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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.08.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130804016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913080401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913080401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-04
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
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morgen »^uggabc AfttiiAaHiiUlK* für «tlpjlg unö »»rortt öurA unftrt Irfigtr unö VCJU JJopiKlJE * Spediteure2 maltöallA In» Saue gebraut: SO Pf. m»natllA, 2.70 mt. vlertelittbrlid). 8»i unfern $IHalen und Annahme- ReUen abgebolt: 75 Pf. monatlld), 2.25 Ulf. picrtelfäbrlid). Burd« die Pop: innerhalb BeutfdMand» und der ÄtutfAtn Kolonien oierteljährlidi 3.60 mr., monaRIA 1.70 mt., auofd>lie|Mid> poRbepeUgeld. Bao Xcipjigcr Kageblatt erfArint 2mal täglid), Sonn-u.Jeiertago nur t mal. RcdaKion und SefAdftofieUe: ^obanniogalfc Rr. 5. JernfprcA'RnfAluß Rr. 14602, 14M3 und 14604. Amtsblatt bes Rates unb bes Polbeiamtes öerßtabtieiMio 107. Jahrgang Rnjeigcnpteife: »on auovärto 30 Bf., ReHamen 1.20 01 f. Jnferate »on Sebdrden im amtlld)cn teil die petltjelle 50 Pf. CefAlftoanjeigen mit piogoorfArift im Prelfe erhobt- Rabatt naA <arlf. Seilagcgebühr: Scfamtauflage 5 Rif. pro taufend cxtl. Popgebtthr. (eilbeitage hoher. Anzeigen-Annahme: lobanniogaffed, bei fämtlid)*" ftlialen und aUen Annoiicen-Cxpeditioncn deo 3n- und puolMbdd. Berliner Redaftlon: 3n den Kelten 0. lernfpreA'RufAlug: Amt Uloaolt Rr. »07. Ot. 390. Hlontsg, den 4. Hugult. 1913. * Xas Jcppclintujtjdjiff „» a d) f c n" füßrtc ant »onntaß bic geplante J- c r it f a I) r t n a d) Blauen und baö obere Bogtlanb aus. (». bei. '2lrt.) * 'Jas ßeppclinluftfdjiff ,,»ad)fcn" wirb beute nad) £ a in b u rj überjicbeln, iväßrcnb bic „Hanfa" an feiner »teile in Veipjig cintrcffcn rotrb. ($. bef. Brt.) * Ten ©roßen 'Preis üon Berlin int 'Jiabfport gewann »albow. Jm Fite» gerrennen war 9?ütt fiegreid). (2. »p. u. 2p.) * Jn '-Breslau fanb bas 30. Sunbesfeft beS T e u t f di e n 9? a b f a ß r e r • B u n b c s ftatt. Ter nädjftc 23unbcStag finbet in Augsburg ftatt. Das Widftißiftc. * ft ö n t g J- r i e b r i d) '21 u g u ft u o n 2 a di- fe n befidnigre am 2onntagnad)mittag bie ^a ßrßunbcrtauSftclIung in B r c s 1 a u unb fuhr am '2lbcnb nad) ©litten tag (£ber- fdjlefieii) weiter. (». Vcßtc Tep.) * 3« SB i e n unb Sofia ßerrfeßte nad) Be» fanntwerben ber J-orberuugcit ber Bcrbünbctcn grofjer Bc f f imiöinus. (®. bet. '2lrt.j * Ter geftern in Vcipjig abgcßaltcnc Bc« AirfStag ber fäcßfifdj-tßüriiigrfdjcit Bejirtc bcs Vereins ber T c u t f di c n Kaufleute nabnt cinftimmig eine © n t f dl l i c ß u n g an, bie fid) gegen bic '21 n ft c 11 u n g c b c 111 a l i - g e r C f f i 3 i c r c in tp a n b c l unb ^3 h b h ft r i c augfprießt. (.2. bef. Bcridjt.) 3apan unö die bereinigten Staaten. Bon Baron Dr. jur. Äentaro Äanclo, Geheimer Staatsrat unb 'JKinifter a. D. •Ontmet roicöcr öroht bet jspani)d)-amcn(aitt : Ae Ä'on- fltft in oeriicerenbet iC-etje aufjuflammen. <Ss nnrb darum interefjieren, bic oon äriebemjupcriidit erfüllten 'JCuc- führungcit bcs hetoortagcnben unb hochgebildeten in Mit npen 'Staatsmannes Hentaro Manefo jn ocruchmen, bet perfAtebenen japaniiAen Äubinetten angeijort bat unb ald fllinifter für Ärfctbau, als »anbcls- unb Muftis- mtntftrr (Megenheit batte, bic «ebürfniffc feines Saubres unb 'JJolfcö von GJruttb aus unb »ielfeitig feinten ju lernen. — Jlllerbings läftt er bic bei teilte Jragc, bas 'Jjvoblcm bet japaniidjen tfinroanberung, tut et ö r t c r t. 1. 9leb. Sille Stationen (Europas unb 3Imcritas fcfiauen itad> neuen Sih fa ß gc b i c t c n für ihre 3nöu- ftricn aus, unb bas einzige noch offene ^clb, bas mit Diußcn ausgebcutet werben far.n, ift ber a f i a ■ tijdjic Äontinent. Unb roelcfjc Stationen jinb in ülfien, ber ^ufunft bes internationalen Ejanbels, rooljl in ber günftigiten Vage, hier bic Srüdjte au ernten? •Sicfjerlictj nur bic bereinigten Staaten unb Japan. 'Kian ocrfolge bie Äüiten» linic ber 'Bereinigten Staaten. Bon 'Ulasta angc= fangen mit feinem Äü'itenftrcifcn, ber Sritif(h=Äo- lumbicn vorgelagert ift. herunter burcf) Drcgon unb Siibfalifornien, bann ourth bic EjatDaiifcbcn Unfein, (5uam unb bic Bbilippincn befitjen bic Bereinigten Staaten faft Atoci Drittel bet ganzen Äüftc bes Stillen D^cans; roäfjrcnb bas ocrblcibcnbc Drittel in ben Ejänben Japans ift, mit ftormofa angefangen, bas an bic Bhilippincn anftößt, bis einfthlicßlith Vootfjoo. bie Äurilcn unb bas ncucrtoorbenc lerrü torium non Sachalin. 'JJlit 'Ausnahme oon Äam= fjdjatfa, bas ruffijrt) ift, bifbet alfo ber ganje Stille D.rean einen gemeinfamen SBafferipeg für ben inter= nationalen Ejanbel ber Bereinigten Staaten unb Japans. ferner ift ein wichtiger ftattor im internationalen Bericht bas unterjjeiiehe Äabel, bas San Francisco, Honolulu, ®uam, bic Bhilippincn unb bas agatifchc ftcjtlanb mit» einander oerbinbet. Dicfe Vinte ift amcrilanifch. 2luf biefer Vinic tonnen bic Japaner ihre fianbcls» tclcgrammc nach 2lficn mit ber größten Sicherheit unb Schnclligtcit unb au den billigten Brcifcn {en den. So nerbinben bas Schiffahrtsintcrcffc unb bas Unterfcefabcl bic Bereinigten Staaten, jiapan unö Slficn fo eng, ban iraenbein Blifweritänbnis, eine IReibung ober eine (Erregung Awifchcn ben Ber einigten Staaten unb 3<»pon notwenbigerwetfe jo- fort ben (»anbei ber brei beeinflußen muß. Bun ift, wie wir alle wiffen, bie Hauptaufgabe unfercr heutigen Diplomatie: unfern gcfchäftlichen Ginfluß oei ben anbern Bationcn au oermchrcn unb ben Umfang unfcrcs internationalen Handels au oergrößern. JBcnn nun Diplomaten biefc Aufgabe ror 3ugcn haben, wie tonnen fic cs geftatten, baß fo wichtige Beziehungen biefer großen Bölter gcjtört werben burdf» bloße Vaunen t»on Bolititcrn unb chr- SciAigcn Staatsmännern, bic gern eine anmaßenbe Solitit in internationalen fragen fpiclen möchten? Sopiel im allgemeinen. Bun ju ben äugen- bildlichen H«nbelsbeaichungen jwifefjen ben Bereinigten Staaten unb 3npan! 2ßas Sopan nach ben Bereinigten Staaten ausfübrt, tann nie mals in biefem Vanbe erzeugt werben, befonbers nicht Bohfeibe, lee unb tunftgewerbliche Segen- ftänbe. wenn man auch oft oerfucht hat öcn SBaul- beerbaum, bie Seibenraupe unb ben lee in ben (üblichen leilen ber Bereinigten Staaten »u züchten, fo tonnte man boch bamit feinen Gewinn erzielen, unb bie ämeritaner hoben. ®ic ich erfahre, bic 3bee aufgegeben. wenn jemanb grünbltch bas japanifchc Veben kubieren will, fo wirb er einfach e r ft a u n t fein, ju linden, wie fehr mir oon ameritanüchen (Erjeugntffen abhängig finb. Jn ben Samilicn ber gewöhnlichen, oberen ober mittleren Älaffen in Japan erhebt inan jitf> bcs morgens »on einem Bett, beffen Voten aus amcritanifchcr Baum wolle gemacht jinb, sicht ein japanijehes Äoftüm an, bas aus ameritanijeher Baumwolle angefertigt ift, ißt Brot, beffen 'JJlchl aus 'JDlinncfota flammt, unb trintt eine '-taffe Dec mit tonbenjicrter 'JJiilch aus Gßitago unb jiuclcr »on ben Bhilippincn, aus Hawaii ober aus dem Süden ber Bereinigten Staa ten. Bach bcin Jrühftüd jünben wir eine Jigarcttc an ober tun ein paar 3ügc aus ber Bfcifc- Ju beiden fällen fommt ber Dabat, ben wir rauchen, aus Birginia, Dcnneffec ober aus einem anderen ameritanifchvii Staate. IBir nehmen unjerc SBorgcn- blättcr in bic H®”b> bereit 3eichcn auf einem B^picr gebruett finb, bas aus Blilwautee ober bem welt lichen Connecticut importiert wirb. So groß ift jurzeit bie japani|d)e Bbhängigtcit oon ben Ber einigten Staaten. BJir fönnen leine Bohbaumwolle Ziehen. Bon ber Bohbaumwolle, bic nach Japan eingeführt wirb, tommcii 75 Brozent aus ben Ber einigten Staaten. Äonbcnfiertc Bc’ilth, labalblättcr, SWchl unb Bapicr fönnen wir in unjerem Vanbe nid)t zu Brcifcn probujieren, bic niedriger finb_ als bie aincrifanifchcn. Bei Bacht finb alle unjcrc Stra ßen in jeder Stabt unb in jedem Dorf oom äußerlten Borbcn auf ben Äurilcn bis zum äußerften Süden auf Sorntofa mit Bctroleum beleuchtet, bas aus BJeftoirginien ober Bennjt)I»anicn tommt. So geben uns bic Bereinigten Staaten Bohrung, Älcibung unb Victpt. Der Japaner tann nicht eine Stunde le ben ohne ameritanifchc 3ufuhr. Bunmeßr wollen wir einen Blicf auf bic i n - b u ft r i c 11 c n Bcrhältnißc richten. Balbwinloto- motioen, Dclcphonanlagcn, clcftrifcfjc Apparate, Straßenbahnwagen unb in ber Brajis alle Blajcf)i- nen in ben Heineren Betrieben tommen aus ben Ber einigten Staaten. Dicfe Ginfuljr wäctjft oon Jahr ZU Jahr, während in bcrfclbcn 3«it unferc aus fuhr nach ben Bereinigten Staaten fich mit gleicher Gcfchwinbigtcit »ermehrtc. Seit bic '.Regierung ber Bereinigten Staaten bic Bolitif ber 'llusbchnung nach bem SBcftcn aufgenommen hot, wäcfjft ber Hon- bel ber beiden Bationcn, ohne 3ufammenftoß unb ohne Schaben für beide Barteten. Bolitiler unb • Gefchäftsleute tennen durch ihre täglichen Berichte unb Hanbelsaustünftc bie Datfachen, bic id) hier bargelegt habe- Tamm fühlt aueh bas japanische Bolt, baß unter biefen Umftänben bic beiden Bationcn-bcftinimt finb, eine wichtige Bolle in ber Bcrbrcitung ihres Handels auf bas afiatifche Srcjt- lanb ju fpiclen, unb baß cs ihre natürliche-Aufgabe ift, China bem internationalen Handel z« öffnen. 'Jßeil nun ber Handel ber beiden Bationen io feft ineinander verwebt ift unb zum Bußen beider anwächft, wirb es feinem ehrgeizigen Bolitiler ge lingen, fold) eine Bcrbinbung burch politifd)c Bänlc Zu zerftören. Die ameritani|d)=japaniidjc Vage tann mit ber Vage verglichen werben, bic vor mehr als einem halben Jahrhundert zwifchcn ben Bereinigten Staaten unb Gnglanb beftanb, als bic Handels beziehungen ber beiden Vänber es unmöglich mach= ten, baß fie miteinander Ärieg anfingen. Bis id) vor einigen Jahren in Vonbon war, hörte id> eine Bnctbote, bic bic Sache fchr llar macht. 3ur 3«it einer brennenden Jirage zmifchen Großbritannien unb ben Bereinigten Staaten faßen Vorb Granville, bet Blinifter bcs Beugern, unb Blr. Blotlep. ber ameritanifdjc Geianbte, zufammen im Bureau bes erfteren. Die Vuft war voll non Ärtegsgerüdjten. „3Jlr. 'JBotlcp,“ faßte Vorb Granville, es hat leinen 3wcd, biefc Sache biplomatifcf) zu beipredjen. Jd) bitte Sie daher um eine einfache Bntwort auf eine fjrage: Soll Ärieg ober fyriebc fein?“ Hierdurch würbe SJlr. Blotlep tatjächlid) ein Ulti matum gestellt. Gr faß ruhig einige Bugcnblicfc ba; bann antwortete er: „'ffienn Gurc Vorbjchaft beult, baß Ärieg bic einzige Brt ift, biefe Srage -iu regeln, fo habe ich nur einen Bat zu geben.“ „Unb bas ift?“ „Geben Sic ben Befehl Viverpool anzuzünben. unb unfre Bcgicrung wirb bie Stabt Bcw B°rl nicberbrennen.“ Dicfe Bntwort brachte mit einem EDialc ein Vä- djcln auf bas Gcfidjt bes Vorbs Granville. „Bir. URotlep,“ jagte er, „ich vcrftchc Sic. SBir wollen nidjt mehr über ben Ärieg reben.“ Denn damals waren bic Blagazinc Viverpools voll von ameritaniiehem Bohmaterial, während in Bew Bort ein großer Borrat non fertigen britiiehen jßaren lagerte. Dicfe engen Beziehungen bcs inter nationalen Handels bildeten bic hefte jriebensbürg- fchaft- Tic h<itlc Stage würbe auf frcunbfchaftlidjcm SBcgc erledigt. 2Bir wollen nun feßen, wie weit jene Bcrhält- niffc auch auf bic gegenwärtigen 3uftänbc paffen. Japan fenbet Bohmaterial nach ben Bereinigten Staaten, unb bie Bereinigten Staaten fenben fertige Sßare nach Japan. JBenn wir unfre Beziehungen löjen unb uns gegenseitig bclämpfcn, würben bic gc- jchäftlichen Berbinbungcn zroiffhen ben beiden Ba- tionen zerriffen, unb ber chincfifdje 'JJiarft würbe in bie Hänbc ber Gnglänbcr, Buffen, Dcutfdjen unb Jrtanzofen fallen. So würben bie Bereinigten Staaten unb Japan troß ber Begünstigung burd) ihre gcographifchc Vage am Stillen Dzean unb troß ber Hilfsmittel für jchncllc Benachrichtigung durch bas fubmarinc Äabel {eben Borteil vom ajiatifeben Hanbel verlieren. Jßir jehen alfo flat, baß Japan unb bic Bereinigten Staaten, bie troß ber Äonfliltc wogen ber japanifchen Ginwanbcrung feit einem halben Jahrhundert freundliche Beziehungen unter halten, noch immer aufeinander angewiefen finb. Unb ber Bermutung, baß bas ametilanilche ober japanifchc Boll eine feinbfcltgc Bolitil von feiten feiner Staatsmänner ertragen würbe, füllte man nicht einen Bugenblicf Glauben fchenten. Die unerfüllten Jlnsprüdn der Uerbündeten. Tic Befanntgabc ber ^üibcruitflen bet Ber» bünbeten unb bic 'Jlntwort Bulgariens baräuf hat bic Hoffnung auf balbigen f vricbcitefchlufi ivicbcr berminbert. Buch bic „Borbbcutfchc Bll» gemeine Leitung" iinlcrfcliäht bie »chwicrigfcitcn ber biplomatifchcn Bcrftänbiguiigsarbeit fcince- ivcgb, erwartet aber alle .Hilfe von Buniänieii. »ic febreibt: Tic r i c b c n b f o n f c r c n 5 in B u t a • re ft hat ihre »ifuingen am 30. Juli eröffnet unb als erften Bcfchluf; bic .Herbeiführung einer fünftägigen B. l affcnriihc bureligcfeßt. '2111» gemein ift hierin ein ©rfolg ber rumänifchen /yriebendbeftrebungen unb ein günftiges Bor» ZCidien für ben weiteren Bcrlauf ber in ber •Haiiptftabt ftönig ©arolö cingelcitcteit Unter» hanbluiigcn begrüßt worben. Tic » cb w i c» r i g f c i t c n biefer biplomatifdjcn Bcrftänbi» gungesarbeit werben n i ch t u n t c r j di ä V t. mfan barf aber nad) bem Bisherigen bevj B c r» trauen haben, baß bic fltonferenj ihr 3 i c l erreichen unb zu örgebniffen führen wirb, benen bic ©roßmäd)tc zuftimmen tonnen. Jn '2ßien teilt man biefen Cptimi-jmus nidjt. ftawala, baö man jeßt fogar bem »djicbsfprud) ber ©roßmädjte übcrlafjen möchte, ift eine ebenfo fjciflc Jragc wie '2lbrianopcl. Unb bic ©nt» fdjeibung über '2lbrianopcb »djicffal ift abermals bcrfdwbcn worben, beim bie ftimbgcbiing ber iPiädite an bic Bfortc füll erft am Montag er» folgen. Jm einzelnen liegen folgende Drahtmclbungcn vor: PHßmismus. BSttn, 3. 'Jluguft, Blau ljat in ijiefiflen biplomg- tiidjcn Äteifen von opmherew nCdf>t erwartet, baß fidj bie Bnfprüthe der BaHanvöttet bei bei Bräfenticrung ihrer Bcchnung an Bulgarien allzu befdjeiben ver halten würben, aber ber jetjt Offizien befanntge- ’ gebene JUun'fdjzettql ü b ej f dj r e i t c t auch bic p e.j f i m ift i j dj e n G r wa r t u n g c n. , Btan ver ficht jeßt erft, warum, bie Butarefter. B.reffe, bic offen bar burdj ben .engeren Äo'ntatt mit ben einzelnen Delegierten bet Ballanftaaten in ber Vage war, fid) (djon vorher ungefähr ein Bilb ihrer Jorbcrungcn ZU machen, bereits vor einigen lagen fehr nachbrüd- lieh auf bas Bc 0 i f i 0 n s r e ch t ber Groß mächte hingcwiofci 1 unb um Brüfung unb darauf Zur 'J)l ä ß i g u n g geraten hat. Gs ift nad) h'cf’flcr 'iluffafjung volltommcn ausgcfdjloffen, baß Serbien unb Griechenland ihre jeßigen Bnfprüchc re ft los burchfeßen tönnen, ba Bulgarien andernfalls faft ganz um ben Crtrag feiner Slnftrcngungen unb bas Opfer im Dürfe ntriege gebracht unb gerade nur ben wcrtlofcften Teil JRazeboniens erhalten würbe. Doch glaubt man, baß Serbien unb Griechen land fchr ftart „vorgeboten“ haben unb im Vaufe ber Berhanblungeu mit billigeren Bmfprüchcn hervor treten werben. Jn '2ß i e n unb Bdcrsburg herrjd)t nach wie vor Hebere tnftimmung darüber, baß Bulgarien nicht in biefer B3eife erbrojfclt werben dürfe. Darum bleibt freiltd) bod? bie iranzöfijehe Blättermelbung un richtig, baß fid) bie BJiener (Regierung in biefem Sinne an bas Betersburger Äabinett gewandt habe unb man hat Grunb anzunchmcn, baß bic Jnitiativc eher auf ruffifchcr Seite 311 juchen fei. Sofia, 3. Slugujt. Die 9lachrid)ten, die heute aus Btifarefl hier eintrafen, haben die Hoffnung auf baldige Unterzeichnung des Borfriebens fehr herabgeftimmt. 9lach ber bisherigen Haltung ber Serben unb G t i c cf) e n zu urteilen, dürfte es innerhalb bet fünftägigen Jrift j ch w e r l i d) Z u einer Bcrftänbigung tommen. Stoßbein überwiegt bie Slnficht, baß ber Ärieg nicht fort« g e i e ß t, fonbern bie jeßige BJaffenruhe. in einen längeren Jßaff enft iOftanb umgewanbclt werben wirb. Das Ultimatum öer fflädjte abermals nerlthoben. Äonftantinopel, 3. Buguft. Tie i t a • lienijche Botfchaft hat heute morgen bie Jnftruttion für ben erwarteten Schritt bezüglich Übrianopels erhalten. Tie Jnftruttion für bie eng- lijche Botfchaft jteht noch aus. SBahrfcheinlich wirb ber Schritt morgen erfolgen. Ss oerlautet, baß bie SRächte ber Bfarte ben Bat erteilen werben, Bbrianopel gegen Äompenjationen ju r ä ■ m e n, bie hauptjächlich in riner Grenzberith- t i g u’n g unb bet Crhöhungber 3 ö 11 e auf 4 Broz. beftehen würben. (9c(4)ott>0 rebeimniOüuUc Vtiffton. Petersburg, 3. '21uguft. Troß beb offigiöfen Tcmentib, baß ber bulgarifdic 2vnbergefanbtc ©efchow, ber zur Ueberrcidjung cincb fthrcibene hierher getommen ift, oom 3 a r c n ’ in '2lubienz empfangen worben fei, weiß bau Blatt ,,»mjet" ju berichten, baß ©efchow in Bcterbof in l l / 4 ftünbiger '21ubicnj oom 3dren empfangen würbe. Der ©egenftanb ber '2lubicna fei ber türtifdje Bormarfd) gewefen. ©cftcrn befudjtc ©cfdjow eine Beiße Ijerüor- ragciibcr Diplomaten unb »taatemänner. Mantala. ti'icn, 3. '2luguft. ©iner 'Bufarcftcr JRelbung Zufolge Ijabc eine © r 0 ß m a d) t in Bulareft bereits tatfädjlid) angeregt, bic Jragc von fta» wala aus ben Erörterungen ber fton» f e r c n z a u s z u f d; a 11 c n unb ben ä d)» t c 11 bie © u 11 d) c i b u 11 g über bie ßuteilttng biefer »taör zu übcrlaffen. ©riedjenlanb unb Bulgarien hätten ju erfläreu, baß fie bic nad)» träglidtc ©ntfebeibung bedingungslos an- 11 e I) 11t c n würben (?) Serbien und die bulgarifd>cn Gegenforderungen. Belgrad, 3. Buguft. (ÜDleldung bes BJienet Äorr.«Bureaus.) Tie oon ben bulgarifdjen Dele gierten unterbreiteten Gegenootjchläge betr. bie jutünftige Grenzlinie haben in Belgrad einen uugünftigen Ginbrurf h t r»orgerufen, weil man in biefem Berhalten Bulgariens eine Bl i ß a ch t u n g bet militärifdjen Gefolge ber Ber- bünbeten fowie bas Beftreben erblicft, bie Stieben» verhandhingeii zu vereiteln. 'Ulan erwartet, baß bie griethifefjen Delegierten bie bulgarischen Borfchläge in gebührender Jorm abweifen werben. Blbanefijche Jorberungen. Butareft, 3. '2lugujt. Gine Bborbnung ber in Bumänien lebenden Blbanefen übergab geitern bem Büniftcrpräfibcnter. Btajorcscu als Borfißenbem ber jriebenstonfcixnz eine D c n t j d) r i f t, in ber auf bic Gefährdung bes zünftigen albanifchen Staates burd) übertriebene Forderungen ber Serben, Griechen unb Biontcnegriner hinflewiefen würbe unb B u m ä n i c 11 s B c i ft a n b zur Bbhilfc angerufen wirb. Pofittfche Ueberlicht 3nr geplanten (Einführung einet Ron- ^elßnnspflitht litt äinematogtaphen feßreiben bie „Juriftijcßen iogesfragen“: Gegenwärtig bebarf ber Grlau'bnis, wer gewerbs. mäßig Singjpiele, Gcfangs- unb betlamatorifdjc Bor träge, Scßauftcllungen von Bcrfonen ober tßcatra- lifdje Borftellungen, oßne baß ein ßößercs Jntereffe ber Äunft ober S^iffenfcbaft babei obwaltet, veran» {teilten will. Unter biefc Beftimmung fallen firte- inatograpßifcßc unb pßcnograpßi|chc Borfüßrungen, bei benen leine begleitenden Gefangs- ober befla» inatorifcßen Borträge gehalten werben, nießt; eine Äonzejjionspjließt befteßt injolgebejicn aud) nießt für fie. Jn 3utunft foll aber bureß eine Bcnberung bcs § 33a ber Gewerbeordnung bie Grteilung einer Gr» laubnis aueß eingefüßrt werben für alle tinemato« grapßifcßen unb phonographifeßen Borfüßrungen. Gs ift ferner beabfießtigt, bie Gründe, aus benen bie Grlaubnis verjagt werben tann, »u erweitern. Gegenwärtig barf bie Grlaubnis nur verjagt wer ben, wenn Tatjacßen vorliegen, bie bic Bnnaßme recßtjertigcH, baß bic beabjicßtigten Beranjtaltungcn ben Gejeßen ober guten Sitten zuwibcrlaujen wer ben, wenn bas zum Betriebe beftimmtc Votal ben polizeiließen Bnforbcrungen nießt genügt, ober wenn ber ben Bcrßältnificn bes Gemeiubebezirts ent» jprccßciiben '2ln,zaßl oon Berjonen bie (Erlaubnis bereits erteilt ift. Jn 3 l, tunft joll bie Beßörbe aud) befugt fein, bic Grlaubnis zu verjagen, wenn ber Bacßjucßenbe bie er forber ließe 3u»er läjfigteit in finanzieller, artijtijeßer unb fittlicßcr Beziehung nießt ’ bejißt. Daburd), baß bie Ähiematograpßen bem 33a ber (ßcweibeorbnung unterjtcllt werben, wirb aueß für fie bie Bcbürfnisfrage für bic Äoirzcjfions» erteilung maßgebend. Sluf biefe BSeije erhalten bie Behörden bie 'jJlöglidjteit, einem unerwülifcßten unb Zu großen Bnwacßjcn ber 3oßl ber Äincmatograpßcn einen Biegei norzufeßieben. Gs ift nur zu befürch ten, baß bis zum (Erlaß bes Gejeßes, bas wohl »or bem näcßftcn Frühjahr fieber nicht in Äraft treten wirb,, bic 3«lil ber ÄinematograpßSn über bas vor handene Bedürfnis tatfäcßlid) weit hinaus geganger fein wirb. (Erfahrungen mit ötrafausfepungen bei 3ugenölithen. Ueber bie Grfaßrungen, bie bisher mit bet Straf« ausjeßung bei Jugendlichen gemacht worben find, wirb folgendes mitgeteilt: Jn ben mciften Fällen hat jicß bie Strafausfetjung vorzüglich be währt. Gs ift darum aud) in immer fteigenber Bnzaljl alljährlich oon ber Strafausjctjung Gebrauch gematßt worben. BSäßrenb im erften Jaßr biefer Beuemricßtung insgejamt 3200 Fälle verzeichnet würben, in benen bic Strafausfetjung zur Jlnwenbung fam, wuchs ißre Bnzaßl im Jahre 1911 auf runb 12 030, unb ftitg bann über 13 000. Sic hat jicß alfo ungefähr um bas Btetfacße. vermehrt,’ Hand in H an b geßt bamit eine ftarte Bermirfberunfl ber Bnzaßl der jugendlichen in ben Gefängniffen. Da bie Gcfäng» niffc in vielen Fällen mehr z«m Berberb noch btfie« rungsfäßiger jugendlicher Berbredjer beitrug als z» ihrer Grziehung. fo ift biefer Bücfganfl ber Snzaßl ber Jugendlichen in ben Gefängniffen »on ganj be> fonberer Bedeutung. Die Jugenbabtetlungen, bie noeß DOt einigen Jahren runb 5000 Gefangene ent hielten, umfaßten jetzt faum noch 360- Ter Bücf»
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