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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.04.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110401020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911040102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911040102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-04
- Tag 1911-04-01
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Monat
1911-04
-
Jahr
1911
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Sonnsveuü, 1. AprU l9ll. Mitteln «fett, in einem Lokal der Zeitzer Ettaße eine größer« Zeche macht«. Der schon mehrfach vorbestrafte Mensch hat noch «in alte, Konto »u begleichen und sollt« morgen eine längere Freiheitsstrafe antreten. — Ferner wurden noch verhaftet ein K Jahre alter Handlungsgehilfe au, Hartmannsdorf und ein Jahre alter Tischler aus Stargard, die drinaend verdächtig sind, durch betrügerische Angaben Klei dungsstücke erlangt zu haben. * International« Taschrndiebesband«. Bor und während der diesjährigen Bormesse haben Mitglieder einer internationalen Taschendiebesbande hier ihr Unwesen getrieben, indem sie mit besonderer Vorliebe unsere Theater nach Schluß der Vorstellung lieini- suchten und in den Garderoberäumen im dichten Menschengewühl Portemonnaies stahlen. Trotz der von der hiesigen Kriminalpolizei getroffenen um fangreichsten Maßnahmen war es leider nicht ge lungen, dieser Menschen, die mit größter Vorsicht und großem Raffinement arbeiteten, habhaft zu werden. Im ganzen sind diesen Individuen etwa 1330 .tt in die Hände gefallen. In Dresden ist nun in voriger Woche ein Mitglied dieser Bande, als cs ge rade im Begriff war, sein unsauberes Handwerk aus- zufükren, im Residenztheater von einer Person an gehalten worden. Der Festgenom mene verweigert jede Auskunft über seine Person und Herkunft. Bei seiner Festnahme nannte er sich Oskar Neumann und will aus Rußland, von wo, wie bekannt, die meisten gewerbsmäßigen Taschendiebe Herkommen, ge bürtig sein. Jetzt nennt er sich Julius Born, auch Friese, und will am 17. April 1892 in Pcrbianze in Rußland geboren sein und als Artist mit Mandolinenspiel sein Geld verdienen. Die in seinem Besitz befindlichen Posteinlieferungsscheine, die er durch Zerkauen und Verschlucken beiseite zu schaffen versuchte, konnten ihm noch in Bruchstücken aus dem Munde entrißen und so weit entziffert werden, daß er im Monat März von Leipzig aus mehrere größere Geldbeträge nach Rußland gesandt hat. Born alias Friese gibt nun zu, in der Zeit vom 8.—11. März d. I. in Leipzig, und zwar von Breslau kommend, gewesen zu sein, er will während dieser Zeit in einer Privat pension gewohnt haben. Die näheren Angaben der Wohnung verschweigt er. Der Festgenommene ist 1,61 Meter groß. 18—19 Jahre alt, hat mittelblonde Haare, ist bartlos und hat ovales Gesicht mit starken Pockennarben. Als weitere Kom plicen kommen, wie die hiesige Kriminalpolizei fest gestellt hat, mit aller Wahrscheinlichkeit der Schneider Siegmund Kosczyszanski, nennt sich auch Stanislaus Krazynski. geboren 18. Januar 1888 in Krakau, der Laufbursche Stephan Kozanowski, geboren 27. Dezember 1893 in Lodz in Rußland, und der Bruder des Fcstgenommenen, angeblich Artist Rudolf Born, geboren am 21. November 1879 in Karlow, in Frage. Alle vier wurden seinerzeit im Jahre 1907 fast zu gleicher Zeit hier und in Hannover wegen Banden-Taschendiebstahls festgenommen, sie reisten damals sämtlich unter dem Namen Born. Im öffentlichen Interesse wollen alle Wahrnehmungen über dieses vierblätterige Kleeblatt, das sich mit be sonderer Vorliebe in Artistenkreisen bewegen will, der Kriminalpolizei, Zimmer Nr. 107, oder der nächsten Polizeiwache mitgeteitt werden. Ins besondere wollen sich die Vermieter melden, bei denen der Festgenommen« bzw. die Komplicen gewohnt haben. Eine Photographie der vier Genannten liegt bei der Kriminalabteilung und sämtlichen Polizei wachen aus. » Zeugen gesucht. Ein 15 Jahre alter Laufbursche aus Lindenau will in der Nacht zum Sonnabend auf der Landstraße zwischen Stötteritz und Holzhausen von drei unbekannten Männern, die wie Athleten ausgesehen hätten, überfallen und beraubt worden sein. Angeblich sollen den Räubern 12 Bargeld und eine Taschenuhr in die Hände gefallen sein. Etwaige Wahrnehmungen wolle man der Kriminalpolizei mitteilen. * Unholde. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist am 27 .März nachmittags in der 6. Stunde in einem Ge bäude im W e st v i e r t e l ein Unbekannter aufgetre- ausspricht. In der Begründung werden di« schwe ren Schädigungen ausgeführt, die den kul turellen und sozialen Bestrebungen der Aus stellung bei einer Besteuerung drohen. * Eine Premiere mit Hindernissen. Die gestrig« deutsche Uraufführung von Massenets „Don Quichote" im Nürnberger Stadttheater war in Frage gestellt, weil die Mitglieder des Orchesters ihre Mitwirkung verweigert hatten, nachdem ihr« Forderung auf erhöhten Gehaltstarif nur teil weise Bewilligung der Direktion gefunden hatten. Es wurde die Sperrung des Allgemeinen Deutschen Musikerverbandes über das Theater verhängt und Bescheid auf die Forderung vor Beginn der heutigen Vorstellung verlangt. Schließlich gelang es, die Mit- Wirkung des Orchesters für gestern abend zu gewinnen und die Einleitung der Verhandlungen bis auf mor gen hinauszuschieben. * Ein Hundertjähriger. Baron v. Türckheim in Montreux konnte gestern in voller Frische seinen 100. Geburtstag feiern. Er entstammt einer alten elsässischen Familie; 1871 optierte er für Frankreich, dem er leidenschaftlich ergeben ist. Er musiziert noch jeden Tag und erinnert voll Stolz daran, daß er «in Schüler von Ehopin war. * Da« Ende der Kölner Blumenspiele. Wie ver lautet, sollen die Kölner. Blumenspiele mit der dies jährigen Feier endgültig eingehen. Als Grund wird angegeben das sehr empfindliche Ab flauen der ganzen Bewegung seit Fastenraths Tod, das start verringerte Interesse der auswärtigen wie auch der Kölner Kreise an der Sache, und der leidige Umstand, daß keine F ii r st i n mehr für die Statisten rolle der Blumenkönigin zu gewinnen ist. Auch Per- falls bevorstehender Weggang aus Köln dürste mit bestimmend jein. * »Das Manöoerkinb", der aus vielen deutschen Bühnen mit großem Erfolg aufgeführte Schwank von Max Neal, wurde durch Vermittlung der Firma Spitz L Morgenstern, Theaterical Exchange New Vork von der A. H. Woods Produktion Eompagny in New Bork zur Aufführung in englischer Sprache erworben. Das Werk geht Anfang nächster Saison unter dem Titel „The child of the regiment" als Vaudeville glänzend ausgestattet in Szene. Die Musik dazu schreibt der bekannte amerikanische Komponist Karl Vojchna. Leipziger TspelUsn. t«n, der durch sein Gebaren öffentliche« Aergerni« «r- regte. Der Unhold ist auch angehalten und darüber zur Rede gestellt worden, ist dann aber schließlich doch noch durch die Flucht entkommen. Beschrieben wird «r al» 28 -35 Jahre alt, von mittlerer, schmächtiger Gestalt und kränklichem Aussehen, mit dunklem Haar und dunklem Schnurrbärtchen. — Weiter trat in der Karolinen st raße und auf dem Wind Müh len weg «in Unbekannter auf, der ebenfalls durch sein Gebaren schulpflichtigen Kindern gegenüber, öffentliches Aeraernis erregte. Auch in diesem Falle entkam der Bursche durch die Flucht. * Zur Rechenschaft gezagen wurde eine 33 Jahre alte Arbeiterin, die in einem Geschäft im Brühl, wo sic in Stellung war, Diebstähle verübt hatte. * Auf frischer Tat wurde ein 26 Jahre alter Ar beiter abgefaßt, als er in einer Wohnung im Süd viertel einen Erndruchsdiebstahl verübte. Der Er- griffen«, der in Haff kam, hatte 4 Paar Hosen gestohlen. * Da» Opfer eines Betrüger» wurde gestern ein hier zugereister Arbeiter. Er war bei seiner Ankunft am Bahnhof mit «inem Fremden zusammengeirof- fen und hatte sich mit diesem, um Arbeit zu >uch«n, nach Lindenau begeben. Dort waren beide in einem Lokal eingekehrt, und der Zugereiste ließ hier seinen Rucksack, enthaltend einen braun karrierten Iackettanzug, Joppen. Hosen. Stieseln und Wäsche, zurück. Nun gingen beide, um nach Arbeit Umschau zu halten, durch die Straßen Lindenaus. Während dem der Fremde bei einem Arbeitgeber Nachfrage hielst kehrte der Gauner schleunigst in die Gastwirt schaft zurück, ließ sich den Rucksack aushändigen und verschwand damit Der Schwindler wird geschildert als 3."» 38 Jahre al,, von mittlerer, kräftiger Gestalt, mit dunkelblondem Schnurrbart; an der linken Hand fehlen ihm die drei Mittelfinger. Er soll bayrischen Dialekt gesprochen haben. * Nach Unterschlagung von 70 .8 zum Nachteil eines Buchdruckereibesitzers in der Querstraße ist ein 19 Jahre alter Laufbursche flüchtig geworden. Der Leichtsinnige hatte das Geld von Kunden ein kassiert. * Im Fundbureau des Polizeiamts wurden eine größere Anzahl noch im Kurs befindliche Postwert zeichen, 50, 20. 10 und 5-Pfennig-Freimarken, als gefunden obgeliefert. Der lhelamtwert beträgt über ioo -fl. * In Haft kam ein wiederholt vorbestrafter 24 Jahre alter Markthelfer von hier, auf dejsen Konto drei Bodenkammereinbruchsdiebstähle im südviertel kommen. Hierbei erlangte er Koffer, Kleidungs- und Wäschestücke. Ferner stahl er aus einem öffentlichen Gebäude einen wertvollen Ueberzieher, den er noch im Besitz hatte. In seinem Besitze wurden ferner noch gefunden: ein Reiserecccssaire, Parfüms und Seifen. Auch diese Gegenstände sind ohne Zweifel Diebes beute. * Einmieterdiedin. Kürzlich mietet« sich bei einer Familie in der Möckernschen Straß« «ine Unbekannte ein, die sich Gertrud Bayer aus Dresden nannte, und nach Verübung eines Diebstahls und ohne die aus gelaufene Schuld beglichen zu haben, heimlich wieder verschwand. Die Kriminalpolizei in Gohlis ermittelte jetzt in der Einmieterdiebin eine 21 Jahre alte Kellnerin aus Pirna. Die Diebin wurde verhaftet. Sie wird bereits von den Gerichtsbehörden in Dresden, Chemnitz, Freiberg und Döbeln wegen Be trugs und Diebstahls steckbrieflich verfolgt und hat auch schon in hiesiger Stadt unter dem Namen Gertrud von Osten-Sacken Straftaten verübt. Ans Lschlen. Dresden, 1. April. * Kleine Chronik. (Au »Lebensüberdruß) erhängte sich heute früh in seiner in der Friedrich stadt gelegenen Wohnung ein 39 Jahre alter Bot«. — Am Mittwoch abend gegen 8 Uhr sprang in Mick ten ein Zeugschmied in die Elbe. Er wurde indessen von zwei Männern sogleich wieder herausgezogen. * Leuben, 31. März. (Ein Dar lehn von 300 000 Mark) beabsichtigt die hiesige Gemeinde auszunehmen, um die Ottsbeschleusung und die Schaffung einer Kläranlage durchführen zu können. * Plaue, 31. März. (Drei Kinder in Le bensgefahr.) Beim Spielen stürzten hier drei Kinder in die angeschwollenc Zschopau, doch konnten sie noch durch einige rechtzeitig l)«rbeigerufen« Män ner wieder gerettet werden. perlonsloerönüerungen in üer König!. Söchülchen Armee. Offiziere, Fähnriche us». Den 30. März. Fe u l n e r ».Fähnrich im 2. Train-Bat. Nr. 19, zur Reserve beurlaubt. Beamte der Militärverwaltung. Durch Verfügung des Kriegsministeriums. Den 23. März. Reißig, Proviantmeister in Bautzen, auf seinen Antrag unterm 1. Juli d. Z. mit Pension in den Ruhestand versetzt. Den 24. März. Neuhäußer, Rechnunas-rat, Oberzahlmeister im 8. Jnf.-Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. 107, auf seinen Antrag unterm 1. Juli d. I. mit Pension in den Ruhestand versetzt. * Ordensverleihungen. Der Prinz Johann Georg hat in Vertretung des Königs dem Obersten von Watzdorf, Kommandeur des 8. Jnf.-Regts. Nr. 133, di« Erlaubnis zur Anlegung der ihm von dem Kaiser mit der Ernennung zum Ehrenritter des Johanniter- Ordens verliehenen Abzeichen erteilt. Sus Sachlens Umgebung. * Halle a. S., 1. April. (B e r g m a n n s 1 o d.) Auf Grube „Elisabeth" verunglückten heute morgen der Maurer Heiser und der Arbeiter Isert durch niederstürzendc Felsmassen schwer. Beide starben auf dem Transport in das Hallesche Krankenhaus. — (T o d e s st u r z.) Das vierjährige Töchterchen des Händlers Flemming stürzte aus dem vierten Stock des elterlichen Hauses und blieb tot liegen. I!. Koburg, 31. März. (Zuchthausaushe bung.) Mit dem heutigen Tage ist das von den Staaten Koburg, Gotha, Meiningen, Weimar^ Alten burg, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-sonders- hausen gemeinsam benutzte Frauenzuchthaus Hassen berg aufgehoben worden. Die 28 Insassen wurden von dem Zuchthaus Gräfentonna übernommen und heute dorthin übergeführt. Das nunmehr leerstehende Gefängnisgebäude, ein ehemaliae» schloß, ist dem Staate Koburg zugesprochen. Dem aus dem Amte scheidenden Direktor des Zuchthauses, Hofmann, wurde das Ritterkreuz 2. Klaffe verliehen. Biendorf, 1. April. (Tödlich verun glückt.) Vorgestern nachmittag verunglückt« auf der hiesigen Zuckerfabrik der Arbeiter Ernst Kclker beim Rangieren eines Eisenbahnwagens so schwer, daß er nach dem Kreiskrankenhause in Köthen geschafft »er den mußte, wo er bald darauf verstarb. s. Schor«, 1 Avril. (Tödlicher Schuß.) Der van seinem Dienstherrn, dem Landwirt Sprott, mit Schrot in die Brust getroffene Knecht Giersack ist im Zerbster Krankenhause gestorben. Bekanntlich war der von seinem Herrn entlassene G. am Tage nach der Stellung in dessen Gehöft «inaedrungen, hatte Sp. bedroht und erhielt dann von diesem vom Fenster aus den todbringenden Schuß. Gommer», 1. April. (Ein Unglücks fall) trug sich in einem der Steinbrüche am Galgenfelde zu, wo u. a. der Bruchmeister Höhnow und der Stern- kruchsarbeiter Mehlhoje von hier niit Schießen beschäftigt waren. Auf noch nicht genügend geklärte Ursache entstand plötzlich «in« Explosion, durch die der Arbeiter Mehlhose erheblich am Kopse und an den Armen verletzt wurde, während d«r Bruchmeister mit geringeren Kontusionen davonkam. Tageschronik. Berlin, 1. April. (Verhüteter Streik.) Eine Versammlung der in den Geldschrankfabriken von Groß-Berlin beschäftigten Arbeiter nahm das letzte Angebot der Arbeitgeber, das als Ultimatum gelten soll und eine vierjährige Tarifdauer vorsieht, mit großer Mehrheit an. Hamburg, 1. April. (Der Naturschutzpark in der Lüneburger Heide.) Wie aus Stutt gart gemeldet wird, hat der Verein „Naturschutzpark", der in Stuttgart seinen Sitz hat, abermals einen wichtigen Ankauf in der Heide vorgenommen, um seinen bereits erworbenen Besitz: Wilseder Berg und Totengrund abzurunden. Zürich, 31. März. (Bei der heutigen Probefahrt) des neuen Zeppelinschiffes „Er satz Deutschland" wurde über der Stadt St. Gallen folgender Gruß ausgeworfen: „Unsere erste größere Ueberlandsahrt gilt der freundnachbarlichen Schweiz, die uns im Glanze der Frühlingssonne ent- gegenstrahlt. Grüßen Sie uns die wackeren Eidge noffen und die Stadt St. Gallen mit ihrer unermüd lich tätigen und kunstsinnigen Bürgerschaft und der lieben, hoffnungsvollen Schuljugend, der wir heute zugleich den Dank ab statten für ihre freundliche Besuchseinladung. Schweizerland und St. Galstr land, Hurra! „Ersatz Deutschland"." Spott. Lustschiffahrt. * Der Ballon „Leipzig" unternimmt am Sonntag, vormittag um 9 Uhr einen Aufstieg vom Sport platz aus. 8 Der Luftsahrzeugmotorenbau in Chemnitz i. Sa. Wie man uns aus Chemnitz mitteilt, hat der Inge nieur Schneeweis, welcher im November v. I. eine Spezialfabrik für Luftfahr.reugmotoren gründete und diese unter dem Namen „W o d a n" - M o t or e be reits bekannt geworden sind, eine bedeutende Be triebserweiterung vorgenommen. Es wurde eine vollständige neue Fabrik errichtet, und diese mit den neuesten Spezialmaschinen versehen, um seine Leistungsfähigkeit wesentlich zu steigern. Die B« triebsocränderung machte sich infolge größerer Auf träge aus dem In- und Auslände erforderlich. * Das Luftschiff „P. L. V" ist heute früh um 8 Uhr 15 Min. unter Führung des Hauptmanns Ding- linger in Berlin zu einer Fahrt nach Bitter, selb aufgestiegen. — Der Ballon „Neuß" sollte, wi^ aus Aachen berichtet wird, am Freitag unter Führung des Ober leutnants Stach von Golzheim mit drei Passagieren, darunter einer Dam«, vom Hofe der Gasanstalt aus einen Aufstieg unternehmen. Infolge heftigen Windes und des ungünstigen Auf stieggeländes wurde der Ballon gegen den Gasometer getrieben, wobei er zwei klaffende Riff« erhielt. Durch Ballastabgabe höher steigend, riß der Ballon eine Säule des Gasometers um. Der Führer zog die Reißleine, worauf der Ballon in geringer Ent fcrnung vom Aufstiegorte wieder landete. 8 Aeroplanflug Paris—Rom—Turin. Das „Paris Journal" teilt mit, daß es Ende Mai im Verein mit den Aussstllungsausschüsstn in Rom und Turin einen Aeroplanwettflug Paris—Rom —T urin veranstalten und für die Etappe Paris- Nizza einen Preis von 100 000 Fr^stiften werde. Die Gesamtsumme der für den Wettflug gestifteten Preise beträgt 400 000 Fr. Zu dem aviatischen Gordon-Bennett-Rennen wird auch in Amerika ein Ausscheidungsrennen ab gehalten werden, das in den Tagen vom 19. bis 21. Mai in Belmont Park abgehalten werden soll. Letzte Nachrichten. Streikversammlungen der Chemnitzer Metallarbeiter. O Chemnitz, 1. April. (Eig. Drahtmeld.) Die streikenden und organisierten ausgesperrten Metall arbeistr hielten gestern abend sechs Versamm lungen ab, um sich von besoirderen Referenten über den Stand des Kampfes berichten zu lassen. Man war der Ansicht, daß die an gedrohte General aussperrung aller Metallarbeiter Deutschlands nickt» als ein Schreckschuß sei, und faßte in Resolutionen den Beschluß, weiter im K >mpfe aus zuharren. Sutschkow Führer der Ottobriste». H Petersburg, 1. April. (Eigene Drahtmcldung.) Der frühere Präsident der Reichsduma Gutschkow wurde zum Führer der Oktobristen gewählt. Der Mörder o. Schlichting» hingerichtet. 0 Konstantinopel, 1. April. (Priv.-Tel.) Der albanesische Soldat, der den Oberleutnant o. Schlich ting erschaffen hatte, wurde heute irüh kurz nach 7 Uhr entsprechend dem Urteil des Schiedsgerichts er schossen. (Die Nachricht von der Ausführung des Urteils wurde schon einmal verbreitet, stellte sich aber damals als verfrüht heraus. Die Red.) Besserung der Lage im fernen Osten. t'u Mukden, 1. April. (Eigene Drahtmeld.) Der Generalgouverneur trug dem Gouverneur auf, bis zum Auftauen der Flüsse die Pestleichen vollständig aufzulesen, die beunruhigte Bevölkerung durch Be kanntmachen der friedlichen Lösung des russisch-chine sischen Konfliktes zu beruhigen, die Verbreiter von Alarmnachrichten zu verhaften, die Arbeitslosen zu unterstützen und die Chunchusen zu verfolgen. Aus den pestverseuchten Städten wird teilweise Aufhebung der Quarantänebeschränkungen, Wiedereröffnung der Schulen unh Wiederkehr normaler Zustände gemeldet. * Wallot, Ehrendoktor. II Dresden, 1. April. (Eigene Drahtmeld). Senat und Rektor der Technischen Hochschule ver liehen Professor Wallol, dem Schöpfer des Reichstagsgebäuocs und des Sächsischen Ständchaujes. der am 1. April in den Ruhestand tritt, die Würde eine» Dr. Jng. ehrenhalber. Nr. 91. 10S. Jahrgang. Da« SxplofionsnnglRck «nf dem Panzerkreuzer .Yorck". O. Kiel, 1. April. (Priv.-Tel.) Der bei der Benzolerplosion auf dem Panzerkreuzer „Porck" ge tötete Maschinistenmaat Poetke stammt aus Leipzig, der ebenfalls umgekommen« Oder maschinistenmaat Kenske aus Kiel und der Ma schinistenmaat Eick au» Essen. Die Leichen der Ge- töteten wurden in der Nacht von der Kaiserlichen Werft in die Leichenhalle des Marinelazaretts ge bracht. Die übrigen Verwundeten befinden sich auf dem Wege der Besserung. Die Ursache des Unglücks ist noch nicht aufgeklärt, jedoch ist festgesteltt, daß von den Getöteten oder Verwundeten eine Unvorsichtig keit nicht begangen worden ist. Eröffnung der Ausstellung für Reise- und Fremden verkehr. Xl? Berlin, 1. April. (Eigene Drahtmeld.) Heute vormittag 11 Uhr wurde die Internationale Aus stellung für Reise, und Fremdenverkehr in den Aus stellungshallen am Zoologischen Garten durch An sprachen der Präsidenten Kuhlmann uns Geheim rats Jacob eingeleistt. Die Eröffnung selbst wurde im Auftrage des Ministers v. Breitenbach durch Ge heimrat von der Leyen mit einem Hoch auf den Kaiser verkündet. Der Feier wohnte «ine glänzende Gesellschaft geladener Gäste bei. An die Eröffnung schloß sich ein Rundgang durch die vollständig fertig gestellte Ausstellung, bei dem die Direktoren «chliepcr und Millner führten. Letzte OsnüelsnaÄriMlen. reckt S2.- 8It,„d.^ Union >50 i.!r !37 t>«nn,7k»ni» l>ri,r Uoincio', dodsatoag ri,,,d. ttaad. irclcellrdrt Korcko. »«» 0on>pf,«n. llr. Lock. Ltraird. sgrt!«oi„, t i»t.X»»ild. I8ü2,r ! ö»nt >loo»noc (.,<ir,dllU, I — ) goolnunor !4.7l- 187 1.17 210,- UÄ3? W7d lN.75 217.87 1716» 2-387 159.87 lereindorgas 20.12 vortnunutv (1 118L7 8»ti«alod«*«tt 214.— ! 1O4?5 (.«rabütt» 176.12 225.37 t)d«co.kio»ndo>>»!>. IgZLO > — nnom. or,-, i/i. — ü,md»«t>,r 184, 1145L0 209 214^87 l>rrp«aer 188 ü«ieh»»i>I»st>« i 84 50 Un. UoN. " .7. — U,md. i 140.12 — § st,a„ vz<n,t,ot>. 175.12 -2.25 > Xn-00. it->r'l 103,25 l>r,»mll-7risl W,— — ' l ch»o, ,274 — 178.75 ! ! — ! klottr. 184.62 LZ775 ! §!»m«n, L >,,1,ks 245,25 W75 ! LolE.N 1s' - — > ü«.I.«I»>N.lln!,f 1 , (>,»i4lsi>„ .12 8oov> *. iflio» s d evt. 4'12 Odiae».». 9ös 7>l>»noc isaror 8o»n1«r 1 — Uasbrtttt« sütts»! ! 189 87 0>N-,nI«, öocinimv b»rp,i>«- üoa>d»«d„ ed-ai« -doii. HI,»» (<li,o, ...... L>«m,n 4 tl»l,<» 245 25 d,ut,«k-U«d,r„» Urktt 184ch2 st»r,cd»»-M«a«r 214L7 kost. 5r,0il»>lN«» 212.37 vi,laust« MZ7 8,n» 26612 8»«<i^,x«,Il,on 176.62 vi„<In,/ S»n>< ksinro,,, l.»md,rU«n Mni U,in/ie!> g»10mos, Loni-I, ?,ni>,»!„,„ 1 -IprII. Xc,ck1»tti,n 212.P O1,nld»>>n,n U,n4«I»r„,U,°d, 175. romm.rdrnk 118^ 8«nl< vnnlookn 8»nl< oi-knnlo vr-!,Un«s 8rn» U,t1on,Id»1i 8«Ns»UK,v»«n p»<»r,d.tnt.8»nckd) 221.12 Nittliok» Ü»nl! 17150 »I,n,fS,n1r,«s°ln. 18S87 fl.U.-i.Untoszsad. 12h 62 8ek»nninzi>»«nt>.. 134.75 sc,n,o»en gMmvco tz»N,<I, ««rltn. 1. Lprit. SoUInsstrar»« 2 61dr 25 tlin. _ „ ... ' 1^4,75 L«l,,»,lron«>. Ms W 1S3.62 178 75 221.75 »2.25 171.75 176- Ir. Berlin, 1. April. Die heutige G-eneraloer sammlung der Berliner Handelsgesellschaft setzte die Dividende auf 9 Proz. fest. Auf verschiedene An fragen wurde von der Verwaltung initgeteilt, daß die unerfreulichen Vorgänge im verflossenen Jahre der Verwaltung nicht fremd gewesen seien. Durch Rück stellungcn sei aber genügend vorgesorgt worden. Man hat jedoch auf diese nicht einmal zurückzugehcn brau chen. Nach eingehender Prüfung stehe zweifellos fest, daß an den Verlusten bei der 'Niederdeutschen Bank der Geschnffsleitunq keine Schuld beizumessen sei. Die Gründe, warum Geheimrat von Friedländer-Fulv aus dem Aufsichtsrat ausgeschstden sei, seien von diesem nicht mitgestilt worden. Der Geschäftsin Haber Carl Fiirstenberg teilte mit. daß im laufenden Geschäftsjahre voraussichtlich wieder ein dritter G« schäftsinhaber gewählt werden soll. Der Geschäft-.- gang in den ersten drei Monaten sei ausgezeichnet. Man sei zu der Annahme berechtigt, daß «in gutes Ergebnis gezeitigt werde. 6>'»oUd0r.-n 2 Ot>r 15 Ain. UNooldido», ! — 1 öd,/,. U,si<IIoo,Id,6, . IZ5.12 . - »Köln. 8«,«, Leipziger Bühnen. Spielplan vom 2. bi» mit 10. April. Lp«rn-Prem. <»!->. Operetten-Prein. *»>'. --- Lchaust Prem. E-Galtspiel. X?keii «instud Ermäk Preise. Halb« Preis». V.-v. j<»rri>i»oorst. Rrur» Dheatkr «ltr« Dheater Schauspiel- haus cvrrrttrn- »Heater Soanirg l. Serie larün). Lohengrm. Sonntag >-i Uhr: v.-v. Rosenmontag. Uhr: Das Baby. Sonntag 0 Uhr: Weh' dem, der lilat! 7'» Uhr: swcite Sonder auiführung: Minna von Barnhelm Sonntag 3 Uhr V.-V. Die Sirene. 7" Uhr DasMuflkanleii' model. dlontua 2. E«ri« lrot>. Ein B-lkssrind. Der Graf von Luxemburg. Montag »»» Der Raub der Sabinerinneu. HIantaq Die Sirene. vldnrtag 3. Eeri« lwrih). D«r FrrischUtz. vlonatag Di« schön« Risett«. Uienotaa Tritte Sonder- aussahning Torquato Taflo. cionitaq DasMustkanten. mädel. Mitir-ooN i. Z«ri« (braun). Aönigskindrr. btittnivoN Glaub« und H«tmat. lsttttnocb Bierte Sonder ausriihrung: Rora. — »«>tt»vcn ,)um 30. Male DasMustkanten- mädel. — 0onner«t»q t. Eeri« lyrün). Ouvertüre zu Orpheus in der Unterwelt Der Opernball anit Ballett einlagen). ....... vonnoertaa I«..»-. 3opi und Schwert. llonneeataq »«»- Johannisseuer. llonneeataq TasMuflkanten- model. reoltag 2. Serie (rot). Der Dorswahr- lagrr. D«r Schneemann. Der Bajazzo. peoitaa Glaube und und Heimat. peoitag Fünfte Sonder ausfuhrung: Don Carlos. penstao Die Liren«. üonnrdona :>. Serie (weih). Di« relegierten Studenten. — Sonnadonü «Ib» Der statte Bob. Sonnakonö Tommrrspuk. Sonnabenu » ON Das 3irkusktnd. Sonntug t. Serie (braun) Larm«n. Sonntag - 3 Udr: V.-V. Rosenmontag. Uhr: Der stotte Bob Sonntag 3 Uhr: d.-V. Das kleine Lchotoladen- madchen. 7 U^r: Zechst« sonder ausfuhrung: Die Braut von Messina. Sonntag 3 Uhr: Die Sirene. 7'!, Uhr «. Das .sirkuskind lckontag l. Serie (grün). Ein Bolkeieind. btontaa Der flott« Bob. blontaa »I». Tattun. dtontaq Da» .lirkuskind Truck »»» Lrrla, »r» L»y»j««rr Taqr»latreO «t. Pe»». LHefredallrur: Dr. Ludwig Strtteudei«. Leraulwortltch« Redakteur«: llür Politik Dr. L. Wbnth«, total« und sättstsch« «ngelea«nhetten, Lage-chromt und Lmutschte« L-. ». Buttlar, das Veutlleton Paul L*»i>um»>,r» MusU S. «reuttz, Svort und »erichtSlaal I. Haarstld. gsür »t« HrudclSjettung A. Sirairattz. tziir den Ii:s»i ateuteU Otta Lkdrr. Sämtlich tu Leipzig. Uavertaugten Manultrtvtrn ist Uri das S'U k. Port» detsulüge». Vltr Aufbewahrung und NO-kgad» »trd t«tu, «ewLhr ülXruounnen. Zulchrcft«» stad nicht persönlich ,u adr«Istere», sondern an de» »»Na,, di« R,d«Mo, od«r di« i»«ichi>tt»»«ar dr» L«ip,i,,r Dag rdtattr, M richt«». Di« —rli««e«be R»»«e »mffcht t Seite».
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