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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.03.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191103263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110326
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110326
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-03
- Tag 1911-03-26
-
Monat
1911-03
-
Jahr
1911
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vonmsg. LV. MSN ldll. Krimmer Tsyevlan. Ur. Sö. lvs. Isnryany. auf SKugeln und zwar dreimal 8 umdea König und zwei mal 9. — Die Sieger auf den einzelnen Bahnen sind: Fliherbahn 1: 1. R. Hesselbarth, Gera, 20 Holz, 2. F. Bester („Neuntöter"), Leipzig, 19 Holz, 3. R. Wunderlich („Kampfhähne"), Leipzig. 18 Hol,. — Punktbahn 2: G. G o ß l a r („Walzet, Leipzig, 24 Holz. — Grosze Preisbahnen 3,5, 6: 1. Arthur Lehmann („Kampfhähne") Leipzig, 42 Holz, 2. Albert Fischer („Neuntöter"), Leipzig, 40 Holz, 3. Arthur Grün („Gambrinus"), Leipzig, 3 t Holz, 4. C. Hempel, Dresden, 39 Holz, b. P. Neumärker, Oberplanitz, 39 Holz. — Hauptkegeln 4 und 8: 1. G. Dotzlar („Walze"), Leipzig, 33 Holz, 2. A. Deutlich („Streber"), Leipzig, 33 Holz, 3. Fr. Pfeifer, Hof, 32 Holz, 4. P. Liebig, Meißen, 32 Holz, 5. P. Neumärker, Oberplanitz, 32 Holz. — Dauerbahn 7: 1. Ä. Lehmann („Kampzhähne"). Leipzig, 127 Holz, 2. Br. Fröhlich, Oberplanitz. 126 Holz, 3. P. Otto, Chemnitz, 124 Holz, 4. H. Möbius („Kampfhähne"), Leipzig, 120 Holz. — Es gewinnen auf den Bahnen folgende Schubkarten: Bahn 1: 12 Holz; Bahn 3, 5 6: 27 Holz mit Schlutz- wurf „4"; Bahn 4 und 8: 25 Holz; Bahn 7: 98 Holz. Ueber die Bahnen rollten fast 100 000 Kugeln. — Am 2. und 9. April wird das alljährliche Figuren- Dauerkegeln (20 Kugeln nach Partensart) abge halten; jeder Klub stellt eine Fünfer-Mannschaft dazu. Anmeldungen dazu beim Kegel-Ausschusj- Vorsitzenden. Billardsport. * Der Billardmatch im Tafö Münchener Hof fand am Freitag seinen Abschluß. Der Endiampf zwischen den beiden Pleistern Mittag und Stauffer war ein sehr scharfer, doch behielt Mittag stets die Spitze und erreichte seine 40M Points, während Stauffer nur auf 3780 Points kam. Geriüttslssl. Königliches Landgericht. ? Leipzig, 25. März. Der Leutnant von Uhlenhorst. Der 27jährige Kellner Martin Schubert aus Neustadt an der Orla wohnte im vergangenen Sommer hier bei einer Schlosserswitwe. Dieser Frau erzählte er, daß er mit Leutnant Freiherrn v. Uhlenhorst in Verbindung stehe, der eine schwerreiche Favrikantentochtcr heiraten wolle. Herr v. Uhlenhorst befinde sich augenblicklich in einer vorübergehenden Geldverlegenheit. Wenn er das Geld schaffen tgnne und sie, seine Logiswirtin, es ihm vorjchietzen wolle, dann könnten sie dabei einen schönen Posten verdienen. Die Frau ließ sich von Schubert betören und gab 9000 hin. Sie bekam von ihm Schuldscheine, die er auf den Namen des erwähnten Leutnants gefälscht hatte. Auch durch andere falsche Schriftstücke suchte Schubert die Frau in dem Glauben zu be festige», daß alles in schönster Ordnung sei. In Wirtlichkeit hat Schubert das ganze Geld vertan. Von der vierten Strafkammer des Landgerichts wurde Schubert wegen Betrugs und Urkunden fälschung zu einer Gefängnisstrafe von zwei Zähren und sechs Monaten verurteilt. Wegen Kindesaussehung hatte sich die 21jährige, aus Rußland gebürtige und zuletzt in Chemnitz auf hältlich gewesene Dienstmagd Bertha Choronzicka vor der zweiten Strafkammer des Landgerichts zu verantworten. Am 27. Januar hat sie ihren unehe lichen Knaben, der kaum eine Woche alt war, in den Wirtschaftseingang eines Hauses in der Lutherstratze in Reudnitz niedergelcgt und ist dann davongegangen. Rach einigen Minuten hat ein Architekt das Kind gefunden und sich desselben angenommen, so datz es reinen Schaden davongetragen hat. Unter Anrech nung von einem Monate der erlittenen Unter suchungshaft wurde die Angeklagte zu sieben Mo naten Gefängnis verurteilt. w.-°. Dresden, 25. März. Wechselsälschungrn und Heiratsschwindeleitn. Die IU. Stco.sclimii.er verurteilte den Kaufmann Otto Richard Walter Henschel aus Ostrowo wegen Wechsel- fälichungen und Heiratsschwindeleisn zu vier Jahren Gefängnis und fünfjährigem Ehrenrechtsverlust. Fahrlässige Tötung. Die Strafkammer verurteilte die in Deuben wohnhafte Naturheilkundige Lina Klara Ehrhardt, die in Dresden eine Frau wegen Unterlmbr-leidrn behandelt und ihren Tod verursacht hat, wegen fahrlässiger Tötung zu 8 Monaten Gefängnis. vermischtes. Was ist eigentlich der Harem? Noch immer spuken m unser» westeuropäischen Köpfen die wunderlichsten Vorstellungen von dieser orientalischen Einrichtung. Jeder denkt zunächst an eine Art Gefängnis, in dem der große Pascha seine vier /Frauen und vierzig bis fünfzig Sklavinnen eingesperrt hält wie ein Ritter Blaubart, und Tea Amston, eine ausgezeichnete Ken nerin türkischer Verhältnisse, gibt in einem Aufsatz des Aprilhestes von „Westermanns Monatsheften" zu, daß es allerdings noch einige solche Häuser gibt, betont aber, daß im allgemeinen der Harem nrchts weiter ist als ein patriarchalisches Heim für die ge samte engere oder weitere Familie. Natürlich hat dieses patriarchalische Zusammenleben auch seine Schattenseiten, und mit Recht legt uns die Ver fasserin die verfängliche Frage vor: Hat jemand der verehrten Herrschaften vielleicht eine alte Tante? So ein« liebe alte Dame, die man alle drei Jahr« sehr gern mal sieht? Also man stelle sich vor, mit besagter Dame täglich von morgens bis abends zu sammen sein zu müssen; denn in dem Harem eines reichen Türken findet alles Platz, auch Schwieger mütter und alte Tanten. In dieser Hierarchie zu bestimmen hat weder der Hausherr noch seine Frau, sondern die — Schwiegermutter. Diese alte Türkinnen haben alle sehr viel Würde, da sie sehr viel Hochachtung genießen, besonders von den Söhnen. Klatsch und Reibereien sind aber unausbleiblich, da her der geläufige Ausdruck „Haremsintrige". Den Luxus dieser ganz großen Gastlichkeit kann sich die viel ärmere Bevölkerung in der Provinz nicht leisten. Aber eine Schwiegermutter, eine alte Tante fällt auch da noch ab. Der Türke kann auf seine eigne Gattin immer noch zwei bis drei Frauen rechnen. Kommt vielleicht noch ein jüngerer Bruder von ihm. ein Neffe von ihr dazu, schon ist der große Haushalt bei sammen, und ein bürgerliches Familienleben beginnt, das mit exotischen Wundern der 1001 Nacht so wenig zu tun hat wie das Alltagsleben auf einem altein gesessenen holsteinischen Bauernhof. Ein Bärenidyll seltener Art konnte man am letzten Donnerstag im Bärengraben in Bern beobachten. Einer der kleinen vorjährigen Mutzen hatte sich m Kletterübungen versucht und war auf eine der im Bärengraben eingepflanzten hohen Tannen fast bis zum Gipfel cmporgeklommen. Der starke Wind brachte den Baum zum Schwanken, und nun bekam unser junger Mutze Angst. Höher konnte er nicht und herunter wagte er sich nicht, und da hob er ein schauderhaftes Gebrüll an; denn ein Fehltritt beim Abstieg hätte ihm auf dem harten Steinboden aus dieser Höhe den sicheren Tod gebracht. Seine Bären kameraden sahen die Situaiion, kletterten einige Meter am Baume hinauf und wieder hinunter. Da wagte es die Bärenmutter, hinaufzuklettern, und es gelang ibr, ganz vorsichtig bis zu dem oben in Gefahr befindlichen Jungen zu kommen. Erst versuchte sic cs, mit den Tatzen ihn herunterzuholen, und als dies nicht gelang, zog sic ihn mit dem Maul herunter und brachte ihn unter laruem Jubel der nach und nach stark angesammelten Menschenmenge sicher aus der Gefahr, so daß er den Rest selber hinabklettern konnte. Gleichsam als wollte sic den übermütigen Kletterer für seine Waghalsigkeit bestrafen, versetzte sie ihm am Boden einigemal recht derbe Tatzenschläge. Die Szene war ergötzlich und hätte eine gelungene kinematographische Ausnahme gegeben. Noch «ine Erinnerung an Friedrich Haase. Es war im Winterhalbjahr 1886/87, als die Wogen des Wahlkampfes für den Kartellrcichstag recht hoch gingen, erzählt in der „Franks. Ztg." ein Leser. Da führte mich mein Weg nach Dessau. Die Anschlag tafeln verrieten, daß heute abend Friedrich Haase im „Königsleutnant" austreten werde. Ich ließ mir die Gelegenheit nicht entgehen, den „Mauernweiler" wieder einmal zu bewundern. Als ich nach dem Theater zum Bahnhof kam, sand ich hier eine große Menschenansammlung. Wilhelm Hasenclever hatte an demselben Abend einen politischen Vortrag gehalten und wurde von seinen Parteigenossen nach dem Bahnhof geleitet. Knapp vor Abgang des Zuges haftete ein größer, schlanker He'r in vornehmem Geh pelz über den Bahnsteig. Er sah die große Menschen menge, stieg lächelnd in sein Abteil, ließ das Fenster herab — da pfiff auch schon die Lokomotive, und die Menge brach in den Ruf aus: „Hafenclever hoch!" Friedrich Haase aber neigte sich, mit der Hand winkend, nochmals zum Fenster hinaus. Ob er späier über seinen Irrtum aufgeklärt worden ist, weiß ich n'cht. Neue Namen für den Hosenrock. Um für den nicht gerade sehr graziösen Ausdruck „Hosenrock" einen wohlklingenderen Namen ausfindig zu machen, hatte der „Konfektionär" ein Preisausschreiben erlassen, auf das er eine Unmenge von Vorschlägen erhalten hat. Es finden sich darunter Bezeichnungen wie: „Sturmrock", „Hygienarock", „Emanzipationsrock" „Suffragettenrock", „Stimmrechtsrock", „Spaltenrock", „Maskulinrock", „Pantallongenrock", „Asphaltrock". „Männirrock", „Palentine", „Damenbuxen", „Buxen rock", „Schreitkleid", „Honny-soit-Kleid", „Der Eman zipierte", „Spreizer", „Er-Rock", „Rsnormalkleid", „Körpersäulenetuirock", „Pascharock", „Noerenrock", „Kombino" usw. — Man sieht, die Einsender haben die Sache meist von der humoristischen Seite auf gefaßt und mit mehr oder weniger Witz ihrer ent fesselten Phantasie die Zügel schießen lasten. Ein richtiges Schlagwort, kurz und bündig wie das Wort Hosenrock, hat sich aber unter all den Vorschlägen nicht gefunden. Das genannte Fachblatt hat deshalb von der Verteilung des ersten Preises Abstand ge nommen und die beiden Namen „Kavalierrock" und „Amazoncnrock" prämiiert. Der Verbilligung des neuen Kleidungsstückes werden übrigens nach Kräften die Wege geebnet, bietet doch dis Berliner Kon fektion bereits Hosenröcks zum Engrospreise von 10 --ft an! Was am Zirkus-„Ocdipus" verdient wurde. Nächsten Montag beendet Max Reinhardt seine er folgreiche ,F)sdipus"-Saison im Zirkus Schumann in Berlin. Dveißigmal ist „Oedipus" in diesem Winter gegeben worden. Diese 30 Vorstellungen waren für den Leiter des Deutschen Theaters ein sehr einträg liches Geschäft. Sie haben ihm, wie der „Confectio- när" mitteilt, ein Einnahme von 435 000 gebracht. Wohlverstand:» nur in Berlin, von den anderen Großstädten ganz zu schweigen. Reinhardt hat für jeden Abend, den er im Zirkus spielte, Direk tor Schumann 5500 -K bezahlt. Seine Einnahme» betrugen — der Zirkus faßt 4500 Personen — durch schnittlich pro Abend, da er immer ausverkaufte Häuser erzielte, 14 500 „ft, so daß ihm also «in Ueoer schuß von 9000 --ft pro Abend, für die 30 Vorstellungen demnach 270 000 „ft verblieb. Demgegenüber sind die Ausgaben verhältnismäßig gering. Bei den Kostümen und dem Szenenaufbau handelte es sich um ein« einmalige Ausgabe, der Chor, der aus Studenten gebildet wurde, erhält keine Bezahlung, sondern bekommt als Bezahlung Frei billette zum Deutschen Theater und zu den Kammer spielen. Napoleon — gespielt von einem Bonaparte. In Manchester wird gegenwärtig ein Theaterstück auf geführt, das „Bonaparte" betitelt ist und natürlich den großen Korsen zum Helden hat. Das Stück hat an sich wohl weiter keinen literarischen Wert und dennoch hat es ganz außerordentliches Glück gemacht. Die Ursache liegt weniger im Stücke als in der Be setzung einer Rolle, die allerdings von pikantem Intereste ist. Es wird nämlich die Hauptrolle, 'Napo leon I., von einem wirklichen und leibhaftigen Bona parte, einem, wenn auch entfernten, Verwandten des Kaisers gespielt. Dieser Bonaparte ist der Urenkel eines seiner Brüder, und es ist wohl das erste Mal in der Theatergeschichte, daß ein Bonaparte den großen Bonaparte auf der Bühne darstellt. GelMktsoerkeür. : Gesuudheitopslcge. Wie Staat und Gemeinde unter Auswendung aller Mittel unsere Straßen und Plätze, unsere vssenlticheu Geöände und Anlagen aus die höchste Stufe der Reinlichkeit zu brin„c» streben mittels Zuführung von Quell, wasser, frischer Lust und durch peinliche Sauberkeit, so ist auch das Lüste» und Reinhaltcn aller Privatraume: Wohn-, Speise-, Schlaf- und Kinderzimmer, der Küchen, Korridore und WirtschastSgclasse eine wichtige HauSsraucnpslicht im Interesse der Gesundheit. Nicht überall, wo gutes Wasser vorhanden ist nnd der frische» Lust Zutritt gestattet wird, schenkt man auch dem Zustand der Fußböden die nötige Auf merksamkeit und Pflege, und dennoch ist es ganz wesentlich, aus auSgcsugte, gut gestrichene und lackierte Fußböden zu halten, durch tägliches nasses Aufwischcn den gefährlichen, lästigen Staub zu beseitigen und reine Zimmerlust zu be schaffen, nm so die Ucbertragung gefährlicher Pilzbildungcn als KrankheitSerzeugcr energisch zu unterdrücken und das Wohlbefinden der Bewohner zu fördern. Unter den vielen im Handel befindlichen Justbodenanstrichen ist vor allem vor den feuergefährlichen SpirituS-Kustbodenglanzlacken zu warnen; diese haben fast immer eine» suseligen Bittcrmanbelgeruch, trocknen sofort beim Anstrcichen unter dem Pinsel, bilden daher einen spröden Ueberzug und werden dann auch in kürzester Zeit abgetreten nnd mit auSgcfcgt. Weil haltbarer und deshalb im Gebrauch wohlfeiler ist dagegen der ganz unschädliche Bcrnsteiuöllack mit Farbe, der, streichsertig, ohne Borkentttniste vom Tienstpersvnal vciwcndcl werden kann, in 6—8 Stunde» swährcnd einer Nacht) hart austrocknct und weder nachklebt, noch, wie der SpirituSlack, abblättert. Nasses kaltes Aufwischcn erhöht Glanz und Härte dieses vorzüglichen Lackes, den u. a. die seit 1833 bestehende, rühmlichst bekannte Hoflieferant Varl Tiedcmaunsche Lacksabrtk in Dresden unter der ,HcrkuleS"-Schutzmarke erzeugt und durch ihre Nieder- lagen in den meisten Städten, wo solche nicht vorhanden aber direkt, abgibt. Dieser Fußbodcnlack, aus den letzten Welt ausstellungen mit -er goldenen Medaille ausgezeichnet, ist in den verschiedensten Farben, braun, gelb usw. vorrätig. An- geböte und Farbcnausstriche erfolge» kostenfrei; Poststückc, genügend zum Anstrich zweier mittelgroßer Zimmer, für 8,l0 .« portofrei ganz Deutschland. (Siche Inserat.) witterungsberlcht vom Brocken am 24. Miirz. (Nachdruck verboten.) Seit den 21. mittags habe» wir au, dem Brocken pracht- volle Frühlingstage, wie man sie sehr selten in dieser Jahres zeit antrifft, zu verzeichnen. Am Mittwoch erreichte das Maximumthermomcter -i- S,7 Grad Celsius und das Sonncnthermometer -s- 33 Grad Celsius. Die mittlere Tages- temperatur betrug hier oben am 22. -s- 5,8, am 23c -s- 5,2 Grad Celsius. Eine derartige Mitteltemperatur erreiche» wir regulär erst Ende Mai. Mithin war der 32. b. M. bis heute der wärmste Tag in diesem Jahre; im Jahre 1V10 er- reichte die höchste Temperatur im März nur -e 7,7 Grad Celsius. In der Regel herrschte am Mittwoch und Donners tag, tagöüber wolkenloser Himmel, srü» und abends lagerte allerdings starker Tunst in der Eben aber an. Tage war die Luft außerordentlich klar und die Fernsicht außerordent lich günstig. Heute früh herrscht Nebeureibcn bet 2 Grad Wärme, dabei weht ein schwacher Wink airS westlicher Rich tung. Durch den warmen Südwesi sind die mächtigen Schnee- massen in den letzten Tagen schon tüchtig gefallen, trotzdem dürfte das Brockengebiet im Monat April kaum schneefrei werde». — Heute mittag 12 Uhr: Barometerstand S58 Milli meter Fallend), Temperatur 1 Grad Wärme, schwacher West, wind, Stärke L. Dabet hüllt leichter Nebel die Brockenkuppc ein. Also veränderliches, trübes, wolkiges und kälteres Wetter, später Niederschläge zu erwarten. Jedenfalls ist ein Witterung?umschlag in nächster Zeit zr erwarten. oerrlnsnaHrlchten. Tic Turnerschast -cS Christl. Vereins snnger Männer» JohanniSplatz 3, veranstaltet heute, Sonntag, den 26. März, nachmittags KS Uhr ein Schauturnen. Daran schließt sich abends ZH8 Uhr ein Famtlienabend an. Durch «in reichhaltiges Programm werben den Besuchern einige gc- nußreiche Stunden geboten. Jedermann ist willkommen und der Eintritt frei. Literarisch« M»ntaO»O«s«Ilchast. Am letzten Montag fand das dteSsLhrtge Winterfest der Gefellschast statt, da» wt« immer in gemütlicher Weise »erlief, mit gemeinsamem Abendessen, Tanz nnd Vorträgen aller Art. An den letzteren betetltgte« sich von Mitgliedern di« Damen Meikel, Wcdltch, Beck, Morgenrot und der Vorsitzende, ferner »om Leipziger Stadttheater die Herren Wedlich, Kapellmeister Jugel-Janson, Hermann und Weymann. — Am 8. April findet ein Vortrags- abend de» Herrn Rezitator» Paul Flor statt. * Altprentzen in Leipzig. Die Vereinigung .Altpreußen" (Prov. Ost- und Westpreußen) zu Leipzig beging kürzlich die Feier ihre» 15 f S h r t g e n B e st « u e n ». In den mit deutschen, preußischen nnd sächsischen Fahnen reich geschmückten Räumen de» »ünstlerhanse« wogte ein« äußerst zahlreiche, festlich gekleidete nnd festlich gestimmte Tetlnehmerichar von Mitgliedern und Gästen ans und ab darunter auch eine Ab- ordnung eine» Berliner Bruderveretn» -origer Ostpreußen. Ta» Fest wurde durch einen Festprolog eröffn «, verfaßt von Herrn Redakteur Kalau v. Hofe und sehr eindru^Svoll ge sprochen von Frl. Anna Zabel. Hieran schloß sich die Auf- führung eines Theaterstücks »Marienburg», nach dem gleich namigen dreiaktigen Schauspiel des Jnsterburger TichtcrS Ernst Wichert, von einem Mitglied in ^vei Akte nmgearbeitet. Unter der vom Oberregisseur deS hiesigen Schauspielhauses, Herrn Bornstedt, gütigst übernommene» Regie und unter Mitwirkung von Frau Helene Bornstedt und zahlreicher Tamcn und Herren des Vereins gestaltecc sich die Ausführung des Stückes äußerst eindrucksvoll. Dann begann an reich mit Blumen geschmückter Tafel daS Festmahl. Nach der Tafel begann der Ball, der mit einer wirkungsvollen Fahnen polonäse eröffnet wurde und in einem buntschillernden Ko- tillvn seinen Höhepunkt erreichte, nnd aus dem norddeutsche und sächsische Grazie und Anmut, sowi- glanzende Toiletten sich gegenseitig den Rang abzulauscn suchten. Eine sehr ver gnügte Kaffeetafel beschloß zu früher Morgenstunde das schöne landsmannschaftliche Fest und gleichzeitig da». 15. BcreinS- sahr. — In der bald darauf abgebaltcnen zfahreS-Hauptvcr- sammlung wurden folgende Herren in de? Vorstand gewählt: G. Slernkopf, P. PrzuborowSkt, Tr. A. Lttrv. W. v. Skolnicki, O. Feldt, H. PrzyborowSki und G. Schl-mminger. * Allgemeiner Turnverein L.-Auger-vrottendors. DaS jüngste Geschäftsjahr brachte für die Körperubast einen sehr regsamen Turnbetricb. Stieg doch die Gesam-zabl der Turn- platzbesuchcr von 808t ans bMZ Köpfe. Ter Verein hat die Absicht, in Gcmetnschast mit befreundeten Gl edern des Schlachtfeldgaues eine große, neuzeitliche Turnhalle zu er- richten, wodurch er hofft, seine gemeinnützige Wirksamkeit in erhöhtercm Maß« als bisher steigern zu können. — Den Vorsitz führt Arno Zobel. Den Turnbetricb letten unter Beihilfe von lt> Vorturnern die Turnwarte Bohne und Schuricht. Gegenwärtig zählt der Verein 210 Mitglieder, von denen 14l an den Turnübungen tcilnehmen. 5u Minder jährige sind alS Zöglinge eingetragen. * Dee Turnverein zu L.-Plag«iy konnte mit berechtigtem Stolze in sein Jubeljahr eintreteu. Am 10. und 41. Juni wird er b'- Feier seines 50jährigen Bestehen» begehen. Ans der ganzen Linie hat das VereinSkcben einen bedeutsamen Aufschwung g-nommcn: alle» stand im Zeichen d«o gesunden Fortschrittes. Die Zahl der BereinSangehürtgen erhöhte sich nach Gründling einer Knabenabtcilung unter Hans Fabers Leitung von 40t auf 488. Aeußerst rege war -er Turn betricb. Es bewegten sich IS 888 Turner ans dem Turnplätze gegen 12 807 im Vorjahre sausschlteßlich Knaben). Di« Mit glieder Karl Spindler, Karl Bühltgcn, Richard Foerstendors, Emil Gocbncr, Albin Heinold, Gustav Rudolph, Erdmann Panster, Georg Voigt, Eduard Wolf und Moritz Foerstendors feierten ihr 25jährtgcS Jubiläum. Bet der Gelegenheit konnten durch Geschenke der Jubtlare dem Jubilaumssond L3l .4s zugesührt werden. Zwei Mitglieder — Ritter und Hertel — verlor der Verein durch den Tod. Zufriedenstellend ist der Kassenabschluß. Die allgemeine Turnkasi« schließt mit 5505,87 die JubtläumSsttftuug mit 1005,04 die Der» mögcnSübersicht mit 87 848,88 ab. Eine große Freude wurde dem Verein dadurch bereitet, daß die beide« Plagwitzer Firmen Mey L Edlich und die Sächsische Wollgarn fabrik vorm. Tittel L Krüger durch Verzicht auf die Ein lösung von Darlcbnsscheineu ihm Len Betrag von 1600 ./k zuwcnüelen. Die jüngst abgehaltene Hauptversammlung ge nehmigte die vorgctragenen Berichte, erklärte sich mit der Form der bevorstehenden Jubiläumsfeier einverstanden nnd übertrug die Leitung des Vereins wieder den beiden be währten Männern Wilhelm Herrmann (Vorsitzender) und Bruno Nieprasch k (Turnwart). Bus Bsüern unü Kurorten. : Meran, 22. März. Tie heurige Hochsaison setzte mit einer großen Zahl von Besuchern ein, die sich täglich steigert, so daß um Ostern wohl kein Plätzchen im weitgedehnten Kurort mehr frei sein wird. Ter Lsterbasar zugunsten der König-Laurin-Straße, die Nolksschauspiele und die inter nationalen LssizterSrenncn werden den Höhepunkt der ge sellschaftlichen Veranstaltungen bilden. Für -c» Basar hat Für st in Hohenlohe ihre Mitwirkung zugclagt. Die Verbreiterung -er Promenade ist voraussichtlich bis Ostern vollendet. Der Autoverkehr ist beim vorzüglichen Zustand der Straßen in ganz Südtirol bereits schon rin außerordent lich starker. — Tie am 20. d. M. beginnende Ausführung der Meraner BolkSschauspicle gab Berankasiung, die am Schau spielhause vorübcrführcnde Gratscher Straß« „Karl-Wolf- Straßc" zu benennen, um den Begründer und Leiter der Spiele seit ig Jahren, den Schriftsteller Karl Wolf, zu ehren. Relle unü Verkehr. z I« der Reisrausstellung, die tu d,r Zeil vom 1. April biS 20. Juni in den Ausstellungshallen am .-Zoologischen Garten in Berlin stattfindet, wird daS Schwabcnlciud (Württemberg und Hobenzollern) als eines der schönsten deutschen Touristcnländcr hervorragend sich präsentieren. Ter Raum, der aus der Galerie der südlichen Halle gelegenen schwäbischen Abteilung umfaßt gegen 400 Quadratmeter. Ver schiedene Gruppen zeigen in großzügiger künstlerischer Aus führung u. a. daS interessante Berggeblee »er Schwab. Alb mit -cm Lichtenstein als Mittelpunkt, den Würlt. Schwarz wald mit seinen berühmte» Heilbädern und Luftkurorten, daS schwäbische Neckarland, dessen Hauptanziehungspunkt wohl die durch einzig schöne Lag« inmitten ctncS Kranzes von Bergen, wie als Luftkurort und Mineralbad ausgezeichnete Hauptstadt Stuttgart bilden wird. Außerdem finden jeden Abend von 7—7Z4 Uhr kostenlose Lichtbildervor träge in einem der hierzu bestimmten Säle statt .Gewänder selbst komponieren imd zu Hause War M lia; MtteNige Wick, unü Mkbes linälrinedsrteüe. T»S Modenhaus August Pölich hat augen blicklich in seinen Schaufenstern eine Anzahl fast- fertiger Kleider ausgestellt, deren Besichtigung allen Damen dringlichst anzuempfehlen ist. Der mehr und mehr sich steigernd« Versandt des fast- fertigen Kleides nach auswärts hat die Firma veranlaßt, diesem Artikel die größte Aufmerksam keit zuzuwcnden nnd ihn auch in Leipzig selbst ctnzuführen. Die Herstellung der sastfertigen Kleider ist neuerdings mit der Abteilung für französische Konfektion vereinigt worden, — ein Umstand, der den betreffenden Toiletten Pariser Eleganz sichert ohne di« bös« Nebenbedingung von Pariser Preisen. Wie leben in einer, der Schönheit mehr denn je huldigenden Zelt Di« Kunst ist von ihrem hohen Ptedcstal herabgesttegeh nm sich zwanoloS unter unS Menschen zu ergehen. Bi» an dm häuslichen Herd -es Einzelnen ist sie stegreich vor gedrungen. Mit besonderer Liebe hat sich -1« Kunst -eS modernen FrauenNeideS angenommen. Fast er scheint «S als Pflicht der gebilbettn Fran, in ihrer Art sich zu kleiden, verfeinerten, ästhetisch beein flußten Geschmack walten » lasten, die .persön liche Note* ,«m Ausdruck zu dringen, ohne doch aus dem Rabmm -er TageSmod« heranSzuttttrn. Das ist leichter gesagt, als getan! Künstlerisch inspirierte Damm können sich na türlich mit Zuhilfenahme einer Modenzeitung ihre schneidern. Doch wie viel Nachdenken, wie viel Zett und Unbequemlichkeit kostet das! Wie oft muß probiert und obgestcckt »»erden, bevor die moderne Ktmonoblnse sich in wirklich weicher, ele ganter Linie den Schultern anschmicgt, eh- der schlank herabfallendc enge Nock tadellos „sitzt", ohne doch das Gehen zu behindern. Und dann: wie vieler Wege bedarf es, alles zur Schneiderei Nötiae hrrbeizuschaffcn. Mit dem Einkauf von Stofs und Futter ist eL ja lange noch nicht ge tan,.— da muß Kleiderstoff zum Plissieren oder Soutaschiercn geschickt werden, da gilt es, Tüll nnd Spitzen einfärben zu lasten usw. usw. Kurz, das an sich so vorteilhafte Sclbstschncidcrn bedarf einer Menge Zeit, und gerade heutigen Tages ist Zeit mehr denn je — Geld! Der Ausweg, sich an ein erste? Moden atelier zu wenden nnd den dort wirkenden Künst. lern von Fach die Auswahl von Fasson und Farbe zu überlasten, widerstrebt vielen Damen nicht nur um -er hohen Kosten willen, sondern auch des wegen, weil sie in -er Kunst sich schön und indi viduell zu kleiden, ihr eigenes Verdienst sehen wollm. Hier erscheint nnn als Retter in der Not Pölichs fastfertiges Kleid, da» «S jeder Dam« ermöglicht, sith innerhalb der von der Mode gezo genen Grenzen nach eigenem persön lichen Geschmack zu kleiden, ohne viel Zett oder bedeutende Kosten dafür aufzuwenden. Denn obgleich es nur weniger Stich« bedarf, um das „fast"sertige Kleid zu einem „ganzseitigen zu gestalten, — wirb eS doch zur eignen Schöpfung feiner Träge ¬ rin, denn ihr liegt es ob, Stoffart und Farben zusammenstellung zu bestimmen, — und bekannt lich verleiht gerade Farbe und Gewebcart der Toilette ihr Charakteristikum. Es wird z. B. eine aus carncolroter schwerer Seide gefertigte Nobe vollkommen anders wirken, wie ein dein gleiaicn Modell nachgearbeitetes Kleid aus duf tigem amethystfarbeneil Mustelinchiffon. Und während di« erstere „wie geschaffen" erscheint für eine statiös«, vornehme Erscheinung, wird daS letztere sich vollständig der Individualität einer > anmutigen Blondine anpassen. Das faftfertige Kleid wird nach echzehn verschiedenen gesetzlich ge schützten Modellen gearbeitet und be steht auS dem bis auf Bund, Stoß und Litze fer tigen Rock und der bis auf die Seitcnnähte und das Versäubern fertigen Taille. Sämtliche Mo delle zeigen die weichen, schmiegsamen Linien, ohne die eine modern komponierte Toilette nun einmal nicht denkbar ist, und die man beim Selbst schneidern bekanntlich so schwer heraus bekommt. Da die Kleider nach Maß gearbeitet werd en. ist -er tadellple Titz — auch -er so schwierigen Hals- und Aermel- parkten — verbürgt. Aus ftrchm'inniscki qe- bildeten Händen hervorgegangen b-darf baS saft fertig« Kleid nur einer einzigen Anprobe, bi« jeoe Dame ohne Beihilfe anderer bei flck- zu Hause vor dem Spiegel vornehmen kann. Ti« vielfach verbreitete Ansicht, baß di« sast fertigen Kleider gewiffermatzen uniformmäßtg nach «in und derselben Schablone gearbeitet würden, — daß daS eine Modell vielleicht nur «n hechtgrauem Sammet, da- andere in rehfarbenem Tuch ge liefert werbe, und baß deshalb der Preis für jedes Modell «in für allemal fixiert sei, ist völlig falsch. Vielmehr kommen für jedes einzelne Modell dreißig bis vierzig verschiedene Preislagen in Betracht. DaS Stofflagcr des Hauses Pölich bietet ja ein« schier unerreichte Auswahl an mo dernen Geweben, — von den billigsten bis zu den teuersten. Fe nachdem die Käuferin mehr oder weniger Geld für das fastfertige Kleid anlegcn will, werden ihr die verschiedensten Stoff« in der gewünschten Preislage und Farbe oorgelegt und die dazu passenden AnSpnh-Artikel vor ihr auö- gebreitet. So kann z. B. das außerordentlich ele- gant nnd apart wirkende Gesellschaftskleid „Elektra" mit dein zum Stoff passend eingefärbten Spachtel- llberkleld in vierundzwanzig verschiedenen Preis lagen geliefert werden und die reizend jugendliche Form „Raphaela", die sich besonders für fcinfädige Waschstoffe, Foulard nnd WollMousseline eignet, in ebensoviel Preislagen üon fllnfunddrcißlg Mark aufwärts. Die relative Billigkeit der fastfertigen Kleider ergibt sich einzta und allein daraus, daß die Klei ber immer nach den gleichen Modellen gearbeitet werben, unü di« betreffenden Zuschneider sich nicht erst in jede» einzeln« Modell von neuem hinein- zvoenken und einsuarbetten brauchen . Dadurch werben -ie Herstellungskosten natürlich bedeutend geringer als bei solchen Toiletten, die mir „ein- mal" auS den SchnrtderatelierS de» Hause» her- Vorgehen. — Alle» Nähere über die sastfertigen Kleider finden wir in dem betreffenden Fachkatalog, der jeder Iatereflenttn bereitwtlligst -ugestellt wirb.
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