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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.03.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110311012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911031101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911031101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-03
- Tag 1911-03-11
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Monat
1911-03
-
Jahr
1911
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Nr. 70. l0S. Isbrysny. Bon einem fortschrittlichen Redner wird die N.chlslage dahin dargelegt, das; eine Bindung des Berwendungsiwclles nur im Falle de» tz 27 des Kali» gefetzes bestehe, nicht für die anderen Abgaben. Werde Im einzelnen Fahr nicht über alle Mittel durch das . Etatgesetz verfügt, so entstehe ein Reservefonds, über den nur durch Gesetz verfügt werden dürfe. Das Etat gesetz habe keineswegs nur formelle Bedeutung. ReichsmiN-'l dürfen nicht zugunsten von Verbänden wie dem Bund der Landwirte, die einen poli tischen Charakter haben, verfügt werden: vor der. artigen Sckirilten müsse dringend gewarnt werden. Dasselbe Recht wie die landwirtschaftlichen Verbände habe auch die Kaufmannschaft an die Propaganda gelder: auch sie habe sich um die Hebung der Kali- Industrie verdient gemacht und tue das auch weiter, wie dies beim Erlasz des Kaligeletzes auch anerkannt iei. Von konservativer Seite wird erwidert, das: die C, -l>er zu wissenschaftlichen Zivecken verwen det werden sollen, und das könnten die Händler- verbände nicht tun. Tsyesklirauik. Berlin. 10. März. (Ucbe: den Diebstahl im R e i ch s l a n z l e r p a l a i s) wird weiter ge meldet: Bor einigen Tagen wurde im Palais des Reichskanzlers «in Diebstahl ausgcsiihrt, wobei den Dieben eine Busennadel im Werte von etwa 2000 -k in die Hände s el. Die Kriminalpolizei hat bereits umfangreiche Ermittelungen angestellt und über >0 Personen in der Angelegenheit vernommen. Der Täter soll vor einigen Tagen in einem Berliner Dotel gewohnt und dort die Bekanntschaft des Dienerpersonals des Reichskanzlers gemacht haben. Aus diese W<ise soll es ihm gelungen sein, sich Zu gang zum Rcichskanzlerpalais zu oerschasscn. Rach anderer Darstellung handelt es sich um Mitglieder einer internationalen Diebesbande. Berlin, lO. März. lD i e Schwestern Blazek.» Aus der physischen Tatsache der Un- lrennbarkeit der zusammengewachsenen Schwestern Blazek ergeben sich die sonder- uarsren rechtlulzen Schwierigkeiten. Ww schon kurz gemeldet, wurden die Schwestern, die ein Engagement der einem Berliner Etablissement haben, am Freitag- vinmittag verhaftet. Die Festnahme erfolgte aus Grund eines rechtskräftig gewordenen Arrestes und Haftbefehls des Landgerichts Hamburg. Die Blazek schulden einem Unternehmen in Hannover den Betrag von 700 .kl, zu welchem inzwischen noch AM Kosten gekommen sind. Zur Erlangung dieses Geldes war gegen die Schwestern auf persönlichen Arrest und zu dessen Durchführung auf Verhaftung durch einen Gerichtsvollzieher erkannt worden. Die von dem Sachverhalt benachrichtigte Direktion des Berliner Etablissements beauftragte ihren Anwalt, die er forderlichen 900 sofort zu hinterlegen. Nachdem dies geschehen, wurden die inzwischen in das Unter suchungsgefängnis Moabit eingelieferten Schwestern wieder entlassen. Der Anwalt ist beauf tragt worden, die Sache weiter zu verfolgen, da in dem dem Haftbefehl vorausgegangenen Verfahren Rosa Blazek sich bereit erklärt hatte, den Dfsenbarungscid zu leisten, während Jo- sepba sich weigerte. Nach Meinung des An walts hätte also nur Josepha verhaftet werden dürfen, aber nicht, wie es geschehen, Nofa. Darin soll eine Freiheitsberaubung liegen. (?) Ebcrbach am Neckar, 10. Mürz. (Leichen- s u n d.) Hier wurde d - Lezche einer männlichen Person im Neckar cu'gefunven. An der Leiche fehlte der Kopf. Es konnte aber nicht fest gestellt werden, ob es sich um «in Verbrechen handelt, oder ob der Kopf vielleicht non einer Schiffsschraube abgeschlagen wurde. Hamburg, 10. März. (Bau Unglück.) Beim Montieren eines groszen Kranes auf der Vulkan- werft verunglückten vier Arbeiter. Ein ihnen ent gleitender, dreihundert Kilogramm schwerer Eisen träger durchschlug das Oierüst, so das; sie abstürzten: ein Arbeiter ist tot, die drei anderen wurden schwer verletzt. Bruchsal, 10. März. (Karl Hau.) Kürzlich wurde von Karlsruhe aus eine Notiz über den Auf enthalt des wegen Ermordung der Frau Medizinalrat Molitor in der hiesigen Strafanstalt inhaftierten Rechtsanwalts Hau verbreitet und dabei u. a. be hauptet, Hau übersetze ein Werk des Rcchtslehrers Fhcring ins Englische. Wie von kompetenter Seite mitge'.eilt wird, ist diese Nachricht unwahr. Sie widerspricht vollständig den Bestimmungen über die Beschäftigung der im Zuchthausc untergcbrachten Sträflinge. s. Amsterdam, 10. März. (Giftmord.) Der Bauer Hooaerhoug, der unter Erscheinungen von Arsenikvcrgiftung in das Amsterdamer Krankenhaus ausgenommen worden i^. st a r b gestern unter entsetz lichen Schmerzen. Seine Frau leugnet alle Schuld, ebenso der gleichfalls verhaftete Nachbar, besten Frau vor einiger Zeit ebenfalls unter verdächtigen Symptomen gestorben ist. Ihre Leiche ist auf richtcrlick'cn Besohl ausgegraben worden. Dünkirchen, 10. März. (Dom Mord auf dem Dampfer „Cordoo a".) Bei Otto Iuctz, der an Bord des Pestdampsers „Cordoba" den Mechaniker Schultz ermordet hat, entdeckte man einen Scheck über 17 000 Fr. Daraufhin schritt man gestern zu einem neuen Verhör des Mörders, bei dem dieser sich end lich zu dem Geständnis bequemt«, dos; er die Ersparnisse seines Opfers geraubt habe. Er fährt aber fort zu leugnen, dast der Raub die Ursache des Verbrechens gewesen sei. Paris, 10. März. (Die a u s st ä n d i g e n M i l ch h ä n d l c r g e h i l s c <is beschlossen abends mit geringer Mehrheit die Wiedcrausnahme der Arbeit: doch ist, da der Deimlust nicht einstimmig ge fasst wurde, damit zu rechnen, tast die Arbeit nur teilweise wiederausgcnommen wird. Die Arbeitgeber erklärten sich bereit, über die Frrderungen der An gestellten im Lause des Monats zu verhandeln. Wien, 10. Mürz. (Der Hosenrock in der Mädchenschule.) In der inneren Stadt kam es heute an verschiedenen Stellen zu Stratzenaufläufen, weil sich das Gerücht verbreitet hatte, das; eine Dame einen Hosenrock trage. In der Kärntner Straße mutzte >n einem Falle sogar die Polizei «in- jch reiten. In einer vom Verein für erweiterte Fraucnbildung geleiteten höheren Töchter schule erschien heute eine Schülerin in einem Hosen rock. Der Direktor jorkcrte das junge Mädchen auf, die Schule zu verlosten und in anständiger Klei dung wiederzukommcn. Pest, 10. März. (Studenten als Kellner.) Am schwarzen Brett der Universität erschien kürzlich ein schmaler Zettel, der besonderes Aufsehen und Be stürzung bervorries. „Universitätshörer", hietz cs da, „werden für die Sommerfaison als Kestner angestellt. Näl-ercs beim Sekretär des Hilfsvereins." Dort konnte man erfahren, das; die Pächterin eines Restau rants in Keszthely am Plattensee es war, die sich dieser gar nichl kostspieligen und dennoch einträglichen Reklame bedient hatte. Schon in der ersten Stunde meldeten sich vier Studenten im Sekretariat, und es ist leider zweifellos, datz ihrem Beispiel noch viele andere folgen werden. Leipziger Kspenhage«, 10. März. (Die Verhaftungen in derSittlichkeitsasfäre) haben unter den Personen, die in di« Affäre verwickelt sind, grotzc Ve- stüwung hervoraerusen. Ein« Anzahl von ihnen flüchtete Hals über Kops ins Ausland. Heute früh sollten wiederum fünf Verhaftungen vorgcnommen werden. Als die Kriminalbeamten sich in der Wohm'.ng der Betreffenden einfanden, wurde ihn der Bescheid zuteil, datz auch sie wahrscheinlich nach Berlin geflüchtet sind. Die Angelegenheit wird vom Gericht init grosier Verschwieacnbeit behandelt, auch sind di« Namen der in die Affäre verwickelten Personen noch nicht bekannt. Man glaubt, datz sich unter ihnen auch viele Sch auspieler befinden. Bern, 10. Mär«. (D i e I u n g f r a u b a h n) hat bi« zur Station Iungfraujoch (3450 Meter Meeres höhe) noch 900 Meter zu bewältigen. Bei einem täg lichen Fortschritt von 3 bis 4 Meter wird das Iung fraujoch im Spätherbst dieses Jahres erreicht werden. Die Bahn steigr in einem schmalen Fclsgrat direkt neben und uirter mächtigen Felslagern zum Jungfrau joch empor. Madrid, 10 März. (Schneestürme in Spa nien.) Die Witterung hat plötzlich stark umge- fchlagen und eine winterliche Temperatur ist neuer dings eingetreten. Aus den nördlichen und Mittel provinzen wird starkes Schneegestöber gemeldet. Aehnliche Meldungen laufen aus Granada, Valencia, sowie aus der Provinz Santander ein. Zahlreiche Eisenbahnziige sind infolge des starken Schneefalles stecken geblieben. Bilbao, 10. März. (Zehn aus ständige Fuhrleute), die Stratzenbahnwagen, welche der Beförderung von Gütern dienten, mit Steinen be warfen und einen Polizeibcamten verwundeten, wur den verhaftet: ebenso der Vorsitzende des Syndikats der Fuhrleute. Petersburg, 10. März. (Die Witwe de» be rühmten Malers Wereschtschagin), der während des Russisch-Japanischen Krieges auf dem Panzerschiffe „Petropawlowsk" nmkam, 'at in einem Moskauer Krankenhaus« Selbstmord verübt. Sie erschotz sich mit einem Revolver, um sich von einem unheilbaren Krebsleidcn zu erlösen. Odessa, 10. März. (Ein flüchtiger Pest kranker.) Ein Ibjähriger Arbeiter einer Zucker fabrik wurde bei einer ärztlichen Visite als pest verdächtig beanstandet. Er ist jedoch, bevor di« Pest kommission zur Untersuchung d«s Kranken eintraf, ge flüchtet und konnte bisher trotz aller Nachforschungen noch nicht ermittelt rverden. Konstantinopel, 10. März. (Der glückliche Groß wesir.) Der frühere Grotzwcsir und jetzige Senatspräsident Said Pascha kündigt die Geburt eines Töchterchens an. Der glückliche Vater ist 76 Jahr« alt. Die Freude hat ihn so über mannt, das; er eine Woche lang das Zimmer hüten mutz. Zu dem ungewöhnlichen Ereignis erhält Said von allen Seiten ganz besonders warme Glück wünsche. Der alte Herr, der mit seinem wilden struppigen Dollbart und funkelnden Augen mehr den Eindruck eines Näuberhauptmanns als den eines Diplomaten macht, gehört zu den markantesten Per sönlichkeiten der modernen Türkei. New '.York, 10. März. (E i n S ch i f f s o f f i z i e r als Schmuggler.) Der erste Offizier des Dampfers ..St. Paul", William Rind, ist wegen Schmuggelei zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt worden. Die Zollbehörde hatte den Offizier bereits länger in Verdacht, einen einträglichen Schmuggel mit Pelzen, Kokain und Opium zu betreiben. Sie ließ ihn ver losten und konnte ihn in der gestrigen Gcrichtsver- Handlung des Schm nagele» überführen. Kunst unü Dillenlckrakt. * Der Kaiser hat den Mitgliedern seiner wissen- schaftlichcu Licblingsschöpsnng „der Kaiser-Wil- Helms-Gesellschaft", eine Reihe von künst lerisch geformten, schmück'nden Abzeichen ver liehen. Die prachtvollste dieser „Dekoration« n" ist dem Vorsitzenden des Senates der Gesellschaft be stimmt worden, er wird bet offiziellen Gelegenheiten im Schmucke einer goldenen A m t s k e t t e er scheinen. Den Auftrag zu den Entwürfen halte Pro fessor Otto Rohloff erhalten. Er schuf eine reich gegliederte Kette im Stil der Renaissance, deren Länge das stattliche Matz von etwa einem Meter hat. In der Mitte der gleichfalls in Renaissoncesocm ge bildeten Kartusche bietet sich, umrahmt von einem Lorbcerkranze, das Bildnis des Kaisers. Dieses Bildnis de« Kaisers erhalten die Mitglieder der Gesellschaft allein als Abzeichen, das sie an einem Schleifchen wie einen Orden tragen können. * Der Bismarck «Bund wehrr sich energisch wider den mit dem ersten Preiie preisgekrönten Professor Hähnichen Entwurf zum Bismarck-National denkmal auf der Elisenhöhe am Rhein. Er schreibt in seiner Zeitschrift u. a. folgendes: „Hat es einen Zweck, die Eliienhöhe zu bestechen, um ein Medaillen bild Bismarcks an einem Rundtempel zu suchen, während ein nackter Junxi-Siegsried sich im Wasser spiegel beschaut? Jung-Siegfried hatte, als er sein jelbstgcschmiedetes Schwert prüfte, noch keine Taten vollbracht und er hat auch später solche teineswegs zielbewusst zu einem dem ganzen Volke zum Heile gereichenden Zwecke ausgefiibrt, sondern er bewies oft nur seine Heldenkrait. Und das soll die Haupt figur eines Denkmals für den Einiger Deutschlands jein? Ja, wenn es dem Schwcrtschärfer von Noon gewidmet werden sollte, dann ließen wir uns das noch gefallen, der schärfte das Schwert zu den nötigen Kämpfen, aber Bismarck hat mit dieser Figur nichts zu tun." .... „Dieser von dem Preisgericht angeb lich einstimmig als bester Entwurf bezeichnete Rund tempel ist für ein Bismarck - Nationaloenkmal ganz undenkbar und dürfte gar nicht in Betracht kommen." — Uebrigens ist der Entwurf nicht einmal neu, er hat grotzc Aehnlichkeit mit dem Stefanibrunnen auf dem Ltefansplatz in Karlsruhe. * Futurismus. Ein italienischer, als Original bekannter Schriftsteller, namens Marinetti, hielt gestern in Paris ni einem Verein von Studenten einen Vortrag über den Futurismus. Er ist der ge schworene Feind jeglicher Vergangenheit, die alren italienischen Städte sind ihm nichts als große Fried höfe, die alten Bibliotheken und Museen, die die Kostbarkeiten der antiken Welt aufbewahren, alles das gehöre der Vergangenheit an, und der Redner wünschte den Tag herbei, an dem durch ein riesige- Erdbeben diese Stätten vom Erdboden vertilgt wer den. Wert für das menschliche Leben hat nach seiner Meinung nur die Zukunft! * Da» älteste deutsche Herbarium, ein Kräuter buch des Ulmer Schulmeisters Hieronymus Harder, das aus den Jahren 1571 bi» 1576 stammt, ist jetzt aus der Bibliothek der Forstakadcmie in Tharandt wieder in den Besitz des bayrischen Staates gelangt, dem es schon früher gebürte. Es wird nunmehr ,m Deutschen Museum für Meisterwerke der Naturwissen schaft und Technik in München aufbewahrt werden. " Rousseau» Singspiel „Der Dorfwahr- saqer", das, wie bereits gemeldet, am 21. März auf der Bühne des Leipziger Neuen Theaters erscheinen wird, hatte bei der ersten Aufführung am jranzöki- schen Hose in Fontainebleau einen beispiellosen Er folg. Gegen Ende des 18. und zu Anfang des 19. Tayedlsn. Jahrhunderts hürte und sah man aber nicht» mehr von ihm, er war, zumal in Deutschland, so gut wie verschollen. Deshalb dürfte die Aufführung in deut schem Gewands die er nach vielen Jahrzehnten nun in Leipzig erlebt, weitgehenden Interesses sicher sein. Kt. Hochschulnachricht»«. Der vor kurzem ver storbene französische Großindustrielle Loutreuil hat der Pariser Akademie der Wissenschaft die Summe von 3'4 Mrllionrn Franken vermacht, deren Zinsen für wissenschaftliche Zwecke Verwendung fin- den sollen. — Der Privatdozent der romänischen Philologie in Gießen Dr. W. Küchler hat einen Ruf nach Würzburg als Ordinarius des gleichen Faches erhallen und angenommen. — An der Tech nischen Hochschule Berlin ist der Privatdozent für Heizung und Lüftung Dr. thechv. Karl Brabee zum etatsmäßigen Prosestor ernannt worden. — Der Ab- teilungsvorstcher und stellvertretend« Direktor der Farbenfabriken oorm. Bayer L Eo. in Leverkusen Dr. Fr. Quincke hat einen Ruf an die Technisch« Hochschule in Breslau als Professor der chcmisck)«n Tcchnolog'e abgstehnt. — In Florenz starb im Alter von 72 Jahren der bekannte öeograph und Minera loge Professor Gustav Uiielli infolge eines Un glückssilles. Er hat zahlreiche Arbeiten über den Gegenstand seines Faches veröffentlicht. Literatur. Die echte Kunst dem Volke! Zu keiner Zeit noch je zuvor ward dieser Ruf so laut, und alle Kräfte, alte Kreise setzen mächtig ein, dem Volke ihr B'stev billigst darzubieten, dem Schmutz und Schund in dec Kunst und Literatur des deutschen Volkes wirksam zu begegnen. Auch der durch seine gediegenen Publi kationen wohlbekannte Verlag Velhagen L Klasing in Bielefeld will nicht hintanstehen. Was er in sei nen von allen Gebildeten, Gelehrten und Künstlern hochgeschätzten Monographien, in seinen immer mit Spannung erwarteten und mit hohem Genuß gelesenen Monatsheften. Schatzkammern, die hier leider dem gemeinen Mann wegen ihres hohen Preises bisan unzugänglich bleiben mußten, ausge speichert hat, bietet er jetzt in schmalen, geschmack vollen Volksbüchern um je 60 Pf. preis. In starkem Kartonumschlag zwei Bogen starke Separatdrucke aus bestem Kunstdruckpapier, kurze Uebcrsichten meist der besten Werke und Aussätze aus berufnen Federn, um nicht eine einzige der zahlreichen, oft so seltenen Illustrationen verkürzt. In diesen Volksbüchern der Kun st, Musik, Literatur, Geschichte und Erdkunde wird dem Volke zuteil, worauf es wohl Anspruch hat. Der Weg ist gefunden, den die besten Kräfte zu den breiten Masten gehen sollen. Es liegen bis jetzt 9 der neuen Volksbücher vor, jedes mit einem großen farbigen Titclporträt geschmückt, alle neun in einer starken, eleganten Kassette ver einigt. Rembrandt (von Iantzen) eröffnet den Reigen, Tizian (von Hermann Meißner) folgt, Na- volcon I. (von Walter von Bremen), Blücher (von Karl Berger), Schiller (von Johannes Häffner), Theo dor Körner (von Ernst Kammerhofs), Beethonen (von Gustav Thomcilius), Capri und der Golf von Neapel (non Agnes Harder) und Eugen Brockst (von Mar Osborn) Die zweite Serie verheißt den Schwarzwald, Feuerbach, Wilhelm Raabe. Watteau, den Cüdnol, Deiitsch-Siidwcstafrika. das Telephon, Frans Hals. Bismarck, Ludwig Richter, Richard Wagner, Heinrich non Zügel, Holbein. Wir wüsten uns zu diesem Unternehmen beglückwünschen und ibm die allergrösste Verbreitung verschaffen, daß es seine Ausgabe voll erfülle, echte Kunst und wahres Wissen ins Volk zu tragen. p. r. Generalintendant Graf Hülsen-Harseler ver öffentlicht in der zweiten Fevruarnummer der „Deut schen Bühne", des amtlichen Blattes des Deutschen Biihnenvereins (Oesterheld L Co., Berlin IV 15), an läßlich der Neueinstudierung im Königl. Opernhaus einen bemerkenswerten Artikel Uber die „Zauber flöte". Oskar Blumenthal spricht über die demnächst stattsindende Sitzung des Deutschen Bühnenvereins und der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger im Neichsamt des Innern, die über das geplante Neichstagsgesetz beraten wird. Eine spannende dra matische Skizze erscheint in derselben Nummer von Hermann Heyermanns unter dem Titel „Nokturn", Paul Goldmanns Buch „Literatenstückc und Aus stattungs-Regie" bespricht Ulla Wolfs-Frank. Die Nummern werden durch Artikel von Schalom Asch über „Kinder im Theater", Julius Bab über „Ger hart Hauptmanns Menschcndarstellung" vervoll ständigt. Ganz besonders iei auch auf die regelmäßig ' in der „Deutschen Bühne" erscheinenden Negieplänc der meistgespieltcn Stücke hingewiesen. Jedem Theater-Interessenten sei di Deutsche Bühne" ange legentlich,t empfohlen. Gott, Gemüt und Wett, Ccethes Selbstzeugniste über seine Stellung zur Religion und zu religiös kirchlichen Fragen. Von Geh. Rat Dr. Theodor Vogel. 1. Auflage. Geb. 1 <^. B. K. Teubner. Leipzig. Es war ein glücklicher Gedanke, ohne alle Zutaten eigener Meinungen und Erklärungen eine übersichtlich geordnete Zusammenstellung von Goethes Selbstzeugnisten über seine Stellung zur Religion und zu religiös-kirckckichen Fragen in weitestem Umfangs zu geben. Sie liegt auch in einer äußerlich ein- ladenden Gestalt rn dem Buche vor. das den Dichter über Gott und Gottesverchrung, über Natur, Liebe. Geist und Unsterblichkeit, über Offenbarung, Bibel und Wunder, über Christus und das Urchristentum, die Kirche und ihre Geschichte selbst zu uns reden läßt, in den verschiedenen Perioden seines Lebens, in ge hobenen wie in gedrückten Stimmunaen, in feier lichen Kunstformen wie in der zwanglosen Sprach« des Verkehrs mit Engvertrauten. „Das grüne Haus." Roman aus einem Forst haus von Hans Koboth, Dresden, Verlag von Carl Reißner. 1911. Aus Bsüern unü Kurorten. * Aus Lad Liste» wird uns geschrieben: Welt und breit macht sich ein überaus rcgcS Interesse sur das ^Hermann und Dorothea'.Fe st spiel in Bad Elster bemerkbar, denn ans erordenttich zahlreich sind die Nachtrag»» die darüber an die Festsplellettung gelangen. Ti» im Spiel zu weidende Brunnenanlage, eine getreue Nachbildung der Moritz- ancllc zu Moetbe» .'leiten, ist nahezu seitig; mit dem Lau de» Naturtheaters auf dem Fcstplay ort der be deutend vergröberten WaldqucUcnwiese ist bereit» begonnen ivorüen. -Ins ihr sollen an einem der Psinastfeienagr die Festlichkeiten slattsindcu, die für einen Margaretcntag geplant sind, der zugnnstrn de» der öffentlichen Krankenpflege dienenden «lbert-.stweigvcrelnS vorgesehen ist. Auch werden aus der Niese neben dem Kinderfeste und anderen Veranstal- tunge» »um erste« Male in Lister Lallonauf stieg« siaiiftndcn. Uebrrhaupi soll wahrend dieser Saison in Lister auserordentlich viel an Vergnügniigen geboten werden. L» ist daher nur anzurrkeunen, bah die Königliche Ladedirektio» In den leisten Jahren energisch an den weiteren Ausbau der Parkanlage« berangetreten ist und neue Waldwege angelegt bat, so bah auch solche Personen, die bisher gewöbnt waren, i« dem idnllisch gelegenen, von nuttenweiten Waldungen umgebenen Badeorte Erholung zu suchen, nach wie vor die crhossie Nuhe finde« werden. ß Laden-Lade«, v. Mstrz. rächender Sonnenschein liegt aus den dunklen Lchwarzwaldtaiiiien und im schonen kostal kehren schon wieder die ersten Frübllngsschwalben ein. Der überaus günstige Verlauf de» Wintersport» auch im nörd lichen Schwarzwald hat für Baden-Baden eine erhebliche Steigerung der Freauenz mit sich gebracht. Wir zählen jetzt Sonnabenü, U. MSrz lSll. sch» M0 Knrgäst« gegen IN» znr gleich» Zeit t» Vor jahre. Noch ist die Freude dr» Wintersport» aus unseren herrlichen Höhe» nicht »erklungen unü schon regt sich bei uns ei« neue» Led«n, da» Leb«, der Kur und der Ruh« in der alten, vornehmen und doch so anheimelnden BLderstadt. In de» Hotel» sängt e» wieder » lebendig zu «erde« und » der Gestaltung de» Programm» der Kurveranstaltungen er. kennt man, dah diese» Jahr brr ganze Beiried viel früher «lnzusetzcn verspricht. Der in der zweiter Hälfte de« Monat» bevorstehende Besuch de» Zrppelinscheu Lnfikrcuzer» wirt» wokst auch dazu beitragen. GelchSttsverkelir. : Dt« Mitteldentsch« »««»iwarentabrtk L»«> Peter. A.»G., Feanksnet a. M. verlegte ihr« Filiale in di« bedeutend vergrüherten Räume Frankfurter Straße 18 und hat gleichzeitig eine Reparaturwerkstatt unter sahmänniicher Leitung für Antomobilmäntel und Schläuche eingerichtet. : Prinz Karnomil mit Iß Luftballons. Beim diesjährige» Kölner Karneval konnte man am Rosenmontag zwölf stroh. gelbe Lultballon« sehen, die Überall austauchten, wo da» Ge- wühl am dichtesten ivar und dann lustig über den Köpfen der auk- und abwogenden Menge schwebten. Jubelnd umdrängte jung und alt zwölf in Meld gckleideie Männer der Lontinental- Loinnagnir, vvn denen jeder au, langer Stang» einen großen gelben „Lontiuental-Vallon' trug. Linen unwiderstehlich komischen Eindruck machte es, wie die Lontinenial-Männer ernst nnd würdevoll dicht hintereinander mit gewichtigen Schritten den Karnevaltrnbel dnrchauerten. Ob sich da» Narrenvtilkck'en nm sie herum schier aus den Kops zu stellen schien vor Bergnügen, nicht» vermochte sie aus ihrer Ruhe zu bringen, weder da» kante Johlen und Klatschen der Pier rot», noch dir zärilicheu Blicke der kleinen blonden und braunen Domino», die nicht selten begehrlich die zarten Händ chen nach diesem reizenden Ballenspielzeug avSstrrckten. Neber Stroben und Brücken, Alleen nnd Plätze ging der Weg. Nachsichtig drückte die Polizei, die strenge Hüterin de* Gesetzes, ein Auge zu, wenn die drollige Prozession hie und da den Verkehr einmal anshielt oder in den überfüllten Straßen einen Auslauf verursachte. Wa» aber das wunder barste ist: Allen dicken Stürmen hielt-n die l2 Ballons sieg, reich stand, nicht einer Ist in all dem Trubel lädiert worden! Lin neuer Beweis, das; man durchaus auf den, rechten Wege ist, wenn man im In- nnd Anslandc dir Ballon» und Luft- schisse jetzt fast auSschlicblich ans .Lonttncntal-Ltofs" an- fertigt, nnd dast die Lontineniak-Lvmvagnie, Hannover, nicht allein in der Pncumatiksabrikation, sondern auch in der Her- steNung von Ballon- und Acroplanhüllen an der Spitze steht. verrrntiyunyen. : Kristallpalast-Theater. Da« gegenwärtige Künstler- Ensemble tritt nur noch an 3 Abenden auf. — Im Wein restaurants findet allabendlich bi» 3 Uhr nacht» vornehme Nnterbastnngsmnllk statt. — Der» Krtstallpalast-Lafs ist die ganze Nacht geöffnet. Wöttepdolwaokluiigen m i.6!srrio. I?o r,i itligr XX. u.l eotl- «>oo- ittrr .nakz, oved- da;»- »Io- u«il«i: ->«w ütrie MM v-ü'.m "-or. Ion? ». zvsao» ö uw 54» ! -h 1.4 eg I o » bester, troodee I,). cüd k Uw bZ.Ii! -i- o /» 5 bester. Ir eben 10. c Uw /54.V , r 4S »o » trdd, trocken lsmo«c»uc«rNcmo im g. lltn, st>«n05 ; ttw .Sokol» Ismoscrlor -s- 4.8. >,«>,;« :omo«c»lo- 0.1 >» cit»r» ;n> 0 0 zllxsmemor V/est»n,ocloo!: VocvIvzioS k«st«w ooS ttoeken» Mtswnx. Wetterbericht lkl. 5i« vom IO. Ilkbi»«, 6 vtir morl-en». 1 >!i a_- ->'t*tioiuin»wv Liektunx oock Stärke äes VVioäe« Letter Temperatur L .^tornow»^ . 746 steil bockvekt ck- 7 o äderckecn . 751 88>V sclivacli koiter ck- 4 t> ziniin llenck 753 ä iiisost dalkdockvokt -l- 4 ledielcks . . 759 884V seüwacd wolkig Z- l- 0 ttol^donck . 701 8)V mass« § dalkdctieokt 7 s) Vkckontia. . 756 8 kriselt llv>-on -i- 6 9 8oill^. . . — —— — — linpnrnllü» . 761 8 lviekt volkenlos -14 t)dri--tmosuml 7.0 still »ollcir ck- L i lioäü . . . 754 0 mässig voikonlos - 4 o »cuiie«nü3 . 756 VV81V milssiji koitvr Z- 4 10 Htookdolm . c'62 880 loiei't bocleoirt -j- o 0 Liru-ren . . 757 8>zV sostsvadt Dunst ck- -3l 4^ Xopendnc-en 761 8^V selicvtied llnoon Z- 3 0 i'etorLdurq. 7.17 88 VV leickt Ouost - 7 0 iOxn . . . 7'8 still boäeekt — 6 0 llolcker . . 76 l leiedt nrolkonlo» -I- 5 3 Laris . . . 76^ >zV leiokt wolkenlos -i- 6 0 > loroas . . 764 XO sodcvaed bocleckt 4- 8 0 liow ... 763 X scltwaod bvclockt -s- 9 0 Lrae - - - 768 «still Xvbvl - 1 0 )Vion... 768 880 leiodt beiter - 1 0 Lzrlt . . . 761 VVX^V sotivaed Keiler 4 v ilamdurq . 76, ^V8>V seitnacu llczon 3 1 ^vinomimcks 764 8 mLssir besteckt -j- 1 0 -lvmcü . . 767 80 Ieie.stt I >uost - 1 0 Anoden . . 766 loiedt volkii; -I- 3 ? llerlin . . 764 , leiodt «olkiZ -l- o o l rescken . . 765 880 leiodt beiter -l- 3 i« )let2 . . . 766 VV sodvacd lLvfxen ck- 3 4 Lrankkurt . 764 8VV leiodt livuon 0 Karlsruhe . 766 8VV loiodt bvcioolrt i- 5 0 Zlünedon . 767 88^V loiedt kalbdecleokt - 1 0 L'üerdourx . — — — —— X>L2L. . . 76 i 0 loiodt «-olkoolos Z- 8 0 Krakau . , 770 0 loiodt Xedol — 3 Lvmberx 77< still Hebel — 1 0 Triest. . . 76i> still besteckt -i- 7 0 llermaoost.. 768 >X>V leiokt seknoo Z- 1 5 Lerpii-nau . 766 X sckvnok vollienlos -i- 7 0 Luqaoo . . 76o XVV loiedt dvstvokt -t- 4 0 1Vetterl»xo iw Lurop» »m 10 . ARrr, trUK 8 vdr. Oer Ker» doden ttruekv» d»t «cd oack 80 verlest. lm A)V dcüoäat »iost viecker ein lcrlltlseL Mek, mit cicsseu ^ooudorum- xereoimet weröev mu«. l>» deute I>vrvit» eio 1'ecktiek ildvr W-Ovutemdinoä Is-ert, wirck med ckio ^.vlliUrerunlr ticken lirnoke» «erklllloismLesiq issod vollziehen. lokolKock«'«» »tedon Le«SIKuns»n- nndw» unä ^>ieäer»od1tssv, vorwiexvock üegon, kür morgen in ^nssicdt. IVMeiunK la »m 10. Riri D lttern»K»verl»ak in 8»od,e» V.—10. Air». ctatl»» t»,»t» « »4«^ »ot>t»xo nunmoo. ü-a»ä«a -t- r.1 4- U.4 80 i — toioüil nc -i- 4- 0.' L r »wir« M 4- i.a - v.k r 4 c.» 1-«i>»är»r» uu 4- e s — o.I s r lnlao tds -f- ».» - I.k r r HL Loamottr or/ - ,.k r» i »>«»« . » . 4- 4.» - rs » k«»r > «o -t- r.« - i.r » r r- — IS W r l'tt» . «Ob -t- - 4.° 8* r liooilwe« dB - r.a 80 1 — llnoidve 6>I -i- o.o — 4.5 n I 8-itr»r.t,i» i7b 4- ,r - SS 80 ' VL f>»t>l,il>«^ , lÜI» - LS - s.r il» 4 0^ Vormitt»!»« 6« 9. Air» trat vereioeelt voed Xieäerkedl»!; ein. D«uk»üder deitsrbe än» IVetter nut. Ileuto krstk dnt ^nkdeiterunq »nxodnlken. Di» 1*ew- perstnr ist nur vrevix vvrLoäert. Oer l-nklärnek ist üdernormnl. OeqevMartiA killt 6*» L»romster. Di» IVioäo Weden »u» 8V7.
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