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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.09.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130917027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913091702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913091702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-09
- Tag 1913-09-17
-
Monat
1913-09
-
Jahr
1913
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fibenö »Ausgabe ftoTItrtanroffo • ,üt <•*»»*• unö Vororte durd) unftrt Tröger uni V« JUy ppCKI) C . epeöiUnr» 2 mal täglirt» in» fioue gebraut: 00 pf. menatlift, 2.70 mr. olerteliäljrlid). Cd unfern $ilialen uni Bnnabm». (teilen abgefeolt: 75 Pf. monatlich, 2.25 Ult. oiertcljätjrlid). Bnrch Ai« Poft: Innerhalb Peutfchlanöe uni der ieuthhen Kolonien »ierteljäbrttcb 3.00 Ult., monatlich 1.20 Ult., auefchlieftlich PoftbefteUgcli. Pao Xtipjlger Tageblatt er(ct)eint 2mal täglich, *5onn> u.Jtiertago nur IniuU Keiattion uni ®cfthäftefteUe: ^obanniogaffc tlr. 8. f«rnfpre<h'Hnfchluß tlr. 10002, 14t03 uni 14604. Oerliner Keiattion: 3n ien Selten 0. Jernipre<h»flnfch!uS: fl:nt Uloabit Ur. 007. 107. ^aßegang • für Jnferate au» telpjig uni Umgebung ä't /injCi0Cupr£l|E • | fpoitig« Petitjell«25 Pf., iielteftameuile lUlt. ron auemärto 30 Pf.. Retlamcti 1.20 Ult. Jnfcrate oon Ocbörien int amtlichen Teil Oie Petit.wle 50 Pf. Oefchcitteanjcigen mit pianuorfchrift Im Preifc erhöbt. Rabatt nach Tarif. Ocilagcgebübr: «Scfamtauflage 5 Ult. pro laiifcni extl. Poflgebiibt. Tcilbc>tage biber. Bnjelgen» Rnnahme: lohanniogcfTe«, bei fämttichen Su.alcn uni aUen flnnonctn'CxpeOitioncn Oco Jn« uni fiuetandea. OefchäftefteUe für Ocrlin uni i!e Proolnj Oranienburg: Pedin >».10, margareibenftrafle 8. Jcrnfprccher Mühe» 5071. Oiredion U'ülter J’.icgel. Amtsblatt bes Kates unb bes polisdamtes bet Stabt teipjio 1913 ßlinmod), öen 17. September. iann Uhr: Berlin. ’ischer. [. Esobs 3016 457, * Die Unterjcidjnung bes t ü r 11 i d) = b u I g a r i ■■ fdjen griebensvertrages wirb endgültig für Don» nerstag erwartet. (S. bej. 5Irt.) * 3n Dürfte im (Vfalj) turn es jroiirfjcn 23e= fudjern bcs Vottsferfes infolge eines plötjlicf) her» dnbredjenben Unwetters im Gebränge ju tu ü jt e n Ausbreitungen, wobei‘7 Ißcrfonen vcrleßt würben. (S. Siadjr. o. I.) •hon .20573. tSCh- O. 19650 :erung: stier« „Deutjdjlanb beleidigt uns (bamit jollen bie Italiener gemeint jein! Die Sieb.) in jebem Ejafen, wo es eins feiner ^oftfdjiffe antern läßt.“ — Solche matjloie £etje wirft einerfeits Ijelles Hießt auf ben llriprung ber ganzen Treiberei unb leitet ciiiberjcits ju ber Tatiadje über, bie einwandfrei üerani-ßaulißt, bag eine gerfjeßung Deutjdjlanbs im 'JJiittelmeer nur bie Ausgeburt eines bcut|d)feinblid)cn ^irns fein tann. Denn Ijätte Deutidjlanb bie rtjin unterstellte Abrfcfjt, fiel) im SJiittelmeer ferfjtifetjen, fo würbe es bie Sailaufriege in ganj anberem Umfange, als es wirtlidj gejdjeljen ift, jur Entjenbung oon Kriegs» fdjiffen nach bendJiittelnieer benußt Ijaben.Deutfci)» lanb ljat jid) jebod) barauf bejdjräntt, bas ( jur Erf ül= lung ber europäifcßenVerpflicßtungen Unerläßliche ju tun, als es ben Vnnjcrtreujer „(Soeben“ jur Teilnahme an ben glottentunbgebungen oor Kwurfantinopel unb an ber montenegrinifdjen Küfte entfanbte. galten fid) bie italicnifcßen Beurteiler biefe Dat|ad)e not Augen, bann werben fie fid) über ben iad)ltri)en Wert ber beutfcßfeinblicßen Drei» berei Barrcrcjdjen (Sepräges nidjt im untlaren befinden. bie 'JJluttcr Aafe ber 3 11 n G r ü n i n g. '.'N an wirb ihr tob graues Gefidjt, barin norf) bic -'□Cutter liebe leucfjtet, jehen, fo oft man eines teuren Stabes bentt. Sine oon Haien taum begriffene Summe non Kraft unbKönnen wat angelegt in biefer Schöpfung ber iBüljne. Sem Heiter unb ben Künrfleru be» reitete bas Vublitum, bas mit halb reger, balb matter Teilnahme ben Wundern gefolgt war, jum Schluß Dilationen. Hermann Kienzl. * Das telegraphierte Ktnobilb. Sem Erfinder bet e l c 11 r i f efi e n gern »'-Photographie, bie beute bereits oon mehreren Leitungen Seutfdjlanbs unb bes Ausland.s mit Erfolg ausgeübt wirb, fietrn Vroferfor Sr. Korn in Berlin, ift es oor turjem gelungen, eine weitere ho.hbcbeutiame Ber» oolltoiiunnung feines Verfahrens }u erzielen. Siefe beitebt barin, bag es ohne bcionberc Vorrichtung möglich ift, jetjt and) Äinobilbcr auf weitefte (fimfernungcii ju übertragen unb peroffentlicüt barüber in 3lr. 37 ber 3eitfchrift „Das Vicbtbilb» Tljeater“ einen lefenswerten illrtifel, in welchem bas Verfahren, unter Vorführung bet Veprobuttion eines Teiles bcs telegraphierten Äinobilbes, näher befdjrieben wirb. (£s l)ei»jt barin u. a., bag bie non Vrojeiior Sr. Korn norgenomniene telegraphische Uebcrtragung oon tinematograpbiKhen 'llufnahmen von beftem (Erfolg begleitet war. (Es banbelt üch um bie Uebertiagung einer ganzen Kino-Serie auf einer Ifinie, bereu Vänge einer (Entfernung oon Varis nad) Verltit entfprid)t. Von ber Aufnahme einer barftelle» riieben Stubie bes belangten Sdjaufpielers Ißegener würben immer niet Viloer aur ein Klifdice über» tragen unb beanfprudjte jebes Klifchee nut 4 Vilbern eine Uebertragungsseit oon nur 15 'JUlinnten. (Eine Serie oon 20 Vilbern tann fomit in nicht Diel mehr als iStunbe übertragen werben (Eigene Leitungenfinb webet für Kinobtlb4lebertragungs,iwede noch für bie Uebermi telung non attuellen Vilbern für ßeitungen notwenbig: cs lafien (ich oielmehr bafür bie gewöhn» liehen lelephonlcitungen benufcen, auch tönnen bie Uebertragungen ju ben für ocrngeipräche üblichen 'tlbonnementspreiien ausgtfüürt werben. JJür bie Kinematographie ift aber in ber Vlöglichteit, attuelle Jilins auf weitefte (Entfernungen hin in turjer 3eit übertragen tu tönnen, insofern ein großer ftort« jdiriii ju erbliden. als unter Umftänben wichtige Vortommniffe, bie fid) j. V. morgens ober mittags in Vonbon ober Varis tc abjpielen, idjon am gleichen 2lbcnb in Vetlin. VJicn uiw. nor.ieführt werben tönnen. Vrofejfor Sr. Korn geht aber noch weiter. (Er bcabfichtigt m ber nädjften 3f’t Kabclübertragungen oon (Europa nach illmerita ju machen, beren (5e» lingen irijon jeßt als geiidjert gelten tann. — '4uf ber Vfeltausitellung in San Francisco 1915 follen bie Vujultate ber Kabelübertragung ujw. coentucll in einem beionberen fyernrhotographie« Vaoillon ben IMusflenungsbeji! hern oor klugen ge» führt werben. (Ebenfo wirb a tef) aut ber 3nter« nationalen Vuchgcwerbe^^lusftellung intteipjig 1914 ein^fernphotographie» V a o i 11 o n errichtet werben, in welchem oon ben beteiligten 3eitungen bie neueften attuellen Silber neble ben telegraphifd) übermittelten Texten eoentuell täglid) jur Vorführung tommen werben. flr. 473 —g- 1 'ald: tscll- run XXIII. üerbanöstag der mittleren ßaitbeamten. K. Serlin, 16. September. 2lm Slbenb bes erften Verhanblungstages hielt ber (Seneralfetretär bes Verbanbes mitt» lerer iKeidjspoft» unb Telegraphenbeamten, Vetchs^ tagsabgeorbneter u b r i d) - Serlin einen jwet= ftünbigen Vortrag über „K i n b e r e r j i c l) u n g s » Beihilfen". Vebner erörterte Die ftaatsrechtlichcn ^litffaffungcn über bie Vatur ber Seamtenbefolbung, führte eine Nnjahl Seijpiele jold)er Vänbcr fowie in» länbijdjer Körperfchaften an, bie bereits bas Softem ber (Eraiehungsbeihilfen eingejührt haben, unb bc= fpr.id) eingehenb bas $ür unb VJiDer Der (Einführung oon (Eraiehungsbcihil|en. Namentlich hob ber Vot» tragenbe aud) bie großen (öefahren h^ruor, bie eine nicht nad) jeber 9itd)tung hin einwandfreie Slöjuttg ber Srage für bie Allgemeinheit ber Veamtenfrtjait in fid) Schließen tonnte. Anberfeits rniiffe man bie JRotwenbigteit anertennen, ben Seamtenfamilien, insbefonbere ben tinberreidjen, bic (Erziehung ber Kinbcr ju erleid)tcrn. 3ur Verhütung oon nad)= teiligen folgen für bic übrigen Seamtcn empfehle cs fid), bic dragc ber (Erjiehutigsbeihilfen aus Der eigentlidjen Seamtenbefolbungspolitit hcransju» heben unb fie lebiglidj als fjragc ber allge» meinen Seoölterungspolitit ju bel)an= bcln. 3'tt übrigen hielt Ncbner Die ganje Angelegen» heit nod) nidjt für ipruegreif; es fei ratfam, ben ein» jelncn Nlitglteberii, ben Unterorganifationen bcs Verbanbes unb bei Dcffcntlichleit (Belegenheit ju geben, bie 3ragc bet (Erjichungsbcihilfen im tom» menben 3ahte ausgiebig ju erörtern. Der nädjfte Vcrbanbstag würbe bann endgültig Stellung ju nehmen haben. 3a ^er A u s f p r a d) c tarnen wegen ber oorgerüdten Jcit nur Anhänger ber (frjiehungs» beihilfcTt ju SBort. ©egen IDlittcrnacht wurde ein Antrag auf Srf>IUH ber Debatte angenommen. Die vorliegenden Anträge, für die (Einführung oon (Er» jiehungsbcihllfen einjutreten, wurden jur weiteren Setatung einer Kommiffion überwiefen. Die Ab« ftimmung erfolgt 'JJiittwod). Drtalöj, bas gleichfalls an Sulgarien fällt, fowie neun Kilometer {üblich Dimotita oerlaufen unb Dann ber Vtarißa folgen. Keine ferbi)ri)en Verfolgungen in 9)lajcbenien. Belgrad, 16. September. Das ferbijehe Vreft» bure.iu erflärt: Die jetjt von Sofia in bie ißelt ge» festen Nachrichten üoer lerbifdje Verjol» guiigen in Ni a jc b o n ic n gehören ju bett be» liebten Niitteln, nut denen bie Vulgaren bie bered)» tigten Antlagen ber Serben, Türten unb ©riechen wegen ber oor bem Kriege unb währenb besfclbcn von bulgarifdjen Soldaten und Kümitatjd)is be= gangcneii ©reueltatcn ju entlüften fuetjen. ÄJir find ju bei (Ert'lärung ermädjtigt, bafj bie Antlagen der Vulgaren der Vbal)rf)eit n t d) r entjpred>en unb bah fettens ber oon Vulgaren ÜJiißhanbelten alles ge» jchehen wirb, um bic bulgarijdjen ©reueltaten, bie von ben Korrefponbenten ber Rettungen unb ben fremden Aerjten an Drt unb Stelle feftgeftellt wor» ben finb, attenmäßig nadjjuwcifcn. Stuilt und Winenldjaft. * ©in neues Niufeum in Antwerpen. Antwerpen jählt ein Niuleum mehr: ein iumtgewerblidies. (Es ift. wie bic „Kunjichronit“ berichtet, in ber „ftleifcher» halle“ gegenüber bem „Siecn“ untergebradjt, einem ber fdjönftcn noch nurhanbenen Seiipiele mittel» alterlicher Sautunft, bas damit no.d) nielcn 3«hren jorglamer Neftauration bem Vublitum wieder ju» gänglid) gemacht wirb. Die jur Schau gcitclltcn üiegenitänbe finb jur Stunde nod) nicht alle ein» geordnet, bod) hat man idjon einen Ueberblid über Die lunitgewerblidien Schüße, bie bie tfleiidjer« balle bergen wirb. Docnan fteht eine lange Neibe geidjmßter 'JJlöbel aus Der ©otit unb fid« miidjen Nenaifiancc; ein Nettabel bes 15. 3ahr= bunberts; ein Altar mit einer Vctleibunq aus ver goldetem Vcoer, SNcdjelner Arbeit; eine V.’<d)tbant aus Nlarmor unb Sd)micbccifen; eine gcfcbnititc Kanjel flämifcher Sjerluint uiw (Ein augenblidlid) im Nlufeum Vlantin befindlicher Sdjrant aus bem 16. 3ahtbundert wiro in bie neue Sammlung über» geführt werben. Der gcid)nitjte 1)1- '’ieorg. oer bas ehemalige Antroeipener Tor gleiten Namens fdjmüdte, ift jeßt hier tnieber juni Vor« fdjein getommen. Vemerlt fei nod) ein bl. (Ebriftopl) aus bem 16. 3al)ibunbert; (fädelhaltet ber ©ilbe ber <raß:d)läqer aus qcbrerijjcltem polje nebft einem fdjmiebetiiernen Stüd von bem Valton bes ver|d)wunbenen „L’antaarnbof“; eine gar je Neibe polgchrom behanbelter &oljfigure:t Antwerpener Künftler, barunter eine $anb, bas SJlertjeidjen ber in Antwerpen begrünbeten St »Vu(as»ftilce. Vcr» fchiebene Arbeiten aus Nledjelner lieber, bas vielfach mit bem (Eorbovaleber verwed)felt wirb. Die SBajfen» unb ©efchüßabtcilung vcr» pridjt burd) bie reiche Auswahl von Nlobetlen be» onbets intereffant ju werben; ebenfo bic ber Kunjt» djlofferei. An Lüftungen gibt es bort u. a. bie bes fjerjogs oon Anjou aus bem 16. 3ahrhunbert. Das Älufeum ber fffleifcherballe foll nad) unb nad) ju einem Spiegelbtlbe ber funitgewerblidjen Tätigfeit bes mittelalterlichen Antwerpens werben An ber Spiße ber Kommiffion bcrfelben ftehen ftianj unb Vincent (Haft, bie heften Kenner auf biefem ©ebiete. ÄtlN Das WiditioftD. ♦ Der frühere beutjd)e Votfihafter am ruffifdjen $ofe, ©raf A l o e n s l e f> c n, ift im Alter von 77 3ohr en Plößlidj g c |t o r b c n. (S. Vol- Ueberj.) Deulscbfeindiicbe Treibereien des tfotsebafters Batttre. lieber bie auswärtige Volitit Italiens hut bas „önornale b’3talia“ einen Artitel per» öffentlirf)t, beffen jranjöfiicfje Tenbenj aus jeber 3eile fpridjt. Auf feinen franjöiijd)cn llriprung aber weift nirfjt nur bie gönn eines „Snter» niews mit einem befreunbeten Diplomaten,“ fonbern aud) bie jtrupellos beutfrfjfeinb» lidje Treiberei hin, an ber bie $)anb bes fraujöftfchen Votjdjafers Varrere unjehwer ju ertennen ift. Der genannte Diplomat I)«t öu feinem Grfjmerj erleben müffen, baß Italiens SJiittelmeerpolitit ben engen Anfdjlufj an ben Drcibunb gefunben hat. Die (Erfolge, bie bamit für Italien oerbunben waren, finb Ijanbgrciflid) genug, um aud) bie Cppofitionspartei öor An» griffen auf bie auswärtige Volitit bes 3Jli» nifteriums öiolitti jurüdjjiil)alten. gür £>errn Varrere freilid) liegt bie Sad;c anbers! (Er will Italiens Nattelmeerpolitif in bas gahrwaffer grantrcid)5 bringen, unb ju biefem .owecte mad)t er bie (Entberfung, baß bie „ultra» triplijiftifdje“ Volitit ber (Eonfultä jur — 3fo» lierung Italiens geführt habe. 3l)re SBürje erhält bie|e Darftcliung burd) bic Veigabe eines Sajredbilbes, beffen gefpenftifdjer (Eljatutter im hellen £id)te ber Tat|aci)en otjne weiteres feft» fteht. ©laubt bod) 0err Varrere einen für feine günftigen (Einbruct ju crjielen, in» bem er bie Vebcutung einer „tripltjijtijdjen“ 'JJiittelmcerpoiitit Staliens als bie geftfeßung Dcutfchlanbs im Äiittelmeer begeieftnet! Nltiß oor allem ein Ausblirf auf bie Vollen» bung ber Vagbabbafjn gunt Veweife biefer ßuft» fptegelung Ijotholten, io hilft fid) ber ©cwäljrs» mann bcs „öiornale b’Stalia" für bic unmittel» bare Gegenwart mit ber grotesten ^Behauptung: SEiialüemok naüfther Parteitag Hg. Sena, 16. September. Neirfistagsiibfl. Dr. granb'.Nannheim: Ter l’i affe n h reit würbe in Den nädjiten 3oh rc, t in Vreußcn nod) nidjt jum 3icle führen, wohl aber ju einer furchtbaren Kataftrophe in ber Ar» betterbewegung. ißir find nod) nicht fo wett, baß wir ben prcußijtf/cn 'JGiilttär. unb Volijeiftaar aus ben Angeln heben tonnten. llSir dürfen uns über bteie grage nidjt ft r c i t e n, wenn wir uns nidjt vor ber gaujen Sßelt l ä d) e r 11 d) machen wollen, ißir müffen in erfter 'Neibe mit ben vorhandenen Kräften im Uaiibe rechnen. 9Benn ber Nlaifenftreit fommt, müffen wir uns auf bie Crganifationen ftüßen. (Er muß planmäßig vorbereitet werben, unb er wirb bann burcb unfere bifjipiinierten Nlafien frieblid) burchgeführt werben tönnen. 3n ber Nefolution bes Varteioorftanbes fehlt ber Ausbrud eines harten politijchen AJollens. (Entweder 'IBahlreform ober Niafjenftreit: an bie (Ertlärung müffen wir feft» halten, (ßeblj. 3uft.) Abg. Hcbcboiir»Berlin tritt für bie Nefolution ber ©enofitn Luxemburg ein, ebenfo ber näcbftc Nebncr SdjriftftcHer V®nnetoet«Vremen. Abg. Dr. David: 3n ber prinzipiellen grage, ob wir ben Niaifenftrcit überhaupt einmal jur Anwcn« Dung bringen wollen, finb wir einig. 'Ißenn aber bie attuelle Anwendung bcs aJiaffcnjtreits jur (Er» ringung bcs pteußifdjcit AJ a h l r e d) t s in grage fteht, Dann befteht biefe (£ i n i g t e i t n i d) t mehr. (Sehr tidjt.) Di. prcufjifdjc Wahlrechtsreform ift gewiß eine 3^’ttralfxage ber inncrbeutfdjen Volitit. (ßcblj. Huitimmung.) Dagegen tann id) graut nicht ju» ftimmen. baß biefe 3entralfrage durch einen ‘JMaffen* ftreit gelöft werben tann. Wie für bas Niilitär bas Vuloer bas Widjtigfte ift, fo ift f ü r ben Waffen» ft r c i I bas V r o t für bic Waffen bas Wichtigite. (liebl). 3»ft. unb Beifall.) — (ö r u m b a d> = Varis, Nvid)st<igsabg. S d) u m a n n » Berlin, Der Vorfißenbe bce 3 n i crnt *.tionalen TraiisportarbeitervcrbanDes, unb Textilarbeiter K l i n g l e r» Berlin ichließcn fid) ben Ausführungen Bauers an. Klara 3ettin»Stuttgnrt: Wir müffen aus ber Defenjivpolitit heraus, btc ganje impcrialijtifd;c Si= tiiation jroingt uns ju einer fdjarfen Angriffpolitit aui ber ganjen ßinie. (liebf). Beifall.) Die Ar» b e i t e r 11 a f f e braudjt fid) am w e n i g ft e n vor bem Blutvergießen ju fürchten, iStürm. Beifall.) Der Voriißenbe (Ebert bringt eine (Ertlärung ber anwefenben belfijchcn Delegierten jur Vcrlefung, in ber es heißt, es fei nidjt richtig, baß bie belgiidjen Gcwcrtjchnftcn infolge bes GeneraIftreits Witgliebcr verloren hätten. (E>ört, hört!) Die ühtnitfelititg der Balhatttttitten. SJor ter Untcrjctdjitun.t tü;fndi=bnlßari|djcn gricbenepcrtraßce. Kimftaittinopel, 17. September. Wie verfid)ert wirb, hat ber Winijterrat gejtern nachmittag jum leljtei’. Wale ben türtijeben (Entwurf ju bem türtijch = bulgariichen griebensver» trag, ber heute jutummen mit bem bulgarifdjen (Entwurf erörtert werben foll. geprüft. Wan erwar» tet, baß ber Vertrag heute entweber ganj ober jum gtoßeii Teil paragraphiert werben wirb. Die xl n t e r j e i d) n u n g bcs Vertrages erfolgt wahr» fdjeinlich morgen. Der Vertrag regelt bic gragen ber ©renjen ber Vatufs unb ber mufelmanijdjeii fficmcinbcn, ben Auslaufe!) ber Kriegsgefangenen unb bie (Entichäbt» gungsaniprüchc ber Xürfei, bejüglid) welcher bic Bul» garen im V^njip bic Vejahlung bes Betrages ber währenb ber bulgarijcfjcn Dttupation gemachten Ne» quifttionen jugeitanben haken. Die grage betreffend Di m o t i t a wirb heute befinitio geregelt werben. Die Stabt wirb wahrfcheinlia) ben Bul» g a r e i: jugefprodjen werben. Alle ftrategiidjen Vunltc werben ber Tür lei verbleiben. 'Jiach ®e» rächten, bie burdjgefictert finb, wirb bie Grenzlinie von einem Vu»tt am Sd)warjen Weerc 3wiidjen 3niaba unb St. Stefano ausgeljcn, einem Heinen glüßchen, unb bann ber Ncswaja folgen, I i r n o w o Bulgarien unb K i r 11 i l i f f c ber Tiirtei überlaffen, jwei Kilometer öftlich Wuitapha=Vafcha, bas Bulgarien verbleibt, unb fünf Kilometer öftlich Die „Peer ®hnt“-8u‘fiihti'tt?. Berlin, 15. September. (Ein (Ereignis, wichtiger als bic Tijeaterdjronil. gür bie ift es von Belang, baß bie Sbfenbühne Berlins ihr Wert au einer bisher von ihr noch n'd)t eroberten Dichtung bcs Weijters fortjeßte. Das liefjingtheater würbe von fe nem neuen Direttor mit ber Voriüljrung bes „Veer ©put“» Koloiies wiebvreröffnet. Die ©renjen finb allo überfchritten, bie jid) Otto Brahm, in tluger (Ertenntnis feines periönlichcn Vermögens, ielbjt gefeßt hatte. Unb theacergefchichtlid) hebeutfam ift biefer 15. September bejonoers aud) deshalb, weil jum erften Wale überhaupt ber „Veer (fitjnt“ in allen a u p t |t ü cf e n gegeben wurde. Die Auf» jührungen in Wündjen und Wien hatten nur grag» mente juftanbe gebradjt, von einem früheren Ber» liner (Ejpcrimeiitd)en ganj ju fdjweigen. 3m ßefiing» ttjeater jog btejer notüifdje gauit, ber, indem er Die Welt burd)id)weitt unb fein 3d) ju finden unb ju erhöhen wähnt, fid) lelbft verliert, mit feinem ganjen, aus Nealität unb Vhantajtit gemilchten Sdjidjal an uns vorüber. 3n jwanjig ßebenshilbern, bie wie jwanjiq granbioje Tragitomöbien finb. (Die Vorftellung bauerte von 7 Uhr bis nach Witternadjt.) Weggeblieben waren nur einige (Epijoben unb im leßten Alt allerdings jwei für ben pöiloiophiicben Aipett Schwer entbehrhdie Sjencn bas Gejpräd) Veer Grjnts mit bem fremden Vaffagier währenb bes Schiffsunterganges unb bie Kirdjhof Allegorie. (Es blieb uns mehr, als bie Bühncntechnif noch »ar wenigen 3ahren für crreid)bar halten ließ. Wirtlich: ber Kreis ber Schöpfung, von bes Nordens (Eis bis jum Brand der Würfe, würbe ausgefdjnitten in bem engen Bretterhaus. Dem Auge gewährten Svecb ©ab es Bühnen» btlber förflidje 3Hufioncn. (§erooriui',ebcn finb bie ©ebirgslanbidjaften mit foldjcn Veripcttivcn, baß man Höhenluft ju atmen wähnte.) Das 01)r fdjwelgtc in 3bfens tiefrfen Didtterträumen. bie CEbvarb ©riegs ergreifend icijöne Vecr»fipiits-Wu|it erfüllt. Vrachtvoll fpicltc bas BlüthnenOritiefter unter ber Leitung Georg §ocbergs, ber aus bem Norben getommen war, ber Schöpiung feiner großen lianbs» leutc ju bienen. Unb ber Sdjwerpuntt ber Bc» beutung . . .? 3hm tann nicht Der (Ehronift gerecht werben. „Gefühl ift alles.“ ©inen ftarten £>auch von Der gewaltigrfen Dichtung ber Wenichheit feit Goethes „gauft“ haben veripürt, bic biefe Aufführung erlebten. Öätte alio Victor V a r n o w f f i), ber mit größeren 3®*<f c|1 gewad)iene N?gifjeur, nicht etwa bloß bas „apn tifche 3d)“ entöcdt, bie Heine Seele eines Begabten, bie jid) jelbft betrügt, tnoem fie fid) felbft genug ift unb in Entfaltung von Vrutif unb yjiadjt ben jerrfiebenben liohn pßantarfifcher (Eiteltcit erwirbt? Wäre ber Snterpret 3bjens ringend emporgetlommen ju bem 3d) Sjenrit 3 b fens, ber aus Veer Gtjnts Sdjidial ver» tünbet: „Siebe Did). aber lebe nicht Dir" unb: „Du lelbrf fein, heißt: Did) lelbft ertöten“? Vcrjidjtcte bie Darrfellung bcs „Veer Gtjnt“ bort auf äußere Blendung, wo cs tieiften poetifchen Gehalt ju fdjöpfen galt? — Den Ab fichten Barnowjujs tann ein reiner Wille Durchaus jugefprodjen werben. Der Ausführung ljing in mandjen Stücten bas Gewicht ber Wateric an. Denn bie Bühne ift, felbft unter ber Jjerrfdjaft eines feinen Gciftes, immer ein grobes 3nrfrument, unb ihre rfarfen Schall« unb ßichtwellen verwirren leicht bie geiftige Atmofvhärc. Es wirb Barnowflt) gewiß bei ben Wiederholungen gelingen, nod) mandjes ju dämpfen, bas Ehaos in ber Unterwelt ber Trolle ju Hären uno bem Sinn bes Wortes aud) in ben grojiiügigcn 'JNaiienjjeiien bie Vorhcrrfdiaft ju fiihern. Ein nod) hurtigeres Vcr« wanblungstcmpo tollte — felbft mit Verjicht auf einjclne ijeniidje Nette — errfrebt werden, gür ben „Vcer=(V»t)nt“.-Stil hatte gerade Barnowflt) perjön» lichrfe Eignung: er, ber jwifdjcn Neincarot unb Brahm ttanb, jwifdjen ben Vropljeten ber Noinantit unb bcs Realismus, ©in,eines - wie bie Sterbe» fjene ber Niutter Aaje unb bas vertonende tod)lußbilb: ber erlörfc Veer Gtjnt, fterbenb bas greife Ejaupt tin Schoße ber treuen Solvejg bergend — wirb in ben gönnen, bie cs heute raub, unvergleidjlid) bleiben 3m gan-en tarn tie Aufführung bem Weien ber Did)tunq näßer, als Nelnbarbts giänjcnber 3rrgartcn bem jweiten Teil bes gauft. 3rf griebrich K a p ß l e r bet Veer Gpnt? Sein Geblüt ift nicht bas bes lebenrfroßenben jungen Vhantoften unb Taugenicijts. Geirfige Kraft rang bem Schwerfälligen Temperamente einen refpettablen Schein ab. Tiefe geirfige Kraft war in ber 3ronie von Vcers Weltmacht» Sienen in ihrem Element. Unb bem müden Greis, ben bie Träne ber Ertenntnis quillt, gab Kaqßler feine volle £>erjens» wärme. Er war ber rferbenbe Veer Gqnt .... Ittna 1* o j i e n fonnte bas ahnungsloje Bauern« niäbäjcn Solvejg nicht fein, aus beren Ijetltfler weih» mütterlidjcr Viebestreue bic fdjönrfe Blume bcs 'JNenjchentums blüht Aber ber Sanfte Eelloton von Vina Hoffens Seele brang aus bem Hiebe bcs alten 'JJläbchens tiefbewegenb in unfere $jerjen. Als bieie Solvejg, bie ein Heben lang Still gewartet hät, ihr id)lid)tes: „Gott fei gelobt, ba tarn er nad) £>au$“ fpradj, preßte unb befreite ein unsagbares Gefühl bes fjörers Bruft. Das fchau« jpielerijd)c 3uwel ber „Veer-Gt)nt"»Aufführung war
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