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Sonnws, lS. lNür; 19 ll Nr. 78. los. Jayrssng. LewVver Dsyevlsn v »M-T» » üdan bsFnags d!vn tßsussnL* Ü6I'V0!'!'a§6Nä68 lakol- und 668undk6it8^va886r u«:o» L^s^r in dsr patdoloxisod vaskr 2urv 6oos 2U maoksn, listsrn wir von Zvt2t ad Lran^o Qacbst^ölsASQv LalivstÄtioQ: Lia« 2V kalk« I-ilvn-^lasvkvn LI. 4.80 ainsakliasallvk 88l1kl'8-^S88LU-V8l'8anü, keiM W-, I!ui1ro«8li'S888 87-88 Ivlvpkon: kmt II, 044 der Herr und jener der Knecht: er hatte den Hof die Taler, und jener besah anher dem Lohn, den seine Arbeit abwarf, nichts, und die Lies war wie eine Kirchenmaus. — Der Fährmann hatte Lebtag kein Glück gehabt, und in leinen Kisten kein Groschen für die Stunde der Not. — Er 6 k v Hilfs- an dat es un- zurück: 4 Locttt Langsam nur haben sie die Wut der Wasser be zwungen, und wenn sie sich ein Stückchen vorwärts gearbeitet haben, hat sie im Augenblick darauf ein Wirbel wieder zurückgeworfen. Aber die nieder rheinische Art ist zäh«, und ob sie am „Fastelovend" auch überschäumt und um die Kirmeszeit über alle Stränge schlägt, wenn Gefahr im Verzug ist, hat- sft Da — von drüben — vom andern Ufer des Stro mes — ein Schuh — und da — noch einer! ..Schiff in Gefahr!" Einige Männer bekreuzigten sich. — Mer sollte da Hilfe bringen —? Drüben war wohl eine Stunde rheinauf und rheinab keine Niederlassung. — Und von hier ans? Das wäre glatter Selbstmord gewesen. Mittlerweile kamen noch andere Dörfler nach gedrängt: einige hatten trotz Les ^Vetters angespannt, um die Geretteten und ihr Hab und Gut in sicheren Port zu fahren. — Der Bauer sah sich suchend um. — Na — endlich. — Gut, dah sie auch die Rettungs nachen mitgebracht hatten, die neben der Spritze im Gemeindehause verwahrt wurdcy. — Gut für alle Fälle. — Wenn der Knecht im letzten Augenblick doch noch versagen sollte —? Da — ein vielstimmiger Schrei hallte über die Master. — ..Der Matthes un dat Lies", ging es: man sah zwei Gestalten im Fensterrahmen auftauchen: wie lob >a «rrz uo<t odo« In rein naiürliokom 2u8t«,rtd6, so wio das >VLS8sr dsr Umtor Ordo sM^uillt, Ld^otüIIt und vor8Lmdt. Ois dorvits nu ItümvrLoitoQ do^LQllte Uinoral^uvUo in die 'Wahn- Buben beiden Kunden begegnen — würde sie nicht mehr wie bisher, fo spröde uiiL herbe sein. — Hahahaha! Solch einen Hof und solch einen Winkel, wie ihn sein Haus barg, den schlug so leicht keine m den Wind — und die Fülle der Taler — die er in Neutz auf der Sparkasse liegen hatte —? Ein Mädel, das nichts hatte als da» Hemd auf dem Leibe, würde sich nicht lange be sinnen und — Donner noch mal —! Er nahm alle Kraft zusammen und stimmte sich gegen die Tür — der Sturm lag auf ihr, datz er sie kaum aufstotzen konnte. Endlich —!! wird sotron in dsw 1808 srsokienonvv dorüluntorl Oandbuoko der (rsoKraxldo von kiolos8or Or. Oanisl 8toiv s,1s „6rssmldkrmmsQ" vorroiotmot. Zadlrvioko Outaokton dokanntor Orots8sorvQ, Ositor 8ta,a.t1ieti6r und 3tädti8edor LraiikoQliämor 3owio pra,kti8okor ^.ersto üdsr dis 8owio ^.03.1^3« und 8rtiQnon86tiritr von Hotrat Orotv88or Or. OudwiZ, Vorstand des oltoirtisolton Oaboratoriunls 3,nLtomi8o!t6u ^.N8talt des ic. ^.U^vlnoinsQ XrLnksrdtLusss in ^Visn, a,ut VsrlariASn Ara,ti8 und portoirsi. Orn boi dor fortKosotLton 2unaluno do8 Oonu88v8 von Uirtoralwassor dLs dorütnnts 8s1tsrs-^L3sau inskr und nicht acht daraus gehabt, datz der Rhein schon neben ihn getreten war. „Dann es dal Lies in Not!" schrie der Bauer und stürzte vor. „Dat Lies und da Fährmann", gab der Knecht zu rück und begann in dem Master oorzugehen. — Das kleine Häuschen stand schon im Strome, und die dünnen Strahlen der dürftigen Lampe, die in dem ersten und einzigen Stock wie ein Signal lockte, zit terten in feinen Strahlen über die erregten, auf gewühlten Wassermassen. „Halt!" schrie einer aus der Kolonne der bereiten — „so hält dal keinen Zweck! — Wer Haus well, motz herausschwemme — un da! sinnig ohne Helf:" — Der Matthes mutzte man band ihm ein Tau um den Leib, und dann stürzte er sich in die Fluten, die ihn mit ihrer Wucht und Wut zu erdrücken versuchten. Der Bauer stand ein wenig abseits und bitz auf die Lippen. — Wenn das Wetter den Knecht holen würde? Wenn der Rhein ihn in seine Tiefe ziel-en uno für immer behalten würde? Dann wollte er die Fahrt zu dem Hause wagen, in dem das Weib in Aengsten und Zagen jätze, das ihm für ein Leben be stimmt war, bestimmt sein mutzte. Atemlos standen derweil die andern, die von den Gedankengängen des Bauers nichts ahnten, und folgten dem Tau. — Am Anfang sah man noch die Furche, die es in dem Master zog, dann aber tauchte cs tiefer, und man spürte nur noch an dem Druck, datz der Matthes weiter kam. — Jetzt — alle hielten sie den Atem an — jetzt wickelte sich das Tau nicht mehr weiter ab — also mutzte der Matthes das Haus er reicht haben oder —? Eine bange Spannung lag über dem Kreise wetterfester und wetterharter Män ner. — Wenn es dem Matthes nicht gelang, dann mUsttr ein anderer vor. — da — da — deutlich sah man, wie ein Kopf vor dem Fenster auftauchte — und jetzt — wie ein befreiendes Aufatmen ging es durch die Schar am Ufer, jetzt schob sich eine Gestalt nach und — ..Hurra! Hurra!" jauchzte es in die wilde Mut ter Wetter und Master. — „Hurra! Hurra! Hä hält et gezwonge!" Das Seil wurde drüben straff gezogen. — Man verstand sogleich, was der Knecht vorhatte. — Er würde das Tau in dem Hause verankern und dann mit seiner dem Tode entrissenen Beut« an ihm ent lang den Weg zurücknehmcn. — So hietz es demnach - acht geben, damit sich das Seil vom Ufer aus nicht lockerte. „Wenn hä tat Lies bringt", unterbrach plötzlich einer aus der Schar die Stille, „hol' ech dem Alten." Hoch Fric Les grc einem i stellung iützschati klingen! dunkel lich aus aber je und doc schon in uns vor Er hat Gast all Schausp Währen fand di warf ih einheitl Nicht in bic^no rem Au vis Liston tvsrdsn mit 2.— dersoiinst und rn diesem kreise Lnrüokxenommen. Veerv xnt erkaltens klaseksn werden mit 5 ki§. per Stnvlc LnrnoLxsnommvn. — V^sxsn Oedernakme der (Asneralvsrtrstnnx in grosseren Städten ^ende man siok an: vorirvüitoks Vlrkusx dos Lolivrs-LLSSLii doi kacken-, Leklkopt-, Lronedtal Latarrdell, Lraakkotton dor Mass, Moron und VordLMmxsorsano Sachwalter. Ei« Skizze vom Niederrhein von Josef Bnchhnr». Dom Rhein der klang es wie ein Donnern über das Land, al» ob eine Schlacht entbrannt wäre und auf irgendeinem Punkte ein Lrtiüertefeuer eingesetzt hatte. — Hu! wie der Sturm über Len Hof fauchte, an den Läden rüttelte und durch die Türen blies!! Die dicken Aeste des Birnbaumes, der gegen Mittag stand, peitschten die Fenster im ersten Stock, datz der ,unge Bauer, der über diesen Besitz gebot, alle Augen blicke aus dem Schlaf aufgeschreckt ward und sich von einer Seite aus die andere warf. — Himmelhergott- jakram — Ler Fluch erstickte auf seinen Lippen und mit einem Ruck »uhr er in di« Höhe. — Da — da : Bum — bum — schnitt es deutlich durch den Sturm — kein Zweifel! Das war ein scharfer LLuk ge wesen —? Und da — von serne klang es, ob >ich auch der Wind gegen den Schall des Signalhorns stemmte, ganz deutlich: tuuut — tuuut — tuuut —, da war Gefahr in Sicht — ein Schiff in Wettersnot — der Rhein war ja all die Tag« über schon ein wenig über tie Ufer getreten. — Sollte er um Ende —? Man hatte Beispiele aus früheren Jahren — in Nacht und Nebel weiter vorgerückt sein? Dann — bei dem Ge danken sprang der Dauer aus dem Bett und griff nach seinen Kleidern — dann war das alte, morsche Fährhaus am ersten bedräut, und mit dem haldtauden Schiffer, besten Starrsinn an der Baracke klebte, war die Lies in Gefahr. Mährend er die Hose mit seinem Leibgurt be festigte. trat er au das Fenster. — Puh! Ma: das eine Finsternis! Am Himmel leuchtete kein Stern. Schwarz hing er über den Feldern. — Gottlob nur, datz der letzte Halm cingefahrcn war, und die Mut der Wetter nur noch die kargen Stoppeln fand, an denen sie sich vertoden mochte. — Freilich, mit dem Fischfang und der Schiffahrt stand es fürs erste schlecht. Denn sobald würde das Hochwasser nicht weichen. — Man kannte das — vom Neckar und der Mosel und der Lahn und der Sieg kamen die gelb- ichmutzigcn Master hinunter, und ihre Gewalt wuchs von Tag zu Tag, ja von Stunde zu Stunde. — Tuuut — tuuut — klang es noch einmal herüber — tuuut — ruuut. — Der Bauer wollte gerade in die Stube zu rück, da sah er über dem Hof in einer Kammer der Scheuer ein Licht aufflammen. — Hcitz stieg es in ihm hoch. — So hatten die Böllerschüsse und das Tuuut — tuuut noch einen andern geweckt? Und gerade den, um den seine Neugierde seit langem schon heimlich schlich? Den er aus die Strotze gesetzt hätte, wenn ihm die Gewitzhcit geworden wäre, datz auch er sich in seinen Gedanken an die Lies wagte. — Zwar: er war und ihm arm sein war lachte im Borgefühl seines Sieges in das Dunkel des Zimmers hinein, und während er die hohen Schaft stiefel überstreifte und nach Foppe und Hut langte, lieschlotz er. wenn der Helle Morgen wieder über dem Rheinstrom lag. Ernst zu machen und um das Mädel zu freien. Dann mochte seine protzige Verwandtschaft das Maul schief ziehen — mochte ihn boykottieren, wie sie es ihm wer weitz wie oft schon anqedroht hatte! — ihn sollte das nicht mehr anfechten. — Denn solch ein Weib wie die Lies gab es in der ganzen Welt nicht mehr. — Und wenn er Ernst machte, wenn er es darauf anlegtc, sie zu stellen, dann würde sie ihm auch nicht mehr wie bisher so verdammt kurz ange- zwei Silhouetten standen sie gegen da» fahl« Licht der Lampe — ein Sprung — unL kühl und ruhig wie bislang ranzt« der kleine Strahlenkrei» in dem Auf uiU> Ad Ler Master. Laternen bewegten sich zwischen den dunklen Ge stalten der Rettungsmannschaften hin und her — da und Lott. — Und ihr Flimmern machte die Unruhe in Ler erwartungsvollen Schar nur noch grötzer. — Da» Seil schwankte hin und her und di« am Ufer Stehen den hatten alle Not, es zu hallen. — Endlich sah man den Kps Les Matthes. — Schnell sprangen ihm ei» paar Beherzte entgegen, ob di« Wellen sie auch bis zum Halse umgurgclten. Das Mädel war gerettet. Einen Augenblick torkelte der Knecht: ein paar Männer stützten ihn — einer von ihnen hielt ihm die Schnapsslasche hin. — Er nahm einen langen Schluck — und ein befreiendes „Ah" löste sich wie ein Seufzer von seiner Brust. — Der Lauer war nähergetreten. „Un dä Fährmann?" „Vatter, Vatter!" schrie da das Mädchen auf und blickte lrostjuchend zu den Männern hin, die sie auf einen Karren gebettet Hatton. — „Der Vatter, Ler Vatter!" „Wat es mit ehm?" fragte der Bauer und ging näher auf den Wagen zu. Der Matthes wies über das Dunkel Les Stromes. „Wat?" stietz einer ungläubig hervor — „wat? dä Alte es —?" „Op Ler andere Seit heröver — ja, ja — als dä erste Schuh ging, hät hä dä Rache losgebonde on es ze Helf gefahre. — Dem Lies hätt hä erklärt: du köms nit öm — doch werd der Matthes hole —" „Dor Matthes?" knirschte der Bauer in sich, und seine Fäuste ballten sich, und in seine Augen trat der Zorn. — „Vatter, Vatter", wimmerte das Mädchen und verkrampfe die HänL«: aber die Wut der Wetter ritz ihr den Meheschrer vom Munde und zerfetzte ihn, Latz nur ein leises Stöhnen übrigblieb. Da trat der Matthes an den Rettungskahn, der schon auf dem Master hin und her geworfen wurde, setzte sich auf die mittlere Planke und griff in die Ruder. „Wer nehmt Lat Steuer?" fragte er langsam und laut: aber seine Frage klang herrisch wie ein Befehl, dem nicht widersprochen werden sollte. — Zuerst war ein verlegenes Schweigen in dem Kreise der Männer, und selbst die Lichter der Laternen setzten ihr Flackern aus. — Dann aber brach ein Durcheinander von Warnungen und Ratschlägen aus: es sei Unsinn, jetzt, in der Nacht, in Lem Sturm, in dem Wirbel der Wasser hinüber zu wollen — am nächstes Morgen sei auch noch Zeir — zudem wäre Ler Tag ja nicht mehr ferne, und im übrigen „Wer nehmt dat Steuer?" unterbrach die Helle, kraftvolle Stimme des Knechtes noch einmal das Ge wirr der Ratschläge und Warnungen. — Und wieder war eine veinvolle Stille, in der man schier die Herzen klopfen hörte. Da trat der Bauer zu seinem Knecht, schlug den Kragen hoch, zog den Hut fester ins Genick und fahtc das Steuer. „Fahr zu, Matthes — wenn niemand anders well, versuch et mit mir!" Nerve Krästi UKÜ st ken si das S Loch l Ufer f es üb gewese und B der St es ihm Und d kurz g jetzt - Mo Bauer der dc Mensck nur un — Un! aus Le von d' Dauer« sonnta, ein ehr rühr d er dem Wetter „Eck Der gen O gelbgrc hervor. Morge Wellen wegt u Der er, zog seinen „De „Da Abc Augen drüben „Er' „Da Brrrr —! Wie sich das Wetter einem gleich auf die Fersen heftete, wie es durch Lie Kleiter bis aus die nackte Haut kroch —?! Frist, als er den Hof verlassen und die Stratze, die <jum Rheine führte, hinunter wollte, knarrte die scheuer. .Hst da wer?" „Hrer is der Matthes." „Der Mathhes —? Wo wellst du denn jetzt hin?" „Zum Master. — Habt Fhr nit das Tuuut — tuuut des Fährmanns gehört?" Du meinst?" „Kein Zweifel — das Master hat ihn überrascht — kommt, Herr, es ist Zeit, unt die Not wächst von Minute zu Minute." Dem Bauer schütz trotz der Eiseskälte, die ihn um gab, Las heitze Blut ins Gesicht. „Wat häs du dann für'n Interesse au dem Fähr mann? He?" „Mal für en Interesse? Nu, ich denk', dä Manu kann Hilfe gebrauchen." „Un dat Weit?" „Dat Weit —? Da, da — halt Ihr dä Schutz ge hört? Do es och noch en Schiff in Gefahr. — Nu is dopvelte Eile not —" Im Vorbeigehen klopfte der Knecht da und dorten an: meist waren Lie Bewohner der einzelnen Höfe bereits im Begriff, aufzustehen: die einen unt andern waren sogar schon marschbereit, »nd so schwoll der Zug, der sich die Landslratze zum Fluß hinunter arbeitete, von Minute zu Minute an. Der Matthes jagte allen voraus — ihn trieb noch ein anderes als die Nächstenliebe. — Der Bauer fühlte, wie eine Wut in ihm aufkam, wider die alle Vernunftgründe nicht abüämpsend wirkten. — Sollte der Bursche es wagen, ihm bei Lem Mädel Quere zu kommen? Dos wäre ja der Helle sinn gewesen, das — das —!! Er hätte den erwürgen können, erdrosseln mit seinen Fäusten, die wie Eisen hart waren. Das Brüllen und Branden der Master klang näher und näher: man hörte schon, wie eine Welle die andere nieüerschlug und wie ein Jagen und Fassen in dem Strome war, ein Drängen und Ausholen, ein Zischen und Fauchen, als ob die wilde Jagd los gelösten wäre. — Das Wetter sang wilde Chöre Uber dem Strome: abgerissene Melodien verloren sich über das Land in die Ferne hinein. Fetzt waren die Männer ganz nahe am Rhein — die letzten Bäume traten zurück, und nun erkannten sie auch, datz Las, was bisher nur als ein flimmern der Punkt erschienen war, der einmal flüchtig auf tauchte und dann für eine ganze Zeit wieder ver schwand, eine Lampe in der Baracke des Fährmanns war. — „Gott Dank", entrang es sich dem Matthes, der als der erste in den Bereich des Lichtes gekommen war — ..Gott Dank —" Aber dann entfuhr ihm ein Schrei, Ler die nächsten in dem Zuge zu einem beschleunigte ren Tempo veranlatzte. „Wat es?" ging es in einem hastigen Durch einander. — ..Wat es?" Der Knecht deutele auf das Master, das ihm fast bis an die Sohlen leckte. — Er hatte einzig und allein auf die Lampe gesehen und