Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.03.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110304018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911030401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911030401
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-03
- Tag 1911-03-04
-
Monat
1911-03
-
Jahr
1911
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
was für große Handlungen unerläßlich ist — Selbst vertrauen! Laßt ihn nur schreien, den Dickschädel! * * Zum Ruudstng durch Sachse». .Tin Flug apparat ist weder ern offenes Grab noch ein Kinder spielzeug." Diese Worte des Prinzen Heinrich von Preußen mochten wir allen denen nochmals zu Ge- müte führen, die in der letzten Zeit die Arbeit des Leipziger Vereins für Lustschiffahrt zu dem Rund slug durch Sachsen erschwert haben, anstatt ein kleines Scherflcin beizutrngen, die in Deutschland noch sehr daniederliegende Aviatik zu unterstützen und durch Aussetzung von Preisen den deutschen Fliegern Ge legenheit zu geben, ihre Flugzeuge und sich selbst auf die Probe zu stellen. Aber gottlob wird die Ansicht des königlichen Prinzen auch von einem großen Teile unserer Leipziger Bevölkerung geteilt: denn gerade aus den weniger bemittelten Kreisen gehen dem Verein, wenn auch kleine aber viel Spenden zu. So möchten wir nur von der Opferfreudigkeit eines jungen Lehrlings berichten, der resigniert, aber begeistert seine ersparten 50 Pfennige auf den Tisch warf, um sie für den Rundflug durch Sachsen zu opfern. Wenn auch die Sammlung in den Schulen verboten war, so gehen trotzdem Sammeibogen ein, bedeckt mit Beträgen von 20 und Ai Pfennigen, und dankbar werden die Beträge angenommen, weil sie wirklich von Herzen kamen. Man möchte in der Tat glauben es sei wahr, daß Leipzig, und besonders die bessere Be völkerung, noch nicht reif »ei, die Errungenschaften auf dem Gebiete der Flugtechnik zu beurteilen. Die fugend aber zeigt Begeisterung und praktisches "Verständnis dajür. An alle die, die noch ihr Scherf lein beitrugen wollen zur Unterstützung des Rund- iluges, wenden wir uns mit der Bitte, dies heute zu nur, da am Abend die Sammellisten geschlossen werden müssen. Später eingehende Beträge werden selbstverständlich auch noch dankbar angenommen und lür Preise der lokalen Schauslüge verwendet, aber sie sind nicht mehr ausschlaggebend dafür, daß der kAnsang und das Ende des Rundfluges nach Leipzig o mmen. * Auszeichnungen bei der Firma B. G. Teubner. Anläßlich des 160jährigen Bestehens der Firma B. G. Teubner ist, wie schon gemeldet, vom König den leiden Firmeninhabern Hofrat Dr. ph-il. Alfred Ackermann und Dr. phil. Alfred Giesecke das Offizierskreuz des Albrechtsordens verliehen worden: weiter Huben erhalten von Angestellten: Buchhandlungsgehilse Gustav Bernhard Geyler in Leipzig das Albrechtstreu,z, Faktor und Setzer- abteiluiigsvorstano Friedrich Louis Reinhardt in Leipzig Thonberg das Ehrenkreuz mit der Krone, Revisor Friedrich Karl August Riemann in Leipzig das Ehrenkrcuz, zweiter Akzidenzfaklor Gott hilf Ferdinand Georg Rot her in Leipzig, Metteur Felix Theodor Klaus in Leipzig, Schriftsetzer Friedrich Karl Paul Birner in Leipzig Setter - idiusen, Schriftsetzer Gustav Karl Retsch in Leipzig, Bnchdrultmaschinenmeister Leberecht Gotthels Rosche in Leipzig Connewitz, Schriftsetzer Moritz Bernhard Rößner in Leipzig, Schriftsetzer Friedrich Robert Sandig in Leipzig, Buchdrurlmaschinenmeister Gustav Adolf Sand rock in Leipzig Connewitz, Buchoruclinaschinenmeister Gustav Adolf Schmidt in Leipzig-Gohlis, Schriftsetzer Friedrich Ferdinand T u m a in Leipzig Connewitz. Schriftsetzer Ferdinand Walter in Leipzig-Reudnitz, Buctzdruktmaschinen- mcister Friedrich Gustav Zwicker in Leipzig-Stötte ritz, Stereotypeur Friedrich Hermann Jentzsch in Leipzig-Stötteritz, Papierzähler Karl Wilhelm Robert Becker in Leipzig-Thonberg und Papier, zuhler Gustav Adolf Emil Flügel in Leipzig-Thon berg je das tragbare Ehrenzeick^n für Treue in der Arbeit, Schriftsetzer Friedrich Hermann D a m m a n n in Leipzig-Volkmarsdorf, Schriftsetzer Wilhelm Louis Große iil L.-Siötteritz, Buchdnickmaschinenmeister Gotthels Ernst Alfred Grund mann in Leipzig- Reudnitz, Bttchüruckmaschineiimeister Kari Franz Helmer in Leipzig Volkmarsdors, Buchdruck maschinenmeister Karl Friedrich Hermann Kirsten in Leipzig-Eutritzsch, Vuchdruckiiiaschinenmeister Paul T h i e m i g in Leipzig-Dölitz, Stereotypeur Johann Friedrich Hermann Kräh l in Leipzig Reudnitz, Schlosser Friedrich August Böttcher in Leipzig, Obermarktl-elfer Johann Friedrich Moritz Heßler in Leipzig, Marklhelser Karl Gottlob Birkner in Leipzig Thonberg, Falzerin Emilie Louise Marie verw. Rosenbaum geb. Benedir in Leipzig Thon berg und Scheuerfrau Henriette Emilie Anna unver chelichle Bari hol in Leipzig Volkmarsdorf je eine Belobigungsurkunde. Die Auszeichnungen wurden den Genannten heute bei der Jubelfeier der Firma durck> dm Minister des Innern Grafen Vitzthum von E-sitädt ansgehnndigt. * Die Leipziger Elektrische Straßenbahn hat sich entschlossen, mährend der Vormesse, und zwar vom <1. bis 12. März, durch Einlegung von Sonderfahrten auf einigen Linien ihres Straßenbahnnetzes in den Abend stunden den Verkehr versuchsweise dis ca. 1 Uhr aus zudehnen. Die letzten Wagen verkehren ab Reumarkt bis Gohlis 1 Uhr 5 Min., bis Stötteritz 12 Uhr :>1 Min., nach Schönefeld lüber Kirchplatz mit Li nie 12 Uhr 45 Min., bis Kleinzschockzer 12 Uhr .'>2 Min., bis Reumockau 12 Uhr 45 Min., bis Eutritzsch i Marti) 12 Uhr 18 Min., nach Connewitz (dis Har- denbcrgstraßes 12 Uhr 45 Min , bis Berliner Bahnhof l Uhr 15 Min. * Briefkastenleerung. Die Briefkastenleerung in >den Bezirken der Postämter 2 lBrandenburgcr Str.) und l.'l lBrielpostamt) beginnt vom -1. März ab an Werltagen bei dem Kl. bis 15. Leerungsganae um t", 5IM, 71^ und 8ll, mithin um je stunde sriiher als bisher. Die bei diesen Leerungen ein gesammelten Briefsendungen erhalten dadurch bessere Anschlüsse an die wichtigeren Abendzüge. Die 16. Netzte) Leerung bleibt unverändert (Beginn ML). " Legitimationstarten für Handlungsreisend». Die vom Polizeiamte,und vom Gewerbeamte des Rates der Stadt Leipzig ausgestellten Legitimationstarten verschiedener Art für Handlungsreisende und ähn liche Personen werden von ihren Inhabern bei der Post vielfach als Auswcispapiere benutzt. Dazu sind sie auch durchaus geeignet, vorausgesetzt, daß sie eine genügende Personalbeschreibung und die Unterschrift des Inhabers enthalten. Daran fehlt es aber oft, und die Postbeamten können sich viel mals nicht die Ueberzeugung verschaffen, daß der Vorzeigcr der Karte auch ihr regelmäßiger Inhaber ist. weil die Personenbeschreibung meist zu all- gemein gehalten ist und weil die Unterschrift fehlt. Dadurch entstehen ost unangenehme Weiterungen. Wenn nun auch die Behebung der von der Postverwaltung beklagten Mängel vor allem Lache der die Karten ausstellenden Behörden sein wird, so können doch die Reisenden selbst und deren Geschäftsherren wesentlich dazu bet- tragen, indem sie streng darauf achten, daß 1) die Personalbeschreibungen von ihnen richtig und genau gegeben und von den Behörden ebenso wiedergegebcn werden und daß 2) die Karten unter allen Umständen sogleich nach ihrer Aushändigung ordnungsmäßig unterschrieben werden. Hiernach zu verfahren, wird Nicht zuletzt zum Besten der Beteiligten selbst sein. * Eine Petitio» gegen das Unwesen im verlaus von Meßmustern ist von der Schutzgemeinschaft der Handel und Gewerbetreibenden Leipzig-Ostvorstadt, unterstützt von der Schutzgemeinschast für Handel- und Gewerbetreibende in Leipzig, dem Schutzverband kür Handel und Gewerbe für Mitteldeutschland, sowie der Korbmacher-Zwangsinnung an den Rat der Stadt, das Stadtoerordneten-Kollegium, die Handels- und Gewerbekammer zwecks Einichränkung des Meßmusterverkaufs gerichtet worden. Begründet wird die Petition mit einer Reihe von Tatsachen, durch die der Beweis zu erbringen ist, daß mit dem Wort „Meßmuster" großer Unfug, sowie ein aus gedehnter Handel mit nachaeschobenen Artikeln, viel fach von Privatpersonen ohne Gewerbesteuerentrich tung. zum Schaben der Leipziger Geschäftsinhaber und des Publikums betrieben wird. * Zur Frage der Biersteuer. In betreff des In krafttretens des Ottsgesetzes über die Erhebung einer Bier st euer in Leipzig sei verschiedenen An fragen gegenüber mitgeteilt, daß zur Gültigkeit des Orlsgesctzcs noch die Genehmigung des Mi nisteriums des Innern erforderlich ist. Paragraph 28 der Revidierten Stüdteordnung besagt hierüver: „Die Erhebung indirekter Ab gaben, soweit solä)e für Gemeindezwecke über haupt zulässig ist, kann nur unter besonderen örtlichen Verhältnissen mit Genehmigung des Ministeriums des Innern stattsinden." — In der Biersteuerfrage erhallen wir ferner noch folgende Zuschrift: „Der Sächsische G a st w i r 1 s v e r b a n d, der seinen Sitz in Leipzig hat, hat in seiner letzten Sitzung be schloßen, seinen Leipziger Vereinen seine Anerkennung für ihr Wirken in der Biersteuersrage auszusprechen. Gleichzeitig bedauere er, daß einzelne Stadtverordnete sich Urteile über dieses Wirken erlaubt haben, die entschieden zurllckgewiesen werden müssen." * Bismarckseier. Zu der von uns bereits gemel deten Bismarckieier, die von Leipziger völkischen Vereinen gemeinsam veranstaltet wird, hat Herr Geschäftsführer Vorholz-Hamburg die Festrede übernommen. Die Feier findet am 1. April lSonn- abend) im Großen Saale des Buchhändlerhauses statt. * Genehmigte Lotterie. Der Leitung der Aus stellung für Gewerbe. Industrie und Landwirtschaft in Oschatz ist vom sächsischen Ministerium des Innern die Genehmigung zum Vertriebe von Losen zur Ausspielung van Ausstellungsgegenständen an läßlich der vom !!. bis zum 26. Juni 1911 statt findenden Ausstellung in den Bezirken der Kreis- hauptmannichast Leipzig und den Amtshaupt mannschaften Großenhain und Meißen erteilt worden. * Der Verband der Leipziger Gastwirtsvereine und die Biersteuer. Der Ausfchuß zur Abwehr der kom munalen Biersteuer teilt uns mit, daß er beschlossen hat, alle verfügbaren Rechtsmittel gegen die Biersteuer zu ergreifen. Auch wurden Maßnahmen besprochen gegen die Ausführungen des Referenten, in denen die Gastwirte schwere Beleidigungen er blicken. * Gemeindepflege der St. Thomas-Parochie. Der Parochialverein zu St. Thomä kann mit Befriedigung aus das verflossene Jahr zuriickblicten: seine Tätigkeit im Dienste christlicher Rächstenliede war wiederum von reichen Erfolgen begleitet. In Zahlen aus gedrückt gibt dieselbe folgendes Bild: Die Iahres- eknnahme betrug 88881)«) ihr standen Ausgaben gegenüber in Höhe von 8373,66 .//, Allein für die Krankenpflege waren rund 3tX>0 ./L nötig. Verpflegt wurden 1-80 Frauen. 61 Männer und 38 Kinder, das sind insgesamt 27i) Personen, 32 der Kranken wurden in Kurorte gesandt. An Mittags kost usw. erhielten die Patienten u. a. 1122 Pfund Riudsleich, 463t) Liter "Milch, 67 Pfund Kakao, 6311 Portionen Mittagessen usw. Außerdem half der Rähvcrcin den bedürftigen Kranken mit Kleidungs stücken aller Art. Auch für Konfirmanden wurden erhebliche Aufwendungen gemacht. An dem Liebes werke nahm weiterhin auch der Großmutterverein regen Anteil. Zu Weihnachten konnte der Parochial verein einer ganzen Anzahl von Familien den Wcihuachtsbaum anzünden und den (stabentisch decken. Bezüglich der Einnahmen mag noch erwähnt sein, daß die Jahresbeiträge der Mitglieder die stattliche Summe von 2432 ./c> einbrachten. * Aus der Marlusparochie. Der seit 24 Jahren bestehende Iiinglingsverein zu L.-Rcudnitz hat sich derartig vorwärts entwickelt, daß er seit mehr als 4 Jahren seine Jugendarbeit ganz nach Art der Christlichen Vereine junger Männer treibt. Der Vorstand hat cs deshalb für richtig erkannt, den Rainen entsprechend zu ändern, so daß der Verein seit 1. März d. I. „Christlicher Verein junger Män ner der Murkusgemeindc zu Leipzig-Reudnitz" heißt. In dem besonders für die Vereinszwcckc gemietetem Hause Täubchcnweg 14, Gartengeb., gehen regelmäßig 4—500 junge Leute aus und ein. Für die einzelnen Altersklassen bestehen besondere Abteilungen, z. B. die Knabenabteitung für Knaben im Alter von 10 bis 14 Jahren, die Abteilung für Schüler höherer Lehranstalten, für Gymnasiasten und Realschüler vom 12.—17. Jahre, die Iugendabtcilung für der Schule Entlassene jedes Standes und Berufes bis zum 17. Lebensjahre, die Hauptabteilung für junge Männer ohne Unterschied des Standes vom 17. bis 40. Lebensjahre. Mitglieder sind Studenten, Kauf leute. Beamte, Handwerker und Arbeiter. Jeden Sonntag finden Vortrüge belehrender und unter haltender Art statt. Wanderungen und Spiele werden unternommen. Der Verein besitzt eine be sondere Turnerschaft, einen eigenen Posauncnchor und besonderes Trommler- und Pseifcrkorps. * Deutscher Flottenverein. Die kinematographi- schen Vorführungen sind dieses Mal von hohem all gemeinen Interesse. Wettrudern in Indien, die Parade der indischen Truppen vor dem deutschen Kronprinzen, das intelligente Arbeiten der Elefanten in Siam, die unglaublichen Leistungen der italienischen Artillerie muß jeder anjehcn, der am aktiven Leben Gefallen findet. Sonntag keine Vorstellung. 2. Der K. S. Militärverein 105rr für Leipzig «nd Umgegend beging gestern im Kristallpaiast, Blauer Saal, die Feier seines 18. Stiftungs festes. Zur Einleitung des Abends wurde vom Leipzig - Gohlijer Konzert-Orchester eine Auswahl beliebter Musikstücke stimmungsvoll wirkend vorge tragen. Der Vorsitzende des Vereine, Herr Seifert, begrüßte die Festteilnehmer herzlich und hieß ins besondere Herrn Platzmajor Schröder und die mit diesem erschienenen Vertreter des Offizierkorps will kommen. Er gab dann einen kurzen Ueberblick über die Entwickelung und Tätigkeit des Vereins und schloß seine Ansprache mit einem Hoch auf Kaiser Wilhelm, König ^Friedrich August und König Wilhelm tl. von Württemberg, den Chef des 105. Infanterie-Regiment«. Besonders anziehend und anregend gestaltete sich der zweite Teil des Pro gramms durch den Lichtbildervortrag des Herrn Lehrer Hermann Reishauer, der seine Zuhörer in Wort und Bild in einem Streifzuge durch Leipzigs Umgegend führte und hierbei die landschaftlichen Reize und Schönheiten unserer Auen, Flüsse, An höhen und Wälder im Wechsel der Jahreszeiten, Winterschlaf und Frühlingserwachen, Sommerpracht und Herbstfrieden in stimmungsvoller Weise zur Anschauung brachte. Die Bilder waren von seltener Farbenschönheit und Schärfe und ließen zugleich in Auswahl wie in Ausführung der Objekte künst lerisches und poetisches Verständnis und Können erkennen, ebenso wie die Erläuterungen des Vor- tränenden, der lebhaften Beifall erntete. Ein flotter Ball bildet« den Abschluß der Festlichkeit. * Artistenfest. Für das am 9. d. M. in sämtlichen unteren Räumen de» Kristallpalastes stattfindende 24. Wohltätigkeits-Artistenfest zum Besten der Sektion Leipzig der Internationalen Arttstengenossenschaft, welches auch diesmal wieder ein glanzvolles zu werden verspricht, ist die Billettnachfraae eine seyr rege, und es empfiehlt sich daher, sich rechtzeitig mit Karten zu versehen, welch« an der Kasse des Kristall palastes. sowie!in den bekannten Vorverkaufsstellen zu haben sind. — Das Komitee bittet, die der Tombola zugedachten Spenden bis spätestens Mittwoch, den 8. d. M., abends 8 Uhr an das Bureau des Kristall palastes lHofmeisterstraße 1, l.) gelangen zu lasten. * Der Gemeinnützige Verein „vorwärts" zu L.-Sohli» veranstaltete eine außerordentliche Ver sammlung, in welcher eine Aenderung zu 8 8o der Vereinssatzungen vollzogen wurde, durch Annahme eines Rachtrages, nach welchem der Vorsitzende und in dessen Behinderung der Stellvertreter des Vor sitzenden den Vorstand bildet, nach 8 26 des Bürger lichen Gesetzbuches. Durch Aufnahme neuer Mitglieder stieg die Zahl der Mitgliedschaft auf KM). Die Versammlung nahm Kenntnis von einem Dank schreiben des Herrn Pastors Dr. Seydel für die vom Verein angeregten festlichen Veranstaltungen anläß lich seines 40jährigen Orts- und Amtsjubiläums und von einer Reihe weiterer Ortsangelegenheiten. * Allgemeiner Turnverein zu L.-Neuschöneseld. Mit den der jüngst abgehaltenen Hauptversamm lung vargelcgtcn Berichten brachte die Vereinsleitung den Beweis, daß die altehrwürdige Körper'chaft auch in dem nunmehr abgeschlossenen 50. Geschäfts jahr an Mitgliedern zugenommen und da» der Turnbetrieo sich wesentlich gesteigert hat. Von be sonders belebendem Einfluß war die im Juli des vorigen Jahres begangene goldne Jubelfeier. Der Kassenbericht bezeugt die Gesunden wirtschaftlichen Verhältnisse des Vereins. Die ausscheidenden Turn- ratsmttglieder Rösch, Thiemig, Gräfe und Schilde wurden wiedergewählt. An stelle des zum Ehren mitglied ernannten und freiwillig aus dem Turn rat scheidenden Schnette trat Paul Horn. Nach 37jährigcr erfolgreicher Tätigkeit trat der bei der Jubelfeier Ehrenmitglied gewordene Turnwart Heinrich Goldstein zurück. Der Getreue wurde zum Ehrenturnwart mit Sitz und Stimme in Turnrat und Vorturnerichast ernannt. Der vorgelegte Haus haltplan wurde genehmigt. — Der Verein besitzt eine eigene geräumige Turnhalle an der Marthastraße. Er unterhält neben der allgemeinen Männer- und Iugendabteiluug Sonderabteilungen für Knaben und Turnerinnen, die der Leitung eines geprüften Turn- lehccrs unterstehen, sowie eine Altersabteilung, die Ehrenturnwart Goldstein führt. — Die Oberleitung des Turnbetriebs liegt jetzt in den Händen Ernst Böttgers als erstem und Alfred Rauchbachs als zweitem Turnwart. * Tie Weichenwärter Leipzigs der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen nahmen in einer Versammlung des Ortsvereins einen Vortrag des Telegraphenmeister-Aspiranten Herrn Pcuckert über die Rebenapparate für Sicherheitseinrichtungen im Eisenbahnbetriebe entgegen, die er an zahlreichen Skizzen nnd Apparaten veranschaulichte und die dazu dienen, den verantwortungsvollen Dienst der in dem Fache tätigen Beamten zu erleichtern und sie zu rechter Zeit aus Gesahren im Betriebe aufmerk sam zu machen. Der instruktive Vortrag sand auf merksame Zuhörer. Nach Bekanntgabe des Vor sitzenden, Herrn Bähtz, hat die Leitung des Landes vereins die Petition der Weichenwärter nunmehr der König!. Keneraldircktion unterbreitet. Zur Unterstützung eines durch Krankheit in Not geratenen Kollegen bewilligte die Versammlung eine den Ver hältnissen entsprechende Summe. * Bo» dem Roten Meßadreßbuch Leipzig ist vor einigen Tagen die 16. Auflage, DH ¬ erschienen. Das Buch, etwa 500 Seiten Umfang, zeichnet sich besonders durch Korrektheit in bezug auf Angabe des Adressenmaierials aus, da dasselbe lediglich aus authentischem Material der Ver käufer zusammengestellt worden ist. Durch das äußerst handliche Format erfreut sich das Rote Meßadreßbuch einer immer steigenden Beliebtheit bei den Herren Einkäufern und sonstigen Inter essenten. Außer der Total-Ausgabe, welche von jetzt ab erstmalig gratis abgegeben wird, erscheinen noch englische und französische Ausgaben, sowie Spezial-Ausgaben des Handelshofes und Kauf hauses. — Exemplare sind gratis zu haben im Ver kehrsbureau des Roten Meßadreßbuchs, Peters- straße 11, I.. im Verkehrs-Verein, Filiale der Leip ziger Neuesten Nachrichten, Petersstraße, Zeitungs kiosken und in fast sämtlichen Geschäften der inneren Stadt. * Literatu-^eschichtliche Vortragsreihe. Es war eine köstliche stunde, die Herr Dr. Julius Zeitler den zahlreichen Teilnehmern au der vom Verein für Volkswohl eingerichteten literaturgejchichtlichen Vortragsreihe über ausgewählte Kapitel aus der neuern Literaturgeschichte bereitete, indem er den neuen Roman aufrollte. Es war reine leichte Auf gabe, den umfangreichen Stofs seinem äußern und inner» Wesen nach so vorzüglich zu ordnen und so treffend zu charakterisieren. Sein Urteil über die einzelnen Dichter und ihre Schöpfungen ergänzte der Redner durch Vorlesen prägnanter Kapitel aus ihren Werken. 2m nächsten Vorträge, der nicht heute, sondern am Montag, den 13. März, abends 8'// Uhr stattfindet, wird Herr Dr. Zeitler das neue Drama behandeln. * Ein neue» Warenhaus. Unter dem Namen „Grand-Bazar" eröffnet Herr Curt Prieur in der Reichsstraße 26 und Peterssteinweg 23» heute nach mittag je ein Geschäft mit den Einheitspreisen von 95 und 2,95 ./t * Lebensmüde. In keiner Wohnuiw in der Elisen- straße hat sich ein Reisender aus Meißen in selbst mörderischer Absicht eine Kugel in den Kopf ge schossen. Er wurde noch lebend nach dem Kranken hause gebracht, wo er alsbald verstarb. Das Motiv der Tat ist unbekannt. * Einbruch. Am Donnerstagabend zwischen 9 dis 12 Uhr ist in ein Zigarrengeschäft in der Nürnberger Strane eingebrochen worden. Gestohlen wurden 350 Stück Zigarren, 10 .//- Wechselgeld und eine goldne Herrenuhr. Der Gesamtwert des gestohlenen Gute» beträgt 115 Von den Einbrechern fehlt jede Spur. Rachnahmeschwiudel. Vor etwa 10 Tagen find an hiesige Gastwirte Postnachnahmen in Höhe von 1,40 gesandt worden. Als Absender ist die Firma ^Chemische Rezepte und Verfahren-Vertrieb Paul Degelow, z. Z. Dresden", angegeben. Der Inhalt der Nachnahme besteht in einem kleinen Büchlein, enthaltend verschiedene Rezepte, welches in jeder Buchhandlung zum Preise von 10 zu haben ist. Nach den angestellten Erörterungen existiert die Firma hier nicht, der Absender ist demnach nur auf Betrug ausgegangen. Bor dem Betrüger wird hier durch gewarnt. — * Mockau, 3. Marz. (Gemeindeangelegen- Lei t e nZ Der Ortsveretn hat die Einführung üftent- kicher Gemeinderatssitzungen beantragt. Der Ge- meinderat hat diesen Antrag gegen vier Stimmen angenommen. Der Kostenanschlag für di« Pflasterung der Leipziger Straß«, für Verlegung der Schleuse und Arealerwerbung beläuft sich auf 130 000 X. abzüglich der auf die Strahenbahngesellschaft entfallenden Kosten. Der Gemeinderat hat oeschloffen, mit der Ueberlandzentral« alle weiteren Verhandlungen ab zubrechen, wenn die gestellten Bedingungen nicht bi» kommenden 1. April erfüllt sind. Auf Antrag de» Bauausschusses wurde die Errichtung einer Bedürf nisanstalt -wischen Mittel- und Reumockau beschlossen. r. Markranstädt, 3. März. (Ueberfall.) In einem Grundstück der Bahnhofstraße ist eine Auf wartefrau in unsittlicher Weise von einem jungen Burschen überfallen worden. Der Unhold, der sich im Keller versteckt gehalten hatte, entkam unerkannt. Vie neuen Programme. Das Kristallpalast-Bariet« bringt wie üblich mit Beginn des neuen Monats ein neues Programm, unterhaltend, aber ohne den besonderen Schlager, den man von diesem Variete gewöhnt ist. Den größten äußeren Erfolg erzielten Georg L Gusti Edler, wohl ein duhendmal mußien sie sich nach Schluß ihrer Nummer dem beifallklatschenden Publikum zei gen. Ihre Szene „Zwei aus der Biedermeierzeit" ivar reizend, und als „Wiener Waschermadl und Fiaker" waren sie zwei echte Typen der Donaustadt. Der Original-Hochspringer Auer, der den Abend eröffnet, würde, wäre er nicht „Professionell", auf dem Gebiete der Leichtathletik die größten Erfolge er zielen. Er springt famos. Die kleinen Tricks, die er während des Sprunges aussiihrt — Lichter auslöschen, Aepfcl zerschneiden usw. — gelangen ihm tadellos. Jeannette Kutten trägt eigene Couplets vor, so das „Zimmermädchen aus Hotel Germania" und „Falsch verbunden". Ihre Dichtkunst steht höher als ihre Vortragskunst. Hervorragendes Können zeigten die beiden Instrumentals.,.. . Florence und Lilian. Ihre Piöcen, auf Flügel, Violine, Fanfare und Trompete oorgetragen, waren sehr gute Musik. Von der ersten Hälfte des Programms bleibt noch zu erwähnen „Drei Geschwister Rostock", die ein schneidiges Terzett am Trapez sind, und die l Florimonds. Ihre Arbeit auf den freistehenden Leitern, verbunden mit verschiedenen, geschickt konstru ierten Apparaten, an denen die Equilibristen turne rische Hebungen ausführen, gefiel sehr gut. Nach der Pause wurden die Augen des Publikums zu nächst durch lebende Bilder angezogen — Robert Paxtons Polychrom-Renaissance-Ko- losjal Gemälde. Ebenmäßige Frauengestalten boten bei etwas grellbunter Aufmachung in 8 Ab teilungen wirkungsvolle Stimmungsbilder. „Tempel der Venus", „Friihlingsblütcn", „Sommer" und „Au rora" gefielen am besten. Großen Beifall erzielte S ch n e i d e r - D u n ck e r mit seinem Repertoire. Die lebhafte Vortragsweise des schicken Chansoniers reizte zum Applaus. Er begann mit dem lustigen Couplet non dem süßen ' udchen und bot dann in dem ernsten lyrischen Lied „Monte Carlo" eine Meisterleistung. Das grotesk-komische Couplet, „Brüllend schlägt die Brandung an den Strand", das von Frau Meier im Familienbad erzählt, und das bekannte „Niggergirl" verfehlten ihre Wirkung auf das lachlustige Publikum nicht. M a r c e l l u n ü B o r i s nennt lick eine akro batische Nummer, dargestellt von einem Herrn und zwei Knaben. Sie führen ihre schwierigen Uebungen mit Eleganz und Sicherl;eit aus. Aus dem vorigen Prcgramm herübergenommen ist die Schlußnummer ,.M a r q u i s e D a s s i e" mit ihren dressierten Ponys. Das fußballspielende und boxende Pony mit seinen vielen anderen lobenswerten Eigenschaften ist ein Meisterstück der Tierdressur. Kinomatographische Vor führungen beschließen wie üblich den Abend. * * * Barietü Battenberg. Wenn in dem neuen Programm der an hervor ragenden Nummern reichen Mürzvorstellungen dies mal Paul Conchas als „Armee-Herkules" er scheint, so hat dieses geistige militärische Attribut in der Tat seine volle Berechtigung. Conchas arbeitet in seiner phänomenalen Kunst mit einem ganz über raschenden Geschick mit Kugeln und Kanonen, mit riesigen Granaten von 18 und 24 Kalibern: er läßt treffsicher ein Dutzend schwerer Eisenhütte aus der Höhe auf seinen Nacken niederprasseln, ohne er drückt zu werden, und er balanciert dann wieder zum Erstaunen der ihn bewundernden Zuschauerschaft schwere Projektile mit Grazie auf seiner Stirn. Seine gewaltige und geübte Kraft entwickelt sich bei seiner ruhigen Haltung mit dem kreisenden Rade auf dem Kopfe, ein Schauspiel, bei dem die Aufregung noch erhöht wird, wenn der kühne Künstler später seine Eardekürassieruniform mit dem Athletengewand vertauscht und eine Kanone von 781 Pfund Gewicht, an deren Hebung 6 Männer zu tun haben, vertikal auf seiner Stirn trügt. — Als Gymnastiker ersten Ranges sind dann die sechs Bracks zu nennen. Ein flotter Wechsel in den mannigfachsten Kombinationen kennzeichnet ihre ikarischen Spiele. Diese Kopf stände, dieses Hinüber und Herüber der in lachs farbene Trikots gekleideten Akrobaten aller Alters stufen, dieses Pyramidenbauen, dieses Doppelsalto schlagen, Wippen und Springen, bis sich alle auf einen vereinigen, der mit ihrer Last unter dem Bravo der Zuschauer die Bühne verläßt, bildet ein anziehendes Bild hoher gymnastischer Entwicklung. Gewinnen hier Kraft und Stärke die Oberhand, so beeinflußt anderseits vorwiegend die Grazie die Ar beiten der drei Schwestern Kloß an den römi- scheu Ringen. Ihre turnerischen Uebungen an den Ringen lassen keinen Augenblick das Schöne aus dem Auge, mag die eine der lieblichen Mädchen gestalten im Wirbel am Munde der Genossin treffen, mag die andere ihre beiden Schwestern an den aus gestreckten Armen sich bewegen lasten. Diesem schönen gymnastischen Akt geht das Auftreten der Equili bristen Leigh Brothers mit kühnen Experimen ten voraus. Experimente, die den einen der Künstler sich genügen lassen, ein« Büste, einen Zeitungshalter, eine Gruppe von Billardqueues zu schwierigen Hand ständen zu benutzen, während der zweite als ur komischer Clown in seiner vw oomioa zu ewigem Lachen reizt. Auch Engelbert Sassen, der Humorist, hält die Besucher des Varietes mit seinen Couplets und Anekdoten in lebhafter Heiterkeit, nach dem er den „Alten vom Sachscnwalde" in täuschender Maske kopiert und sein: „Seid einig, einig, einig!* zum Grundwort für die Errichtung eines Denkmal» ausgegeben. Vorher hat Charles Räufchle, der Mimiker, ebenfalls den großen, unvergeßlichen Kanzler in packender Erscheinung dargestellt und um ihn in der Runde di« Kaiser Wilhelm I., Fried rich HI., Franz Josef, Napoleon I., die König« Eduard VII., Humbert, weiter FalliLre», Roosevelt, Zola, Ibsen, Zeppelin in scharfen Tharakterzüqen voüberzichen lassen. Gleich zu Beginn der Vor stellungen führt sich E in m y B u s s e mit vielem Glück als Soubrette ein. Nach ihr kommt Harry Lick« son mit seinen dressierten Hunden auf die Bühne. Es sind ihrer nur vier, aber diese schlanken, ge schmeidigen Tiere, die, mit dem Kopfe nach unten kerzengerade auf der Stirn, auf den Fingern, aus dem Stab ihres erfahrenen Lehrmeister» auf einer Pfot« oder zweien stehen, misten eine vollendete „Hunde- «edr idt: Seit längerer -Leit bube ieb bei vorlconimenckc-n ttelegenbeiten en Hunten. He rerlcv t, Vemekleimuv!.', ^ovie momentane Indisposition mit no» ge/owbnotom krkolao »ngevnnckt uvck empkeble ck>» «eiben «ls ckm, beste Aittel gegen vordeo»llnro kltll» derben in cken ^potdvireo. ck«»v
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)