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tnorgen »Ausgabe AMiixziHKAifA • für irlpM« unü Vororte durd> unftrt CrAger und ■vKJUgöprtlJ C • epeöitcure 2 mal tägild) Ino Pau« gebraut: go Pf. monatlich, 2.70 Hir. otertel|äl>rlt<*>. Vei unfern Filialen und Annahme* pellen abgcbolt: 70 Pf. mouatl'd), 2.20 tnt. oierteljäbrltd). Durch Ole Pop: innerhalb Deutfcftlando und Oer deutschen Kolonien oicrtellührllch 3.66 mt., monatlich 1.20 Ule., auofchlleplich PopbepcllgclO. Dao tcipjlger tagcblatt crfcheint 2mal täglich, 6onn» u.$eiertago nur ImaL Jteäattfon und «cfchäftopellc: ^obanniegaPe Rr. 4. $crnfprccb«F>nfd)luß tlr. 14692, 14693 und 14694. DerUner Redaktion: 3n den Selten 9. Jernfpred)--71nfd)luß: flmt IRoabit Ur. 497. ' ilr. 44t. ftanbels Leitung Amteblatt bea Rates unb frespolisdamtes berfStabt&xpsio 107. ^aßrgang • f ür Werate au« telpjtg und Umgebung Oft JinjEigenpreije. ifpaltlg«Prtltj«U«t>Pf.,Al«Ktriam«Mtl«inie. oon au«u>Art« 30 Pf., Retlamcn 1.20 Ulf. Onferate oon Dcborden Im amtlid)en teil Oie Petltjeile 30 Pf. ecfcbAftoaujcigen mit piaßoorfArtft im Preife erhobt. Rabatt nach tartf. Deilagegtbübr: Ctfamtaufiagc 3 Ulf. pro taufend exfL Popgebübr. teilbeliage b*ber. Anzeigen • Annahme: SobanniogoPeO. bei fAmtilchen finalen und allen AnnoncecufxpeOitionen Oeo 3n* und AuolandMU DefcbOftoPelle für Dertln und die Pronin» Orandenburgt OttUn w. 10, margaretbenftraße 0. Jernfprecbee liigom »971. Direction Walter flieget. Sonntag, den 31. flugult. 1913. Das Wichtigste. * Der 5taifer bcfid)tigte geftern in Breslau Oie Saljrfjunbertausitcllung unb naßm fo» bann eine S u l b i g u n g bet f eß l c f i f dj e n 3 u g e n b entgegen. Bbenbs fanb 5 e ft t a f e l für bie Brooinz Sdjlcfien ftatt, bei ber ber £ a i f e r eine B n f p r a dj c hielt. (6. bef. Brt.) * Dem Bcidjstagc wirb eine Borlage über ben Betrieb bet SBanberlager zugehen. ♦ 3n Botsbam verlautet, baß ber Rronprinz im Srüßjaßr 1914 bas Äom ntanbo bes 2. 6djle» fifdjen Grenabier»Begiments 91 r. 11 in Breslau übernehmen wirb. (6. Dtfcfjs. DL) * Bulgarien foll ficf> nunmehr bereit er» Härt haben, in birefte Berhanblungcn mit ber I ü r t e i einzutreten. (6. bef. Brt.) * Der Snternationale Rriminaliften» fongreß in Ropenßagen ift gef^loffen worben. * 3u Gßren ber in ber Schlacht bei Rulm gefallenen öfterreicßifdjcn Solbatcn mürbe in Borboftenbe bei Rulm ein Geben! ft ein enthüllt. (S. Bacßr. v. läge.) * Seute nachmittag gelangen bie Bab»2Belt» meifterfeßaften für Berufsfahrer über bie turje unb lange Streife jur Gntfcßeibung. (S. Sp. u. Sp.) » v *■* • Umschau. • Seipjig, 30. 2luguft. 2Bie eine glänzenbe Rette sichen fidj bie großen Jefte su Gßren bes 3ußres 1813 taßin. Die SBodje begann mit ber Seiet zu Reiße im, bie ber Bollenbung ber Befreiungshalle galt, gegrünbet von bem Bapernfönig fiubwig I. Bor bem Raifer unb ben verfammclten dürften fpradj Brinzregcnt £ u b ro i g über bie große 3eit ber Boltserßebung unb bem Berbienfte bes einftigen, für bie „teutfehe“ Bation begeiftert mirtenben Königs. Die eigenartige Stellung Röntg fiubroigs wirb nielleidjt erft gans ge» würbigt werben, wenn fein nod) unter Siegel lie» genber Bacßlaß veröffentlicht werben wirb». Gr war ein Rönig unb ein Dichter, unb wenn er auch gerabe fein Didjterfönig war, fo hatte er bodj ein gutes SDlaß propßetifcßen Blicfes, urtb bas Bauwerf, bas er Sum Bußme Deutfcßlanbs gefdjaffen, ift ein Beweis fünftlerifdjer Begeiferung. Deutfcßlanb hat Grunb, fieß biefer Bicßrung ber großen nationalen Denf» mäler, wenn ihrer auch allmählich ziemlich viel ge» worben finb, zu freuen, mehr noch ber feften natio» nalen Gefinnung, bie Baperns Oberhaupt vor aller SBelt betunbete. Bon Relßeim nad) Bojen. Deutfchlanb ift, wie wir in ber Schule lernten, ein flanb non großer Berfcßiebenßeit ber geogtapßifcßert Geftaltung, oon gar mancherlei Bottsftämmen verriebener 3ungen bewohnt, unb mit biefer Sdjul» Weisheit ftimmt aueß ber Beicßtum an politifdjen Sorgen, bie wir biefer DRannigfaltigfeit verbauten unb bie fid), fo oft wir in biefen Tagen bie nationale (Einheit mit gutem Grurtbe feiern, wie Bebelfcßwaben oorbrängen. 2Bie wir vermuten, auf baß uns nicht gar su wofßl werbe im weiten Batcr» lanbe. 3a, oon ben Deutfeh en würbe bet Raifer in Bojen begeistert empfangen, unb er fpraeß im neuen ftoljen Batßaufe mit Genugtuung von ber „glütfltdjen Stabt“. 216er abfeits ftanb ingrimmig ein vetbiffenes Bolennolf, verhext burd) eine ge» wiffenlofe Breffe, verftänbnislos für bie £ehren ber eigenen Gerichte, gegen alles Deutfche eingenom* men unb beraufdjt von bem bunten Gaufelfpiel einer großen polnifd)=nattonalen 3ufunft. Doch was foll man Beues jagen von ber „Gefahr im Dften“! (Es ift nur ein fdjlechter Droft, baß biesmal ber 3®iefpalt Sroifdjen bem polntfdjen Bbel unb ber Demotratie heftiger als fonft sutage trat. SBas man in biefen lagen erfuhr, betätigte, baß ber Sibel, einft aHmädj» tig, su fpüren betommt, wie er mehr unb mehr ben Soben verliert ober vielmehr fchon verloren hat. Gin Heines Stüd SBeltgericht über bie Sünben ber Bäter. Das polnifdje Bolt will feltuft feine Sad)e führen; es oerfteljt nicht, was polnifdje (Ebefleute an ber faiferlichen Tafel su fudjen haben. SBeg mit ben „Beträtern", fort mit jener $ofpolitif, bie (Ehren su ergattern hofft. So fchaHte es aus ben pol» nrfdjen Bottsblättern. Gin „Original" ift biefer frert (Eafimir von Ghtapowfti, Blitglieb bes preußifthen $errenhaufes, ber feine Teilnahme an ber fjoftafel bamit öffentlich oor feinem Bolte entfdjulbigte, baß man gerabe als polnifch=nationaler DJlann auch ein» mal eine „Unannehmlidfleit" auf fich nehmen müffe, wahrhaftig nicht. Gr hat Dußenbe von Borbilbern in bet Gefdjichte bes polnifchen (Ebeltums — Bor» bilbex einer »iberwärtigen Heuchelei unb berechnen» ^cvbft«Uleffe 1913. Die von uns feit 3ahten roäljtenb ber Btuftermeffen herausgegebenen 3J?eß= grembenliften bringen mir für bie biesjährige Ejerbftmeffe in einer neuen gorm, bie ficher ben Beifall aller am DJicßvertehr intereffierten Äreife finben wirb. Bisher würben oon uns nur bie täalicb eintreffenben SKeßbejucljet aufgeführt, was ben großen DKangel hotte, baß bie (Eintragungen vom oorhergetjenben Tage nicht mehr nacfjoulefen waren, fo baß man gezwungen war, fämtlicfje erfeßienenen fiiften burcßsublättern, wenn man Barnen unb Sßofjnung eines Geidjäftsfreunbes fejtftellen wollte. Um biefem Uebelftanbe abguhelfen, haben wir uns entfdjloffen, jum erften Blale allabenblidj wäßrenb ber Dauer ber Bleffe vollftänbige DBeßfrembenliften ber Stabt» auflage beijufügen, bie Barnen unb Sßoßnung Sur Bluftermeffe angemelbeter Herren enthalten wirb, wobei Die £itt?äiifer Durch * Die Cistfäufcr Der Scbulv unD CeDcrmeffe Durch * ■£ befonbers getennseidjnet finb, eine (Einrichtung, bie von allen (Sefcfjättsleuten, wie wir fiefjer anneßmen, befonbers freubig begrüßt werben wirb. Die DBitte biefer vollftänbigen DJleßfrembenlifte, bie wir auf SBunfcß allen lllefeintercffentcn jtiftcUcn, ßaben wir für 3nferatc referviert, benen babutdj oßne weiteres eine befonbere Beachtung unb Berbreitung gewäßrleiftet ift. Anfragen barüber bitten wir an unfere B I0 P a S an öa=2lbteilung ju richten. Derlag bes CeWget Sägeblattes. <S. m. b. ber Uncßrlicßtett. Bon folcßen fieuten hat weber ber preußifdje §of noch bas Deutfcßtum etwas su hoffen. Da ift es fchon ridjtiger auf bie allmähliche Sßirlung ber ftaatlidjen fieiftungen auf jene ficßtlid) roadjfenbe bürgerliche Schießt bes polnifcßen Bottes ju vertrauen, bie, obwohl fit fid) jetjt taum hervor» wagen barf, im Grunbe bes ewigen Jabers mübe ift, rußig ißrem Grwerb naeßgeßen möcßte unb auf bem SEege jum SEoßlftanb ift. Unb weiter ging bie $aßrt bes Ä a i f e r s bureß beutfdjes £anb — nad) Breslau, auch einmal eine Äampfftätte bes Deutfchtums unb ber Slawen. Bidjt weit bavon, in Dberfcßlefien, ift es heute wieberum bas Bolentum, bas nad) Boben ringt, fich politisch ju» fammenfdjließt, unb ben Brübern im Borben bie Jjanb ju reichen hofft. Dodj hat Scßlefien längft fein bobenftänbiges Deutfcßtum, unb bie Sjauptftabt ift, wie fie bas bem Äaifer jeigte, ftol^ auf ißre Ber» gangenßeit, ftolj auf ben Bußm, bie Stabt ber erften Bottserhebung, bes „2lufrufs an mein Bott", ber erften großen Begeiferung ju fein. Sie h“t ben Äönig von Breußen nodj Heinmütig gefeßen, ber audj Ueinmütig blieb, felbft als Blücßers Scßaren jaueß» jenb ben Bßein begrüßten — baran änbern (Jeftreben, bie bie Gejcßicßte ber 3eit ßöfifcß aufpußen, nichts. 916er besßalb foH man uns ben SBert ber großen Grinnerungen nicht ftreitig machen ober, wie ein SBiener Blatt, bezweifeln, ob bie Seiet ju Gßren ber Toten audj eine Seiet ju Gßren ber fiebenben fei. freilich — an eine politifcße Befruchtung unfe» rer Grinnerungsfeiern, etwa in bem Siiihe ber SBieberbelebung bet „heiligen Slllianz" benten wir nießt. Das wäre eine gefüßlsfelige ^inberei. Das ift ja ber große, alles übetwiegenbe Sßanbel: bas Deutfcße Beieß von heute fteßt als eine gefcßloffene DJlacßt innerhalb ber europäifeßen Bölter, ift fjert feiner felbft. 2Bir werben, hoffen wir, niemals wieber einen Befreiungsfrieg zu führen ßaben. hoffentlich, Jagen bie „Bazifiziften", bie Sreunbe bes SBeltfriebcnsgebantens, überhaupt leinen Rrteg meßt, unb fie bliefen freubig naeß bem grünen haag, wo am 28. Buguft ber ftriebenspalaft als ein für bie ganze 93elt geltenbes 3«ugnis ber fortfdjreitenben Blenfcßheit unb SRenfcßlirfrfeit ein» geweißt würbe. Dort In bem zum großen leite mit feinem Gelbe errichteten pruntvoHen Gebäube hielt Ga r n e g i e, ber ehemalige Staßltönig, ber, Schotte von Geburt, aus ber Brmut einer Sßebcrfamilie ju fabelhaftem Beicßtum emporgetommene Bltllionen» jeßenter, einer ber merfwürbigften SWännet unferet 3eit, eine feiner merlwiirbigften Beben. SBie alles Große einfach in ihrem Sinn unb bo<h burchmengt mit einer faft tinblkß anmutenben Unterfcßätmng bet wirtlichen Tatfacßen, inmitten beren wir fteßen. SBitten in einer von Äriegs» unb SBaffenlärm er« füllten 3«it, in ber, man möchte fagen, auch ber „weit vom Schuß" IBoßnenbe etwas von ben Bauch’ jeßwaben eines entfeßlicß greuelvoHen ftrieges auf ber 3unge fpürt, in einem Bugenblid, wo bie ameri» tanifeße Union, bas £anb, bas et als Baterlanb liebt unb preift, einen feinet triegerifeßen Unfälle bureß» macht, fprießt er bie 3uverficßt aus auf eine naße Gr» löfung von bem Hebel ber Äriege, non ber Berwirt« Itcßung unb Berbürgung bes SEeltfriebens. Der gute SBille einiger Großmächte, meint er, würbe genügen,um bie ganze SBclt in Drbnung zu halten. Denn bie kleinen würben fich von felbft fügen müffen. 3a, muffen! Bun, bie junge, blutig eingetragene Gefdjidjte ber Baltantriege zeigt, welche Bewanbtnis es mit biefem DRüffen hat. Jjerr Garnegie wirb barauf freilicf> erwibern, baß bie von ihm gewollte Borcusfeßung eines feften 2lbtommens zroifeßen ben Großmächten eben n o dj n i cß t vorßanben war. 2lb» ftreiten fann man ißm bie SBöglicßteit einer jolcßen gegenteiligen Berbürgung nießt; fie ift ja bem Sinne nach bereits in bem vor 15 3aßren erjeßienenen Uufruf bes 3aren zur Ginfetjung unb 2lnertennung bes Scßiebsgericßtsßofes angeregt, unb in ber Begrü» ßung ber Königin ber Bieberlanbe anläßlich ber Gin» weißung bes Jriebenspalaftes im £aag wicberßolt ber 3ar bas Sßort von bem „neuen Banb z©if<ßen ben Bationen“. Dennod) ßat Garnegie nießt eigent» ließ bem 3aren feine ganze fjoffnung zugewanbt, Jon« bem — Äaifer 2B i l ß e l m. Diefer j o 11 bie jßelt» organifation bes Stiebens, wie er fie fid) benlt, in bie Sjanb neßmen, unb tut er es, fo ift bas „3eitalter ber Kriege“ abgefcßloffen. — (Es ift leidjt, über biefe Glaubensfeligteit zu fpotten; aber fo wenig bie üblen Ginbrüde aus bem Berßalten ber Großmächte in letjter 3eit zu biefem „Brogramm“ bes amerila» nifdjen Srieibensapoftels ftimmen wollen — feinem 3bealismus bie Sichtung zu verjagen, ift feinGrunb. Diefer 3^ e(, li 5m us ijt jebenfa'lls etwas erfreulicher als bie ftumpfe Gleidjgültigleit, bie fich infolge bet überaus langjamen, immer wieber unterbrochenen Bbwicfiung ber Battanwirren ganz Guropas bemäcß» tigt ßat. 2111c SBelt ift bes unterblieben Getriebes mübe, fo mübe, baß fieß taum ba unb bort noeß eine Zornige Älage erßebt ob bes unberechenbaren Scßa» bens, ben bas gcjdjäftlidje unb gewerbliche £eben mit jebem Tage meßt nerfpürt. Unb wie zum &oßn auf biefes allgemeine Berlangen nach ^luße broßte biefe Sßodje ber Busbruch eines neuen Ärieges, bes ftrie» ges zroißßen ben Bereinigten Staaten unb 3JI e x i t o. Blejito — man ßat es mit Becßt eines ber ungliid» licßften fiänbet ber Grbe genannt. Die Beoolution geßört fozufagen zu ben ftänbigen Staatseinricßtun» gen. Unb wie finb ißre jeweiligen Selben beßßaffen! Bis oor turjem ftanben nießt weniger als ein halbes Dufcenb biefer „Sreißeitsfämpfer" gegen bie Be» gierung zu Selbe, burdjweg £eute, für bie ber Titel Sanbenfüßrer. nod) zu eßrenvoü ift. 3Ran begreift, baß Bräfibent SBilfon, fo wiberrvärtig ißm bas Drängen ber norbameritanißßen Sinanzroelt auf ein gewaltfomes Bußeftiften fein mag, ü<h angefidjts bie. fer mexifanifeßen „Sreißeitstämpfe“ auf bie Dauer mit bem alten Trofte: „Giner von ben ^umpenßunben SBirb vom anbern abgetan" nicht jji beßelfen vermag. Bber bie erfte Brobe feiner „auswärtigen Bolitit" ift nicht aläruenb aus» gefallen. Sein SBiberftanb gegen bie Bnerfennung bes mexttanifeßen Bräfibenten S u e r t a , bet boeß anfeßeinenb noch am eßeften für bie Sßieberteßr ber Drbnung Gewähr bietet, war nicht recht zu ver» fteßen — es fei benn, baß er, wie bie 3)?exitaner be» ßaupteii, ben Bufftanb zu feßüren beabiießtige, um enblidj bas Scßicffal Mexifos in bie fianb zu be» fommen unb bas Sternenbanner aufjuzießen. Das ift ja bas G n b e, bas bie Blcßrzaßl ber amerifa» nifdien Blätter mit heiterer Selbftveritänblicßfeit er» wartet. Doch 2BiIfon zaubert; er ßat nichts ’ vom Grobercrgeift in fid», unb es ift nad) ben leßten Bad)» richten waß’fdjeinlid), baß Biextto noch einmal eine Befferungsfrift genießen wirb. . Oer äaifct in Breslau. Breslau, 30. Buguft. Um 10,20 Ußr trafen ber Äaifer unb bie Ä a i f e r i n , von ber Bottsmenge jubelnb begrüßt, oor bem Sjauptportal ber Husßellung ein. Sier hatten fieß eingefunben: beer Äron# prinz. bie Bringen Gitel griebrieß, Buguft 2Bil» Ijelm nebft Gemaßlm, Dslar unb 3<>acßim, bie Werten unb Damen bes Gefolges, ber Herzog unb bie Ser» zogin von Batibor, 3 ü r ft zu Sürftenberg, ber Beicßsfanzler, Sürft zu Solms Barutß, Gene» ral von Sceringcn, Dberpräfibcnt Dr. von Guentßer, Begierungspräfibent Sreißerr Tfdjammer urfb Quariß, ber ruffifdße General Tatitfcßtfcßew, ber batjrifcßc Ge» neral 2ßanninger, Äriegsminiftcr v. Sattenßaijn u. a. 3u beiben Seiten bes Sauptportals nahmen bie Gßrenjungfrauen Bufftelliing. Der Äaifer unb bie ^aiferin würben begrüßt von Dberbürgermeifter Bi a 11 i n g, Bürgermeieitr Dr. Irentin, Stabtrat Dr. Sriebel, Stabtverorbnetenvorfteßer Geß. 3uftij» rat Dr. greunb, Stabtverorbnetenvr.Jteher»6tenoer» treter Dr. Beulet fowie bem Borfthenoen bes Gßren« ausfeßuffes bet BusfteQung, Dr. Bitter Setjog oon Batibor. Der Raffer unb bie Raiferin begaben fieß, nach* bem fie bie Bnwefenben aufs ßulbooüite bepcürt hatten, fofort in bie ßtftorifcße Busftellung. Die Srüßrung übernahmen bie Brofeffbtejt 2R a ß n e r unb Seger. Das Raiferpaar befidjtigte' bie Bus» fteüung feßr eingeßenb mit größtem 3utereffe. Die Glasfcßränte mit Sanbfdjriften ufw. waren geöffnet. 3m Baume ber Blücßerbentwürbtgleiten erwarteten bas Raifcrpaat Graf Stracßwiß unb Ge« maßlin. 3u ber öfterreidjifeßen Bbteilung waren zur Begrüßung anwefenb ber öfterreicßilc! e Ronful greißerr non Bitner, Dberingenieur Dr. 3oßn, bet Direttor bes öfterreid>ifcßen Seeres» mufeums in 2Bien, SJlilitärobcrintenbant Jazctam unb Runftmaler Sollißer aus 2Bien, in bet ruf» fifdjen Bbteilung Generalmajor von Strubow, ber fieiter bes vom Raifet von Bußlanb mit ber Ginricßtung ber ruffifeßen Bbteilung beauftragten Sonbetausfcßuffes, ber rufjifeße Ronful Baron Sdßil« ling, unb 3uflenieur Bafin, im Salon bes dürften SBrebe ßürft Bßilipp oon 2Erebe auf Schloß GUingen. Befonbers lange verweilte bas Raiferpaat im Baum Bummer 2 (preußifeße Rönigsfamilie unb ?familien Blüdjer unb 2)ord), ferner im Baum 11 preußifeßes Secreswefen) unb in ber öfterreießifeßen Busftenung, wo bet Raifer mit 5elbmarfd>alleutnant Schleper unb anberen öfterreichifcßen Seiten fid) lange unterhielt. 3n ber ruffifchen Bbteilung be» grüßte ber Raifer bie ruffifeßen Seiten fehr freunblid). Die R a i f e r i n befidjtigte bie hiftorifeße Bus» ftellung bis zum Baume Stabt Breslau, fußt bann im offenen 2Bagen bureß bas Gelänbc ber hiftorifeßen unb neuzeitlichen Gärten, bie Busitcllung frriebßofs» fünft unb Rolonialausftellung, bureß ben Bojen» unb Daßliengarten unb befidjtigte ben japaniftßen Garten vom 2Bagen aus. 2lm 2Beinßaus „Bßeingolb“ wat ein Stanb errießtet, in bem Baronejfe v. Ti<ßirfd)tp» Beicßcll unb Gräfin Gulenburg«Sd)lanz Taffen ver» tauften, bie Originalen aus bem 3aßre 1813 naeßge» bilbet waren. Der Grlös tommt bem Bugufte»Bif« torta=Rranfenßaus in Berlin zur Busbilbung von Rriegstrantenpjflegerinnen zugute. Die Ratferin maeßte eine größere Beftellung. Der Rronprinj, bie Brinzen Os tat unb 3oad)im ftatteten bef Busftellung bes Rünftlerbunbes Scßlefien einen tut» Zen Befud) ab. Brinz Gitel Jriebricß befidj» tigte von ber Bergola aus bas Gelänbe. Um UViUßr verließen bas Brinzenpaar Buguft 2Bilßelm, um 11% Ußr ber Rronptinz unb bie übrigen Bringen, turz vor 12 Ußr bie Ratferin bas Gelänbe. Der Raifer maeßte nad, Berichtigung ber ßiftorifeßen Busftellung einen furzen Gang nach ber lerraffe bes Sauptreftaurants unb bureß einen Teil ber Bergola bis zum 2Beinßaufe „Bßeingolb“, wo bie Butomobile warteten unb fußt um 12,40 Ußr nad) bem B a l a i s» plaije. Rutz barauf fußten auch ber Serzog oon Batibor unb ber Beidjstanzler ab. Um 1 Ußr traf ber Raifer auf bem Bdtui»' plaße zur äuldiguttosfeiet der hhleNöjen luotnö ein. Sier hatten fieß in einem offenen Bierecf gegen 24 000 Blitglieber bet 3ugenboereinigungen ber Stobt Breslau unb ber Begierungsbezirte Breslau, Oppeln unb £iegniß aufgcitellt. 3ungbeutfcßlanb» gruppen, Bfubfinber unb anbete 3ugenboereiniaun» gen, auch folcße beibet Ronfeffionen. 3 n ber wlitte itanben bie SRäbcßen Breslaus. Die Gruppen wur» ben oon £eßrern unb Offizieren geführt unb hatten ißre Jahnen mit. Der Raifer fußt im Butomobil langfam bie fronten ab unb begab fieß auf bie fonnenbefeßienene Scßloßrampe, worauf biä Raiferin unb bie Grbprinzeffin oon Steiningen ßeraustraten. Büßet ben Damen unb Setten bef Gefolge» waten anwefenb: General ber 3nfanteri<