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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.03.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110304018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911030401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911030401
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-03
- Tag 1911-03-04
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Monat
1911-03
-
Jahr
1911
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weiui inan die Schissahrtsabgaben in eine derartig bestimmte Relation zu drin durch sie herdeigesührtcn 3cdtzen dringt, könne inan die kleineren und mittleren Schisser davor schützen, das, sie Abgaben für ÜVerke zahlen, die nur ihren grötzeren Konkurrente» zugute kommen. Ministerialdirektor Peters wies in seiner Ent- gegnuna daraus diu, da» sich in den märkischen Wasserstraßen nicht nur kein Zurückgchen. sondern im Hegenteil eine Zunahme der Mitteljchifjahrt ge zeigt habe Hegen Schlug der Sitzung nahm ein Vertreter der fortschrittlichen Volkspartci zu längeren Ausführungen das Wort. Eine A b st i m in u n g sand nicht st a t t. Die Lckiiisahrisabgadentommiijion jicbrte am F r e j, tag die Aussprache zum Artikel 1 immer noch nicht zu Ende. Der schon am Vortage erwähnte Antrag Kor he in (Vpt.) v.rlanot zur Feststellung des durch Lch.fjahrtsabgaben zu dc-clenden Anteils der Herstellung!. und lliilerhalinngskosleu der natür lichen rtvasierstlairen die Schasjung einer Reichs dehörde im A n j ch l u tz an das N e i ch s g c richt, und Mar soll sie sich zujammensetzen aus je Wlitgliedcrn de» Vrreinigien Senat: des Reichs gerichls und de» Pauinge:>rcnrdozeuten an den Se iiaten und lechirischen Hochichulen >owie aus je cineni von der preuszijchen Akademie des Bauwesens, dem Deutschen Handelstag. dem Deutschen Landwirt jchastsral »nd. dem Zentraloerein zur Hebung der Binncnjckifiahrt zu wählenden Mitglied. Die Ent icheidungen dieser Behörde sollen endgültig jein. Mulistcrialdircktor Peters beantwortete zunächst die von nationalliberaleer Seite gestellten fragen, verr. die Abgaben aus den östlichen Wasserstraßen, und wendet sich dann gegen die Darlegungen des iort ichrittlichcn Redners in der gestrigen Sitzung und gegen einen Teil der Anträge Dr. I n n ck s, die er abzulehnen bittet. Ein jozialdcu'otrailswer Redner nagt, wie man sich die Stromverbändr gedacht habe, insbesondere, ob an der Elbe Oesterreich in den Stromverband ein bezogen werde und eventneli mtl wieviel Stimmen. Weiter fragt er. u:c man sich die nötige Wasser zufuhr für die erweiterte und vertiefte Elbe in Sachsen, denke, und bespricht die folgen der Ber tenernng des Transports. Wolle man die Taris sähe erhöhen, wenn die Erwartung betreffs der Ein nahmen aus den Schissahrtsabgaben sich nicht cr- ftittr? Sachsen komme »n die unangenehme Lage, sein ein Jahr altes W a j s e r st r a sz e n g e s e tz au j. heben zu müssen, wenn der vorliegende Entwurf Hrsetz werde. Hchcimer Baurat Bubender) führt aus, das; dir vorgesehene Tieie der Elbe 1,10 Mete» oberhalb und 1,2.» Meter unterhalb der Saalemün düng genau der zur Verfügung stehenden Wasser menge der Elbe entspreche. Ein konservari v e r Redner erklärt, seine freunde ständen in ihrer grotzey Mehrheit der Vorlage freundlich gegenüber. Ein n a t i o n a l l i b e r a l e r Redner bespricht sie vom Standpunkt der Oberelbe aus. Die Vertiefung der Elbe aus 1.10 Meter sei eine Konzession ahne Bedeutung. Die Schwierigkeit liege in der Enge der Elbe, die immer wieder zu Kollisionen führe. Redner hält die Vertiesung der Obcrelbc für nicht unbedingt nölig. Eine Vermehrung und Vergröße rung der Schiffe sei angesichts der geringen sinan zieilen Ergebnisse der bisherigen Elbeschiffahrt gar nicht angebracht. Das vorhandene Material genüge durchaus. M a s s e n s r a ch t e n sür grotze Schisse gebe cs in Sachsen nicht in genügendem Matze. Die höheren Kosten könnten weder die Produzenten noch die Konsumenten kragen. Wenn auch die Tarifsätze einstweilen gering seien, so drohe doch die Hefahr, das; die Tarife erhöht werden mutzten. In Sachsen wolle kein Mensch etwas von der Vorlage wissen, die ohne jede Rücksicht aus die Interessenten gemacht sei. He Heimrat Bubender) weist demgegenüber aus sächsische Stimmen hin. die über die bisherigen un genügenden Verhältnisse Klage führen. Der Ver treter der bäuerischen Negierung macht auf die Widersprüche in den Argumenten gegen die Schiff jrhrtsabgaben aufmerljam. Einmal werde behanv tct, der Konsument trage die Kosten, das andere Mal, die Partikulierschisse gingen an den Abgaben uigrunde. Ein Redner des Zentrums empfiehlt, eine T o i! » c n g r e n z e sestzulegen. unterhalb deren die Schiffe abgabenfrei seien. Von Vertretern der gegnerischen Linken wurde daraus gedrungen, die Tarishoheit des Reiches im Hesetz sestzulegen, weil dann Konservative und Zen rruni, die mittels der Tarife die Einfuhr von He treikc aus den »rotzen Strömen verhindern wollten, gegen das Hesetz stimmen würden. Die Aussprache wird am nächsten Mittwoch fortgesetzt. Petitions-Kommission. Neber cine Petition auf Ausdehnung der f leischbci ch >. u e.ui alte H auss ch lacht n n g >' n "-ird entgegen den: Antrag.- les Referenten, der -!?be: Weisung Zur Berücksichtigung wünschte, nie Tazc ordnung übcrgegangcn. — Es wird dann über e-n- Petition der deutschen Vereinigungen in O it a s i c n über die Einführung kleiner Aktie» in den konsulargerichtsbcziiken und dem Scuutzqcbict k ian 1 s ch a u verbandelt. Die beide» Referenten beaniragen Berückücbtiaung. Nachdem mehrere Reziennigsverlrcter und besonders natio nal l: b e r a l c rind freisinnige R.Zincr iehr warm für die Petition eingelreten find, wird sie mit 17 eeaen g Stimmen zur B c r n ck j i ch t i g u n g bei wiesen. Dasiir waren die Nationalliberalen, frei nnniaen. konservativen. Reichspartei und ein großer Teil des Zentrums Sss roo jährige Jubiläum -er Firma B. G. Teubner. Im Anschlu»'; an den imprnierendrn Festntius im cücjchäftshous, iiber len wir schon ausführlich g.st?rn abend berichteten fand die fcstoorstcilung im Neuen Theater stol:. Ani zeitigen Nuchminag veriammelien sich die Festicilnebm-.-r. unter ihnen die Minister Grai Vitz- ! b u in v o n E cl st ä d t und Dr. Beck, im Illeucn Thearer. Einen ungewohnicn, feierlichen Anblick i aten d:c übe. raliscnü Herren in ihrem gleichmätzigen Schwarz dci Flicke, das freilich vielfach, neben dem Weitz der Wäsche, ran bunten Ordensbändern belebt wurde. Die Damenwelt trat rn den Logen zurück, und Uniformen sah man nur ganz vereinzelt. Eröffnet wuide die Vorstellung durch ein Bor- spicloonEasarflaischlen, das in der form eines Gespräches eine» alten Türmers mit -em He lehrten, dem Dichter und dem Meister der Zünfte die Verdienste dieser drei Stände würdigt. Sie sind einer von dem and ren abhängig, sie bilden zusammen ein harmonisches Hanzcs. Besonders die Zunft, die es sich zur Ausgabe nemackt hat, die Werke des Dich tcrs und die Forschungen des Helebrten dcr Allgc meinheit zu übermitteln, gcnicfjl dos größte Ansehen, und io schloss das Vorsp'-.k mit einem Lob auf di: Kunst Hu'enbcrgs. Daran scplos; sich eine glänzend gelungene Wiedergabe des dritten Aufzuges der ..Meistersinger von Nürnberg" von Richard Wagner, die von dem kegeisterken Hause mit losendem Bei fall belohnt wurde. Der glänzend verlaufene, festliche Tag wurde durch ein Festmahl im Pat«eng«rt»n beschlossen. Es war eine illufrre, gelehrrr Tafelrunde von hohen Hasten, schönen Frauen, weifen Matt»? matikern und beredten Philologen, Tisch an Tisch. Hohe, wohlverdiente Ordenszeichcn und Siern« „länz ten saft auf jeder Brus», Männer von Ruf au» allen Provinzen und Ländern, aus allen Weltteilen haften sich zusammengefunden, den festlichen Tag des Hauies B H Teubner festlich zu beschlichen. Aus dichtem, grünem Lorbeerhain grützte di« »veitze Büste des Stifters des Verlagshauscs, Benedikt Hottbels Teubner und blickt über die Hunderte von gelehrten, feiernden Köpfen. Mit der Iubelonver tiire setzt die Musik unter smarter Leitung llZilki) Wolfs ejn. Zwischen Suppe und Fisch begrüßt Herr Hofrat A ck e r in a n n vom Redirerpult die vielen ge lehrten Haste aus aller Welt und brachte ein Hoch aus auf die beiden in Freundschaft erlauchten mach ligen und treuen Herrscher des Landes nnd des Reiches, unfern König Friedrich August und den K a i s c r W i l he l m 11. In humorvoller Rede, an die mannigfachen Heschicle des deutschen Buchhandels und des Hauses B. G.Tenbner anknüpfend, toastete Herr Dr. Hiesecke auf die Gäste. Des Bücyermachens ist kein Ende! war die zuversichtliche Quintessenz seiner geistvollen Rede, die von den Beziehungen zu allen gelehrten Kreisen, von den gelehrten Autoren des Verlages handelte, die heute iiber die ganze Erde verslreut sind. Im Smatten des Werkes des Ahn- l-errn wollen wir wachsen und schassen, schloß er. Nach ihm sprach Seine Exzellenz der Kultus minister Dr. Bock. Seine geistvolle, glän zende Rede »vor der Höhepunkt des Abends. Der Minister sprach zunächst den Dank der Haste für das herzliche Willkommen aus. über brachte die persönliche», herzi.chste» H l ü ck w ü n s ch e Seiner K ö n i g l i ch e n H o h e i t des Prin zen I o h a n n G« o r g, der wie sein Gronvater der König Johann (Philalet>»es) selbst ein Autor des Verlages isr und lebhaftesten Anteil an allen künit lerischen und wissenschaftlichen Bestrebungen des Sachsenlandcs nimmt. Der Minister sprach dann aussührlich und mit herzlicher Freude von den engen Beziehungen des sächsischen Kultusministeriums zum Hause B. H. Teubner, sprach von den Verdienste», der hundertjährigen Firma. „An der Geschichte die ses Hauses sollen wir unsere Herzen erheben?" Er schloß mit dem von Herzen kommenden Wunsche, zu allen Herzen dringenden Bekenntnis: „Mit Gottes Hilfe B. H. Teubner sür alle Zeiten!" Es war ein rührender Anblick wie in dies be geistert und jubelnd aufgenommene Hoch auch die jüngste» Sprossen dcs Hauses B. H. Teubner, die kleinen blondgelockten Enkel aus hohem Altane m-t einscimmten und in kindlicher Begeisterung den Eltern drunten im Saale zuwinkend, zum Bildnis des Almen, das vom hohem Postament aus grünem Lorbeerwold .zu ihnen herableuchtete, hinaufgrütztcn. Die lebhafte Unterhaltung an allen ach» Tafeln machte die kommenden Redner schwer verstäiidlich. Herr Geheimrat Klein aus Höttingen toastete auf die persönliche Freundschaft des Hauses Ackermann zu de» Autoren des Verlages, Professor Skutsch- Breslau auf die philologische Seite des Verlages, die durch Herr» Dr. Alfred Hiesecke repräsentiert wird. Zwischen Fisch und getrüffeltcm Masthuhn wurde den Hästeci «ine kostbare, glänzend ansgcführte künst lerische Plakette gereicht, die im Mittelbild den Gründer des Hauses Benedikt Gotthelf Teubner aus Gros; Krausznigk und zur Rechten und zur Linken Johann Gutenberg, den Vater der Bucbdrucker, und Friedrich König, dc-n Erfinder der Schnellpr.sse. zeigt. Freudig »ahmen alle das wertvolle, unvergänglicku- Andenken an den schönen Tag entgegen. Dann brachte Herr Konrad Gicsccke. mit markiger Stimme den vielhundsrtstinimigen Lärm übertönend, ein Hoch auf den technischen Betrieb, auf das große, exakt sunttioniercnde Räderwerk des Verlags B. G. Teub ner aus, und Herr von Ha! cm sprach für den Deutschen Verlegerve.ein. Der Rest der Reden ging im lauten Durcheinander der tausend Gespräche niucr. Neue Freundick'asten wurde» unter Gelehrten aller Länder und Wissenszweige geknüpft, alte Freund schaften wieder gefestigt. Das war ein Auf und Ab. ein herzliches Durch einander in dem Parterre von Königen des Geistes. Reben dem Staatsminister Dr. Beck sah man den Generaldirektor der sächsischen Staatsbahnen von Brevcius, Geheimrat Chnn, Oberhosprediger Dibelius, den Vizepräsidenten des Senats- lonsistoriums, Oberpostselretär Domizlaff, den Präsidenten der General',olldirektion Geheimrat Härtig und den Vorsitzenden dcs Deutschen Zei- tungsocrlegcrverbandes Konsul Dr. Ja necke, den Vertreter der schwedischen Akademie dcr Wissen Kifften Prefcjsoi Lcjcrheim aus Stockholm und Geheimrat L a m v r echt, den Rektor der Universität Leipzig, im Gespräch mit Professor Langbein, dem Delegierten de--. Karlsruher Künstkerbundes, Amts- banptmann von N ost itz Wallwitz und Ge heimrat Schmidt vom prcimischen Knltusministe rium »eben dem Grafen V i tz th um von Eck städ t, dein sächsische» Staatsministe' und Abgesandt.-n i iisers Königs Friedrich August. Eine glänzende Tafeliunde von Hnndcricn von Gelehrte» u»d Staatsmänner», cine gcistiprühcnde. suiikeliide Unterhaltung, durch eine Blitzlichtauf- imbme jäh unterbrochen, der das steinerne Bildnis des gute» alten Benediktns Gotthilf Teubner staunend zusieht. Während ich diese Zellen mit eilender Feder niedcrschreibe. in verschwiegener Ecke, hinter schützen dem Wandschirm, bei wohlgekühltem, perlendem Na», lärmt das Leben im Saale weiter und will kein Ende nehmen. p. s. Tkmeschrmuk. Berlin, 3. März. (I n S a ch c n des M ordes an der Witwe Hoffmann) wurde, wie wir schon gestern abend kurz meldeten, der in demselben Hanse wohnende Privailrankcnpflegcr Grichl festge- noinmcn, der, wie erst jetzt eine Hausbewohnerin be tund.-r, zn d.-r Zeit, in ter der Mörder die Hofs- mannchm Wcynung verlasse» hoben mutz, die Hinter treppe herunterlam. und, wie die Kriminalpolizei an- nimnn, das Haas unbemerkt nerlasfen wollte, aber weg-.n der verschlossenen Haustür genötigt war, die Vortertreppe wieder binaufzugehen. Frau Hoffmann pflegte, bevor sie auf Reisen ging, dem Kriehl die Auflicht iiber ihre Wohnung zu übertragen. Sie wird so viel Vertrauen gehabt Haven, bah sie ihm aus sein Klopfen ohne weiteres geöffnet hat. Hamburg, :>. März. (Wohltätige Stif- t u n g.) Anläßlich seines 80. Geburtstages stiftete der Kaufmann Julius kronbcnncr in Gemeinschaft mit seinem Bruder Josep» in Melbourne :'.W000 .tz für wohltätige Zwcck.-. Neunkirchen. 0. März. tDir Bergmanns frau Fritfch). die ihre fünf Kinder umge - b rach t hat und sich zurzeit im hiesigen Krankenhaus« befindet, soll nach der Irremnrstalt Merzig überge- sührt werden. Essen (Rnhr), 3. März. (Mord.) Im hiesigen Stadlwaköe ist heut« früh oer 20jührige Techniker Reick ermordet aufgesunden worden. Wahr- »chemt.ch handelt es sich um einen Raubmord. Bochum. 3. März. (S t r e i ke n de B « r g le u t«.) Auf der Zeche „Bergmann" bei Witten streikt seit gestern früh die gesamte 160 M an n stark« Belegschaft wegen der von der Verwaltung verfügten Lohnherad- setziing. die im Zusammenhang mit der Einführung des Pramicnsystems sofort in Kraft treten sollte. Der Arbeiterausschutz erzielte durch Verhandlungen mit der Zechendirekrion Zugeständnisse, di« oop der Belegschaft-Versammlung mit Befriedigung zur Kenntnis genommen wurden. Der Streik wird dem nach v o r a n s s i >b t 11 ch bald bei gelegt werde ii. .Ki. Frankfurt a. Pt., 3. März. lVer ha ft et« Einbreche r.) Die Kriminalpolizei verhaftete den angebliche» Ingenieur Walter und den ^»jtallateur Schultheis; wegen Einbruchsdiebstahls. Nachdem die beiden in Haft satzen, stellte es sich lseraus, daß sie seit Anfang Dezember cine grotze Reihe von schweren Ein- bruchsoiebstähleii verübt batten. Insgesamt fielen ihnen Waren im Werte von 70 000 .tz in die Hände, darunter allein bei einem Frfteur für etwa 40 009 .tz Frauenhaare. O. Lemberg, 3. März. (S e! b st m o r d v e r s u ch s eines H o ch s ch n l r e t» o r s.I Der Rektor der I Tierärztlichen Hochschule Professor Szpilmann k »»ersuchte sich mit Zyankali zu vergiften. Als Motiv der Tat werden die unleidlichen Verhält nisse an der Hochschule angegeben, die durch nationale Richtungen hervorgerufen sind nnd die den wissenschaftliche» Betrieb des Instituts hemmen. Durch Gregenmittel gelaiig es. den Lebensmüde» am Leben zu erhalten. Messina, 3. Mürz. (T h e a t e r b r a n-.) Das Theater Pelora ist hier abgebrannt. Das Feuer ver breitete sich sehr schnell, da Vas ganze 3000 Personen fassende Gcbäi'de aus Holz gebaut war. Menschen befanden sich »echt im Znsck).'.uerranin. Rur die Fa milie des Thc rierrestanrateiirs. die in einem Seiten teil wohnte, befand sich im Gebäude. Sie konnte sich aber durch ein Fenster retten. Zwei Kinder erlitten dabei leichte Verletzungen. Man nimmt an, Latz Knrz- schlutz die Ursache des Brandes war. London, 3. Mürz. lDer Juwekenvreb stahl auf derb Dampfer „Amerika".) Alle Nach forschungen nach den an Bord des Dampfers „Amerika" gestohlenen Juwelen von Mrs. Drummond stnd bisher erfolglos geblieben. 50 Detektivs haben das Schiff von oben bis unten durchsucht; nichts ist gefunden worden. Die Passagiere wurden ausgefragt und überwacht; auch dies ist ohne Erfolg gewesen. Im Auftrage der Versicherungsgesellschaft Lloyds, bei der die Juwelen mit 100 000 Dollar versichert waren, hat. wie der „B. L.-A." schreibt, die die Nach forschungen leitende Agentur Pinkerton cine Prämie von 5000 Dollar für denjenigen ausgesetzt, der die Dian» "iten wieder zuriickbringt oder den Dieb feststem. New P ?c, 3 März. (Verhaftung eines un garischen Aristokraten.) Gerade als er sich mit zahlreichen Güsten zu einem Festessen niederlassen wollte, wurde gestern im Plaza Hotel ein Ungar verhaftet, der sich Baron Richard von Arkovy nennt. Arkovy wehrte sich anfangs nach Kräften gegen die Geheimpolizisten, und das ganze Hotel geriet in Aufruhr. Schlictzlich aber lies; er sich unter Protest adführcn. Einen sehr schlechten Eindruck »nachte es, datz man in seinen Taschen einen schweren Schlagring fand, wie ihn gemeine Verbrecher bei sich zu tragen pflegen. Die Verhaftung war auf Ver anlassung des kubanischen Vizekonsuls, Seüor Zcrrron, erfolgt, dem Richard von Arkovy zwei Platinatiegel entwendet haben soll. Der Verhaftete erklärt, diese Tiegel seien ein Pfand sür ei)ie Spielschuld des Vizekonsuls. Da er Bürgschaft in der Höhe von lä OOO -/L hinterlegen konnte, cntlietz ihn die Polizei wieder. Ehurl-iu, 3. März. (Die Pest in Ostasienj nimi.it derart zu, datz sich di« Versicherunosoesellschas- tcn in Wladiwostok weigern, das Aerztepersonal zu versichern. Entgegen den Bestimmungen des Irkutsker Antipestkongresses fahren die Wladiwostoker Behör den fort, arbeitslose Chinesen auszuweisen. Durch diese heimats- und mittellos im Lande umherziehen den Kulis wird die Seuchengefahr immer grötzer. In Dalny hat man nach der „B. Z." den Versuch gemacht, 1000 Sack Bohnen und 400 für den Export nach Poko- hama bestimmte Sack Weizen mit Formali» zu des infizieren. Seritztslssl. Königliches Landgericht. k Leipzig, 3. März. Eine Herausforderung zum Zweikampf auf Säbel ohne Binden und Bandagen hatte am 29. Dezember »orige,: Jahres der Sind. phil. Georg Joseph Wilhelm Bollmann aus Braunschweig dem dort wohnhaften Handlungsgehilfen Heinrich Brandes durch seinen Landsmann und Conleurbruder, den Stud. rer. nat. Benno Ehrich Paul Langebartels überbringen lassen, und zwar mittels eingeschriebenen Brieses. Bottmann fühlte sich von Brandes schwer beleidigt, weil dieser sich geäutzert haben sollte, Bollmann ge höre einer minderwertigen Couleur an. Der Zwei kampf ist nicht ausgefochten worden. Bollmann hatte sich heute vor der zweiten Strafkammer des Land gerichts wegen Herausforderung zum Zweikampf mit tödlichen Waffen, Langebartels wegen Kartelltrageas zn verantworten. Sie gaben an, datz sie Herrn Vcankes wiederholt aufgefordert hätten, seine Be leidigung zurückzunehme», indem sie ihn auf die Folgen aufmerksam machten, di« bei einer Weigerung, zu revokiercn, cintreten würden. Brandes habe sich zu einer Zurücknahme aber nicht verstanden. Das Urteil lautete gegen Vollmann auf drei T>. ge und gegen Langebartels einen einen Tag F e st u n g s h a f t. Königliches Schöffengericht. , l Leipzig, 3. Mürz. Ei» Wurf mit einer Heringsschüssel. Bei der Witwe H. wohnte im vekgangenen Sommer ein Schlafbursche L., der au» irgendeinem Grunde am 10. Juli Appetit auf zwei marinierte Heringe ver spürte. Er gab seiner Wirtin tahcr den Auftrag, ihm diese Fische zu besorgen, und Laz»« das nötige Gels. Frau H. nahm sich eine passende Schüssel und ginq über die Stratze zum Kaufmann, wo sie den ihr erteilten Auftrag ausführte, wie sie glaubte, in einer ihren Logisherrn zufriedenstellenden Art und Weise. Als der aber die Heringe erschaut, da schimpfte er laut und schickte die Witwe mit den Heringen wieder zurück, die seien ihm denn doch schon allzu verfahrt. Frau H. ging mit ihrer Schüssel wieder hinüber, stellte dem Lieferanten di« Ware zur Verfügung und forderte ihr Geld zurück. Dazu wollte sich die Ver käuferin B. ober nickt verstehen; es kam zwischen ihr und der Frau H. zu einer erregten Auseinander setzung. die Frau H. schliesslich damit kurz beendet^ da» sie dem Fraulein di« Heringrschiissel an den Kopf warf. Die B. Hal einige, allerdings ganz ungefähr liche Verletzungen davongetragen, infolge deren sich Frau H. jetzt «egen Körperverletzung vor dem Schöffengerichte zu verantworten haft«. Unter Zu billigung mildernder Umstünde wurde die Angeklagte zu 10 .tz Geldstrafe verurteilt. ! Zeitz, 3. März. Eisenbahnunfakl. Da» hiesige Schöffengericht sprach gestern nach dreistündiger Verhandlung den HiUs- lokomotivfiihrer Kneife! aus Leipzig, der beschuldigt war. durch Ueberfahren de» Vorsignal» am Morgen de» 1. Dezember» 1Ü1O auf Bahnhof Zeitz den Zu sammenstotz des Leipziger Frühpeisonenzuge» mir den, sächsischen Uebersührungs (Rangier-).-fuge ver schuldet zu haben, frei. Bei dein Unfälle war ein Bohnbediensteter tödlich verletzt worden und «in Materialschaden von etwa 35000 M encstandcn. kneife! erklärte bei seiner Vernehmung, datz er dos Vorsignal nicht gesehen habe, sei es, weil es über haupt nickt gebrannt habe, oder der dichte Nebel das Signallicht verdeckt habe. Sport. Dinterlpart. Wetterdepeschen aus Wintersportpiätzen vom 3. Mürz. UN Z s 8 ilekl .»L LZ Z l co«»- n«il IÜ' c.«ci«5 lüs konnkr !cl>»i>«ck lVozU.I «ck »!»!- yrnct - 1 ><!v ü e«- KSEOU. Zct^lNs, 8K nuc xünsüz Odßs »issett s!«i- - r 9? !?«- dL!M! Lk. Nckislds.-z Vdbl- «ierv»' I>:Ll sie!- xssci — !- ««- d^iül Lk. Lc^!N«l> rcumr Lieczei- ^»1!- isüssl« - r xni 7d k»- cs!>s! xüiciüx Sohaniincorgeiiftadt. Lanntag MMerspokisesl dü^ N>iotersport- v«rcln» Ioii.cnngeorgenstadl. tz Witterungsbericht aus dem Bayrischen Hoch land vom 3. März: Die Schneeverhültnissc sind zur zeit i-m Bayrischen Hochland recht ungünstig, die fort währenden Tcmperaturschwankungen lassen den Neu jchnee nicht anskommen, wenigstens nicht in Len tieferen und südlichen Lagen. So kommt es, datz die oberen Teile dcr Rodelbahnen zum grotzcn Teil gut fahrbar sind, während die Ausläufe meistens nick); vrel taugen. Das gleiche Bild weisen die Skigeländ - auf, die alle sehr gelitten haben und sich bis jetz? nicht besonders erholen konnten. Die Schlitten- und Eisbahnen sind schlecht. Die Temperaturen liegen zwischen minus 2 und plus 2 Grad. In der B i r k e n st c i n c r Gegend und in Asch au gibt es noch g n t e S k i f ö h r e n, Blomberg, Wall berg, Neureuth, Hirschberg, Herzog stand haben noch gute Rodelbahnen. Witterungsbericht aus dem Badischen Schwarz wald. Feld berg, Schwarzwald, 3. März, 8 Uhr 15 Min. vorn,.: Schneehöhe 90 Zentimeter, Neuschnee 20 Zentimeter, Schneefall, Nordwird, Kälte — 2 Grad. r. Wintersport-Sonderzüge. Nächsten Sonntag, den 5. März, verkehren die Sportzüge zwischen Wer dau und Johanngeorgenstadt und zwischen Chemnitz und Oberwiesenthal tWeipert), da die Schneeveryältnisse dort noch günstige sind. Mög licherweise verkehrt auch der Sportzug zwischen Mügeln b. P. und Geijing-A.: hierüber wird erst morgen weitere Bekanntgabe erfolgen. Der Sport zug zwischen Hainsberg und Kipsdorf wird aber voraussichtlich nicht verkehren. Pferdesport. Rennen zu Saint-Ouen am 3. März. (Eigener Drahtbericht.) P rix du Veauvaisis 3000 Fr. Hürdenrennen. 2800 o,. Mons. G. G. Kousnetzofss „Lau zu na", a., 73 Ku (F. Hardy) 1., Mens. P. Eillous' „Le Rendez Bons", 4f„ (>O Iic-. 2.. Mons. A. Foaciers „Donconrt", 4j., t»3 Ku, 3. Tot.: Sieg 17 : 10, Platz 12, 14 : 10. 5 liefen. Prix de l'Aisne 4000 Fr. Steeplechase. 3600 m. Mine. Ricottis „CHanoine", a„ 66 k-r (R. Sau- val) 1., Mons. E. Ashmans „Oui", 4j., 63 Kg, 2., Mons. A. Veil-Picards „Cabriole li", 5j„ 69 kx, 3. Tot.: Sieg 38:10, Platz 19, 62:10. 5 liefen. Prix du Vermandois 3000 Fr. Hürdenrennen. Mons. A. E. Wideners „Datura", H.. 67 (F. Taylor) 1., Mons, I. Tissois „Vagabcm", 4j., 67 Ku, Moni. A. Bag. de Puchcsses „Bouffe la Route", 4;., 67 Tot.: Siez 11:10, Platz 21, 28, 23: 11. 8 liefen. Prix Courcolet 10000 Fr. Hürden Rennen. 3700 w. Mons. Champions „Reporter". a„ 71 (Chapman). 1., Baron L. de Bourgoings „Pont dn Diable", 6j., 71 Ku. 2., Mons. M. Goudchaux' „Th^s'-e", 4j., 65 kx, 3. Tot.! Sieg 72:10, Platz 45, 35: 10. 5 liefen. Prix du Morin 4000 Fr. Sreeple - Chche. 3400 m. Comte de Ralcches „Le Thorr an", 5j., 69 (Chapman), 1., Mm«. Ricottis „Mlle. Aminte", 6j., 62 Ku, 2., Mme. Jayets „Free Drink", a., 61 kx. 3. Tot. : Sieg 42 :10, Platz 22, 17 :10. 5 liefen. Prix de la Dhuys 4(MFr. Hürden Handikap. 3100 in. Mons. L. Olrri-Roedcrers „Neckar lt", 5j, 70 kp (Hawkins), 1., Mons. A. Salomons „Kur- wenal", 6j„ 69 k-_, 2., Mons. G. Ehlers „Elk", 4j.» 60 k,-, 3. Tot.: Sieg 40:10, Platz 17, 24, 40: 10. 8 liefen. Frctzballsport. -8- GejcUschaftssp'.el. Am Sonntag 3 Uhr wird im „Eintrachr'-Sportpar k in Ra'chwitz der Balftpielklub „Borussia"-Halle dem Leipziger Futzballklub „Eintracht 04" im Gesellschaftsspiel gegenüberstehen. — Am Vormittag 11 Uhr begegnen sich auf dem gleichen Platze die Futzballinannschaft der 2. Kompanie des 106. Infanterieregiments nnd die Alte Herrenmannschaft dcs Futzbaltklubs „Ein tracht 04". Zu beiden Spielen haben alle Militär- versonen bis einschl. Feldwebel ftrusschl. Einjährig- Freiwillige) freien Zutritt. Der heutigen Postaufiage unseres Blatte» l.iegt «in Prospekt der Firma „Hochmeister L Thai, Leipzig", betreffs ihrer Wochenschrift „Landleben" bei. Die Zeitschrift rechtfertigt in jeter Weise ihren Titel, indem sie das Leben auf dem Lande und mit der Natur dem Leser vor Augen führt, sowie über alle Arbeiten, welsh« es im^ Hause, Hof und Garten gibt, rn einfach lacklicher Form Aufklärung und Belehrung bringt. Vornehm in Er scheinung und Inhalt, mit reichem Bildschmuck ausgestattet, führ: sie in alle Erjcheinnngen d«s Land lebens ein. Das Hau», sein Bauplan, seine Kosten, der Garten. Obstbau. Tierzucht, die Jagd, die Imkerei, kurz alles wird beba-.dc.lt. was vcm Landbewohner am Herzen lieg;. Daneben kehlen auch Abhandlungen allgemeiner Natur nicht. Das Blatt wird von jedem, der cs kennt, mit Ver gnügen zur Hand genommen: es ist als ein vor nehmes tsamrlienblaft anzusprechen. «»,
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