Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.08.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130807025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913080702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913080702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-07
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Beilage. Daunusrng. 7. Huauft 1913. lefpjlgtr Sageblatt. jit. 397. HUenü-Husgaht. geht 5. — ——— . ! IndiHiii ul lolhwirtscliiltliilii Inisiln. Der Kampf in der Spiegelglasindustrie. § Obwohl das Internationale Spiegelglassyndikat in Brüssel bereits für das zweite Vierteljahr 1913 die Zahl der Feiertage von 30 auf 87 erhöht batte, ließ es unlängst eine weitere Vennehrung der Feier schichten aut 41 eintreten -- eine bisher unbekannt hohe Betriebseinscbränkung. Seitdem mehren sich die Nachrichten über den Kampf der Glasbüt tenwerke Gerresheim gegen die Glas- und Spiegelmanufaktur Schalke. Nun ist es gewiß richtig, der erhöhten Betriebseinschrän kung durch die Syndikatsleitung nicht übermäßig große Bedeutung zuzuschreiben, da der Auftragsbe stand für das dritte Jahresquartal gewöhnlich nied riger als in der ersten Jahreshälfte zu sein pflegt, während andererseits die schlechte Lage des Ter rain- und Baumarktes sicherlich auch einen etwas verlangsamten Geschäftsgang in der Spiegelglas industrie bedingt; aber man wird cs auch anderer seits schwerlich unterlassen können, die neue Syn- dikatsmaßnahme in Zusammenhang zu brüigen mit dem Kampf gegen die Gerresheimer Glashütte, den auszufechten die Spiegelmanutaktur Schalke, ge deckt durch die gesamten Syndikatsmitglieder, be stimmt sein dürfte. Bekanntlich hat die Glas- und Spiegelmanufaktur Schalke ihre alte Dorstener Fabrik in eine Ak tiengesellschaft umgewandelt, um die Flaschenfabri kation in großem Stile zu betreiben. Es wird auch nicht geleugnet, daß diese Maßnahme ein Kampf mittel ist, um die Produktion des Gerresheimer Unternehmens, von dem behauptet wird, daß es dem Spiegelglassyndikat Abbruch tun will, zu trof fen. Tatsächlich hat die letztgenannte Gesellschaft auch in Reisholz eine Spiegelglashütte errichtet, die — soweit man weiß — die Erzeugung in allernäch ster Zeit aufnohmen dürfte. Wer könnte es auch den Geiresheimcrn verdenken, wenn sic sich tech nisch und finanziell der Spiegelglasproduktion ge- wachen fühlen, die ja für die am Syndikat beteilig- ten Werke äußerst lukrativ ist, daß sie ihr Heil ohne Syndikat versuchen wollen, nachdem ihnen die Auf nahme in dieses verweigert worden ist. Nach eige ner Aussage der Gerresheimer Glashüttenwcrke ist bereits im Jahre 1899 schon einmal von ihnen ver sucht worden, sich den Beitritt zum Syndikat zu er zwingen, als nämlich die Socicte anonyme des Glaces Nationales Beiges auf deutschem Boden ihre Porz er Hütte errichtete. Es wäre nun eigentlich die Aufgabe der beiden einzigen reindeutschen Unternehmungen, nämlich der Glas- und Spiegelmanufaktur Schalke-Gelsen kirchen sowie der Deutschen Spicgelglasindustrie Akt.-Ges. zu Freden (Hannover), den deutschen Ein fluß im Syndikat dadurch zu verstärken, daß man diese neue Gerresheimer deutsche Unterneh mung gegen die Belgier unterstützt hätte. Aber dem war und konnte leider nicht so sein, weil die deutsche Spiegelglasindustrie ein Sklave der Belgier und Franzosen ist. An der Spiegel glasproduktion in Deutschland sind nämlich nur sic hen Unternehmungen beteiligt, von denen die einzigen rein deutsches Kapital repräsentierenden Fabriken die beiden vorgenannten in Freden und Schalke sind. Rechnet man noch die halbdeutschc Rhei nische Sniegclglasfabrik Akt.- Ges. zu Eckamp hinzu, so ergibt sich, daß etwa 80 Proz. des Kapitals dieser sieben Gesellschaften sich in belgischen und französischen Händen befinden. Da uns aber der Deutsche näher als der Belgier und Franzose steht-, hat im gegenwärtigen Kampfe schon rein gefühlsmäßig die Gerresheimer Spiegelglas hütte die größere Sympathie in ihrem Kampfe gegen das Syndikat für sich. Man wird allerdings Zweifel hegen dürfen, ob ihr diese viel nützt. Denn das 1904 gegründete Internationale Spiegelglassyndikat ist so straff organisiert, daß es schwer halten wird, gegen seine Macht aufzukommen. Besonders hart wird der Kampf ihn den Absatz im Inlando werden, weil hier der Verein der deutschen Spieglglasfabriken auf die Preise bestim mend ein wirkt und durch sein Hflndlergcricht auch eine gewisse Strafgewalt gegenüber den Abnehmern besitzt. Aber andererseits liegt hier auch die Schwäche des Syndikats. Wenn Gerresheim näm lich mit seinen neuen, technisch glänzend einge richteten Fabrikanlagen, die es, weil der Syndikats diktatur nicht unterstehend, voll ausnutzen kann, auf den Plan tritt, wird es unter bedeutend niedri geren Selbstkosten seine Erzeugnisse zu erheblich billigeren Preisen auf den Markt bringen können. Daß aber auch das Syndikat der neuen Konkurrenz nicht ruhig entgegensieht, geht bereits daraus her vor, daß lange, in der Folge resultatlose Verhand lungen zwischen der Spiegelmanufaktur Schalke und der Gerresheimer Glashütte zwecks einer Fusion stattgefunden haben. Wäre eine Verschmel zung beider Unternehmen zustande gekommen, dann wäre der Einfluß des deutschen Kapitals innerhalb des Syndikats gestärkt worden, damit aber neben dem privatwirtschaftlichen auch ein volkswirt schaftlicher Nutzen vorhanden gewesen. Man muß es daher allgemein bedauern, daß die geplante Fusion scheinbar an der Halsstarrigkeit der Spiegel manufaktur Schalke gescheitert ist. Es ist ja an und für sich verständlich, daß die bestehenden Unternehmen sich nicht gern durch einen Neuling einen Teil ihres Profites schmälern lassen wollen. Andererseits aber ist zu bedenken, daß ein scharfer Konkurrenzkampf den Nutzen der alten Spiegelglasproduzenten mehr schädigen kann, als der Hinzutritt der neuen Fabrik ihnen von ihrer Quote nimmt. Dann aber muß man doch auch sagen, daß das internationale Syndikat in höchst künstlicher Weise das Monopol an sich gerissen hat; Als nämlich 1904 die Konvention in Brüssel zustande kam, nahm man als Grundlage der Produktion die vorhandenen Oefen an und dekretierte eine Betriebs« Einschränkung von ca. 52 Pros., die bis heute noch in Geltung ist. Demnach könnte, wenn alle Oefen heute freigegeben werden, mehr als das Doppelte produziert werden. Andererseits sind aber auch die Gewinne, die aus dieser monopolisierten Spiegelglas« Produktion fließen, so hoch, daß sehr wohl noch eine weitere Fabrik daran teilnehmen kann. Man schätzt diesen Profit für die bestehenden sieben Fabriken auf etwa 14 Millionen Mark jährlich, so daß also auf das einzelne Unternehmen etwa 2 Millionen Mark entfallen, — gewiß keine Kleinigkeit Man muß aber ferner bedenken, daß diese Summe nur den Nutzen aus der Spiegelglaserzeugung darstellt, während weitere Stimmen doch noch aus der Fabrikation an« derer Glasartikol herausgewirtschaftet werden. Angesichts dieser Situation könnte also sehr wohl die Gerresheimer Spiegelglashütte ohne wesentlichen Schaden für die anderen Kontrahenten an der Pro duktion tcilnehmen. Schließlich ist doch auch der Konsiim für Spiegelglas seit 1904 außer« ordentlich gestiegen und in Zukunft wahr« scheinlieh einer weiteren großen Steigerung noch fähig. Daß er nicht schon jetzt größer ist, muß dem „Verein deutscher Spiegelglasfabriken“ vorgeworfen werden, der die Tarife für die Händler verschreibt, auf welche diese Rabatte erhalten. Spiegelglas ist aber durch das Monopol ungeheuer teuer, während die Händler und Fabrikanten gewaltige Summen ein heimsen. Den Schaden bat in diesem Falle allein der Konsument. Man muß es also schon deshalb, im Interesse der Verbraucher nämlich, begrüßen, daß der Kampf in der Spiegelglasindustrie nunmehr be ginnt. Denn schließlich trägt Spiegelglas in ge wissem Sinne den Charakter eines Halbfabrikats, so fern es nämlich, wie bei Bauten, Fenstergläsern usw. zur Fertigstellung anderer Arbeiten benötigt wird. Bliebe wenigstens das von den Fabriken erwirtschaf tete Kapital in Deutschland, dann könnte man sich noch eher mit den hohen Preisen, welche das Mo nopol hervorgerufen bat. zufrieden geben. So aber haben zum größten Teil Frankreich und Belgien den Nutzen — auf Kosten des deutschen Verbrauchers. Bank- und Geldwesen. § A. Schaaf Ihauseascher Bankverein. Wie be richtet wird, beabsichtigt Dr. Ernst Schröder- Berlin zum 1. Januar kommenden Jahres aus dem Vorstände des A. Schaaffhauscnschen Bankvereins auszuscheiden. Eine Entscheidung hierüber ist noch nicht getroffen, vermutlich wird sic in der im kom menden ,Monat stattfindenden Aufsichtsratssitzung erfolgen. $ Die amerikanische Währungsreform. Aus Washington w ird g c k a b e 11: Präsident Wilson gab bekannt, er erwarte, daß die Geldreform Bill in der gegenwärtigen Session des Kongresses sofort nach Verabschiedung der Tarif bill zur Beratung gelange. Montangewerbe. Br. Sächsische Gußstahlfabrik Döhlen. Wie wir drahtlich erfahren, weist der Geschäftsbericht, der in der zum 21. Oktober d. J. cinzuberufenden Generalversammlung vorgelegt werden soll, einen Reingewinn von 1,63 Millionen Mark gegen 1,43 Millionen Mark im Vorjahre aus. Hiervon werden wieder IS 1 /« Proz. Dividende auf die Aktien und 6% Proz. auf die Gcnußseheinc zur Verteilung in Vorschlag gebracht. § Gewerkschaften Heldrungen I und Heldrun gen II. Nach dem Bericht des Gruben Vorstandes verlief im zweiten Quartal 1913 der Betrieb sämtlicher Anlagen über und unter Tage normal. Das Betricbsergebnis für das zweite Quartal stellt sieh nach Abzug aller Bctriobsunkostcn usw. auf 16 848 dl Verlust gegen 59 689 Gewinn im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das erste Quartal 1913 erbrachte einen Nettoüberschuß von 103 556 M. Es verbleibt danach ein Reingewinn für das erste Semester 1913 von 86 708 Jt (190 813 Ji). Das Resultat ist beeinflußt durch den erheblichen Rückgang der Quote infolge des Hinzutritts neuer Werke. Im zweiten Quartal kam hinzu, daß eine Reihe größerer Reparaturen auszuführen waren und der Absatz in diesem Quartal äußerst gering war. Es wird gehofft, daß sich im weiteren Verlauf des Jahres das Geschäft besser entwickelt. § Blei- und Silberhütte Braubach in Frank« fort a. M. Der Geschäftsbericht des Unter nehmens für 1912/13 teilt mit, daß die Gesellschaft mit der Frankfurter Metallgesellschaft ein Abkommen getroffen habe, wonach die letztere Ge sellschaft die Verwertung der Blci-Erzou« g u u g von Braubach durch die Internationale Ver kaufsorganisation übernimmt, woraus man sich Vorteile für Braubach verspricht. Die Gesellschaft, die im Vorjahr einen Reingewinn von 530 639 dl er zielte, woraus 8 Proz. Dividende verteilt wurden, schließt das Jahr 1912/13 mit einem Verlust von 253000 dl ab, der aus den Rücklagen gedeckt wird, die dadurch auf 4000 dl zusammenschrumpfen. Unter Hinweis auf das obenerwähnte Abkommen mit der Metallgeselischaft gibt die Verwaltung der Erwar tung Ausdruck, daß diu Gesellschaft künftighin von den Konjunkturschwankungn verschont bleiben werde. Der Vorstand hofft, im laufenden Jahro ein befriedigendes Ergebnis vorlegen zu können. I Stoffgewerbe. § Vom Baumwollmarkt in Alexandrien teilt uns die Firma R. & 0. Lindemann in Dresden und Alexandrien unter dem 30. Juli mit: Da sich die Spinnerei wieder mehr für neue Ernte interessiert, hielten sich unsere Preise zu Beginn der Boriehtswoche fest; nur in den letzten beiden Tagen flaute der Markt wieder ab infolge ziemlich starker Vorkäufe neuer Ernte seitens der Spekula tion und wir schließen heute mittag wie folgt: No vember 1913 17 21/32 Doll., Januar 1914 1- 21/32 Dollar, März 1914 17 8/4 Doll., Mai 1914 1713/16 Dollar. Da sich dadurch ein Decouvert für nuuo Ernte herausgcbildet hat, ist vurauszuseben, daß sich unsere Spekulation durch den geringsten Um schwung in den Emteaussichten cinschüehtern läßt und dann durch Eindockung ihrer Position die Preise zum Steigen bringt. Diu für den Ausfall der Ernte kritischen Monate stehen uns noch bevor und wir glauben daher, die Spinnerei tut gut daran, sich wenigstens einen Teil ihres Bedarfes zu den heuti gen Preisen cinzudeckcn. Das Niveau des Nils ist dieses Jahr außerordentlich niedrig. Dasselbe ist der Fall bei dem Reservoir in Assuan, das nahezu erschöpft ist. doch soll das vorhandene Wasser für die Baumwollkulturen im allgemeinen hinreichen. Allerdings geschieht dies auf Rechnung der anderen ägyptischen Bodenerzeugnisse, und es haben haupt sächlich Reis und Mais unter ungenügender Bewäs serung zu leiden. Während der ersten Tage der Woche herrschte ein ziemlich starker Nordwind in unserer Gegend, ohne jedoch die Kulturen zu schä digen. Die Pflanzen machen gute Fortschritte und haben an manchen Orten den in unseren früheren Berichten erwähnten Rückstand zum Teil eingeholt. Da das Ramadan-Fest (das mohammedanische Fasten) in den Monat August fällt, dürfte mit der Pflücke erst in der ersten Hälfte des September be gonnen werden. Es betrugen: Ankünfte: Diese Woche 678, dieselbe Woche 1912 557, dieselbe Woche 1911 2775, seit 1. September 1912 7 456 141. gleichzeitig 1912 7257 980, gleichzeitig 1911 7 578 518 Kantars. — Verschiffungen: Diese Woche 31 440, dieselbe Woche 1912 46 805. dieselbe Woche 1911 27 202, seit 1. September 1912 7 079 172, gleichzeitig 1912 7 094 092, gleichzeitig 1911 7 289 008 Kantars. Stock: Diese Woche 726 969. dieselbe Woche 1912 479 412, dieselbe Woche 1911 571810 Kantars. — Telegraphisch übermittelt: Alexan drien, 6. August. Lieferung per November 17% Dollar. Markt ruhig. Statistik der Woche vom 26. Juli bis 1. August. Ankünfte diese Woche ca. 600 ( 430), Ankünfte seit dem 1. September 1912 ca. 7 456 770 (7 258 410), Export diese Woche ca. 43 500 (98 540), Export seit dem 1. September 1912 ca. 7 122 740 (7 192 630), Stock am 25. Juli 1913 ca. 684 0-10 (381 300) Kantars. Genussmittelbranche. § Aktienbrauerei Friedrichshain. Im Rechen schaftsbericht für 1911/12 sprach die Verwaltung die Hoffnung aus. für das laufende Jahr ein besseres Erträgnis erreichen zu können als für das abge- iaufene Geschäftsjahr, das eine Dividende von nur 2 Proz. gebracht hat. Wie wir jedoch erfahren, wird die Dividende für 1912/13 keines falls höh er sein als die vorjährige. Das Unternehmen, das bekanntlich mit der Löwen brauerei fusioniert weiden sollte, hat unter der für die Brauereien schlechten Sommerwittcrung zu lei den gehabt. Zwar batte sieh die Gesellschaft mit verhältnismäßig billigen Hopfenbeständen versorgt, aber die hohen Gerstenpreise, die ein kräftiges Stei gen der Malzpreise Im Gefolge hatten, haben den Nutzen uns der Hopfeneindeckung illusorisch ge macht. Was die Emteaussichten des laufenden Jahres nugeht. so seien sie für Gerste nicht un günstig. tler Hopfen habe jedoch durch die an dauernden Regenfällc sehr gelitten. Man hege je doch die Hoffnung, daß die jetzt cingetretenc gün stige Witterung die Hopfenernte noch bessern werde. Der Fusionsplan ist aus den schon bekann ten Gründen gescheitert, das Unternehmen will vorläufig selbständig Weiterarbeiten, ohne daß je doch zu diesem Zwecke eine Kapitalstransaktion geplant ist. Innen- und Aussenhandel. § Deutscher Export nach den Vereinigten Staa ten. Dio Ausfuhr aus dem Konsulatsbczirk Dresden nach Amerika betrug im Juli dem Werte nach 419 847 Doll, gegen 449 562 Doll. Im Juli 1912. Wesentlich höher war die Ausfuhr an künstlichen Blumen und Blättern. Dagegen stellte sich die Ausfuhr von Porzellan. Steingut. Tabak. Leinen- und Metallwaren erheblich niedriger. Transportwesen. $ Weitere Passagepreisreduktionen in der nord« atlantischen Fahrt. Aus Bremen wird draht« lieh gemeldet’ Sicherem Vernehmen nach tritt eine Ermäßigung des Zwischendecksfahrpreises nach Ca- nada auf 120 infolge des Vorgehens der Canadian Pacific Line auf sämtlichen kontinenta len Linien ein. § Zur Elektrifizierung der Berliner Stadt- und Ringbahn. Wie von der Direktion eines grüßen Berliner Elcktrizitätsuntcmcbmeng mitgetcilt wird, sind von den in Betracht kommenden Firmen die L o k o m o t i v m o d c 11 e für den elektrischen Be trieb auf der Berliner Stadt- und Ringbahn beim Ministerium zwar cingereieht worden, aber eine Ent scheidung ist noch nicht gefallen. Auch über die Strom Zuleitung und darüber, ob die Strom lieferung vom Fiskus selbst oder vou einer Privat firma besorgt wird, ist noch nicht entschieden wor den. § Southern Pacific-Bahn. Die Gesellschaft bat das am 30. Juni d. J. abgelaufene Geschäftsjahr mit Roheinnahmen von 142 750 000 Doll, (gegen das Vorjahr 4- 11224 559 Doll.) geschlossen. Diu Rein einnahmen stellen sieh auf 43 844 636 (plus 4 431 748) Doll., die Nebeneinnahmen auf 11210 312 (+ 2 357 798) Doll., Zinsen und Pachten erforderten andrerseits 29 092 058 (4- 2 429 804) Doll. Es vor- bleibt ein U c b o r s c h u ß von 25 062 890 (plus 4 359 737) Doll, oder 9,52 (7,92) Proz. des Aktien kapitals. Man erwartet noch bessere Erträge von dem neuen Bctriebsjahr. Gemäß dem von dein Bundesgericht bestätigten Plan zur Abtrennung der Southern Pacific- Kontrolle von der Union Pacific-Bahn fand in Philadelphia der Austausch von 382 924 Southern Pacific-Aktien im Nennbeträge von 38 292 400 Doll, in Baltimore- und Ohio-Aktien statt. Die Pennsylvania-Bahn gab für die Southern Pa- cific-Aktien 212 736 Vorzugsaktien und ebensoviele Stammaktien der Baltimore- und Ohlo-Bahn. und zwar die 4proz. Vorzugsaktien zu 80, die Stamm aktien zu 100, während die Union Pacific-Bahn Vor zugs- und Stammaktien der Southern Pacific zum Nennwert in Tausch gab. Der Bar-Unterschied bei dem Geschäft war 80 Doll., welche die Union Pacific für eine ungerade Baltimore- und Ohio-Vorzugsaktiu zu bezahlen hatte. Die auf die Aktien beider Bah nen entfallenen oder fälligen Dividenden werden entsprechend verteilt werden. Die Union Pacific wird aus dem Besitz der erworbenen B a 11 i m o r c- und Ohio-Aktien eine jährliche Nebcnein- nahme von 2 127 264 Doll, haben, und die Southern Pacific-Aktien werden zu dein jetzigen Gewinnsatz von 6 Proz. der Pennsylvania-Bahn 2 297 544 Doll, jährlich einbringen. Verschiedene Gesellschaften. § Das Kasseler Projekt der A. E. G. gescheitert. Die Stadt Kassel hatte seinerzeit mit der A. E. G. Verhandlungen eingelcitet behufs Ucbernahme des städtischen Elektrizitätswerkes. Es sollte zu diesem Zweck eine Akt-Ges. unter der Firma Mitteldeutsche Elektrizltäts-Lieferungs-Ges. mit einem Kapital von 6 Millionen Mark, wovon die Stadt Kassel durch Horeingabe ihrer beiden Elektrizitätswerke 8 Millio nen Mark und die A. E. G. durch Barolnzahlung 3 Millionen Mark aufbringen sollte, gegründet werden. Das Projekt wurde aber vertagt, da einige Stadtver ordnete der Stadt Kassel gegen das Projekt waren und ein Gutachten von Sachverständi gen einferderten. Dieses Gutachten ist, wie uns mitgeteilt wird, jetzt eingegangen. Es wird darin von dieser Transaktion abgeraten, da das zu treffende Abkommen mit der Stadt sehr ungünstig für diese sei. Dadurch dürfte die mit der A. E. G. geplante Transaktion, wie sie in Aussicht genommen war, als abgelebnt zu betrachten sein. p. Die Maschinen- und Annaturenfabrik H. Breuer In HO eh st a M. bat nach Mitteilung der Verwaltung Im ersten Semester sowohl inbe- zug auf Umsatz wie Auftragseingang eine nicht unerhebliche Zunahme gegenüber dem Vorjahrszelt raum iu verzeichnen. Auch das zweite Halbjahr habe eich durchaus befriedigend angelasscn; die be schlossenen Neuanlagen werden in Kürze in Angriff genommen. Es liege also kein innerer Grund su dem Kursrückgang der Aktien in neuerer Zeit vor. $ Die Michigan Buggy Company wurde unter Zwangsverwaltung gestellt. Die Verbind, liehkeiten belaufen sich auf 1 600 000 Doll. Vermischtes. nh. Erzeugung und Verbleib des deutschen und österreichischen Rübenzuckers. Deutschland und Oesterreich-Ungarn nehmen in der Erzeugung von Zucker aus Rüben, wie bekannt, die weitaus erste Stelle in der Welt ein. Das Verhältnis gestaltet sieh bei normalen Ernten schon seit Jahren wie 4 (Deutschland) zu 3 (Oesterreich-Ungarn), wobei in manchem Jahre eine kleine Verschiebung zugunsten Deutschlands, in manchem Jahre wieder eine solche zugunsten Oesterreich-Ungarns eintritt. Auch iu der ihrem Ende entgcgeneilendeu Kampagne ist das alte Verhältnis ziemlich gleich geblieben. Ls wur den im laufenden Betriebsjahr in Deutschland rund 54>i, in Oesterrcich-Lngarn rund 35'4 Millionen Zentner erzeugt. Diese Zahlen gelten nach den amtlichen Angaben offiziell für die verflosse nen zehn Monate der Kamp a g n e. Die beiden in der Nachweisung noch fehlenden Monate dürften aber nur eine geringe Verschiebung nach oben bringen, die gar nicht ins Gewicht fallen kann. Die erzeugten Zuekermengen werden nun entweder durch Verbrauch iin Inlando oder durch Export nach dem Auslande untergebracht. Dabei ergibt sich für die beiden genannten Länder ein sehr verschie denes Bild. Das Verhältnis im I n 1 a n d - V c r - b rauch zeigt gewöhnlich für Deutschland die doppelte Menge als für Oesterreich-Ungarn. Für die zehn Monate September 1912 bis einschließlich Juni 1913 geben die amtlichen Nach Weisungen eine Vcrbraucbsm< ngu t on rund 28!4 Millionen Zentner für Deutschland und eine solche von rund 10‘Z» Mil lionen Zentner für Oesterreich-Ungarn. Ganz anders wieder gestaltet sich die Ausfuhr. Hier steht Oesterreich-Ungarn im laufenden Betriebsjahro bis her fast ebenbürtig an der Seite Deutschlands, des sen Export in den angeführten zehn Monaten rund 19% Millionen Zentner betrug, während Oesterreich- Ungarn fast, die gleiche Menge, nämlich rund 18% Millionen Zentner exportierte. Untcrzubringen sind von der Erzeugung der laufenden Kampagne am 1. Juli 1913 also noch gewesen: für Deutschland rund 11, für Oesterreich-Ungarn rund Millionen Zentner. § Vom Berliner Butter- und Fettwarenmarkte schreibt uns die Firma Gebt. Gause unter dem 6. August: Butter. Die Marktlage ist unverändert ruhig. Wenn auch die Produktion einiger Provin zen etwas kleiner geworden ist, so genügten die Einlieferungen feinster Butter do<;h noch immer für den schwachen Konsum. In russischer Butter ist ebenfalls wenig Geschäft. Die heutigen Notierun gen sind: Hof- und Gcnossenscbaftsbutter la Quali tät 113 bis 115 dl, do. Ila Qualität 112 bis 113 M. — Schmalz. Bei Beginn der Beriehtswochu trat unerwartet ein abermaliger Preisrückgang ein, der nach Lage des Artikels unberechtigt war und laut Bericht aus Amerika lediglich nur auf Manipulatio nen der Baissepartei beruhte. Dieselbe benutzte die gewaltsam herabgedrückten Preise auch zu Deckungen, und gleichzeitige Käufe der Paekcr führten einen Tendenzumscbwung und ein Steigen der Preise herbei. Die heutigen Notierungen sind: Choico Western Steam 63,25 bis 66,25 dl, amerika nisches Tafelschmalz Borussia 67,50 dl, Berliner Stadtschmalz Krone 66,50 bis 74 dl, Berliner Bra- tenschmalz Kornblume 67,50 bis 74 dl. Speck. Ruhig. Hg. Einschränkung der Salpeterproduktion. Gestern hat in Chile eine Sitzung der Salpeter produzenten stattgefunden, in der die Vertreter von 48 Millionen Tonnen Produktionsfähgkeit, das ist etwas mehr als % der Gosamtproduktionsfähigkeit, dem Projekt einer 10 pro z. Einschränkung der Produktion zugestimmt haben. Es ist eine neue Sitzung auf den 16. August einberufen, in der über die Quotenverteilung verhandelt werden soll, de als Vorbedingung für die Ausführung des ganzen Projektes gilt, § Ein Kampf um den russischen Maschinenmarkt wird sich auf der im kommenden Jahre stattfinden den Baltischen Ausstellung in Malmö abspielen. Wie nämlich verlautet, macht die schwedische Ma - sebinenindustrie ganz außerordentliche An strengungen, um auf der von den vier Ostseestaaten: Deutschland, Dänemark, Rußland und Schweden be schickten Baltischen Ausstellung den ersten Platz zu erringen. Sie geht dabei von der richtigen Er kenntnis aus, daß diese Veranstaltung auf längere Jahre hinaus der gegebene Anlaß ist, den russischen Markt zu erobern, da dank der günstigen Lage Malmös die russischen Importeure und Konsumenten ein reges Interesse für die Ausstellung zeigen. Die deutsche Industrie, für die das benachbarte Ruß land mit seiner unerschöpflichen Aufnahmefähigkeit von der allergrößten Bedeutung ist, wird diesem Wettstreit gegenüber natürlich nicht untätig bleiben und rüstet gleichfalls, um bei dem Kampf um das russische Absatzgebiet nicht ins Hintertreffen zu ge langen. Su hat sich auch der Deutsche Stahl werk s v e r b a n d In Düsseldorf dahin ausgelassen, daß die Baltische Ausstellung für die deutsche Indu strie von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit ist. Es Ist also für unsere Maachlnonindustrie der Mo ment gekommen, wo sie energisch eingreifen muß, um sich drohender ausländischer Konkurrent kraft voll zu erwehren. $ Amerikanische Erntaachätxungen. Der „Cin cinnati Price Current“ schätzt den Ertrag der Vais ernte auf 2652 Millionen Bushels gleich 85 Proz. der letztjährigen Ernte. Für Hafer lau tet die Schätzung für die produzierenden Hauptstaa ten auf ungefähr 62 Proz. der letztjährigen Ernte bei einem Gesamtbeträge von ungefähr 875 Millio nen Bushels. Grindstficksrentoigeraiigen. Resultate am 7. August. Lage und Boritier 4m Grundituoki Taxa M. Be- laztung M. HSehrtF gebot Entahar M. 1> L. - DB»en Eigon- hoimrtr. 16 B*»it»or Zimmo.tnann Heine u. Maurerpolier Schiebet ( MW. [ 4814* 36 651 RwhtaanvaU Dr. Bichtw ffir diaErb.daz Pri- ratm. Stocher 2) Leipzig, Brandvor- werkztr. 47. Boe.; Kauf mann Loh.o 104800 109168 98000 Kaufmann A. Klinger 3. L-Lindenau. Ahl- fo'dztr. 11 und Diako- niMon-tr. IU Bet.: Bau unternehmer Getier »000 »000 63000 Verlagsbuch- hladlw Dr. Peteramann 1 Kl fielen etwa tun 3» 38 000 M. mehrerer Gläubiger, ü 14 000 M., a 18000 M. nd
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)