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Nr. 85. los. Iahrysug Leipziger Tagevlrttl. Sonntag. 26 Mürz ldll. diesen Weg gehens er bietet in solchem Falle die Kesten Garantien für die Zukunft. Anders verhält es sich bei der Arbeit außerhalb des Hauses. Die erste Zeit, in der man dem fugend- lichen Alter allerhand Unzulänglichkeiten zugute hält und die Lohnansprüche noch bescheidene sein können, da die Litern noch helfend zur Seite stehen, stellen sich nicht allzu große Schwierigkeiten ein. Die nur in der Praxis erworbenen einseitigen Kenntnisse ge- nügen aber höchstens für die erste untergeordnete Stellung, in der sie erarbeitet wurden. Tritt ein Wechsel ein, und das ist meist fahr bald der Fall, da wieder füngere, billige Kräfte einrücken, so rächt sich der Bildungsmangel. Man versucht wähl hier und da das Fehlende nebenbei zu ergänzen, was aber nun durch die anstrengende Berufsarbeit sehr erschwert ist, und selbst von der M'derstandsiälngsten drückend empfunden wird. Die Freude an -er Arbeit lägt nach, körperliches Unbehagen und Unzufriedenheit sind die trüben Folgen, die gerade der bernfsiätlgen Frau ver hängnisvoll werden können. Sie sucht dann wobl Ablenkung in Vergnügungen, die oft auch gesundbeits- schiidlicher Art sind und das Uebel nur vergrößern und ihr, gleichviel ob sie in die Et»e eintritt oder sich ganz dem Berufe widmet, dauernden Schaden zulügen können. Deshalb sollten alle Eltern, denen das Wohl ihrer Kinder am Herzen liech, einer aediegenen Be rufsbildung auch der Töchter ihr Interesse widmen und sie deut harten Daseinskämpfe nicht unvorbereitet ausliefern. Besondere Naturanlagen müssen auch hier richtung gebend sein, um Freude und Eifer zur Sach« zu wecken und,zu erhalten. Zu diesem Zweck muß man Einblick in alle Berufsarten zu erlangen suchen, die der Frau zugänglich sind, die Mittel und Wege dazu, die Arbeits- und Einkommensverhältnisse kennen lernen, vielleicht auch Garantien für eventuelle Arbeits unfähigkeit und Altersversorgung. Solche Fragen zu beantworten, ist «in kleines Werk von Lilin Ha uff geeignet, das soeben bei Puttkamcr K Mühl- brecht, Berlin, crichienen ist. Es behandelt ..Die Entwicklung der Frauenberufe in den letzten drei Jahrzehnten . Das Büchlein ist, wenn auch nicht vollständig, doch sehr vielseitig zu nennen und gibt mancherlei wissenswerten Aufschluß. Es zeigt zunächst eine vergleichend« Darstellung der Zahl der berufstätigen Frauen in europäischen Ländern. Danach steht Ungarn obenan mit 45 10 Proz., Por tugal am Ende mir 14.20 Proz. und Deutschland mit 50,37 Proz. an sechster Stelle. Ein kurzer Nekerblick zeiqt die Entwicklung der Frauenberufe in den Ver einigten Staaten von Nordamerika, dem Lande, das der Frau die besten Ansbildungsmöglichkeiten und ihrem selbständigen Betirtigunqstnieb die größtmög lichste Freiheit sichert. Der Hauptteil des Werkes beschäftigt sich in ein gehender Weise mit deutschen Arbeitsverhültnissen für die Frau. Ihre Teilnehmerzahl auf den verschiedenen Berufsgebieten, Bikdungsgelegenheiten und Anforde- runqcn des Berufslebens werden von verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachtet. So ergibt sich in der Landwirtschaft die größte Anteilnahme -er Frauen, nicht allein der unteren Schichten, sondern aiickv und mit gutem Erfolge, aus gebildeten Kreisen. Diesem Umstande tragen die in letzter Zeit ge gründeten landwirtschaftlichen Frauenschulen Nech nung. Die Absolventinnen finden Beschäftigung an Haushalt- und Gartenbauschulen, Sanatorien. Fur io rg-eamstalten. Handelsgärtnereien und auf Gütern. Auch für die Arbeit in den Kolonien werden in einer Farmerschule Frauen ausgebildet und im Fortkommen mir Nat und Tat unterstützt. In -er Großstadt ist von besonderer Bedeutung die Frauenarbeit in -erIndustri e. Als Fabrik- arbeit hält sie leider auch eine große Zahl ver- ln iratctcr Frauen ihrem Hause und der Familie tags über fern und wirkt wegen ihrer Einseitigkeit mit unter schädigend auf die Gesundheit. Die Haus industrie ist zwar in dieser Hinsicht besser, leidet aber unter drückenden Lohnverhältnissen. Der Heim arbeiterverband erstrebt Besserung oieser Notlage, sie kann jedoch nur durch gesetzliche Maßnahmen durch greifend beseitigt werden. Hauptsächlich beschäftigt die Bekleid ungsinüu st ri« viele Frauen in und außer dem Hause. Auch derHand « l braucht ein« starke Beteiligung der Frau, besonders als Verkaufspersonal. Da hier aber gesetzliche Vorschriften für die Aus bildung fehlen und keine Prüfung den Eintritt er schwert, überfüllen zahlreiche ungeeignete Kräfte diesen Berufszweig Hier könnte nur die obligato rische Fortbildungsschule Wandel schaffen, die von vornherein solche ausschalten kann, die sich Len An forderungen dieses Berufes nicht gewachsen zeigen. Hier ist ebenfalls die Kleider- und Modewarenbranche am meisten durch weibliche Angestellte vertreten, sie bietet auch bei entsprechenden Leistungen die beste Bezahlung. Zahlreich stift auch Frauen als Vureauange st eilte tätig. Sie sind meist theo retisch oorgebil-et. Ihre Ausbildung besorgen städtische oder private Anstalten, deren erste 1863 in Leipzig gegründet wurde. Für solche Schulen roerden neuerdings auch Handelslehrerinnen ausgebildet. Be sonders fördernd auf die Gcsamtentwicklung des Handelsschulwesens wirkt der „Deutsche Verband für das kaufmännische Unterrichtswesen". Handelshoch schulen sind ebenfalls den Frauen zugängig. Im Ver kehrsdienst finden wir weibliche Angestellte als Postbeamtin, Eisenbahn- und Gemeindebeamtin. Hier sind Verdienst, ebenso Anstellung, Urlaub und Altersversorgung gesetzlich festgelegt. Wissen schaftliche Institute beschäftigen Frauen als Bibliothekarin, Chemikerin, wissenschaftliche Zeich nerin, Nöntgengehilfin. Ihre Ausbildung besorgen besondere Fachschulen. In freien Berufen arbeitet die Frau als Lehrerin für Musik, Sprackzen, in wissenschaftlichen Färbern oder als technische oder Ge- wcrbejchnllehrerin. Hier geben Staats- und städtische Seminare die Ausbildung. Durch Universitäts studium führt der Weg weiter zur Oberlehrerin und Leiterin von Mädchenschulen. Kindergärt nerinnen finden in Gemeinde und Familie ihr Arbeitsfeld. Ein schwerer, äber gesicherter Berus ist -er der Krankenpflegerin. Während früher vorwiegend kirchliche Organisationen deren Aus bildung besorgten, werden heute vielfach an Kranken häusern, Pfleganstalten u. a. Zöglinge herangebildet. Ihre Anstellung ist mitunter behördlich geregelt, ebenso G-ehalt. Urlaub und Alt» rsversorg't"g Nach geeigneten Kräften ist hier stets Nachfrage. In -er Verwaltungsarbeit werden Waisenpflegerinnen und Armenpflegtrinnen teils be soldet, teils ehrenamtlich angestellt. In größeren Städten sind Frauen im Arbeitsnachweis be schäftigt. Ihre Anstkllungsbedingungcn sind behörd lich festgesetzt. In gleicher Weise auch die -er Po lizei a s s i st e n t i n , die in der weiblichen Jugend fürsorge zum Teil segensreich zu wirken vermag. Ein neuer Frauenberuf im Gemeindedienst ist der -er W o h n u n g s i nf p e k t o r i n. Sie hat in einer Anzahl Gemeinden ihr Augenmerk auf die Woh nungspflege zu richten und nach hygienischen Gesichts punkten zu beeinflussen, Säuglingssterblichkeit und Ansteckungsgefahr zu vermindern. Da demnach ihr Arl>eitsfeld viel Verständnis für soziale Notstände und reiche Kenntnisse der Volkswirtschaft voraussetzt, muß die Ausübende Akademikerin sein und den Doktorgrad als Studierende der Volkswirtschaft er worben haben In der Schulverwaltung sind Frauen nur ehrenamtlich tätig, sic sind meist im . Hauptberuf Lehrerinnen. Einige Schulürztinnen find besoldet angestcllt. Als Gewerbe- und Fabrik- inspektorin arbeiten zahlreiche Frauen, nm so ziale und gesundheitliche Schäden der Fabrikarbeit oder durch diese entstanden, zu mildern. Pleiter gibt das interessante Schristchen Aufschluß über akademischeFrauenberufe. Es werden die Vorbereitung zum Abiturium, Studienanstalten u. a. näher beleuchtet, uicd dann die einizelnen Berufs arten genannt. Demnach studieren üic nceisten Frauen Medizin, dann Mathematik und Naturwissenschaften, Zahnheilkunde, Iura, Staat »wissen schäft und Land wirtschaft. Theologie u. a. Weite Verbreitung haben auch die literarischen Berufe durch die große Verbreitung von Fach- und Tageszeitschriften aller 4 »4 le» 48 i» 5 Art, so haß es eine große Zahl weiblicher Privat, gelehrter, Journalisten, Schriftsteller, Redakteure gibt. Der zweite Teil des Werkes behandelt staultijch speziell die Frauenarbeit in Halle a. 2. als Maßstab für die Entwicklung der Gesamtheit, die jedoch in jeder anderen Stadt ein wesentlich aitderes Bild zeigen würve. hritxta ^asirrnarht. ttsrionl üvs ttsrimvt' wsNerburvs vom 25. Zktzrr f , /öS 4' 8 4^ ' .... 761 SU 6 — I ! /Li 887 4 8e8»», -ft ° t!>8 4 «»Ikie 4- 2 tue». . ?b6 0"0 4 i>küdo>e 4- ' > .SS ; ItzU 4 4- I ^«Nl«^ ... so 3 8c^«« — t »sct>«n ..... ?S> 4 Lcdn-« - 2 . .... tis 87 3 »ollux ! ...... 7sL SU 2 d«a»eil> 4- 0 ..... .'»U 1S2 I 2 . ... 2 4- ? . . t 4 1 2 8c8»»» 4- , » - /SS S 2 4- ' ». U. . . . 7 2 S!) 3 4- ' 'luMntw. .... tS3 87, 2 8-8»«» 0 Sbick«» . . . 7S^ tlil! d«O«°r: 4- ' /üsied 7SZ 8» 2 -*» 6 2bt>0 sso 6 8-8^»« — » ve»i /S3 z si»s»a 4- ? <71v 2 -i- - °ill, . . . ,63 »7 8 4»o<ie 4- « ... 887 «v>»>ier6 (»>,»«). t/4 ?rs 5» M r 8»i!»r tr ksirlirniv«« /o 8 t d«3««t< 2 .... /so 80 s 8,!Kd«6,«K! -i- s> !ve^»Iw .... 7Sk 187 4 — s »PS'iKlt» .... 181 5 2 —>2 i!»5sdurx .... /64 80 1 »«d«i -- b " .... /SS 088 8-8-«« 4 1 llizli . .... . 78. 8817 2 8«a»oei 4- ' eMdchssss . a » » « ?b« 80 4 I d«<7,-IN 4- 2 ,0» 8,8«! 4 < ki««l .... tdl ,U« 4- » >!!§si»e»ii . . . . 788 8 ! 4- 2 i'ksidoufk . » » ! — — 7-8 3 ' »«Olli! Sm> . 7SÜ ,I!N l »oOll?, 784 8e 1 «Mix 4td kr nSnl 780 8* 1 ! 4-10 Witt erungsUborsicht: Der grdk-sero Teil des umtiiu^reiebev Oopressioi sgedietvs ist mit etwas '/.u- nehmender 1'ieko weiter nach Hilden vorgedruegen, während das barometrische Istaximum in der Xäde cker b'uiövr 775 mm Hübe erreicht bat. In Veutsehland haben sied intölgedessen äio Winde längs cker Lüste unter bedeutende Verstärkung nach Xordost gedreht unck in den meisten biegenden weitere ^bliühlung dorbvigetudrt. ! as IVetn > blieb gestern im Xorden lroeheo, wogegen an vielen Orten -littet- und 8i1ddvutsok!»nd« Regen bei. Während der Xackt sind in einem grossen teile des l.and,s, namentlich im Xusteneebiete und in der Umgebung des Rbc-iu- deftige ^okoeekälle eineetreten. wahrend die Temperaturen meist in der Xäde des Oekrierpuniftes liegen. Wettoraussiohten: Wenig wärmer, Zeitweise beiter, dazwischen geringe Xiederscbläge, Xordwiodo. Wetterbericht Xi. «Ltvrvrsrt«, IdrSniI«,, Wfttceune in -mobsen um 25. -klirr. 2l.m 24. Llär« setr.to im ganzen Rande Xiodorsedlag c!n. Heute morgen wird von den meisten >tationeu 4,tt»> ü«»8tll« m 7oii>o«r»ui, 6l«<ISs- «tU», Uiiumom ^»»INNIN! Oi-rS« . . tsinrix . , - kzuttsii killi» . . > ci.smnitr . . ?>»««» , > . Oiidere , , . 8e8i>e«b«r? Osl» . . 4>>i>»d«-p . 4>i,-ds^ 2«ar«n8»m zVitterungsve Nb IN 202 ^20 .58 -.27 384 .'S3 -00 821 781 776 1213 rlauk - 4 4 - - 4 - 4 n i- 12.2 I -4- 1.4 - 8» 4- 1.6 - 12.2 ! 1.2 6.7 4- 2.4 12.4 0.3 10.8 ! — 0.1 I- 12.6 i — 1.l> f- »7 4- '.2 >- 10.3 ' — 2.1 11.5 ! -I- 0.2 >- 1Ü.3 - 0.4 >- s.o — 0.8 4 80 — 2.Ü - 4.2 ! — 1.6 Hachsen vom 6 1 8V 1 6« 3 80 2 64 1 80 1 80 I 8 1 0 I 10 2 8 2 «till 0 2 80 2 .'4. bis 25 7.5 0.8 13.3 2.S 12.1 8.6 8.2 S.> 7.5 17.8 ? 6.0 4.3 lllärr. ^edneefall gemeldet, der vielkaek eine leiodte Leknee- decbe berdeikührte. Die Temperatur ist weuig g< taste». Truste traten dis zu 300 m herab aut. Der Rultdrueb ist bis deute trüb gekästen, steigt aber gegenwärtig. Vie Winde woben aus Xord bis Ost. HettsrbeodaMunyen in i-viprig. ,20 n> über XX. — Utrr VLk0- MSiSk- mir iSlg. isiNstv- f»tuk Oslslv^ <«»-8- i>ei<«<! »»o- aeb- oms «ttia- »Ii0<« 24. 3 01» <47.2 4- 2.6 84 8» 1 trüb, 28. >s8d 7 Ut>, 742.0 4- 0.4 88 5* 1 L-8»««f»>i 2b. -»«8m. 2 08, 744.1 30 84 80 3 trud. Uo-8«- >«ml>,r»lur»»ck»m« 2» 24. Utn, »»«na» s Ota '.»«»«t« 1m»»«r»ttir: 4- 8.S. li,t»t» '.«mpirsna. 4- 1.8. w eMrn iMäislm»!«- 0.8 K«tt«e<»r1»ib: trüb«, Voell««« Mt»ri>«r. 8c8n««f»I>. - c Imli. llimtec, tz6W<M z. kr»ttlsod« LouSrwrtloossasvdaoUe lliu>cl8eiiuliv — lstittistlei — tzaderutüikl Oesrtnodüefter Xonstrmkttionslrrirtsn 8ris> 31. ^1 riri 1311. P«rtr»»nuates, Zigarreu-EtutS. hochmptz. Tamentaschr« NrtfetaschkU, Schulmappen. Ptia ograpiiie-Aldums, Nippe«, Glac- und Porzelianwaren, vaus- u WtrtschaftsgeaenstänSe ru enorm Kerabg686lr1en Reiben. bi« Abbruch vr»g Rr. L, Uaaptpost. »444» 6) ^/-e/se/7. 1^. >1.8ckubett irn OrirnmLti>cfto 8tr. 1-7 Spsrlktttillnälunx kür Zeftrsiddeäktrk. »O»?4l " 7'-'. —dv «) 7, Dosisia- unci DkiyLbüeksr sl»; Oo8eftensto io vorneftnivr Xuswuftl. Wk-Z N Miü M'« ir» M« irr M» AV UNU . —'M » V- FL I 25 Monogrammtoqen ) n. E LS n I mit lillverts ktii8eut-Ii»rtE olille itereednimg. Los.» - kkW '.7 ' v ' 3---: / N..,_ ' KonFinmalions- Vknvn u. 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