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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.08.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130802026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913080202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913080202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-02
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Monat
1913-08
-
Jahr
1913
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flbend»flu9gobt • für leipjig und Dorort* durtf» unferc Crflger und JU0“P*• V* • 0p»diteur*2 maltäalld»ine flau»gcbcadjt:00 Pf. monatlich, 2.70 Hit. Bterteljdbrlld). ßcl unfern Silialtn und Rnnabmt- fteUen abge^olt: 71 Pf* monatlich, 2.23 ölt. oi*rttljdbrlid). Durd) dl* Poft: Innerhalb Veutfdjland* und der d*utfd)*n Kolonien »lertcljäbrlld, 3.0010t., monatlich 1.20 ölt., ausfchlitßlicb po|tb*|t*Ug*ld. Da* Zeipjlg** Tageblatt erfchtint 2mal täglid», 6onn« u.Jtiertag&nur lma( Rcdattion und eefchdftoftcllt*. ^ohanniogalfc Ör. «. $crnfprc<h»Rnfd)luß tlr. 14692, 14693 und 14694. Amtsblatt bes Rates unb bes Polijeiamlxs btx <5 tobt Icipjio 107. Jahrgang flnjeigenperlfr: ooa aueuMirte 30 Pf., RtHamcn 1.20 löt. 3nfrrat* oon O*l)örd*n Im amtlld>*n feil 61* Pctltjril* 30 Pf. 0*fchdftoanj*igrn mit pianoorfdtrlft im Prtift erhöbt. Rabatt nach <arif. Sellagegtbübr: Sefamtauflag* 3 mt. pro laufend extl. Poftgebübr. leilbeilag* höher. Rnjeigeniftnnabme: ^obanniogaffe*, bei fdmtlidjtn JlUalen und allen Rnnoncen>fxpedltfonen de* Jn, und Ruotande*. Sertiner Redattlon: 3n den Jetten 9. Jernfpr*d)«flnr<hlu8: Rmt öloablt tlr. 497. fit. 388. ßonnabenö, öen 2. Huguß. 1913. Der Cao des Ultimatums. K.nt heutigen (Sonnabenb foll nun ber längfr angefünbigte Sdjritt ber europäifdjen Diplomatie in Äonftantinopel erfolgen, will jebc einzelne <^rofjniad)t ber Tüttel ifjv fdjärfftcö Käßfullen über ifjre Dlufleljnnng gegen ben Gonboncr Ver trag auofprcdicn. Ilfijuoiel i|i ja in ben lepten Stagen nicht über bic Kttion bcö curopäifdjen Monjcrtd befannt geworben, unb jclbfr bic Bot» fdjaftertonferen^ mußte fid) mit ber jeftftcllung begnügen, baß bi$ jum greitag bic 'Jlbrianopcler grage in aber and) gar nidjtä ifjrer Göfung näßergerüdt fei. Diefc läljmenbe Ungewißheit über bao Verhalten ber (Großmächte ift roofjl and) bic Urfadjc, baß allerlei (ScnfationSnadjricp- ten über bae> (Sdiirffal beö nunmehr in tiirti» [djen Jpänbcn befinblidjcn ?lbrianopcl§ aiiftaudjtc. Sill man Wiener Kleidungen (Glauben fdjenfen, wirb bie einftige gefrnng ©djüfri pafdjcid jwi» fdjen Dürfen unb Bulgaren geteilt, verläßt man fidj aber auf parifer jJcadjridjtcn, fo erfährt man, baß bic Pforte von einer Teilung ber alten Bulgarcnftabt nidjtS roiffen ivill. 'Jllfo Untlar- heit überall! 2ßir fürdjten, baß audj ber heutige Tag verftreidjeii wirb, oljne bie langerfehnte Klarheit gefdjaffen ju haben. $nt einzelnen mclbet ber Draht: Teilung oder nitbtteilung Höriannpels. Baris, 2. Kugufr. 3« ber Variier ottomanifdjen Botfdjaft hat man Kenntnis erlangt von ben Bc« mühungen mehrerer Großmächte, bie türtifch’bulgarifdje ©re 113 frage auf friedlichem 'Iß c g c au löfen; aber ben leitenben Greifen in Konfrantinopcl erfdjeint feiner biefer Vorjchläge durchführbar. Der neultdi Aur Disluffion gefreute Kusweg, Stabt unb B e a i r t Kbria» n 0 p e l Atntfdjen ben Dürfen unb '-Bulgaren au teilen, mürbe nad) ottomaniidjer Knfidjt heute ben größten Sdjwierigteitcn begegnen, ©in freunbnad)barlid)cs Verhältnis zwifchen ben Ve» hörben ber au fd>affenbcn beiben Stabthälften fei wohl vorläufig nid;t au erreichen. JBicn, 2. Kugufr. 3n türtifchen biplomatiidj.cn Kreifen wirb erflärt, baß bie Dürfet Kbrianopel weber verlaßen fönnc noch wolle, baß fic aber auch heute nod) bereit fei, ben feinerzeitigen Vorjdjlag ber Kcgicrung Klahmub (Sdjeffets an,,u = nehmen, wonad) 2lbrtanopel geteilt wer» ben, unb ber mohammebanifefre Deil mit ben 'JRofdjeen unb ffiräbern türfifd) bleiben, ber anbere Deil an ^Bulgarien fallen folle. Kuinith-ößerreithtftitts (Binoetnehmen gegen üie Türkei. '-Paris, 2. Sluguft. SRach einer '-Petersburger 'Pri» vatmelbung bes „Dcmps“ feien bie erneuten Ve= ftrebungen ber öjtcrreichifchen Votjchaft, ein ge» meinfames (Eintreten Ülußlanbs unb Deitcrrcirfjs jugunften ^Bulgariens ju erjielen, nicht erfolglos geblieben. Die Spuren biefer neu» gesoffenen ©inigfeit würben fidj, fo heißt es, fo» wohl bei ber Sonboncr Äonferenj wie ber Vutarefter äußern, boefj bleibe es fraglich, ob ein fold)cs feßarf umgrenAtcs Einvernehmen ber beiben Äaiferreidje bie Buftimmung Defterreichs aud) Au einem even» tuellcn ifoliertcn Vorgehen Kuß» lanbs berDürfei gegenüber einfcßließen würbe. 3n bem Petersburger 3JI i n i ft e r» rat unter ÄofowAews Vorfiß würben alle Kläglich» feiten erwogen, bic Vforte jum Verjicßt auf Slbria» nopel ju bewegen. Gin energifdjer Schritt ber ruffifchen Diplomatie fteßt in Äonftan» tinopel unmittelbar bevor. Tie 33otfc&(ifter unb bad albanifdfre Statut. Sonbon, 2. Sluguft. SBie bas Kcuterfdje Sureau melbct, bauerte bic Sißung ber Votfchaftervereini» gung am gestrigen Kadjmittag ungefähr Awei Stun» ben. Sic vertagte fid) bann auf Dienstag. 3)?an hofft, Dienstag mit ben Slrbciten fertig au wer» ben. Die Sotjchafter erörterten bie Srage ber albanifchen ©cnbarmeric. Da Schweben, bas ’iahlrcidje Offiziere in Kcrfien hat, nicht in ber Sage ift, eine wahrfcßeinlid) beträchtliche 2ln,’)0hl DfjiAiere für 'Albanien au ftellen, hat bie ÄonferenA bcidjloffen, jid> an .<> 0 11 a n b au wenben. Die Sot» fdiafter erörterten ferner bic fragen ber epirotiSen Grcn ( ’,e unb ber 91 e g ä i f dj e n 3 «1 e l n. ©ine Vor» läge, bie auf bieie fragen VeAug nimmt, würbe ab» gefaßt, um ben Klädjten vorgelegt au werben. Klan hofft, baß man in ber nächsten Sißung au einer Söfung gelangen wirb. SB i e n, 2. üluguft. SBie aus ßiefigen biplomati» feßen Steifen 3ßrem Sorrefponbenten mitgeteilt wirb, ftanb bic VotfchaftertonfercnA in Sonbon unter bem Ginbrucfe ber italienifch>fran38jifihen Differenzen bezüglich ber Sübgrenze Albaniens, bie fid) immer fdjärfer zufpißen. Gs ift f t h r fraglich geworben, ob fithnoth cineGinigung werbe erzielen laff en. Die Knsfidjten bazu finb bie bentbar geringjten. Der Verfud) hierzu fall aber in einer in ber nächften %Bo<he ftattfinbenben Votfdjafterfonferenz noch ein« mal unternommen werben. Kuch über bie in ber 2lbrianopel>3rage ju unternehmenben Schritte ift man vorläufig nod) nicht um einen Schritt weiter getommen. Die Sage h«t fid) gegen geftern niiht im geringsten ge» änbert, alles ift nod) in ber Schwebe. Die frieöensknnfeteiB. Vufarejl, 2. Kugujt. Die Sriebcnsfonfercnz ift, nad)ber.i bas ^Srotofoll ber vorhergehenden Sitjung gebilligt und unterzeichnet worben war, auf heute vertagt worben. Der ^Präfibcnt Kl a j 0 r e s c u brüefte bie fjoffnung aus, baß bie ©rörterun» gen ber Sonberfommiffionen bis bahin zu greifbaren Grgebniffen geführt haben wür» ben. — Die Äonferenz ber bulgarifcßen unb rumänifchen Delegierten über bic '-Mn fprüdje ^Rumäniens ift ebenfalls auf heute vertagt worben. Klilitärifchc Sachvcr ft änbige beiber Parteien werben ben ßauf ber neuen (Dritter Verhanblungstag.) Serlin, 2. 2lugufr. Der Vorfißcnbc, Dbcrft $auff, eröffnete um 9,15 Uhr bie Sißung. Die Deffentlid>icit wirb wieberhergeftellt. Vor Gintritt in bic Ver» hanblung bemertt ber Vcrhanblungsleiter. baß bic Hoffnung, ben Vrozcß in biefer 2üod>e zu Ende zu führen, leiber zufchanben geworben fei; er hoffe aber, wenigftens heute mit ber Veweis» auf nähme fertigzuwerben, unb er bitte bie Verteidiger, ihn in biefem Veftreben zu unter- itütjen. Der Verhanblungsleiter fragt bann bic Mn» gctlagten ber Keihc nach, ob fic 'zugeben, Vranbt Klaterial über cus freien 'Jlusfchrcibungen jtam» menbe Äonfurrcnzprcifc geliefert zu haben. Sdjmibt Drocfc, öogc unb Vfeiffer bc ft reiten bics, wäfjrenb bic a n b e r c n Slngetlagten zugeben, Vranbt mit derartigem Klaterial verleben zu haben. Gs wirb bann fcftgeftcllt, baß D r 0 e i c bereits im 3 a b r e 190«, aljo zu einer 3eit, wo er mit Vranbt noch in feiner Verbindung ftanb, a n Ä r u p p ein 'Unftellungsgefuih geridjtet hot. Grenze erörtern. Da cs fid) babei um eine rein ft ra teg t fdj c Jragc banbclt, ift bic rumänifche Kegierung cntjd)lofieii, ben Gntfdjcibungen, bie bie militärifchen Sachvcritänbigen treffen werben, genau ZU folgen. .Heine Jtubienz ©efchows beim 3 aren ? '-Petersburg, 2. 'Jluguft. Die hiejipe bulgarijchc Klifiion b e m e n t i e r t bic in ber 'preße verbreiteten Gerüchte, baß ©eid;ow vom R a i f c r in 'p c t c r h 0 j in Slubicnz empfangen worben fei. Die Schließung bes Vosporus. 'Petersburg, 2. 'lluguft. 'Betreffs ber 'Jlacbrid)t, baß bic Pforte bie Durchfahrt burd> ben Vos» porus für öanbelsfchi’ffe gefperrt habe, ift bic petersb. Del.»9lgcntur ermächtigt, zu crflären, baß bie Kiccrcngc vorübergehend durch bic türtifihc Regierung gefperrt worben ift wegen einiger Slcnberungen im Dienftc ber Jorts, bic bie Kleet» enge bes Vosporus bcfdjüßen. Die Klccrengc war einige Stunden gejdjloifcn. Darauf würbe bic freie Jahtt für bie Schiffe w i c b c r h c r g c ft c 111. Kidjtsbeftowcniger hat bic ruffifdjc '.Regierung bic Pforte darauf aufniertfam gemacht, baß bic Sdjlie» ßung ber Kiccrcngc felbft für fo furze Dauer unge» feßlid) fei. Die Sirma antwortete in einem Schreiben vom 11. Öftobcr 190«, baß zurzeit in ihrem 'Betriebe eine paffenbe Stellung nicht frei fei, baß Droefc aber auf bie '-Unwärterlifte gefeilt fei. und baß fic ihm emp» fehle, fein Gefuch fpäter zu wiederholen. ^Rechtsanwalt Ulrich: 3. n ber prefjc ift bc» hauptet worben. Droefc habe jid) von 'Brandt öfters regaliercn laßen unb aud) Gelbgejchenfc angenom» men. Gs liegt hier eine Verwechfelung mit einem anderen 'Ungeflngtcn vor. 3d» lege deshalb 2Bert auf bic ffeftitcllung, baß Droefc von Vranbt nicht einen G r 0 j d) c n angenommen unb ebeniowenig in Unteriucfrungshaft geieffen hat. 'Hct Aufruf her 3ciin:n «Irnu 'Brandt teilt 3engc Vranbt mit, baß feine Gattin z u 1 a m » mcngebrodicn fei unb n i d) t crfdjciitcn fönne. Der bcljanbclnbe Slrjt, Dr. SBangemann, ber zu heute mittag als 3eugc gclaben ift. teilt brief» lidj mit, baß grau Vranbt geftern völlig crfchöpft nad) £>auic gebracht worben fei unb vor 48 Stunden faum vernehmbar fein würbe, ba fic längere 3 c i t bewußtlos gewejen fei. Der Vcrhanblungsleiter gibt jobann ein Schrei» ben bes Kedjtsciiwalts Tr. Ööwenftcin betannt, Der Krupp ®ine tote ßtaitt. Ginc Keijecrinnerung von ©tto Sdjabbel. „gerrara.“ Seife, zögernd fafr, fließt ber Käme über bic Sippen. Durch bic Seele flattert hauchäljn» licf> ber Älang einer halbocrwchten Kiclobic. 'Uus verfunfenen Grüften fteigt fic auf, zitternd vor bem Glanz ber Erinnerung. Gin feierlicher Don ftrahlt in ihr von fürftlidjcr Pracht unb wölbt fid) zum 'Bogen fünftlerifchcr Größe unb Unvcrgänglidjieit. Sic Hingt groß unb itolz wie eine £>erolbsfanfare, bic ,-u höflichen geften unb Spielen labet . . . Unb fic jpiegelt ben wehmütigen Kiunb eines Dicfjters, befjen ecbnfucfjt leibcnfcfaftliih zudenb ins Unenb» liehe greift . . . Unb rührend haucht fic ihre Seele aus, flehend wie bas Bitten eines Äinbes: 2Bic eine Slngjt vor bem lob, vor bem Vergeffenwcrben . . . Seudjtcnbe Kamen heften fidj in ber Grinnerung an bic Spuren gerraras. Kamen von unftcrblichem Kuhm, deren Daten bie Ewigfeit erfüllen. Ein Ke» gentengeichlcdjt, bas Eite h’‘Cß, ftanb an ber Spitze; ein hodifinniger 2lbcl. oft eigenwillig, aber mit vieler Ehrfurcht vor bem Keich ber Äunft. Kian bentt an lafjo. Kud) an Goethe bentt man — weil biefer fafr eine Vorbedingung bes andern ift: baß wir ihn ten» nen. (3d) mußte mtdj aud) bes 3°frPh Äainz er» innern, weil id) mir bic Verfinnlidjung biefer Gcftalt auf ber Vüljne nicht anders oenten tann als allein burd) bic zwingende Scnfibihtät bes virtuofen Gc» fralters.) Savonaroia würbe in gerrara geboren unb Slriofr frarb bort. Die Gefchidjtc zaubert uns ein burd) feinen Keich» tum ben engen Kähmen faft zerfprengenbes Vilb von gerraras Glanz unb Größe, von feinen gürjtcn unb von feinen Zünftlern vnr. Slbcr nur ber Karne lebt noch: mübe, felig in Dräumcn. Ein Stüd zerfchliffc» nen Vrotats, bas einem einmal in bic fiänbe fällt, wenn man in ber Iruhc nad) alten Kfujtcrn unb Seichnungeit fcrfcht . . . gerrara ift tot. Eine tote Stabt. 3 m Iraum ichon batte id» fic gefchen, biejc tote Stabt. Ueber Ihre oben pläße hatte mich fä)on einmal, im Traum, bic f>anb eines greunbes geleitet, an verlaßenen paläden vorbei, beren $öfe ganz in Glpzinienblütcn getaucht unb non ihrem füßlichen Dufte überhaucht waren, an 'Brunnen vorbei, benen bas Spiel erftarrt mar. 3etjt aber habe ich gerrara wirtlich bcfud)t. Da» mals tarn es zu mir. Kun ging id) zu ihm — bic Klelobic feines Kamens, ber Kciz. bes Schweigens lodte mid) feltfam bohin. Unb id) fanb alles fo, wie id) es wußte. SBcite Bläße lagen vom Sonnenlicht überflutet. KW feiten juchte über biejc Steine, aus beren gugen bas Gras emporfchoß, ein guß feinen 'JBcg. Sehen vor ber Einfamfeit. fürdjtenb, Schlafenbc zu erweden. ging ich darüber hin wie über einer großen Grab» frätte, bog in Straßen unb Gaßcn ein unb fchautc zu ben palazz» hinan. Tobestraurig unb bitter iteljen bie ba, verwittert unb vom Sliter mit tiefen gurchen durchzogen. 3hre nüchterne Vatfjtcinqotit hat etwas Trotziges, ÜEehrhaftcs; man hat mehr ben Einbrurf vom ©ejdjmact am Soliden, als non bem Gefallen an ber zierlichen Entfaltung ber Äünfrc. Die genfrer unb Türen find mit Brettern vernagelt, fo baß bie Gcbäubc ungeheuren Särgen zu gleichen jeheinen. Stumm iprethen ßc bic Sprache ber Erinnerung, lebenbige Kusrutungszeichcn von einftiger Größe unb Sjerrlicfrfeit. Sanaiam gehen fte ihrem Enbe ent» gegen, bis eines Tages fein Stein mehr auf bem andern liegt . . . Ucbcrall in biefen Straßen, auf ben Bläßen bangt bas Schweigen. Kusgefrorbcn bie Käufer; lein Kienidj begegnet einem. Sßciß von ber Sonne beleuchtet, frarren bic Bläße; hier unb ba ein großer Schatten» flcd, in bem man gerne untertaucht. Die feierliche Stimmung biefes großen griebhofes bannt bas Gc= müt: frumm ahnt es bic Größe ber Vergangenheit. Der fcfrweiqcnbe Äummcr biefer Stabt erbriidt einen. 9Bie aud) Goethe, ber zum erfreu Kialc während ’uincr 3talienreijc eine „Krt von Unluit" in feinem Tage» bud) notiert, ergriffen würbe. Traurig, mit einem müben ©efüljl wanbeit man davon, bem Geben zu, bas, ein paar Straßen entfernt, auf neuen SBcgcn neue Kfcnfcf/en jagt. gerrara ifr tot. 3uwcilen nur gleitet ber Älang feiner traurigen Ktclobic zitternd burdj bic Seele... Der Bilfterhhntuft ö er (B ift n balj nab teile. Km 11. 3uli tagte, wie wir feineqeit berichteten, in £ e i p z t g bas Bteisgerid)t über bie Ein» fenbungen zum zweiten UBettbewerb für Stein» Zeichnungen als Scfjmucf von Gifenbahn« a b t c i 1 e n. Kachbem bie bem erfreu SBettbewerb entframmenben 48 Bildet inzwifchen beraefteHt waren, ift aud) für die 5tünftlerfd)aft bie Kufgabe Harer geworben. Die Ginfenbungen von 333 Äünftlern haben bies nicht nur burd) bie 3ahl, fonbern auch burd) bie Qualität, bie Vertretern war, bewiejen. Von Künftigen waren bem Preisgericht beiaetreten: granz & c i n. £>orft S d) u l z e, Klax Klinger, ißalter Tiem ann mit Kia? Seliger als Vor» fißenber, lernet Dr. llubwig Volt mann. Vor» fteijr bes Deutfdien Vuchgewetbevereins, bie 3nbaber ber gitma K. Voigtlänbers Verlag, Vertreter bes Vunbes Deutfcher Vertehrsnereine unb bie am 'JBettbewerb beteiligten Vertehrsoereine. Von ben eingefanbten Entwürfen würben bie folgenden erworben: 3 Klarinebilber oon Poppe» golterts, Korbernen; Paul Schneider. Veipzig; tiebtid) Kröfd)e»Kpel, Geipjig. Bingen: Der Kläufe» türm bei Bingen oon Sötte Giebing, Bab Sachfa. Bonn: Beethovens Geburtshaus in'Bonn a. Kb. von K. ^ohenfrein, Düffelborf. Braunlage: 'Braunlage im Öberljarz, von Paul Schneider, Geipzig. 'Bremen: Kathans von 9Balther 'Buhe, griebenau. Bremen: Gloijbbampfcr am Kotefanbleudjtturm von 9ß. Suhling, 'Bremen unb 'üßallanlagen von K. Silbitz, 'Berlin, granlfurt a. Kl.: Gefamtanficht, oon Ebitarb Bäumer, grantfurt a. Kl.: Der Cfthafen. oon §ans Schlegel, Geipzig=Schönefclb. öalle a. S.: 'Burg Gicbidjenftein bei £alle a. S., non 'JBalthcr Buhe, griebenau. Jjamburg: Kn bcrKlftcr in fjam» bürg von Gruft Gitner, Sjummelsbüttel. Sjamburg: Vismardbentmal in Jamburg von 3* Kia^crfleifrf), Kltona. Jjannoverfd) • Klünben non K. 'JReßger, S>ann.=Plünben. Ociligenbamm: Kurhaus in $eiligen- bamm von Sßalthct Buhe, griebenau. Kiel: Gcfamt» anficht vom öafen aus gcfchen, von K Giebtte, Potsdam. Köln a. Kl).: 6efam:anfid)t non Kl. Sdjieftl, Klün» eben, und ber Dom in Köln a. Kl), non Kl. Sdjieftl, Klündjen. Geipzig: S)as alte Kathaus non iß Kl a 11 h e s. Geipzig, unb Das 'Böltcrfd)lad)tbentmal in Geipzig von paul S d) n e i b e r. Gübcd; Klartt» plaß in Güberf von 9Balter Buhe, Berlin. Cüne» bürg: Km Sanbc in Güneburg non Grnft Betrieb, Berlin«Stegliß. Klagbeburg: Klter Klartt non SBaltberGünther,Kiagbcburg. '-Mannheim: griebridis» plaß unb Kofengarten non KarlSintwiß, Kieberlößniß pofen: Kathaus in Pofen non paul prött, fingen, Potsdam: Stabtjcßloß in Potsdam non K. Giebtte, Potsdam, Kofrod: Kröpeliner Tor non f>. Dollberg, Bartow b. plau, unb Hafeneinfahrt non '-IBarne» münbe von il. Giebtte, Potsdam, Segeberg: Solbab Segeberg von Iß. Bube, 'Berlin, '-IBarnemünbe: Kn ber Ißefrmole bei üßarnemünbe non gr. preuß, '-BBeißenburg, 'JBeimar: Schiller» unb Goetbcbentmal von K. Seifert, Sonneberg unb Goethes Gartenhaus von ©tto Gngelbarbt, Burg bei 'JJlagbcburg, 3eiß: Das Kathaus in 3eiß von granz graute. Dffenbad). Von ben angetauften Bilbern erhielten bic 15 befren Gntwürfc von folgenden Künftlern nod) bc» fonbcrc Prämien: K. fjoljenftein. Düffelborf; K. Giebfe, Potsdam; Kl. Sdjieftl, Klündjen; SB. Klat« t b e s, Geipzig; Paul S d) n e i b e r, Geipzig; paul Prött, Hagen; gr. preuß, 'Ißeißenburg; K Seifert. Sonneberg; Otto Gngelbarbt, Burg bei Klagbeburg; griebrid) K r ö f d) e = Kpel, Geipzig; Gbuarb Bäumer, grantfurt; Hans Sdjlegel, Geipzig; kalter'Buhe, griebenau; Gtnfr Gitner, Hummelsbüttcl; 3. Klager« fteijd). Kltona. Befonbers gelobt wurbenGntwürfevon: ißalther Bube, griebenau: Theo Blum, Köln a. Kb.; K. Bauer, Klündjen; SB. Kampmann. Elbcrfclb: K. Klbin, Berlin: £> Stabeimann, Klündjen; Paul Sd)n ei ber, Geipzig: Gerhard St). Kaffel; K. prä» ger, Bremen; Karl Sintwiß, Kieberlößniß; Hebwig Sdjäffer, Beilftein; SBillt Schumann, Geipzig; U. Hübner, Iravemünbe, unb g. Stengel, Klarburg; Grnit Gitner, Hamburg; Etid) Unger. Erfurt; g. Höhle. Düffelborf; gran* grante, Daffenbach; g. Klißfelb. Kiel; H- ßinbe, Gßenßaufen; 3. Klager» flcifd), Kltona; G. Eid)horn, ©har [ottenburg; SB. Baring, Kleißcn; paul gif eher, Geipzig; 3ofef 6 l ö d n e r, Geipzig. fimtlt unö Wifrettlfhaft. * Prof. Tr. Tßcobor Betermann •?. Kad) eben vollendetem 78. Gebensjahr ift in D r c s b e 11 ber gefchäftsführenbe Direttor ber Gche»Stiftung. prof. Dr. petermann, gefrorben. Er war ber Sohn bes profeffors ber Botanit unb Kufros am llniveriitätshcrbarium petermann in Geipzig. Kad) Kbfolvierung ber Mitolai» fdjulc ftubierte Theodor petermann in Geipzig Kedjts» unb Staatswi|jenfd)aft. Kls Klitglieb bes uon pro:. Heinrich Ißuttte in feiner Vaterftabt ge» haltenen htftorifchen Seminars tarn er fobann auf beffen Empfehlung nach Dresden an bas Königliche Stenographifdje 3nititut. Schließlich trat peter» mann ganj in bic Kebattion bes „Drcsbner 3ournals“ ein, ber er von 1857 bis 1863 als Kebafteur angehörte. 3n biefer Stellung tarn 'petermann in nähere Vciichungcn mit bem bamaligcn jächfijchen Staatsmininer v. Veuft 3uni Kliniiterialjettetär ernannt, würbe petermann baraur bem Königlich Säihfifdjen Statiftifdjen 'Bureau jU’ geteilt, befien ©bei er non 1863 bis 1874 war. 311 biefem 3ahrc würbe er in ben Kuhcftanb nerfeßt. Die 'Bcrbienite petermanns um bie Gründung ber G c h e» S t i f t u n g ehrte im 3al)ie 1904 die 3uriftenfatultät in Geipzig burd) feine Ernennung zum Dr. jur. ehrenhalber. Klit unverminderter gei» friger griidjc ftanb Brofefior petermann bis fafr an fein Enbe ber Gche»Stiftung vor. ö granl SBebefinbs bramatijdjer Epilog SBie aus Kl ü n eß e n gemeldet wirb, hat grant 'Iß e b c t i n b ein neues Versdrama vollendet, befien vorläufiger Titel „G e i b c n f d) a f t e n" heißen foll. Das Stüd foll als E p i l og zu fämtlidicn bramatiidjen 'IBcrfcn bes Dichters gedacht fein unb in ber nädjitcn Saifon in 9Eien feine Uraufführung erleben. Das Klert« würdige an ber Kleidung ift nur. daß grant 2Bedc> tind feßon jeßt daran geht, einen äußerlichen Kbfdjhiß feines dramatifdjen Schaffens fefrzuießen. Kus ber Gelehrtenwelt. 3um Kettor der Uni« verfität Breslau für das nächitc Studienjahr wurde ber profeffor ber Botanit unb Direttor bes Botanifdjen Gartens Dr. gerbinanb p a x gewählt. Er hat zahlreiche größere unb Heinere Beiträge zur Pflanzcn='JJlorpi)oIogie unb Spftcmatit unb ein weit« verbreitetes „Gchrbud) ber Botanit" veröffentlicht. — Der Ordinarius ber Botanit an ber Univerfität Klündjen Geheimrat prof. Dr. Gubwig Kabltofcr würbe feinem Knfudjen entfprcchcnb von ber Ver pflichtung jur Kbhaltung von Votlefungen befreit. Privatdozent Dr. Dcto Kenner wurde zum außer» ordentlichen proiefjor für Botanit in ber philo« fophiidjen gatultät in etatsmäßiger Ißcife befördert unb ihm bie experimentelle Phpftologie ber pflanzen als Gehraufgabe übertragen.
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