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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 31.08.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120831014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912083101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912083101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-08
- Tag 1912-08-31
-
Monat
1912-08
-
Jahr
1912
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Vonmdrnü, 31. NuZuIt ISIS. Serlültslssl. Königliche, Schöffengericht, rin. Leipzig, 29. August. Schwindelhafter Kartofselhandel. Ein raffiniert angelegter Betrug brachte dem Kaufmann Oskar Diekmann von hier eine mehrmonatige Ge fängnisstrafe sowie eine empfindliche Geldstrafe ein. Der Angeklagte hatte in Nokdhausen eine Ver- taussvereinigung für Lanldesprodukte E. m. b. H. gegründet. Gesellschafter waren jedoch nur er und seine Frau. Er selber bracht« nur Außenstände aus einem von ihm persönlich betriebenen Geschäfte ein, doch waren dies in der Hauptsache streitige Forde rungen, wie D. selbst zugeben mußte. Die Berkaufs- vereinigunig verlegte D. später nach Leipzig. Zn verschiedenen Zeitungen erließ der Angeklagte dann Inserate, in denen er Kartoffeln zum Preise von 3,20 pro Zentner anbot. Zur Bedingung wurde gemacht, daß die Hälfte des Kaufpreises im voraus eingeschickt werden mußte. Bon Dresden wurden auf die Inserate hin 600 Zentner Kartoffeln bestellt bei einer Anzahlung von 1500 Außerdem wur den D. noch von anderen Bestellern Beträge von 800, 500, 640 und nochmals 500 »ft eingesandt. D. nahm dir Gelder zwar in Empfang, er lieferte aber leine Kartoffeln, sondern vertröstete die Leute. D. hatte früher mit dem Kartoffellieferanten K. in ge schäftlicher Verbindung gestanden und hatte noch eine Forderung von 8 an ihn. Er schrieb ihm nun, er wolle die 8 streichen, wenn K. ihm 2000 Zentner Kartoffeln liefern könne. K. antwortete jedoch auf dies« Bestellung überhaupt nicht. Daraufhin erhielt er eines Tages einen Brief, in dem D. ihm mitteitte, er sehe der Lieferung der Kartoffeln entgegen, da er (K.) sich durch sein Stillschweigen zur Beschaffung der Kartoffeln bereit erklärt habe. Der Angeklagte schickte dem K. dann einige Zeit darauf ein Tele gramm folgenden Inhalts: „Wieviel Wagen ver laden? Drahtet sofort". Er erhielt darauf di« tele graphische Antwort: „Nichts verladen!" Die Be steller haben schließlich auch gar keine Kartoffeln er- oalten. Um sich nun mit seinen Bestellern, die das Geld ja bereits zum Teil eingeschickt hatten, ausein anderzusetzen, strebte D. durch einen Anwalt ein Moratorium an. In einem von ihm versandten Rundschreiben bemerkte er, daß keiner der Gläubiger '«cvorzugt werden sollte. Dies entsprach jedoch nicht "der Tatsache, denn es sind tatsächlich zwei Gläubiger abgefunden worden, denen D. 600 bzw. 570 zurückerstattet hatte. Das Moratorium kam aber nicht zustande. Als der Angeklagte merkte, daß die Kartoffelgeschichte für ihn unangenehm werden könne, lud er seine Gläubiger nach seiner Wohnung ein, es erschien aber nur ein Gläubiger. Dieser er klärte sich mit der Zahlung von 75 Prozent seines Guthabens einverstanden. Auf eine von einem anderen Gläubiger erstattete Anzeige hin wurde D. zur Leistung des Offenbarungseides veranlaßt. Außerdem wurde gegen ihn Anklage wegen Be trugs erhoben, da angenommen wurde, daß D. es mit der Kartoffellieferung überhaupt nicht ernst ge wesen sei. In der Verhandlung vor dem Schöffen gericht stellte D. in Abrede, daß er die Besteller habe betrügen wollen. Pas Gericht erlangte jedoch durch die Ergebnisse der Beweisaufnahme die Ueberzeu- gung, daß^der Zlygaklagte in betrügerischer Absicht gehandelt habe. Das gegen D. gefällte Urteil lautet« auffünfMonate Gefängnis und dreihun- Okeater. Leipzig, 31. August. Altes Theater. Im alten Hause ein Abend mit immer neuen Eindrücken. Meister Mozart hat die Musik zu seinem „Figaros Hochzeit" benannten Intrigenspiel gleichsam dem Archiv des Liebes- gottes selbst entnommen. Ein jeglicher erstrebt und erhält die Liebe, deren er sich wert erweist. So ist es schließlich nur eine Folge von Variationen über dasselbe Thema, das die Musen zur Diskussion stellen und ihr Bruder, der göttliche Wolfgang Amadeus, in melodisch klingende Gestalt bringt. Im engeren Raume des alten Hauses kam gestern dies« Meisters graziöse Kunst zu erwünschtester Geltung. Opern direktor Otto Lohse machte sie lebendig, gab ihr köst lich anmutende Leichtigkeit, behütete liebevoll den Lharm und Duft, Len Mozarts Klangfiguren ver breiten. Fein mitempfindende Dezenz und, ander seits prächtig vermittelte Steigerungen innerhalb der so komplizierten Ensembleszenen; zartes Schmachten und leidenschaftliches Verlangen; das Kichern der hochzeitsluftigen Susann« und die sanfte Klag« der ambrablassen Gräfin, Figaros derbes Wesen und Al- mavwas heimlich« LiÄesmeineide und alles ander« die Herzen jener Bewegende, die der Mime Münze heischen, klang in dem Dortrage des sich trefflich be währenden, diesmal auf dl« Hälfte reduzierten (Städtischen) Orchester» mit und wider. Unter Lohses Anführung herrscht immer Ruhe, aber es ist viel Be- wegung und Innerlichkeit darin, alles Aeußekliche ab getan und dre Cache allein rein dargeboten. Dem " Orchester entsprach die Szen«. Früher bereits wurde hier der Einzelleistungen gedacht. Erinnert sei an M. Marx' feine, von leichtem tra gischen Schimmer umflossene Gestalt der Gräfin, an G. Merrems pikante, hoch musikalische Su sanne und L. Fladnitzers feschen und doch so aller, liebst unglücklich verliebten Lherubtn; ebenso an die groteske Marcellins L. Schlägers, endlich auch an die auf der Nadelstiche begriffene Barbarin« L. Olbrichs, die wohl einen klangvollen Mezzosopran hat, dem noch etwas Naturalistisches anhaftet. A. Käses Figaro gab sich gestern noch mehr denn sonst als Intrigant, vrägte solches auch in Maske und Spiel aus und sang vortrefflich. Neu war E. Kling- Hammers Almavtva für uns: eine schöne aristo kratische Erscheinung, als Sänger sein Bestes dar- bietend und seine stimmlichen Mittel diösenfalls erfolgreichst verwendend. Auch die schauspielerische Seite der Leistung wies feine Nuancen auf. Als Bartolo, Basilio, Curzio und Antonio bewährten sich A. Kunze, PH. Schönleber, A. Voigt und E. Herveling. Niedlich sangen die Brautjungfern L. Fournell und A. Bernhardt, letztere ein frischer, recht wohl Beachtung verdienender Sopran. Georg Marions Verdienste als Regisseur durften auch gestern wieder warme Anerkennung verlangen. Logen Legvitr. Das Nene Operettentheater feiert nun seine A b - schiedsfeste. Vorgestern waren die Bereine an der Reihe, gestern gab es anläßlich der 25. Auf führung des „Gewissen Etwa»" »ablreiche Kranz- und Blumenspenden für den scheidenden Kapellmeister Bradsky, der just zum 600. Male in der Bosestraße am Dirigentenpulte stand. In zwei Jahren sechshundertmal der leicht- geschürzten Muse bei all den krausen Tänzen und Sprüngen unserer so stark ins Parterregymnastische ausazteftden modern«» Operette unyrtwegt den Leipziger TageblE M. 444. l06. Iahr-ang. Sette 3. dertMark Geldstrafe. Außerdem wurden dem Angeklagten di« bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre aberkannt. Königliches Landgericht. -rw. Leipzig, SO. August. -rm. Nach eine, geheime» ve,ha»dl»»g ver urteilte die Ferienstrafkammer L den Monteur Paul Hugo Gottschling, der sich der Verbrechens nach ß 178, Abs. 8 des Strafgesetzbuches schuldig gemacht hatte, zu neun Monaten Ges'ängni». Dem Angeklagten wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf zwei Jahre aberkannt. Letzte Depeschen nnd Fernfprechmrldunaen. Ankunft der Kaiserpaares in Potsdam. Berlin, 30. August. Der Kaiser, die Kaiserin und Prinzessin Viktoria Luise sind heute nachmittag 5,50 Uhr im Sonderzug auf dem Potsdamer Bahnhof «ingetroffen. Der Kaiser trug die Uni-, form der Königsjäger zu Pferde mit Generals abzeichen. Zum Empfange waren erschienen: der Kronprinz und di« Kronprinzessin mit ihren beiden ältesten Söhnen, Prinz Eitel Friedrich und Prinz August mit Gemahlinnen und dre Prin zen Oskar und Joachim. Prinz Eitel Friedrich über reichte der Kaiserin als Willkommensgruß ein prachtvolles Rosenbukett. Weiter waren er schienen: Oberhofmcister der Kaiserin Freiherr v. Mirbach, Kammerherr v. Winterfeld, der Ehef des Militarkabinetts General der Infanterie Frei- Herr v. Lyncker, General v. Ehelius und Präsident der Eeneralordenskommission General v. Jacobi, Oberstallmeister Freiherr v. Reischach, sowie der Vize« oberstallmeister Freiherr v. Esebeck. Die Majestäten verließen, von der Menschenmenge stürmisch mit Hochrufen begrüßt, den Bahnhof und fuhren nach dem Schlosse. Die preußischen Bischöfe für Aushebung des Jesuiten gesetzes. Neustrelitz, 30. August. Wie di« „Landeszeitung für beide Mecklenburg" von zuverlässig«! Seit« er fährt, ist dem Bundesrat in Ueoereinstimmung mit dem bereits gemeldeten Vorgehen der bayeri schen Bischöfe auch ein Antrag des preußischen Episkopats auf Aufhebung d«s Zesuitengesetzes zu gegangen. Freilassung des Füsiliers Wohlgemut. Insterburg, 30. August. Der Haftbefehl gegen den Füsilier Wohlgemut, der wegen Spionage verhaftet war, ist aufgehoben worden. Antrag auf eine Wehrsteueroorlage. München, 30. August. Die altbayrischen Bauern- bündler haben in der Abgeordnetenkammer den An trag eingebracht, die Regierung möge im Bundes rat eine Wehrsteuervorlage vorschlagen. Der An- trag wird im Anschluß an den Militäretat beraten. Zur Fleischteuerung. Nürnberg, 30. Mlgust.* Dtr Magistrat der Stadt. Nürnberg beschloß eintzisvyiA- an by», Bundesrat das Ersuchen zu richten, die umgehend« Ein berufung d«s Reichstages zu veranlassen Takt geschlagen zu haben, ist schon an und für sich eine erstaunliche Leistung, um so mehr, wenn ein so tüchtiger Künstler wie Herr Bradsky jeder, auch der mmdevwertigsten Schöpfung auf dieser Bühne seine größte Lieb« und Sorgfalt angedeihen liest. Er hat mit der Zauberkraft in seinem Dirigenten- stabe wahrlich nicht gegeizt, hat in den zwei Jahren Tausend« und aber Tausend« von Theaterbesuchern heiter gestimmt und auf frohe Stunden dem Alltag entführt: dafür ward ihm an seinem Abschiedsabend von einem fast ausverkauften Hause herzlichster Dank, und aufrichtige Wünsche für sein ferneres Wohl ergehen, seine künstlerische Fortentwicklungbealeiten den achtsamen, eifrigen Dirigenten ins Elbflorenz. Der gestrige Abend brachte auch dem immer bereiten tanz- und singfrohen Thorperso- nal des Operettentheater», nachdem es jedem Werke erst den rechten bunten, fröhlichen Rahmen zu geben durch lange, abwechslungsreiche Jahre berufen war, Blumerr und Geschenke de, Ab schieds. Insbesondere war nach der Vorstellung im großen Zentraltheatersaale und den übrigen Räu men eine populäre Sommerr«doute in szeniert, die sich des regsten Besuches erfreuen konnte, wartet« sie doch mit all den Einzelheiten und lieber- ras-yungen auf, die im Winter bet der eigentlichen Redout« so beliebt sind. Da war eine Filiale de» Familienoade, Markkleeberg, eine Rutschbahn, ein Kabarett, eine mit köstlichen Gaben üoerau» reich bestellte Tombola (ohne Nieten!). Vorträge der Solisten wechselten ab. Alles Erdenkliche wurde auf geboten. Theaterfreunde aus allen Gesellschafts kreisen, Meßfremde, Gäste drängten sich zuhauf, es herrschte das fröhlichste Treiben, und das bunte Fest in den festlichen Räumen stand wieder einmal so ganz unter dem Zeichen des Schicks, jenes „gewissen Etwas", das die schönen Damen, die einen entfalten, die andern suchen, alle aber lieben und verehren, die ein solches Fest mitfeiern. Fröhlichkeit war di« Losung an allen Tischen, bei allen Paaren. Mit dem Verlaufe und mit dem Ertrage diese» letzten Hartmannschen Künstlerfestes am Thomasring dürf ten die Veranstalter wie die Teilnehmer wohl zu frieden sein. Heute noch einmal „Eva" und dann hat die Hart- mannsche Operette im Zentraltheater ««»gespielt. p. ». Kunst rmü Wissenschaft. Hochs chulnachrichlen. 8t. Als etatmäßiger Professor der MathemnM an der Landwirtschaftlichen Mavemie in Bonn-Vop. pelsdorf wurde der Oberlehrer Ruhm in Lankwitz berufen. — An der Technischen Hochschule in Aachen hat sich Dr.'Jng. K. Mantner Oberingenieur in Düsseldorf, als Prtvatdozent für da, Lehrgvbtet de» Eisenbetonbau» habilitiert. * * Riedel-Verei», Leipzig. Die Proben im Riedel- Verein werden Sonnabend, den 14. September, wie der beginnen. Für die Konzerte des Riedel-Verein» unter Leitung von Dr. Georg Göhler sind oro 1912/13 folgende Werke vorgesehen: Beethoven. Missa Solemnts und Neunte Sinfonie; Bruckner, Messe in D-Moll, zum 1. Male; Äerlio^ Requiem; Bösst, Tanticum canticorum; Verdi, Luattro oe^zi sacri, zum 1. Male. Ferner ist eine Wiederholung der „Achten Sinfonie" von Gustav Mahler geplant, die der Niedjl-Verein untpr LettunH von Dr« Georg und ihm Anträge auf zeitweise Aufhebung aller Lebensmitte lzölle und Oeffnung der Grenzen für di« Einfuhr von Schlacht vieh sowie auf Erleichterung der Einfuhr von frischem und zubereitetem Fleisch und auf Einführung von Gefrierfleisch vorzulegen. Der bayrischen Regie rung soll ein« Abschrift der Eingabe zugestellt werden. Kein Auonahmegesetz gegen da» Koalitionsrecht der Arbeiter. Stuttgart, 30. August. Gegenüber der von der sozialdemokratischen „-schwäbischen Tagwacht" in den Nummern vom 21. und 28. August aufgestellten Be- hauptung, daß die Einbringung eines gegen das Koalitionsrecht der Arbeiter gerichtetes Aus nahmegesetzes beim Bundesrat geplant und daß die württembergische Regierung für dieses Vorhaben bereits gewonnen fei. stellt der „Etaatsanzeiger für 'Württemberg" fest, daß der württembergiichen Regie rung von einem derartigen Plan« nichts bekannt sei. Daher entbehre die Behauptung von der bereits erfolgten Erteilung der Zustimmung für diesen Plan jeder Begründung. Der Dank des Reichskanzlers. Wien, 30. August. Im Auftrage des Reichs kanzlers sprach der deutsche Geschäftsträger Prinz zu Stolberg-Wernigerode dem Bürger meister Neu mayer oen Dank der deutschen Re gierung für die anläßlich der Grubenkatastrophe in Bochum den Hinterbliebenen der verunglückten Arbeiter gewidmeten Spende der Stadt Wien aus. Reise schwedischer Journalisten nach Deutschland. Stockholm, 30. August. Der deutsche Gesandte von Reichenau gab heute mittag für die Teilnehmer an der bevorstehenden Reise schwedischer Journalisten nach Deutschland ein Frühstück. Der neue ranzösijch« Militärattache in Berlin. Paris, 30. August. Oberstleutnant Servet ist zum Militärattache bei d«r französischen Botschaft in Berlin ernannt worden. Beschleunigung der englische» Flottenbauten. London, 30. August. Da die Admiralität be schlossen hat. die Fertigstellung der augenblicklich im Bau befindlichen Kriegsschiffe zu beschleunigen, sind die königlichen Werften angewiesen worden, d«n Stapel lauf des Schlachtschiffes „Jron Duke", der zuerst im November erfolgen sollte, einen Monat früher anzusetzen, um so früher mit dem Bau des in dem laufenden Flottenbuüget vorgesehe nen neuen lleberdreadnoughts beginnen zu können. Die russischen Zournalisten-Maßregelungen. Petersburg, 30. August. Wegen Veröffentlichung eines Artikels, in dem die herausfordernde Hoch- schulpolitik des Unterrichtsministers Casso kritisiert wurde, hat der Stadthauptmann gegen den verantwortlichen Redakteur de, Kadettenblattes „Retsch" eine dreimonatige Arre st strafe verfügt. Zum 25jährigen Regierungsjubiläum König Ferdinands. Sofia, 30. August. Das Amtsblatt veröffentlicht ein Manifest, daS König Ferdinand aus Anlaß der Jubiläumsfeierlichkeiten an die Nation gerichtet hat. Ter König spricht darin seine Freude über die » vewunderungstdürdigeit'..K »»t s chtlitte -Bu lg«*- ribns im Laufe der letzten 25 Jflhre^y-^rsthW,. die politische Klugheit und die hohen Eigenschaften des bulgarischen Volkes, die dem Lande einen ehren» Göhler eingeladen ist in mehrer«» großen Städten Deutschlands und des Auslands (Pans und London) zu singen. Anmeldungen zur Mitwirkung in den Konzerten des Riedel-Vereins können in den Proben erfolgen, Montags und Sonnabends (Damen 7 bis 9 Uhr, Herren A8 bis 9 Uhr) Königstraße 30, Ni kolarschule. * Musikalische Gesellschaft-Leipzig. Die Programme und Taten für die Konzerte der Musikalischen Gesellschaft unter Leitung von Tr. GeorgGöhler sind die folgenden: Montag, den 28. Oktober: „Böhmische Komponisten" (Smetana, Tovrak); Mon tag, den 11. November: Franz Schubert, Sinfonie Nr. 2 (B-Dur), Edward Grieg, Klavierkonzert, Lie der, Sinfonische Tänze; Freitag, den 22. November: Anton Brückner, Sinfonie Nr. 3 (T-Moll), Franz Schubert, Sinfonie Nr. 7 (T-Tur), Sonnabend, den 7. Dezember: Beethoven, Missa Solemnis und Neunte Sinfonie (Thor Medelveretn); Montag, den 13. Januar: Händel, Concerto grosso, italienisch Solo-Kantaten, I. S. Bach, Konzert für 4 Klaviere, I. A. Hasse, Arie und Orchesterwerke, Mozart, Kon zert für 2 Klaviere; Mittwoch, den 28. Februar: Gustav Mahler, 1. Sinfonie und „Lied von der Erde". Zu den bisher gewonnenen Solisten tritt noch hinzu Fräulein Balcska Nigrim. — Der Be- ginn der Konzerte ist wie seither auf halb 8 Uhr angesetzt, nur da» Konzert am Sonnabend, den 7. Tezember (Beethoven Missa und Neunte) beginnt bereit» halb 7 Uhr, wegen der längeren Tauer und wegen der zwischen beiden Werken vorgesehenen größeren Pause von einer halben Stunde. Ausführ liche Prospekte mit genauem Programm, den Namen der bisherigen Solisten ujw. sind bei C. A. Klemm, Neumarkt, und Franz Jost, PeterSsteinweg zu haben. Anmeldungen zum Abonnement auf diese 6 Kon- zerte bei T. A. Klemm. * Eine Schubert-Biographie erscheint demnächst im Verlag« von Schuster L Loeffler in Berlin. Ihr Verfasser ist Walter Dahms. Dieses Werk, eine Ar- beit vieler Jachre, sammelt nicht nur alle bisherigen Forschung»«rgeLnisse und fördert n«ue Entdeckungen ans Licht, sondern bewertet auch zum ersten Male kritisch-analysterend die Musik des großen Lieder sängers. Dem Werk ist, auf besondere Kartons ge druckt, die erstaunlich« Zahl von 230 Bildern beige- geben. * Otto Ernst ist von der Germanistic Society of America eingeladen worden, in den vereinigten Staaten «ine Reihe von Vorlesungen aus seinen Dichtungen zr» halten. Otto Ernst wird die Reise voraussichtlich im Februar n. I. antret«n und in deutscher und englischer Sprache aus seinen Werken lesen. Vorher wird der Dichter einer Einladung nach Rußland folgen und in den Hauptstädten der russi schen Ostse«provinzen sowie in Petersburg vor- lesungen halten. * T»r«h Bernhardt plant ein« Tournee durch die — Pariser vcrstädte, dre fast all« «in eigenes, meist von Aweitern besucyte» Thoater besitzen. Der Pa riser nennt dich« Bühnen, wie st« in den Vorstädten Montmartre, Velleoill«, Montprrnasse, Gobelin», Grenell« «fto. existieren, „tb^Ltren chy qvnrtisr" oder „tstöbtveo cko la demlieue". Madame Bernhardt will, mit BelleoM« beginnend, auf allen dichen Schau- bühnen ihr« SerÄmt« Kameliendame spielen — «ine Leistung, die sich gut in de« Rahmen dieser, meist mit romantischer Sentimentalität arbeitenden Kunstinstitut« fügen und Sarah» Rubm um eine neue, sogvsagHt „soziale" Nuance vermehren wird. vollen Platz in der zivilisierten Welt errichtet hätten und erklärt, er sei glücklich, seinen bescheidenen Teil zu diesem hohen kulturellen Aufschwung beigetragen »u haben. Zum Schlüsse dankt der König für Re Gefühle der Liebe und Treue, die ihm zum 25jährigen Lage seiner Thronbesteigung bekundet worden wären. Zr»m Krieg um Tripolis. Rom, 30. August. („Agenzia Stefans") Die Leitung des Sanitätswesens in Tripolis teilt mit. daß feit mehr als zwei Monaten kein Fall ansteckewder Krankheit ausgetreten ist. Man entschloß sich nunmehr, das Hospital für Jnfektions- krankheiten vorläufig zu schließen. Diese Nachricht beweise die gegenwärtigen ausgezeichneten gesund heitlichen Verhältnisse in der Stadt, und gewinnt da durch noch an Bedeutung, daß vor der Besetzung durch die Italiener Tripolis ständig und schwer von Epidemien hcrmgesucht worden war. Rückkehr der Flüchtlinge. Wien, 30. August. Wie dem Wiener Korr.- Bureau aus Belgrad gemeldet wird, kehren die an der Grenze angcsainmelten Flüchtlinge von Sienitza und anderen Orten in ihre Heimat zurück, da dort nach Eintreffen der türkischen Trup pen Ruhe herrscht. Der neue griechische Finanzminister. Athen, 30. August. Der Deputierte von Spetzae Diomidis ist zum Finanzminister er nannt worden. R Fahrt der „Viktoria Luise" von Frankfurt nach Baden-Baden. Baden-Oos, 30. August. Das Luftschiff „Viktoria Luise", das nachmittags 3.45 Uhr mit 6 Passagieren an Bord in Frankfurt a. M. nach Baden-Baden aufgestiegen war, ist um 6.35 Uhr nach glatter Landung in der hiesigen Luftschisfhalle untergebracht worden. Furchtbare Explosion. Mailand, 30. August. Nach einer hier au» Brescia eingetroffenen Meldung hat sich gestern nachmittag in einer Fabrik für Explosivstoffe in Montichiari ein« furchtbar« Explosion ereignet, wo- bei zahlreiche Menschen verletzt wurden. Die Fabrik wurde vollkommen zerstört. Der Leiter der Fabrik, Marguis d'Jmperiali, der sich gerade in seinem Ar beitszimmer befand, wurde durch die Explosion ge tötet und später als vollkommen verkohlte Leich«' aufgefunden. Di« Ursache der Explosion ist noch un bekannt. Einzelheiten stehen noch aus. FSlsch»ng«u i« einem Rituolmordprozeß. Kiew, 30. August. Gegen den ehemaligen Chef der Geheimpolizei, Mischtschuk und zwei Geheim polizisten wurde wegen Fälschungen im Ritualmord prozeß Justschinski ein gerichtliches Verfahren ein geleitet. Pest. Astrachan, 30. August. In einem Dorfe des Krei ses Tjchernojarak sind fünf Pe st fülle mit Lös lichem Ausgang vorgekommen. Letzte Loka lunch richt en ' * Vergiftet. Im Rolecktal, in der Nähe des Schweizerhäuschens, vergiftete sich ein ca. 20 Jahre altes Mädchen aus Schwermut. Das Mädchen konnte zwar noch lebend durch den Samariterverein nach dem Krankenhaus gebracht werden, gab aber dort bald seinen Geist auf. l'elsAi'apkisodvi' Mttei'unAsberiOdt ckv» Internationalen ötkentiieüell Vorüekrsdureau» Lerlln VA, Unter <Ien I-inclen 14, vom 80. Ls* Ms cn 7«m- "Lei«. Satorn ssc> 9 SLlt Wckenkell 14 b,1 »os iS 14 l>d«^uüos> ir 8M teil >z tSt ib 'ZI SrZ Idir ir >a tvb >4 sao '7 lg? lsiUssn 24 12 K4L 9 rr» 9 roi rgr — rio sioedel Id SmOn roo - ld prjodt. »oltenl. Heiter, -iollrli!! „ „ „ »cinerciiee km« „ „ „ »mit , „ „ mLssig eirck.Mä «t-u MkonI.HEf, mLsslz swt Mnä „ „ „ «eimmcime Ninit „ Wlutöill prieiit. »isästül Chefredakteur: J»ha»»e« «chnl,. Verantwortliche Redakteur«: Für Politik ». ». «»«la», dt« Handel»,eitun^ « ««rchrath, lokale und sächltlche »»gelegt,, »etten t. v ». »ffee, »a» Frntllrion. raaeSLronlk und ve,. milchte« y«»l «chanmdar«, Musik ». regnitz, Sport und »erichtSsaal I. Haars»«». Fs - den Ini,ratenteil »ar Ihle »llmtllch t» Lelpjtg. Anschrift«» sind nicht p«rl»»lich adressieren, sondern an de» Verlag, die Redaktion oder die Geschäftsstelle de» Lciprigre rag«LlaUl» p» richten.
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