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Nr. er. los. Inhr-nng crtnigrr Tagrdirm. vetumntmschung. Auf die für das Jahr 1910 festgesetzte Dividende der Reichsbankanteile im Betrage von 6,48°/, wird die Restzahlung mit Mart 89,4V für jeden Diteil zu 3000 Mark lRr. 1 dis 40 000) und mit Mark 2SM für jeden Anteil zu 1000 Mark lRr. 40 001 bis 100000) gegen die Dividendenscheine Nr. 15 bzw. Nr. 3 vom 4. März d. 2. ad bei der Reichsbankhauptkasse in Berlin, bei den Reichsbankhauptstellen und Reichs» dankstellen, sowie bei sämtlichen Reichsbankneben- stellen mit Kasseneinrichtung erfolgen. Berlin, den 3. März 1911. Der Stellvertreter des Reichskanzlers N1»-»^ Delbrück. Aufschrift versehen bis zum Eröffnunastermin Freitag, d« 17. März d. 11'/, Uhr »srmitrags einzureichen. ' Krschlagsfrift 4 Wochen. «on ' Leipzig, den S. März 1911. xonigl. Elsendahn-Betriehsantt r (vanabt.) Sus Leipzig und Umgegend. Leipzig, 6. März. Historischer Tagestalender für Leipzig. 6. März: 182V Erstaufführung von Friedr. Schneiders Ora torium „Das Weltgericht". 1873 Konstituierung des „Museums für Völker kunde". krüppellttrlorge. Seitdem durch die Statistik des Wahres 1906 über den erschreckenden Umfang des Krüppeltums Auf klärung geschaffen worden ist, hat sich überall im Lande das öffentliche Interesse dem Notstände der xrüppclkinder in erfreulicher Weise zugewendet. Di« Erkenntnis, das) es sich bei der Krüppelsürsorge um eine Frage von nicht nur humanitärer, sondern auch hervorragend oolkswirtschastlicher Bedeutung handelt, hat sich immer mehr Lahn gebrochen. Wenn auch dahingestellt bleiben kann, ob di« Rechnung eines de- tannten Vorkämpfers auf dem Gebiet« der Krüppel fürsorge richtig ist, daß die Ausbildung eines jeden Krüppels zur Arbeitsfähigkeit dem Nationalvermögen jährlich 1000 <« einbringe — 500 <it wegfallende Unterhaltungskosten und 500 selbständiges Ein- lammen —, «o liegt doch jedenfalls auf der Hand, da» der Aufwand der Armenverbände für Krüppel er heblich ycrabgemindert werden kann, wenn es gelingt, möglichst viele Krüppel schon in jungen Zähren er werbsfähig zu machen, da die wenige Jahre dauernde Ausbildung jedenfalls wesentlich geringeren Gesami- aufwand verursacht als lebenslängliche Unter- gützung. Eine planmähige Lösung der Krüppel- sürjorgefrage hat daher stets in erster Linie einzu jetten bei den unbemittelten jugendlichen Krüppeln, die dann durch ärztliche Behandlung, Erziehung und Ausbildung so weit zu fördern sind, das; sie selbständig erwerbsfähig werden. Wenn nun bisher auch schon im Lande von einzelnen Vereinen und Anstalten Krüppelfürsorge, wie sie vorstehend gekennzeichnet worden ist, mit ganz ausgezeichnetem Erfolge be trieben wurde, jo ist doch eine einheitliche, plan mäßige Durchführung der Krüppelfürsorge in Sachsen erst dadurch in die Wege geleitet worden, daß dun<> di« Gründung von weiteren Provinzialvereinen eine das ganze Land umfassende Organisation der Krüppel, siirsorge ins Leben gerufen worden iit. Hierdurch i zugleich die Grundlage für eine wirksame finanzielle Unterstützung durch den Staat geschaffen worden. Der in den Staatshaushaltsetat für die laufend« Finanz periode eingestellte erhebliche Betrag, dessen Ver teilung unter die der Krüppelsürsorge dienenden Vereine und Anstalten dem neu eingesetzten, unter dem Protektorate der Frau Prinzessin Johann Georg, Herzogin zu Sachsen, stehenden Landesausschusse für die Krüppelsürsorge übertragen worden, hat es er möglicht, diese gemeinnützigen Unternehmungen, nämlich den Verein zur Fürsorge für bildungsfähige Krüppel in Zwickau - Marienthal, das Leipziger Heim für gebrechlich« Kinder in Leipzig-Eutritzsch, ösn Verein „Krüppelhilfe" in Dresden, das Krüppel heim „Bethesda" der evangelisch-lutherischen Diako nissenanstalt zu Dresden in Niederlößnitz, das Säch sische Krüppelheim sKönigin Carola-Stiftung) in Dresden-Trachenberge und die Kinderheilanstalt zu Dresden, in ihren Bestrebungen kräftig zu fördern und ihnen eine Erweiterung ihres Umfanges und einen Ausbau ihrer Ziele zu erleichtern. Damit ist zweifel los au^ dem Gebiete der Krüppelfürsorge ein erheb licher Schritt vorwärts getan worden. Immerhin bleibt noch sehr viel zu tun übrig: denn wenn auch überall zur Verbesserung des traurigen Loses der Krüppelkinder rastlos und aufopferungs freudig gearbeitet und in den geichafsenen Anstalten Hervorragendes und zum Teil Mustergültiges ge leistet wird, jo reichen doch leider die bestehenden Ein richtungen räumlich bei weitem noch nicht dazu aus. allen fursorgcbedürstigen Krüppeln unseres Landes die erforderliche Hilf« zu gewähren. Um diesem Not stände abzuhelsen, werden jedenfalls künftig noch größere Beträge aus Staatsmitteln zur Unter stützung der bestehenden Vereine und Anstalten bereit gestellt werden müssen. Unumgänglich nötig ist es aber auch, daß die Staatshilfe durchhöhere Bei träge der den Vorteil genießenden Ge meinden unterstützt wird. Das Ministerium des Innern hat daher in einer kürzlich ergangenen Ver ordnung die Kreis- und Amtshauptmannschaften ver anlaßt, auf di« Gemeinden dahin einzuwirken daß sie nicht nur vorkommendenfalls bei der Unter bringung eines Krüppclkindes das geforderte Per pfleggeld voll zahlen, sondern auch die für ihren Be zirk in Frag« kommenden Vereine für Krüppelfürsorge durch Gewährung von laufenden Beiträgen unter stützen, um die Anstalten allmählich in die Lage zu bringen, alle Aufnahmegesuche zu berücksichtigen und di« Pflege. Behandlung und Erziehung der Krüppel den modernen Anforderungen entsprechend auszugestalten. Durch solch« Beiträge werden sich die Gemeinden auch Stellen in den Anstalten für den Bedarfsfall sichern können. Es steht erwarten, daß die Gemeinden sich einer solchen Einwirkung nickst ent ziehen werten, wenn sie sich vergegenwärtigen, daß das ^iel der Krüppelfiirsorg« ist, den Krüppel erwerbs fähig. aus einem Almosenempfänqer einen Steuer zahler zu machen, und daß die hierlüx ausgewendeten Mittel daher nicht verloren sein werden. Auch ein« laufende Unterstützung der der Krüppel fürsorge dienenden Vereine und Anstalt«» ist vom Ministerium empfohlen worden. Um dem bestehenden Krüppelelend weiter nach» gehen und entgegentreten zu können, sint» den Kreis hauptmannschaften die aus ihrem Bezirke stammenden Zählkarten der Statistik der Krüppelkinder vom Jahre 1906 zur weiteren Verfügung zugefertigt worden. Wenn es auch nicht möglich sein wird, alle vor handenen Krüppel sofort einer geordneten Fürsorge zuzuführen, so wird doch an der Hand dieses Materials darauf hingewirkt werden können, daß wenigstens di« notwendigsten Anordnungen getroffen werden. Immer wird hierbei zu berücksichtigen sein, daß, je eher eine Krüppelsürsorge einsetzt, um so begründeter die Aus sicht auf Heilung ist. Den auf Grund dieser Verordnung einzuleitenden Maßnahmen ist reicher Erfolg dringend zu wünschen. * Offizielles Leipziger Mefzadreßbuch. Während der Ostervormesse wird laut der Bekanntmachung des Meßausschusses im amtlichen Teil die neue Auflage des „Offiziellen Leipziger Meßadreßbuches" im Han delshof, Grimmaische Straße 1/7,1. Etage, Zimmer 72, sowie im Städtischen Kaufhaus, Neumarkl 9/19, 1. Etage, Zimmer 106, und an einer Reihe weiterer Adgabestellen den Meßemkäufern unentgeltlich ver abreicht, überdies in Hotels, Restaurant» und Zigar rengeschäften der inneren Stadt zur freien Einsicht ausgelegt. Im Handelshof sowohl wie im Städtischen Kaufhaus werden außerdem vermietbare Meßlokale sowie nachträglich angemeldete Adressen von Aus stellern und Einkäufern nachgewrcsen, ferner die Fremdenlisten ausgelegt und alle aus die Messe be- züalichen Auskünfte erteilt. Weiter stehen den Meß besuchern in dem Lesesaal der Handelskammer (Reue Börse, Treppe ft, part.) alle wichtigeren in- und aus ländischen Adreßbücher zu unentgeltlicher Benutzung zur Verfügung, jedoch ist dieser Saal wegen des Um baues des Gebäudes Zurzeit nur von 8 bis 11 Uhr vormittags täglich geöffnet. Die Zollauskunftsstelle der Handelskammer (Neue Börse, Treppe L, I. Etaye) erteilt unentgeltliche Auskünfte über Zollverhältncsfe im In- und Auslande. * Eemeindepflege im Kirchspiel St. Petri. Nach dem jetzt vorliegenden Jahresbericht leistete der Par- ochialverein zu St. Petri im vergangenen Jahre an seinen kranken und bedürftigen Eemündegliedern wiederum eine sehr segensreiche Arbeit. Er veraus gabte im ganzen 7089,71 -4l. Der Aufwand für die Krankenpflege bezifferte sich auf 1802,45 ^t, für den Haushalt der Gemeindeschwestern waren aufzuvrinqen 722,05 ,it. Einnahmen hatte der Verein in Höhe von 7349,69 Der Kassenbestand wurde am 31. De zember 1910 mit 259,98 .tt ausgewiesen. Unter den Einnahmen machten die Jahresbeiträge der Mitglie der die Summe von 2479,50 ,<t und die einmaligen Beiträge 1021,40 .il aus. Insgesamt konnten im Jahr« 1910 283 Personen in Verpflegung genommen werden (188 Frauen, 54 Männer und 41 Kinder) 19 Kranke wurden zur Luftkur oder in ein Bad ent lasten. Die Patienten erhielten 6788 Portionen Mit tagessen, 1027 Pfund Fleisch, 4664 Liter Milch, 68 Pfd. Kakao, 560 Stück Eier und 40 Flaschen Wein. Außer dem wurden vom Nähverein verschiedene Kleidungs stücke angefertigt und den Bedürftigen überwiesen. Eine besonders reiche Tätigkeit entfaltete der Verein zu ZIZeihnachten. Es wurde 75 Kindern im Gemeinde saale und 25 Kindern in den Wohnungen der Weih nachtstisch mit Gaben belegt; 74 Kranke und teilweise deren Familien bekamen die Weihnachtsgaben ins Haus; der Großmütterchen-Verein bescherte 30 Groß mütterchen. An dem Liebeswerk beteiligten sich außerdem noch einzelne Familien. * Kulturgeographischer Vortrag. Der Zahlreiche Besuch des Vortrages, den der Verein für Volkswohl im Grasfi-Museum veranstaltet « Hatti, Ivar jL/wnjylis «iu erfreuliches Zeichen dafür, daß das Verständnis für die Lander- und Völker kunde in den weitesten Volkskreisen im Wachsen be griffen ist. Mit sichtlichem Interesse verfolgte die Zuhörerschaft den lehrreichen Bericht des Herrn Dr. Fritz Krause, Direktorialassistcnten am hiesigen Museum sür Völkerkunde, über seine Forschungsreise zu den Kara ja- und Javehü- Indiancrn am mittleren Araguaya in Brasilien, die er im Austrage des Rates der Stadl Leipzig 1908 mit großem Erfolg ausgeführt hat. Herr Dr. Krause ergänzte seine trefflichen, fesselnden Ausführungen über bie innerbrasilianische Landschaft und das Leben der dortigen Jndianerstämme durch gute Lichtbilder und eine Fülle von Naturgegenständen, die er mit heimgebracht hat. Dem bescheidenen, anregenden Forscher ward reicher Beifall gespendet. — Nächsten Sonntag, den 12. März, abends 8 Uhr veranstaltet der Verein für Volkswohl in seinem Heim, Löhr- straßc Nr. 7, eine größere Gutzkow-Feier, bei der der Schriftsteller Herr Dr. phil. H. H. Houben die 5>r.'chtn.srede hallen wird. * Marienkirche zu L.»Stöt1eritz. Vom nächsten Dienstag, den 7. März ab finden in hiesiger Pa- rochie, wie älljährlich, während der Passionszeit Passionsbibelstunden statt. Als Ganzes wird be handelt: „Vorbild des Leidens Christi im Alten Testament." In den einzelnen Stunden, die jeden Dienstag abends 8 Uhr im Pfarrhaussaale abge- haltcn werden, kommen folgende Texte zur De sprechung: 1) Abels Opfer. 2) Isaaks Opfer. 3. Passa- lomm. 4) Die eherne Schlange. 5) Der Geist des Hohenpriesters. 6) Der Knecht Gottes. Die Ge meinde ist zu diesen Bibelstunden herzlichst einge laden. * Deutscher Flottenverein. Mit Recht spricht alles von den Vorführungen Les Deutschen Flottenvereins. Die Bilder übertreffen alles, was bisher gezeigt wurde. Morgen schon letzter Tag. Man bestelle sich heute Sie Platze. * Verein zur Verhütung der Hausbettelei. Im Monat Februar 1911 wurde« unterstützt im ganzen 1177 Personen, und zwar 25 mit bar, 209 mit Speise- und Brotmarken, 943 mit Schlaf- und Suppenmarken. Beitrittserklärungen werden in der Expedition des Vereins, Kleine Fleischergaste 16, erbeten. * Park Meusdorf begann gestern die Märzfestlich keiten und zeigte infolge der Engrosmeste internatio nalen Charakter. Das Hausorchester unter Kapell meister Röth und Konzertmeister Werner rangiert sicher heute unter unsere ersten Kapellen. Bei der Musik will man nicht tanzen, nein man muß tanzen. Der Besitzer von Park Meusdorf zeigt ein feines Verständnis für den Schönheitsdurst von Auge und Ohr unserer leicht begeisterungsfähigen Iugeckd. ohne dabei den Lebensnerv einer guten Wirtschaft, die Küchenlieserung zu übersehen. Um den vielen Fremden Gelegenheit zu geben, den zukünftigen Leipziger Lunapark kennen zu lernen, findet morgen Dienstagabend ein hervorragender Großer Meß. ball statt, der infolge seiner Neuheit viel Zu spruch finden dürfte. — Die Neubauten schreiten rüstig vorwärts, so daß die großen Parkh allen für etwa 3600 Personen bestimmt am 2. April mit dem Eröffnungskonzert der 107er unter Musikmeister Giltsch dem Betriebe übergeben werden können. Der K. S. MilitLrnerein Knrabinier» nnd Reiter de» «hewnttWe» 3. Reiterregiment» für Leipzig und Umgegend beging am Freitag im Großen Festsaale des Zentraltheaters die Feier seines 28. Stif - tungsseste». Da» Trompeterkorps des König!. Sächs. Karabinierregiment» unter Leitung des Herrn Obcrmusikmeisters Peterlein führte die Festmusik aus. Die einzelnen Nummern wurden in schneidiger Durchführung geboten und sanden großen Beifall. Der Vorsitzende des Vereins, Herr Hofmann, be grüßte die Festteilnchmer herzlich und hieß besonders die Vertreter vom Offizierkorps des Stammregi ments, an ihrer Spitze die Herren Rittmeister von Rehden, Rittmeister Werner und Rittmeister Schröder, Ehrenvorsitzender des Vereins, sowie die Abordnung des UnteroffiZierkorps und die Ver treter der Brudervereine zu Dresden, Chemnitz und Borna herzlich willkommen. Er gab einenRückblick über die Tätigkeit und Entwickelung des Vereins, der zur zeit 7 Ehrenmitglieder, 2 Ehrenkameraden, 70 außer ordentliche und 185 ordentliche Mitglieder zählt, im vergangenen Jahre 1058 .4t, seit seinem Bestehen bereits 11 528 ^t sür Unterstützungszwecke veraus gabte und über ein Vermögen von 28 000 -<t verfügt. Herr Hofmann schloß seine Ansprache Mit einem Hoch auf König Friedrich August, Kaiser Wilhelm und Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar- Eisenach, Chef des K. S. Karabinierregiments. Die drei diesjährigen Jubilar« des Vereins, Kameraden Klas, Zimmermann und Grafe, wurden durch eine Ansprache des Herrn Rittmeister Schroeder und durch Ueoerreichung einer Ehrenurkunde geehrt. Der Vorsitzende des Dresdner Brudervereins. Herr Rehdes, übermittelte die Grüß« und Glückwünsche seines Vereins und feierte in einer markigen An sprache die treue und bewährte Kameradschaft der ehemaligen Reiter. Ein flotter Festball beschloß die . Festlichkeit. * Der Orchesterverein Leipziger Post- und Tele- graphenbeamten veranstaltete am Freitag im Großen Festsaale des Zentraltheaters sein 1. diesjährige» Winterkonzert. Obwohl der Saal sehr gut besucht war, will es mir doch scheinen, als ob der Verein in weiteren Kreisen noch nicht die Würdigung erfährt, die ihm doch, wie dieses Konzert zeigte, in künstle rischer Hinsicht gebührt. In den Rahmen des Kon zertes hatte der Dirigent, Herr Oberpostassisteni A l - fred Drescher, Werke moderner Meister gestellt, wogegen nur die eingangs gespielte D-Dur-Smfonie (sog. Londoner) unseres Altmeisters Joseph Halstn kontrastierte. Schon die ersten Sätze dieses Orchester- lverkes ließen deutlich die fleißige und künstlerische Schulung der ausübenden Künstler hervortreten. Die beste Wirkung hinterließ das frische und lebenslustige Menuetts, das mit einer entzückenden Klarheit und Grazie vermittelt wurde. Reichen Beifall ernteten gleich diesem Werke das Vorspiel zu „Lohengrin" von R. Wagner und die Webersche „Oberon"-Ouvcrtüre; nur hätte ersteres namentlich gegen das Ende hi» noch etwas duftiger sein können. Die unstreitig beste und bedeutendste Leistung wurde mit dem „Ca priccio italien" von P. Tschaikowsky erreicht. Dieses Werk eignet sich vorzüglich als Prüfstein für künst lerische Leistungen, da die eminente technische Schwie rigkeit an jedes Instrument hohe Anforderungen stellt. Ich freu« mich, sagen zu können, daß meine Erwartungen bezüglich dieser Aufgabe weit über troffen wurden. Selbst die schwierigsten Passagen wurden mit bravouröser Korrektheit überwunden; daß die ersten Violinen bisweilen in der Höhenlage etwas schwankten, wird in Anbetracht der schwierigen Aufgabe gewiß niemand Übelnehmen. Recht wohl verdient waren daher dvk^stllrMscksen, nicht enden wollenden Beifallsbezeigungen. — Für den gesang lichen Teil des Programms war Herr Erich Angs- pach aus Halle gewonnen worden. Der junge Sänger führte sich mit der Arie „An jenem Tag" aus der Oper „Hans Heiling" ein, von der jedoch leider ein großer Teil des Eindruckes durch zu große Zag haftigkeit verloren ging. Weit besseren Erfolg hatten die Lieder von Liszt, Max Schillings und Hugo Wolf, bei denen der Künstler wohl durch den Beifall ermutigt mehr aus sich herausging. Schließ lich mußte er sogar noch eine Zugabe spenden, wozu er die „Schöne Schäferin" von Brahms wählte. Der Erfolg des Konzertes war ein entschiedener, und ich hoffe, daß wir noch öfter solche schönen Stunden in unserm Post- und Telegraphenbeamtenvercin ver leben können. * Im Asyl für männliche Obdachlose wurden in der Zeit vom 25. Februar bis 4. März 122 Personen ausgenommen und 5 zurückgewiesen. Bewußtlo» aufgesunden wurde in seiner in der Stötteritzer Straße in L.-Reudnitz gelegenen Wohnung ein alleinstehender Arbeiter in valid. Ein herbeigerufener Arzt ordnete die Ueberführung des Mannes in das Stadtkrankenhaus an. — Weiter wurde am Dresdner Bahnhofe ein Mann bewußtlos aufgefunden. Der Hilf lose wurde behördlich ausgehoben und durch den Samariterverein gleichfalls in das Krankenhaus ge bracht. ff Unfälle. Von einer Feldbahn über den linken Unterschenkel gefahren wurde am Sonnabend auf dem städtischen Bauhofe in o«r Nähe des Stötteritzer Bahnhofes der 42 Jahre alte Arbeiter Paul R i ch - t e r. Der Mann trug dabei einen Knochenbruch da von. — In einer Fabrik an der Berliner Straße hatte sich ein 27 Jahre alter Arbeiter an einer Eisen spitze gestochen. An der anfangs geringfügigen Wunde machten sich aber schon nach einigen Tagen die gefährlichen Anzeichen von Blutvergiftung bemerkbar. — Von schweren Krämpfen befal len wurde an der Elisabethstraße in Volkmarsdorf ein 27 Iabre alter stellungsloser Kellner. — In einer Eisengießerei in Li-ndenau fiel am Sonnabend abend einem 37 Jahre alten Arbeiter aus der Kohlgartenstraße beim Abladen von Formkästen ein solcher auf die Füße. Der Mann erlitt dadurch eine schwere Quetschung. — Das zwei Jahre alte Söhnchen eines in Stötteritz, Ferdinand-Jost- Straße, wohnhaften Beamten stürzte in einem unbe wachten Augenblick aus einem Parterrefenster auf die Straße hinab und erlitt dabei einen Ober schenkelbruch. — Vorgenannte Personen fanden Aufnahme im Stadtkrankenhause. * Gestohlen wurde auf dem Plaqwitzer Bahnhof ein brauner Pappkarton, der u. a. ent hielt: einen schwarzen Gehrockanzug, in dessen Henkel sich die Firmenbezeichnung „Hiller, Weißenfels", be findet, einen schwarzen graugestreiften Jackettanzug mit der Firmenbezeichnung „Geßner. Schneider meister", verschiedene Kollegienhefte. Göschen bände u. o. a. im Gesamtwerte von 300 ^l. RoMSY, 6. Müy 19N. * Verhaftungen. Beim stadenkassendieb» stahl in einem Geschäft der Nordstrane wurde ein 42 Jahre alter Aroeiter au» Zschölkau abgefaßt und der Polizei übergeben. — Beim Versatz einer goldenen Damenubr wurde ein 31 Jahr« alter M a» gazinverwalter aus Königsberg angehalten und sestgenommen. Die Uhr hatte der Verhaftete einem Mädchen gelegentlich eines kurzen Zusammen seins gestohlen. — Freiwillig stellte sich der Krimi, nalpolizei ein 17 Jahre alter Kausmannslehr» ling aus Dörenseld, der zum Nachteil seines Prin zipals, eines Spediteurs in Rudolstadt, 95 u n te r» schlagen hatte und damit geflüchtet war. — Ferner kamen in Haft ein 32 Jahre alter Handelsmann aus Rudolstadt und «in 20 Jahre alter Stein drucker aus Dresden. Ersterer mutz sich wegen Unterschlagung verantworten, letzterer wird von der hiesigen Staatsanwaltschaft wegen Dieb stahls verfolgt. * Ein Gardinenbrand fand am Sonnabend in einem Hause der Merseburger Straße in L.-Plagwitz statt. Er wurde von den Bewohnern sofort gelöscht. i Ausgefundener Leichnam. Am Sonntaavor- mittag ist in der Alten Elster am Rolental der Leichnam einer unbekannten etwa 20 Jahre alten Frauensperson aufgefunden und in die Ana tomie gebracht worden. Die Unbekannte, die etwa 6 Wochen im Wasser gelegen haben mag. ist schlank, zirka 1,60 Meter groß, hat volles Gesicht und dunkel blondes Haar. Sie war bekleidet mit rotkarierter Bluse, grauwollenem Rock mit schwarzen Tupfen, schwarzem Ledergürtel (darüber ein roter Gummi gürtel), blau gestreifter Tändelschürze mit weißen Spitzen, schwarzen Strümpfen und schwarzen Schnür schuhen. Di« Wäsche ist mit L. gezeichnet. Außer dem trug die Tote goldene Ohrringe in Herzform. * Leutzsch, 4. März. (Bautätigkeit. — A r« a l e r w e r b.) Die Errichtung von Hochbauten war im vergangenen Jahre im hiesigen Orte eine ziemlich rege. Von den eingegangenen 40 Baukon zessionsgesuchen kamen 35 Neu- bzw. An- und Um bauten zur Ausführung. Besonders zu erwähnen sind die verschiedenen Neu- und Erweiterungsbauten gewerblicher Anlagen, so die Errichtung einer Schrau- venfabrik, ferner der Erweiterungsbau der Firma Edmund Becker, der Maschinenfabrik Klerm <L Ungerer, der Bogenlampenfabrik Körting L Mathie- sen, der Farbenfabrik Springer L Möller u. a. Auch verschiedene Wohnhausbauten in geschlossener Häuser reihe kamen zur Ausführung, so in der Grenz-, Rathaus-, Haupt- und Hohen Straße. In der Bau zone mit offener Bebauung entstanden neue Land läuser. Die bei der erneut vorgenommencn Ver- teigcrunq der Gemeindeplätze an der Hauptstraße ab- zegebenen Angebote waren nicht derart, daß ein Zu- chlag hätte erteilt werden können. Dem hiesigen Bauamte wurden von der Königlichen Amtshaupt- Mannschaft die Zwischcnrevisionen der Straßen- und Schleusenbauten übertragen. — Die Beschaffung des Geldes zu dem erworbenen Tasche-Thorerjchen Areale bedingte die Aufnahme eines Darlehns von 100 000 ,«t beim Landwirtschaftlichen Kreditverein. Sus Sachlen. Dresden, 5. März. * Belohnter Lebensretter. Die König!. Kreis- hauotmannschaft Chemnitz hat dem Arbeiter Wensch in Furth für die mit Mut und Entschlossenheit be-, . wirkte Errettung eines vierjährigen Knaben vom Tode des Ertrinkens eine Geldbelohnung bewilligt. Sus Lachlens Umgebung. * Greiz, 5. März. (Der Aus st and in den Schieber sch en Fäbereien), der etwa 1000 Personen umfaßt, kauert an, und es ist zunächst auch kein Ende abzusehen. s. Köthen. 6. März. (Verbrannt.) Die zehn Jahre alte Emma Vollmer goß in der Wohnung ihrer Pflegeeltern aus einer Kanne Petroleum in das brennende Ofenfeuer. Die Kann« explodierte, und das umhersprühent« brennende Oel setzte die Kleider des Mädchens in Brand. Es erlitt so schwere Brandwunden am Kopf und Ober körper, Latz es nach kurzer Zeit im Krankenhaus, wo hin es übergeführt woroen war, verstarrb. * Uhlstädt, 5. März. (Schadenfeuer.) Gestern abend kurz nach 9 Uhr entstand auf noch unaufgeklärte Weise im Maschinenraum der Drechslerei Schonath hier Feuer, welches das Dach teilweise zerstörte. * Eger, 5. März. (Todesfall.) Am Freitag früh starb hier der bekannt« Kur- und Badearzt Dr. August Sommer. Er hatte erst tags zuvor seinen 75. Geburtstag gefeiert. Dr. Sommer war einer der tüchtigsten Franzensbader Aerzte. Tsgeskslenüer. Städtische» Mnsrn« »er bilde»»«, Künste und Leiprigrr Snuft- »erei» (am Augustusplatzs. Geöffnet an Sonn- und Feier tagen 1411—8 Uhr. Montag» 12—3 Uhr, an den übrigen Wochentagen 10—3 Uhr. Eintritt in daS Museum Son», tag», Mittwochs und Freitags frei. Montags t DienS- tag», Donnerstag», Sonnabend» SO Ps. Für die Br. sichttgung dcS Ktingcrschen Beethoven wird ein besondere» Eintrittsgeld von 1 .4 erhoben. Der Eintritt in den Sunst- verein betrügt sür Nichtmitglteder 1 ^k. Grassi-Rnsenm, Lnnstgewerbemnsen«. Geöffnet an Sonn- und Feiertage» von ill'.H—2 Uhr, an Kochentagen von v—2 Uhr, Montags geschloßen. Eintritt frei. Bibliothek mit Lesesaal gcössnet Sonntags von Ivz^—1 Uhr, an Wochen tagen von 9-2 und 4—» Uhr abends. Montag» geschlossen. Eintritt frei- GralstGstns«»«, «ns«,» sür Land »knnd« (2. Stock, link»). Besuchszeiten wie im Museum sür Völkerkunde. «rass,.«ns«»», Musen» sür völkerkn»»«. «eössnet an Sonn- und Feiertagen von 10(4—2 Uhr, an den übrigen Tagen von S—2 Uhr. Montag» geschloffen. Eintritt srri. Da» Antikenmns«»« der Universitil« ist, mit Ausnahme der UniversltätSserlcn, jeden Sonntag von 11—1 Uhr de« Publikum unentgeltlich gcdssnrt. Zugang von der Untverst- tütSstrah«, Albertinum, Erdgeschoß recht». Musen« sür EriegSertnnerungen dr» Verbände» deutscher Krirgovrteranen, Brühl 2, Luchhalle, Ausgang v. Geöffnet alle Wochentage von 8—1 und 8—8 Uhr. Historisches Musenm an» »er Zeit der BnretnnO»tri«tz«, »er Völkerschlacht bei Leig»!, un» Napoleon 1., von Fachleute« anerkannt wertvollste Sammlung aus diesem Gebiete. Fnh. Herm. Bnhrig, Ein- u. Berkaus von AntiguitSten, Leipzig. Ouerstr. 1, Zentrum (Iohanni»plahs, Nähe der Bahnhüse. Enthält Qriginalbikder, Enpsersttche, Münzen, KriegS- medaillen Wassen, Tschako», Helm«, Tosen, Büsten, Schmuck gegenstände, Autographen, Karikaturen, Porzellan, alte Uhren und andere Erinnerungen Napoleon» l. und der denkwürdigen Fahr« 1808-1815. Da» Zoologische Musen» ist seben Louutag, nutzer Butz- und Feiertag», von 11—1 Uhr unentgeltlich geöffnet. VorkLlll w riLSOhoil ° TkomLstzlrokdol u Tslepkon 519 (jxegeoüber ckem 8c>i)aziian-ftaek-ftonlrm»I), vo «uob ft-sivllunllev uock ^adlnvüev nnik^vvmmen reercken. .11 av irllläl „lleMer, T»k«Irrvi«, Vt>» Ilnllnno" In lclelllell klmicrbell ru 50 psss. 1» k»lxovcl«v lle- k»>m«llr»rt«v, Kttrlux är kkeldlx, L»»5- mLivlnelter Verein, 8-tel äe kolvrve, 8»ed»eoliok, : Oertel» k««t»vr»vt voä Lewpein K«»t»vr»»t. : Vlv 1 oiner»ttät»,tr»n8e 24 (rvlepkoll 510) ttereoä»» Vorrät« Heerckev »btlltASt veirlilldWtt, äie»er l-Ackea »m -1. Rär» »MM, »MsiL Kury«uvtnv »ml Lp>i»ttuo«vn Vcrlcnuk a. 8t»ät-Ver«wck i» t^nncliüv u. kusserv VVilvelm-Lir. 15/16. Telepävo 1073.