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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.03.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110311012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911031101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911031101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-03
- Tag 1911-03-11
-
Monat
1911-03
-
Jahr
1911
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Si Sonnavena, 11. MSrr lSll 5lr. 70. »05. Ishryany Leipziger Dsyevtan. * Di die Be hat die gesetzt« seine in persönli« bewillig Priester Bischöfe M live Nation startfind« ' 2 Flotten Stettin ling s begrisj. in Ang Das n Banzer geschütz sechs U Werkstä der Z< 1911 si Ein S schützte bootsze 1. Apri drei Pc izefchützt Unrersel mit En Lechs L schützte boolszei schwi way s. vollend« 1911 fü nämlich und zw« st ä n d c Fortschr erwarte Lchisfe j nen Ze beiten v JaLr ni Rosyth Suslanü. Frankreich. » Deutsche in der Fremdenlegion. Der mit der Untersuchung über die Fremdenlegion betraute Re dakteur des „Mattn" berichtet aus Ain Cefra, daß im 2. Fremdenlegtonär-Regiment am 1. Januar bei einem Bestand von 5700 Mannschaften 1858 Deutsche waren. Also fast ein Drittel des Mannschafts bestandes wird von Deutschen gebildet! Bon den 1856 Deutschen waren 1050 Altdeutsche, 470 Reichsländer, 143 naturalisierte Altdeutsche und die übrigen zur französischen Staatsbürgerschaft wieder zugelassene Reichsländer. Unter ihnen befanden sich gegen 200 Reichsländer, die sich ihrer Dienstpflicht im deutschen Heere entzogen hatten, und 100 altdeutsch« Fahnen flüchtlinge. Die andern 1550 Deutschen waren keines Vergehens gegen das deutsche Wehrgesetz schuldig. * Die marokkanische Frage. Gegenüber der von mehreren Blättern geübten scharfen Kritik an der Verweigerung von Verstärkungen für Marokko wird in einer sichtlich offiziösen Note sestgestellt, daß das Ansuchen de» Generals Monier um Absendung erner Verstärkung von 3—4000 Mann zur Züchtigung de» Zaerstammes bereits vor einigen Wochen unter dem früheren Mini st erium auf Grund einer zwischen Pichon und Vrun abgehaltenen Beratung abgelehnt worden sei. Die gegenwärtigen Minis! beit ti vorgä dium! Die R betreff ihr du ungesti dem b Leben mess, * Z konven Mc Ki angebl Unterh können cordial Mari gemei samme Königs gesehen bausch' der er worden dann wirten konnte« Erwäg die Vc Frantr tischen mäßige schließ nicht e Zusami licherR inKon! der „0 deutet, keinert« verjpro Art je grützen, solch bi Selbst b hin so man ai Denk Am bild des bach, aus das Fer genannt« mal hat bekomm« Meter, als Las Bannert Barbara schönes mutzte, n tasie Les gcnössisch Lacher ez ist alles! steht, mit hoher Ri rüstung § gegürtet Lorbeer i brünne » Schild m Die Link Pferdes, dem Reü reitet, ist Schlage, Last gepo zu entwit gezäumt, nur irgen nur die s Mit k wohl an sein Reit niedrigen hältnismi tradition« aus einst Bauch d« ergibt sich daraus, Latz sich die Erneuerung Les ge samten Meerwassers durch da» der Flüsse dreitausend mal vollzogen hat. Au» diesen Ziffern ergibt sich das Alter der Erde mit 156 651 000, oder rund 160 Millio nen Jahren. Gegen diese Geringschätzung des Erdenalters lassen sich mancherlei Einwände erheben. Viele Erdkundige führen überhaupt den Salzgehalt des Meeres nicht aus die Zufuhr durch die Flüsse zurück. Damit würde der ganzen Berechnung die Grundlage fehlen. In neuester Zett hat nun das Radium ein Mittel an die Hand gegeben, dieses Rätsel zu lösen. Dem Radium sieht so etwas gleich. Es hat etwas Dem Radium sieht so etwas gleich. Es hat etwas Detekttvattiges an sich, vermag es doch wie die von Röntgen entdeckten Strahlen die meisten Körper zu durchdringen und zu durchleuchten. Also hat es auch hier seine strahlende Kraft betätigt. Da» Radium ist «in wahrer Hexenmeister, so eine Art „Stein der Weisen". Es verwandelt sich vor unseren Augen in einen anderen Stoff — in Helium. Da, ist dasselbe, al» wenn sich Blei in Gold oder Kuvker in Silber verwandeln würde. Was den Alchimisten jahrhundertelang vorschwebte — di« Umwandlung einer Substanz in «ine andere —, ver wirklicht das Radium. Freilich kann man damit nicht aus einem unedlen Metall Gold machen. Ueberdie» ist noch immer ein Unterfchiw zwischen der Ctosfverwandlung, wie sie sich etwa der alte Paracelsus dachte, und der des Radiums. Seine Umwandlung in Helium, die uns in den Stand setzen soll, den Geburtsschein unseres Planeten kennen zu lernen, geht ohne unser Hinzutun und auch gegen unfern Willen vor sich. Mit allem Rüstzeug oer Wissenschaft, weder durch Abkühlen, noch durch Er hitzen, weder durch Säuren, noch durch Alkac?-o odei. andere Ingredienzien, weder durch den elektrischen Strom, noch durch da» magnetisch« Feld, kurzum, auf keine Weise können wir das Tempo dieser Umwand lung von Radium in Helium beeinflussen oder gar rückgängig machen, während die alten mystischen Themiker gerade durch ihren Eingriff das unedle Metall zwingen wollten, in Gold überzugehen. Da» ist allerdings ein Unterschied' Trotz alledem ist die Umwandlung selbst nicht yinwegzuleugnen. Sie wird auch dadurch nicht beeinträchtigt, dah e» sich nur um «ine Substanz handelt, von der wir gegen- wärtig in allen Laboratorien der Welt zusammen effektiv nicht mehr als etwa 2 Gramm besitzen, und dah somit die Verwandlung nur in sehr spärlichen Stoffmengen beobachtet wurde. Ein Stoff, der ein so merkwürdige», all« bis herigen Erfahrungen durchbrechende» Verhalten zeigt wie Radium — anfangs glaubte man gar, es stoße alle Grundsätze der Naturwissenschaft um —, muh neben feinem hohen idealen Wert für den Gelehrten auch «inen bedeutenden Geldwert repräsentieren; leren geoloaischen von rund 300 Millionen Jahren. Da es bei so alten Damen auf ein paar Millionen Jahre nicht ankommt, so kann man sagen: Unsere Erde ist 250 bi» 800 Millionen Jahre alt. Dies« Zahlen mögen zur Beruhigung ängstlicher Gemüter dienen, denn wenn sie so lange ausgeh Uten hat, ist Hoffnung vorhanden, daß sie uns noch einig« Millionen Jahre tragen wird. brauche zu seiner Bildung 1000 Jahre, dann wird also ein ganzes Milligramm Helium zehntausend und ein Gramm dieses Stoffes 10 Millionen Jahr« zu seiner Entstehung gebraucht haben. Solche Analysen hat nur ein deutscher Forscher, namens I. R. Etrntt, ausgeführt. Seinen Heliumbesnmmungen hat er Durchschnittsmengen zu grunde gelegt. Er kam so zu dem Resultate, dah die Erd« mindestens 240 Millionen Jahre alt sei. Diese Altersbestimmung nähert sich sehr oer mitt leren geoloaischen von rund 300 Millionen Jahren. al« ein ausreichender Ersatz de« allgemeinen Fortbildungsunterricht» anerkannt wird. Die gleichen Gesetze sind bereits früher für die Provinzen Hessen- Nassau, Hannover und Schlesien in Kraft getreten. In dem Schleswig-Holstetnschen Entwurf wird den Verhältnissen in den zweisprachigen Distrikten Rechnung getragen. * Zur Bekämpfung de« Heu- und Sauerwur»» bewilligte der rheinische Provinziallandlag 100 000 und ermächtigte den Provinzialausschutz dazu, für den Winter 1911/12 die Mittel zu einer Bekämpfung des Heu- und Sauerwurm» im Winter herzugeben. * Parlamentarischer Abend beim preußischen Minister de» Innern. Minister von Dallwrtz und feine Schwester, Gräfin Rödern, hatten zu Donnerstag zahlreiche Einladungen zu einem parlamentarischen Abend ergehen lassen. Mehrere Minister, zahlreiche Mitglieder des Herrenhauses und des Abgeordneten- Hauses und viele Mitglieder des Reichstages waren der Einladung gefolgt. * Der Nationaloerein für da» liberale Deutschlaud veranstaltet, wie alljährlich, auch dies« Ostern vom 17.-22. April in Frankfurt a. M. einen politischen llnterrichtskursus. In Anbetracht der Wahlkämpfe, die uns diesen Winter bevorstehen, ist der Kursus als Vorbereitungskurjus für di« nächste Reichstagswahl geplant. Anmeldungen sind zu richten an Herrn Referendar Hans Maier, Frankfurt a. M., Hoch- stratze 6. Dort werden auch Anfragen jederzeit bereit willigst erwidert und ausführlichere Programme ab gegeben. * Schluhoerhandlungen über Abgrenzung von Togo und Dahomey. Die Pariser Schlußverhandlungen über die endgültige Abgrenzung der Nord- und Ost grenze von Togo gegen Französisch-Dahomey sind nach längerer Unterbrechung soeben wieder ausge nommen worden. Die deutschen Delegierten, Gouverneur a. D. Graf v. Zech und Hauptmann Frhr. v. See fried, haben sich am Sonnabend zu diesem Zweck nach Paris begeben. Bei dem auf beiden Seiten vorhandenen guten Willen, die schwierige Grenzfrage zu einem baldigen endgültigen Abschluß zu bringen, erscheint die Hoffnung nicht unberechtigt, dah die Verhandlungen nunmehr in wenigen Wochen abgeschlossen werden können. stehe das Ministerium auch fetzt noch. Zwar seien der Bearbeitung des Entwurfes insofern bedeutende Hindernisse erwachsen, als im Vorjahre der erst damit beauftragte langjährige Referent durch Be rufung an die Spitze des Evangelisch - lutherischen Landeskonsistoriums und dann besten Nachfolger — überdies nach mehrmonatiger Behinderung durch Krankheit — aus dem Ministerium ausgejchicden feien. Seit der mit dem 1. November vorigen Jahres wieder vollständigen Besetzung des Ministeriums sei jedoch mit großem Nachdrucke an die Ausstellung des Entwurfs herangetreten worden; eine zu diesem Zwecke aus Räten und Hilfsarbeitern des Ministeriums gebildete Kommission habe mehrere Monate hindurch zweimal in der Woche längere Besprechungen über Umfang, Art und Fassung der Resormvorjchläge abgehalten. Zur näheren Infor mation über einige wesentliche Punkte der Reform soll die Versammlung dienen. Wenn der Entwurf dann fertiggestellt sein werde, habe er noch ver schiedene wichtige Stadien durchzumachen. Zunächst müsse über ihn nut drei Ministerien wie mit anderen beteiligten Behörden ins Vernehmen getreten, da nach der von vielen Seiten gewünichte und regie rungsseitig zugesagte Sach verständigen-Beirat gehört und die Entschließung des Gcsamtministe- riums hcrbeigejührt werden. Trotzdem halte das Ministerium in der selbstvernändtichen Vorausiegung, daß sich in diesen verschiedenen Stadien nicht allzu erhebliche und zeitraubende Schwierigteiten er geben werden, an der Hoffnung fest, daß der Entwurf dem nächsten Landtage — wenn vielleicht auch nicht sofort bei seinem Zusammentritte — werde vorgelegt werden rönnen. Ter Minister gab am t-chlusse seiner An pracbe dem Wunsche Ausdruck, datz es gelingen möge, mit dem Entwürfe eine segensreiche Aus gestaltung des Volksjchulwescns zur Förderung und Hebung der sittlichen und geistigen Kräfte im Volke in die Wege zu leiten. Hierauf wurde an der Hand von Referaten in die Besprechung der einzelnen Punlte der Tagesordnung eingetreten. * Landtagversatzwahl im 23. ländlichen Wahlkreis. Die Amtshailplmaiinfchast Leipzig gibt für die am 22. d. M. stattfindende Landtngseriatzwahl bekannt, daß die Wahlzeit für alle Orte von 10 Uhr vor mittags bis 7 Uhr nachmittags festgesetzt worden ist. * Der Landesvercin der Deutschen Resormpartei im Königreich Sachse» wird am 19. Märi ',11 Uhr vormittags in Berlin ini Reichstagsgebäude eine Sitzung abhalten. Als Punlte der Tagesordnung sino angentzt worden: 1. Beschaffung von Mitteln für Parteizwecke in Sachsen. 2. Reichstagsmahlen. * Ordensauszcichnungen anläßlich der bayrischen Jubiläumsfeier. Der Kaiser hat dem Grasen von und zu Lerchenseld den Schwarzen Adler orden verliehen, weiter die Brillanten zum <6 rotz kreuz des Roten Adlerordens Staats mini ner des Königlichen Hauses und des Acuszern Grafen von Podewil s-D ürnitz, den Noten Adlerordcn erster Klasse deni Staatsminister der Justiz Ritter von Mil tner und dem Staatsminister für Vcrkchrsangelegenheiten Ritter von Frauen dorfer. den Kronen orden erster Klasse dem Staatsrat und Ritter Edler von Lössel und den Kronenorden zweiter Klasse dem Ministerialrat Ritter von Müller.— Der Prinzregcnt verlieh dem bayrischen Gesandten in Berlin, Grasen Lerchenield, den Hubertusorden. — Der Reichs- tanzler von Bethmann Hollweg Hai den bayrischen Gesandten Grafen von und zu Lerchenseld persönlich die Insignien des Schwarzen Adlerordens überbrückst. * Eine offiziöse Stimme zur Bagdadbahndebatte im englischen Unterhaus«. Die „Nordd. Allg. Ztg." Schreibt: Die in staatsmännischem Geiste gehaltenen Ausführungen des britischen Staatssekretärs des Auswärtigen Grey in Sachen der Bagdadbahnsrage haben in hiesigen Regierungstreisen einen sehr günstigen Eindruck hinterlassen. Die Dar legungen des britischen Ministers weisen auf einen Weg, auf dem eine Verständigung sowohl in der * Da» Kalisyndikat hat an den Vorsitzenden der Budgetkommission des Reichstags unterm 9. März folgendes Schreiben gerichtet: „In der vorgestrigen Sitzung der Budget kommission sind die in den Reichshaushaltsetat ein gestellten 4 800000 .//, welche gemätz 8 27 des Reichs kaligesetzes nach Abzug der durch die Durchführung des Gesetzes entstehenden Kosten zur Hebung des Kaliadiatzes dienen sollen, als „Korrupttons und Schmierfonds" bezeichnet worden. In dieser Bezeichnung liegt zweifellos eine abfällige Kritik der bisherigen Arbeiten des Kalisvnditats, welche die verstärkte Einführung der Kalidüngung zum Ziele haben. Fonds, welche die obige Bezeichnung ver dienen, pflegen unter Geheim titeln behandelt zu werden, während das Kalisyndikat seit vielen Jahren seinen gedruckten Prooagandaetat dem grotzcn Kreise seiner Gesellnhaster offen voigelegt hat. So erklären wir uns denn auch bereit, den Herren Mitgliedern oer Budgetkommission an Hand unserer Bücher einen Nachweis zu führen, wie in den letzten Jahren die Propagandamittel, welche uns zur Verfügung standen, verwandt und wohin dieselben geflossen sind. Der vom Kalisyndikat im Jahre 1909 tatsächlich für Propaganda ausgegebene Betrag stellt sich auf 2407>4ft,83 während die Ausgaben des Jahres 1910 sich auf etwa 2,7 Millionen Mark belaufen — die genaue Zahl steht noch nicht fest — und 1911 weit über 3 Millionen Mart in Frave kommen dürsten. Unsere Propaganda erstreckt sich auf fast alle Länder der Erde. Wenn das Syndikat seine wichtigste Ausgabe erfüllen soll, nämlich durch zweckmässige Aufklärungsarbeit den Kaliabsatz an gesichts der grotzen Anzahl neuhinzutretender Werke so zu vergrößern, das; die Einzelbetriebe eine wenigstens annähernd angemessene Beschäftigung behalten und Steuerrückgänge. Arbeiterentlastungen und sonstige Unliebsomteiten in Zukunft vermieden werden, dann kann es unter keinen Umständen die Mittel entbehren, die ausdrücklich geietzlich für die Hebung des Kaliablatzes bestimmt sind. Wir gestatten uns die ergebene Anregung, einige Herren ausder Budgetkommission in unsere Bureaus zu entsenden, damit sich dieselben an Hand unserer Bücher und Korrespondenzen ein Bild über die Propaganda des Kalijyndikats machen und in der Kommission darüber berichten können. Wir zweifeln nicht daran, daß die Fest stellungen dieser Herren ihnen die Ueberzcugung bei- brinaen werden, datz von „Korruptions- und Schmier fonds" mit keinem Worte die Rede sein kann. Ein Exemplar unseres Propagandaetats für 1910 beehren wir uns diesem Schreiben zur vertraulichen Benutzung der Budgetkommission berzulegen." * Zur Fortbildungsschulsroge. Ein Entwurf über die Verpflichtung zum Besuch ländlicher Fortbildungsschulen in den Provinzen Branden burg, Pommern, Sachsen, Westfalen, in der Rhein provinz und in Hohenzollern, sowie ein gleicher Entwurf für die Provinz Schleswig-Holstein wird in nächster Zeit dem preussischen Herrenhause zu gehen. Der Entwurf bestimmt, daß eine Gemeinde durch Statut Bestimmungen treffen kann, daß die nicht mehr schulpflichtigen unter 18 Jahre alten männlichen Personen für drei aufeinander folgende Winterhalbjahre zum Besuch einer ländlichen Fort bildungsschule verpflichtet sind. In dem Statut sind die zur Durchführung dieser Verpflichtung erforderlichen Bestimmungen zu treffen, ins besondere sind die zur Sicherung eines regel mäßigen Schulbesuchs den Schulpflichtigen sowie deren Eltern, Vormündern und Arbeitgebern ob liegenden Verpflichtungen zu bestimmen und die jenigen Vorschriften zu erlassen, durch die die Ord nung in der Fortbildungsschule und ein gebührliches Verhalten der Schüler gesichert wird. Von der Ver pflichtung zuin Besuch einer Fortbildungsschule sind diejenigen befreit, die die Berechtigung zum ein jährig-freiwilligen Militärdienst erworben haben, die eine Jnnungs-, Fach- oder andere Fort bildungsschule besuchen oder einen entsprechenden anderen Unterricht erhalten, wenn dieser Schul besuch oder Unterricht von dem Regierungspräsidenten Steinkohlenflöze auf zehn bis zwanzig Millionen Jahr« veranschlagen. Es gibt auch Geologen, die die Erd« noch älter als ein« halbe Million Jahre schätzen. So hat z. B. ein amerikanischer Geologe, namens Goodchild, aus der für di« Gesteinsbildung in verschiedenen Perioden als notwendig erachteten Zeit den Schluß gezogen, daß seit der Tertiärzeit 93 Millionen Jahre und seit der kambrischen 700 Millionen Jahre verflossen seien. Der Beginn des Lebens auf der Erde dürfte seiner Ansicht nach ebenso wett hinter der kambrischen Zeit zurttckliegen wie diese hinter der Gegenwart. Für die Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt wäre nach ihm ein Zeitraum von 1400 Millionen Jahren zur Verfügung erforderlich gewesen. Galanter als die Geologen haben sich der Erde die Physiker gezeigt. Einer von ihnen, der Engländer Thomson, nahm auf kosmische Gründe, besonders auf die Notationsgesetze, gestützt, das Alter der Erde mit 100 Millionen Jcchren an. In früheren Zeiten muß sich die Erde schneller um ihre Achse gedreht haben — auch andere Damen drehen sich rascher, wenn sie jünger sind — infolgedessen muß der Erdentag kürzer gewesen sein al» heute. Seitdem die Erd« wenigstens an iyr«r Oberfläche fest ist, kann aber keine wesent liche Verzögerung der Erddrehung stattgefunden haben. Denn eine solche würde bewirkt haben, datz sich die Ozean« um die Erdpole, die Landmasten aber in der Zone des Aequators gesammelt hätten. Fast das Gegenteil davon ist jedoch aufgetreten. Die Zett, in welcher die Flutwelle eine merkliche Verzögerung der Erddrehung hervorbringt, läßt sich berechnen. Au» ihr kann man auch wieder auf das Alter der Erde einen Schluß ziehen. Auch durch ihre Wärmeabnahme wollen manche Gelehrte hinter ihr Geheimnis kommen. Ihre Ab kühlung von ehedem bis heute ins Kalkül gezogen, wäre sie bloß Ä) bis 30 Millionen Jahre alt. Geographen versuchten au» dem Salzgehalt de« Meeres auf ihren Geburtstag zu kommen. Das Meer bezieht sein Wasser aus den Flüssen. Diese führen ihm auch das Salz zu. Einige Erdkun- dige nehmen an, daß der Ozean ursprilngltch nur Süß- wasser enthalten habe. Erst im Laufe der Zeiten haben die Ströme vom Festland« her das Seewasser versalzen. Kennt man die Menge des zuströmenden Süßwassers und diejenige des Salzes, das dadurch dem Meere zugeführt wird, so kann man daraus einen Schluß auf da» Alter des Ozeans, beziehungs weise de, von ihm umspülten Festlandes, ziehen. Gründe sprechen dafür, daß ein Zeitraum von 52 217 Jahren erforderlich sei, damit die ganze Wassermasse der Meere durch die ihnen zuströmenden Flüsse erneuert werde. Bedenkt man, daß der Ge- halt de» Eeewassers an Salz sChlornatrium) drei tausendmal größer ist, al» der des Flußwasse Frage der Zollerhöhung als auch hinsichtlich der Durchführung des Bahnbaucs von Bagdad bis zum Persischen Golf erreicht werden kann. * Der Entwurf de» neuen Patentgesetzes wird dem Reichstage in der gegenwärtigen Tagung nicht mehr zugehen, da die Vorarbeiten zur Revision des Patentaesetzes infolge der Gegensätz lichkeit der lundaegebenen Wünsche und bei der Schwierigkeit einiger Fragen noch nicht abge schlossen sind. — Der Entwurf entspricht einem dringenden Wunsche der deutschen Industrie. Schon seit Jahren wird in den beteiligten Kreisen Deutschlands, hauptsächlich infolge der Entwick lung unserer Industrie und des wachsenden Ein- slusses. den der Erfindungsschutz auf die Erzeugung der wirtschaftlichen Güter ausübt, die Auffassung vertreten, daß unter den bestehenden wirtschaftlichen Verhältnissen das System des Aussührungszrvanges, namentlich in seiner internationalen Geltung, iür unsere wirtschaftlichen Interessen schädlich ist. Im Falle der Richtanssührung verfällt das Patent zugunsten der fremden Industrie. Um diese Folgen abzuwehrcn, wird für den Erfinder in Frage kommen, unter Verzicht auf den Patentschutz die Erfindung in den Formen des Fabrikpcheimnisses zu ver werten, was für Technik und Industrie nachteilig ist. Aber auch für den inneren Verkehr läßt sich der Ausführungszwang wegen der damit verbundenen Entwertung des Patents nicht rechtfertigen. Dies gilt besonders für das Patent des unbemittelten Erfinders. Wenn es diesem nicht gelingt, die Hiliskräfte des Kapitals oder die Bereit willigkeit der Industrie zur Uebernahme der Erfin dung zu gewinnen, muß er den vorzeitigen Unter gang des mit Opfern erworbenen Patcnftchutzes ge wärtigen. man hat es sogar in der Hand, ihn zur Aufgabe des Patents zu zwingen. Die Besorgnis, daß durch die Beseitigung des Ausführungszwanges die Gefahr monopolistischer Ausbeutung der Erfin dung zum Schaden der mitbewerbenden Industrie oder des inländüchen Verbrauchs herbeigeiührt werde, ist nicht begründet. Die Erfindung ist gemacht worden, um nutzbar verwertet zu werden. Auch die Regierung bat eingesehen, daß die Beseitigung des Ausführungszwanges und seine Ersetzung durch den Lizenzzwang notwendig geworden ist. * Die neuesten Telephon-Anträge. Der Budget kommission des Reichstages sind zur Fern sprechgebührenordnung, wie bereits gemeldet, neue Kompromißanträge 'ugeganacn. Die Grundgebühr soll danach betragen: In Netzen bis zu 100 Anschlüssen 50 ./l, bis einschließlich U)00 An schlüsse 00 .«, bis 5000 Anschlüsse 75 ./t, bis 20 000 Anschlüsse 90 .^, bis 70000 Anschlüsse 100 //., für jede angesangenen weiteren 50000 Anschlüsse 10 mehr jährlich für jeden Anschluß, der nicht weiter ats 5 Kilometer von der Vcrmittelungsstclle entfernt ist. Statt der Eirnelgebühr von 4 Pfennig kann eine Pauschgcbühr beliebt werden: bis zu 3000 Ver bindungen 80 jährlich, bis 5000 Verbindungen IN) >t, bis 7000 Verbindungen 170 .6, bis 10000 Ver bindungen 200 .>/. Die Höchstzahl der von einem Anschluß aus zulässigen Gesprächsverbindungen be trägt 10 0l>0 jährlich. * Steuer für Zündholz-Ersatzmittel? Wie der Bett. Börs.-Cour. aus angeblich gut unterrichteten Kreisen hört, ist der Plan einer Besteuerung der Zündholz-Ersatzmittel bereits so weit gediehen, daß ein diesbezüglicher Gesetzentwurf in etwa zehn Tagen dem Reichstage zugehen wird. Außer dem haben sich die Absichten einer Aenderung des Zündholzsteuergesetzes dahin verdichtet, daß die Zündholzindustrie in ähnlicher Form wie im vorigen Jahre die Kali-Industrie kontingentiert werden soll. Die Karenzzeit für neue Fabriken, die die bisherigen Gerüchte auf fünf Jakre schätzten, soll mit fünfzehn Jahren vorgesehen sein. Man hofft, das Gesetz noch in dieser Session zu verabschieden. * Zur Pensionsversicherung der Privatbeamten wird der Bund der Industriellen in seiner Dor standssitzung am 18. März in Berlin Stellung nehmen. nm so mehr, als er auch in der Medizin bohe Bedeu tung erlangte. Seine Herstellung ist so schwierig und zeitraubend und erfordert solch« Massen der sich nicht überall findenden Joachimstaler Pechblende, daß ein Milligramm davon etwa 500 Mark kosten würde, und das ganze Stäubchen Radium, jene zwei Gramm, über die wir tatsächlich verfügen, käme auf eine Million Mark zu stehen! Nichts ist begreiflicher, al, daß man sehr eifrig nach radiumhaltiaen Gesteinen suchte. Diese» Forschen war erst von Erfolg begleitet, als man subtile Me thoden fand, die den Nachweis der geringsten Spuren von Radium gestatten. Dann gelang es allerdings den beiden deutschen Physikern Elster und Geitcl, in den meisten Gesteinen Radium autzufinden. Selbst Spuren davon, die so fein verteilt sind wie Gold im Meerwasser, oder wie Kochsalz im Erdboden, lassen sich durch das Elektroskop konstatieren. Es handelt sich hier um Bruchteile von dem Tausendstel eines Milligrammen, die sich natürlich selbst den feinsten chemischen Reagentien und Wagen entziehen würden. So hat man Radium in allen Eruptivgesteinen, wie im Granit, Syenit und Basalt, und in den Ab satzgesteinen, wie im Marmor, Kalk und Sandstein, ja sogar in der gewöhnlichen Gartenerde gefunden. Tausend Tonnen Marmor führen 1 Milligramm Radium. In der Joachimstaler Pechblende kommt vierhunderttausendmal soviel davon vor. Was hat nun da» Radium mit dem Erdenalter zu tun? Das Radium wandelt sich in Helium um. Man weiß, welche Zeiträume diese Umwandlung erfordert. Nun findet stch in Urgesteinen Helium. Je mehr Helium darin ist, au» desto mehr Radium muß es entstanden sein. Je mehr Radium, desto mehr Jahr tausende waren zur Umoildung notwendig. Rehmen wir an, ein Zehntelmilltgramm Helium Srüenslter unü Rsüimn. Plauderstudie von Dr. Ludwig Karell. (Narddruck verboten.) Mutter Erde wäre zwar alt genug, um frei von Schamhaftigkeit zu sein, alt genug, um ihr wirkliches Alter verraren zu lönncn. Dennoch verweigert sie ,ede diesbezügliche Angabe. Nicht einmal Anhalts punkte dafür liefert sie. Sie macht es wie «ine be rühmte Schauspielerin. Als inan diese fragte: „Wann sind Sie geboren?" gab si« zur Antwort: „In Brünnl So ist die Frage nach dem Alter der Erde lange rätselhaft geblieben, obwohl Geologen, Geographen, Physiker und Astronomen sich darum bemühten. Am leichtesten Hut cs sich die mosaische Schöpfungs-, nefchichtc gemacht. Sie weiß genau: unser Planet ist 670 Jahre alt. Für so jung hält ihn natürlich kein !zisscn;chafilich gebildeter Mensch mehr. In dieser ür die Geologie äußerst tur<zen Spanne Zeit hätte er '.icht alle Phasen vom dampfenden Nebelball bis zur estcn Kugel, die er heute darstellt, durchwachen können. Das geeignetste Mittel, sein Geheimnis zu lüften, -ürc cs wohl, wenn man berechnen könnte, wie viel leit eine Gesteinsschicht zu ihrer Bildung braucht, arans ließen sich mit Berücksichtigung des relativen alogischen Alters geeignete Schlüsse ziehen. So tauge die Erde besteht, haben Regen, Flüsse und Meer an ihr genagt. Was die ersteren loslösten, führten sie in den Ozean, aus dessen Boden sie es ablagerten. Aus diese Weise haben sich alle geschichteten oder sedi mentären Gesteine gebildet. Entweder sind sie am Meeresboden liegen geblieben oder sie sind selbst zu ücilen der Erdoberfläche geworden. Sie können auch ,a Bergen aukgetürmt öder sonstwie umgestaltet worden sein. Jedenfalls müssen sich alle geschifteten > «Zeine — uno mögen sie sich noch aewaltrg auf- iürmen — am Meeresgrund« durch Absatz aus dem Passer gebildet haben. Könnte man feststellen, wie lange ein solcher Absatz aus dem Wasser braucht, um die Ticke eines Zentimeters zu erreichen, so weiß man auch, welche Zeit notwendig war. um eine ganze vor liegende, erdbildcndc Gestcinsmasse zu erzeugen. So könnt« man das Alter einer geoloaischen Epoche ab- kchätzen. Und hat sich diele Gesteinsschicht« in ver- schieoencn Perioden abg«s«tzt, so müßte man für jede die Berechnung machen und sie alle summieren. Auf diesem langwierigen Wege hat man tatsäch lich aus der Dick« der Tonschichten ein Erdenalter von einer halben Million Jahren herausgerechnet. Auch die Dauer der Eteinkohlenbtldung läßt sich hierzu verwerten. Nach Liebig erzeugt ein Quadratfuß Waldland jährlich nicht m«hr al» ein vierzigstel Pfund Kohle. Daraus ließ sich da» Alter einiger
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