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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.07.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130724021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913072402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913072402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-24
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Monat
1913-07
-
Jahr
1913
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Amtsblatt desKates uni> bespolijeiamtes ijeretabtfrip^io 107. Jahrgang Anisfrtpfinrpifs • ,Ut 3nr««tt au» ItlpMs und Umatbung bi» /in^KlgCiipiEIJE • | fpoltigt PtUfj«H«25Pf., 4l»R»flom»»«il« 1ÜIF. »»n ausvärt» 34 Pf., Rcflamtn 1.90 int. Onlrrat« o»n OthorOcn im amtllditn Vtli Olt PttltjeiU 50 Pf. 0tCAdft»anjtigcn mit Piaftoortorlft Im Prell« ergäbt Rabatt na<h Tarif. OellagcQcbÜbri eefamtauflagc 5 tüt. pro Taufend exfL PoOgtbübr. Ttllbeilag« bäbtr. ftngcigen. Rnnabmci lebanmegalT*4. bei lätntll<beu JlUaten und allen RnnoMemfxpedittonen Oe» In« und Ru»laudeo. Berliner Redaftloni On oen gelten «. Jernfprr<b«Rnf<bluH: flmt Hloablt Ur. 407. /ibtnö «Ausgabe A»tetrta*w»Sf»« ’ üt *« , W*S und Vorort« durch untere Träger und VKJUyppbKlJ» • epediteure 2 mal täglich In» Sau» gebracht: 40 Pf. monatlid), 4.70 IRt. elertelläbrllch. Sc: unfern Jtllaien und Rnnabme- ftellen abgebotti 75 Pf- monatlich. 4.45 int. oiertelläbrllch. Purch die Vofli innerhalb Deutschland» und der deutfäten Kolonien oiertelläbrllch 3.60111t., monatlich 1.40 Ult., auefchlieRlich PonbeRellgelb. Pa» leipziger Tageblatt erscheint imal täglich. öonn> u.$clertag» nur imat. Redattton and 0efchäft»neUei ^obanniogaffe Ur. •> $crnrprc<fc«Rnfd)luft tlr. 14042. 14043 und 14044. Ur. 371. 1913 Donnerstag, Oen 24. Juli. Rumäniens Sonderverbandiungeu. Das 2ob muß man Rumänien zollen; es bat von oem eriten Augenblid feines Gingreifens an Europa nicht im untlaren über leine tßlane unb Abjidjteii gelaßen, unb hat bann, als bas 3iel erreicht mar, als es feitftanb, baß '.Rumänien bei ber neuen Aufteilung bcs Baltans niept leer ausgeben würbe, firt) fofort bereit ertlärt, bie biplo= matifdien Verhandlungen aufjunepmen. Aumänien hebt fid) bamit porteilbart non leinen augenolicflieben Verbündeten hervor. Dteje, unb namentlich Griechen« lanb, würben am Hehlten ben Bormarfd) auf Sofia fortjefjen unb bort erft ^rieben läiließen. ^Rumänien bat demgegenüber itets betont unb auch (Ermahnungen nach Belgrad unb Athen gelichtet, baß öunädjjt bie Konferenzen von Aifd) unb ’Butarejt einberufen werben, um bie Bedingungen unb gonna» litäten in ihrem großen Umriß f’efhulegen, unb baß ein 'Ausgleichen unb 'Anteilen berfrorberungen unb3u« geftänbnine einer fpäteren 3cH oorbehalten werben müßte. Rumänien fetjeint entfchloifcn ju fein, biefc Abfid)ten aud) opne ©riedjenlanb unb Serbien zu uerwirtlichen. ©s hat bereits Weifungen nach Sofia gehen laßen, ben bulgarijchen Delegierten nach Bufa» reft zu jenben, um über bie örie’benspräliminarien zu beraten. 3u gleicher 3eit fcplägt es abermals oor, bie fteinbfeligteit oorläufig emjuftelten. 'Am heutigen ‘läge wirb aud) ein anberc Äon« ietenz ihre Siijung abhalten, beten Verlauf unb beten ©ntftfjeibungen man aut bas gefpann« tefte entgegenfehen muß. Sn 2 o n b o n treten bie Boticpafter bet Großmächte jufam- men, um über ben Streich, ben ihnen bie Dürfet gejpielt hat ju Gcrtd)t ju fißen; üülan hat jroar bis aum leßten Augenblid behauptet, baß man fid) barüber einig fei, an eine Aevifion bes 2onboner Vertrages fei nicht ju benten, aber bie burchgeficferten Aeußerungen einiger Diplomaten, bie Dürtei würbe vielletd)t eine Heine ftrategifche Ber« beßerung ber ifinie ©nos»!Dlibia erhalten, beweisen, baß es um bie (Einmütigfeit bod) nicht fo gut bestellt ijt, wie man ben Aiifcpein ju erwcäen |ucf)t. Sm einjelnen meldet ber Draht: Rumänien drängt iinn frieöen. S u f a r c ff, 24. 3 l, i'- König (S a r o l fanbte geftern an bie Könige von Griechenland, Ser« bien unb ÄRontcnegro Zelegtamme, in benen mit Aücffidjt auf bie brängenbe Sage in Sofia jowie auf ben Wunfdj (Europas, eine weitere Schädigung Bulgariens nicht ju butten, bie Annahme bes Borjchlags ber rumänifdjen Aegierut. g empfohlen wirb, ber barin befiehl, baß bie G i n» ft eil u ng besBormarfdjcs ber Armeen unb bie C i n ft c 11 u n g ber 3 c t n b f e l i g f e 11 e n oor Beginn ber Verhandlungen in Bufa» reft über ben SJaffenjtifljianb unb bie Stiebens« Präliminarien möclichft halb erfolge. Waffenruhe? B j l a r e ft, 24. 3“l*« (Slelbung ber „Agence 91oumaint M .) Obgleich bie griebcnsprälimt« n a r i e n glciihjeitig mit bem 2ßa f f c n ft i 11 ft a n b in Bulareft unterzeichnet werben fällten, erteilte bie ritmänifdie Regierung, um bie (Einfteb lung ber Jeinbjeligfeiten ju erleichtern, bem ©ene« ral (£ o u n b a ben Auftrag, fichfofortnachAifih ju begeben um mit ben Abgeordneten ber Berbün« beten juiammenjutreffen, bie jur Äonferenj nach Sulareft fommen werben. (Es ift bähet möglich, baß noch not ber Unterzeichnung bcs AJaffenftiDftanbes felbft jorlänfigc »iaßregcln jur Bcrntci« bung neuen Slutoergiefjens ergriffen werben. Die Jdee des ©lenffgcnntijts aut dem Balkan. Alben, 34. 3uli. ClHelbitng ber „Agence b’Atbbneb".) uadj juoerläffigcn ^nioruiationcn werben oie Beb Innungen ber Berbun = beten erft nuf bei Monfcrcnj in Butarcit mitgctcilt Werben. 'JRaii taiin fchon jetjt behaupten, baß die Bedingungen fleh auf bie 3lbee bed © l e i di g e w i w t s auf b e m B a t f a n ft ü tj e n werben. Der (»riii’bf'it; bes ©leicbgcwicbtd be= weift bie Aecbilübtcit ber Anfprücpc bet Bcrbiiiibcten, bie nichto lliunünliiptb forberu, unb ihren laiunfcp, ben bauernbeu Trieben auf bem Baifan berjiiftcllen. Seitens Aum änienö bejtebt feilte Wcf aljr, baß bie 3rage nerwicfe11 werbe, denn Aumanicu trat ohne vorhergenenbes (C'iiiuerftäubnia mit den Bets ©afthnusnamett. (Ein Stubic jur Acijejcit. Bon Dr. 3- Stanfct. (Jiadjdntcf verboten.) ilßer jemals einen bcutjd)cn Babeort bejucht t>ai, bem ijt es befannt, baß ein jebes £>aus, bas Äurgafte aufnimmt, einen befoiibercn üRamen trägt. 3Jlan muß es bebauent, baß auf biejem ©ebiete bas gremb« wort „Billa“ immer weiter um fid) greift. Das beutjehe Sßort §aus bejagt genau basfelbc, unb wenn man ber (Eintonigtcit aus bem tlßegc gehen will, bie eine ju häufige 'Anwendung biefes 'Ißortes mit fid) bringt jo finbet man bei einigem 'Jlachbcnfen anberc nidjt minber gute beutjehe 'Ausbrüde jum (Er= faß für bas grembwort in $üllc unb Sülle. Diefc Jjäufernamen in ben Babeortcn bewahren merfwür« bigerwerfc bie (Erinnerung baran, baß früher in ben beutfehen Stabten jobes #aus feinen IRamen hatte. 'Aber nicht nur einen eigenen 'Jlamcn trug bamals ein jebes ©aus, fonbern auch fein befonberes Ab« Zeichen, bas in Dilbnerijdjein Sdjmucf an bem Sjauje angebracht würbe. HBir finben in ben Stabten bas Abjeidjen mit bem iRamen noch bei Apotheten unb (Saithäujern an; bei biejen tommt bas Abjeichcn immer mehr in Abnahme, bei Heineren ©aitwirt« ßhaften, namcntlitf) in ben ©roßftäbten, tommt auch ber befonbere Aame in leßter 3eit mitunter in 5ßeg- fall. 3Ran begnügt fid) oielfach mit ben farblojen '-Bezeichnungen „iReitaurant“ „Dejtillation“, ©roß« beftillation“, „SpeiiewirtfchaTt" ufw., troßbem tritt aber bei ber Jleugrünbung oon totalen, bie ©roß« ftäbte nicht ausgenommen, ber Jall oiel zahlreicher ein, baß man fid) für einen befonberen Aamen ent« fcheibet. früher aber wäre es unbenfbar gewefen, baß ein ßotal feinen fRamen nebjt bem in bie Augen fallen« ben Abjeidjen getragen hätte. 3Ran müßte faft bie Flamen ber ganicn Jlaturgeidjicbte ausjehreiben, wenn man alle Bezeichnungen wie $irfch, Bär, ©ber, 2amm, JRofe, ißalme. Üinbe, (Eiche ufw. aufzählen wollte. Selbft fremblänbifche liere, wie ber (Elefant unb bas Äamel, fehlten nicht. Db man wohl in bem leß« ten fjalle zart barauj hingebcutet hat, baß iRebetta am Brunnen bie buritigen Äamcele 3iaa!s geiräntt hat? Sehr gern benannte man auch bie ffiaftwirt« ((haften nach Äönigen ober nach ben jnfignien ihrer Sßürbe. Auf bem Eanbe war bas ©intehrhaus ober ber Ärug gewöhnlich burch einen grünen Bujcfi ober burd) einen grünen Äranz fenntlid) gemacht. Daher bie oielen Ärüge ober ©ajthäuier „3um grünen Äranje“, bie bann aud) nach ber Stabt manberten. Dft würbe bas Abjeidjcn vergottet ober burch eine bejonbers leuchtenbe garbe tenntüd) gemacht. Da« oon bie oielen golbenen Dauben, Ablcr, 3epter, ©ngel, roten ßöwen, blauen Affen ufw. Sogar blaue unb grüne Dchfen gab es. Die Dichter früherer 3citen ergößten lieh gar oft an biefer Sd)itteriprad)e. Um nur ein Beijpiel an« juführen, läßt 3u|tinus Äerner in feinen „Aeife» (chatten" bie einzelnen Schilber miteinanber regel« rechte Äämpfe ausjühren. „Schnaubenb rennt ber mitte SRann", Je lieft man ba. ,,©aß’ auf. ©aß’ ein, bis er bie brei 3Robren erreicht, bie er alsbatt an feiner Stange an ben Äinnlaben aufhing unb weiter« trug. 3ornentbrannt tarn ber Äöntg oon Gnglanb mit Äron’ unb 3eptet baljer unb fudjte ben oon grant« reich auf. . . . Dem fah ber Aiefe ladjenb ju- ®er« felbc ftanb nod) in feinem Ainge, welcher, burd) bas 2ad)en erjehüttert, flirrenb bin unb b«r fchwunltc. 3cßt aber (prang er bernicber, faßte ben ©lefanten beim langen Aüffel unb fcbleuberte ibn, gleich einer geleerten Sßeinflajcbe, bem Äönig oon (Englanb ans ipaupt, baß beffen Äronc mit beüem Älang auf bie Steine fiel. 3eßt aber, ba flog ber ©ngel mit fernem feurigen Schwerte, ob ihm bie golbene Sonne, ben Balmbaum in ben £änbcn, bernieber unb gebot Aube unb jrieben!" jOiertroürbigerwcifc nerftieg man (ich auf bem ©ebiete biefer Aamengebung fogar auf bas rcligiöfe ©ebiet. So gibt es in Breslau nod) beute ein üotal „3um polni’d>en Jjerrgott“ unb in bem nod) frömmeren Aiainz cjiftiert ein „Sjerrgöttdjc". Aatür« lid) fudjtc man auch ben Junior in jeber HBeifc jur ©eltung zu bringen, unb man tann, wenn man fid) umfehaut, eine ganj hübfebe Blütenlefe jufammen« bringen. 3u Dborn führt ein Votal ben Kamen „Berbred)erfellcr‘ - , obwohl es gar nid>t oon Ber« breebern befudjt wirb. 3” Berlin war einft bas £ofal „Der buftcre ÄeUer" fo berühmt, baß fogar bet 'IRagiftrat ju Anfang ber fiebjiger Sabre bes porigen Saljtbunberts uorfdjlug, eine in feinet Bäbe gelegene neue Straße nad) ihm ,,'Am butteren Äcller“ ju benennen. Der Borfdjlag fanb aber bei ber Ärone, bet in Berlin bas Accht bet Straßen« benennung jufteht, leine ©cgcnlicbe; bie Straße er« hielt ben Kamen „Am Dempelljofer Berg“. 3u Sd)lcfien trifft man mitunter ben Kamen „Bferbe« himmcl“ als ©afthausnamen an. Die Bferbe mußten fid), wenn fie in ober not bem Gafthaufc ge« träntt unb gefüttert würben, wie im §immel oor« tommen, zumal bet ungeflafterte jdjlechtc Sanb« unb lianbweg hier fein ©nbe erreicht hatte unb nun bet chauffierte ober gepflafterte Söeg begann, ber nach ber nächffen Stabt führte. 3n einem Berliner Bot» ort gibt es einen „Schmierigen fiöffel", in Aeuftabt am Aennfteig einen „Äilten cJrofch“, in Äoblenz einen „Blutigen Änochen". ©ines ber berühmteften SBirtshäufer in Deutfeh« lanb ift bas „SEirtshaus an bet Eahn", non bem ein betanntes Stubentenlieb fingt. Das 2ieb hat un« '(•■le 3ufäße erfahren, in benen bejonbers bic grau SBirtin" aufs Äom genommen wirb. Bun ftchen an bet 2ahn fcht Diele Gaftwirtfchaften, bie infolgebcffen bas Aedjt haben, fid, „SBirtshaus an bet 2ahn“ ju nennen. Biele tun bies auch, unb es wäre eigentlich intereffant, feftjuftellen, wie oiele ©aftbäufet in ben an ber 2ahn gelegenen Drtßbaftcn auf biefen Kamen getauft find, ©inige fchennen wir!» lief) ben Anfpruch erheben ju wollen, baß fie allein biefe Bezeichnung Derbienen, benn man firtbet in jener ©egenb fogar Auffcptiften wie „3um hiftori« (chen Wirtshaus an bet 2ahn", „3um echten Wirts« paus an ber 2abn", „©rftes unb älteftes Wirtshaus an ber 2ahn", „3um neuen Wittspaus an bet 2apn" ufw. ©s wäre Dielleicpt eine bantbare Aufgabe füt einen jungen 3utiften, in feiner Doftorbiffertation bie Stage ju behandeln, ob nach bem Aeicpsgefeß Pünbcten in ben gemciiifamcn Slampi ein, uon der APfidit geleitet, für bas Gletdmcroicpt auf bem Baitnn ju wirten, benn ein Gioßbulnarien würbe eine ftänbifle Gefahr für Rumänien jein Der ehrenuolle artedjifcpsicrbijctic 2 c d e ii = fiUDcrtrag traf für alles Boriorac und ließ leine Vürfe. bie einen Borwanb ju Strei« tigtcittii unter den Verbündeten idmffen fiinnte. So ftiint die im Daraus nelöiie JVrn<ie wer Deiiung feine Beforgiiis et», infolgebcffen drohen für bi r i c di e n i a n ö , Z e r b 11 n unb 1R o n t e n c g r o fowic Rumänien t c i u e r l e t j n t ü u f 11 g e B c vm i cf c l u n g e n. Tie ibec beö Glcidtgcwidits wirb bid Jilin «diltifi porherriepen. A»enn Pie ©c« fahr uon Vermittelungen beftept, fo tit fie in der 3uteruentiou der Dürfet ju judicn, einer un g lütt: f c l i g e n, u u e r w a r t c t c n 3 n t e r d e n 11 o n. Die Bcrbiinbetcn wütijtptcn, baß dtc Dürfet bic internationalen Abniadjungcii be- 2 o n o o ne r Bertragcbnicbt Dcrletjt. Droi; des V u r m a t f dj c o Per D Ü r t c i in Durajien find bie Bcrbiinbetcn teiuebwegs geneigt, auf der Monfcrcnj in Bitfarcft Dl) t n ;tcn als t n r: ftftpes ober bulgarifdieb Gebiet anjuerfeunen. Dbrajien ift für bic Vcrbün= beten ritt Gebiet, bad den Verbündeten gc: nicinfam gehört, wie cd Per ftonateb uon VonPon beftimmte. lieber bad Gcitptd Dpra: «lend wirb gemeinfant cntjctjiedcii wer: den. Bteljr nlö je forderte Güetpciilanb infolge beb unincnftpürheit Betragen* Bulgarien© unter: ftiitjt Don feinen Vcrbünbeten, bic crnitcjtcit Burg: ftpaiten für Vcbcn, (fine und Bcfit; ber gticthiidjcit Bcöölferuitg, die der tperrfdjaft Bulgarien* unter: warfen fein werden. Ser&ifrf)«gried)ijd)c Schredenstatcn. Sofia, 23. 3uli. („Agence Bulgare“.) Bon ben Serben unb © r i e d) e n werben j a b 11»i e Sdjrccfenstaten begangen. Bejonbers grauiain foll »on ben gricd)ifd)cn Druppen in ben Dörfern D j a i o w o unb K o d o j e l o gegen bie Beoölfcrung verfahren worben fein. Bei ben Äämpfen mit ben Griechen würben oielc bulgariidje Soldaten burd) Dumbumgefcpoffe nerwunbet. Der Gnnönnet Vertrag — Ijinfällig. Äonjtantinopel, 23. 3uli. (Wiener I. f. Delegr.« Äoir^>Bur.) 3n einem an ben Greßwcjir gerichteten Delcgramm erllärt ber bulgariidje wlinrfter bes Aeußern, bag bie D11 r!ei burch ipr Bor» gehen bic territoriale Sntegrität Bul« gartens ncrleße. Bulgarien verlange, baß bic türtifepen Druppen an bie burd) ben 2 onb oncr griebensDertrag beftimmte Grenze zu» rüeffepren. Die Bfortc wirb darauf antworten, daß fie ben Vonboncr Vertrag als hinfällig betrachte. gegen ben unlauteren Wettbewerb alle biefe 3n« (djriften zuläffig finb ober nicht. 'JRan erinnert fidj hierbei unwiiltürlid) an bic brei Rotels einer amerifanijehen Stabt, von benen fid) bas eine „Das befte öotel in ber Welt“, bas zweite „Das befte $jotel in ben Bereinigten Staaten“ unb bas brittc „Das hefte Sjodcl in biefer Straße" nannte. ©s würbe fid) ferner wopl ber SRüpe oerlohncn, bie Gaftpäufer „3um fühlen Grunbe“ zafammen« Zuftcllen, bie nod) burch eine befonbere 3 n iä)rift ober Gebcnltafcl ber Datjadje gebenden, baß bort oon ©id)cnborff jein berühmtes 2icb „3« einem fühlen ©runbe, ba geht ein Blühlcnrab“ gebieptet haben foll. Der Dichter, ber an ben Bcfrciungs« fliegen als Sreiwilliger im 2üßowid)cn Äorps teil« genommen hatte, war nad) Beenbigung bes Krieges in ben preußlfcpcn Staatsbienft getreten, unb (eine Bcamtenitellung hatte ihn nad) oericpieoenen Gegen« ben Breußens, nach ben Apcinlanben, nad) Scplefien, Wcftpreußen ufw. geführt. Seit jeper waren Diele Waiferntühlcn, bie immer in einem mehr ober weniger lüpfen ©runbe gelegen finb, aud) Gaftwirt« jehaften; Diele biefer Blühten finb nad) Aufgabe bcs unlofjnenbcn Wanermühtenbctriebes in Wirts« häufer umgewanbclt worben. Da ©idjenborff ein eifriger Spaziergänger war, wirb er fiepet aud) nad) foldjen 'JRübtengaitwirtfcbaften gefommen (ein, bic in ber Käpc feines jeweiligen Aufenthaltes belegen waren. Was war ba natürlicher, als baß bet 2o!alpatriotismu5 unb bas befonbere 3nicreiie ber 3nhabcr derartiger Gaftpäufcr die Gpte für fiep in Anfpruch nahmen, baß gerabe bort bas berühmte Gebidjt entftanben fei. Slugs wat bie Gebenftafel ba, unb ftaunenb betritt ber Befuther bie Stätte, an ber einem gottbegnabeten Dichter bie 3b«c zu einem unferer fd)önften 2ieber gefommen ober wo er es gar gediehet haben foll. Geht man aber ber Sache näher auf ben „fühlen" Grunb, jo finbet man, baß feine biefer 'Dlüplcn mit bem aus Bietät fonjerviet» ten JRühlenrab bas Aed>t auf eine foldje Gebenf« täfel hal- ©idjenborff hat bies Gedicht bereits im Alter oon 24 3 a h*en oerfaßt, unb hat es im 3°bre 1812 an 3uftinus Äerner gc(anbt, ber cs in bem oon ihm perausgegebenen Alinanaih „Deutfche Dichter« weit" Deröffentlid)t b Q t. Das 2ieb ftammt alfo aus ber Sugenbzeit bes Dichters, in ber ihn noch nidyt eine Stellung als preußifcper Beamter in bie ocr« djiebenften Gegenden feines preußifeben Baterlanbes jefühtt patte. Auf einer Aabpartie, bie mich cor einer Aeipe oon 3 a hten in eine ganz abgelegene Gegend '/lieber« fcplefiens bidjt an bie polnifcpe Grenze führte, fanb icp ein reept primitioes Gaftpaus mit ber 3 n i<hrift: „Gaftpaus zur Stabt 2onbon." Darunter ftanb mit fleinen Budjftaben nod) folgendes: „?>i«r unb in 2onbon ift alles ju haben.“ 3d) ahnte, baß bet Auffcbrift ein Scperz zugrunde liege, unb bereitete bem Wirt bas Bergnügen, eine Bortion Äaniar zu beftellen. Diefer meinte ftpmunzelnb:. „Bei mir »erlebten bie feinften 2eute. Die meiften beitelten Äavtar. Aber wenn Sie ftaoiat paben wollen, müffen Sie nach 2onbon fahren. Bei mir gibts nur Butterbrot mit Scptnfen, Wurft, Ääfe ober Giern, alles übrige gibts in £onbon." Das wat alfo bet J)ic (Einnahme von 5»irftilinc. Äoiiftantinopel, 23. 3uli. Amtlichen 'JJliHeilungen zufolge tarn es bet ber B e i e ß u n g von Ä i r t f i« 1 i (f e ju einem G c f c d)t mit o e r b u l g a • r i f d) c n 3 u f a n t e t i e. Dte'Bulgaren iprengten unmittelbar vor ihrem Abzüge bie Äaicrnen, Blunitionsbepots unb örfcntlichcnGe» bäubc in bie 2uit Der Stommanbant ber Kavallerie bcs rechten Slügels meldet, baß an ver» fdjiebenen Buntten ber ciabt nod) immer ©jplo« | io ne n erfolgen. SiirkHöboncthHötts Abkommen übet Aüiianouel? Ä o >i it a u t i u o p c I, 24. 3iilr. Die türfifebrn Blätter ucrönintiidjcii (Einielpciteii über ein angcli: lidK* jwiidjen der Dürfet und Griechen: land netrotfened II c b e r e i n f o m men, demjiifolge Gricd.cnlaiib mit der ii rf a a b c Adria n odcIo att dicDiirtcicinucr: ft a n ö c it märe und Deden g atjeb a l o V a f c n : ft a ö t f ü r A d v t a t: o d c 1 an die Dürfet abtrne. ©in Grfolg bet Griechen bei Aajlof. Salonifi, 24. 3uli. Die gried)iid)en Druppen haben ben Unten ivlüge! ber Bulgaren auf 1R a z l o t unb Alepomia jurüdgeworicn. Die Cholera. 'Belgrad, 23. 3uli. Bei einer batteriologiidjcn Unterjud)ung besSavewafjers würbe f eft jcjtellt, baß es choleravcrfeucht ift. Der deutsche Dedanke. ©in 'Jl a dj w o r t 3 u m 12. D « u t j d) c n D u r n f e ft oon Dr. War ftupn. Aud) biefes 3cft war eine sjulbigung an bcu beutfcpeit Gebanfen. Jeßt, ba cs oerraufdjt ift, (oll barüber naepgebadjt werben, welche Bedeutung biefer beutfepe Gebaute für uns unb unjrc 3ufunft ün Gcgen|aß ju unfern Bätern unb ber Vergangen peit pal. Aad) ber Befreiung vom 3°d) ber 3^c»ttberrfcpaft, bem großen Wert von 1813, nach ber Aufrichtung bes Acid)f 1871: was ift uns ju tun übrig geblieben? Bedeutet für uns ber beutjehe Gebaute allein ben vatcriänbiicben ijodjfinn: „^eberjeit tampfbereit für bes Acidjes jjerrltd)teit“ Kur bie Aufgabe: „Was bu ererbt von deinen Bätern poft, erwirb es, um cs 311 befißen“ Oder, nüdjtcrn geiproefjen, nur bic Be» Wiß. Da bas Sd)ilb fepon redjt alt ausjah, bat bet 'Wirt »feine Antwort |id)er jipon jahrelang jum beiten gegeben; er |d)eint biefes Sdjerjcs teineswegs überbrüifig geworben ju jein, denn er freute fid) auch diesmal barüber wie ein Sdjnectönig. Dod) genug ber Beispiele; man tonnte mit ber Aufzäplung interefianter unb origineller ©ajthaus« namen, mit ihrer &e(d)i^te unb ihrer Deutung ein ganzes Budj füllen. Dicje Kamen crfcheinen uns bejonbers vom fulturpijtoriidjen Sianbpuntt aus intcrefiant; man tann aber, wir wir gejepen h«bcn, aud) ein wenig 2iteraturgcjd)id)te t-abei treiben. fimth und Willenldialt. * Gerhart Hauptmanns AHanti*«3ilm. Wie bereits früher turj gemeldet worben ift, foll Gerhart Hauptmanns Aoman „Atlantis“ zu einem gilmbrama verarbeitet werben. Gs ift bie große bäniiepe Silm«fjiabrit von Die Dljen, bie ben Atlantisfilm betitelten will, ©in „$ilm=!lRanuftript“ ift bereits bei Dljen eingetroffen, unb zwar patte es bet Dichter (elbft einer Durdj[icf)t unterworfen. 3n biefer frorm erwies fid) jebod) ber ©ntwurf als un« brauchbar, unb es mußte eine gründliche Umarbei« tung vorgenommen werben. Die Hauptrollen in biefem Stlmbrama werben von Dlaf $önß unb von ber Wiener Sdjaufpielerin 3rau Drloff gefpielt, bie von Hauptmann bejonbers gefepäßt wirb. * Btofeffor Aoetpe und bie Stubentinnep. Der „Bofj. 3tg.“ wirb geiebrteben: Brofefior Aoetbe, bem bisher nod) fein zweiter ordentlicher Brofelfor für germanifebe Bbittlogie an ber Berliner Univerft- tat zur Seite geftellt ift, wirb im fommenben Semeiter fowopl bie 2eitung ber alten als aud) ber mobernen Abteilung bes germanifdjen Semi« n a r s übernehmen. Befanntlid) ift nun bie Deilnapme an ben Seminar-'Uebungen ber orbentlicbenBrofefforen an bie ©intrittserlaubnis bes Dozenten gefnüpft. Da nun Brof Aoetpe vertraglich zugeftanben ift, baß er ZU feinen Botlefungen unb Uebungen feine Da« men zujulaffen braucht, fo wirb unter ben ftubieren« ben Damen lebhaft bie ftrage bisfutiert, ob Btof. Aoetpe auch als 2eiter bet modernen Abteilung bes Seminars auf feinem Borrccpte beharren wirb. Die Studentinnen bereiten im übrigen bereits eine ©in« gäbe an bas Äultusminiitcrium vor. bes Inhalts, baß bem eventuellen Aacpfolger ©rid) Schmidts bie üRöglicpfeit einer ähnlichen ftlaufcl von vornherein verjagt bleibt. — Diefc weife Borforge ift um io mehr angebracht, als beifpielsweiie Geheimrat ©buatb Sdjröber in ©öttinaen. Aoetpes Gcbwiegerfohn. ber leßtbin vielfach als Aacpfolqer Grieb Schmidts genannt würbe, bem ^rauenftubium gegenüber eine ähnliche Haltung befunbet bat, wie Btoiefjor Aoetpe. * Ter lob eines icbmeijerifipen Äunitfreunbes unb tätigen Wagnerverebrers wirb aus Genf ge meldet. Dort ftarb im Alter non 72 Sapren Agenor Boiffier, ein betannter Wohltäter unb Äunft« freunb. Als glüpenber Bereprer bet Wagner» (cp e n Äunft gab er große Summen ber. bamit beffen Werfe von der Genfer Dper aufgefübrt werben fonnten. Gr ermöglichte vor einigen fahren bie Aufführungen ber „Walfüte“ mit beutfehen Sängern an ber Genfer Bühne.
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