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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.09.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130913029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913091302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913091302
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-09
- Tag 1913-09-13
-
Monat
1913-09
-
Jahr
1913
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leipziger Tageblatt. Beilage. Soitnabtnft. 13. September 1913. Ite. 466. HbenO-aueoabt Seite 5- Haidelszeilung uii »olkswtsWtli* Rundschau. Der heimliche Warenhandei. § Die Klagen der Geschäftswelt über Schädi gungen, die ihr durch den sogenannten heimlichen Warenhandel zugefügt werden, nehmen in der letzten Zeit einen recht bedenklichen Umfang an. So ist es denn auch nicht zu verwundern, daß auf fast allen Mittelstandstagungen der heimliche Waren handel den Gegenstand der Verhandlungen bildet. Welche Ausdehnung dieser erfahren hat, läßt das von dem Agentenverein Gelsenkirchen hierüber ge sammelte Material erkennen; der genannte Verein schätzt die Höhe des Warenumsatzes, der allein im rheinisch-westfälischen Industriegebiet durch den ge heimen Warenhandel seine Erledigung findet, auf mehrere hundert M i 11 i o n e n M a r k. Fast keine Branche bleibt heute mehr vom heimlichen Warenhandel verschont, namentlich aber wird er in den Artikeln Kaffee, Tee, Zigarren, Seife. Spiri tuosen. Textilwaren. Kohlen (letztere hauptsächlich durch Bahnbeamte) usw. betrieben. Erfahrungsgemäß befassen sich mit dem heim lichen Warenhandel, der beanntlich darin besteht, daß bei einer Dienststelle einer der Beamten dio Bestellung und Verteilung der Waren gegen eine entsprechende Provision übernimmt, vornehmlich Beamte und Angestellte größerer industrieller und kaufmännischer Betriebe, und zwar meistens ohne Vorwissen ihrer Prinzipale. Aber auch öffentliche Beamte sollen in stärkerem Umfange als stille Warenvermittler tätig sein. Soweit es sich bei dieser Warenvermittlung lediglich um den ge meinschaftlichen Bezug von Lebens- u n d Gebrauchsgegenständen handelt, werden kaum Einwendungen zu erheben sein; unbedingt zu beanstanden ist die Sache aber, wenn der Waren Vermittler seine Tät igkeit zwecks Gewinnerzielung ausübt, und ganz besonders scharf ist es zu verurteilen, wenn öffentliche Beamte, die doch von den Steuern der Geschäftswelt mit unterhalten werden, zur Erhöhung ihres Ein kommens als Warenvermittler auftreten und, wie das in sehr vielen Fällen geschieht, die Bestellung und Verteilung während der Dienststunden erfolgt. Derartige Fälle kommen, wie die Klagen aus den Kreisen der Kaufmannschaft dartun, leider sehr häufig vor. Weiter ist häufig die Beobachtung ge macht worden, daß der geheime Warenvermittler nicht allein seine Kollegen und andere Angehörige seiner Behörde oder seiner Firma mit Gegenständen der verschiedensten Art versorgt, sondern darüber hinaus auch Freunden und Bekannten Gelegenheit gibt, in den Kreis seiner Abnehmer einzutreten. Es ist gewiß dankbar anzuerkennen, daß einzelne Behörden im Laufe der letzten Jahre den ihnen unterstellten Beamten verboten haben, sich inner halb der Dienststunden mit. dem Bezug und dem Ab satz von Waren zu beschäftigen. Auch ist wieder holt darauf aufmerksam gemacht worden, daß dienst liche Räume für den gemeinsamen Warenbezug nicht benutzt werden dürfen. So erfreulich dieses Vor gehen an sich auch ist, so läßt sich doch nicht leugnen, daß dem heimlichen Warenhandel hier durch kaum Abbruch getan worden ist. Da auch die Selbsthilfebestrebungen der Gewerbetreibenden (.wie Zusammenschluß der einzelnen Branchen in Fachvereinigungen usw.) ohne Erfolg geblieben sind, erscheint es unumgänlich notwendig, daß gesetz liche Maßnahmen zur Bekämpfung des ge heimen Warenhandels ergriffen werden. In erster Linie kommt hierbei in Betracht, daß der heimliche Warenhandel und überhaupt jeglicher Vertrieb von Handelsware denselben Abgaben und den gleichen gesetzlichen Vorschriften unterworfen wird, wie sie für die offenkundigen Gewerbebetriebe bestehen. Denn unzweifelhaft ist in der Tatsache, daß der geheime Warenhandel weder steuerlichen noch sozialpolitischen Abgaben noch den gewerbe polizeilichen Vorschriften unterliegt, die wesent lichste Ursache seiner starken Ausbreitung zu er blicken. Diese Bevorzugung gegenüber dem legi timen Warenhandel wirkt um so ungerechter, als die auf diese Weise bewirkte Warenvermittelung keinerlei geschäftliche Spesen, wie Unkosten für Miete, Beleuchtung usw., bedingt. Der von dem heimlichen Warenhandel am schwersten betroffene gewerbsmäßige Klein handel befindet sich seit Jahren in einer wenig günstigen Lage; das immer weiter umsichgreifende Bestreben der Konsumenten, ihren Warenbedarf unter Umgehung des regulären Handels einzudecken, der Wettbewerb der Warenhäuser und Konsum vereine usw. schaltet den Kleinhandel immer mehr aus. Es bedarf aber wohl keiner weiteren Erörte rungen darüber, daß es schon vom allgemeinen Staatsinteresse aus erwünscht sein muß, den Klein handel lebensfähig und stark zu er halten; abgesehen von vielen anderen Momenten schon aus dem Grunde, weil dieser dem Staate und den Gemeinden nicht unerhebliche Steuerbeträge zu führt. Der Gewinn, den heute der heimliche Waren handel einsteckt, bleibt steuerfrei; aber auch die Steuerkraft des Kleinhandels ist vermindert, weil der von dem heimlichen Warenhandel bewirkte Güter umsatz die Umschlagsmenge des Kleinhandels er heblich verringert. Eine derartige Ungleichheit muß nicht nur im Interesse der beteiligten Detaillisten, sondern auch der Allgemeinheit aufhören. Mit vollem Recht erblickt der um seine Existenz schwer kämpfende Kleinhandel in dem Gebaren der nicht berufsmäßigen Warenvermittler eine Verletzung seiner Erwerbsinteressn. Wie bekannt sein dürfte, ist die Frage der Bekämpfung des geheimen Waren handels bereits im Reichstage zur Sprache ge kommen, und zwar in der Sitzung vom 3. April d. J. Weiter hat sich der Deutsche Handelstag, die Zen trale der gesetzlichen Handelsvertretungen, vor einiger Zeit mit der Angelegenheit beschäftigt. Auch in diesen Verhandlungen wurden die Klagen der Ge schäftswelt über den geheimen Warenhandel als be rechtigt anerkannt. Was nun die vorhin gewünschten gesetzlichen Maßnahmen zur Bekämpfung des geheimen Waren handels anlangt, so hat diesbezüglich die Han delskammer in Mainz Vorschläge auf gestellt. die als durchaus zweckentsprechend zu be zeichnen und bei einer gesetzlichen Regelung des ge heimen Warenhandels in Berücksichtigung zu ziehen sein dürften. Diese Vorschläge gehen dahin: 1) Dem § 14, Absatz 1 der Gewerbeordnung, in welchem jetzt vorgeschrieben ist, daß bei Beginn eines selb ständigen Gewerbebetriebes der Ortspolizeibehörde Anzeige darüber zu erstatten ist, ist der Satz zu zufügen: Anmeldepflichtig ist jede Art der Warenvermittelung. Auf die Vernach lässigung dieser Anmeldepflicht ist die Strafbestim mung des § 148, Ziffer 1 der Gewerbeordnung aus zudehnen. 2) Bei der für die Anmeldung zustän digen Behörde ist eine alphabetisch geordnete Liste aller angemeldetcn Betriebe zur Einsicht für jedermann aufzulegen. 3) Jeder Beamte Der § 60 des Han- V er mischt es. Verschiedene Gesellschaften. 117 6/6 125 •/. 20 27 136 % nach den nicht Stoffgewerbe. Der 85 110 % 95 % 670 % BO % 123 90 7 3 53 141 18* 68 Divi- Proz. 112 85 4*U 2*h 126 153 380 6/0 1/3 21/3 113 10$ 80 75 13 35 80 80 95 115 360 140 Gründung der Vorbesitzern gezahlte als überaus hoch an liquiden Mittel im Hinblick großen Bauten und den wenn nicht alsbald ganz verstummen Commerz- und Disconto-Bank etwa 300 000 Schul den. Da erhöhte die Verwaltung die Bankverbind lichkeiten um weitere 70 000 <K zur Aufbringung der Dividende. Die nächste Bilanz zeigte einen Verlust von mehr als 400 000 Jf, sie wäre aber be deutend höher erschienen, wenn nicht 260 000 M eigene Aktien, die von den .Vorbesitzern zur Ver fügung gestellt wurden, auf der Gewinnseite ver bucht worden wären, wobei die Vorbesitzer aus ihrer Dividendengarantie entlassen wurden. Der Gewinn des nächsten Jahres betrug nur wenige tausend Mark. Dagegen beliefen sich die Unkosten und Ab schreibungen auf fast 700 000 <«. Ende 1911 wurde dann die Sanierung versucht durch Zuzahlung. Schaffung von Vorzugsaktien usw. Aber schon nach wenigen Monaten mußte die Gesellschaft bei ihren Gläubigem ein M o r a t o r in m nachsuchen, obgleich die Verwaltung noch in der Generalver sammlung und im letzten Geschäftsbericht über gün stige Ergebnisse berichtet hatte. Greifbare Aktiven liegen zurzeit über haupt nicht vor. Aktionäre, Vorzugsaktionäre und Gläubiger werden in gleicher Weise leer aus gehen. Nach der Abrechnung der Commerz- und Disconto-Bank hat sie Forderungen in Höhe von ca. 630 000 v/(, hiervon sind bisher etwa 60 000 M eingegangen und 100 000 JC Eingänge werden noch erwartet. Der Bank ist die gesamte Masse gegen Hergabe von Mitteln zur Fortführung der schweben den Bauaufträge übertragen worden. 64 2’a 119 83 4*U 2% % 123 M 176 o/ # ’/o 350 5/3 0'9 20/6 sich geht. In Texas sind die Pflückarbeiten durch die Niederschläge behindert worden, woselbst auch die nasse Witterung das Zumarktebringen der Baum wolle verzögert. °'o 111 % 340 % - Ang 33 100 690 sp. Dominiaiwollauktion in Forst (Lausitz). Termin für die Wollauktion ist auf den 26. S e p- t e m b e r festgesetzt. § Zur Lage des Bradforder Wollmarktes wird uns unter dem 11. September geschrieben: Die Lage des hiesigen Marktes weist auch heute gegen die letzten Wochen keine Acnderting auf. Die Preise bleiben für alle Zugqualitäten unverändert. Die langen, niedrigen Croßbreds sind noch immer sehr stark gefragt, während in allen anderen Genres nur ein normales Geschäft zustande kommt. Die Situation der Rohwolle kann als besser bezeichnet werden, da Eigner infolge der erwarteten baldigen Erledigung der amerikanischen Tariffrage bestimmt in nächster Zeit höhere Preise zu erhalten gedenken. Englische Wollen interessieren fortgesetzt sehr bei festen Preisen. $ Von der amerikanischen Baumwollernte. Dem Bericht des ..Financial Chroniclc“ zufolge ist die Witteiung im Laufe der vergangenen Woche gün stiger gewesen. Regen ist im ganzen Baumwoll gebiet gefallen. In einigen Distrikten waren die Niederschläge sogar heftig. Für die wachsende Ernte ist der Regen allgemein wohltuend gewesen, so daß das Pflücken allenthalben vor ug. Deutsch-Luxemburgischer Bergwerks- und Hüttenverein in Boc h u m. Wie wir drahtlich erfahren, findet die Bilanzsitzung am 11. Oktober statt. Nach unseren Informationen, die aus Auf sichtsratskreisen stammen, dürften 10 gegen 11 Proz. Dividende in Vorschlag gebracht werden. XX Akt.-Ges. Rolandshütte bei Siegen. In der Generalversammlung wurde, wie uns drahtlich mitgeteilt wird, die Dividende auf 7 gegen 0 Proz. im Vorjahr festgesetzt. Ueber dio Au s s i c h t e n wurde mitgeteilt, daß diese gegen wärtig sehr unklar seien und sich über die nächste Zukunft noch nichts sagen lasse. § Gutehoffnungshütte, Akt.-Ges., in Ob er- h a u s e n. Das am 30. Juni abgelaufene Geschäfts jahr ist nach einer Drahtmeldung unseres ug-Korrespondenten wieder sehr günstig ausgefallen, so daß die Gewinne nicht unerhebliche Steigerungen aufweisen. Aus internen Gründen wird aber von einer Dividendenerhöhung abgesehen, so daß wie der 20 P r o z. Dividende zu erwarten sind. § .,Königsborn“, Akt.-Ges. für Bergbau, Salinen- und Solbadbetrieb. Wie bereits gestern gemeldet, beruft die Verwaltung der „Königsborn“ Akt.-Ges. eine außerordentliche Generalversammlung zwecks Ankaufs von Kohlenfeldern. Es handelt sich, wie wir erfahren, um die Felder der hundertteiligen Steinkohlen gcwerkschaft Brame y, von deren Kuxen sieh 99 Stück im Besitz der Rom - b a c h c r Hüttenwerke befinden. Der Kauf preis. den ..Königsborn“ an die Rombacher Hütte zu zahlen hat. wird auf 3 Millionen Mark geschätzt; eine Kapitalserhöhung von „Königsborn“ ist in Aussicht, genommen. § Prager Eisenindustriegesellschaft. Dio dende wird vorausischtlieh mit 38 (i. V. 40) vorgeschlagen werden. — % 157 % 213 .M. 1700 55 63 23 Betriebsausweise. $ Luxemburgische Prince-Henri-Eisenbahn. Die Einnahmen betrugen in der ersten September dekade 288 970 Fr., d. s. gegen das Vorjahr 39 210 Frank mehr. — Die Gesamtmehreinnahmen seit 1. Januar stellen sich auf 1 206 850 Fr. t Hauptversammlung des Vereins deutscher Eisengießereien. In Ergänzung unserer gestrigen Notiz bringen wir den nachstehenden Bericht über die in Eisenach abgehalteno Tagung. Von beson derer Bedeutung ist die Entschließung, die die Ver sammlung über die Marktlage der Gußfabrikate an genommen hat. Sie lautet: „Infolge des Zurück weichens der Preise für Walzeisen, Stabeisen und mehrere Rohmetalle haben einzelne Abnehmerkreise irrigerweise angenommen, daß hierdurch auch die Preise für Grauguß beeinflußt und ermäßigt werden müßten. Dies ist jedoch aus dem Grunde ausge schlossen. weil die Roheisenpreise für das 2. Halbjahr 1913 teilweise noch gestiegen sind. Die Erhöhung der Roheisenpreise ist im Verkaufspreis der Eisen gußwaren noch nicht ausgeglichen worden, sondern die deutschen Eisengießereien sind mit Rücksicht auf laufende Abschlüsse und dio langwährende inner und außerpolitische Unsicherheit mit ihren be scheidenen Preiserhöhungen der Gußfabrikate noch heute hinter der reinen Steigerung der Rohstoffpreise, ganz abgesehen von der Erhöhung der Arbeitslöhne und anderen Unkosten, weit zurückgeblieben. Alle die geschilderten Umstände haben zur Folge, daß die deutschen Eisengießereien bei den heutigen Ver kaufspreisen nur einen äußerst bescheidenen Nutzen erzielen und keine Preisermäßigung eintreten lassen können. Die Eisengießereien dürfen erwarten, daß ihre Kundschaft die Berechtigung dieser Stellung an erkennt.“ —t. Berliner Gußstahlfabrik und Eisengießerei Hugo Hartung, Akt.-Ges. Für das laufende Jahr macht die Verwaltung in dem Geschäftsbericht für 1912/13 den Aktionären etwas bessere Aus sichten. Sie begründet dies damit, daß es ihr ge lungen sei, die Arbeiterverhältnisse neu und besser zu ordnen, und hofft, in nicht zu langer Zeit die volle Leistungsfähigkeit erreicht zu haben und dann wieder rentabel arbeiten zu können. Das abgelaufene Geschäftsjahr ist wieder dividendenlos geblieben. Der Fabri kationsgewinn betrug 182 700 (i. V. 169100) K. Außerdem stand ein Gewinn von 480 000 tf aus der Sanierung zur Verfügung. Dieser Buchgewinn wurde zur Tilgung des vorjährigen Verlustes sowie zu Ab schreibungen verwendet, wobei noch ein Vortrag von 40 700 J( geblieben ist. Der Verkauf des Grund stücks Prenzlauer Allee hat eine Verringerung der Ausgaben für Zinsen auf 61 900 (101 500) U gestattet. Die Bilanz weist noch Bankschulden in Höhe von 1 (1,57) Millionen Mark auf. § Dividendenerhöhung der Stahl & Nölke-Akt.- Ges., Zündholzfabrik. in Kasse 1. Die Ge sellschaft schlägt für das am 30. Juni abgelaufene Geschäftsjahr 1912/13 8 gegen 4 Proz. Dividende vor. Bereits im Geschäftsbericht für 1911/12 batte die Verwaltung erklärt, daß die Aussichten für das lau fende Jahr (1912/13) nicht ungünstig seien. Das wurde damit motiviert, daß die Zwangskontingentie rungsquote nicht erhöht worden sei. und daß sich deshalb die Verkaufspreise vermutlich auf einer einigermaßen erträglichen Höhe halten würden. Hg. Der Konkurs der Sachs & Pohlmann Akt.- Ges. für Betonbau in Hamburg. Aus Hamburg wird uns geschrieben: In einer kürzlich hier abge- haltcnen Gläubigerversammlung erstattete der Kon kursverwalter einen Bericht über den Stand der Masse. Danach ist der bei Aktiengesellschaft den Ucbernahmepreis zusehen und es sind die auf die übernommenen Geschäftsumfang des Unternehmens niemals aus reichend gewesen. Die Außenstände haben große Verluste gebracht; namentlich durch die vor kurzem erfolgte Zwangsversteigerung der ..Kaisergalerie“ ist ein Posten vor mehr als 750 000 als verloren zu betrachten. Die Gesellschaft mußte fortgesetzt große Kredite in Anspruch nehmen. Die Verteilung einer Dividende von 10 Proz. für das erste Geschäftsjahr Ende 1910 wird ebenfalls bemängelt. Zu dieser Zeit bestanden schon bei der oder Angestellte hat zur Eröffnung der Waren Vermittelung die schriftliche Genehmigung seiner vorgesetzten Dienstbehörde oder seines Prinzipals beizu bringen. Die Eintragung in die Liste ist zu ver weigern, solange die schriftliche Genehmigung nicht vorliegt. 4) Al 1 e offenkundigen, gewerbsmäßigen Handel betreffenden gesetzlichen Bestim mungen sind auf jeden Vertrieb von Erzeugnissen, insbesondere auf den gemein samen Warenbezug, auszudehnen. Es bandelt sich hier um die Heranziehung zu den Abgaben für Staat und Gemeinde, um die Unterstellung des heim lichen Warenhandels unter die Vorschriften des Nah- rungsmittelgcsetzes, des Eichgesetzes, des Margarine gesetzes, sowie unter die für den Handel mit Spiritus und anderen Artikeln geltenden Bestimmungen. Der unter 3) gemachte Vorschlag, wonach jeder Beamte oder Angestellte bei der Anmeldung der Warenvermittelung die schriftliche Genehmigung seiner vorgesetzten Dienstbehörde oder seines Prinzi pals beizubringen hat, wäre — soweit Privat angestellte in Frage kommen — zweckmäßig durch eine Erweiterung des § 60 des Handelsgesetzbuches und entsprechende Ergänzung der Reichs-Gewerbe ordnung gesetzlich festzulcgen. £ dclsgesetzbuches schreibt bekanntlich vor. daß der Handlungsgehilfe ohne Einwilligung des Prinzipals weder ein Handelsgewerbc betreiben noch in dem Handelszweige des Prinzipals für eigene oder fremde Rechnung Geschäfte machen darf. Dieser Paragraph müßte also durch Streichung der Worte „in dem Handelszweige des Prinzi pals“ allgemein auf die Warenvermittelung aus- g< dehnt werden, und würde durch eine Ueber- tragung auf die Reichs-Gewerbeordnung auch die technischen Angestellten und die gewerblichen Arbeiter treffen. Zu Punkt 4) des Vorschlages der Mainzer Han delskammer ist noch zu erwähnen, daß auch die über die Sonntagsruhe geltenden Bestimmungen der Reichs-Gewerbeordnung (§ 105 b) auf den heimlichen Warenhandel zu erstrecken wären. Dasselbe gilt von den Bestimmungen des § 139 c der Reichs- Gewerbeordnung über den Ladenschluß in offenen Verkaufsstellen. Bemerkt mag schließlich noch werden, daß auch der Verband der Rabatt-Sparvereine Deutschlands (E. V.). Sitz in Bremen, der mit 407 Vereinen mit mehr als 65 000 Detailkaufleuten als Mitgliedern die größte Interessenvertretung des deutschen Detail handels darstellt, bereits im Mai vorigen Jahres in einer Eingabe an den Reichstag dahingehende Ge setzesvorschriften zur Bekämpfung des geheimen Warenhandels beantragt hat. Findet der geheime Warenhandel in dem vorhin dargclegten Sinne eine gesetzliche Regelung, so ist mit Sicherheit zu erwatren, daß die heutigen leb haften Klagen auf diesem Gebiete wesentlich ge mindert, werden. Genussmittelbranche. § Freiherrl. v. Tuchersche Brauerei, Akt.-Ges., i n Nürnberg. Der Geschäftsbericht für 1912/13 erwähnt, daß es infolge des hohen Wasser gehalts der Gerste nicht möglich gewesen sei. den gleichen wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen wie in früheren Jahren, obwohl die Gerste zu mittleren Jahrespreisen eingedeckt werden konnte. Der Er trag aus Bier belief sich auf 4 96:1066 (i. V. 4 878 259) Mark, abgeschrieben wurden 295 989 (289 852) </(. Aus dem Reingewinn von 940 446 (939 628) <.11 sollen bekanntlich w ieder 14 Proz. Dividende vorgeschlagen und 173 479 (172 660) J( auf neue Rechnung vorge tragen werden. Ueber die Aussichten wird be richtet: Da zu Mitte und Ende der Mälzungszeit die Gerstenpreise gefallen sind, habe man sich in diesem Material noch reichlich eingedeckt, außerdem ver füge man über einen belangreichen Vorrat an Hopfen, so daß man es nicht nötig habe, sieh beim Einkauf aus den diesjährigen Ernten zu überstürzen. 650 •/<, 108 »o 190 Montangewerbe. ■ XX Deutscher Stahlwerksverband. Nachdem das Kohlensyndikat wider Erwarten die Kokspreise für das vierte Quartal unverändert gelassen hat, ist, wie uns drahtlich gemeldet wird, nunmehr als sicher an zunehm en. daß der Stahlwerksver band am Mittwoch für diesen Zeitraum seine Halb zeug p r e i s e i n unveränderter Höhe fest setzen wird. Erst bei der Preisfestsetzung für Liefe rungen im ersten Quartal 1914 dürfte hei einem Fort dauern der jetzigen ungünstigen Geschäftslage mit einer Ermäßigung der Rohstoffpreise zu rechnen ••Ges. . ic.-Terri- 107 torieslLnd.üs.tp.St 159 J South EastAtric.Co. ■ (Londonerüs.)p. St — Southwest Afrc.Co. Londoner Us.ip. St 115 do. do.deutsche üb. % 110 165 Ges. Südkamer. Ant % — do. G.-Sch. St. M —• (Südwestafrik. Scbä- 5,— feroigs. m.Gensch. “/# — Upper Egypt tai- — | jr»tion Co. % 5 160 Usambara Kaffeeb.- — Ges., St-A. % — 1750 do. do. Vorz.-Ant. % — Verein. Diamantges. 60 Lüderitzb. St-Ant % 76 68 Weiß de Mein. Akt % u 80 Westafnk, Pflanz.- 26 Ges. Bibundi j Westafrik. Pflanz.- — Ges. Victoria WindhukerFarmgs. Ü5l § Die Herbstbestellung der Felder ist wöchentlichen Mitteilungen der Preisberichts stelle des Deutschen Landwirtschafts rats noch relativ zurückgeblieben. In den letzten acht Tagen hatte das Wetter einen ziemlich veränderlichen Charakter. Regen und Sonnenschein wechselten häufig miteinander ab. auch die Tempe raturen waren größeren Schwankungen unterworfen. Während an einigen Tagen warmes Wetter herrschte, erfolgte zuletzt, namentlich in den Nächten, eine empfindliche Abkühlung, und stellenweise wurde zum ersten Malo in diesem Herbst Reif beobachtet. In einer größeren Anzahl von Berichts bezirken war man noch mit dem Ein bringen von Sommerweizen und Hafer beschäftigt, auch die Grummeternte war noch nicht überall beendet. Hier und da begann man bereits mit dem Auf nehmen der Kartoffeln. Die Nachrichten über diese Frucht lauten sehr verschieden. Soweit das Kraut nicht zu früh abgestorben war. haben sich die Kartoffeln in letzter Zeit noch günstig weiterent wickelt und lassen im Durchschnitt ein befriedigen des Ergebnis erwarten. Fäulnis findet sich meist nur auf schweren Böden oder tiefer gelegenen Stellen: auf durchlässigen Böden haben sich die Kar toffeln im allgemeinen gesund gehalten. Bei den Rüben hat das Wachstum der Wurzel mit der Blattentwicklung nicht immer gleichen Schritt ge halten. Nichtsdestoweniger werden sie im allge meinen günstig beurteilt, nur in einigen Bezirken Mitteldeutsehlands wird durchdringende Feuchtigkeit als wünschenswert bezeichnet. Die Herbstbestellung ist noch sehr im Rück stände. Die Aussaat des Winterroggens ist nur stellenweise bewirkt, und nur vereinzelt wird berichtet, daß die Saaten bereits aufgegangen sind. Transportwesen. Hg. Zu der Einigung zwischen dem Hamburger Reeder Lösener und dem Hohenlohe-Kon- z e r n erfahren wir in Ergänzung unserer gestrigen Meldung weiter drahtlich, daß sich der noch nicht ausgeführte Vergleich nicht auf die durch das Schiedsgericht erledigten Streitigkeiten mit der See transportgesellschaft bezieht, sondern lediglich auf die Prozesse, die von HoherJohescher Seite gegen Lösener und umgekehrt von diesem gegen Hohen lohe angestrengt worden waren. Diese gegenseitigen Prozesse sind auf Kosten der klagenden Parteien zurückgezogen worden. Die Lösener laut Schieds spruch gegen die Seetransportgesellschaft zustehende Forderung soll diesem in voller Höhe von 1 Million Mark zufließen. Die U n i o n -Dampfschiffahrtsge sellschaft. die ebenfalls dem Hohenlohe-Konzern an gehört. wird nunmehr in kuizcm liquidiert werden. Die vierzig Aktien, die Lösener von der Handels vereinigung besaß, sind vom Fürstenkonzern zurück gekauft worden. I Nachfr. 44 Kolmanskop Diatn. 87 Mines per St M 31 MolivePflanz.-G. * " Pomona Diamant Anteile NeuguineaKompan. Stammen t m. Gen. do. Vorz.-A.m.Gen. Ges. N ord w.-Kamer. Lit. A voll ge zahlte do.do.Lit.BtGenuB- scheino) per Stück M 4 Ostafrika - Komp. % 179 Ostafrk.Pflanzungs- * % % Otaviminon-u.Eisen- ’ Ant-.p.St M .Genußsch. p. St M Paciflo Phosph. Co. St-A. per Stück § Kolonialwerte. Das Deutsche Kolonial kontor G. in. b. H. in Hamburg erstattet unter dem 13. September nachstehenden Wochenbericht: Von südwestafrikanischen Werten bestand zeitweilig regeres spekulatives Interesse für die An teile der Kaoko-Land- und Minen-Akt.-Ges., die je doch unter ihrem Höchstkurs schließen. Kolmans- I kop-Shares konnten etwas anziehen, dagegen mußten Pomona und Deutsche Kolonialgesellschafts-Anteile etwas im Kurse nachgeben. Von Westafri- kanern winden abermals Bremer Kolonial-Han- dels-Gcsellschaft vorm. F. Oloff & Co. und Afrika nische Kompanie-Aktien zu niedrigeren Kursen an geboten. Von ost afrikanischen Werten be stand weiteres Angebot von Kautschuk-Shares, da gegen sind Hanf-Aktien stark gesucht und konnten besonders Sisal-Agaven und Deutsche Agaven sehr stark im Preise anziehen. Usambara Kaffeebau-An teile waren infolge des nicht ganz befriedigenden Geschäftsberichts leicht angeboten. Von S ü d s e e werten bestand etwas Interesse I für die Aktien und Genußscheine der Jaluit-Geaell- schaft. Neu-Guineaanteile waren auf letztem Kurs niveau eher gefragt, dagegen sind Deutsche Samoa niedriger offeriert. Von mittelafrikanischen Kaffee -Plan tagen-Aktien erwartet man für Osuna Rochela einen recht befriedigenden Jahresabschluß und blieben die Aktien weiterhin gesucht. Gegen Wochenschluß bestand bei dem Deutschen Kolonialkontor Nachfrage und Angebot zu etwa fol genden Preisen: Nachfr. Ang.| Afrikan. Kompanie ’/o — AguPflanzungs-Gs. % 82 Carl Bödiker <t Co % 113 Brem.Kol.-Handels- ges. vorm. E. Oloff A Co. ”» — Brit. Central-Africa Co. per Stück sh Zentr.-Afrik. Berg werks-Ges. Zentr. -Afrikanische Seen-Ges. • Compagn.Franfaise des Phosphates de rOceaniclMakatea» per Stück Fr. Dobundscha-Pflanz. Deutsche Agav.-G es. Vorz.-Ant. Dtsch. Hnd.u.Plant.- Ges.d.Südseeinseln % 154 do. Gcnußsch.p. St.M. 1350 D. Kamerunges. %102 Dtsch. Kautsch. A.G. °'o 114 Dtsch. Koloniaiges. f. Südwestafrika °/ 0 575 DeutscheSumoages. ’/o — Dtsch.Südseo-Phos- phat-Aktionges. ’/ n 184 Dtschc. Togoges. °,'o inkl.102 Dtsch.-Ostafnk.-Gs. % 156 Deutsch - Ostafrik. Plant.Gs.V..-A.p.St. JJ. 30 Deutsch-Westatrik. Handel sges. % 105 Forsayth G. m. b. H. ’, a 157 German South West Africa Diamond In- vestm. Co. p. St. M. 3,— Gibeon-Schürf- und Handelsgeiellsch. % Hernsheim 4 Co. Jaluitges. Aktien do. Gonußsch.p. St.l KaffeoplantagenSa- karro Kamen-Kutsch. Co. Kaoko - Land- und Minengosellschaft Kaukasib Diamant gos. m. b. H. per St. M. Kautschuk-rflanzg. Meania ’’ 0 KirondaGoldm.-Gs. °/ 0 700 A.-G. — Ostafr. Gs. Südküste 0 lOtavimü i — bahng., * I do.Geni 159 ~ •" ' 1400 per »tuen 108 do. junge Akt p. St 118 Schantung-Eisenb.- Ges., Aktien 600 do.Genußeeh. p. St 38 Sigi Pflanzngv.-Ges. Sisal 1 " 188 South
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