Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.03.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110314025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911031402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911031402
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-03
- Tag 1911-03-14
-
Monat
1911-03
-
Jahr
1911
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
olrusms, 14. März 1911 Lrtorigrr Tagrvian Nr. 73. ISS. 3attrssng Hie einrigö reitlmg io l-eiprig velctze rvelmrl Illglleff er- seffelnl unck monstlicb frei ins lckaus nur TO Pfennige kostet i8l äs8 Leiprigk? lägödlstt bühr von 1 bis 5 Pf. entleihen können. Di« Rixdorser städttsche Schuldeputation hat sich mit dem Kunst- ausschuß der Rixdorser Lehrerschaft in Verbindung gesetzt, um gemeinsam die Geschäftsinhaber über das Wesen der Schundliteratur aufzuklären und ihnen gute, billige Jugendschriften nachzuweisen. Berlin, 14. Mürz. lDer rabiate Selbst mörder.) In seiner Wohnung erhängte sich der verheiratete Arbeiter Lorenz. Der hinzukommende Bruder schnitt den Selbstmörder ab, und nach längeren Bemühungen gelang es ihm, ihn wieder ins Leben zurückzurufen. Aus Wut darüber verprügelte der Gerettete seinen Bruder derartig, daß die Polizei einschreiten mutzte und den rabiaten Selbstmörder dem zuständigen Polizeirevier zuführte. Berlin, 14. März. (Eine Krankenschwester unter de in Verdacht des Kindesmordes.) Im Schwesternheim in der Kleiststratze wurde die vor kurzem aus Stettin dort eingetroffene 31jährige Krankenschwester Hedwig Mensch von einer Schwester in bewusstlosem Zustande aufgefunden. In der Charitö stellte man fest, datz die W. kurz vorher Mutter geworden sein mutzte, und bald wurde denn auch im Schwesternheim in einem Schrank die Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden. Das Kind hatte einen Wattepfropfen im Munde und ist roahr- icheinlich e r st i ck t worden. In dem nunmehr mit der Schwester angestellten Verhör verwickelte sie sich in Widersprüche; sie wurde deshalb als des Kindes mordes dringend verdächtig der Eefangenenabteilung der Charite zugeführt. Köslin, 11. März. (Eine Bluttat im städtischen Asyl) erregt hier großes Aufsehen. Der Arbeiter Gustav Grünwald und der Tischler Robert Klaehn hatten zusammen in der Stadt tüchtig gezecht und kehrten dann in trunkenem Zustande in das Asyl, in dem sie zu nächtigen pflegten, zurück. Als sie dort ankamen, nötigte Grünwald den Klaehn in seinen Schlasraum, ergriff ein Veil und stürzte sich mit den Worten: „Du Hund, ich schlage dich tot!" auf Klaehn, den er so lange mit dem Veil« be- arbeitete, bis er blutüberströmt zusammensank. Er st a r b kurze Zeit darauf. Der Täter, der sinnlos be trunken war, wurde verhaftet. II. Kuxhaven, 13. März. (Jagd auf einen Verbrecher.) Kurz vor Aogang des Dampfers ..Präsident Lincoln" von der Hamburg-Amerika-Linie ermittelte die Kriminalpolizei bei der Revision in einem Steward einen steckbrieflich verfolgten Ver brecher. Er wurde verhaftet und zur Polizeiwache in 'rnrhaven geführt. Während seiner Vernehmung be nutzte er einen günstigen Augenblick, lief zur Tür und ain die Stratze hinaus. Man stellte sich dem Flücht ling entgegen, dieser zog aber einen Revolver und gab drei Schüsse ab. Verletzt wurde niemand. Er rannte über die Wiesen in den nahen Wald und konnte bis her noch nicht festgenommen werden. München, 14. März. (Wiencziers Hul dig u n g sf l u g.) Die Huldigung, die der Flug lehrer Wiencziers, der durch seine Flüge um das Straßburger Münster und die Münchener Frauen kirche bekannt wurde, am Sonntag dem Regenten brachte, wurde viel bemerkt. Zehn Minuten vor ' >12 Uhr bestieg Wiencziers auf dem Oberwiesenfeld den Bloriotapparat der Bayrischen Fliegerschule, auf dem ein Korb mit Rosen angebracht war, und schlug die Richtung gegen Schwabing ein. In im- vosanter Höhe erschien er sodann genau um ^12 Uhr über dem Hofgatten, beschrieb hier einen Kreis, ging in elegantem Eleitflug ziemlich tief herunter und streute Rosen. Dann wandte er sich wieder nordwär,» und fuhr aus demselben Wege, den er gekommen war, nach Oberwiesenfeld zurück. Der Regent, der gerade auf der Ausfahrt begriffen war, hat von dieser Hul digung leider nichts bemerkt. Nürnberg, 14. März. (Der „Schirmherr" Nürnberg s.) Eine drollige Reklame Kum !,l). Geburtstag des Prinzregenten hat sich ein hiesiges Schirmgeschäft geleistet. 3lus seinen Waren war eine Schaufeirsterdekoration hergestellt mit der Büste des Prinzregenten in der Mitt« und dem finnigen Huldi- gungsplakat: „Heil unserm Schirmherrn!" Vern, 14. März. (Der Hosenrock in der SchwerzZ Der von den Pariser Modeschneidern lanciert« Hosenrock wird schon seit vielen Jahrhunderten in der Schweiz getragen, und zwar von den Hittenfraucn des kleinen Dorfes Champvry im Kanton Walli». Die Bewohner dieses einsamen Alpendörfchens tragen di« Hose weil sie für ihr Hirtenleben auf den Bergen praktischer ist als der Frauen rock. Rom, 14. März. (50 Touristen) befanden sich beim Einsturz des Randes des Vesuokraters auf der Fahrt zum Kraterrand. Der Verspätung der Drahtseilbahn um 5 Minuten verdanken sie nur ihre Rettung. Rom, 14. März. (In dem Peninsular- Erprekzug) wurde auf der Fahrt zwischen Ala und Bologna der Postwagen erbrochen. Sieben deutsche Po st sacke sollen geraubt worden sein. Saloniki, 14. Mär». (Abdul Hamids Fluchtplan.) Die Untersuchung wegen der Er mordung eines Offiziers in der Villa Allartini stellt es in unzweifelhafter Weise fest, daß Ersultan Abdul Hamid mit Hilfe einiger von ihm bestochener Sol daten flüchten wollte. Der Mörder Les Offiziers war «in Anführer der bestochenen Soldaten. Bei seiner Verhaftung gab er alle Details des inszenierten Fluchtplans Abdul Hamids preis. Daraufhin wurde die gesamt« Wache durch eine andere ersetzt und zahl reiche Verhaftungen vorgenommen. Serlchtslssl. ---- Düsseldorf, 14. Mckrz. Zu zehn Jahren Zuchthaus hat das Schwur gericht einen holländischen Arbeiter, der am ersten Weihnachtsfeiertag einen Gastwirt vor seinem Lokal erstochen hatte, verurteilt. Spott. Pferdesport. 8 Der Dresdner Rennverei« rllstet für die Er öffnung seiner diesjährigen Rennsaison am kommenden Sonntag in gewohnter Weise, um den zahlreichen Freunden des Sports einige genußreich« Stunden auf Seidnitzer Flur zu bieten. Zum Austra^ gelangen ein Herren- und ein Offiziers-Jagd-, em Herren- Flach-, zwei Jockey-Flach- und ein Jockey-Hürden rennen. Für das Offiziers-Jagdrennen kabrn die Damen des Dresdner Nennoereins für die Reiter der ersten drei Pferde wett- und geschmackvolle Ehren preise gestiftet. Im Preis von Räcknitz gibt der Vorstand des Dresdner Rennvereins dem Besitzer des siegenden Pferdes eine echte Bronze in dunkler Pattina: „Der Fechter". Im Frühjahrsrennen (Herren-Flachreiten) gibt «in Freund des Spotts dem siegenden Reiter einen goldenen Reitstock. ** Der Große Preis von Nizza. Der Eröff nungstag des Nizzaer Alachrennmeetings brachte dem dortigen Rennoerein eine vollen Erfolg. Das Hauptereignis des Tages, der Grand Prix de Nice, sah elf erprobte Streiter am Pfosten. Vor dem Statt nahm „Garance II" seinem Reiter Dona die Hand und galoppierte einmal um di« ganze Bahn. Daß das Pferd fettig auf die Minute war, bewies es dann im Rennen. Bei dem gültigen Ablauf führte ..Garance H" das Rennen in einem äußettt scharfen Tempo. „Marfa" wurde des hohen Gewichts wegen von Jockei Stern extrem auf Warten geritten und konnte die scharfe Pace nicht halten. Beim Einbiegen in die Gerade nahm CH. Childs mit „Olivier II" die Spitze und siegte mit SV2 Längen im Handgalopp. Der Sieg, der eine Ueberraschung bedeutet, zählt« doch „Garance II" im Vorjahre nur zur gutHi zweiten Klasse, wurde vom Toto mit 85 :10 honoriert. Das Wetter war herrlich und sah ein ausgewähltes Publikum. ** Verweis von der Rennbahn. Der Herrenreiter Mr. N. Cuthbertam wurde in Cheltenham (Eng land) wogen unfairen Reitens auf „Seisdon Squire" von der Rennbahn verwiesen. Das energische Vor gehen der Stewards gegen einen Herrenreiter hat in England viel Aufsehen erregt. Lustschifsahrt. I Eine asiatische Preisstiftuug von SO Krone, wurde von dem österreichischen Herrenhausmitglied Arthur Krupp in Berndorf der Unterrichts- Verwaltung zu den Kosten der Erichtung eines staat finten, nämlich eine, die von der englischen Regierung unterstützt wird, unter Leitung des gelehrten Jesuiten paters Cortie, und zwei andere von Professor Mac Clean und Dr. Worthington. Da die Deutschen ein Observatorium in Apia unterhalten, dürfen sie un möglich die Gelegenheit versäumen und werden Dr. Wegener nach der Tau-Insel entsenden. Kunst unü MNenlchstt. * Die Entstehungsgeschichte von „Glaube und Heimat". Der Dichter Karl Schönherr äußerte sich über die Entstehungsgeschichte seines Werkes zu einem Freunde in folgender Weise: „Ich hab« mir diefe „Tragödie eines Volkes" gewissermaßen von der Seele heruntergeschrieben. Der Stoff hat mich seit langem beschäftigt, doch hielt mich ein anderes Stück, eine Bauerngeschichte, in Atem. Immer wieder standen die Gestalten aus der namenlos traurigen Zeit der Gegenreformation vor meinen Augen . . . und da -:ab?n sie mich mit einem Male gepackt und nicht mehr iosgclassen. Ich legte das moderne Schauspiel zur Seite . . nahm los« Blätter und stenographierte fünf Seiten voll. Die Reden und Gegenreden der gehetzten armen Bauern, die um ihres Bekenntnisses willen die heißgeliebte Scholle verlassen, flössen nnr aus der Feder. Acht Tage hindurch habe ich so stenographiert und nach einer Woche lag die Tragödie fertig vor mir. In Jahren, die weit zurückliegen, habe ich manches über die Gegenreformation in Oberösterreich gelesen, in archivalische Studien habe ich mich aber nicht versenkt. Wenn «inen ein Stoff packt, dann braucht man keine Chroniken und keine Handschriften ... aus dem Herzen heraus müssen di« Dinge guellen." * Leoncavallo äußerte sich einem Mitarbeiter des „B. L.-A." gegenüber: „Ich will die moderne Orche stration mit der melodischen Linie, wie sie mir di« Kunst meines Vaterlandes überliefert hat, vereinen. Das war gerad« in der „Maia" mein heißestes Be streben. Don diesem Programm bin ich nie ab- gewichen. Und so stebt auch mein Standpunkt dem Tertbuche gegenüber fest. Mein „Baiazzo" spricht ihn aus: „von Menschen, nur von Menschen will ich reden!" Das Musikalisch-Menschliche, wenn mir dieser Ausdruck gestattet ist, aocr ist das Ge fühl. Ein gutes Textbuch handelt nur von Ge- fühlen, »nd wenn es vortrefflich ist, von Leiden- schaff««. Intelligenzen, Intrigen, Verstandes ¬ sachen kann ich nicht in Mnsik setze». Man pflegt Ecribe immer noch den Großmeister de» Libretto» zu preisen. Sehr mit Unrecht. Denn Ccrib« kam nie von der Lust an der Intrige los. Die schönst«, emotionellste Szene all seiner Meyerbeer-Opern, da» große Liebesduett in den „Hugenotten", ist nämlich gar nicht von Ecribe, sondern von einem begabten Dilettanten, der es aus Wunsch des Tenors, dem Meyerbeer sich anschloß, gegen den Wunsch von Ecribe knapp vor der Premiere hineindichtet«." » Für die Feier de» Breslauer UniversttSts- jubiläums hat der Provinzialausschuß beim Provin- ziallandtag der Provinz Schlesien beantragt, 50 OVO-4t als Ehrengabe der Provinz zu bewilligen. " Technisches Preisansichreiben. Der Kgl, Preuß. Bergakademie zu Clausthal ist von seilen einiger Gönner der Hochschule der Betrag von 1000 ^l al» Preis für die Bearbeitung der folgenden Aufgabe: „Die Verwertung kupferarmer, kieselsäurereicher, Kalk und Magnesia enthaltender Kupfererze" Lorr- wiesen worden. Anfragen wegen diese» Preis ausschreibens können an di« Direktion der Berg akademie gerichtet werden, di« unter Wahrung voller Diskretion gern weitere Auskunft z. B. über Mate rialbeschaffung usw. erteilen wird. * Laruso leidet, wie mit Bestimmtheit festgestellt werden kann, an demselben Uebel, das ibn vor zwei Jahren befallen hatte: an einer hartnäckigen Tracheitis, di« sich aus einem Kehlkopfkatarrh ent wickelt hatte. Caruso hat sich das Leiden durch Ueber« anstrengung zugezogen, wieder wie vor zwei Jahren. Es ist jedoch nicht der geringste Grund vorhanden, für das Organ des Künstlers Befürchtungen zu hegen. * Li« kunstgeschichtlicher Fund. Bei dem großen Brande der Turiner Bibliothek im Jahre 1904 ging auch ein höchst wertvolles Stundenbuch zugrunde, da» seit dem 14. Jahrhundert unter dem Namen „Saooyische Stunden" bekannt war und al» ein Werk einer Enkelin Ludwigs des Heiligen nacheinander den Königen Karl V.. Karl VI. und dem Herzog Jean de Berry gehört hatte. Nu« hat sich herausgestellt, daß die Mehrzahl der Blätter bereit« seit langem dem Bande entnommen waren und so dem Flammen tode entgangen find; und diese find, wie Graf Durrieu in der letzten Sitzung der Pariser Akademie der Inschriften mitgeteilt hat, in Portsmouth wieder entdeckt worden. Graf Durrieu besitzt auch die voll ständige Liste der Lücken des Stundenbuches, uns aus ihr hat er festgestellt, daß freilich noch nicht sämtliche dem Werke entnommenen Blätter wiedergefunden firch. lichen flugtechnischen Laboratoriums an der Tech nischen Hochschule in Wien zur Verfügung gestellt. * verstäudigung -wische« schwebende» Ballon und der Erde. Aus Frankfurt a. M. wird berichtet: Zum ersten Male ist es gelungen, zwischen einem schwebenden Ballon uru> der Erde durch elektrische Wellen «ine Verständigung herzustellen, von dem benachbarten Dorfe Griesheim stieg ein Freiballon auf und die ihm nachgesandten elektrischen Wellen wurden von der mitgenommenen Empfangsstation ausgenommen. Bis zu 600 Meter war die Verständigung sehr gut. Letzte Nachrichten. Zum Chemnitzer Formerstreik. * Chemnitz, 14. März. (Priv.-Tel.) Der Chem nitzer Bczittsverband Deutscher Metallindu- striellerhat in seiner heute stattgefundenen außer ordentlichen Hauptversammlung einstimmig be schlossen: Wenn die Former und Eietzereiarbeiter am Montag, den 20. März, früh die Arbeit nicht in vollem Umfang wieder ausgenommen haben, werden zunächst 50 Prozent der Arbeiterschaft ausgesperrt, wenn nicht einzelne Firmen wegen Gußmangels mehr aussperren müssen. Bon der Aussperrung sollen Verheiratete und Unverheiratet« in gleichem Verhältnis betroffen werden. Neue Vorschläge für da» SdSuttsstviwwefen. Ms. Freiberg, 14. März. (Eig. Drahtmeld.) Neu« Vorschläge des sächsischen Submissrons- wesens für das Verfahren bei Arbeitsoergebungen brachte in der gestrigen Versammlung des hiesigen Mittelstawdsbundes Vuchbinderobermeister lln rasch (Dresden) zur Sprach«. Sie lauten: „Die unter Zu ziehung von Sachverständigen aufgestellten Btan ket ts müssen klar und vollständig übersichtlich sein. Nach ihrer Einreichung wird von Sachverständigen «in normaler Preis festgesetzt, und dann erst werden die Angebote geöffnet. Wer dem nor- malen Preis am nächsten kommt, erhält den Zuschlag." Urheber dieses Gedankens ist Bürger meister Dr. Eberle (Nassen). Von der Stadt Frei berg soll eine Vergebungsordnung nach den Vor schlägen der Nebenstelle Dresden des Submissions amtes aufgestellt werden. Auszeichnnngen au die bayrische Presse. München, 14. März. (Eigene Drahtmeldung.) Der Prinzregent verlieh folgenden Persönlich keiten der Presse die Prinzregent-Luitpol d- Medaille in Silber: Redakteur Frick- München, Dr. Iess« n - München, Leiter des Süddeutschen Kor- respondenz-Bureaus, Chefredakteur Held- Regens burg, ferner den Chefredakteuren Freiherrn Menst v. Klarbach, Dr. M 0 h r, Dr. Kausen, O st er- Huber und Redakteur Ritter, sämtlich in Mün chen, Chefredakteur Scharre- München, Seiwert und Stolz- Augsburg. Zur elsaß-lothringischen Berfassungssrag«. O. Berlin, 14. März. (Priv.-Tel.) Die Reichs tagskommission für Elsaß-Lothringen setzte heute vor mittag ihre Beratungen fort. Di« National, liberalen, die Fortschrittliche Volkspartei und das Zentrum haben Anträge eingebracht, die sich grundsätzlich auf dem Boden der neuen Regie- rungsvorschläge bewegen. Es ist daher anzu nehmen, daß bald eine Verständigung zwischen Regierung und Reichstag über die Grundfragen her beigeführt wird. Auch ein Redner der Rechten äußerte sich heut« nicht unbedingt gegnerisch, vielmehr meinte er, datz man den jüngsten Erklärungen der Re gierung wohl znsti mmen könne; allerdings forderte er Kautelen dafür, daß da» deutsche Element gestärkt werde. Ei« Zwischenfall in der spanischen Kammer. G> Madrid, 14. März. (Eig. Drahtmeld.) In der Kammer griff gestern der ehemalige Minister Urzais die wirtschaftliche und finanzielle Politik der Regierung, insbesondere die letzten Vorlagen des Finanzministers, aus denen sich ein Verlust von mehreren Millionen für den Staats schatz ergeben, heftig an. Ebenso griff er den Plan der Vineinhalbmilliarden-Anleihe an und fügte hinzu: „Meine Worte haben den Zweck, die Aufmerk samkeit des König» auf die sonderbare Finanzpolitik der Regierung zu lenken, Ministerpräsident Tanalejas antwortete dem Redner mit Ausdrücken der Entrüstung. Urzais widersprach dem Ministerpräsidenten und nannte den von dem Finanzminister vorgelegten Entwurf über die Amortisierung der äußeren Schuld unmora lisch. Darauf sprang der Finanzminister zitternd vor Erregung auf und verlangte, Urzais möge erklären, welchen Snrn er dem Worte „un moralisch" beilege, indem er darin einen direkten An griff auf seine Ehrenhaftigkeit sehe. Urzais hielt seine Behauptungen aufrecht und lehnte es ab, weitere Erklärungen zu geben. Di« Debatten werden heute fortgesetzt. (Der Korrespondent des Wolffschen Bureaus bemerkt hierzu, daß Urzais die Tatsache als unmoralisch bezeichnet, daß die äußere Schuld al pari amortisiert werden soll, während der Emifsionskurs 97 betrug. Dies ergebe für den Staat einen Verlust von 8 Millionen. Dies« 8 Millionen, meint Urzais, macht die Regierung zum größten Schaden des Landes den Besitzern der äußeren Schuld zum Ge schenk.) Refarme« i« der russische» Marineverwaltung. Z Petersburg, 14. März. (Eig. Drahtmeld.) In einem Reskript des Zaren an den Marineminister wird darauf htngewiesen, daß die Kommission zur Untersuchung der Tätigkeit der Hauptverwaltung de» Schiffsbau«», der Marinewerke und der Kriegshäfen nach dem von ihr erstatteten Bericht nichts ge- funden habe, was Grund zur Voraussetzung von Mißbräuchen geben könnte. Die Abweichungen von der festgestellten Ordnung hätten bereits di« Auf- merfsamkett des Ministers und seine» Gehilfen auf sich gelenkt. Dies geb« dem Kaiser di« Zuversicht, Laß, da dem Ministerium di« nötigen Mittel zur Ber- fügung gestellt würden, jede Veranlassung, einem der wichtigsten Zweige des Marineressorts Mangel an Planmäßigkeit vorzuwrrfen, wegfallen werde. Um jedoch einer Störung der regelmäßigen Tätigkeit des Marineministeriums in Zukunft vorzubeugen, beauf tragt der Zar den Minister, ein Reglement über tzt« Zusammenstellung und Bestätigung »on Schiffs projekten seiner Sanktion vorzulegen und die Frage einer Reorganisation der Hauptverwaltung des Schiffsbau«» und des technischen Marinekomitees der Beratung des Admiralitätsrats zu unterbreiten, sowie die Beschlüsse des Admiralitätsrats hierüber und das Projekt der allgemeinen Reorgani sation der Zentralverwaltung des Marineressorts dem Zaren oorzulegen. Endlich fordert das Respript eine Beseitigung der Mängel in der Verwaltung der Marinewerk« und schnellste Ausarbeitung eines neuen Reglement« für die Verwaltung von Kriegshäfen. Die Dauer der amerikanischen „Manöver". Iu New York, 14. März. (Priv.-Tel.) Hohe ame rikanische Offiziere sprachen die Ansicht aus, die Truppen würden sechs Monate in Texas bleiben. Die Demokraten beabsichtigen, über die Gründe der Mobilisierung zu interpellieren. f. London, 1t. März. (Priv.-Tel.) Exprästdent Roosevelt hat gestern das amerikanische Lager bei St. Antonio besucht und wurde mit einem Salut von 21 Kanonenschüssen begrüßt. Ueber Schlachten, die zwischen Insurgenten und Ameri kanern auf der einen Seite, mexikanischen Truppen auf der andern Seite geschlagen werden, bringen amerikanische Blätter sensationelle Berichte. G Nach zwei Jahren der Polizei gestellt. w. Forchheim, 1t. März. (Gig. Drahtmeld.) Hier hat sich ein 37 Jahre alter Buchhalter der Polizei gestellt, der bei einer Firma in Markran - städt bei Leipzig vor zwei Jahren nach Unter schlagung von 15 000 flüchtig geworden war. Der Defraudant hatte die Unterschlagung durch falsche Buchungen zu verdeck?» verstanden. Das Unwetter in Frankreich. ns. Paris, 14. März. (Priv.-Tel.) Das Un wetter hat in verschiedenen Gegenden Frankreichs ungeheuren Schaden angerichtet. Bei Saint Malo sank ein Boot, dessen drei Insassen er tranken. Ueber Havre hat das Unwetter be sonders stark gewütet. In Saint Pierre ist der Kirchturm ringe stürzt. Verhaftung eines Dlamantendiebes la. London, 14. März. (Eigene Drahtmeldung.) Nach einer Meldung des „Daily Telegraph" wurde in Las Palmas ein Mann verhaftet, der in dem Verdachte steht, Diamanten im Werte von vielen hunderttausend Mark in Johannesburg ge stohlen zu haben. Einen besonders wertvollen Stein hatte der Dieb im Halsband seines Hundes ver steckt. Der Verbrecher wurde mit einer in seiner Be gleitung befindlichen Dame nach Kapstadt einae- schifft, um den dortigen Behörden ausgeliefert zu werden. Letzte Ssnüelsuschrichten. 'd7a «»Elin. 1 ' ! 212.28 »i-e-Nr—INO! 174,12 11-,— 1Z1,— > 270 50 ! I«.H2 Srin i Soin ll.ti - ».Ui>l«sxr<ld. so> ti»i»n«r SEE» Ujtrr. ? l7Nr 45 Ulo. ^;rlck!oi»!d»d» »'>, >. R llindrirrt, ltr»«» Locdumv dosMonüil UlUKk 0k>v,. ti,,lHück. !->. g«ri. ''.sind. p»md. P»ct,tt,d5l Czüiolred. tchn» 0,ul,»d-il,dv»«, tlrttr. U«. !.»>,«. Ul>!„ OtsN-Ula«, Snnl«. »voll», 14. UüiL Ledloiskar«» Z t>dr 15 Uiv. ! 212^7 iZz R S»i>< ?70k^ 474.12 S»i>< k>Ui» LrMmor, Of. ü,r>. '>«»»' 184,- >21250 kirchliche Nachrichten. Macka«: Buhtag früh 0 Uhr Predigt, Beichte und heil. Abend mahl: Pastor Holstrin, abrndS «i Uhr Predigt, Bricht« und hrtl. «bendmahl: drrselbr. ' -! r -: r ... ! vcucstsi'belten fecker Ktt liefert schnellstem in O bester Nusfübrung unck ru ... rivssen Kreisen « * * « » « k.«lprlger 7»g«dl»tt. * « « A' !Q! >-Q!^---! rrua »nd »rrke» »r» LrNtjigr, r«,r»l«ttr» G. WB» Lhrsrrdaktrur: Lr. Lud»«, Wir«»»»,,» Peraiitwortltch, Redaktrnr«: yür Politik Ir. «. «Snttr«. lokal, und sächsllch« «agrleornhe'trn, Lage-chronik »nd Lrrmischt^ «. ». «»Ma», da» yrmllttcn Panl »ch,»«»ura. PiusN «. Sranitz, Sport und <Srr>cht4saal A. Hoorsrld. Ai», »i« chandrlljrtNing'N. Nirairath. gllr dra !ZaierLl»ntril Otto «rdrr. sämtlich lv Srlpjtg. Uvveelanaten Manuikrinre« ,s» sirl» doö Rück- Porto »«lHUfllaen. yür «nfbewahrun» und Rückgab, wird Irin« Gowllhr llbrrnoainrrn. Zuschrlllen sind nicht vrrsdolich »u adr«istnin, sondern an Sr'laa, dl« «rdosNo» oder di« v»r,ch»s»«st,Nr dr» eri»»««,, »««rdlottr» richten. Di« Wveklege«»« N««»e» »saßt I Sette«.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)