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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.03.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191103191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110319
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110319
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-03
- Tag 1911-03-19
-
Monat
1911-03
-
Jahr
1911
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»onnwk IS. MSN IStt Leipziger Lsgrdlim r t e r d ! vorder 1 orui vorder 0 N r n e s e n >e tc e r > Lopver . Lhrmle»! : aN> pref. se aß ls Vourner» Pari'. 4«k Bon»« t i drei Monaten bei den Pötzschen Eheleuten Arbeiter ) s ; c i ) i l In der mit für »eld am !»» EL »o.t.v.ietzteD««. We-Mei >.So«d. <M rap«> London Nadei- uderwrttuna die hauptsächlich zur der Küsten des Jemen und Assyrs sie en n» sch er cd ie n, h- !N IN I" u, n- !N Zäver ! Bmalaamated Nmer'c. Lmell. Stmeitc. Lcrom. American »an. Anakonda A«ck>«ton Bainmor» Kanada «deiaveak k-dicaao. M»n>. Denver Lamm. Sri» Lommvn »«nerolErarlc Gr> ai«»ria vrei »re iNonaOr« ^lltn»t«<entral »«vt«d «allen Louiev.v.irot-». Zum Tod« verurteilt. 18. März. (Eigene Drahtmeldung.) dem hiesigen lÄ «mekmnlatz. In 451775 Lieei» Union Vaeiftr 4 5515 NeadM» 5.20 «malaanuued 9512 Mellon 0cnMnlvania 97.75 »ionh<rn Bo«. iBaln«»« lch ! N it« o. ». en ss' lv :n ie ch rt ch !t, 9- N- ie >a e. :n n s, n Paul Hermann Langer in Frage. Die Tat scheint in den ersten Nachmittags stunden des heutigen Tages — etwa zwischen 1 und 2 Uhr — begangen zu sein. Langer hat kurz vor 2 Uhr die Wohnung verlassen und ist gegen seine Gewohnheit abends nicht in diese zurückgekehrt. Das Motiv der Tat ist nicht klar ersichtlich. Langer ist am 27. Februar 1893 in Markranstädt geboren. Er wird beschrieben: 1,65 bis 1,68 Meter groß, untersetzt, rotes volles Gesicht mit Pickeln, dicke, kurze Nase, mittelblondes volles Haar, bartlos. Er trug gewöhnlich braun karierten Iackettanzug, schwarzen steifen Hut, dunklen Ueberzieher und schwarze Stiefel oder Schnürschuhe. Es ist anzunehmeu, daß Kleidung und Wäsche des Täters mit Blut besudelt sind. Alle Personen, die sachdienliche Wahrnehmungen über die Tat oder den Täter gemacht zu haben glauben, werden gebeten, sofort hei der Kriminal polizei oder beim zunächst erreichbaren Schutzmann Anzeige zu machen. Mit den anderen Mietern des Hauses hatten die Kötzschen Eheleute, wie gesagt, keinen Verkehr. Kin der hatten sie nicht. Auffällig war den Nachbarn der seit drei Monaten dort wohnende Arbeiter Langer, r>'r anscheinend arbeitslos war, da er sich den ganzen Tag über in der Wohnung aufhielt. Boni Manne der Ermordeten wurde Langer als entfernter Verwandter bezeichnet. Am Mordtage selbst ist er seit 11 Uhr v'cht wieder gesehen worden. Ein voraufgegangener Streit wurde auch nicht gehört. Nachbarn glauben beobachtet zu haben. daßdieFrau indenMit- tagsstunden geschlagen wurde, da aber alle? ruhig blieb, schenkten sie dieser Beobachtung keine weitere Aufmerksamkeit. Der mutmaßliche Täter, der Arbeiter Paul Hermann Langer, ist bereits oben in der amtlichen Bekanntmachung ausführlich be schrieben. Ein Raubmord scheint nicht vor zuliegen. es scheint vielmehr, da die Frau als hübsche Erscheinung geschildert wild und Langer dauernd in der Wohnung sich aufhielt, das seruelle Moment den Anlatz zur Tat gegeben zu haben. Die Wohnung wurde polizeilich geschlossen und der gänzlich fassungslose Ehemann aus Besorgnis, er könne sich ein Leid antun, in Schutzhaft ge nommen. Hoffentlich gelingt es recht bald, den Täter zu er greifen und die scheußliche Tat zu sühnen. Letzte Depeschen Ml- Leenlprechmel-mchen. Sine Erklärung des Abg. De. -ei«. München, 18. März. (Eig. Drahtmeld.) Der „Bayerische Kurier" enthält «in« Zuschrift d«s Ab geordneten Dr. Heim, in der er sich gegen die osft« ftelle Erklärung in den Zentrumsolättern über seine Betätigung im Reichstag« w«ndet. Heim stellt fest, daß er in vierzehn Jahren nur zweimal von der Zentrumsfraktion in eine Kommission ent« sand« worden fei, daß ihm einmal der Wunsch, in ein« Kommission aufgenvmme» zu werd«, rundweg * Danz,g, . . _ Nach fünftägiger Verhandlung vor , Schwurgericht wurde der Wirtschaftseleoe van den Velden, der am 21. Februar 1909 den 68iährigen Rechnungsführer der Domäne Ratsstube Ehlert im Eisenbahnzuge zwischen Subkau und Dirschau er mordete und beraubte, und bereits im Oktober 1909 vom Schwurgericht verurteilt werden sollt«, ab«r, da angenommen wurde, daß er die Tat im Dämmer zustände begangen habe, nach der Irrenanstalt Neu stadt zur Untersuchung seines Geisteszustandes ge bracht worden war, zum Tode wegen Raubmordes verurteilt. Ferner wurde auf Verlust der bürger lichen Ehrenrechte und Einziehung des Revolvers er kannt. Der Brand aus der Brüsseler Weltausstellung. — Brüssel, 18. März. (Eig. Drahtmeld.) Das Gericht erklärte nach Prüfung der Akten de» Unter suchungsrichters über den Brand auf der Melt aus st ellung, daß zu einer strafrechtlichen Ver folgung kein Anlatz vorliege. 51 — ülttzoursüana«« 87 KZF > '««Nour. Bacikie, <57 .SiaVon.U L.av i— iliewNori Ncntr.! >.55 NewAork^maLl l— iNoil lern-vackNr 'L- pennlvlvauin l,— »eadinl Nock H«lanr> ! common« L5 ! v« vreterred Southern Navw streitig. Das Oberlandesgericht hat in dieser Be ziehung jedoch sestgestellt, daß die Streichung frei und offen erfolgt ist, und datz die Direktion den ge strichenen Vertrag in Empfang genommen und Ein wendung nicht erhoben hat. Als die Direktion wechselte, wurde dem Kläger erklärt, datz der Vertrag aus verschiedenen Gründen nichtig sei. Einmal sei er nur von einem der zeitigen Geschäftsführer unterschrieben worden: nach den gültigen Statuten hätten aber nur die Verträge mit dem Schauspielhause Gültig keit, die von beiden Leitern des Hauses unterschrieben worden seien. Sodann sei der Vertrag schon deshalb - nichtig, weil der Kläger niit der «ireichung in dem gedruckten Vertrage eine Fälschung vorgenommen und damit gegen die hamburgischen Gesetze wie auch gegen gute Sitte und Anstand verstoßen habe. — DasOberlandesgericht Hamburg istdemKläger beigetreten und hat die Direktion des Hamburger Schauspielhauses zur Zahlung der fälligen Gage bis zum Endtermin des abgeschlossenen Vertrages verurteilt. Zur Begründung seiner Entschei dung erklärt das Oberlandesgericht zunächst, datz mit dem Antritt des neuen Direktors auch eine Cchuldübernahme bezüglich des Beitrages mit dem Kläger stattgefundcn habe. Das Fehlen der zweiten Unterschrift sei deshalb belanglos, weil zum Abschluß von Anitellungsverträgeu einer der früheren Direktoren ermächtigt worden sei. Was die vom Kläger vorgenommene Streichung anlanat, so stellt das Oder landesgericht fest, datz der Kläger niemals beab sichtigt hat, eine Täuschung herbeizuführen. Des halb. könne durch das eigenmächtige Handeln des Klägers an sich ein Verstoß gegen Gesetze des Ham burgs ichen Staates oder des Anstandes nicht an genommen werden. Die Direktion habe das zu nächst auch selbst nicht angenommen: denn sie habe den Kläger nach Kenntnis von der Fälschung ohne Rüge weiter beschäftigt. Deshalb sei es auch gleich gültig, ob die Streichung vor oder nach der Unter zeichnung des Vertrages vorgenommen worden sei. Die von der beklagten Direktion des Hamburger Schauipielhaufes beim Reichsgericht eingelegte Revision ist ohne Erfolg geblieben und vom III. Zivilsenat zurückgewiesen worden. Damit gilt das Urteil des Oberlandesgerichts Hamburg als bestätigt. s. Berliner Theater. Unser Berliner Korrespon dent telegraphiert: Leoncavallos „M a i a" er wies sich bei ihrer deutschen Erstaufführung in der Berliner Königlichen Oper als ein auf banale Aeußer lichkeiten gestelltes, jedoch mit routinierter Feder geschriebenes Werk ohne tieferen künstlerisckien Llfert. Dementsprechend war der Erfolg, der nur dem an wesenden Komponisten zuliebe einen etwas freund lichen Charakter annahm. Die Aufführung unter Leo Blech hielt sich in angemessenen Grenzen. st. Wiener Theater. Aus Wien wird uns tele- gravhiert: Bernard Shaws Komödie „Mes- allianz", eine stellenweise geistreiche, im ganzen aber doch unerträgliche und bizarre Diskussion über alle» mögliche, wurde bei der deutschen Uraufführung im Deutschen Dolkstheater trotz glänzender Darstel lung heftig abgelehnt. Theater unü Konzerte. Leipzig, 18. März. Liederabend von Julia Hostater. Das Textbuch war «ine musikalische Polyglotte. Frau Julia Hostater, eine in Paris lebende Amerikanerin, die von Rezke ausbildete, sang in vier Sprachen. Aber was noch mehr ist, sie beherrschte ebenso viele, ja noch mehr Stile des Vortrags. Ihr schöner, weicher und doch so voll ausgebender Sopran rat hier bei das seinige und war auf mannigfache Gefühlsiöne einstellbar. Wie ernst und ^otz erklangen nicht die alten, ernsten Gelänge eines Cesti und scarlatti, wie einfach rührend das altcnglische „My looely Celia" und wie musikalisch die Admet-Arie Händels! In der Wiedergabe Robert Schumannscher Lieder tönte ver haltene Leidenschaft und im „Sandmännchen" leise lächelnde Märchenromantik nach. Und ebenso liebens würdig sang die Künstlerin Hugo Wolfs entzückendes ElfenUev, fand sie den rechten Ausdruck für Mürikes Gebet. Neue Varianten des Gefühls und Vortrags zeigte Frau Hofstater für Brahmsjche Lieder, wieder andere und immer überraschendere für die ganz eigen artige und interessante Lyrik der Neufranzoien Duparc und Debussy. Die Sängerin macht nicht Musik, son dern erlebt sie selbst im eigenen Innern. Ihre Dekla mation. durch außerordentliche Sprachgewandtheit be günstigt, war schon an sich vollkommen musikalischer Art, und ihre Kunst die der Übersetzung aus der cmen Sprache in die andere, aus der Poesie in die Musik, grau Hosstaier wurde somit zur berufenen Mittelsperson zwischen den von ihr vertretenen Ton poeten und den Zuhörern, die ihren ausgezeichneten Darbietungen lebhaften Beifall stundeten. Die Ab fichten aber eines Tonkünstlers merken, heißt — mit Lessing zu reden —, ihm zugestehen, datz e- ne er reicht ha:. L. g ohne Motivierung abgelehnt worden sei, und datz es anderen bayrischen Abgeordneten ebenso er« gangen sei. Die Zuschrift schließt: ,Daß ich die Kon sequenz aus dieser Behandlung ziehe, ist selbstver ständlich und wohl auch verzeihlich Ich werde dem Zentrumsprogramm immer treu bleiben, aber die Vorgänge im letzten Jahre haben mir die Augen ge öffnet. und ich werde für meine Person die Folge rungen ziehen. Daß ich meinen Standpunkt jetzt in der Oeffentlichkeit nochmals vertrete, wird mir niemand verübeln. Sob ld diese Sache ausge tragen ist, ist alles für mich ^geschlossen." Die öamburger Spionayesllttre. b Hamburg, 18. März. (Privattelegramm.) In der Spionageassäre sind, wie aus guter Quelle verlautet, noch »eitere Verhaftungen von Personen erfolgt, man spricht von zwanzig. So läßt sich allerdings nicht sagen, ob bei allen die Ver dachtsgründe hinreichend sind, um die Verhaftungen aufrechtzuerhalten. Ein Zwischenfall im bosnischen Landtage. Serajewo, 18. März. (Eig. Drahtmeld.) Im Landtage kam es vor der Abstimmung über das Budget des Innern der Verwaltung zwischen dem Kroaten Gjurkovecki und den Serben zu erregten Auseinandersetzungen, die zu Tätlich keiten führten. Die Sitzung wurde deshalb unter krochen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung des Landtages erklärte Giurkovccki, er bedauere seine in der Erregung gebrauchten Ausdrücke. Daraufhin sah der Präsident von der geplanten schärferen Maß regelung ab und erteilt« ihm nur einen Ordnungs ruf Die weitere Sitzung verlief ruhig. Die Antwort des Vatikan» an Spanien. * Madrid, 18. März. (Eigene Drahtmeldung.) Die Regierung erhielt vom Geschäftsträger beim Vatikan telegraphisch einen Auszug aus der Ant wort des Vatikans auf die letzte spanische Note. Nach den Andeutungen des Ministerpräsidenten verharrtder Vatikan auf seinem ablehnenden Standpunkt, d. h. er wünscht, daß die Regierung sich mit der Kurie ins Einvernehmen setze, bevor sie den Vereinsgesetzentwurf einbringt. Miaisterprasident Canalejas erklärte demgegenüber, «r werde den Gesetzentwurf so vorlegen, wie er wiederholt ange- kllndigt habe. Kein Generalstreik in Portugal. H: Lissabon, 18. März. (Eig. Drahtmeld.) Die Delegierten der Arbeitersyudikate beschlossen, gegen die Ereignisse in Setubal zu protestieren und die W i e d e r a n st e l l u n g der entlassenen Arbeiter zu fordern: sie entschieden sich aber nicht für die Ar beitseinstellung. Türkische Truppentransporte nach dem Jemen. I Konstantinopel, 18. März. (Eig. Drahtmeld.- Gestern find vier Bataillone und eine Maschinen- gcwehrabteilung nach dem Jem« n abgegangen. Die Truppentransporte, die sich auf 3t Patail lone beliefen, sind nunmehr abgeschlossen Aus Mersina werden noch 12 Redif- und Nizam- Bataillone entsandt werden. Ueberwachung dienen sollen. Königliche» Landgericht. ! Leipzig, 18. März. Im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen. Am 18. Februar v. I. hatte sich der Schuhmachermecster Heinrich Hofsmann aus Volkmarsdorf mit mehre ren anderen Angeklagten, wie er selbst Mitglieder eines Gesangvereins, vor dem Schössengerlchtc wegen groben Unfugs und versuchter Gefangenenvefreiung zu verantworten. Der unter Anklage stehende Vor gang hatte sich im November 1909 in und vor einem Restaurant in Volkmarsdorf abgespielt, und Li- An geklagten waren zu Freiheitsstrafen verurteilt wor den, Hoffmann zu drei Tagen Gefängnis und drei Tagen Haft. Ein Hauptzeuge war ein Schutzmann, oer inzwischen wegen Hehlerei aus dem Dienst entlassen und nach Amerika gegangen ist. Hoffmann legte gegen seine Verurteilung Berufung und dann Re vision beim Reichsgericht ein, mit dem Erfolge, daß der höchste Gerichtshof die Sache zur nochmaligen Verhandlung an das Landgericht zurücknerwiesen hat. Jetzt hatte sich die fünfte Strafkammer des Land gerichts mit der Angelegenheit zu befassen. Der Ge richtshof kam auf Grund der Ergebnisse der Beweis aufnahme zu dem Schlüsse, daß dem Zeugnisse des erwähnten Schutzmanns kein Wert berzumessen sei. Die Aussagen der heute vernommenen Zeugen waren günstig für den Angeklagten Hoffmann, daß er frei- gesprochen wurde. Sekte Kan-elsnschrlAten. ? Halle a. S., 18. März. (Eig. Drahtmeld.) der außerordentlichen Generalversammlung Riebeckschen Montanwerke wurde die Fusion der Sächsisch - Thüringischen Aktiengesellschaft Druunkohlenverwertung und der Naumburger Braun- kohlen-Aktiengesellschaft und die Erhöhung des Aktienkapitals um 7 Millionen Mark genehmigt, ebenso die übrigen Punkte der Tagesordnung. Ferner wurden acht Mitglieder in den Aufsichtsrat hinzu - gewählt. "Prag, 18. März. Zucker. Aussig Landung platz März 24.15—24,2ö. Fest. 5. New York. 18. März. (Eig. Kabelgramm.) Der Wochenauvwei» der vereinigten Elearinghouse- Banken zeigt in seinen definitiven Ziffern folaendc Veränderungen: Darlehen 4- 1,90 Millionen, Depo fiten -s- 3,1 Millionen, Barbestand -s- 2,1 Millionen und Surplusreserve -f- 1,3 Millionen Dollar. New York, 18 März. Fondsbörse. «Schluß.) Mmü in üer vemmerinyltrstze. Leipzig, 19. März. Eine neue Mordtat hat sich gestern abend in Leipzig zugetragen, nachdem nun schon längere Zeit die Bewohnerschaft unserer Stadt erfreulicherweise nach der Sühne der grausigen Verbrechen der Brüder Koppiu» beruhigt aufatmen konnte. Bereits gestern abend gaben wir durch eine Extraausgabe bekannt: Al» abend» um z^8 Uhr der Arbeiter Pötzsch in fein« Wohnung Demmeringsteatze 38 in Lindena« Heimkehrte, fand er seine Ehefrau in der Küche in einer Blutlache tot liegend. Der Fran war durch Schläge mit einem Hammer aus den Hinterkopf die Schädeldecke zertrümmert worden. Die Tat muh be» «it» im Lause Les Nachmittags begangen sein. Ueber die Einzelheiten der Tat ersahren wrr dazu folgendes: Gestern abend V-8 Uhr wurde die Ehefrau Hulda Anna Pötzsch geb. Pest, Gattin des Formers Pötzsch. in ihrer Wohnung in Lin- denau, Demmeringstraße 36. H., tot ausgefunden. Die Eheleute Pötzsch bewohnen das Logis seit dem 1. Januar dieses Jahres, vorher wohnten sie im Hause Hermannstraßs 15. Mit den Hausbewohnern ihrer jetzigen Wohnung sind sie so gut wir gar nicht in Berührung gekommen Der Mann ist Former in einer Maschinenfabrik. Bei den Eheleuten wohnte der 18jährige Arbeiter Paul Hermann Langer, der von den Mitbewohnern für einen Schwager der Frau gehalten wurde. Da der junge Mann mit der Ermordeten Einkäufe besorgte, die Treppe reinigte und dergleichen, nahm man allgemein an, daß er sich auf diese Weise seinen Unterhalt verdienen wollte. Erst heute morgen gegen 11 Uhr hat er im Hofe Teppiche geklopft. Dann ist von den Hausbewohnern nichts Auffälliges mehr bemerkt worden. Als der Ehemann Pötzsch nach Feierabend hcimkehrte, wurde ihm auf sein Klingeln nicht geöffnet. Er schloß selbst auf. ging hinein und fand zu seinem Schrecken die Leiche der Gattin in der Küche in einer Blutlache liegend vor. Halb ohnmächtig vor Schreck eilte er zur Polizeiwache. Auf deren Benachrichtigung hin eilten die zuständigen Beamten, an deren Spitze Polizeirat Dix. zur Mordstelle. Von Schutzmanns posten war inzwischen die Straßenseite des genannten Hauses abgesperrt worden, um die Spuren für die Polizeihunde nicht zu verwischen. Die beiden Hunde Pitt und Senta wurden auf die Spur geschickt. Der eine der Hunde, der von einer in der Wohnung aufgefnndenen Mütze Witterung nahm, lief zur Polizeiwache, was wohl daraus zu erklären ist, daß Pötzsch die Mütze in Händen gehabt hat und er selbst, wie schon gesagt, den SVeg zur Polizeiwache gegangen mar Große Rücksichtslosigkeit bewies das Publikum, das den arbeitenden Hunden in Scharen folgte und die Tiere irritierte. Gleich darauf traf Polizer- direktor Wagler im Automobil ein. Die Unter suchung der in der Küche liegenden Toten, die 26 Jahre zählt, läßt auf ein gewaltsames Ende schließen. Das Amtliche Ergebnis der Untersuchung lautet: Heute Sonnabend, den 18. März, abends V-8 Uhr, wurde im Hause Dem- meringstraße 36, II., Lcipzig-Lindenau, die Ehefrau des dort wohnenden Arbeiters Pötzsch, Hulda Anna geborene Pest, tot aufgefunden. Der Befund der Leiche laßt den sicheren Schluß zu, daß die Frau Pötzsch gewaltsam getötet ist. Als mutmaßlicher Täter kommt der seit etwa drei Monaten bei den Pötzschen Eheleuten wohnende Gerlchtslasl. Reichsgericht. js. Leipzig, 17. März. Der gestrichene Paragraph. Mit der Direktion de» Schauspielhauses in Hamburg hatte der Regisseur Kr. im August de» Jahre» 1907 einen An« stellungsoertrag für die Zeit von drei Jahren abge chloffen. In den gewöhnlich zur Unterschrift kommenden Anstellungvvertragen des Schauspiel« Hauses ist die Bestimmung enthaften, daß die Schau» spieler sich an Spieltagen nicht von Hamburg ent fernen dürfen und daß es der Direktion frelsteht, jedes Jahr einen mehrmonatigen Urlaub (obne Anspruch des Schauspielers auf Gage) zu erteilen. Diesen Paragraphen hatte der Regisseur gestrichen. Ob die Streichung de» unbequemen Paragraphen, der den Angestellten zu Ferien ohne Fortbezug seiner Gage verurteil^ vor oder nach der Unterschrift erfolgt ist, ist »wische» den Parteien nom. 4Ä» Wecky a. Part« HLy weckrt. a. Vrrlin H'/,, »7.7S Nr. 7S. l0S. Jatzrsrmg. ». Re» York, 18. «är, (Eia Kabelgram« ) Obwohl die Nachrichten aus Mexiko in ruhigerem Ton gehalten sind, bekundete die heutige Jondsbörfe wieder große Zurückhaltung Auf den meisten Ge bieten fänden Positionslösungen statt, die sich zwar in mäßigen Grenzen bewegten, aber doch eine, wenn auch geringere Abschwächung zur Folge hatten. Die Reserve, die sich die Spekulation auferlegte, wurde mit der bevorstehenden Entscheidung in den Trust prozessen begründet. Schwächere Haltung zeigten speziell die Aktien der Missouri-Pacific Bahn, die vom gestrigen Kurs von 51 auf 49*4 Doll, zurück- ainaen, da verlautete, daß Gould vermutlich vor läufig da» Präsidium der Bahn erhalten werde. Später konnten die Shares der Bahn ihre Einbuße wieder einholen. Die Stimmung wurde im allge- meinen fester, auch nahm der Verkehr an Lebhaftig keit zu und die Börse schloß in gut behaupteter Haltung. So konnten die letzten Notierungen noch Avancen bi» zu 1 Doll, gegenüber den niedrigsten Kursen des Tage» erzielen Stark gefragt waren u. a. Steels. Gute Nachfrage zeigte sich auch für Düngcrwerte infolge der Erwartung der privaten Beilegung de» Kalistreites. American Agriculture Chemical zogen 2''^. Virginia Chemical Doll. an. Recht fest lagen auch die Shares der Union Pacific. Gesamtumsatz 170 000 Shares. — Der Bondsmarkt wies bei l Million Dollar Umsatz nur geringe Ver änderungen aus. New York 18. März. Produktenbörse, (schlug.) I rvcstrn iroier Mint.Nr.2)lc> o Ma« ,'ul« «at» Nr - ! mixe? lv!o vatrr 7>r. .' wvNr «oio s vaumivoue März > .ipril Mat ÄuguN Oktober rezcm re New Ort. lokv RoSetten Str.! Fomwrn c o. « Nr. e Loulhern 7-oun- vra Nr. i do. «welch» Südliche« ü<ol>- etten Str. U > StahUmu'vel ! <P,«l«vurfl) Tlavllchteneii lPnisburah) i ' tN« 4° 'VE »SÄ/ SS.- 144S 1259 14.S2 ^tel,«M »ü.pali Lwnial, Hmce »chwetnetlettcki mes«. > Sees 'amtly j Mucker aranul. tntedr.Stettiwr. 14^5 1<Z9 14-41 14L» 14.17 >,e»ie I ooiöer l deine ! vorder Not» promvi" «.M <ionn-«I4vl!lc SL87 ^'--i 9SSÜ ' -uvter »lan- ; raiv loko 55. — ciettro«. Znk Z7-—tZnn« !4S5 Ateü« 8L M 112S LZ UL dl« 15.- ai'z. I^> f. »ast«, ro. inilscodavo, M l Petrol««», restn. Barre!«, vo. do. Bull! do. Srude Lclev«ntl»Sao. !N»lrel»eteach> nach Vlvervoo« nach Haiuour-! naü.Roilervam ,aff»eN!oNr.7 loko 1 tlprtt Nun ' Januar > MS , bckil V.40 L- 16.2S Rss 4« 4LÜ 1.Z6 1.11 7.N -D 7.91 4.40 N- L- L- ^87 ir^s 1VLS W.41 ".94 12,75 10.55 1L48 9.24 UL Q I^S s. New York, 18. März. (Eig Kabelgramm.) Baumwolle. Höhere Liverpooler Kabel Haben zu Beginn des Marktes den Anstoß zur Auswärtsbe wegung, doch nahm das Geschäft keinen größeren Um fang an, da die Spekulation den am Montag zu veröffentlichenden Regierungsbericht über die ent kernte Baumwolle abwarten will. Zum Schluß fanden einige Glattstellungen statt, die eine leichte Abschwächung hervorriefen. Chicago, ! 8. März. Provuktenbörje. «Schluß.) isiul> vorücr 1 < I cül 1 oorvec Netzen «ronr Wtm. NeZuoto Plot ,Zuli Gevntmder - iok. Mai 3o« 90.75 ! 9062 88.8/ 8850 ! W Mai« Lcvl- E»afer9lr-'loko Ma, Lcknnaiz Aal Kinven Ma« »ck,w«»ne» . Neikck, Mai W 17« 8 940 17.22 s. Chicago, 18. März. (Eig. Kabelgr.) Weizen. Der Markt eröffnete in abgeschwächter Haltung, da von London niedrigere Nouerungen Vorlagen, auch veranlaßten di« günstigen Witterungsberichte Ab gaben. Der weitere Verlauf stand unter dem Ein druck von Meldungen aus Cansas, wonach die Frost schäden bedeutend seien. Daraufhin gestaltete sich die Haltung fest. — Mai». Die Stimmung des Marktes wär fest in Erwartung kleinerer Ankünfte und auf di« gyte Lage des Promptgeschäftes. WettekPeobaolüungen in l.ejpriy. 1A> m nUe» X NM i -llckil f °>i- -.»it- j '»liV ! c,i«ck- ^«>i- .«»,9 ''wt. kiüb- .Ull^ Nln«- ,rleil- .»ü^n^'eis 17. lvolül » !lS>.3 // to I r Vid. «wei». 18. -ick / Ui>, irr.l o.Z S4 » 4 lrüd. 1«. "irko. / U,- /L37 >- r,s 64 «l s 4 «ltd, !5oc<-«« '. zmo«»iue««lr»»« »» «7. »in -omüs - Un 4- 4.4 — 0.L s><ide Irrelo-n, »jNanie«. Wetterbericht ^i!iei in 8»,ll>«>i, nm IH. Kürz «lies« «ck!,?. V esü»i Ii0 8.S - OL eliil 0.0 ii< 1" — V.5 !, « — «liilr»» - 0./ » z — t cft, rL-- lü.o VL »i I — tiNru 4 7.' — -.r » > — k ckmlnlr ^27 4- -».» — I.S » z il.1 -r /.0 — 2> ,5» I.o ZS, -4- — VO »i I 8sl>!l-«0e,' 415 -9- - t.L 8« 1 V.V 5.9 - «.r r 1.« 50 - !>V I o.o />! r.5 - Z.i »I!N — --- Sä - <7 UV 1 o.z klllliilüdss? - I.o - 5 0 j , 2 0.4 IVklterunqHeerlaur in *t»el»ev eom 17. Kör/.. 17. Körx normen ^ieckersebiriq' sau/ vereinzelt beo'osedte. Zumeist verlebte keltere-» »Vetter. Konto kriik liest in xavn 8»eb»c» >ebel; „nr cker l?i< Kleiber^ molcket >ukk--itsriivs. 1>>e 1'emperatvr >«t Uber >soki sekallco. ftiv V/iacke dnkev »iel> nnok >' oock se- ckrekt. ft r ftuktckruclc >«t gemieden oml bat bonte Non >ormnl»vcrr om 0.2 die 4.2 mw vderiekritten. L»«ck »Md verko, »«» »«>»»»«,, ro»e»»ott»» «». Vol» «tzefrodoNeor: Le. «««n»«». SeraMworlttL« Redalre«re: Für VolUtt Dr. «N. »»«»er. lokal, m,d ISckftsch« »n»»Iea»nh«'lea, rog^roMl »«» «erertzch»» «. ». v»m«. do» Seuiaeto, pmu »cho««»«»«, «. «Port im» «orud»faat I. HEl«. d» ,>,d«l»»^M»,». gllr den IiyerarenleU VN» »«der. 0»»«r1an»t»n Maa »1 lr l !> k r n >ft Nets da» Nüct- Port» V»r »«fdeloahnm« lind Mickaok« »k» kela» »»»-, a»r»»»»e». Zofarlsten Und «tak perfvali» » adretster«, i-Nden, »n «rrto«. dte «edeMo» oder »t, Ge>ch«tt«»eil» de« »,»«»»« »»»»»», M Nchtt». Di» n»rklO>«»He R»»n»r mnfttIk W Seite».
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