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Abend Ausgabe Anzeigen Preis Bezug». Preis 1912. KWigcr TaMalt Handelszeitung lL6. Zstirnsn^! Vonnerstxg, Ocn 8. «ugult ISIS. M. 402 !s»bo>l Die vorliegenoe Ausgabe umfaßt 8 Leiten N>. ! rr> LckrreeO. r r»« vnleno Itleiik. '0 nsteö !8 >0 s» >!> >8 Hees»»») u«t. setz dn» s P»I>»>« 8s«di >e»i» »le»! 2» * Aus der Zeche „Lothringen" bei Bochum hat sich eine Schlagwetterexplosion ereig net. (S. Letzte Nachr.) is»i .»188» p.e» ,l». 88 . Süd,, »h „I. >Ü8 do »8 ro 82 I 80 88 78 08 78 78 88 SO i>0 iS im. tkt. >i7.m lreeer«. 1.1 ihr.-». Ott, 8,n»>I«. »»lnreit 4, blün.l 4 e 6, l.oi>4«i> 8 I>sr 4, 8t»et- ^rholeit.) SentoerchSIi u. 383-388 s s ütö 4888 8780 187 18800 180 74 iroo8 irr 888 888 ir» 3278 8888 8780 188 8778 sr 4188 7480 8480 18308 20888 1478 2160 8380 2088 3483 8180 ,» ck»md«e 7^11» 0 8 0 7 r o 0 r i > ereigneten, die den Angreifern stark in die Hände arbeiteten. Eine in sich e'.-nge Earniion Hütte den Freischaren des Issa Boictini und seiner Genossen einen immerhin wirksamen Widerstand entgegensetzen können. Ein weiteres Telegramm aus Konstantinopel meldet: Es wird versichert, der Beschlich des Mmisterrats, den Belagerungszustand über Saloniki zu proklamieren, sei die Folge von Nachrichten, daß Dschamd und Talaat eine Vereinigung von Depu tierten nach Art der Kammer in Saloniki oder eine andere Vereinigung ins Leben rufen wollten, um gegen die Negierung zu arbeiten. Zn der vorgestrigen Nacht wurden Ausrufe der Zungtürten in einigen Vierteln Stambuis verbreitet. Die Polizei konnte aber kein Exemplar be- schlagnahmen. Seitdem wird del Belagerungs zustand strengstens gehandhabt. Selbst die Jour nalisten erhielten nicht die Erlaubnis, nach Mitter nacht auf die Strotze zu gehen. * Ein Professor in Poitiers will einen Ap parat zur Boraus bestimm ung vozr Gewitter und Hagel erfunden haben. (S, P.inq.ckfont» Letvti» 838. Poftlchecktont» L«i»,ig 838. >>1, 11» i-i. '1. > 11. * Durch eine Melinitexplosion im Ma növer Warden bei Reims ein Oberst, zwei Offiziere und 22 Dragoner schwer, 25 Offiziere und Dragoner leicht verletzt. (Siehe Tageschronik.) 14»,- 58 A 84-j. »4 31 >i» 17 10 48^. 37< 184^ 888. 811. 1. 81. 1. 81» ». Z' , 7. dgttdmS.81. si s sondern gelegentlich auch bei dem Herrn, dessen treuer Diener er war, dem König Wilhelm I. Wird doch die Ueberführung des Wortes „moralische Eroberun gen" in den allgemeinen Sprachgebrauch gerade auf Wilhelm I. zurückgeführt. Zn der Ansprache, die er als Regent an das von ihm gebildete Liberale Ministerium der „neuen Aera" hielt, erklärte er: „Zn Deutschland mutz Preutzen moralische Eroberungen machen durch eine weise Gesetzgebung usw", und er hat spater, als die Stellung Bismarcks schon gefestigt war, das Wort nochmals gebraucht. Selbstverständlich hat auch Bis marck moralische Eroberungen nicht verschmäht, nur mutzten sie die inner« Logik für sich haben und nicht von trügerischem, sondern von echtem Charakter sein. Tie Nachsuchung der Indemnität, überhaupt die An bahnung des Friedens zwischen dem preußischen König und deni Parlament, sowie di« Ausspielung des all gemeinen Wahlrechts lag schließlich auf dem Weg« der moralischen Eroberungen. Natürlich war Bis marck nicht verborgen, Laß auch die Volksstimmung fremder Staaten gegen Deutschland nickt gleich gültig sei. Schwerlich hat z. B. ein deutscher Poli tiker die Verfälschung der öffentlichen Meinung Ruß lands mehr bedauert als er. Würde man den einzelnen Deutschen auf die Fähigkeit untersuchen, in der Welt moralische Erobe rungen zu machen, so würde man zu keinem schmeichel haften Ergebnisse kommen. Der Deutsche im Aus lande wirkt nicht immer werbend und gewinnend. Manchmal wirkt die Politik ohne Verschulden des ein zelnen trennend, manchmal ist es gerade das Verhal ten des einzelnen, im Ausland« reisenden oder an sässigen Deutschen, das die Kritik veranlaßt. Wenn es immer wieder gelingt, Teile des niederländischen Volkes gegen Deutschland mißtrauisch zu machen, so wirken dazu törichte Aeutzerungen „unverantwort licher" Deutscher mit. Wenn ein Teil der kleineren östlichen Völker den Franzosen zuneigt und auch de ren Gegensätzlichkeit gegen Deutschland einsaugt, so trägt dazu die Vorliebe des Deutschen für Schul- meisteret und beißende Satire dei, während die Fran- zosen nicht zu stolz sind, um diesen Völkern einmal ein freundlichem Wort zu widmen. Es verschlägt deutschen Publizisten nichts, Völkern, zu denen amtlich die kor rektesten Beziehungen unterhalten werden, in ihr«r Gesamtheit als korrumpiert hinzustellen; di« Gesin nung, lieber «inen Freund als einen Witz zu ver lieren, ist weit verbreitet. Von moralischen Erobe rungen, die der nichtoffizielle Deutsche heute macht, ist also wenig zu bemerken. Und als Italiens Volk die Fahrt über das Meer antrat, hat man sich nicht begnügt, in traurigen oder ernsten Worten die eigene Ansicht auszusprechen, sondern man schien ein sadi stisches Vergnügen daran zu finden, in der Wunde zu stochern. So konnte es, trotz der korrekten Haltung der deutschen Regierung, dahin kommen, datz Ita liener, wenn sie sich selbst überlassen sind, zu Englän dern und Franzosen halten. Als „selbstverständlich" vermögen wir Las freilich auch heute noch nicht zu be trachten. Dss Wilhligite. * Das e n g l i s ch e U n ter h a u s hat sich bis zum 7. Oktober vertagt. 8,87 8.88 4,78 2,88 0,7» 8,48 8,21 1.80 1»o!- 188,- et .8.,»«» 3,»4 Ince 27 »84 il 7,«,» 2,81 ,». 1»n4 1,82 -8«». i»84 ilm. k»1. 2,31 3,82 »eel 2,71 2,88 8,88 mi. 11» 8 o .a»/-) 2»80 Deep 2,82 1,88 k, »t. eg 8» 34 l, 84 8.2. 8.81 >,-) 7».- <L 1,-) 8,82 i 1,28 , 4,— i2/8) 2,88 18/.)14»-<, 41 » 8» 4,». ,»»»<>» s^S. 1,-8. 14 ! »kiel "4800 8-88 27888 32000 22000 > 28800 1S200 480 1880 888 1780 2250 8300 23800 808 »78 üle lürkwelie Xn§i§. Eine Nachricht von noch unabsehbarer Tragweite ist das bedeutsamste Ergebnis des gestrigen Tages. Die Albanier sinü in Uesküb eingezogen. Die darüber eingetroffene Nachricht spricht von einem .glänzenden Gefechte" mit den türkischen Truppen. Rian wird aber in der Annahme nicht fehl gehen, dag in der Stadt oder unter den Truppen sich Dinge Kopfansatz, obgleich oas bis zum Kinn hinaus ge schlossene Kleid all das jetzt bedeckte. Sein« Gedanken waren fern von jeder Untreue gegen seine Frau, die er hoch hielt. Er bandelte auch grundsätzlich mit kei nem Modell an. am allerwenigsten hätte er es mit diesem hier getan, oas für ihn immer eine Dame blieb, die er respektierte. Aber der Künstler in ihm hatte sich Loch an dem Anblick dieser jungen Schönheit berauscht. Er kannte jetzt den Nahmen, in welchem dieselbe erst zur vollen Geltung kam und bedauerte es, sie heute wieder in dem Aschenbrödelkleidchen zu sehen „Sie sagten vorhin, datz Ihres Bleibens hier nicht mehr lange sein werde", begann er nach einer Weile wieder. „Uno ich dachte doch, datz Sie mir auch noch zu anderen Bildern sitzen würden. Oder haben Sie inzwischen bestimmte Zukunftspläne gefotzt?" „Nein. Herr Professor. Aber ich kann nicht immer nur Modell stehen Zck mutz für mein weiteres Fort, kommen Sorge tragen." „Zn welcher Richtung haben Sie gedacht?" „Sie sagten einmal etwas von Kunstgeiverbe, Herr Professor, und versprachen —" „Za. ja!" fiel er ein. „Zch hab' mir's überlegt." — Er rieb sich die Stirn und sah sich suchend um, als könnten ihm aus allen vier Ecken des Ateliers Ein fälle zufliegen. Und dann kam ihm richtig einer, und er wurde mit einem Male ganz froh, förmlich wie verjüngt in der Freude, ihr eine groge, angenehme Ueberraschung bereiten zu können. — „Zetzt habe ich eine Zdes, eine, die mir eben zugeflogen ist. Was meinen Sie wohl, was das für eine sein kann?" „Wie könnte ich das wissen, Herr Professor." — Sie legte Wert darauf, den förmlichsten Ton streng festzuhalten. „Zch möcht« Ihnen den Vorschlag machen, meins Schülerin zu werden. Was sagen Sie dazu? Zch denke doch, nachdem Si« schon zwei Jahre auf der Künstle» rinnenakudemi« waren, datz ich Sie dann bald so weit bringen würde, auszustellen und zu verkaufen, zuerst mit kleinen Retouchen von meiner Hand, spä ter, wenn Si« meine Manier los hoben, ganz selbst ständig." (Fortsetzung in der Morgenausgabe.) Rvm, 7. Auqrst. DaS römische Komitee für Albanien verteilt ein Tele gramm des albanischen tationa aus- schuffcs über Triest, das besagt: „Das albanische Nationalheer hat heute nach glanzendem Gefechte mit den Regie- rnngsrruppen die Stadt Uesküb einge nommen, wo nachmittags ein Kongreß stattfinden zoll, um die Autonom e Al^ banienö zu proklamieren " Die Stadt Uesküb, an dem von hier ab schiff baren Wardar gelegen, ist einer der bedeutendsten strategischen Knotenpunkte des ganzen albanisch- mazeoonischen Länderkomplexes, dazu ein Handels platz von wachsender Bedeutung. Von ihren 30 (.00 Einwohnern sind ein Drittel Serben, je ein Viertel Türken und Bulgaren, der Rest Albanier und Zin- zaren. Hier residiert auch der Erzbischof der ka.ho- lischen Albanier. Glne Gegenreglerung öes Komitees? Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Kon stantinopel: Das Komitee für Einheit und Fortschritt bat nach einigem Zögern ein Aktionsprogramm ausgestellt, dessen Durchführung die ernstesten Konsequenzen nach sich ziehen dürfte. Man darf allerdings hoffen, datz von der Ergreifung so ernster Massnahmen Abstand genommen wird. Immerhin sind in diesem Augen blicke die Führer des zungtürtischen Komitees ent schlossen, folgende Punkte durchzuführen: 1) Die der Regierung feindlichen Mitglieder der aufgelösten Kammer als Rumpfparlament in Saloniki zu versammeln. 2j Ein eigenes Kabinett zn bilden. Das Komitee hält an der Auffassung fest, datz La» Ghazi-Wuttar-Ministerium nach Erteilung des Mißtrauensvotums durch die Kammer parlamenta risch und konstitutionell nicht mehr besteht. Für dss geplante junfftürkische Kabinett ist augenblicklich die folgende Zusammensetzung geplant: Assim Bei, Minister des Aeutzeren in der Re gierung Said Paschas, soll Erotzwesier werden; Talaat, der leidenschaftlichste Parteimann des Komitees, Minister des Innern; Ismail Haki Babanzade, der gegenwärtig, da Hussein Dschahid auf Reisen ist, das offizielle Partei- und frühere Regierungsorgan, den „Tanin", leitet, würde die auswärtigen Angelegenheiten übernehmen. Dscha» vid Bei erhält natürlich wieder die Finanzen, Ha- ladjan wird Postminister und Ralmi erhält das Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Moss im ist zum Schech ul Islam ausersehen. Das Komitee beabsichtigt, von Saloniki aus eine Proklamation zu erlassen. Die Pforte ergriff sofort, nachdem sie von dem vorstehend wiedergegebenen Plan Kenntnis erhielt, Maßnahmen, um die Mit- glieoer sofort nach Konstituierung des Parlaments und Kabinetts zu verhaften. dem Problem sozialer Fragen beschäftigt, um auch nur einen einzigen Vorschlag machen zu können. Und darin hatte sie unzweifelhaft recht: freiwillige Auf klärungen war sie ihm nicht schuldig gewesen. „Man müßte darüber Nachdenken." „Za, und inzwischen kann ich wahrscheinlich hun gern. nicht wahr?^ Sie schleuderte ihm die Worte höhnisch, beinahe brutal entgegen. Er dachte darüber nach, ob er ihr wohl Geld an bieten dürfe. Sein Beutel war freilich schmal, aber es kam ihm nie darauf an, denen ein Opfer zu bringen, um deren Börse es noch schlimmer stand. Freigebigkeit lag in seiner Natur, und er mochte es nicht" daß gerade diese» Mädchen feine Schönheit zu Markte trug. Bei Bertoldi, das ging ja an, der war Gentleman und obendrein nicht mehr jung. Doch wer konnte wissen, ob es nicht von einem Atelier ins andere ging. Und inzwischen trat Esther an ihm vorbei und öff nete die Pforte. „Bitte, gehen Sie nicht ohne mich!" rief er hastig. „Ich bin ini Augenblick wieder oa. In Uniform kann ich mich doch nickt gut barhäuptig auf der Straße zeigen." Er lief nach der Villa, holte seine Mütze und kam dann atemlos in langen Sätzen zurück. Aber Esther Frosenius war nicht mehr da. Ganz allein und un- beichützt hatte sie di- lang« nächtliche Wanderung an getreten, und sie mutzte in fliegender Eile davon gelaufen sein, denn in der öden Gasse ließ fick weit und drei! keine menschliche Gestalt mehr «ntoccken. Haidek beunruhigt« sich ihretwegen, und daneben empfand er etwas wie Enttäuschung. Eigentlich hatte er sich doch insgeheim auf Liese Wanderung mit ihr durch die stille Stadt gefreut. Ls gab da noch so vieles, was er gern beiorochen uns von ihr gehört hätte. Mochte das Mädchen zehnmal ein Modell sein, es interessierte ihn nun einmal. Das konnte er nicht abichütteln. Sechstes Kapitel. Esther ging drei Tag« hindurch nicht ins Atelier. Als sie am vierten wieder dort erschien, kam ihr Ber toldi bereits im Vorzimmer entgegen, ganz rerstört und erregt. „Gottlob, datz Sie da sind! Zch dachte schon, Si« wollten überhaupt nicht mehr kommen!" rief er. „Ze- den Vormittag habe ich auf Sie gewartet." Die große Karriere. 13) Roman von A. von Klinckowstroem. (Nachdruck verboten.) „Wir werden nach einer Droschke telephonieren lassen." „Der Telephonverkehr hat aufgehört." Er überlegte. Es widerstrebt« seiner liebenswür digen Herzensvornehmheit, ein junges Mädchen, wes Standes es auch sein mochte allein durch die nächt liche Stadt gehen zu lassen. Und da sagte er aus di«' sem Impuls heraus: „Run, dann werde ich Sie be gleiten, wenigstens bis wir einem Wagen begegnen. Warten Sie bitte hier. Ich hole nur meine Mütze aus sem Haus." Er Lachte dabei. „Sie wirs wahrscheinlich schon oft nachts allein gegangen sein und Abenteuer erlebt haben, aber immerhin, — ich würde mir Vorwürfe machen, wenn ihr gerade heute eine Unannehmlichkeit zustietze." „Bemühen Sie sich nicht. Sie haben es währens des ganzen Abends nicht der Mühe wert gehalten, von meiner Existenz Notiz zu nehmen. Nun ist es jetzt in letzter Stunde auch nicht mehr nötig." Sie stieß das mit bebender Stimm« hervor, und Haidek fühlt«, wie ihm das Blut ins Gesicht stieg. „Warum haben Sie mir gestern verheimlicht, daß Si« Professor von Bertolsi kennen — gut kennen?" forschte er ganz vom Zaun gebrochen in peremtori- schem Ton. „Ich kenne ibn nicht aut." „Sie stehen ihm doch Modell." „Tut das nicht jede Dame auch, die ihr Porträt machen läßt?" „Erlauben Sie, es ist «in Unterschied dabei" „Sie meinen, daß die Dame dann dem Mal«r zahlt, und daß in diesem Fall der Maler mich bezahlt. Nun ja, ich bin arm, ich leugne es nicht. Ich mutz erwerben. Ist das etwa eine Schande?" „Es wäre hübscher von Ihnen gewesen, Sie hätten mir gleich sie Wahrheit gesagt." „War ich Ihnen die schuldig? Muß ich es in alle Winde hinausschreien, Lag ich gezwungen bin, mein Brot zu verdienen, wie sich sie Gelegenheit gerade -i«t«»?" „Es gibt doch noch andere Möglichkeiten dazu." „Nennen Sie mir eine." Er geriet in Verlegenheit, hatte sich zu wenig mit »r Letvltü and Borort« durch «nlrr, Irager und 8v«dtt«ur» 2mal t-glich Kau» gebracht: AI BI. moaatl.. 2.7U Ml. vieneltSdrt. Bet unler» ßiliale» ». Lu. nahmekllen abgebou: L VI- »»»ard. rLVN. oterteltdhrl. Lnrch dl» V»lt: tanerbalb Deutlchland» und der deutschen Kolonien virrteljährl. 3.0U Ml., monatl. lÄ Mt. aurschl. Postdestellaeld. Ferner in Belgien Dänemark, den Donaustaaten, Italien, Lureindura, Niederlande, Noe. wegen. Oesterreich-Ungarn Ausstand, Schweden und Echwetz. In allen übrigen Staaten nur direkt durch die Geschäft», Kell« de» Blatte» erhältlich. Da» L«tp,tg«r Tageblatt erscheint 2 mal täglich, Sonn» u. Feiertag» nur morgen». »ldonnemenri.Lnnahm« 2oda»nt,,»I1» S, dei unseren Trägern. Filialen, Spediteuren and sllnnahmeftrlle.l, sowie Postämlern and Briefträgern. vt»,»l>,rl»»4»»r,i» 10 Bl. «.l-z-W.' !L Handelszeitung. ! "LSLr:,.. l 14 694 o s Dep.-Kass» Grimm. Steinweg L Amtsblatt -es Rates und des Nolizeiamtes -er Lta-t Leipzig Mvrslilche Groderunsen. -n. Ein deutscher Teilnehmer eines dieser Tage in der englischen Hauptstadt abgehaltenen Kongresses, der aus verschiedenen Ländern die Vertreter einer jungen Wissenschaft vereinigte, hat die Beobachtung gemacht, Laß ein intimer Zusammenhalt zwischen Engländern, Franzosen und Italienern vorhanden war, und hat diese Tatsache als „selbstver ständlich" bezeichnet. Er hat damit ein großes Wort gelassen niedergeschrieben. Seit wann ist es selbst verständlich, daß ein Verbündeter sich zu den Leuten — nun sagen wir: von d«r „anderen Fakultät" hält? Waren die deutschen Teilnehmer Les Kongresses nicht imstande, ihrerseits moralische Eroberungen oder „Festhaltungen" zu machen? Unsere Diplomatie, die versteht ja freilich nach weitverbreiteter Ansicht so et was nicht, aber es gibt doch auch noch ein deutsches Volk und seine schätzenswerten einzelnen Angehöri gen. Wie steht es eigentlich mit den moralischen Er oberungen dieses Volkes? Die treuen Anhänger Bismarcks halten überhaupt nicht viel von „moralischen Eroberungen". Bismarck hat sich mit diesem Begriff herumzuärgern und Herum zuschläge,. gehabt. Der Begriff trat ihm als Ansin nen an den preußischen Staat entgegen, reale Rechte hinzugeben und reale Leistungen, womöglich mit Hin gabe von Gut und Blut, zu vollführen, ohne reale Vorteil« zu gewinnen. Bismarck sah die Neigung vor sich, das zu tun, was bei der deutschen Presse, bei den deutschen Parlamenten, überhaupt bei der deut schen öffentlichen Meinung Anklang fand und beliebt machte, sei es in der inneren oder äußeren Politik, nur datz er diese berühmte öffentliche Meinung nicht für fähig hielt, «inen wirklich festen Rückhalt zu ge währen und Gegenleistungen zu bieten. Bitter spricht er einmal von dem Kriege, dem man Preutzen in einem bestimmten Stadium der schleswig-holsteinischen Angelegenheit „an der Spitze der Zeitungen, der Ver eine, der Freischaren" und anderer unzuverlässiger Kräfte zumutete. Der Kampf gegen die Ueberschätzung dieser Kräfte ging ihm sehr nahe, denn er fand die Ueberschätzung nicht nur bei der Königin Augusta, Der liirkllch - montenegrinische Zwischenfall. Die „Wiener Allg. Ztg.", die gute Beziehungen zum österreichischen Ministerium des Aeutzeren unter hält, schreibt zu dem montenegrinisch - türkischen Zwijchenfall: Die Unterbrechung der diplomatischen Be ziehungen zwischen der Türkei und Montenegro ist zwar immerhin eine bedeutsame poli tische Tatsache, doch dürfte es sich dabei nicht um einen vollständigen Abbruch han deln. Vielmehr ist die begrünvete Hoffnung vor handen, datz beide Regierungen bemüht sein wer den, möglichst bald zu einer gütlichen Einigung zu gelangen und die in den Grenzdistrikten herr schende Erregung zu beschwichtigen. Keines, falls kann von einer aktuellen Gefahr gesprochen werden. Montenegro lenkt rin. Konstantinopel, 8. August. Der montenegrinische Gesandte gab auf der Psort« die befriedigende Erklärung at; er versicherte, die Regierung werde ihre Truppen aus Moykorvatsch und Ko aschin zurückziehen. Eine gemischte Kommission soll die Vorgänge unter suchen. Es wird darüber noch gemeldet: Der montenegrinische Geschäftsträger Vlamenatz erschien auf der Pforte und teilte mit, Montenegro habe seine Truppen sich von Mojkowatz zurückziehen lassen, bestehe aber darauf, die Verantwortlichleit den türkischen Truppen zuzuschieben, und fordere eine Unter suchung, um die Verantwortlichkeit festzust eilen. Der Minister Noradunghian erklärte, die Pforte habe den Grenzwachen Beiehl gegeben, das Feuern ein- zustellen, jede Provokation zu vermeiden und die Truppen aus der genannten Zone zurückzuziehen und habe den Grenzkommissar beauftragt, eine Untersuchung mit seinem montenegrinischen Kollegen anzustellen. Es verlautet, der türkische Gesandte sei bei seinem Schritte in Cetinfe über die Instruktionen der Pforte hinausgegangen. Wenn dies zutreffen sollte, werde er die Folgen tragen müssen. Vie Tage an der bulgarischen Grenze. Das Blutbad in Kotschana. Sofia, 8. August. Die Nachrichten über das Blutbad in Kotschana haben in politischen Si« sah ihn scheu und trotzig an. Es war ihr peinlich, nack dem Vorkommnis jenes Abends mit ihm in per Abgeschlossenheit seiner vier Wände wieder allein zu sein. Am liebsten wäre sie wirklich ganz fort geblieben, aber sie konnte den Verdienst nicht auf- gebey, unL mochi« den gi-therzigen Menschen auch nicht gerade jetzt im Stich lassen, wo sein Bild der Voll endung entgegenging. Er nahm ihre beiden Hände und sah ihr warm unp ein bißchen verlegen in die Augen. „Vielleicht wollten Sic es mir zu Gemüte führen, daß Zhnen letzthin bei mir manches gegen den Strich ging. — daß Sic sich verletzt fühlten. Es tat mir ja iclbit sehr leid." „Es bedarf keiner Entschuldigung. Herr Professor. Ich bin kein« Persönlichkeit, auf die man Rücksicht nimmt." „Nein, so bitter dürfen Sie nicht reden. Am lieb sten wäre ich gleich selbst zu Ihnen gekommen, um mich absolvieren zu lassen, aber Zhre Adress« war in zwischen wieder meinem Ecdäch nis entwischt. Wiss n Sie auch, datz ick Sie entbehrt hab«, — direkt ent behrt? Nickt nur wegen meiner Arbeit, — sondern auch so. — Zch mein« )>ersönlich —." Er verwirrte sich und hielt dabei noch immer ihre Hänüe fest. Die Situation wurde ihr beklemmend und sie fand ihn lächerlich. Ganz facht machte sie sich frei. „Gott, Herr Professor, meines Bleibens ist ja ohnehin nicht mehr lange hier." „Za, was weroe ich dann ohne Sie anfangen?" versuchte er zu scherzen. „Es wiro wieder so kein wie vorher. Sie haben doch schon oft die Modelle gewechselt." „Das sagen Sie so leichthin. Ob es mir schwer fällt, oanach fragen Sie offenbar nicht." Was sollte sie hierauf erwidern? Schlagfertiges Wortgeplänkel war nicht ihre stärkste Seite. Er mackt« sich jetzt an der Staffelei zu schaffen, tupfte Farven auf die Palette, und Esther nahm ihr« gewohnte Stellung auf d«m Podium wieder «in. Es war alles wi« sonst, und doch anders. Die Unbe fangenheit fehlte von beiden Seiten. Bertoldi sah sie im Deist nur noch so. wie «r sie bei sich in den lebenden Bildern gesehen und in den Armen gehalten hatte, sah ihre wundervollen Schultern mit d«m stolzen »r au» UrlpNg un» Umgebu», dl« UpalNa« P«Nt»«il« 25 PI. vte Neklamr- »«tt« I Ml. von au»wärl, 30 PI, Neklamra 1.20 Ml Inserai« von Lehölden im amt lich«» T«tl dt« P.ttij«il« SU Pt. <b«Ichäst»ani»tli«n mit PlatzooklchrtN«» im Preise erhöbt Rabatt nach Darts. Peilazegediidr Gesamt« auslaa« 5 Ml. o Tausend exki. Poslaeduhr. Teildetiage höher. Festerretlt« Austraae können nt'tit »urück« aeiogen werden Für da» Erscheinen an bestimmten Ta«en und Plötzen wird kein« Garantie übernommen. Bnielgen. 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