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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.08.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130811026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913081102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913081102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-11
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Monat
1913-08
-
Jahr
1913
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6port und ©pid. immer gern ein volles '-Boot habe Gefdjäftajen bei lebet Öabrt machen. Die Gefahr beim Segeln. Sem Derrn Braget (ju ben Ausführungen in Rr. 403) möchte id) erwibern: 3d) bin 15 Jaßre in Hamburg gewefen unb wat bem Gegelfport auf bet Alfter lehr ergeben, von verlöteten ßufttäften in ben Mtetfegelbooten habe ich aber nichts bemerft. Sie Boote waren einfad) mit einigen 3entnern Hort im Miele ausgelcgt. bie natürlich gut ver- ftaut waren. Unb ba bie Mietboote feinen Blei* fiel ober bergleitben haben, fonbetn Schwert boote finb, io fann ein Berfinten beim Kentern gar nicht ftattfinben. Schwere Bleitielboote werben wohl immer finten, wenn fie ooll Waffer gelaufen finb. Aber ioldje Boote bürfen eben nidit oermietet werben, fonbern nur Schwertboote. — Wleine $am« bürget 3eit liegt allerbings 20 Sabre zurüd unb es müßte [eitbem anbers geworben fein! Sa» glaube ich aber nicht, benn Hott ift prattifdjer unb billiger al« »ertötete Blechluftfäften. Sie Unglüdefälle in ben Seebäbern werben wol)l metftens baraus entfteben: 1. Seßen bie „Seebären" bie Scfjoote immer feft unb ba» Segel lann besßalb bei eintretenber Bö nicht ichnell genug gelodert werben (man oerjeilje mir biefen unfeemänntfthen Ausbrud). Ser Winb brüdt besbalb zu fehr auf ba» Segel unb ba bas „in ben Winbgehen" bes Boote» burd) Steuerung es allein nid)t norm Hentern fdjüßen lann, fo ift eben bas Unglüd ba. 2. 'JJiächte id) auf See, unb wenn ich bcr geübtefte Segler wäre, ein Boot, geftedt ooll „Banbratten“, nicht fteuern. Solange bie ©efcfiidjte gut geht, ift eitel Sreube im Boote. Wenn aber bie erften „Sptißer" fommen, werben namentlich Samen unb Hinber gleich unruhig. Wirb bann bas Wetter fd)led)ter, bann geht ba» Sefammere los, unb niemanb fißt mehr füll auf feinem Blaße. Sann fann allerbing» auch bet falt» blütigfte „Seebär" ben Hopf oertieren. 3. ift {ebenfalls aud) bie Brofitwut ber glichet an ben Unglüdsfällen mit Jdjulb. Sie Leuten möchten immer gern ein oolles Boot haben unb ein gutes (Sefchäftmcn bei lebet 3aßrt machen. M. Pferdesport. Unferc Qtaraudfaßen. Dtauvide, am 12. 3uni. Btij be la Jetec: Doß-®adus II. Brij be Saint»Bterte«?ljif: 3 tn 'U) H-Kedermann. Brir bes Baffiu» Digßlij—Jacques ifolu». (triferium: Maeftria—Blontgoge». Brix be» Sunes: Stall Aumont—Bouble. Brix be Saint»Bais»bu Monb: Semon-Sojling. Luftsport. Oftpreuftilther Rundflug. (Drahtbericht.) Königsberg, 11. Auguft Bei regnerifchem unb ttinbigem Wetter erfolgte geftern früh oon 5 Uhr an ber Start jum oftpreußifdien Runbflug. Bin Start waren erfcßtenen al» Offijiersflteger Beut* nant M a b n d e auf 2. • B. ■ ffi. • Soppelbeder, Leutnant (Bei) er auf Aviatit • Bfeil»Doppel» beder, Beutnant B r e ß e l auf Albatros-Taube, Oberleutnant Dantelmann auf Rumpler» Taube, Leutnant o. ©ctenbrecßer auf Jeannin* Taube. Bon 3toilfliegern nahmen teil Alfreb Jriebtid) auf Dietrid)«Taube, Suwelad auf Konbor «©inbeder, Stiplofdjef auf 3eannin* Taube, Kühne auf Albatros*©inbeder, E a | p a r auf P*®otha*Iaube. 3ür fämtlidie (flieget war bie Mitnahme eines ftluggaftes vorgefcßrieben. 3unäd)ft flogen bie Offiziere jum 3uverläf|igteitsflug nach Allen ft ein (150 Kilometer) ab. unbjwar Beutnant Mande 5 Uhr 15 Min. 20 Set., (öeqet 5 Uhr 19 Min. 19 Set, '-preßel 5 Uhr 34 Min 22 Set, ftantelmann 5 Uhr 37 Min. 17 Set, unb oon Cdenbrccher 0 Uljr 21 'JJiin. 59 Set, Mahnde muhte furj nad) 6 Uhr bei Blabiau wegen Achfenbrucßes eine Rotlanbuna vornehmen unb flog nad) (Erhalt einer Rdjfe weiter. Dantelmann ging bei Breußifd) »Dollanb niebet. Beutnant (Bener erreichte ba» Allenfteiner (ylugfelb um 7 Uhr 21 Min. 29 Set, B rc i) cl um 7 Uhr 40 Blin. 36 Set unb oon ©denbrecßer um 8 Uqr 53 Blin. 24 Set Bon ben 3iöilfliegern ftarteten zum 3uverlä|figteit»fluge nad) 3nfter* bürg (35 Kilometer) ber flieget 3 r i e b t i d) ruf Dietrichtaube um 5 Uhr 32 Biinuten 5 u w e l a d auf Konboreinbeder um 5 Uhr 36 Blin., 51 i p l o f d) e t auf Scanintaube um 5 Uhr 43 Blin., Kühne auf Albatroseinbeder um 5 Uhr 45 Blin., <uleßt ftartcte ©afpar, nachbem bet ftrömenbe Regen fid) etwas gelegt hatte, um 9 Uhr 51 Blin. Suwelad fam um 5 Uhr 54 Blin. 51 Set, Sriebrid) um 6 Uhr 56 Blin. 28 Set, Kühne um 7 Uhr 2 Blin., Stiplofdiet um 7 Uhr 6 Blin. 1 Set in 3nfterburg an. Ser ftarlanflieger Roth ift am Sonnabenbabenb 8 Uhr in Danjig gelanbet. (Er beabficßtigte, fid) oon bort aus, fall» bet Regen nachläßt, außer Konturrenj an bem $lug nad) Snfterburg ju beteiligen. Xobedftur} zweier ©rabeflieflcr. 2Ius Btüd in ber Biart Branbenburg wirb b r a h 11 i d) gemelbet: Set flieget SRößler ift mit feinem Slugfdjüler Stephan geftern früh abgeftürjt. Beibe finb tot. Ueber bie (Einzelheiten bes Unfall» wirb mit* Seteibt; Müfflet wat oon Bort nach Btüd ge* ogen. 3n etwa 300 Bietet £)ähe würbe biefc Stabt überflogen, unb Boeder brchte noch einige (ehr fteile Kuroen über ben Käufern, benot et fid» zur Canbung auf einer SBiefe entfdjlofj. 3n fehr fteilem (Bleit* fluge fchoh bie Blafchine zu Beben. Boeßler Jchcint bie ffiewalt über bas ftlugzeug verloren zu haben, benn ber (Einbedet fdjlug mit großer Kraft am JRanbe eines (Brabens mit bem Unten frlügel voraus auf ben Boben unb überfcblug ftcb- Bl» ^ilfe herbei* tarn, waren bie beiben 3n|al)en bereit» tot. Ser Bilot Boeßler, bet teine Sturztappe trug, war einet ochäbeloerleßuna erlegen, wäljrenb Stephan außer Knocbenbrüdjen innere Berleftungen erlitten hatte. Sie BHturMteQe liegt bic&t bei bet Stabt, taum 40 Bieter oon ben Käufern entfernt. S till Kößler, bet am 19. Dttober 1889 zu Rainer* e bei Sitton geboren, wibmete lieh zu Anfang ooriqen 3ahres bem fflugwefen unb lernte zunäcbit bet Scfrwanbt in 3obanni»tbal auf (Brabe*(Einbedcr fliegen, um bann im ^uli 1912 auf bem Rlugplah Bor! feine Bilotenpnifung abzulegen. (Er wat Zweiter Bilot ber (Brabe 'Jlkrfe, galt al» fehr tüd)> tiger flieget, ber nur in Icßter 3eit etwa» tolltiibn geworben war. Kraftfahrsport. * Sebensgefä|rlid|er Stnrj bei einem Motor* Mbttnnew. Mus Baris wirb b r a h 11 i d) gemelbet: Kuf bem Etainplat von Slermont«3erranb ftürjte ber franjöfifdje Bleifterfchaftsfahrer Bau btt) wäbrenb eine» SBetttampfe» mit bem Schweizer Buffat mit feinem Blotorrab, als er eine (Be* fdjwinbigteit oon 100 Kilometern in ber Stunbe erreicht hatte. (Er würbe in hoffnungs* lofem 3uftanbe nach bem Krantenhaufe ge* bracht. * Ser Stoße Brei» von Sänematt war nicht fonbetlid) oon (Erfolg begleitet. Bon 66 gestarteten BJagen finb. wie bas „B. X." melbet, in bet oorge* fchriebenen 3eit nur 12 angetommen, barunter zwei b c u t f d) e wanbererwagen, gefteuert oon (Ehriftianfen unb 3naenteur ^acobfen, unb ein beutfeher Bbäno* mobilwagen, geiteuert oon $ei)mann. Sie brei beutfehen Ußaaen haben bie b e ft e B u n 11 • zahl. Bon ben übrigen eingetroffenen 'JBagen finb fünf franzöfifd), brei englifd) unb einer bänifd). * Sie Butomobilprüfung»fahrt „Surch Schlefiens Berge" im Babmen ber Breslauer Automobilwoche würbe oon 26 'Ißagen troß fehr frtilüpfriger Straßen beenbet. 3wci Fahrzeuge nahmen Schaben unb mußten aufgeben. Radsport. Auf einemSahrrab um bie 5Belt. Charbin, 11. Muguft. (Srahtbericht.) $>ter ift ber Sportsmann Banfratow angelangt, ber auf einem ftahrrab in zwei 3ahren unb achtzehn lagen bie 'JBelt umfahren unb bamit ben Sietorb bes 3nter« nationalen Sporttongreffes in Berlin um benBrillant* fternpreis (?) aufgeftellt hat. Athletik. " Sie norbojtbeutfcbcn fieichtathletit*Blei|terfdjaften, bie geftern in Königsberg vom Baltlfchcn '.Hafen* unb 'JBinterfport * Berbanb oeranftaltet würben, brachten in ber (ßefamtoertretung bem Sanziqer Sportoerein Brujfia»Samlanb mit 13 Buntten ben Sieg oor bem Königsberger M. S. (E. (12 B.) unb bem Königsberger B. f. B. (11). Sas 100-m*fiaufen, ber &od)fprung unb ber SBeitfprung fielen an Baaste mit 11,9 Set., 1,77 biw. 6,77 in. Mein gewann bie 1500 m in 4:42. Stod brachte ba» Speerwerfen mit 44,28 unb ba» Sistuswerfen mit 33,33 m an fid). * 2eid)tathletifehe» Meeting in Bubapeft. (Einem Brloat*Xelegramm zufolge würbe im Sistus* werfen von bem Ungarn Ujlari mit 45,54 m ein neuer Uanbesretorb gejehaffen. 3m 100*Barbs»Uaufen fiegte Szalai) in 10,2 Set., im SBeitfprung Kooacz mit 6,50 in, ini Kugelftoßen 'JJlubin mit 13,96 in unb im Saufen über bie halbe englifche Bieile Balotei in ber guten 3eit oon 2 Blin. 1,2 Set. Fussball. Ser fübbeutfehe Sußbadtag fanb am Sonnabenb unb Sonntag in grantfurt a. Bl. ftatt. Bertreten waren 207 Sußballoereine mit insgefamt 34500 Blitgliebern. Aus bemSahres* bericht ging hervor, baß ber gußbaUfport auch im oergangenen 3ahre einen gewaltigen Auffchwung ge* brad)t hat. Aud) bie Kaffenoerhältniffe finb redjt gün- ftige, ba ein Reingewinn von 5000./«: vorhanben ift. 3um Borfißenben würbe Sr. Bopper aus £>anau gewählt. Unter ben Beratungen nahm bie (Einteilung ber £igatlaffen ben breiteften Raum ein. (Es würben jeboch teine Reuänberungen geschaffen, vielmehr foU eh bei bem alten Spielfqftem bleiben. (Einige fport* liehe Hßetttämpfe befchloffen ben Berbanbstag. So würbe bie 10 x 100«m-Stafette oon beni grantfurter 3ußballoeretn in 1 Blin. 57,4 Set. gewonnen. Sin Kridetwettfpiel zwilchen Bittoria*Berlin unb Stantfurter $ußball*Bcrein fah Berlin mit 26 Häufen fiegreid). n. SBeitere Mefultate vom Sonntag. Xauchaet B. f. B. I fpielte gegen bie gleiche Blannfdjaft bes (Eilen* buraer Sußbauoereins unb oerlor 2 : 3. bie II. Blann« fd)a)t fpielte .gegen biefenige bes (Eilenburger Suß* balloerein» 3:0, bie IV. 'JJlannfdjaft fpielte gegen Brobftbeuben 111 0:3. Rudersport. • Set ©roße Brei» oon Betlin im Bieter ohne Steuermann, ber bei bcr ©rünaucr Kaifer*3ubiläum»< Regatta oom Mainzer Ruberoerein gewonnen worben war, ift oom Ausjchuß bes Deutfdjen Ruberoerbanbes für ungültig ertlärt worben. Sa» nad) mannig* faltigen Swißhenfällen oom Berliner R-B. 1876 ge* wonnene Rennen tarn bamals auf Sinfprud) ber 'JJlainzer hin am Schluß ber Regatta nochmals zum Austrag, wobei bie Berliner oöllig ermübet ftarten mußten unb oerloren. Schwimmsport. * Seutfche Schwimmet in SBien fiegteid). Sa» im Rahmen ber Abtia*Ausftellung in ißten abgehaltene internationale Sdjwimmfeft brachte ben beutfehen Schwimmern gute (Erfolge. 3m Seniorenfd)wimmen über 400 m fiepte ber Spanbauer Sßarmuth in 6:11 oor bem Belgier Bauwene unb bem Blaabebutger SBiebemann. Veßterer gewann ba» 7O»m*3unioren« chwimmen in 51,5 Set. fowte bas 120 • m • Rüden* chwimmen vor bem RJiener BleifeL 3n ber Bleifter* djaft oon Defterreid) über bie englifdje Bieile triumphierte ber Brüffeler (£t)Iubts in 26 Blin. 44 Set. oor BSarmuth* ber bas ganze Rennen führte unb erft im (Enbfpurt unterlag. 3m Jjauptfpringen würbe ber Berliner Schulz oon Briefen Dritter. Vermischtes. (Ein Regimentsfpottfeft hielt am geftrigen Sonntag im Deutfchen Stabion bas ©arbe*(füfilier*Regiment (als „Blaitäfet" be* tannt) ab. (Es würben babei folgenbe Refultate erzielt: ICO in*Bruftfd)wimmen: 1. Schäfer (8. Komp.). — Kürfpringen: 1. Boß (8. Komp). — Stafetten» Schwimmen: 4 mal 50 m: 1. 3. Bataillon. — Ringen: 1. ©efr. Schulz (6. Komp.). — Sdjleuberballwerfen: 1. Unteroffizier Boigt (10. Komp.) 38,86 m. — SBeit* fprung: 1. Unteroffizier BlüUer (10. Komp.) 5,42 m. — 5*maM0O»m*Stafette: 1. 2. Komp. 1:03. — 1500*m* Borgabe*ßaufen: 1. ©arbefüf. Bernharbt (4. Komp. — Speerwerfen: 1. ©efr. Selau (Blafcbinen*Gewebr* Komp.) 39,33 m. — 100*m*Borgabe«£aufen: 1. ©efr. Brehmer 12 Set — 3000*m«ffiehen: 1. ©efr. Benbide (6. Komp.) 16:47. — Stabbochfprung: 1. Beifert (6. Komp.) 2.90 m. — Sistuswerfen: 1. Beifert (6. Komp.) 30,52 m. — Sd)weben«Stafette: 1 1. Komp. — £>od)fprung: 1. Bizefelbwebel potoe (6. Komp.) 1.55 m. 2000*m*Sorgäbe«ßaufen: 1. ©efr. Runge 24,2 Set — 800«m*Borgabe-ßaufen: 1. ©arbefüf. Bern* harbt (4. Komp.) 2:10. — Kridet*Bafl»?Berfen: 1. Serg. Abrian 75,66 m. — Kugelftoßen für etats* mäßige gelbwebel: 1. 3»lbw. Srödjtenicht 8.45 m. — Dlpmpifdje Stafette: 1. 4. Komp. 4:03.5. — Drei» tampf: 1. ©arbefüf. Beifert — Sußbadipiel: ©arbe* 3üfilier*Rgt. |d)lägt 1. ©arbe»Rgt. z- 3- 2:1. Die Völkerkunöe aut der Ceipiiget Baufadjausltedung. Bon Alfiftent Sr. Alfoeb Köß (Sresben). (Es war am 22. 3uni. einem Sonntag, al» ich auf ber Durchreite ßeipjig berührte, um ber internationalen Baufachauoftedung einen turjen Befud) abzuftatten. Wenn auch mein Sßeg burch bas Bergicügungsniertcl führte, |o blieb ich trohbem ftanbha t unb [türmte zunächft bet „Sßiffenfchaft zu. ßeid)t ift es mir nicht geworben, id) meine: mid> burch 79 999 Mlenfdjcn hinDurdjzujdjieben, um nach bet großen Betonhalle zu gelangen, wo leiber auch ein recht beträchtlicher Xeit bet 80 000 Ausftedungs* befucher weilte. Unwidig übet bie ftarte 3üde, fd)ob idj mich in ber Richtung bc# Bfeile» mit ber Auf» fd)tift: „Ratfi ber Sonberaibtetlung b:s Böller« mufeums zu ßeipzig“ weiter: gelangte auch enblid) im erften Stod zu biefer Ausfüllung, von ber ich zu* näd)ft nicht oiel zu leben vermochte. Dod) ber Men[d) muß ffilürt haben! — BlÖßlid) ging es wie ein ßauf» feuer burd) bie Miailer: „Keppelin, 3epp«Hn fommt" unb in 5 Biinuten war id) gliictlich allein. — ffias id) bann in Muße in biefer Abteilung ade» ge» fefiaut, mögen bie folgenben Seilen wielbergeben. Dic|e SotcberabtcUung bc» ßeipziger Bölter» muicums hat es (ich zur Aufgabe geftedt, bie ein» Zeinen oerfcfiäebenen 3armen bes Bauwefen» Ifpcziell bes RJofinungsbaue») bet ben Raturvöltern bem Be» lucher vor Augen zu führen. Man lann es unum» wunben auslpredjen: cs iit eine wahre ßuft, biele Abteilung zu burd)fd)rcitcn: wohl feb.'r Belttdjcr wirb fie mit Bewunl'.’rung uncb reid) belehrt verlaßen haben. Reiben einem öriginalhau» ber Sapanet [epen wir viele prachtoodc Mobede von Sßofin* fiäuiern unb ganzen Sicbelungen bis zu einer ©roße uon 16 Quadratmeter, reichen ergänzenden Bilber* fdjmurf, oiele zufammenfafienbe uirb toefi turzgefaßte (Ertlärungen übe: bie 9Bobnweifcn in ben ver» fchiebenen (Gebieten bcr einzelnen (Erbteile, lein Objctt ohne Stilette, feinen ©egenftanb, ber nicht in ben Rahmen bes Bauwciens gehört — furz: eine muftergültiqe Sonberausftcdung, wie fie nur unter einem io tüdjtigen 3atfimanne wie Bröfeßor Jßcule entfteben tonnte. Jßie fefion erwähnt, ift bem eigentlichen Sßob* nungsban bei ben Watiirvölfern falt bie gefirmte Ab* teilung eingeräumt worben. Xrofc biefer einen, infolge Blutmangel» gegebenen Be chräntung ner» mochte man nicht alle bie vielen bei ben Matur» völtern oortommenben $ausformen n Mobeden zu zeigen, unb man muß es als einen glüdlichen unb nachahmenswerten (Entjchluß ber ßeitung bezeichnen, baß fie es oorzog. nur bie wiefitigften unb für ba» Bauwefen intereffanteften Jjäufer unb öütten in Mobeden zu zeigen (bafür aber in [tattlirfjer ffiröße. oft halbgeöffnet, ober teilweife im Bau be» griffen unb bcrgl.), auf baß ber Befchauer einen wirt» liehen (Einblict in bie intcrcffantelitcn Teile bcr SBoh» nungsbautechnit bei ben Raturoöltern erhält. Die Mobede finb nad, ben einzelnen (Erbteilen georbnet aufgeftedt. ©int anbere Art bet Auf« iteduna hatte nach tulturgcfdjichtHchen ober lagen wir befier entwirflungsgcfcfifditlichen ©e[icbt»punrten erfolgen tönnen; man hat glüdlidjerweife bavon ab« gefehen. Denn wenn man auch eine gewiffe Stufen» folge vom (Einfachen zum Bolltcmmneren in ben ein» Zeinen Sßoljnungsformen feftfteden tann, fo machen lieh bei genauerer Betrachtung febodj fo viele totale unb foziale Berhältniffc geltend, die es nicht ge» Hatten, die fjaustnpen außerhalb bet fie umgebenden Matur unb gefonbert von ihren ©rbauern bem Be« Hhauer oor Augen zu führen. 9J(an bedeute, baß meift nicht nur bie peographtfdK Bage einen (Einfluß auf bie perftejüing ber Wohnung ausübt «Bob» nungen im Walb anbere als Wohnungen an Berghängen ufro.), fonbtrn auch bas Klima unb bie umgebende Matur (bie zur Berfügung fteßenben Bau» ftoffe) finb rtidjt zu unteridiätienbe ftattoren für ben Wohnungsbau. 3crner ift bie Crmerbsfotm ber (Er» bauer zu berüeffiefitgen; unftetc 3ägeroölrer, Momaten unb Jjanbelaoölter bauen meift nur dürftige, leicht bewegliche öütten, während bie feßljaften Bölter (3iwer unb Aderbauer) bie fefte Behaufung. wohl auch bie Bilbung oon Stäbten ihr eigen nennen tönnen. Troß biefer oielen Berhältniffe, bie ben Wob* nungsbau fo oerfchiebenartig gestalten, haben bie einzelnen 3°tuten bes Dbbaches bod> auch gemein» fanu 3üge; fo rft überall ber 3wed bes Dbbaches ber gleiche: Sd>utj gegen bie Unvilben ber Witterung! (Ein gleiche» Schußbebürfni» tönnen wir fd>on bei ben Wohnungen ber Xierc beobachten, bie burch Um* wanbung unb Bebedung bes Wohnplaße» ber Matur nadföuhelfen bestrebt find; nur ift ber Menjdj infolge feinet Stcdung unb feinet ftähigteiten bemüht, biefen Schuß mögltdflt oödtommen zu gestalten: et oerlangt Schuß nach oben gegen Rogen unb Sonne, Schuß nad) ben Seiten gegen Winb unb Kalte unb Schuß nach unten gegen 3*ud)tigtett. hiernach unb nad) bem ffiefeß ber „dura neoessitaa" follte mgn meinen, baß bie Raturoölter in ben tal» tejten unb rauheften Regionen bie jwedmäßigften Jütten befäßen, bod> getane ba» ©egenteil ift meift bet 3ad; ein Beweis, baß nicht immer bie „batte Rotwenbigteit“ 3rortlfd>rttt bringen muß, fonbern 3ricbe unb Ueberfluß gewähren viel eßet eine Ber» oodtommnung. Anberfeit» finden wir in ben Iropen auch ntdjt immer voHtommene unb tunftvoDe Bauten, benn bort verhindert bie Bcrgänglidjteit bes Zur Berfügung ftehenben Materials unb bie 3et* itörungsfraft bet Ratur vielfach bie Anwenbung gtoßmöglidrfter Sorgfalt unb bie (Entfaltung eine» Kunftftiles. Reben bem Scßußbebürfni» gegen bie Unbilben ber Witterung fueßen auch mand>e Wohnbauten bet Raturoölter Scßuß gegen feinblidjc Tiere ober gar feinblicßc Menfcßen. hierher gehören bie Bfaßl* bauten auf bem flanbe, bie Baumhäufer, wie auch 3e|tungen, Burgen, Bilbung von Stäbten unb Um* Zäunung. ©in ebenfad» gleichmäßiger 3ug bei faft jebem Dbbad) ift feine Berwenbung als Wohnraum, Sdjlafraum unb Küche zugleich; nur bei wenigen Stämmer. liegt ber £>erb außerhalb be» Kaufes im 3reien, ober es wirb (wie in einigen ©ebieten ber oübfee) ein befonbere» Hochhaus neben bem Wo^n* gebäube errichtet, ^ößerftehenbe Bölter teilen tßt $jaus burch Wänbe in mehrere Räume. Ade in meinen not|'t*benben Ausführungen turz ffiZZierten Sonderheiten in bet ffieftaltung ber Wohnungsbauten bei ben Raturvöltern treten bem Befudjet biefer völtertunblichen Sonberabteilung entgegen. Cs ift mir leiber an biefer Stelle nicht möglich, auf ade ausgeftedten Übjefte eingehen ju tönnen; bedj auf einige fei befonbere hingewiefen. (Ein Mobed: „Straßen« unb ßagetleben in ber Mon* golei" jeigt uns bie tt)pifd) afiatrfdjc 3urte: ein mit jilj gebedtes §olzgefteu; bie Jtlzbccfen werben burd) eine bentmlaufenbe Scßrrur gehalten; an bet Spiße bet 3 urtc bleibt eine Deffnung für ben ab» Zießenben Rauch ^erbfeuers. Befanntlid) ge* währt ber S^Z «inen guten Schuß im Sommer gegen bie Wärme, im Winter gegen bie Kälte. Durmbas „Mobed einer Burg in bet ßanbfchaft Sfola, Wefi* fuban", lernen wir ben fonft fo trägen Reget al» einen bautundigen Mann tennen; au» f>ola unb ßeßm hat er flcb eine 3«ft»ng mit Wällen unb Türmen erbaut; fogar ein erfte» Stodwerf ift vor» ßanben, von bem er bie todbringenden Speere ben Angreifern enfgegenfdjtdt. Desgleichen liegen bie Bauwerte ber Reger am Tfchäbfee (bie „Musgu* ©eböfte) unfere Bewunderung; ba ben ßeuten in biefer ©egenb ni$t genügenb &olß zur Berfügung fteßt, bauen fie ihre Käufer nur aus ßehm unb ver» Zieren fie recht gefdjmacfvon. Das „Möbel! einet verfentten Xemibe auf bem Jrafu*Blat*au‘‘ gibt An* fdjauung von einer beachtenswerten Woßnungsform in Deutf<h«£)ftafrifa. Sonft pflegen bie Temben obetiroißb zu Hegen, bocfi an ftüvmifchen Drten, wo ftets heftige Wtnbe bas Blateau beftreichen, hat man bie Temben teils ßalb, teils (wie hier) ganz in bie (Erbe verfenft. Auch au» bem ©ebiete ber Sübiee finb manche Mobede bautecbnrfch recht beachtenswert: fo bas „Baumhaus in Britifch Reuguinea" mit feiner fchwantenben Bambusleiter; auch bie „Männer» unb ©eifterhäufer" zeichnen fieß burch eine recht gute Kon« ftruttion aus, während bie gewöhnlichen Woßnhäufer technifh oft recht mangelhaft erbaut finb. Seht Srimitiv ift bie Wohnung einer Aranbafamilie in [ufkalien; fie befteht leöiglid) aus einem Winb» fd)irm, hinter bem bie (Eingeborenen bie Rußepaufen ihres unftden Bebens verbringen. Der Andreas Streidjer: „Schillers 3lud>t von Stuttgart." Berlag ber Deutzen Did)ter»©ebäd)tnis*6tiftung, $amburg»©roßboBftel. Walter Boßmetjer: „Die Dramaturgie ber Waffen.“ Ber» lag: Scbufter & Büffler, Beipjig. Dr. W. K. Weiß*Bartenftein: „Bulgarische volf swir tf cßaf tlidj« (En tw idlung.“ Betlag: Dietriöß Reimer ((Ernft Bohfen), Berlin. Dr. Arnold 3tljme: „©ermanifchc ©öfter* unb gelben« läge." Berlag: (L 3tei)tag, ßeipzig. (Emil $ügli: „Spiele bes ©ros", ©ebichte. Berlag: ienien*Berlag, ßeipzig. Robert Stßulße: Berfe. Berlag: Xenien«Berlag, ßeipzig. Dr. B««l Tafel: „Die norbametitanifchen Teuft» unb ißre Wirtungen auf ben 3ortfdjritt bet Tecßnit.“ Betlag: Konrab Wittwer, Stuttgart. W. von Blume: „Die Weßrttaft Deutfhlanbs im Bergleid) mit ber bet anderen eure* päifd)en ©toßmäd)te." Berlag ©. S. Mittler & Soßn, Betlin. Seuste: ,,Einteilung unb Standorte bes beutfehen feeres, ber Kaifetlid)en Marine unb bet Kaifetlid)en Schuß* truppen“ nach amtlichen Queden. Berlag von A. Bath, Berlin W. 8, Woljrenftr. 19. Dr. Cmil Daniels: „Das Kriegswesen ber Reu zett", VT. Teil ber ©efd)id)te bes Kriegswefens, Samm* lung ©öfeßen. Btälat 3if^er: „Die populär* unb wtffenfdjaftlid)« christliche Weltanfd)auung." Berlag von ©ebrüber Baetel, Berlin. Regierungstat Dr. Klein: „Der Ta bat z oll, feine ©tbebung unb Rüdvetgfltung." Berlag: Bereinigte Ia> ba!=3eitungen, Berlin W. 57. Curt Botjig: „Die Technitbet Bücher* unb Bilanz* reoifion.“ Berlag: Muthfdje Berlagsbuch« ßanblun(L Stuttgart. „Material für 3ilmf<briftfteder.“ 3ufammengeftedt von bet Rebattion bet „3ebet" 3eberverlag (Dr. Max fcitfchfelb), Berlin. Ksnjert»X>Menbud) 1111/1914. f>erausgegcben oon bem Konzertbureau ©mil ©uhnann, Berlin W. 35, Karlsbad 33. Bünjereingang. (Ausführliche Befpredjung Vorbehalten.) Ballanbranb 1912/13. Militärge|d)idjtlid?o Darstellung be» Krieges ber vereinigten Baltanitaaten gegen bie Xürten, nebft Tage* bud) unb Hriegserinnerungen. heraus* gegeben von Otto Keßler. Mit zahl’ reichen Bilbern, Situationsplänen, Krotis und zwei großen Harten ber Hriegsfdjau* pläße. (Meflettor«Berlag, ßeipzig. Brei® brofd). 4 J(.) Otto Keßler ber einen Teil bes Baltantriegs al» Ktieasberißjterftatter mitmadjte, aifo aus eigener Erfahrung Sprechen fann, berichtet hier in anfehau« liehet Weife über Entstehung, ©ntwidlung unb Bet» lauf bes Baltantriege bis zum 3ade Stutari». Das 'Buch z«id)net [ich burch »iele Juuftrationen, Situ®» tionspläne unb Krotis aus, befonbers wertvod finb bie beiben großen Karten bet Krlegofcßaupläße. Der ftonjöfifcfie Süßtet unb Soldat oon heute. $et» ausgegeben von © a f im i t von Keller, Oberleutnant, Direttionsoffizier unb ßehrer an ber Königl. Bagr. Artillerie* unb 3n» genteutfd)ule. ©eß. 1 M.. R. ©ifenfdjmibt, Berlin NW. 7. Die große Rieberlage bet franzöftfdjen Armee im Kriege 1870/71 ßat bekanntlich zu fließen Militär* reformbewegungen geführt, bie eben erft ißren vor» läufigen Abfcßluf) burch bte (Einführung bet brei* jäßriaen Dienstzeit erhalten haben. 3ft es feßon für uns Deutfcße aus rein militärischen ©vünben wün* fdjenswert, bie ©inridjtungen bes franzöftfeßen peere» genau zu beobachten, fo ift beten Kenntnis Hhon um beowtden von befonberem 3ntereffe, weil bie Ständige Bedrohung Deutschland» burch feinen ungemütlichen Machbar eine triegerifche Berwidlung nie ganz ausfcßließt. 3n ber vorliegenden Brofcßüte entwirft nun Oberleutnant von Keller ein Bilb oon bet heutigen franzöfifeßen Armee. Der Bcrfaffet er* tennt an, baß btefe ganz befandet» in ben leßten Saßten organi’atorifch wie tattiifcfi große Sortfdjrttte gemacht hat. Jm einzelnen werden btfprochen bie Bcercsergänzung, wobei auch bie [chwar&en Kontin gente Berüdficßtigung finden, ber Geift im $eere, ber troß ber Uebeohartbnahme von JnbifzipHn, 3uhnen» fludjt unb politifdjer Betätigung nießt unterfdjäßt werben barf, bie Ausibtlbung bet einzelnen Truppen gattungen, ihre Bewaffnung unb Organisation. Be* fonbers beachtenswert finb bie Ausführungen bes Berfaßer» übet bie Ausbildung unb Heranziehung ber Mannfchaften unb Offiziere bes Beurlaubten* Standes, aus benen h ertM,r fl*hti baß biefe Kräfte in Jranfreidj weit meßt ausgenußt werben als bei uns. Ades in adern ift btefe tleine Scßrift ein intereffanter Beitrag zur Kenntnis ber ftemben Deere.
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