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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.08.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130802026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913080202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913080202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-02
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
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Beilage. Sonnabend, 2. Rugult 1913. ieipjiger Sagoblatt. Ite. 388. Hbend-Husgabe. gelte & liii'lnsilrii ml valkswirtschaftliEhc Ründschau. Die amerikanische Währungsreform. Von Dr. Walter Treuherz -Berlin.. Es spricht nicht nur für den guten Willen des neuen amerikanischen Präsidenten, sondern auch für dessen wirtschaftliche Einsicht, daß er die ameri kanische Währungsreform, dieses verfahrenste und für die Gesundung des amerikanischen Wirtschafts lebens wichtigste Gebiet, energisch in Angriff ge nommen hat, nachdem bereits mehrere seiner Amts vorgänger vergeblich an der Entwirrung dieses gor dischen Knotens gearbeitet haben. Seitdem be sonders im Jahre 1907 die letzte Wirtschaftskrisis von den Vereinigten Staaten ausgegangen ist, hat man sich in Europa daran gewöhnt, alle amerika nischen Wirtschaftsverhältnisse achtsam auf ihre Rückwirkung zu prüfen, um nicht plötzlich wieder durch irgendein nordamerikanisches Däbacle in un liebsame Verwirrung gezogen zu werden. Die amerikanische Währungsreform aber ist ein Problem, das in Europa mit doppelter Aufmerksamkeit ver folgt zu werden verdient, weil eine gute ameri kanische Geldorganisation das Ver hältnis der europäischen Staaten zum neuen Weltteile zu des letzteren Gunsten verschieben muß. Bekanntlich mangelt es in der Union an einer Zentralnotenbank. Es gibt eine sehr große Anzahl Nationalbanken, deren Bedeutung jedoch weniger in der Notenausgabe als in der Annahme von Depositen zu suchen ist. Deren Beaufsichtigung ist dem Comptroller of the Currency anvertraut, der an der Spitze eineÄ eigenen Departements des Schatzamtes steht auf Empfehlung des je weiligen Präsidenten unter Zustimmung des Senates auf fünf Jahre gewählt wird. Ihm sind weitgehende Aufsichts- und Kontrollbefugnissc übertragen. Er kann z. B. in jedem Augenblick von den Banken Rechnungslegung verlangen und hat auch das Recht, seine Genehmigung zur Gründung einer neuen Notenbank zu verweigern, wenn er etwa die Uebcrzeugung hegt, daß nicht alle Vorbedingungen zur Errichtung einer Bank vorhanden sind, also 7. B., wenn kein Bedürfnis vorliegt. Es sind jedoch die Bankgeschäfte dieser Institute im eigentlichen Sinne seiner Kontrolle nicht unterworfen; er hat Machtbefugnisse nur gegenüber der Notenausgabe und den damit zusammenhängenden Transaktionen. Daraus ist ersichtlich, daß der „Comptroller of the Currency“ nicht imstande ist. die Entwicklung des amerikanischen Bankwesens zentral zu beeinflussen. Uni den Geldverkehr elastischer zu gestalten, wurde die 1863 verfügte gesetzliche Festsetzung eines Maximalbetrages für die Noten sämtlicher Banken aufgehoben; dafür gilt aber heute die Bestimmung, daß nicht mehr Noten von den ein zelnen Banken ausgegeben werden dürfen, als das Aktienkapital be trägt; ferner haben die Banken zur Sicherung ihrer Noten beim Schatzamt zinstragende Bonds der Vereinigten Staaten von Vs oder J4 ihres Grund kapitals, je nach dessen Höhe, zu hinterlegen, und sie sind ferner der Bestimmung unterworfen, daß sie nicht mehr als 3 Millionen Dollarnoten monatlich aus dem Umlauf ziehen dürfen. Außerdem ist jede Notenbank verpflichtet, 5 Proz. ihres Notenumlaufs in gesetzlichem Gelde der Vereinigten Staaten als Depositum im Schatzamte zur Verfügung zu haben, eine Summe, die zur Einlösung etwa dort präsen tierter Noten bestimmt ist. Dio Zcntralnoten- c i n 1 ö s u n g s s t c 11 e ist die einzige zentrale In stitution des Landes, welche bei der Durchführung der Währungsreform als Grundlage einer Konzentrierung des ganzen Systems dienen könnte. Und hier setzt denn tatsächlich auch gegenwärtig die Reform ein. Uebrigens sind die Naticnalbanken verpflichtet, ihre Noten unter einander in Zahlung zu nehmen, sic dem Publikum jedoch auf Anfordern in gesetzlichem Gelde einzu lösen. Auch die Staatskassen haben die Noten, außer bei Zollzahlungen, anzunehmen. Die Regie rung gewährt den amerikanischen Nationalbanken dadurch ein Aequivalent, daß sie ihnen Depositen anvertraut, für welche allerdings keine Zinsen be rechnet werden dürfen. Während in Deutschland also zum Heile des ge samten Wirtschaftslebens die Entwicklung zur Er starkung der Rcichsbank. unseres Zentralnoten institutes, geführt hat, haben die Vereinigten Staaten noch nicht die Kraft gefunden, die zer splitterten finanziellen Bankorganisationen zentral zusammenzufassen. Verhindert und erschwert wurde dies durch das ungeheuer weite und unter den verschiedensten Wirtschaftsbedingungen lebende Land, welches von einer Stelle aus viel schwerer regiert werden kann als etwa in Deutschland; ferner aber dadurch, daß in einem republikanisch regierten Staat den Einzelstaaten notwendig ein viel größerer Spielraum bleibt, als das festanliegende Gewand der Organisation des Deut schen Reiches seinen Gliedern läßt. Die Mannigfaltigkeit der amerikanischen Natio nalbanken, welche sich besonders seit 1900 noch stark gesteigert hat, ist das Haupthindernis für eine rationelle Währungsreform. Im Jahre 1908 be standen bereits 22 Proz. der gesamten Geldzirku lation in den Vereinigten Staaten aus Noten der Nationalbanken: cs fehlte also nur wenig am Viertel aller Zahlungsmittel! Es ist klar, daß dem nicht ab zuhelfen ist, solange kein Zentralinstitut geschaffen wird, wie es die Staaten unseres Kontinents seit nunmehr vielen Jahrzehnten kennen. Die Bedürf nisse des Landes nach Zahlungsmitteln sind viel schwerer zu übersehen, und es kann lange nicht so leicht regelnd eingegriffen werden, wie etwa die Bank von England hierzu imstande ist — sei es durch Erhöhung des Diskontsatzes oder Vergröße rung resp. Minderung des Notenumlaufs. Während in Deutschland z. B. die Reichsbank in Krisenzeiten den übrigen deutschen Banken ein Retter in der Not sein kann, der diese ihre Wechsel zum Diskont oder Lombard anbieten können, gilt das gleiche für die Vereinigten Staaten nicht. Mit großer Angst sehen jährlich alle am Wirtschaftsleben interessierten Kreise dem Herbst entgegen, der — veranlaßt durch die Landwirtschaft — gewöhnlich außerordentlich hohe Ansprüche an den Geldmarkt zu stellen pflegt und häufig schon eine gesteigerte Geldzirkulation von etwa 200 Mill. Dollar nötig gemacht hat. Ob wohl nun. ängstlich wie der Nibelungenschatz be hütet. viele 100 Millionen Dollar in Gold im Tresor des Schatzamtes liegen, kann doch jedes unvorher- ees’heno Ereignis zur Krise an dem gefürchteten Herbsttermin auswachsen, weil es chen an einer Zen tralstelle mangelt, die regelnd eingreifen könnte. Denn Diskontpolitik wie in Europa, zielbewußt und kraftvoll, gibt es in den ver einigten Staaten nicht. Daher die Angst um den eigenen Goldschatz, der doch so schwer zu verteidigen ist, daß die europäischen Notenbanken Gewöhnlich dem freien Goldmarkt Amerikas unb&. ndert nach Belieben gelbes Metall entnehmen können. Der Schatzsekretär konnte im Falle des Geldmangels nichts weiter tun, als Regierungs gelder in den Nationalbanken zu deponieren, um eine erhöhte Notenzirkulation zu ermöglichen. Das aber hat auch seine Schattenseiten gezeitigt und äußert sich darin, daß die Barreserven im Zeit räume 1895—1913 (April) von 10,6 Proz. auf 8 Proz. gesunken sind und die Verbindlichkeiten der Banken seit 1900 zum Teil um 130 Proz. zuge nommen haben, während die Barbestände im gleichen Zeitraum nur um 76 Proz. gestiegen sind. Wirklich gesteuert könnte dem nordamerika nischen Währungsdilemma nur durch Gründung einer Zentralnotenbank nach europäischem Muster werden. Diesen Weg zu beschreiten, haben zwar hervorragende amerikanische Finanzmänner — u. a. auch Paul A. Warburg, der ein Zentral-Clearing- house gegründet wissen will — immer wieder empfohlen; aber nach den bisher bekanntge- wordonon Nachrichten beschäftigt man sich gegen wärtig mehr mit der Regelung der Noten ausgabe. Ein radikales Heilmittel jedoch kann darin keineswegs erblickt werden. Es würde dem amerikanischen Währungssystem nach wie vor die Elastizität fehlen, welche allein es er möglichen kann, sich den internationalen Wirt schaftsverhältnissen mühelos anzuschmiegen, ohne eine allgemeine Erschütterung hervorzurufen. Denn obwohl Europa gegenwärtig in mancher Hinsicht aus der amerikanischen Finanzanarchie Nutzen ziehen kann, liegt doch auch eine große Gefahr für einen regen Wirtschaftsverkehr darin, daß die Finanzverhältnisse des einen Kontrahenten nicht klar und durchsichtig sind, daß man immer auf Ueberraschungen vorbereitet sein muß und daher viel schwieriger für längere Zeiten disponieren kann. Bank- und Geldwesen. § Sächsisches Staatsschuldbuch. Eingetragen waren Ende Juni d. J. 2567 Konten im Gesamt beträge von 168 289 800 dl. § Mitteldeutsche Privat-Bank, Akt.-Ges. In der Aufsichtsratssitzung gelangte der Semestralab- Schluß zur Vorlage, dessen Gcsamtresultat infolge außerordentlich günstiger Entwicklung des von der Bank speziell gepflegten Kontokorrentverkehrs recht erfreulich ist und die fortschreitende Entwicklung des Instituts beweist. Wenn daher nicht außer gewöhnliche Verhältnisse eintreten, kann bei sehr erheblicher Stärkung der Reserven wiederum auf eine Dividende von 7 Proz., wie in den letzten 7 Jahren, gerechnet werden. § Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp in Meiningen. In Ergänzung unserer ausführlichen Meldung vom 27. v. M. über den Abschluß des In stituts, nach der die Dividende wieder mit 8 Proz. vorgeschlagen ist, entnehmen wir dem Rechen schaftsbericht, daß die Kreditoren von 44,02 auf 48,31 Millionen Mark gestiegen sind; davon entfallen auf Depositen 31,67 (i. V. 29,68) Millionen Mark, Nostroverpflichtungen 0,30 (0,78) Millionen Mark. Guthaben deutscher Banken 3,39 (1,93) Mil lionen Mark, sonstige Kreditoren 12,95 (11,63) Mil lionen Mark. Im einzelnen sei erwähnt, daß inner halb 7 Tagen fällige Depositen 25,20 (24,46) Millionen Mark, ebenso fällige sonstige Kreditoren 9,71 (7,91) Millionen Mark ausmachten. Die Akzeptschuld stieg von 7,07 auf 8,23 Millionen Mark. Haben sich so die gesamten laufenden Verbindlichkeiten von 51,09 auf 56,54 Millionen Mark erhöht, so konnten die liquiden Mittel nur von 10,50 auf 12,80 Millionen Mark vermehrt werden, so daß der Status in der Tat als angespannt bezeichnet werden muß. Im einzelnen sind zu den greifbaren Mitteln gezählt: Kasse, Sorten und Coupons 0,36 (0,32) Millionen Mark, Wechsel 10,45 (8,15) Millionen Mark, Nostrogut- haben bei Banken und Bankfirmen 0,67 (0,76) Mil lionen Mark, Vorschüsse auf Waren 55000 (62 000) Mark. Von den übrigen Aktiven ist zu erwähnen, daß die Effekten von 7.33 auf 6,66 Millionen Mark zurückgingen, insbesondere die heimischen Anleihen von 4.38 auf 3.38 Millionen Mark. Erhöht haben sich die nicht börsengängigen Wertpapiere von 0,47 auf 1,19 Millionen Mark. Konsortialbeteili gungen betrugen 1,40 (1.28) Millionen Mark. Ent sprechend der Interessenahmc der Bank an kleinen Bankfinnen stieg die dauernde Beteiligung an solchen von 42.80 auf 46,50 Millionen Mark. Von den Debitoren, die 46,50 (42,80) Millionen Mark ausmachten, werden 31.38 (29,55) Millionen Mark als gedeckt und 15.12 (13.25) Millionen Mark als unge deckt bezeichnet. Der zum 15. August einberufenen Generalver sammlung. die bekanntlich auch über die Erhöhung des Aktienkapitals um 5 Millionen Mark beschließen soll, liegt noch ein nachträglicher Vorschlag des Aufsichtsrats vor: Die Satzungen sollen dahin ab geändert werden, daß statt auf 20 Jahre fernerhin auf 10 Jahre Gewinnanteil- und Erneuerungsscheinc den Aktien heigefügt werden. § Deutscher Bankbeamten-Verein. Die soeben eischienene Augustnummer der ..Bankbeamten-Ztg.“ bringt einen energischen Protest gegen das bekannte Rundschreiben des Kriegsministeriums, in dem der Versuch gemacht wird, verabschiedete Offiziere in größerem Maßstabe im Handel und in der Industrie unterzu bringen. Das Blatt weist u. a. darauf hin, daß in den Kreisen der Kollegenschaft genügend Persön lichkeiten auch für gehobene Stellungen vorhanden seien und daß durch das Hineinschieben von ehe maligen Offizieren das Vorwärtskommcn und die V er d i en s t m ö gl i chk e i t e n der Bankangestellten sehr erschwert wer den würden. Schon jetzt sei ein starker Andrang von Angehörigen anderer Berufe zum Bankgewerbe zu verzeichnen, und da die Gehaltsforderungen mei stens sehr niedrig seien, so werde die Position der Bankbeamtenschaft, die ohnehin keineswegs als glänzend bezeichnet werden müsse, bereits dadurch gedrückt. In gleicher Weise werde das Eindringen verabschiedeter Offiziere wirken. Schließlich wird mitgeteilt, daß sich der Vorstand an den Zentral verband des Deutschen Bank- und Bankiergcwcrbcs gewandt und diesen ge beten habe, auf die Bankfinnen einzuwirken, daß dem Wunsch des Kriegsministcriums nicht ent sprochen werde. 8 Die Österreichisch-Ungarische Bank hatte ultimo Ju.i die geringste Zunahme des Geldbe darfes seit den letzten fünf Jahren. Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres nahm der Eskompt um ungefähr 50 Millionen ab, der Lombard nahm um 10 Millionen zu, so daß gegenüber dem 31. Juli 1912 der Saldo des Eakompt- und Lom- bardgeachäftä um 40 Millionen Mark zurttckblieb. $ Amerikanische Edelmetallbewegung. In der vergangenen Woche wurden nach den vereinigten Staaten 627 000 Doll. Gold und 199 000 Doll. Silber eingeführt; ausgeführt wurden 633 000 Dollar Silber. Nontangewerbe. XX Deutsch-Luxemburgische Bergwerks-Gesell schaft. Wie wir drahtlich erfahren, dürfte die Mitteilung, wonach die Dividende um 2 Proz. er mäßigt werden soll, nicht den Tatsachen entsprechen, da weder der Aufsichtsrat noch die Verwaltung Stel lung dazu genommen hat Der Abschluß ist noch in Arbeit und wird frühestens im September dem Aufsichtsrat vorgelegt werden. Der Uebcrschuß selbst ist nicht unwesentlich größer als im Vorjahr und würde bei Vornahme sehr um fangreicher Abschreibungen sogar eine höhere Di vidende als im Vorjahr (11 Proz.) gestatten. Es wird aber von der ganzen Börsenlage und von den allgemeinen Marktverhältnissen abhängen, in welcher Höhe der Aufsichtsrat die Dividende in Vorschlag bringen wird. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß eine kleine Ermäßigung eintreten wird. XX Dividendenerhöhung beim Meggener Walz werk. Der in der Aufsichtsratssitzung vorgelegte Abschluß ergibt nach einer uns zupegangenen Draht Meldung einen Rohgewinn von 426 846 dl. Dem Arbeiterunterstützungsfonds sowie der Talonsteuerreserve wurden wie im Vorjahre je 5000 dl überwiesen. Der Delkrcderefonds wurde mit 4000 (i. V. 0) dl dotiert. Für sonstige Abschrei bungen wurden 20 000 dl (w. i. V.) aufgewendet. An Dividende bringt der Aufsichtsrat 12 Proz. gegen 10 Proz. im Vorjahre auf die alten und 6 Proz. auf die neuen Aktien in Vorschlag Auf neue Rechnung wer den 109 244 M gegen 62 728 dl übernommen. XX Ruhrkohlengewerkschaft Lothringen. Nach einer Drahtmeldung unseres rheinischen Kor respondenten beträgt der Betriebs Überschuß im II. Quartal 1054 733 M gegen 1255 085 dl im Vorquartal. Als Ausbeute gelangen wieder 500 dl pro Kux zur Verteilung. XX Gewerkschaft Johann Deimelsberg. Wie wir drahtlich erfahren, belief sich der Be- triebsüberschuß im 2. Quartal auf 320249 dl gegen 248 059 'dl im Vorquartal. Als Ausbeute gelangen wieder 100 dl pro Kux zur Verteilung. Der Bestand per 30. Juni beträgt 692 810 dl gegen 533 362 dl am 1. April d. J. XX Hasper Eisen- und Stahlwerk. Wie uns drahtlich mitgeteilt wird, hat der Aufsichtsrat beantragt, auf das um 3 Millionen Mark erhöhte Aktienkapital bei verstärkten Rücklagen und er höhtem Vortrag eine Dividende von wieder 12 Proz. zur Ausschüttung zu bringen. Die B e - schäftigung ist zurzeit unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Marktverhältnisse befriedigend. Das neue Grobblechwalzwerk wurde Mitte Juli in Betrieb genommen; der vierte Hochofen wird noch im Laufe dieses Jahres fertig werden. § Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein. Die"Gesellschaft ist in den Ausnahmetarif für Kohlen-, Koks- und F.rzbezug aufgenommen worden, wodurch für sie nicht unerhebliche Frachten ersparnisse eintreten. § E. F. Ohles Erben, Akt.-Ges. in Breslau. Der Jahresgewinn stellt sich auf 525180 (i. V. 490 685) dl. Davon soll der Reservefonds mit 50 000 (41138) dotiert werden. Die Abschreibungen sind etwas reichlicher bemessen und die Dividende wird wieder mit 16 Proz. vorgeschlagen. § Kupferstatistik. Wie wir bereits in der Morgen ausgabe mitgeteilt haben, betrugen die gesamte n europäischen Kupfervorräte nach der Statistik der Londoner Firma Henry R. Morton & Co., Ltd., Ende Juli 35 627 t. Seit Jahresbeginn haben dij Vorräte eine Minderung um rund 7600 t erfahren, wie aus nachstehender Uebersicht her vorgeht. Es betrugen nämlich die Vorräte (in Tonnen): Ende Dez. 1912 43 241 31. Januar 1913 43101 28. Februar 1913 44673 31. Mürz 1913 45074 30. April 1913 43 828 31. Mai 1913 . 40187 30. Juni 1913 / 38196 31. Juli 1913 35 627 Stoffgewerbe. § Gebrüder Wolf, Garnfabrik in Naundorf. Die Firma teilt mit. daß sie die Herren Alfred Wolf und Friedrich Wolf als Teilhaber aufgenommen habe. § Am Baumwollgaramarkt in M. - G 1 a d b a c h herrschte sommerliche Geschäftsstille. Die Beschäf tigung der Spinner ist abgeschwächt, die Preise für Warps und Watergarne stellten sich 2 Pf. pro Kilo gramm billiger. § Zur Lage des Bradforder Weltmarktes wird uns t unter dem 31. Juli geschrieben: Das Geschäft verlief in dieser Woche in den in unsenn letzten Bericht ge schilderten Bahnen. In Merinos hält sieh die bessere Tendenz aufrecht und sind hier und da höhere Preise durchgesetzt worden. Auch in Croßbrcds sind Preise fest behauptet. Aufträge laufen zahlreicher ein. sind jedoch quantitativ noch klein. Die allge meine Stimmung bleibt vertrauensvoll, zumal da jetzt die günstige Gestaltung des amerikanischen Tarifs gesichert erscheint. Englische Wollen liegen ruhig. Der Konsum ist angesichts der unverhältnis mäßig hohen Werte für unsere heimischen Wollen sehr zurückhaltend. $ Amerikanischer Baumwollstand. Aus Wa shington wird gekabelt: Die Abteilung für land wirtschaftliche Produkte veröffentlicht heute ihren Monatsbericht über Baumwolle, dem wir folgende Einzelheiten entnehmen: Der allgemeine Durch schnittsstand betrug Ende Juli 79,6 Proz. gegen 81.8 Proz. Ende Juni des Jahres, 76,5 Proz. im Vor jahre und 89,1 Proz. im Jahre 1911. Der Durch schnittsstand hat sich daher gegen den Vormonat um 2,2 Proz. verschlechtert und stellt sich um 3.1 Proz. besser als zur gleichen Zeit des Vor jahres. Nach dem Wochenbericht des „Financial Chro- nicle“ ist im Laufe der veigangenen Woche die Witterung in den meisten Distrikten günstig ge wesen. Regen ist über einen großen Teil des Baum- woilgebicts niedergegangen. Mit Rücksicht auf die Witterung sind die jungen Baumwollpflanzen in Texas von guter Beschaffenheit. Berichte besagen, daß im südwestlichen Texas Regen erwünscht sei, anderwärts ist der Stand der kommenden Ernte gut. Transportwesen. £ Der Norddeutsche Lloyd hat nunmehr die be reits angekündigte Errichtung seiner Filiale Emden vollzogen. Es ist zu begrüßen, daß der Norddeutsche Lloyd seine geschäftliche Tätigkeit in dem jüngsten Nordseehafen auf die formelle Basis stellt, welche nach dem Handelsrecht die voll gültigste Vertretung einer Aktiengesellschaft dar stellt, nämlich die Form einer eigenen Zweignieder* lassung. Betriebsausweise. § Straßenbahn Hannover. Straßenbahn: Juli 530 823 (i. V. 506 639) dl-, seit 1. Januar 3 706 793 (3 535 169) dl. - <) m n i b u s g c s c h ä f t : Juli 12 871 (i. V. 11561) <*: seit 1. Januar 70 234 (78 894) dl. — Licht und Kraft: Juni 54 750 (i. V. 36 704) dl', seit 1. Januar 473 587 (370 525) dl. — Güterbeförderung: Juni 32 207 (i. V. 41187) Jf; seit 1. Januar 201 266 (228 028) 8 Aachener Kleinbahn-Gesellschaft in Aachen. Die Betriebsergebnisse vom 1. Januar bis 31. Juli betragen 1625 400 (i. V. 1501015) dl. $ Anatolische Eisenbahn. Die Einuahmen be trugen in der Zeit v o m 9. b i s 15. Juli 226 718 Fr., d. i. gegen das Vorjahr weniger 52 614 Fr., und seit 1. Januar 6003 652 (— 1271412) Fr. § Pennsylvania-Bahn. Juni: brutto 4- 1 910 000 (i. V. + 42 873 000) Doll.; netto —• 1 252 000 (mehr 2 518 000) Doll. § Chicago-Milwaukee and St. Paul-Bahn. .1 uni: brutto + 832 000 (i. V. 11 748 000) Doll.; netto + 150 000 (7 346 000) Doll. Verschiedene Gesellschaften. § Bruno Glühkörper Akt.-Ges. in Liqu. Auf dei Tagesordnung der zum 30. August anberaumten Ge neralversammlung steht u. a. auch ein Antrag auf Geltendmachung von Regreßansprüchen. § Rheinische Metallwaren- und Maschinenfabrik. Die rückständigen Dividendenscheino sollen den Aktionären nach Absicht der Verwaltung durch Schuldverschreibungen abgelöst werden. In der bevorstehenden Generalversammlung soll hier über Beschluß gefaßt werden. Es ist aber fraglich, ob durch diese Transaktion die Interessen der Aktionäre nicht geschädigt wer den und ob ferner die Operation an sich nicht ge setzlichen Bedenken begegnet. Da die Verwaltung keine Einzelheiten über das erwähnte Vorhaben be kannt gab und sich auf Ersuchen aus Aktionär kreisen um nähere Mitteilungen weigerte, vor der Generalversammlung solche zu geben, so wird über ein Verfahren mit Recht Klage geführt, das mit den Rücksichten, die man den Aktionären schuldet, nicht in Einklang zu bringen ist. XX Gebr. Goedart, Akt.-Ges„ in D ü s s e 1 - do r f. Die Aktien dieser Gesellschaft sind im Laufe von einer Woche über 30 Proz. gestiegen, und zwar auf Gerüchte bin, wonach die finanziellen Differenzen mit Brasilien geschlichtet und die strittige Summe an die Gesellschaft bezahlt worden sei. Wie wir hierzu von unserem dortigen Korrespondenten drahtlich erfahren, entbehrt dies Gerücht jeder Begründung und die Verhandlungen sollen noch schweben. Der Geschäftsgang bei dem Unter nehmen wird im allgemeinen als normal bezeichnet. § Salpeterwerke Gildemeister, Akt.-Ges. in Bre men. Der Gesellschaft ist die Genehmigung erteilt worden, 5J4proz. Schuldverschreibungen auf den Inhaber im Gesamtbeträge von 5 000 000 dl in den Verkehr zu bringen. Vermischtes. § Die Ernieaussichten in Deutschland dürfen, wie der Wochenbericht der Preis berichts steile des Deutschen Landw'irtschafts- rats ausführt, im allgemeinen als befrie digend, teilweise als gut angesehen wer den. Im Westen und Süden hat endlich warmes und trockenes Wetter die gefahrdrohende Regen periode abgelöst und die Hoffnungen auf eine mitt lere' und gute Ernte neu belebt, wenn auch die Ein wirkung der Nässe auf die Qualität des Getreides wohl nicht ganz ohne Einfluß geblieben sein wird. Nur stellenweise, wie aus der Rheinprovinz, sind auch in der letzten Woche noch Klagen über die Andauer der regnersichen Witterung laut geworden. Im Osten dagegen und in verschiedenen Bezirken Mitteldeutschlands, wie im Königreich Sach sen, ist die Ro sgen er n t e durch Niederschläge verzögert. Ueber zu große Trockenheit ist nur noch vereinzelt, wie in Brandenburg. Pommern und Mecklenburg, berichtet. Die Niederschlagsmengen vom 25. bis 31. Juli überschritten im Regierungs bezirk Gumbinnen, ferner an verschiedenen Stellen von Westpreußen. Posen. Schlesien und Bayern 25 mm, in den meisten andern Gegenden Ost- und Mitteldeutschlands sind zwischen 10 und 20, im Nordwesten und Süden jedoch im allgemeinen we niger als 10. im westlichen Küstengebiete, des gleichen in Elsaß-Lothringen. Baden und Württem berg an vielen Orten sogar nur 1 bis 3 mm oder über haupt keine Niederschläge gefallen. W i n t c r r o g g c n ist schon viel geschnitten, aber erst zum Teil eingefahren. Während auf den besseren Böden «ler Ertrag sowohl nach Quantität als auch nach Qualität als ein mittlerer bis guter bezeichnet wird, ist für die leichten Böden vielfach nur ein geringer Ertrag und ein kleines Korn beob achtet. Der Winter weizen hat weitere Fort schritte gemacht und wird voraussichtlich in nächster und übernächster Woche schnittreif werden. Ver einzelt wird bei ihm nach wie vor über Steinbrand und Rost geklagt. Die nur in geringem Umfange gebaute Wintergerste ist geborgen und hat einen mittleren bis guten Ertrag gegeben. Oie Sommergerste wird vielfach geschnitten und verspricht gleichfalls einen mittleren Ertrag. Das Schmerzenskind bleibt im Norden und Osten der Hafer, während sein Stand im Westen und Süden im allgemeinen vorzüglich ist. Ueber starkes Lagern des Getreides ist in der letzten Woche auch im Osten vielfach geklagt worden. Die Wiegen haben sich im allgemeinen günstig weiter entwickelt, während die Kleefelder mehrfach nur geringes Wachstum zeigen. Die Heuernte ist der Menge nach befriedigend bis gut. aber vielfach gering wertig. Von den Hackfrüchten haben die Rüben den besten Stand, während die Berichte über die Kartoffelfelder sehr verschieden lauten. Die Spätkartoffeln haben meistens Fortschritte gemacht, während die Frühkartoffeln mehrfach die Blattroll- krankheit zeigen und nur geringe Erträge liefern. Auf den schweren Böden macht sich die Kartoffel fäule bereits mehrfach bemerkbar.
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