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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.03.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191103154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110315
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110315
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-03
- Tag 1911-03-15
-
Monat
1911-03
-
Jahr
1911
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Nr. 74. los. Jabryany. Lerichtslasl. Reichsgericht. s^. Leipzig, 14. März. Der Termin sür den Kwilecki-Drozeß ist nunmehr ' ans Sonnabend, den 18. Mai. anveraumt worden. Widerrechtlichkeit bei der Drohung mit einer Ttrnfanzeige. Anläßlich de» vorliegenden Recht« streit» erklärt da» Reichsgericht die Drohung mit einer Strafanzeige sür widerre«ytlich, wenn sie des halb geschieht, um Angehörigen oder Verwandten de» Schuldigen Furcht einzujagen und auf diese Weise zum Ersatz für unterschlagene Melder zu ge langen. — Klager ist der Kaufmann St. in Dui« bürg. Ein gewisser l. barte den Klager, in dessen Geschäft er bis MlN angesteNt war, Lurch Verun treuungen geschädigt. Ilm eine Strafanzeige zu ver hüten. hatte T. dem St. die Police der zugunsten »einer Frau mit der leipziger LeNensversicherungs- Gesellschaft abgeschlossenen Lebensveisicherung ver pfändet. St. verlangte von den Verwandten des T noch Schadenersatz, mit der Bemerkung, das; er den L. sonst anzeigen wolle. Fünf Jahre sollten davon abhängen. Die Frau des t und ein Vierbrauerei besitzer K. in Düsseldori (Schwager des T ) bezahlten deshalb noch 3000 Drei Tage ipäter, am 27. Fe ¬ bruar. unterschrieb K. noch einen Schein, in dem er sich verpflichtete, sür L. die Prämie der verpfändeten Ücbensversicherungspolice weiter zu zahlen. St. will den Bicrbrauereibesitzer K. nunmehr wegen der ver fallenen und künftig fällig werdenden Prämien in An sprach nehmen. Der Beklagte behauptet,das; er berechtigt sei. die Willenserklärung bezüglich der Prämien zahlung aus Grund des 8 128 Absatz 1 BGB. an zufechten, denn er sei zur Abgabe dieser Willens erklärung „widerrechtlich durch Drohung" be stimmt worden. Das Landgericht Düsseldorf erkannte auf Verurteilung des Beklagten. Es lehnte die Anfechtung des Scheines als unbegründet ab. Das Oberlandesgericht Düsseldorf verneinte gleich falls eine widerrechtliche Drohung, weil der Kläger von der Anzeige nicht mehr gesprochen habe, als der Beklagte drei Tage nach der ersten Le sprcchung den Schein unterschrieb. Bezüglich des weiterhin geltend gemachten Irrtums erkannte das Oberlandesgericht auf zwei Eide sür de» Kläger. — Das Reichsgericht hat das Urteil des Oberlandes gerichts aufgehoven und den Kläger mit seiner Klage abgewiesen. Das Reichsgericht nimmt das Borliegen einer Drohung an. Hierzu erklärt es in seinen Entscheidungsgründen: „Der ganze Vorgang stand unter der ausgesprochener! Drohung des Klägers, den T. sonst anzuzeigen. - Zu Unrecht verneint das Berufungsgericht, daß das Verhalten des Klägers widerrechtlich gewesen sei, da er lediglich sich für den von T. zugeiügten schaden einen Ersatz zu verschaffen geiucbt habe, der ihm zukam. und zwar durch die Androhung einer Handlung, deren Ausführung in sein Be lieben gestellt und -u der er berechtigt war. — Gewi» ist die Strafanzeige des Verletzten an sich nicht widerrechtlich, und ebensowenig ist der bloße Hinweis auf eine in Aussicht stehende rrirasan,zeige ichon eine widerrechtliche Drohung. Aber dieser Hin weis ist widerrechtlich, wenn der Kläger ihn hier dazu angewendet hat, nicht etwa, um den L., seinen ersatz- »fUchtigen Schuldner, zum Schadenersatz zu bestimmen, londern um zwei seiner Verwandten in Furcht zu setzen und ihnen in diesem Zustand eine Geldleistung abzuzwingen. Diese war allerdings für den Kläger ein Vorteil, aus den er gegenüber den Verwandten, die ihm nichts schuldeten, kein Recht hatte und den er von diesen niemals erlangt hätte, wenn sie nicht unter dem Drucke der anqedrohten Strafanzeige ge standen hätten. Das Zündholzftenergesetz beschäftigte heute um ersten Male das Reichsgericht. Vom Landgericht Plauen ist am 8. Dezember v. I. der Saitenhalter macher August W. wegen Vergehens gegen das Vcreinszollgesetz und das Tabakstcuergesetz zu 1 Mo naten Gefängnis, wegen Uebertretung des Zünd- ivarensteueraeietzcs zu 80.4 Geldstrafe, ersatzweise ,,u 6 Tagen Gefängnis verurteilt worden. Er hat aus Böhmen eine gröfzere Menge Tabak und einige Päckchen Streichhölzer nach Sachsen eingeschmuggelt. Er verkaufte einige Päckchen Tabak und einige Pakete Streichhölzer in Sachsen. Der Rest wurde bei ihm beschlagnahmt. — Ans die Revision des Angeklagten hob das Reichsgericht das Urteil im ersten Strafsalle bezüglich der Strafe unter Auf rechterhaltung der Feststellung auf. ferner im zweiten Falle (Hinterziehung der Zündwarensteurrl bezüglich ocr Er.atzstrase. In der Urteilsbegründung des Landgerichts ist die Strafe auf 3 Monate bemessen, während im Tenor 4 Monate angcgehen sind. Es ist deshalb nicht ersichtlich, zu welcher Strafe der Angeklagte eigentlich verurteilt worden ist. Unrichtig ist die Festsetzung der Ersatzstrafe sür die Züno- warensteuerhinterziehung. Diese qualifiziert sich, da die Höchststrafe.'M.4 beträgt, als eine Uebertretung. Die Ersatzstrafe konnte deshalb nicht Gefängnis sein, sondern Hast. Im übrigen wurde die Revision als unbegründet verworfen. Zwei Menschen bei einem Diebstahl erschösse«. Das Schwurgericht beim Landgericht lt in Berlin bat am 26. Januar den 20 Jahre alte» Gärtner Paul Tippe wegen Diebstahls und Totschlags in zwei Fällen zu lebenslänglicher Zuchthaus strafe verurteilt. Tippe war am 2. November v. I. in die Wohnung des Damenschneiders Tetzke im Hause Potsdamer Straße 83 eingebrochen. Als er in voller Arbeit war, kamen die Eheleute Tetzke nach Hause und überraschten ihn. Beide wurden von dem Einbrecher ohne weiteres mit einem Revolver erschossen. Tippe stob, wurde aber bald danach festgenommen. Die Anklage lautete auf Mord, jedoch hatte schließlich der Staatsanwalt nur die Anklage wegen Totschlags ausrechterhalten. — Die Revision des Angeklagten kam heute vor dem Reichsgerichte zur Verhandlung. Gerügt wurde zu nächst, daß der Eröffnungsbeschluß durch Hinzufügung der Worte „zu Berlin im Hause Potsdamer Straße33" ergänzt worden ist. Weiter rügte der Beschwerde führer, daß nach Ausschluß der Oessentlichkeit (die übrigens nur für kurze Zeit erfolgt ist) mehrere Personen les waren nichtausgeloste Geschworene) sich im Zuhörerraume befunden haben. Einige weitere Beschwerden waren ohne Bedeutung. Das Reichs gericht verwarf die Revision als unbegründet. Das Gesetz verbietet nirgend« die Ergänzung des Eröfsnungsbejchlusscs und eine größere Oeffentlichkeit kann nicht die Interessen des Angeklagten schädigen. Königliches Landgericht. ; Leipzig 14. März. Der Wetteufel. Der herrschaftliche Diener August Albert Lüdtke hat in der Zeit von 1i)l)8 bis An Lripziyer Lsyrdlstt. fang 1S11 fortgesetzt Gelddtebstähle begangen und seine Herrschaft auf diese Manier insgesamt um 5000 .4 geschädigt. Den größten Teil diese» Geldes hat Lüdtke in Rennwetten angelegt und verloren. Von der zweiten Strafkammer des Landgerichts wurde Lüdtke in Berücksichtigung der Höhe oer ae- stohlenen Summe und des groben Vertrauensbruch», den er sich hat zuschulden kommen lassen, zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Unter der Anklage der Anmaßung eines öffent lichen Amtes hatten sich, wie wir schon bei der ersten Verhandlung berichtet haben, der 25jährige Friseur Emil Richard Walter Merkel und der Bauschlosser Wilhelm Rirdorf, beide in Lindenau wohnhaft, vor der dritten Strafkammer des Landgerichts zu verantworten. Nixdors batte mit der Tochter der Witwe H. ein Liebesverhältnis unter halten. diese« Verhältnis ging in Vie Brüche und da forderte Rirdorf seine dein Mädchen gemachten Ge schenke zurück. Er begab sich, nm die Sachen abzu- bolen, in die Wobnung der Frau H. und da sott er sich al» Kriminalbeamter ausgegeben und Merkel sott ihn dadurch unterstützt haben, daß er seinen Freund mit „Herr Kriminalbeamter" angeredet habe. Er war daher der Beihilfe angeklagt. Die heutige zweite Verhandlung, zu der zehn Zeugen ge laden waren, endete mit der Verurteilung der beiden Angeklagten zu je 100 Mark Geldstrafe. ver Morü !m Lileribahnzug. Danzig. 14. März. Vor dem hiesigen Schwurgericht begann heute früh die Verhandlung gegen den 20 Jahre alten Wirtschaftseleven Ulrich von den Velden aus Adlig-Liebenau, der beschuldigt ist. am 21. Februar 190!) in einem Abteil zweiter Klasse des von Brom berg in Dirschau einlaufenden Zuges den 68jährigen Nechnungssührer Ehlert aus Domäne Ratsstubc erschossen und beraubt zu haben. Den Vorsitz führt Landgerichtsdirektor Geheimer Justiziar Braun, die Anklage vertritt Staatsanwaltschafts rat Ploch, die Verteidigung liegt in den Händen des Iustizrats Reis-Danzig. Es sind 42 Zeugen und 13 Sachverständige geladen. Der Angeklagte von den Velden ist am 12. September 1888 in Berlin geboren, evangelisch und noch nicht bestraft. Zuletzt war er Wirrschcntscleve bei dem Domänenpächter Münchmeyer in Adlig- Liebenau. Er wurde am 24. Februar 1909 unter dem Verdacht des Mordes in Untersuchungshaft ge nommen, in der er verblieben ist. Die Hast wurde durch längeren Aufenthalt des Angeklagten in den Irrenanstalten Eonradstein und Neustadt unter brochen. Der Eröffnungsbeschluß legt dem An- getlagten zur Last, am 21. Februar 1909 den Rech- nungssührer Robert Ehlert aus Ratstube in einem Eisenbahnabteil zwischen Subkau und Dirschau vor sätzlich getötet und die Tötung mit Ueberlegung aus- acsührt und ferner 80 .4i bares Geld geraubt zu haben. — Der Angeklagte v. d. Velden gibt zu, den Rechnungsführer Eblert auf der Eisen bahnfahrt zwischen Subkau und Dirschau er schossen und ihm Geld weggenommen zu haben. Als Motiv der Tat gibt er Aerger darüber an daß Ehlert ihn ausaelacht habe, als er ein in seiner Taschenuhr befindliches Bild seiner Tante Hildegard Schadow anschaute. An die Folgen seiner Handlungsweise habe er nicht gedacht. Als er sah, daß Ehlert tot war, dachte er sich der Verfolgung zu entziehen und wollte fliehen. Da er selbst kein Geld hatte, entnahm er der Hosentasche des Er schossenen das Portemonnaie und eignete sich daraus zirka 80 an. Die Behauptung, daß er die Tat ,n einem Dämmerzustände ausgeführt habe, nehme er hiermit zurück. Er habe diese Behauptung des halb aufgestellt, weil er glaubte, daß er dann frei gesprochen werden würde. Ferner gibt der An geklagte an, daß er seinerzeit vor dem Staatsanwalt -aro und dem Untersuchungsrichter ein falsches Ge ständnis abgelegt habe. Als ihm das klar wurde und er an die Folgen des falschen Geständnisses dachte, habe er gesagt, er habe sich wahrend der Tat in einem Dämmerzustand befunden. Im weiteren Verlaus seiner Vernehmung schränkt der Angeklagte sein unumwundenes Geständnis etwas ein. Er behauptet, er sei in eine geradezu sinnlose Wut da durch geraten, daß Ehlert über das Bild seiner Tante gelächelt habe. Es wird festgeftellt. daß Ehlert kurzsichtig war und daher das kleine Bild in dec Taschenuhr nur sehr schwer bemerken konnte. Bei der Leiche wurden später Briefe gefunden, die von dem Chef Ehlert» an diesen geschrieben und dem Getöteten beim Einsteigen in den Zug von einem Postbeamten überreicht worden waren. Daraus folgert die Anklage, daß Ehlert sich wahrscheinlich mit der Lektüre der Briese und nicht mit dem An geklagten beschäftigt hat. Der Angeklagte o. d. Velden bleibt auf wiederholtem Vorhalt bei seiner Schilde rung des Vorganges. — Wir werden das Ergebnis der Verhandlung mitteilen. * Dresden. 14. März. Heiratsschwindler. Das Landgericht verurteilte den 44 Jahre alten, schon vorbestraften Tapezierer Welzel wegen zahlreicher Hciratsschw indelcien zu 5 Jahren Zuchthaus und 2100.//- Geldstrafe oder noch weiteren 140 Tagen Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. * Halberstadt, 14. März. (Privatrelegr.) Viermal zum Tode vernrteilt. Das Schwur gericht verurteilte nach zweitägiger Verhandlung den Invaliden August Becker ans Ilsenburg wegen vierfachen Mordes viermal zum Tode. Der Angeklagte nahm das Urteil mir stumpfsinniger Ruhe auf. Sport. pluMMche/ragen -er cuMchitkahtt. Für die Gäste und Mitglieder des Leipziger Vereins für Luftschiffahrt hielt Geheimrat Professor Dr. Wiener im Physikalischen Institut der Univer sität einen Experimentalvortrag über die oben genannten Fragen. Einleitend legte der Bortragende die Wichtigkeit der Physik al» Hilfsmittel des Flugwesens dar, vornehmlich bei Höhenmessungen. Er erläuterte die hierzu gebräuchlichen Apparate und zeigte in verschiedenen Versuchen Anwendung und Wirkung der fein gearbeiteten Werkzeuge. Dann ging er über zur Klärung der vielfach irrtüm lichen Meinungen über Ballone und Blitz gefahr. Ein wasserstoffgefüllter Ballon, so wieß er experimentell nach, wird durch eine Flamme nicht zur Explosion gebracht, sondern er verbrennt. Dasselbe zeigte sich, al» «in Versuchsballon von einem künstlich erzeugten Blitze getroffen wurde. Hierbei ließ sich außerdem feststellen, daß der elektrische Strahl erst mehrere Sekunden lang auf Len Gas körper wirken muß, ehe die Entzündung erfolgt. An sich ist allo der Ballon durch den Blitz nicht ae- läqrdet, dies ist erst dann der Fall, wenn der Blitz die Zone trifft, wo Sauerstoff sich mit dem Wasserstoff berührt. Durch die Mischung beider Gase entsteht eine Erhöhung der Temperatur nebst Druckvermeyrung, sodaß in dieser Gefahrenzone des Ballonkörpers der Blitz notwendig eine Erplosion herbeifükrt. Die Wissenschaft weist den Weg. einen Blitz schutz anrubringen in Form einer Vorrichtung, wie sie bei der Sicherheitslampe des Bergmanns besteht. Wenn nämlich der Ballon mit guten Elektrizitäts leitern, z. B. einem Netze aus Drahtseilen, um geben wird und Füllansatz und obere Oeffnung ein Drahtsieb deckt, zst der Ballon gegen Blitzschlag gefeit. Bei Besprechung der Vorgänge beim Fliegen führte Geheimrat Wiener die saugende und drückende Wirkung Les Luststroms im Experimente vor und zeigte an der vom Luftstrom bewegten Flamme die Entstehung von Wirbelbildungen. An den von Lanchester zuerst oorgenommenen Versuchen mit fallenden Papierplatten war zu ersehen, daß eine Fläche mit nach vorn gelegtem Schwerpunkte ziem liche Stabilität besitzt. Für unsere modernen /Flug zeuge zeigte ein rechnerisches Beispiel, das; die Menge des mitgeführten Brennstoffes, die etwa ein Viertel des Gesamtgewichts ausmacht, einen Flug bis 2300 km Länge gestattet. An eine Ueberquerung des Ozeans ist also nur zu denken, wenn die Technik leichtere Brennstoffe, wie etwa flüssigen Wasserstoff, für den Motor nutzbar machen lehrt. Zuletzt gedachte der Redner des Segelfluges der Vögel, der völlig gegen das Gesetz der Erhal tung der Energie zu verstotzcn scheint, und den zuerst Langley auftlärte, indem er nachwies, daß der Wind nicht gleichmäßig weht, sondern den Vogel durch Luftstößc hebt, wobei einer gewissen Ge schwindigkeit eine gewisse Steighöhe entspricht. Es ist durchaus nicht unmöglich, daß der Mensch sich einst diesen Segelflug aneignen kann. ,su bewundern sind die Leistungen der Vögel. So ist nachgewieien. daß das Blaukehlchen in 9 Stunden von den Nilquellen dis Helgoland flog, was einer Geschwindigkeit von W Metern in der Sekunde gleich kommt, während der virginische Regenpfeifer 6000 Kilometer in In Stunden bedeckt. Er würde also die Strecke Hamburg-New Port in 8.5 Stunden zurücklegen. Welch ein Ausblick für den rastlos vor wärts stürmenden Menschengeist, der täglich dem Ge heimnis des Nogelfluges näher kommt! Rauschender Beifall wurde dem lehrreichen und anschaulichen Vor trage gezollt. - * Pferdesport. Renne» zu Nizza am 14. März. (Eig. Drahtbecicht.) Prix des Violettes 4000Fr. Derkaussrennen. 2000 w. Mons. W. Cunningtons „Hermione ll", 4j., 58'/, kg ICH. Heas), 1., Mons. A. Zafiropulos „Acrobate", 5j., 65 kcr, 2., Mons. A. Zafiropulos „Iesa", 5j.. 57 ko. 3. Tot.: Sieg 26:10, Platz 16. 17 :10. Fünf liefe». Prix de Provence 4000 Fr. 2200 m. Mons. L. de Romanets „Escarboucle", 3j., 46' , Kg (Heas), 1., Mons. I. Ravels „Gros Bisque", 3j.. 50 kg, 2., Vicomte PH. d'Esvous de Pauls „Flor Fina", 3i., 50 k x, 3. Tot.- Sieg 10:10, Platz 18, 15 :10. Fünf liefen. Prix des V/türans 50s«0 Fr. 2400 m. Mons. A. Zafiropulos „Brnvade III", 4j.. 56 kg (B. John son), 1., Mons. I. Ravels „Thalassa", 4j., 54", kl', 2., Mons. Jean Lieux'..Mouche IV", 4j., 56 Kc-, 3. Tot.: Sieg 15:10. Drei liefen. Prix du Easino Municipal 12000Fr. 2200m. Mons. Th. W. Myers „CHS struv in", 4j., 51'/, kg (Odell), 1., Mons. Pfizers „Padoue 11", 4j., 56k^, 2., Mons. R. de Monbels „Vicag". 3j., 47 Kg, 3. Tot.: Sieg 22 :10, Platz 19, 22:10. 5 liefen. Prix Principal de la SociSt-1 Sportive d'Eneouragement 4000 Fr. Für Dreijährige. 2400 m. Mons. I. Ravels „vor Eta Sar", 54 kg (Eh. Hobbs), 1., Mons. A. Zafiropulos „AnSmique", 54 kg, 2., Mons. G. Mansfield Clarkes „AlvSs IV", 52 kg, 3. Tot.: Sieg 21: 10, Platz 14,12 : 10. 3 liefen. Rennen zn Maisons-Laffitte am 14. Marz. (Eig. Drahtbericht.) Prix du Vieux-Moulin 3000 Fr. 2000 m. Mons. G. Aubrys „Madrigal II", a., 52'/, kg (G. Stern) 1.. Mons. Nash Turners „Friand ll", 6j., 58'/, kg, 2., Mons. Champions „Tonton Emile", 4j., 52'/, kv, 3. Tot.: Sieg 124:10, Platz 37, 38, 18: 10. Dreizehn liefen. Prrx Sornette 5000 Fr. Für dreijährige Stuten. 1200 w. Mine. Ll. Procureurs „Mar bella", 52 lca (G. Moreau) 1., Mons. W. K. Vander- bilts „Presight", 52 kg, 2., Eomte H. de PourtalLs „Gay Duchefz", 52 kc,'. 3. Tot.: Sieg 672:10, Platz 98, 80, 32 :10. Dreiundzwanzig liefen. Prix du Chem in de Fcr 3000 Fr. Für Drei jährige. 1400 m. Comte de Berteux' „Tenor", 55 kg (I. Jennings), 1., Mons. I. Jouberts „Clos des Ftes", 56 kg, 2., Mons. M. Lazards „Lou- loute >ll", 54'/, kg. 3. Tot.: Sieg 41:10, Platz 19, 65, 166 : 10. 13 liefen. Prix d'Inval 5000 Fr. 2200 m. Vicomte d'Harcourts ..Italus", 5j., 61 kg (I. Childs), 1., Mons. I. de Bremonds „Seigneurie ll , 4j., 55 kg, 2., Vicomte E. de Fontarces „Azarias", 4j., 56' Kg, 3. Tot.: Sieg 36 :10, Platz 16, 29, 33 :10. 9 liefen. Handikap Optional 20000 Fr. Für Drei jährige. 1600 m. Mons. Michel Ephrnssis „Ro dina", 44'/, kg (A. Woodland) 1„ Mons. H. de Mumms „Cholera", 46 Kg, 2., Mons. M. de Rexons „Lord Loris", 51'/. icg. L Tot.: Sieg 338:10, Platz 76, 52, 33: 10. 17 liefen. Prix Clover 5000 Fr. Für Dreijährige. 1200 m. Mons. A. Pellerins „TempNer III", 56 kg (I. Childs) 1., Mons. M. Lazattls „Minas", 56 kg, 2., Mons. Michel Ephrujsis „Geroy", 56 kg, 3. Tot.: Sieg 28: 1Ü, Platz 14, 17. 24 :10. 11 liefen. Renae« z« Lingfield am 14. März. (Privattclegr.) Three Mile Chase. Preis 1600 .6 4800 m ..Shelsey" (Mr. Brown) 1„ „Sweep" 2., „Herons Tourt" 3. Wetten: 15:8 auf. — Wyitelaste Handicap Hurdle Race Plate. Preis 1600 3200 m „Georgias" (Mr. Smith) 1„ „Peter Doodey"2., „Master Spratt" 3. Wetten: 4:1. Sieben mmmom. >s. Moy isn ! mm e«n>« c»>l- S ttüd. No.Ii.n S Nord," 7 . l/.ei.» wöttorPsoiiaoiNunoeo m t-Skprio. >20 m Uber XX. Ursen. — Grinstead Handicap Chase. 2600 m „Bonny Euceß" 1., „Blacj Ivorq^2., „Golden B." 3. n. >».«., s z.7 6? 14 -r»8 l IW !/r».s z- so 14 ««8m. (W stro.s j 1- 8 8 <8 >»in„k»iu/,»ls.i»» »m 14 Stn, ior. U.NI» .«movziii- -b 2-8 Nll.m.1»»/ 8.11«/«. Nood«.. E «INO- ! >»«° z" r 8« Der Wert der Hinterlassenschaft des vor einiger Zeit verstorbenen Jockeis Tom Loates beläuft sich, wie sich jetzt herausgestellt hat, auf 1480 000 ./< Er war in seinem Beruf bekanntlich vom Glück begünstigt und stand jahrelang in den Diensten Leopold v. Roth schilds, der selbst die finanziellen Operationen seine« Jockeis überwachte und sie tn die richtigen Bohnen leitete. 1«MI» Kraftsahrwesen. A Die Automobil»Zuoerläsfigkeit»fahrt »an Modena, die der Automobilklub von Modena unter dem Protektorat des Königs von Italien im April abzuhalten gedenkt, wird im ganzen über 1487 km führen. Diese sind in 5 Taoesetaopen zurückzulegen und zwar wird au jedem Tage Modena Start und Zielstativn fein, jedoch werden jedesmal neue von Modena ausgehende Strecken gewählt. Am ersten Tage, den 23. April, sind 341 I.n, zurückzuleaen, am 24. April 241 km, am 26. April 281 !,m, am 28. April 346 und am 29. April 278 km. Luftschiffahrt. * Zum Rundflug durch Sachsen. Für die im Mai dieses Jahres geplante Sachscnwoche haben die „Chemnitzer Neuesten Nuchrichten" eine» Preis in Höhe von 5000./'. für einen Rundflug um Chem nitz gestiftet, der voraussichtlich die Orte Augustus burg. Frankenberp. Burgstädt, Limbach, Hohenstein- Ernstthal, Grüna. Reichenbrand, event. auch Reu kirchen, Klaffenbach und Einsiedel berühren soll. --- Die Flugzeugkommission des deutsche» Lust schifferverbandes hat am Montag in Berlin über oerichiedcne wichtige Angelegenheiten verhandelt. Wie die „B. Z. a. M." mitteilt, hat die Kvm Mission zunächst die geänderte Ausschreibung des Kathreiner-Preises von 50000 für einen Flug von München nach Berlin genehmigt; sodann wurde der Flug des Kap. Engelhardt von Trier nach Frankreich am kiO. September 1910 nachträglich ale- deutscher Entfcrnungsrekord mit 154 km (Vic in 1:55 mrückgelegt wurden) anerkannt. Es wurde beschlossen, alle deutschen 'Flugrekords einer Nachprüfung zu unterziehen. Der Ham burger Verein für Lilstschiffahrt hat die Ein richtung eines Flugplatzes in die Hand ge nommen, auf dem in Zukunft alle flugs »örtlichen Veranstaltungen stattfinden sollen. Der Düsseldorfer Fiugiporrklub meldete ein Schaufligen an, an dem die Flieger Schlüter, Amerigo und Grade teil nehmen sollen Es wurde auch angeregt, an Stelle des auf das Jahr 1912 verschobenen nationalen Heber landfluges Aachen—Berlin in einer rheinischen Stadt ein Ausscheidungsrennen für die deutschen Flieger zu veranstalten, die Deutschland bei dem Gordon-Bennett»Rennen in England vertreten sollen. Voraussetzung für das Ausscheidungsrenncn sind die Aufbringung von 30000 an Preisen und der Organisationsgelder. Als Termin wurden die Tage vom 6. bis 10. Mai freigegeben. --- Aeroklub für Bayern. In München wurde ein Aeroklub für Bayern gegründet. Der Klub besteht aus dem größten Teil der Mitglieder des Kgl. Bayerischen Automobilklubs, u. a. Dr. Kurl Frhr. v. Hirsch, Graf Bopp v. Oberstadt, Major v. Czermak, Frhr. Niederer v. Paar, Grcn Albrecht Papp en heim, Dr..-Jng. Diesel, Graf Boos-Waldeck. Prof. Dr. Hahn, Dr. Emden. Graf Bopp v. Oberstadt wird als Präsident mit den drei Vizepräsidenten Dr. Frhr. v. Hirsch, Prof. Hahn und Dr. Diesel die Leitung des Klubs übernehmen. " Offiziere als Flieger. Wie der „Inf." mit geteilt wird, sind jetzt die Anmeldungen der Generalkommandos für die Offiziere, die sich zur Ausbildung bei dem Fliegerkommando in Döberitz gemeldet haben, Lei der zuständigen Behörde ein gegangen. Es sind nicht weniger wie ca. 300 Offiziere namhaft gemacht worden, die hierfür in Betracht kommen. Dabei ist zu bemerken, daß von den Generalkommandos bereits eine genauere Aus wahl unter den Offizieren getroffen worden ist, die den Wunsch ausgesprochen hatten, als Fliegeroffiziere ausgebildet zu werden. Man wird somit nicht fehl gehen. wenn man nnnimmt, daß die Gesamtzahl der Bewerber, die der Charge der Leutnants und Oberleutnants angehören und unverheiratet sein muffen, viele Hunderte beträgt. Für die end gültige Wahl der von den Lehrern in Döberitz aus- zubildenden Offiziere kommen nur 2 bis 3 pro Armeekorps in Betracht. 2m ganzen sollen 50 bis M Offiziere ausgewählt werden. Die Heeresver waltung beabsichtigt die Militär-Fliegerschule in Döberitz mit ihren Einrichtungen „Lehr- und Versuchsanstalt kür Flugwesen" zu benennen. Sie untersteht der Versuchsäbteilung der Verkehrs truppen. Wassersport. Donauregatta in Regensburg. Die kürzlich in Regensburg abgehaltene Mttgliedcrnersamm- lung der Rudervereine an der oberen Donau, welchem Verbände die meisten Rudervereine an der Donau von Regensburg bis Linz einschließlich angchören, hat bestimmt, daß der Regensburger Ruderklub und der Regensburger Rudervercin vom Jahre 1898 gemeinsam am 9. 2u!i d. I. die Donauregatta tn Regensburg veranstalten. Das Programm wird 9 oder auch 10 Rennen enthalten: Iuniorvierer. Iunioreiner. Kaiservierer. Juniororerer für Verbandsvereine. Einer. Prinzregentenviercr für Verbandsvcreine. Iuniorvierer. Vierer. Achter. Von diesen Rennen sind außer den 2 für die Ver bandsvereine beschränkten alle offen, so daß den aus wärtigen Vereinen, welche die Regatta besuchen werden. Gelegenheit genügend gegeben ist, nach ihren Leistungen zu melden. Die beiden Regensburger Vereine werden auch in diesem Jahre bemüht sein, nächtige Gaben zur Verfügung zu stellen. Den Bc uchern der früheren Regatten wird es von Interesse ein, zu hören, daß auch die Regattastrecke selbst ver- egt wird, so daß sowohl ein leichteres Starten er reicht wird, als auch eine bisher bestehende --Kurve in Wegfall kommt, und daß schließlich die neue Strecke sehr übersichtlich sein wird. 8lkill8?8 ksi'aäikZ-bekIssrimmkl' Dis iotrtsn ilsuksitsn in slsxantsn?aracüs8 - Loklalrimmsrn sinck sinAStrolksn uncl in unseren Verkaufsräumen ausgestellt. Kostenun6 Preislisten unserer pndriltnte ^rntls unä postl^ei. NUI* ?6t6r88trL886 40. 17».
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