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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.03.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110313017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911031301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911031301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-03
- Tag 1911-03-13
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Monat
1911-03
-
Jahr
1911
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m. 72. los. Jalirysny. gelehnt. Der Rat bemerkt demgegenüber, daß die Aufstellung neuer Bänke notwendig sei. Die jetzigen Bänke seien zu niedrig, beeinträchtigen also die Körperhaltung der größeren schiller. Dazu komme, . daß die Nikolaischulc im nächsten Jahre ihr tOojähri- ges Jubiläum feiern werde, und daß sich auch deshalb eine Ausstattung der Aula mit wUrdigcn Bänken empfehle. Er ersucht deshalb die Stadtver ordneten um Bewilligung. — Infolge der starken An meldung zur Obcrrcalschulc macht sich von Ostern ab die Teilung der 6. Klasse erforderlich. Dem zufolge soll vom 16. April ab ein nichtständiger Leh rer neu angestellt werden. * Postalisches. Die Postagentur in Oclzschau führt fortan die Bezeichnung „Oclzschau lAmtsh. Borna)". Schulnachrichten. Unter dem Borsitze des zum Kgl. Kommissar ernannten Herrn Geh. Rat Dr. Lanac-Dresdcn sand vom !>. bis -11. März an der 3. Realschule die mündliche Reifeprüfung statt. Außer einem vom Kgl. Ministerium zugewicsenen Prüfling bestanden .'>2 Schüler die Prüfung. In den Sitten erhielten 7 die Zensur II., alle übrigen I. In den Wissenschaften wurden erteilt: 3 Ib, 1 llu, 11 II, 8 11b, 12 Illa und 11 IU. IBA. (Internationale Baufach-Ausstellung mit Sondcrausstellungen Leipzig 11112). Für die Veranstaltung hat bekanntlich der Rat unserer Stadt seinerzeit unter einhelliger Zustimmung des Stadt- verordnetenkollcgiums eine Garantiesumme von IW 000 .)( gezeichnet, in der Erwartung, daß die Ausstellungsleitung selbst dem Garantiesonds Be träge in Höhe von insgesamt -100 000 .tt noch zu führen werde. Diese immerhin beträchtliche Zcich nungssumme hoffte das Direktorium bis etwa Mitte des Jahres 1012 aufbringcn, und dis zur Eröffnung der Ausstellung einen Gesamtbetrag von etwa einer Million sichern zu können. Soweit nun der erste Teil der Hoffnungen in Betracht kommt, so hat sich dieser schon heute erfüllt, nach kaum Vierteljahrcsfrist seit ernstlicher Aufnahme der Wer bungen und mehr als ein Jahr früher als ange nommen worden war, namhafte Zeichnungen aber, die von zahlreichen Seiten noch bestimmt zngesichert sind, rechtfertigen vollauf die Annahme, daß der ersten halben Million in ebenso kurzer Zeit die zweite folgen werde. Das Ergebnis ist sonach hoch erfreulich und beweist, daß die Bürgerschaft Leipzigs die Bedeutung der Ausstellung zu würdigen weiß und gern bereit ist, die auf eine Hebung des Ver kehrs und Erwerbslebens unserer Stadt gerichteten Bestrebungen tatkräftigst mit zu unterstützen. Es ist dies um so mehr zu begrüßen, als bereits in nächster Zeit an die nach vielen Tausenden zählen den Interessenten des In- und Auslandes Ein ladungen zur Beschickung der Ausstellung ergehen werden, denen sicher mit um so größerem Vertrauen und um so lebhafter entsprochen werden wird, je größer die Summe ist, die als Garantiefonds ver zeichnet werden kann. Die Bürgerschaft und die Geschäftswelt Leipzigs haben es daher wesentlich selbst in der Hand, eine erhöhte Beschickung und einen größeren Besuch der Ausstellung herbeiführen zu helfen, was im vorliegenden Falle, wie auch heute wiederholt sein mag, mit einer Zeichnung zum Garantiefonds, um so unbesorgter geschehen kann, als bei den zahlreichen günstigen Umständen, die sich für die glänzende Durchführung der Sacke vereinigen, menschlicher Voraussicht nach eine Inanspruchnahme der Zeichner völlig ausgeschlossen erscheint. Möge daher die schließliche Höhe des Tarantiefonds eine so imponierende werden, daß der Rückschluß auf die Veranstaltung selbst nur der allergünstigste sein kann. Dafür aber, daß die aus aller Welt seiner zeit in großer Anzahl erwarteten Aussteller und Be sucher nicht enttäuscht sein werden, wird das Di rektorium der Ausstellung besorgt sein, das seine Aufgabe mit Eifer und Umsicht zu erfüllen in ernstester Weise bemüht ist. * Zusammenkunft der China- und Afrikakrieger Sachsens. Die diesmalige Zusammenkunft aller ehe maligen China- und Afrikakrieger (einschließlich der Bcsatzungs- und sonstigen Schutztruppen) findet laut des vor drei Jahren in Chemnitz gefaßten Beschlusses am 15. bis 16. Juli 1011 in Leipzig statt. Mit dieser ist wiederum eine Delegiertensitzung der bestehenden sächsischen Kolonialkriegcrvereine verbunden. Der Raine der Stadt Leipzig sowie das Ansehen des fest gebenden Kgl. Sächs. Militäroereins „China- und Afrikakrieger" für Leipzig und Umgebung bürgen für einige qenuß- und erinnerungsreiche Stunden. Kame raden, die bis zum 21. März d. I. nicht im Besitz der noch ergehenden Einladung sind, wollen ihre Adresse an den Schriftführer des Vereins Leipzig, Herrn Akar Schmalzried, Leipzig-Connewitz, Wicdcbachstr. 20, 111, einsendcn. Submifsionsamt im Königreich Sachsen (Haupt geschäftsstelle Leipzig). Die von den hiesigen Innungen und Vereinen gewählten Sachverständigen traten am Freitag, den 10. d. M., im „Künstlerhause" zu einer Versammlung zusammen, um einen Vortrag -cs Herrn Mäser entgegenzunehmen, der Aufklärung über die Einrichtungen des Submissionsamtes gab. Die Versammlung nahm die Ausführungen mit Interesse auf. Es wurde der Antrag gestellt, den Innungs ausschuß zu ersuchen, demnächst eine Allgemeine Hand werkerversammlung einzuberufen, damit durch diese allen Oiewerbetreibenden Leipzigs Gelegenheit ge geben werde, sich über die Absichten und Einrichtungen des Submissionsamtes unterrichten zu lassen. * Pastor Grohmann aus Hoheneck rst Sonntag, den 10. März von 11—2 Uhr im Ev. Voreinshaus, Roßstraße 11, zu sprechen. Er bittet aber um vor herige Anmeldung bis Donnerstag nach Hoheneck an feine Adresse Der Andrang ist erfahrungsgemäß groß und er möchte sich darauf einrichtcn und auch besonderen Wünschen Rechnung tragen können. * Der kirchliche Verband im 3. Bezirk der Andreas- gemeinde hielt am Donnerstag, den 0. März, abends '!-9 Uhr im Großen Fcstsaale des „Elysiums" seinen ersten diesjährigen Familienabcnd ab. der unter Leitung seines Vorsitzenden, des Herrn Pastor Ioh. Schmidt, gleich den vorangegangencn, einen gelungenen Verlauf nahm. Als Redner des Abends hielt Herr Pastor Dr. Fleischer, der Vorsitzende des Leipziger Zweigvereins vom Evangelischen Bunde, ei» genauer Kenner und Förderer der religiösen Bervegung unserer Tage, die in dem Kampfrufe: „Los von Rom!" ihren mächtigen Aus Lripzlgrr Tsgevlstt druck findet, einen trefflichen Vortrag über „Eine Wanderung durch neue evangelische Gemeinden in Böhmen". Er gab damit seinen Zuhörern ein deut liches Bild vom Siegeszug des Protestantismus in unserm Rachdarlandc, womit sich ein bedeutsames Stück evangelischer Kirchengeschichtc unserer Zeit er füllt hat. Gediegene musikalische Darbietungen um rahmten den Dortraa, und zwar spielte He»r Walter Hornauer sehr schön und temperamentvoll die As-Dur Ballade für Klavier von Chopin, und später kam das C-Moll-Trio von Beethoven durch Frau Hedwig Lampe (Klavier), Herrn Kurt Seifert (Violine) und Herrn Walter Hornauer (Violon cello) gediegen und feinsinnig zum Vortrag. Der Verlauf des Abends kann somit als recht befriedigend betrachtet werden. * Zur Förderung christlicher Jugendpstege ist an die Kirchcninspektionen durch die oberste Kirchen behörde Sachsens ein Erlaß gerichtet worden, in dem aufgefvrdert wird, die Kirchenvorstände zu veran lassen, der christlichen Jugendpflege durch persönliche Anteilnahme in möglichst weitem Umfange Rachdruck und Bedeutung zu geben, damit u. a. auch die Jugendlichen aus besseren Ständen sich mehr als bisher an diesen Vereinen beteiligen und ferner die Anstellung berufsmäßiger Helfer für die Jugend pflege, soweit erforderlich, zu erwägen und für Ein stellung der dazu nötigen Mittel in den Haushalt plan der Kirchengemeinden besorgt zu sein. Für be dürftige Gemeinden werden dazu Unterstützungen aus landeskirchlichen Mitteln in Aussicht gestellt. Schließ lich werden die Kirchenvorstände veranlaßt, auch auf die Bereitstellung geeigneter Räume für die kirch lichen Jugendoercine Bedacht zu nehmen. Auch dem Landcsverein für Innere Mission ist von der obersten Kirchenbchörde anheimgegeben worden, zu erwägen, ob es nicht angezeigt sei, einen besonderen- theologi schen Bcrufsarbciter für diese Jugendarbeit anzu stellen. * Der gestrige Meßball im Park Meusdorf brachte, wie es bei dem schönen Wetter nicht anders zn erwarten war, einen Riesenandrang, der so stark war, daß Tausende wieder ohne Platz gefunden zu haben umkehren mußten. Sobald die großen Park hallen, die für 3600 Stühle Platz bieten und eine Kapelle für 120 Musiker erhalten, sertiaaestellt sein werden, dürste genügend auch für den größten Be such gesorgt sein. Märchenhain und Kinderspiel platz werden dann neue Anziehungspunkte bilden. Die neuen Stücke der Rheinländer „Die Frösche lein" von Adolf Behling, der Walzer „Lieder der Liebesnacht" von Paul Lincke und besonders der Walzer aus der Operette „Das Zirkuskind" von Edmund Eysler, der hier seine Uraufführung er lebte, fanden gestern wieder ungeteilten Beifall. * Im Asyl für männliche Obdachlos« wurden in der Zeit vom 4. bis 11. März 1911 116 Personen aus genommen und 4 zurückgewiesen. * Lebensmüde. Am Sonnabend mittag hat sich eine in der Ferdinand Rhode-Straße wohnhafte S tudcntin wegen körperlichen Leiden er schossen. — Aus gleichem Grunde erschoß sich ein 27jähriger Sattler in seiner Wohnung in der kösener Straße in Plagwitz. — In einem Hotel schnitt sich ein aus Gera zugereister 48 Jahre alter Kaufmann mit dem Rasiermesser die Puls ader der linken Hand durch. Blutüberströmend wurde er in seinem Zimmer aufgesunden und nach dem Krankenhause übergcführt. Langjähriges R ervenleiden soll der Grund dieser schreck lichen Tat sein. Beim Spielen verunglückt. Auf einem Neu bau in der Zweinaundorfcr Straße in L.-Anger wollte ein daselbst wohnhafter 13 Jabre alter Rangiermeisters Sohn über eine Blanke klettern. Er fiel dabei in den Neubau und erlitt «inen U n t e r sch e n k e l b r u ch, so daß er im Kranken hause ausgenommen werden mußte. * Nachschlüsseldiebe verschafften sich am Sonn abend in den späten Nachmittagsstunden Einlaß in eine Wohnung in der Aeußern Bayrischen Straße und stahlen eine goldene Damen-Remontoiruhr mit dem Monogramm H.. 8., eine goldene Damen-Hals- uhrkette, ein goldenes Kettenarmband, ein goldenes Dcrmenarmband in Form eines beweglichen Ser viettenringes, eine goldene Herren-Panzeruhrkettc mit einem Siegelring mit roteni Stein, 250 .X Bar geld, bestehend aus Gold und Silbermünzen. Der Gesamtwert beträgt 540 .X. * Verhaftungen. Ein 41 Jahre alter Kauf mann aus Berlin, der bereits seit Jahresfrist von der Gerichtsbehörde seines Heimatortes wegen be trügerischen Bankerotts steckbrieflich ver- folgt wird, wurde hier ermittelt und festgenommen. -- Ein 17 Jahre alter Arbeitsbursche aus Eilenburg und ein 24 Jahre alter Packer aus Berlin stahlen in einem Steingutgeschäft in der Wittenberger Straße, wo sie beschäftigt waren, eine Anzahl Gegenstände, die sie teils durch Verkauf zu Eclde machten. Ein geringer Teil der Diehesbeute wurde noch bei ihnen vorgefundcn. Beide Diebe kamen in Haft. — Beim Verkauf einer wertvollen Standuhr wurde ein 19 Jahre alter Markt- hclfer von hier, der trotz seiner Juaend bereits Rückfallsdicb ist, angehalten und festgenommen. Trotzdem er anfänglich beharrlich leugnete, mußte er den Diebstahl später doch zugestehen. Die Uhr war aus einem Grundstück in der Reichsstraße g e - stöhlen worden. * Diebische Angestellte. Einen schwunghaften Handel mit Gummiwaren betrieb ein 27 Jahre alter Markthclser aus Reudnitz. Nachdem die Kriminalpolizei Kenntnis davon erhalten, stellte diese seit, Laß die Gegenstände aus einer Gummiwaren- haudlung im Westviertel stammt«'» und non einem dort in Stellung befindlichen 19 Jahre alten Markt helfer aus Weidenhain gestohlen worden waren. Der erstere war in einem hiesigen Galanteriewaren geschäft in Stellung und stahl dort ebenfalls eine Partie Gegenstände. Beide tauschten ihre Diebes beut« aus. Ein großer Teil der Dicbesbcute konnte wieder hcrbeigeschafft werden. Beide Diebe, von denen der ältere bereits wiederholt wegen Eigen tumsdelikte bestraft ist, wurden in Haft ge nommen. * Taschendiebe. In einem Gatdcrobcraum eines hiesigen Theaters sowie in verschiedenen Warenhäusern haben sich Taschendiebe recht unliebsam bemerkbar gemacht. Sie erbeuteten Porte monnaies mit Beträgen bis zu 40 * Für 89« tl Waren gestohlen. Nachschlüsseldiede verschafften sich Einlaß in ein Putzgeschäft in der Pfaffendorser Straße und stahlen für über 800 Waren, als Korsetts, Hüte, Straußenfedern, Reiher u. v. a. Di« Korsetts sind größtenteils mit der Be zeichnung „Torsett Diva 6. R." versehen. * Bon einer Droschke überfahren wurde am Sonn abendabend am Rathausringc eine 40jährige Ar beiterin. Sie erlitt einen linksseitigen Schlüsselbein- und Fußknöchelbruch und wurde im Rettungswagen nach dem Krankenhause gebracht. * Gestohlen wurden aus einem Neubau in der Fockestraße eine größere Menge Lötzinn und Klempnerhandwerkzeuge, von einem Wagen in der Brandvorwerkstraße ein Paket, ent haltend einen Geldbetrag, einen Rollschinken u. v. a„ aus einem Grundstück in der Funkendurgstraße ein rauher, schwarzer, gestreifter Winterüber- Zieher. * Ein Stubenbrand fand gestern in einem Hause der tt-emeinkestraße in Reudnitz statt. Er wurde von der Feuerwehr bald gelöscht. ff- Eroßzschocher, 12. März. (Aus dem Kran kenhause entlassen) werden konnte jener 34 Jahre alte, in der Hosgasse 29 wohnhafte Ar beiter. der beim Wagen rücken auf dem Ritterguts von der Deichsel getroffen wurde, und dabei eine gefährliche Kopfverletzung erlitt. " Großzschocher-Windors, 11. März. (Gemeinde abend.) Der vom Kirchenvorstand veranstaltete 9. kirchliche Gemeindeabend im „Trompeter" hatte sich abermals eines zahlreichen Besuches zu erfreuen und nahm einen sehr würdigen Verlauf. Neben all gemeinen Gesängen erhielt das Programm des Abends durch wohlgclungenen Vortrag einer Mo tette von feiten des Kirchcnchorcs unter Leitung des Herrn Kantor Meißner, sowie durch treffliche Ehor- ieder des Gesangvereins „Männerchor" unter Füh rung des Herrn Schiebold, namentlich aber auch durch mehrere entsprechende Liedervorträge des Herrn Leh rer Sachse eine reiche Abwechslung. Den Hauptvor- traq über „Bilder aus dem deutschen Haus- und Fa milienleben der Gegenwart" hielt Herr Pastor Dr. Gandert aus L.-Lindenau, der sich für seine klaren und umfassenden Ausführungen den wärmsten Dank der gesamten Zuhörerschaft verdiente. * Leutzsch, 11. März. (Gemeindcange- l e g c n h e r t e n.) Die starke Frequenz des hiesigen Volksbades bedingt eine Erweiterung der Bade- räume. Die erforderlichen Arbeiten kommen nun mehr zur Ausschreibung. Drc Vergebung der Wasser leitungsarbeiten in der König-Georg- und König- Albert-Straße, sowie der Schleusenbäuarbeitcn am Eisenbahndurchlaß durch den Bauousschuß wurde vom Gemeinderatc genehmigt. Die Kosten hierfür sind mit 5300 eingestellt. Der Bauerngraben am Rats forsthause hinter dem Etablissement „Waldhos" soll abgedeckt werden. Der Eemeinderat verwilligte hier für 1000 .((. Der Widerspruch Friedrichs gegen Er- bauung des Eisenbahnviaduktcs im Zuge der Grabaustraße wurde abgelchnt. Zur Ausbesserung der Kirchstraßc wurden 2500 verwilligt. k. Borsdorf, 11. März. (Kirchenbauvcr- e i n.) Unter dem stellvertretenden Vorsitzenden, Ge- mcindevorstand Heber, fand die Jahreshauptver sammlung statt, aus welcher hervorging, daß das Gc- samtvermögen des Vereins 10 073 beträgt. Der Sachverständige vom Verein für kirchlich« Kunst, Kirchenbaumeister Baurat Zeißig, hatte unter 17 vorgeschlagenen Plätzen den des Herrn Fleischer empfohlen, der auch erworben worden ist. Einem Angebot für Verwertung des Platzes bis zum Beginn des Baues soll nähergetreten werden. — Die aus scheidenden Mitglieder wurden wieder in den Aus schuß gewühlt. Verein üeutlchec Mütter. Leipzig, 11. März. Am Mittwoch, den 8. März, fand im Angelika- Hartmann-Haus der sechste Vortragsabend im „Ver ein deutscher Mütter" statt. Herr Prof. Witkowski eröffnete den Abend mit dem Vortrage über „Gerhart Hauptmann". Nachdem er eine kurze Zusammen fassung seiner Jugenderlebnisse vorangeschickt, er wähnte er den Einfluß, den Gerhart Hauptmann als Schüler Häckels in Jena erfuhr, der die Epoche des Dichters, die er selbst den konsequenten Naturalismus nennt, zur Folge hatte. In diesem Zeichen erscheinen die ersten dichterischen Werke „Vor Sonnenaufgang", ..Friedensfest" und „Einsame Menschen", auch seine Lustspiele „College Crampton" und .^Der Biberpelz", bei welchem letzterem Stück er der besten Darstellerin, der anwesenden Künstlerin Fräulein Dalldorf, lobend gedachte. Professor Witkowski legte dann den Grund gedanken des großen Meisterdramas „Die Weber" dar und begeisterte die Zuhörer durch sein in freier, sormvoller Rede ausgesprochenes, klares, die soziale Bedeutung des Stückes hcrvorhebendes Urteil, wie er denn überhaupt die psychologischen Feinheiten der einzelnen Hauptcharaktere tn den Dichtungen Haupt manns, so in „Fuhrmann Henschel", „Rose Bernd" usw., mit bewunderungswürdigem Verständ nis und tiefeingehender Kritik vor den Zuhörern ent hüllte. Zwischen dem Erscheinen dieser letztgenannten Dramen liegt eine Zeit der symbolisierenden Romantik, in der uns Hauptmann das so viel ge rühmte, aber auch viel überschätzte Werk „Die ver sunkene Glocke" mit der Märchengestalt des Rautende leins schenkt, und ähnliche seltsame Uebergeschöpfe, wie „Ottogabe". „Kersuinod" usw., schafft. Die naturalistische Richtung bricht sich aber bei Gerhart Hauptmann wieder Bahn, der wir denn auch neben vielen anderen sein letztes Werk „Die Ratten" verdanke». Der Redner wies zum Schluß darauf hin, daß in der Entwickelung Gerbart Hauptmanns nicht ein Niedergang seines dichterischen Schöpfergeistes zu erkennen sei, nur sein künstlerisches Wollen, sein Be mühen, Thcttererfolgc zu erzielen und doch zugleich ein Künstler zu bleiben, schafft eine Zwiespältigkeit in seinen Werken. Ein nicht endenwollender Applaus dankte dem Vortragenden für den hochinteressanten, seine geistige Mmttsg, lS. NLrr lsrr. Kapazität und die Schärfe seine» kritischen Talente» zeichnende Rede. Es folgten nun Darbietungen teils melodrama tischer, teils rein rezitatorischer Art. Fräulein Dalldorf trug die „Musik der armen Leute", Dichtung von Seidel, melodramatisch bearbeitet, vor. Die frische, lebenswarme Auffassung der Künstlerin, ihr herrliches humoristische^ Taient, ihre zu Herzen gehende Sprache und die temperamentvolle, die Zu hörer mit fortreißende Vortragsweise entfesselte einen wahren Beifallssturm, der die Künstlerin, die ja als Liebling des Leipziger Publikums bekannt ist, ver anlaßte, noch kleinere Gedichte, wie „Die beste Frau", „Die roten Pantöffelchen", „Evchens Weih nachtsbericht", zu rezitieren. Ebenso zeigte sich Herr Walther Brügmann bei seinem Vorträge von ernsten und heiteren Gedichten von Ibsen, Arnold Holz, Bierbaum und Busch als vornehmer Künstler. Sein schönes, wohlklingendes Organ, wie das künst lerische Verständnis, mit dem er die Dichtungen er- faßt, und die geistvolle Wiedergabe derselben, läßt ein ernstes, den Künstler ehrendes Studium erkennen. Auch ihm wurde ein wohlverdienter Applaus zuteil. So war der Abend wohl einer der genußreichsten, den der Verein durch die opferfreudige Mitwirkung der Gelehrten und Künstler unserer Stadt veranstalten konnte. ^.vxolika Hartmann. Sus Suckle«. Dresden, 12. März. p. Abg. Dr. Heinze über die Schifsahrtsabgaben- In einer vom Nationalliberalen Reichsverein zu Dresden «inberufenen Versammlung sprach am Sonn abendabend Reichstagsabg. Dr. Heinze-Dresden (Natl.) über die Schisfahrtsabgahen. Der Redner gab einen historischen Ueberblick über die agrarischen Bestrebungen, die zur Vorlegung des (Gesetzentwurfes über die Schifsahrtsabgaben geführt haben, und erläuterte und kritisierte dann die wirt schaftspolitischen Grundlagen des Entwurfs, worin er verschiedene schroffe Widersprüche nachwies. Leider sei zu konstatieren, daß für den durchaus verkehrs feindlichen Entwurf prinzipiell eine Mehrheit im Reichstage vorhanden sei, aber bei der Geschäftslage des Reichstages sei eine Erledigung des Gesetz entwurfs sehr zweifelhaft. Hoffentlich werde dieser bis zum nächsten Reichstage endgültig in das Meer der Vergessenheit versunken sein. Man nahm dann einstimmig eine Resolution an, nach der die Versammlung an der ablehnenden Haltung gegen über dem Schiffahrtsabgaben-Gesetzentwurf un bedingt festhält, da er nicht nur für die unmittelbckr beteiligten Kreise, sondern auch für die sächsische Volkswirtschaft überhaupt eine schwere Schädi gung bedeutet. * Neue Professur. An drr Technischen Hochschule iu Dresden wird für den 1. April neben den bereits bestehenden zwei ordentlichen Professuren eine neue etatmäßige außerordentliche Professur sür Elektro technik errichtet. Für diese neue Professur wurde der Privatdozent an der Technischen Hochschule in Char- lottenburg Dr. Barkhausen berufen. * * Radeberg, 11. März. (Rabatt)parver- e i n.) Der nun 5 Jahre bestehende Rabattsparverein hier, dessen Geschäfte von der hiesigen städtischen Sparkasse kostenlos besorgt werden, hat im letzten Jahre für 80 621 Rabatt ausgczahlt. In den fünf Jahren des Bestehens hat er im ganzen für 367 117 Mark an die Konsumenten Rabatte ausgczahlt. Da bei gehören von 300 Geschäften nur 150 dem Ver ein an. * Drehbach, 11. März. (Elektrizität.) Die Zwickauer Elektrizitäts- und Straßenbahngesellschaft hat das hiesige elektrische Drehstromwcrk angekauft. Zahlreiche Ortschaften der Amtshauptmannschait Marienberg und Annaberg sotten von der Gesell schäft mit elektrischem Licht und Kraft versorgt werden. * Oelsnitz, 11. März. (Edle Stiftung.) Kommerzienrat C. W. Koch und Frau haben aus dem Nachlaß ihres kürzlich verstorbenen Sohnes, des Prokuristen Oskar Koch, die Summe von 30000 zur Errichtung einer Hatte sür Jugendspiele, Turnen usw. gestiftet. * Pulsnitz, 10. März. (Boykott als Straf mittel.) Eine große Anzahl kaufmännischer Ange stellter in Pulsnitz vereinbarten, in Geschäften, deren Inhaber gegen den Achtuhrladenschluß gestimmt haben, künftig nichts mehr zu kaufen. Der Achtuhr- ladenschluß ist in Pulsnitz nicht durchgcsetzt worden. -b. Zittau, 11. März. (Einen grausigen Fund) machten einige Kinder im Nachbarort Erunau unweit des Krankenhauses beim Haschspicl, indem sie einen menschlichen Fuß fanden. Die große Zehe des Fußes war ganz blau und von Mäusen und andern Tieren an einer Stelle angenagt. Die zufällig des Weges kommend« Keichenjrau nahm dem einen Jungen den Fuß ab und schaffte ihn ins Kranken haus. Wie der Fuß an die Fundstelle gekommen ist, dürfte hoffentlich eine Untersuchung bald aufklären. Die ärokenäe DrkältuuA bleibt aus ockor verlLutt -armloser, venu bei Lcqinn «ler Versebleimuuj; im Halse reebtreitia ein paar IV^dvrt- Tablot ten genommen verckca. Lie bringen ckie Leiser- kvit rum Letnvincken uvck erbalten ckie Stimme klar uvck kriseln Sie sinä ein so uneotbebrliekea LausmittsI, «lass cliejeniqoo, ckie ibre tiberrasebenclo ^Virkuvg kennen, sie im Lause nie ausgvben lassen. Vie Lodaebtel kostet in allen -tpotbekeu 1 Llark. »osior kmMsS Wenn ckio Wirkung eines bisber benittrtva Nittels Mebrulsssen bcaiont, bringt Lwvckell» negon seiner zenau «lasierten Lusammeusetrung «len qe^vunsebten vr- lolg, odve ckou varw irgenckivie ru rviroo. Leber ckie tteüontunL eines roittveiligen zVecbsels äes .Idkübr- mittA» virä Idr ^rat Lio serno aukklLren. Lrbaltliob in ckon ^potbokon. Xiockerlage in Voiprig: Lnisol» Lpotdelce, Narkt 12. Eos Amsnrl L SvkulLS »o^t.ic^kir^u'ruu Tpsrialkaus ßün »AnBlUvk« Uvi'i'snanGIKvI Hnßvnliigung Esinon Uvnnvn - Kanilsnod» un<> »ass. —«ess
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