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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.03.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120325015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912032501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912032501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-03
- Tag 1912-03-25
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Monat
1912-03
-
Jahr
1912
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treten zu lassen. Mit Rücksicht auf ven Zusammen bruch de» Bergalbeiterausstandes im Ruhrreoier wurde beschlossen, sich mit diesen Zugeständnissen vor läufig zufrieden zu g<ben und n.i ch t in AusstanL zu treten. -> * Die Streikgefahr i» Aöhiue». (Telegr. unseresBrüxerMitarbeiters.) Die Lage im nordwestbührnischen Ttreikgebiet ist nach wie vor unverändert. Am Sonntag fanden hier iowie in zahlreichen anderen Orten Versamm lungen der Bergrvertsarbeiterschait 'amtlicher Parteien statt. Die Lage in England. Aus London wird gemeldet: Der K o h l e n m a n g c l. der infolge d«s Streits eingetreten ist, macht sich besonders bei den Eisen bahnen in unangenehmer Weise fühlbar. Auf dem Bahnhöfe in Paddington hat man sich bereits genötigt gesehen, ausrangierr« Eisenbahnwagen zu zerkleinern, um Heizmaterial für die Lokomotiven zu gewinnen. Dies ist natürlich nur ein geringer Notbehelf, unp es werden immer gröbere Vrtriebscinlchränluicgcu erforderlich, In London wurde bekannt gegeben, da» für den Sonn tag jeglicher Zugverkehr eingestellt wird. London, 2l. März. (P C. Tel.) Die Nachrich ten aus dem Streikgediet lauten von Tag zu lag beunruhigender In Birmingham wurde vor gestern 12 Stunden hindurch an notleidende Familien der Streikenden von der Stadtverwaltung Brot verteilt. In dem Hose eines (hasthauses, wo ein gröberer Kohlenvorrat lagerte, hatte sich eine Menge streikender Bergarbeiter eingefunden, um die Kohlenvorrät« zuplündern. Es entspann sich ein Handgemenge zwischen dem von der Polizei unter stützten Besitzer und den plündernden Bergarbeitern. Nach fünfstündigen Bemühungen gelang es der Poli zei endlich, die Streikenden zu vertreiben, doch hatte sie nicht verhindern können, dah der größte Teil der Kohlenvorrätc entwendet wurde. Ähn liche Szenen spielten sich in Leeds, Kirkbly Stephen und Middlesborough ab. In dem letzteren Orte, wo in einer Gasanstalt Kohlen an die Streikenden ver teilt wurden, entstand unter den letzteren selbst eine Schlägerei, weil nicht alle in gleicher Weise be rücksichtigt werden konnten. Seutlches «eich. Leipzig. 24. März. * Der Deutsche Flottenverein, Landesverband für oas Königreich Sachsen, dessen Schutzherr der König und dessen Ehren Vorsitzen der Prinz Johann Georg von Sach sen ist, veröffentlicht soeben seinen Jahresbericht für 1911. In dem Bericht heis;t cs u. a.: Tie Bestrebungen des Deutschen Flottenver- eins kamen auch im vergangenen Jahre innerhalb des LairdesverbandeS zu lebhafter und wirksamer Geltung. Sie hatten namentlich den Zweck, den auf die Beschaffung der nottvendigcu Groszen Kreuzer gerichteten Forderungen der Flottenae- setze Nachdruck zu verleihen, weiter aber auch die voin Bereine ins Leben gerufenen Wohlfahrts einrichtungen zu stärken und zu mehren. Wenn es für die Richtigkeit der patriotischen Ziele un seres Vereins noch eines Beweises bedurft hätte, io war es die bedrohliche Weltlage des vorigen Jahres. Ter Bericht verbreitet sich ferner über die Tätigkeit der Ortsverbünde über die Sonderfahrt nach Kiel und Hamburg, an der 326 Personen reilnahmen, ferner über die Lehrerfahrt nach Hamburg—Hicl—Sonderbura— Mürwit—Flensburg— Helgoland — Wilhelmsha ven, an der wie frülzer 23 Lehrer nach Wahl deS Landesausschusses teilnahmcn. Neue Orlsver- bändc wurden in Meerane, Mügeln Bez. Dresden und Olbernhau gegründet. Der Landesverband umfaszte am 31. De zember 1910 22616 Einzelmilglieder und 202 Bereine mit 244 083 Personen als körperschaft liche Mitglieder. Am 31. Dezember des Berichts jahres betrug die Milglicderzahl: 22 890 Ein zel in i l g l i e d c r und 210 Vereine mit 244 672 Personen. Tie Erhöhung der Mitglie- dcrzahl ist, so heisst es weiter, hiernach nicht be- deutend. Es kommt aber in Betracht, dah der Verein mit elncr recht bedauerlichen Indolenz zu rechnen Hai, die sich namentlich auch in den Kreisen gellend macht, welche ans überseeischen Berkedr angewiesen sind und die Vertretnng der damit verbundenen Interessen gern andern über lassen. Nach dem angesügten R echnnngsab - schluis erhielt die Präsidialgeschästsstelle'23460 Mart: der Kassenbestand bezifferte sich am l. Januar 1912 auf 8633 Mark. * Zu der Frag« der Festlegung d», Ostersestr» hat vie Neichsleitung mehrere Staaten um eine Mei nungsäußerung ersucht. Wie die „Tägl. Rüsch." hört, sind die eingelausenen Antworten zum Teil zu stimmend, zum Teil ausweichend ausgefallen. Nur Rußland und Italien sind nicht geneigt, einer Fest legung des Osterfestes zuzustimmen, und wollen auch keine Vertreter zu einer internationalen Konferenz, die unsere Negierung angeregt hat, entsenden. * Eine neue Bundesratsverordnung, betreffend die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Glashütten, Glasschleifereicn und Glasbencreien sowie Candbläscreien. ist, wie die „Tägl. Ndsch." hört, in einer der letzten Sitzungen des Bundesrats beschlichen worden und soll zum 1. April mit zehn Jahren Geltung in Kraft treten. Auf Grund der 88 120e und 139a der Gewerbe ordnung hat der Bundesrat die Beschäftigung von jugendlichen Arbeitern und Arbeiterinnen in Glas hütten usw. der Beschränkung unterworfen, Laß Arbeiterinnen und Knaben unter 14 Jahren der Aufenthalt in solchen Raumen, in denen vor dem Ofen gearbeitet wird und in denen außergewöhnlich hohe Wärme herrscht, nicht gestattet wird. Ebenso wird es verboten, Arbeiterinnen oder Knaben unter 14 Jahren in Räumen zu beschäftigen, in denen mit Fluorwasserstoffen gearbeitet wird, unb dieses Verbot erstreckt sich auch auf Sandstrahlgebläse und Schleif arbeiten. Ferner regelt die Verordnung die Dauer der Beschäftigung, die Pausen, den Schichtenwechscl bei Tag- und Nachtbetrieb und ordnet an, daß in jedem Betriebe die dundesratlichen Anordnungen zu jeder manns Einsicht ausgehängt sein müssen. * Arnderung des internationalen Strasxortos Wie der „Inf." mitgeteilt wird, wird der Ltaals. sekretär des Reichspostamtes der der nächsten Welt postvereinskonferenz, die in Madrid im Jahre 1913 stattfindet, auf eine einheitliche Gestaltung der Tax- und Gewichtsstufen im ganzen Weltpostverein hin wirken. Maßgebend für diesen Entschluß ist der Um stand, dasz die Gewichtsgrenzen für einfaches Brief porto nicht überall gleich sind, und daß ein Brief, der in einem Lande genügend frankiert sei, im an deren Lande trotzdem mit Strafporto belegt werde, weil nach oen Bestimmungen des anderen Landes zu wenig Ppxto bezahlt sei. Die Reichspostverwaltung will nun auf dem nächsten Weltvostkongresse ihre Bemühungen dahin einsetzen, diese Uebelstande durch Herstellung der Einheitlichkeit in den Tax- und Gewichtsstufen im ganzen Weltpostverein aus der Welt zu schaffen. * Der kürzlich gegründete Haftpflicht« und Unfall» verficherungsverband deutscher Handwerk»» und Ge werbekammern wird am 1. April ins Leben treten Dem Verbände, der besonders dazu dienen soll, Mit glieder von Prüfungskommissionen gegen die Folgen von Haftpflicht und Unfällen zu versichern, sind bereit» eine erhebliche Zahl von Mitgliedern bei getreten. * Streik der Rheinfchiffer. Die Rheinschiffer be schlossen, nach einer Meldung aus Köln, am 31. März in den Ausstand zu treten. Der Streik umfaßt sämtliche Schiffahrtsgesellschaften am Ober», Mittel» und Rrederrhein mit Ausnahme der Frankfurter Schiffahrtsgesellschaften. Die Gesamtzahl der in Frage kommenden Schiffer beträgt etwa 7000. Ausland. Oesterreich-Ungarn. * Graf Khue« wieder Ministerpräsident. Der Audienz des Grafen Khuen beim Kaiser steht man mit großer Spannung entgegen. Man glaubt allgemein, daß Gras Khuen neuerdings mit der Kabinettsbildung betraut werden wird. — In der Nesolutionsfrage scheint ein Kompromiß auf dsm Wege zu sein. Sport. ^spurlliche Grdrtt'Uaü-'. 25. März 1906 überflogen Eocrgen und Plep, zwei Mann des vreusst'chen Luftschinerbotaillons, die Ostsee. Die Fahr ging von Reinickendorf bis Karlskrons, wo beide nackt ankamen, da sie auch die letzten Kleidungsstücke als Ballast abgeben mußten. Pferdesport. Rennen zu Dresden am 24. März. lEig. Drahtbericht.) Preis von Lockwitz. Ehrenpreis und 2200 ./L Herren-Reiten. 1600 m. Hrn. M. Lückes br. H. „Samum", 3j., 64 KZ <Hr. M. Lücke), 1., Hrn. Ä. Schürmanns br. H. „Saint Rules", 4j., 74 KZ, 2., Rittm. Keysers 09. Hus.) br. H. „Triglav", 5j„ 77- . KZ. 3. Tot.: Sieg 74 : 10, Platz 17, 14, 14 :10. 2'/, Längen — ' . Länge. Ferner liefen: „Venus tl", „Altieri", „Frank Souire", „Polonaise", „Cherry Bob". Preis von Reick. Union-Klud-Preis 2000 und 1000 .6 1200 m. Mr. F. Solloways hbr. H. „Herbert", a, 59 KZ (M. Ayon), 1., Hrn. E. Klauß F.-St. „Heimat", 5j., »89, KZ 2., Hrn. O. Reislands br. H. „Constantm", 3j„ 56 KZ, 3. Tot.: Sieg 25:10, Platz 16, 17:10. 2'/, Längen — 1 Länge. Ferner liefen: „Flower jeller", „Bravo". Preis von Grimma. 2300 .6 Jagdrennen. Herrcnreiten. 3500 m. Rittm. Keyser s (19. Hus.l F.-St. „Schwärmerin", 5j., 72V, »Z, (Bes.), 1„ Lt. Bock v. Wülfingen's br. St. „Freude", 5j., 71 KZ, 2., Lt. v. Mosch's (14. Hus.) F.-W. „Le Repas", 6j., 73V, ccZ, 3. Tot.: Sieg 22 :10. Platz 15, 38:10. — 1 Länge. — 8 Längen. — Ferner liefen „Cymbal". „Mrs. Dot" (gef.), „Gruna" (stehengeblieden). Preis von Gruna. 3500 1500 m. Rittm. Keysers (19. Hus.) hbr. H. „Brennus", 5j., 62'/, KZ (M. Aylin) 1., Graf Bernstorff-Eyldrnsteens br. W. „Gernot',' 6j„ 64 Ke, 2., Hrn. 2. Beutlers F.-St. , „Gutes Zeichen", 4j., 53 KZ, 3. Tot. Sieg 44:10, i Platz 14, 13:10. — 2 Längen — 3 Längen. Ferner s liefen: „Räuber'', „Fromme Helene". ? Preis von Schönfeld. Ehrenpreis und 3000 Jagdrennen. Herrenreiten. 4060 m. Lt. v. Roeders dbr. H. „Melton Pet", a., 77'/, KZ (Ltn. Graf Holck', 1., Ltn. Martins br. St. „Haschisch", 4i., 60 KZ, 2., Rittm. Keysers (19. Hus.) F.-W. „Fairfax", a, 76'/, KZ, 3. Tot.: Sieg 37 :10, Platz 15, 34, 20:10. - Ferner liefen: „Versbau", „Alike", „Anexion", „Old Girl", „Eo ipso". März - Flach -Rennen. Union » Klub - Preis 2060 .-L und 1000 ./L 1660 w. Hrn. B. Wolffs br. St. „Black River", 3j., 50 KZ (Blacks), 1., Rittm. v. Einsiedels br. W. „Mikado IV", 5j., 62'/, KZ, 2., Hrn. 2. v. Ujvarys F-H. „SdM-chal", 5j., 64 KZ, 3. Tot.: Sieg 4-1 : 10, Platz 20, 26:10. — 2 Längen. — 1 Länge. Ferner liefen: „Lord Mayor". „Ambo", „Rex II". Rennen zu Strausberg am 24. März. (Eig. Drahtber.) Preis von Fredersdorf 2200 >1 Für Drei jährige. 1200 m. Hrn. H. Schlöskcs br. St. „Droma", 53'/, KZ (Gagelmann), I., Hrn. A. v. Köppens br. H. „Scipio", 55 KZ, 2., Hrn. H. Geitners br. St. „Waldtraut", 53'/, KZ, 3. Tot.: Sieg 80:10, Platz 21, 24, 15:10 — V. Länge — V» Länge. Ferner liefen: „Reichspost", „Testa", „Preisfrage", „Mimik", „Sumatra", „Red Beß". Preis der Müggel 2200 1690 m Hin. A. v. Schilgens br. W. „Celius ", 6j., 63KZ (Hughes), 1., Hrn. W.Zeuners br.H. „Schönbrunn", 6j., 65'/, KZ, 2., Dr. Fr. Rieses F.-St. „Pruneliere", 6j., 57V, KZ, -f, Lils ÜKM?08lM ist der Qescbältsiaonn, der rsZolrnälliZ im IHriMlWW! inseriert und sieb dieses vortreklUcben Vorrnltt- lunZsorZnn» reckt okt bedient. Oer Dossrkreis dos „keipriZer IsZeblattes" Kat sick stets bewährt. ?reissteIIunZen und Vertreter - Lesucke worden unvorkindlick ruZesickort. Hrn. R. Böhmes br. St. „Emma Olivia", Sj., 64'/, KZ, k. Tot.: Sieg 72:10, Platz 27, 31, 9, 11:10. 2 Längen. 1 Länge. Ferner liefen: „Sieglinde", „Hidden Charms". „Hendrad", „Five o'Tlock", „Erosvenor Hard", „Real Gem", „Labrador". „Emma Olivia" und „Pruneliere" liefen totes Rennen auf den dritten Platz. März-Iagd-Rennen. Ehrenpreis und2500>. Herren-Reiten. 3500 m. Hrn. F. Beits br. W. „Braxfield", 6j.. 74'/, KZ (Ltn. o. Egon Krieger), 7., Ltn. Graf Strachwitz's F-W. „Nowton", 5j„ 71 KZ, k., Herrn G. Nettes F.-St. „Reine du Jour". 6j„ 78 KZ, 3. „Braxfield" 38:10, „Nowton" 178:10, Platz 19, 90,16:10. „Braxfield" und „Nowton" liefen totes Rennen auf den ersten Platz — Ferner liefen Lift Ace". „Brampton Laß", „Kilrojz", „Leicester Square", „Folletto", „Psomi", „Argile". Preis 00m Gartenplatz. Ehrenpreis und 3060 .//. Hürden-Renncn. :M0 »>. Herrn E. S. God freys F.-W. „Cobden". 4j, 56' KZ (Sandmann) 1., Herrn E. Dorendons dbr. H. „Fälscher", 4j., 59 >.Z, 2., Ltn. F. v. Zobcltitz's <2. Gde.-Ul.) F -St. „Baoarde", 4j.. 63 KZ, 3. Tot.: Lieg 85 : 10. Platz 18, 19,14:10. — 1 Länge. — 1 Länge. — Ferner liefen „Miranda",. „Kuckuck". „Lohengrin ll", „Alpenfex", „Anspielung". Preis von Bötzsee. Garantiert 2000 ./t Jagd rennen. 3500 1». Hrn. G. Nettes F.-St. „Peene", 5j.. 60 KZ (Lt. Printen). 1., Lt. Stabltnechts br. W. „Milon ll", a., 69'/^ KZ, 2., Lt. Prinz Ratibors <8. Drag.) F.-W. „Toncsi",'a., 67'. KZ, 3. Tot.: Sieg 29 :10, Platz 12, 11. 14: 10. — 2 Längen — V2 Länge. Ferner liefen: „Lochlec", „Ranulphus", ,,Bojar", „Vinsebeck'. Blumenthal-Jagdrennen. Ehrenpreis und 2500 .// Herrcnreiten. 3000 m. Fr. E. Hildebrands br. W. „Bieselbera", 4j., 67' . KZ (Hr. Purgold), 1., Lt. Cornelius br. St. „Angolaa„ 759, KZ, 2., Ll. Dietschs br. St. „Myrthe", a„ 78 KZ, 3. Tot.: Sieg 19:10, Platz 14, 22:10. — Kopf. — Ferner liefen: „Meerbraut", „Schneelönigin", „Jupiter". Rennen zu Horst-Emscher am 21. März. (Erg. Drahtbericht.) Begrüßungs-Flach-Rennen. 2560.//. 1200m. Hrn. Chr. Pingels br. H. „Kakadu 1", a., 65 KZ, iBuich! 1, Hrn. R. Then-Berghs br. H. „Lamhulr", 3j., 55 KZ, 2, Hrn. H. Mertens br. St. „Antimonc", 3j., 52 KZ, 3. Tot.: Sieg 31:10, Platz 17. 16, 52:10. — 1 Länge — Hals. Ferner liefen: „Dollarprin- zcssin", „Sportmann", „Traoiata", „Brunonia". Frühjahrs-Hürden-Rennen. 1500 ./L 2500 m. Mazor Roos dbr. St. ,/Nissa", 5j., 67'>Z, (Kühl) 1., Hrn. Chr. Pingels F -H. „Wanderbursch", 6j., 65 KZ. 2., Hrn H. Walters dbr. St. „Melusine", 4j., 61 k^, 3. Tot.: Skea 177:10, Platz 25,14,14:10. — 1 Länge — 1 Länge. Ferner liefen: „Fatia", „Negra", „Hori zont I", „Liebling", „Marga", „Glauca", „Ober leutnant". März-Iagd-Rennen. Ehrenpreis und 1500 ./L Herrenreiten. 3000 m. Herren I. und G. Reimanns schw. St. „Silver Sea", 4j, 69V, KZ (Ltn v. Berchem), 1., Stall Hollands br. H. „Bodger II"' a., 77'/, KZ, 2., Hrn. L. Mollys br. H. „Chicard", 6j.' Gibt es ein Atemgikt? "T Die Bervollkotzimnung der Ventilation ist das wichtigste Fragezeichen, das die Menschheit der Wissen schaft der Gesundheitspflege und der mit ihr ver bündeten Technik oorzuyalten hat. Gut ventilierte Säle und Theater gehören immer noch zu den seltenen Ausnahmen, und der unwürdige Zustand, daß man sich einen künstlerischen Genuß durch körperliches Un behagen erkaufen muß, ist leider die Regel. Oft bleibt es aber nicht dabei, sondern es kommt nn» allzu häufig vor, daß jemand aus einem vollen Konzertsaal aus gesundheitlrchen Rücksichten herausgehen, wenn nicht gar hrrausgefiihrt werken muß. Nicht immer ist es Li« Hitze allein, die eine derartige Wirkung ber- oorbringt, sondern auch eine wirklich« Berschlechte- runa der Lüft. In der Vorstellung des Volks, soweir es sich mit Lieser Frage beschäftigt, trifft man die Annahme, Laß in solchen Fällen wukltche Giftstoffe vorhanden sind, die von der Ausatmung herrühren, und wer etwas mehr darüber weiß, bezeichnet dies Gift in der Hauptsache als Kohlensäure. Wie dem nun auch sein mag, die Verderbnis der Lust ist jeden falls vorhanden und beeinflußt das Befinden der Menschen um Io ungünstiger, als die Wirkung von Hitz« und vielleicht auch von Feuchtigkeit kinzutritt. Von größter Bedeutuim ist aber («ne Frag«, ob irgendwelche besonderen Gifte in der ausaeatmeten Luft vorhanden sind. Darüber ist die Wissenschaft trotz vieler Versuche sich noch nicht einig geworden. Vielmehr haben di« Bemühungen, einen derartigen Stoff von organischer oder anderer Zusammensetzung im Atem nachzuweisen ganz widersprechend« Ergeb nisse gezeitigt. Nach einer Ueberficht, die das Journal d«r Amerikanischen medizinischen Bereinigung dem heutigen Stand der Kenntnis über diesen Punkt wid- inet, werden heute zwei Arten der Untersuchung an- gewandt. Die eine besteht darin, daß man ein Tier daru zwingt, di« von einem anderen Tier ausgeatmete Luft einzuatmen, bei dem zweiten Verfahren wird die kondensierte Ausatmung al» Impfstoff benutzt, um eine Giftwirkung festzustellen und chren Verlauf zu beobachten. Es kommt ater hinzu, daß besonder» nach Feststellung von Flügge und feiner Schul« beim Sprechen, Husten und überhaupt jeder Art einer mehr angestrengten Atmung winzige Flüssigkeitsteilchen mit «in«m Gehalt an Bakterien in dl« umgebend« Luft ausgespritzt werden. Daß dadurch die Möglichkeit einer lleoertragung von Krankheiten gegeben ist, leidet keinen Zweifel, und die modernen Chirurgen tragen dieser Erkenntnis bei ihren Operationen, die den Ausschluß auch einer geringsten Verunreinigung der Wunde zur Borausießung ihre» Gelingen» haben, mit äußerster Peinlichkeit Rechnung. Die Versuche, die Gegenwart organischer Stoffe in der ausgeatmeten Luft durch Einimpfung de» verdichteten Wasser dampf» auf Tter« ngchtzwuiiftn, sind besonder« oon Professor Rosenau gepflegt worden. Sie siird für Len wissenschaftlichen Fortschritt bedeutsam, obgleich sie den Nachweis einer Gfftwirkung auf diesem Wege nicht erbracht Haben. Wenn also organische Stoffe im Atem enthalten sind, brauchen sie noch nicht giftig zu sein. Erst kürz lich aber bat Weicharvt bei einer Wiederholung der Bersuckie die Giftigkeit des ausgeatmeten Dampfes mit aller Entschiedenheit behauptet. Eine volkstän- diae Klärung dieser wichtigen Frage ist also noch nicht erfolgt. Da aber die Möglichkett einer Schwänge rung der Luft mit Bakterien infolge -er Ausatmung bestehen bleibt und bei der Ansammlung einer gro ßen Zahl von Menschen in einem Raum fast zur Ge wißheit wird, so läßt sich in bestimmtem Umfang von der Giftigkeit der Atmung sprechen. Gegen dies« würde freilich wohl auch die beste Ventilation ohn mächtig jein. Theater unü Konzert. Leipzig, 25. März. Reue» Theater. vWagner-Zyflus VII.) Im Zeichen des Unsegens, den der rheingoldcne Ring bewirkt, steht Wotan, der leidvvlle Gott. Wie er das Ende kommen sieht, ja yerbeiwünscht, wie ihm der Eid abgerungen wird, die Walküre nicht wie ehedem frei ivalten zu lassen, wie er endlich alles in die Hand Brttnnhildcns legt — das alles stellte Herr Walter Soomer gestern wieder einmal dar mit aller Kraft seiner seit den bay- reuthischcn Tagen immer mehr ausgereiften Künstlcrscbaft und seines köstlichen stimmlichen und gesanglichen Vermögens. Wundervoll ge staltete der vielgefeierte Oiast gleich die zweite große Szene ans, da er der göttlichen Tochter jein Herz eröffnet und, durch eigenes Wort ge bannt, nicht mehr ein noch aus weiß. Wie gesagt, eine Leistung, die ihre Weihe auf jenem nun welt berühmt gewordenen Festspielhügel erhielt. Un mittelbar nebW dieser Kolossalgestalt deS Wotan stand jene des Siegmund, den Herr Urlns im Vorjahre, erstmalig mit so entschiedenem Erfolg in Bayreuth verkörperte: eine ganz vortreffliche, gegen früher unvergleichlich weit vorgeschrittene Larbicinng, die den Sänger auf eine Linie mit seinen leriihmtesten Kollegen stellt. Als Lieg- linde aal Fran Marx wieder eine sehr sym pathische jugendliche Erscheinung, so recht die einsame Magd, die Schächer einst dem Hnnding — Herr Rapp verlieh ilun wie sonst das düstere Acußere und grollend feindselige Töne — ver- kauftep. Obwohl als indisponiert angczeigt, sang Fran Rnsche - Endvrf gestern prachtvoll, ganz ergreifend u. a. vornehmlich die Szene der Tvd- verknndnng. Obwohl die ausgezeichnete Künstle rin die arvßc Pose absolut beherrscht, verleiht sie ihrer Darstellung der Walküre häufig einen menschlich warmen und schönen Zug, der von ungemein bedeutender Wirkung ist. Frau Grimm-Mittelmanus Fricka wußte dem ergrimmten Gemahl recht wohl Widerpart zu halten ju nd ihn mit aller Strenge an die Ehe pakten zu erinnern. Kämen gesanglich die tiefen Töne jenen ausgezeichneten der Höhe und Mittel lage gleich, so gäbe cs auch in Anbetracht der rühmenswerten Deklamation der Genannten eine durchaus vollkommene Leistung. Die Herren Regisseur Marion und Kapellmeister Pollak waren wieder eifrig am Werk. Wenn der Augen schein den Merker nicht irrte, stand in der Kamps szene eine Pseudo-Brünnhildc neben Siegmund. Warum nicht die erste Walatochtcr selbst. Als vorzüglich geschult erwies sich das Ensemble der Walküren, deren jede einzeln auch nach Möglich keil das Spiel individualisierte. Tas Orchester strömte wieder einmal ganz Musik aus und der Rhhthmus feierte mit dem Klang- und Schön heitssinn einen großen Triumph. Das ausvcr- kaufte Haus zeigte sich von Werk und Aufführung vollkommen fasziniert und so war des Beifalls Vaum ein Ende zu finden. L. 8. Klavierabend von Leo Pqfchnow. Ein junger Künstler, der viel Hoffnungen erweckt. Zunächst ist die Technik vollkommen reif. Das Angenehmste dabei ist, daß sie vollständig unaufdringlich wirkt. Ferner läßt der hochentwickelte Anschlag, der einen wohltuenden, tragsähigen Klavierton erzeugt, auf vorzüglichen Klangsinn schließen. Der Gebrauch des rechten Pedals ist ebenfalls in Ordnung, nur das linke wird zu viel angewendet, um den Ton abzu dämpfen. Man muß bedenken, daß dieses Hilfsmittel zur Erzeugung einer bestimmten Klangfarbe vor handen ist, also zunächst nicht dynamischen Zwecken dient. Im Vortrag leistet der Pianist das Beste im Beschaulichen, Sinnigen und Sinnenden; so wirkte vieles im Karneval von Schumann recht überzeugend. Di« Leichtigkeit seiner Technik verführt ihn aller dings oft zu Ueoertreibungcn im Tempo, wodurch z. B. größere Steigerungen, wie sie u. a. di« B Moll- Sonate von Glazounow verlangt, unmöglich werden. Ueberhaupt dürften ihm größer« Stoffe zurzeit noch nicht recht liegen (die Auswahl der Stücke nahm im großen und ganzen darauf Rücksicht); alles fetter Zu greifende wurde nach der Seite der Eleganz hin gewen det. Doch ließen Ansätze hoffen, daß vielleicht die innere Entwicklung den Künstler auch auf diese Gebiete führt. In der Anordnung der Stücke wird er hoffent lich künftig Zusammenstellungen wie Mozart und Glazounow vermeiden, ebenso dürfte er wohl ein sehen, daß das arpcggicrende Präludieren vor einem Stücke nicht am Platze ist. Ein Klavierstück von ihm, „Der Tag des Regens", machte guten Eindruck. ... >^.. Lckl. Sunlt unü Dillenlchsst. * Bayreuths neuer Parfifal. In diesen Tagen ist die Meldung eingetroffen, daß Ler diesiährige Bay reuther Parsifal Heinrich Hensel wird. Direktor Dr. Löwcnfeld hat Hensel für «ine nur sechsmonatige Spielzeit engagiert für 60 900 -K. Dafür haben dl« Hamburger Las Vergnügen, den besten deutschen Te nor ihr eigen zu nennen. Interessant ist es, in der Geschichte des Hauses Wagner nachzublättern und nachzusehen, wer bisher die Vertreter Parsisals waren. An erster Stelle prangt seit 1882 Heinrich , Vogl; er wechselte ab mir Eudeyus, Winkelmann und Jäger. 1888 trat an seine Stelle E. van Dyck, im Verhinderungsfälle Grüning. Das blieb so 1891 und 1892. 1894 traten dazu Birrenkooeir und Doeme, 1889 Burgstaller. Emil Eerhäuser und Erik Schmedes. 1904 Dr. v. Bary und Remond. 1906 Hadwiger, 1908 Burriau. 1909 Vogelstrom. * Ei» Scheffel-Denkmal am Rennsteig. Die Schcsfclstringemeinde in Ruhla in ThüriNMir plant die Errichtung eines Scheffeldenkmals am Rennsteig in unmittelbarer Nähe des Dreiherrnsteins. Durch große Spenden ist der Plan finanziell gesichert. Die künstlerische Ausführung wurde -em Bildhauer Ar thur Bock (Hamburg), einem geborenen Thüringer, übertragen. Mit der Ausführung soll baldigst begon nen werdcn. * Wiener Musiksejtwoche. In Wien wird mtt Unterstützung der Regierung und der Stadt, sowie eines den ersten Gesellschaftskreisen angehörendcn Komitees in der Zeit vom 21. Juni bis 1. Juli ein Musi »fest großen Stils veranstaltet werden, an dessen Durchführung alle die berühmten und hervor ragenden Korporationen dieser alten Musikstadt be teiligt sind, so u. a. die Wiener H 0 f 0 per, die Wiener Philharmoniker und die bedeu tendsten Chorvereinigungen, wie der Mannergesang verein. der Schubertbund, der Wiener Singvcrcin. Das Programm des Festes wird einen einheitlich österreichisch wienerischen Charakter erhalten. Den Fcstvorstellunaen und Festkonzerten werden auch ge sellschaftliche Veranstaltungen freien künstlerischen Stils angefügt. Arthur Nikisch, Franz Schalk. Bruno Walter und Felix von Weingartner teilen sich in die Leitung der Vorstellungen und Konzert«. Ge schäfts- und Auskunttsftette für Deutschland ist das Konzert-Bureau Emil Gutmann, Berlin und München.
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