssen gehört zu den nachgerade recht seltenen Leuten, denen die Macht alles, der Schein einer Macht, die Aufmachung, die Berühmtheit nichts gilt. Er liebt es nicht, daß die Augen der Oeffentlichkeit auf ihn gerichtet sind, und hat der Neugier und auch der Wisjensgier seiner Mitmenschen nie Konzessionen gemacht. Das hat nicht gehindert, daß sich Neugier und Wisjensgier immer wieder mit ihm beschäftigten, und hat seinem Namen einen eigenen, nicht freundlichen Klang ver schafft. August Thyssen gilt Millionen als Prototyp des hartherzigen Industriellen, der über Leichen auf Leichen geht, seine Arbeiter so kümmerlich wie möglich besoldet und Märchen- hafte Schätze gehäuft hat. An all dem ist das meiste Fabel. Gewiß, der Mann, der von klei nen Anfängen den Weg zu einer Riesenmacht gemacht hat, muß eine eiserne Energie haben; eine Energie, die sich mit der größten geschäft lichen Tätigkeit, einer ans Geniale streifenden Schlauheit verbündet. Wer ihm einmal gegen über gesessen hat, einmal mit ihm zu verhandeln hatte, der weiß das. Und wer sich die Mühe gegeben hat, seinen Lebensgewohnheiten, seiner Arbeitsart, seiner Fürsorge für die Arbeiter schaft seiner Betriebe nachzugehen, der weiß, daß August Thyssen im Urteil der Menge ein recht anderer ist als in Wirklichkeit. Auch mit seinen Reichtümern ist es nicht gar so märchenhaft bestellt, wie man gern glauben will. Zahlen, wie sie gegenwärtig wieder durch die Presse gehen — nach denen sein Ver mögen 300 Millionen Mark betragen soll — sind Phantasieprodukte. Thyssen hat mit sehr viel fremdem Kapital arbeiten müssen. Das von ihm beherrschte Geld mag in die Hunderte von Millionen gehen. Sein eigenes Vermögen ist bedeutend geringer. Die Angaben unterrichteter Leute schwanken zwischen 45 und 75 Millionen Mark. Auch das sind schon recht hübsche Summen, die August Thyssen immer hin etwa an die elfte bis fünfzehnte Stelle unter den Reichen Preußens ver weisen. Jedenfalls haben sie ausgereicht, um allem, was ihn und sein Haus angeht, die stärkste Beachtung der Oeffentlichkeit zu sichern. Die ist schon wiederholt rege geworden. Ein sehr ärgerlicher Scheidungsprozeß des einen seiner drei Söhne in England hat im Jahre 1906 die Zeitungen mit spaltenlangen Berichten versehen. Und seit Wochen ist von dem Kon kurs de» August Thyssen junior zu be» richten, einem Riesenkonkurs, von dem man nie weiß, ob man die Nachrichten über ihn im handelspolitischen oder im unpolitischen Teile der Zeitungen suchen soll. Ebensowenig weiß man, mit welchen Ge fühlen man der Affäre gegenübertreten soll, die sich aus dem Konkursverfahren jetzt entwickelt hat. Soll man lachen? Dazu ist sie zu ernst. Soll man sie ernst nehmen? Dazu ist sie zu lächerlich komisch. Ein Duell, das zunächst nicht zu stande kommt, weil die Gläubiger des einen Duellanten diesen in Schutzhast nehmen lassen; ein Konkursschuldner, der nach wie vor den allergrößten Kredit genießt, der im teuersten Berliner Hotel auf vorläufig ein Jahr „freie Station" kreditiert bekommt und nach wie vor wie ein Fürst lebt; ein Rechtsanwalt, der für seinen Mandanten Bürgschaft in der Höhe von 4 (?) Millionen Mark übernimmt, und ein Mandant, der einen so freundwilligen Bürgen schwer beleidigt; die Ohrfeigenjzene im Erill- Room eines der fashionabelsten Berliner Hotels mit all ihrem Drum und Dran und all ihrem Vorher und Hernach —: das alles sind Dinge, denen der Durchschnittsmensch mit dem Gefühl verblüffter Verständnislosigkeit gegenübersteht, mit dem er überhaupt das Treiben der jovaesLk äoreo zu beobachten pflegt, soweit es seiner Beobachtung zugänglich ist und ihrer wert erscheint. . . . Erinnerungen an Jules Vernes „Abenteuer eines Chinesen in China" werden wach; jene amüsant phantastische Geschichte, in der zwei Angestellte einer amerikanischen Lebens versicherungsgesellschaft einen bei ihr mit einer Million Dollar versicherten chinesischen Cclbst- mordkandidaten als getreue Schutzengel in hundert gefährliche Abenteuer hinein folgen muffen, bis sie ihn in dem Augenblicke verlassen, in dem die Police abgelaufen ist. Die Eläubiger- schutzgarde des jungen Thyssen, die am Leben beider Duellanten höchlichst interessiert ist, da sie entweder den Schuldner oder den Bürgen zu verlieren fürchten muß; die Polizei, die ein Duell verhindern soll, zu dem offrnbar Leide Duellanten fest entschlossen sind; die Duellanten, denen die Schar der Gläubiger die drohend er hobene Pistole aps der Hand zu schlagen suchte, die sich aber dann doch mit unblutigem Effekt geschaffen haben, um die Hotelohrfeige ihrer ge sellschaftlich mäkelnden Eigenschaft zu entkleiden— all das gleicht mehr dem Inhalte einer Pariser Posse als einer Geschichte, die im nüchternen Berlin zwischen kgl. preußischen Reserveoffizieren als Hauptbeteiligten spielt. Doch will man darüber lachen, so drängt sich einem das Bild des alten Thyssen vors Auge und stimmt einen wieder ernst. Es liegt eine bittere Tragik im Geschick dieses erfolgreichsten aller deutschen Industriekapitäne. Von seiner Frau lebt er geschieden, von seinen Söhnen ist nur der älteste nach dem Herzen des Vaters ge raten, Fritz Thyssen, der zu den Mitinhabern der Firma August Thyssen L Co. gehört. In der Stille seiner ehrgeizigen und hohe Werte schaffenden Arbeit nachgehen zu können, das ist das, was August Thyssen vom Leben haben will. Und immer wieder muß er es erleben, daß sein Name, seiner Familie Name in Verbindung mit grotesken Skandalgeschichten ihm aus jedem Zeitungsblatt entgegenjchreit. Ueber solches Erleben helfen keine Erfolge fort; die Millionen können so wenig Trost geben wie das Bewußt sein, Deutschlands Industrie und Volkswirtschaft Außerordentliches geleistet zu haben; und auch die Arbeit, diese allezeit treue Freundin und fast leidenschaftlich Geliebte, kann hier nur Be täubung, aber keinen Trost spenden. Der geplante Ausbau üer Elbe. Einer der Schiffahrtsabgabenkommission von der Regierung -ugestellten Denkschrift über den weiteren Ausbau der Elbe von der österreichischen Landes grenze bis zur Seemündung entnehmen wir die folgenden Angaben: Weiterer Ausbau. Die unzureichenden Wassertiefen bei nie drigem Wasser haben schon seit längerer Zeit Anlaß gegeben, die Verbesserung der derzeitigen Ver hältnisse anzustreben und die hierzu erforderlichen Mittel des näheren zu untersuchen. Schon im Jahre 1898, in dem die Frage der Einführung von Schiffahrtsabgaben noch nicht ernstlich erwogen wurde, ist m Sachsen ein Nachregulie rungsplan für die sächsische Elbstrecke aufgestellt worden, nach welchem seit 1899 die Verbesserung des Fahrwassers an solchen Stellen erfolgt, an denen sich das Bedürfnis mr Verbesserung herausgestellt und für welche die Schisfahrtsmteressenten dahingehende Wünsche äußerten. Nach diesem Nachreaulierungs- plan war, bezogen auf den niedrigen Wasserstand vom Jahre 1904 — d. h. auf — 2,32 Meter Dresdner Pegel — beabsichtigt, bei 40 Meter Fahrwafferbreite an den schlechtesten Stellen eine Mlndestfahrwaffer- tiefe von OM Meter und im Durchschnitt aus der ganzen sächsischen Elbstrecke eine solche von 1,10 Meter zu erreichen. Nach der Planung auf Grund des Ent- wurfs des EchifsahrtsaLgabenaesetzes werden diese Tiefen bei gleicher Fahrwafferbreite von 40 Metern 1,04 Meter an der schlechtesten Stelle und ILO Meter i» Durchschnitt für die ganze sächsische Elbstrecke be tragen. Hieraus ergibt sich, daß mit der Verbesserung der Schiftabrtsoerhältnisse nach dem Ziele des Schlff- fahrtsabaaoengesetzes gegenüber dem Ziele, das sich Sachsen schon vorher gesetzt hatte, eine Mehrtiefe von 1,04—0,88 gleich 0,16 Metern an den schlechtesten und von 1,20—1,10 gleich 0,10 Meter im Durchschnitt für die ganze sächsische Elbstrecke erreicht werden würde. . . . Auf Grund der Berechnungen und Dersuchsbauten wurde festgestellt, daß es technisch sicher mög - l i ch ist, bei dem seither eingetretenen niedrigsten Wasserstand des Jahres 1904 oberhalb der Saale mündung eine Wassertiefe von 1,10 Meter, unterhalb der Saalemündung eine solche von mindestens 1,25 Dieter -u schaffen und zu erhalten; demgemäß ist die Bearbeitung eingehender Negulie- rungspläne eingeleitet worden. Um innerhalb der sächsischen Elb strecke bei dem niedrigsten Wasserstand des Jahres 1904 eine Fahrwassertiefe non 1,10 Meter Herstellen zu können, müssen die teil weise noch vorhandenen starken Gefälle abge mindert werden. Im allgemeinen soll dabei eine Fahrwasserbreite von 40 Metern angestrebt werden. Eine solche Breite läßt sich nicht überall Herstellen, sondern sie wird aus einzelnen Strecken, die sehr starkes Gefälle aufweisen, bis auf 33 Meter eingeschränkt werden müssen. Die Strombett gestalt innerhalb der einzelnen Gesällstrecken soll durch Ausführung von Baggerungen, durch E'nbau von Grund- und Kopsschwellen, durch Errichtung von Deck- und Leitwerken, durch Veränderung bestehender Parallel- und Leitwerke und durch Schaffung natür licher Ufer hergestellt werden. Baukosten. Kostenanschläge liegen bisher nur ror für die Stromstrecke von der sächsisch-preußischen Grenze bis zur Saalcmllndung, sowie für die Stromstrecke in der Nähe von Hitzacker, Lauenburg und Geesthacht. Nach den Ergebnissen dieser Veranschlagung sind die Kosten für die übrigen Stromabschnitte s ch ä tz u n g s- weise für die Strecke bei Magdeburg nach generellen Vorarbeiten ermittelt. Soweit sich hiernach zurzeit übersehen läßt, werden die Gefamtausführungskostcn für die Regulierung von der böhmisch-sächsischen Grenze bis zur Seemündung etwa betragen: Innerhalb des Königreich» Sschfen 18VO0VVS^t, von der sächsisch-preußischen Grenze bis zur Saale mun- düng 8 550 000 „ von der Saale bis zur Havelmündung 8 150000 „ von der Havel bis zur Seemllndung 40 000 000 „ für den Ausbau der Elbe bei Magde- ; bürg 15 000 000 , zusammen 85VVO0V0«<t. In dieser Summe sind die Beträge für die Unter haltung der neuen Bauwerke während der Bauzeit mit enthalten. Von der Gesamtsumme entfallen vorbehaltlich ge nauerer Ermittelungen nach Maßgabe der Uferlängen auf Sachsen rund 18 000 000 »1t, aus Preußen rund 57 400 000 „ auf Anhalt rund 2100 000 „ auf Mecklenburg-Schwerin rund 3 000 000 „ auf Hamburg rund 4 500 000 „ zusammen wie oben 85 000 000,4t. Ob diese Zusammenstellung und die Kostenein, tcilung unter den beteiligten Staaten in allen Teilen auch für die Ausführung maßgebend sein sollen, wird von den Sonderentwllrfen und den Abmachungen zwischen den einzelnen beteiligten Staaten abhängen. InSachsenist die Elbe nach den durch den Ent wirr, des Schissahrtsabgabengesetzes gegebenen neuen Grundsätzen an einer Stelle (Rathen) in der Hauptsache ausgcbaut worden, an einer zwei- t e n Stelle (Pillnitz) ist die Regulierung noch im Gange. Für die zukünftigen Regulierungen wer den die Bestimmungen regelmäßig zugrunde gelegt werden. Es ist zu erwarten, daß die gesamten Ar beiten innerhalb längstens 15 Jahren vollendet sein werden. Die künftige Unterhaltung des Stromes umfaßt neben der Erhaltung dieser älteren Bauten noch die der neu auszuführenden Werke, die namentlich in den ersten Jahrzehnten erhebliche Mittel erfordern werden. Während der Bauzeit wird die Unterhaltung der Neubauten aus dem Baufonds bestritten. In welchem Umfange nach Abschluß der Bauzeit hierfür Kosten erwachsen werden, entzieht sich der genauen Feststellung, um so mehr, als nicht abzu sehen ist, in welchem Matze bis dahin die Löhne und Baustoffpreise steigen werden. Es kann aber schätzungs weise angenommen werden, datz die künftigen Gesamt unterhaltungskosten in den ersten Jahrzehnten nach Fertigstellung der Bauten die jetzigen Beträge um 40 bis 50 Proz. übersteigen werden. Erfolge de» weitere« Ausbaue». Nach Ausführung der geplanten Regulierung werben vollständige Unterbrechungen der Schiffahrt une fiie -. B. 1904 einqetreten sind, ausgeschlossen sein, und es wird ein« sehr wesentliche bessere Ausnutzung der Lade, fähigkeit der Fahrzeug« möglich sein. Für die sächsische Elbstrecke ist die Vergröße- rung der Ausnutzungsfäbigkeit der Fahrzeuge an Fahrzeugen von drei oerschiedenen Größen untersucht worden, und -war für je ein Fahrzeug von 300. 600 und 1000 Tonnen Tragfähigkeit. E» ergab sich, daß zukünftig für da» 300-Tonnen-Fahrzeug ein« 14 Proz., für da» 600-Tonnen-Fahr-eug ein« 20,5 Proz., für das 1000-Tonnen-Fahr-eug «ine 24,3 Pro-, betragende grössere Ausnutzung des Laderaumes technisch möglich fein würde. Die kleineren Fahrzeuge werden vermutlich mit der Zeit verschwinden. Der Verkehr mit den größeren Fahrzeugen aber wird zunehmen und es werden auch künftig infolge der billigeren Frachtkosten Güter zur Elb« gelangen, die sie bisher nicht benutzt haben. * Aus derketztenEitzungderSchiffahrt». abgabenkommiffion ist noch zu berichte«: Die Rechte und das Zentrum wolle« anscheinend die Vorlage möglichst schnelldurchpeitschen. Dem widersetzen sich die Nationalliberalen, Fortschrittler und Sozialdemokraten. Der deswegen gegen diese Parteien erhobene Vorwurf der Verschleppung wurde von ihren Vertretern mit scharfen Worten zurückgewiesen. Man hält bei einer so wichtigen Frage die sorgfältig« Prüfung für not wendig. Nicht unerheblich war die in einem früheren Bericht schon mitgeteilte Geschäftsordnungs debatte über di« Einteilung der Beratung. Die Liberalen und Sozialdemokraten wünschen erst über den 8 2, in dem die vorgeschlagenen Projekte be- handelt werden, zu beraten, um festzustellen, wieweit die Ausführung der Projekte überhaupt möglich ist. Durch ein« Klärung dieser Frage würde erst die Stellungnahme zu 8 1, der di« Beseitigung der Ab gabenfreiheit der deutschen Ströme enthält, ermög licht werden. Der Vorschlag, erst über den 8 2 zu verhandeln, wurde gegen die Stimmen der Liberalen und Sozialdemokraten abgelehnt. In der nächsten Sitzung wird, wie bereits mitgeteilt, der Staatssekre tär des Auswärtigen Amtes v. Kiderlen- Wächter über den Stand der völkerrechtlichen An gelegenheit Aufklärung geben. Es bleibt abzuwarten, ob seine Erklärungen vertraulichen Charakter tragen werden. Beginn üer Deutschen Lsnüwirilchslt- Uchen Woche. Die Beratungen der verschiedenen großen land wirtschaftlichen Organisationen, die man unter dem Namen der „Deutschen Landwirtschaftlichen Woche" zusammensaßt, wurden in Berlin im Prov:nzlal- Landeshause mit der XX VsslI. Konferenz de: Vorstände der Preußischen Landwirt schaftskammern eröffnet. Die Beratungen, denen auch der Landwtrtjchaftsminister Freiherr v. Schorlemer-Lieser beiwohnte, standen unter dem Vorsitz de» Reichstagspräsidenten und Vor. sitzenden der Zentralstelle der preußischen Landwirt- schaftskammern Grasen v. Schwerin-Löwitz und waren vertraulicher Natur. Nach der Erledigung ge schäftlicher Angelegenheiten beschäftigte dte Ver sammlung ein« Reih« von Vorlagen. Unter Beteiligung de» preußcjchen Landwirt- schastsministers Freiherr« v. Schorlemer- Lieser und von Vertretungen aller landwirtschaft lichen Verwaltungen des Reiches begannen dann am Donnerstagvormittag im Plenarsitzungssaale des Lrovinziallandeshauses in Berlin die Verhand lungen der XII. Hauptversammlung des Königlich Preußischen Landes-Oeko. nomiekollegium», da» die amtliche Ver tretung der Landwirtschaft im Königreich Preußen darstellt, und dessen Verhandlungen in den letzten Jahren wiederholt auch der Kaiser beizuwohneu pflegt«. Der Vorsitzende Graf v. Schwerin- Löwitz begrüßt« die erschienenen Ministerialoer- treter und Sachverständigen. Hierauf erstattete er den Bericht über di« Tätigkeit der ständigen Kom mission im Jahre 1910. Von allgemeinem Interesse ist es, daß sich die ständige Kommission gegen die Unterstellung der ländlichen Fortbildungs schulen unter das Kultusministerium an Stelle der bisherigen Aufsicht des Landwirtschaftsministe riums ausgesprochen hat. Auch für die Festlegung des Osterfestes hat sich die Kommission, und zwar in llebereinstimmung mit den Vorschlägen der Vertretungen des Handels und der Industrie, auf den ersten Sonntag nach dem 4. April jedes Jahres aus gesprochen. Hierauf trat das Landes-Oekonomie- kollegium in di« Behandlung des Themas Forst wirtschaft ein. Der Referent, Direktor der Forst akademie Eberswalde, Obersorstmeister Professor Dr. Moeller, gab den Bericht über die Lage und die Fortentwickelung der preußischen Forstwirtschaft im Jahre 1910. Während feiner Ausführungen erschien am Mr- nistertiiche der Landwirl>chaftsminister Freiherr von Schorlemer-Lieser. Graf v. Schwerin-Löwitz be- grüßte ihn und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Minister, der zum ersten Male in dieser Eigenschaft den Verhandlungen anwohnte, die Bestrebungen des Landes-Oekonomtekolleaiums unterstützen möge. Dar auf nahm Herr v. Schorlemer-Lieser das Wort zu einer kurzen Antwort, bei der er schloß: Ueber die großen wirtschaftlichen Probleme der Gegenwart seien der Worte jetzt genug gewechselt, und es wäre end lich Zeit, Täten zu sehen. (Bravo!) Daher werde ich es als seine Hauptaufgabe ansehen, tue Beschlüsse der landwirtschaftlichen Tagungen zu be achten und hoff«, daß ihn diese Tagung unterstützen werde, damit er die Interessen der Landwirtschaft auch fernerhin fördern könne. (Lebhafter Beifall.) Darauf wurde in der Behandlung des Themas Forst- wirtschaft fortgefahren, da» nach dem Vortrage auch noch zu einer längeren Diskussion Anlaß gab. Der folgerst)« Punkt der Tagesordnung betraf die Ver- Wendung der unsozialen Elemente zu land wirtschaftlichen Kulturarbeiten und ihre Regelung im neuen Strafgesetzbuch und dem Strafvollziehungs gesetz. Deutsches Kelch. Leipzig. 10 Februar. * Politisch« Di»kuffio»»abe«d« de« Rationallibe- eitle« Verein». Die Geschäftsstelle des National- liberalen Vereins für Leipzig bittet uns mitzuteilen, daß der erste der politischen Diskussionsabende (Frei tag, den 10. Februar, abend» 8 Uhr) nicht, wie irr tümlicherweise zuerst angegeben wurde, im Schloß Ritterstein, sondern im Restaurant „volk» wohl , Löhrstraße 7, stattfinden wird. Wir machen hierauf aufmerksam. * * »« Deutsch« ««ich «ud dte Peft i, Oftnsir«. Wie wir Horen, ist beabsichtigt, den Retchsaesund- heitsrat unter dem Vorsitz de« Präsidenten de, Reich». aesundheitsamtes in nächster Zeit in Berlin zu- sammenzurufe«, um Stellung zu nehme« zu der in
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