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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.03.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120325029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912032502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912032502
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-03
- Tag 1912-03-25
-
Monat
1912-03
-
Jahr
1912
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dies« Spend« adgelehnt, um ste den erholungsbedürf tigen Heimarbeiterinnen zusammen zu lassen. Die Ortsgruppe Leipzig des Gewerkvercins der Heim arbeiterinnen hat bekanntlich in Zeschwitz «in Er holungsheim für seine Mitglieder, in dem sich all jährlich ca. 40 Leute aushalten können; sie haben nun auck teil an dem Segen des Blumentages. Dewitz wird die Frauenwelt Leipzigs die Gelegenheit nicht voriiberge^n lassen, sich die,« Kofbedeaung für den festlichen Tag anzuschaffen, wenn sie wem, daß sie auck damit schon «in gutes Merk tut. Kerner sei noch darauf kingewiesen, datz Margaretenairlanden, Margaetenfächer, Margaretenrosetten usw., zur Schmückung für Autos, Magen, Zelte usw. nur in der Betriebswerkstätte der Heimarbeiterinnen zu haben sind. Man bestelle beizeiten, da sonst für pünkt liche Lieferung nicht garantiert werden kann. Sämt liche Artikel, soweit sie in Heimarbeit gearbeitet sind, werden den Arbeiterinnen unter Berücksichtigung des ortsüblichen Tagclohnes bezahlt, so datz zum Mar- garetenvolksfest alle Artikel, die durch die Betri'bs- werkstätte der Heimarbeiterinnen bezogen werden, ihren Heimarbeiterinnen gute Entlohnung sichern. Es werden somit alle Anforderungen, die der Gewerk- verein der Heimarbeiterinnen Deutschlands zum Beiten der Heimindustrie stellt, in vollem Umfange erfüllt. * Die Ortsgruppe Leipzig der Deutschen Gesell schaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten hatte ihre Mitglieder am Sonnabend nach dem Hor saale der Klinik für Hautkrankheiten, Liebigstr. 20, zu einer ordentl. Mitgliederversammlung cingeladen. Bom 1. Vorsitzenden, Herrn Medinnalrat Tr. P o e- ther, wurde die Vcrsanrmlung eröffnet. Der genannte Herr erstattete zunächst den Jayresberickt. Es ist danach auch im verflossene» Jcmre wieder viel Arbeit geleistet worden. Ter Arbeit entsprectfend waren auch die Erfolge. Besonders gekennzeichnet ist daS ver flossene Jahr durch die Theatervorstellungen, die im Juni und Herbst abgehalteu wurden und die wie be kannt einen vollen Erfolg hatten. Die Tätigkeit der Ortsgruppe kann sich in aufklärender Art äußern, von praktischem Eingreifen kann keine Rede sein Die Aufklärung crjolgte nach verschiedenen Richtungen h n und bei allen möglichen Gelegenheiten. Die Merk blätter der Zentrale, die im Vorjahre viel verteilt wurden, sind um ein neues wertvolles Blatt, das sich an die Eltern richtet, bereichert worden. Die im ver- flossenen Jahre abgehaltenen Borträge gliederten fick nack zwei Richtungen. Es wurden öffentliche ab gehalten und solche für die abgehenden Schüler der höheren Lehranstalten. Tie Vorträge fanden in gut gelungenen Lichtbildern eine wesentlich Ergänzung. Von der Ortsgruppe wurden verschiedenen Verbänden Redner bcsorgr. Wie schon oben erwähnt, sanden die Theatervorstellungen, die von den Mitgliedern deS Schauspielhauses in musterhafter Weise gegeben wur den, allgemeine Anerkennung. Tie Theaterdirektion hat ungefragt, ob die Aufführungen in diesem Jahre von der Gesellschaft wieder veranstaltet werden; man hat einstweilen davon abgesehen. Dock dürften die Wiederholungen seitens der Ortsgruppe Leipzig der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der GescylcchiS- krankheiten im Herbst wieder erfolgen. Eine reisende Theatergesellsctwst wird das Stück übrigens in ver schiedenen Orten Deutschlands zur Ausführung brin- gen. Nach dem allgemeinen Jahresbericht wurde der Rechenschaftsbericht vorgetragen. ES ist demselben u. a. zu entnehmen, dast im Jahre 1911 für die Theatervorstellungen rund 1000 Mark und für Bor- träge rund 500 Mark verausgabt wurden. Tie Mit gliederzahl betrug 372. Dem Herrn Kasscnsührer erteilte man Entlastung. Die nach den Satzungen ausschcidcnden vier Herren deS Vorstandes wurden einstimmig wieher in ihr Amt berufen. Punkt 4 der Tagesordnung lautete: Demonstration deS Herrn Me dizinalrats Prof. Dr. Rille. An zahlreichen nack einem neuen Versahen hergestellten Moulagen zeigte der Redner die verschiedenen Erschwungen der Sy philis. Aus dem reichen Schatz seiner praktischn Er fahrungen beleuchtete der Vortragende die versclstede- nen syphilitischen Affektionen nack den Ursachen und Aeutzerungen an den einzelnen Körperteilen. Der Wert der Moulagen — eS stehn Herrn Prof. Dr. Rille 450 zur Verfügung — für die Arbeit der Gesellschaft ist ein ganz bedeutender. Dem Publikum kann die furchtbare Gefahr syphilitischer Afsektion kaum ein- dringlichr vorgcstellt werden, als eS durch diese Krankhitsbilder geschieht. Ter Vortragende gab eine große Anzahl ganz eigenartiger Fälle von Ueber- tragung der Syphilis zum besten. An Beispielen er läuterte er, datz auck Verwcchelungcn zwischn Sy philis und Krebs usw. vorkommen können. * Auszeichnungen. Dom Kgl. Ministerium des Innern ist dem seit 8. April 1878 ununterbrochen in dem Atelier für Kupfer- und Stahlstich und Kupfer druckerei von Theodor Meger beschäftigten Kupfer stecher Johann Georg Voigt in L.-Conn«witz sowie den nachgenannten, seit über 30 Jahren ununter brochen in der Buch- und Steindruckerei und Buch binderei von C. G. Naumann, G. in. b. H., beschäftig ten Personen ;e das tragbar« Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden, und zwar: dem Buch binder Robert Schäfer in L.-Reudnitz, dem Schrift setzer Karl Freiberger, dem Schristsetzer Gustav Friedrich in L.-Schleutzig, dem Obermaschinen meister Carl Thurm in L.-Reudnitz und dem Schriftsetzer Gustav Pötzsche in Schönefeld. Die Auszeichnungen wurden den Iubilaren Hute in Gegenwart ihrer Arbeitgeber durch Bürgermeister Roth an Natsstelle ausgehändigt. O Das gestohlene Schwein. Einem Fleischer meister im Osten wurde Milt« vorigen Monats ein halbes ausgeschlachtetes Schwein im Werte von 50 Mark gestohlen. Des Diebstahls verdächtig wurde ein 22 Jahre alter Fleischergesell« aus Apolda fest genommen, der bei hm Bestohlenen in Stellung war. Er muht« jedoch wieder entlassen werden, da ihm der Diebstahl nicht nachgewiesen werden konnte. Durch die kriminalpolizeilichen Erörterungen konnte jetzt der Verdächtigte der Tat überführt werden. Es wurde ihm nachgewiesen, datz er das Fleisch an zwei Fleischcrgefellen im Alter von 20 und 27 Jahren veräußert hatte, die es an den Inhaber einer Fleischerei im Süden Leipzigs weiter verkauften. Dieser, sowie auch di« beiden Gesellen, die die Her kunft des Fleisches kannten, werden wegen Hehlerei zur Verantwortung gezogen. (-) Selbstmord. In seiner Wohnung in der Henricistratze in L.-Lindenau hat sich ein 27jähriger Fabrikarbeiter wegen einer unheiloaren Krankheit erschossen. o Aus Posten verunglückt. In vergangener Nacht wurde «in in der Frankfurter Straße auf Posten stehender Schutzmann von einem Motorwagen angerannt und zu Boden geworfen. Beim Auf schlagen auf di« Fahrstraße erlitt,er eine blutende Quetschwunde am Hintrrkopfe, di« ärztlich« Hilfe er forderlich machte. ax. Feuerbericht. Sonntag abend 9,47 Uhr wurde der Haupt-Feuerwache Feuer Ehrensteinstraße 28 ge- meldet. Die Wehr fand dort einen Essenbrand vor, der ihre Tätigkeit eine reichliche Stund« erforderte. — Um 10,25 Uhr wurde die Wehr abermals alarmiert, und zwar diesmal nach dem Kinemato- graphentheater in „Stadt Hamburg", Nikolailtratze. Es waren dort verschiedene Films sowie Möocl in Brand geraten. Auch hier mutzte die Wehr hilfreich eingreifen. — Montag vormittag 7,20 Uhr wurde die West-Feuerwache nach dem Grundstück Hahnemann- stratze 20 gerufen. In einer Wohnung der 1. Etage war ein Bett in Brand geraten. Die Mehr unter drückte sofort die weitere Gefahr. ** Zu einer Verkehrsstockung kam es heute mittag kurz vor 12 Uhr in der Grimmaischen Straße an der Ecke des Reumarkt durch einen Zusammenstoß zweier Wagen der Elektrischen Straßenbahn. Tin Motor- wagen der Linie 4 fuhr auf einen Anhängewagen der Linie 3, der aus dem Neumarkt in di« Reichs straße hineinfuhr, auf. Bei dem Zusammenprall wurde besondere der Motorwagen start beschädigt, Personen aber nicht verletzt. «US Snchlen. r. Hohndorf, 24. März. (Schwerer Unfall.) Auf dem Helenenschacht hackte sich der Bergarbeiter Em>il Nestler beim Anschlägen die linke Hand ziem lich ab. Der Bedauernswerte wurde sofort ins Zwickauer Kreiskrankenstift gebracht. 1. Rnppertsgrün, 25. März. (Dunkle Affäre.) Nach einer Mitteilung des deutschen Generalkonsuls n Antwerpen ist die Wirtschafterin des hier an- ässigcn, seit längerer Zeit vermißten Gasthofsbesitzers lngethüm, Marie Purtz, bei ihrer Mutter in Penn- ylvanien in Amerika angckommen. Von Unge- thüm selbst fehlt noch jede Spur. Die Ginoerleitmng von Leutzsch unü Schönekelü. Die Verhandlung Var dem Bezirkstag. Leipzig, 25. März. Als wichtigster Punkt stano auf der heutigen Tagesordnung des Bezirkstages die in der Sitzung des Bezirksausschusses am 7. März d. I. ab- Aclchntc Einverleibung von Leutzsch und Schönefeld, über die wir bereits eingehend be richtet haben. Das Referat erstattete der Vor sitzende, Amtshauptmann v. Nostitz-Wallwitz, indem er sich — da er dessen Inhalt als bekannt voraussetztc — auf die Hauptpunkte des früheren Re ferates beschränkte, die auch unseren Lesern aus un serem ausführlichen Bericht über Liese Sitzung des Bezirksausschusses bekannt sind. Die Debatte. Oberbürgermeister Dr. Dittrich: Aus dem Referate des Herrn Amtshauptmanns geht die Verwunderung darüber hervor, daß man erst zu letzt aus Schönefelds Einverleibung gekommen sei. Ich glauoe, die Vorgänge sind der König!. Amts- Hauptmannschaft nicht so bekannt, wie wir das wissen. Die Frag« der Einverleibung von Schönefeld spielt schon seit 1889, dann kam Schönefeld 1901 wieder mit einer Anzcchl von Bedingungen und trat 1906 wieder mit Bedingungen an Leipzig heran. Die Stadt Leipzig bat ihre Karten offen hingelegt, es wird auch in Zukunft so gehalten werden. Da wir ausdrücklich betont hatten, datz die Eingemeindungs frage scheitern wird, sobald Bedingungen ge- stellt werden, konnten wir 1906 nicht anders gegen Schönefeld handeln. Damals, das möchte ich beson ders betonen, haben wir immer wieder hervorge- hobcn, datz wir die Eingemeindung von Leutzsch und Schönefeld bestimmt beabsichtigen. Wir haben nicht mit Leutzsch verhandelt, um Schönefeld ohne wer- teres zu erlangen, sondern wir waren ge- zwangen, beide Orte in Betracht zu ziehen. Erst nack>d«m wir sahen, datz mit Leutzsch zu einem Ab schluß zu kommen wäre, haben wir mit Schönefeld verhandelt auf Grund unserer früheren Zusagen an beide Gemeinden. Ich betone nochmals: Nicht Leipzig, sondern die Gemeinden sind aus sich heraus ohne unsere Beeinflussung an uns herangetreten. Der Redner wandte sich dann der Begründung des Beschlusses der Ablehnung zu und führte aus, daß das Beispiel einer Reiche von Großstädten beweis«, daß die Ausdehnung, die Leipzig durch die neue Einverleibung erhalten würde, zu Schwierigkeiten in der Verwaltung nicht führen würde. Durch die Eingemeindung von Leutzsch und Schönefeld erwächst dem Bezirk keine Schä digung, denn seine wirtschaftlich« Lage ist nach dem Haushaltplane gut. Durch den Weggang beider Gemeinden würden gerade die Fiirsorgeausgaben des Bezirkes eine Entlastung erfahren und der Er weiterungsbau der Bezirksanstalt auf lange Zeit hinausgeschoben werden. Dazu kommt, daß Leipzig bereit ist, dem Bezirke die Summe von 100 000 zu zahlen. Dieser Betrag ist jedoch — diese Frage ist ministeriell entschieden — keine zu fordernde Ent schädigung. Oberbürgermeister Dr. Dittrich wandte sich dann den aufgestellten Bedingungen zu, unter denen der Eingemeindung zugestimmt wer den soll. Da sie dem Rate nicht offiziell vorgelegen haben, so äußerte sich der Redner nicht als Vertreter der Stadt Leipzig dazu und schloß seine Ausführungen mit dem Hinweise, daß es sich darum handele, das wirtschaftliche Ganze zu einem politischen Ganzen zusammenzuschlietzen. Wir haben erklärt, daß wir nicht weiter gehen wollen. Ich hoffe, wir finden uns in einer Meng« Fragen, die im Wege gemeinsamer Vereinbarung zum Wohle Leipzigs und der umliegenden Gemeinden zu lösen sind. Amtshauptmann von Nostitz-Wallwitz be tonte, daß die Gemeinden gerade das gemeinsame Zusammenarbeiten vermißen, auch seien die finan ziellen Verhältnisse des Bezirks nicht derart günstig, wie Oberbürgermeister Dr. Dittrich ausgeführt habe, und verbreitete sich in länger«! Ausführung über die Fragen des Elcktrizitätsverbandes. Frhr. v. R«chenberg-Miltitz führte aus, datz die ganze Angelegenheit eine Frage der Verschiebung der Verwaltung innerhalb Groß-Leipzigs bedeute. Die Stadt habe den Bezirk bisher stets als lästigen Ausländer behandelt und als Grundstücksbesitzerin in den verschiedensten Gemeinden hemme die Stadt die Entwickelung derselben, da sie systematisch ihre Grund- stücke der Bautätigkeit nicht erschließt, um den Wunsch nach Einverleibung zu fördern. Es handele sich aber um Zukunftswcrte und zum Wohle von Erotz-Leiozig sei noch Zeit, mit Einverleibungen Schluß zu machen. Der Redner beantragt, die Einverleibung von Leutzsch und Schönefeld abzulehnen, die Einverleibung von Mockau aber ohne Forderung einer Entschädigung an den Bezirk zu befür- Worten. Oberbürgermeister Dr. Dittrich erklärte, die Eingemeindung soll, wie von ihm schon betont, ein Schluß sein in beiderseitigem Interesse. Ein« Ein verleibung von Mockau ohne Leutzsch und Schöne feld sei völlig ausgeschlossen. Gemeindevorstand Feller-Oetzsch trat in län geren Ausführungen für einen Zusammenschluß gegen weitere Eingemeindungen ein. Gemeindevorsteher Illing- Mockau beklagte sich über die Vernachlässigungen, die die Gemeinde Mockau durch die Königliche Amtshauptmannschaft er fahren habe. Bürgermeister Schirmer-Markranstädt gab dem Empfinden Ausdruck, datz der Bezirk in gleicher Weise sich fortentwickeln werde, auch wenn die beiden Orte aus ihm ausscheiden. Bei der Abstimmung waren von 46 stimmberechtigten Mitgliedern des Bezirkstages 41 anwesend. Aus Antrag erfolgte ge Heime Abstimmung. Der Antrag des Bezirks, au s s ch u s s e s, die Eingemeindung von Leutzsch und Schönefeld abzulchnen, wurde mit 29 gegen 9 Stimmen angenommen. Abgegeben wurden 39 Stimmzettel bei einer Stimmenthaltung. Tageschrnnlk. Die Jagd nach den virginischen Kichtrrmördern. AuS New York wird dem „B. T." ge meldet: Der gefangen genommene Führer der Allen- bande, die die Morde in Virginia ausführte, weigert sich entschieden, das Versteck seiner Ge nossen anzugeben. Von dritter Teile ist ein Angebot gemacht worden, daß sich die Bande ergeben würde, wenn den Mitgliedern voller ge setzlicher Lchntz zugebilligt werde und wenn die Schnldigcrklärnng nur wegen Totschlags und nickt wegen Mordes erfolge. Die Regierung hat aber das Angebot adgelehnt, was die Bande veranlaßte, sich in die tiefsten Schlupfwinkel des Gebirges uirückznziehcn. Man erwartet einen Kamps bis aufs Messer, bevor sich die Verbrecher ergeben. * Cuxhaven, 25. März. iDaS furchtbare Unwetter, durch das die Schiffahrt in den letzten Tagen in hohem Maße gefährdet war, hielt auch den gestrigen Tag an. Zerbst» 25. März. /Von Mühlen flügeln erschlage n.) Das vierjährige Kind des Müllers Otto Fischer im benachbarten Leps lief gestern durch die Flügel der Mühle und wurde hierbei erschlagen. Paris, 25. März. (K a m p f z w ischen ar - b e i t s w i l l i g c n u n d st r e i t e n d e n C h a u s- scuren.) Im Verlause des bis in die späte Nacht andauernden Kampfes zwischen ar beitswilligen und st reitenden Chauf feuren wurden 70 Schüsse abgegeben. Die po lizeilich bekannlgcgebene Zahl der Verwundeten ist zwanzig, sie dürfte aber, da viele der von Revolverschüssen getroffenen Personen sich in häuslicher Pflege befinden, iveit größer sein. London, 25. März. (10 Knaben ver schüttet.) Bei Bradford (Grafschaft Jork) wurden zehn Knaben in einer Lehmgrube ver schüttet. (Liner der Verschütteten wurde tot, neun schwer verletzt geborgen. Die Knaben hatten nach Kohle gesucht. London, 25. März. (Lord Hertford ge storben.) Im Alter von 68 Jahren starb heute hier der frühere Adjutant König Eduards VII., Lord Hertford. Der Verstorbene hatte eine glän zende Karriere hinter sich und war in der Lon doner Gesellschaft allgemein beliebt. New York, 25. März. (NooseveltinGe- fahr.) Als Roosevelt in Po rt land (im Staate Maine) in einer Massenversammlung das Podium betrat, stürzte dies ein und Roosevelt wurde mit dem Leiter der Versammlung zu Bo den geschleudert. Er stand aber unverletzt auf und nahm den Zwischenfall heiter hin. Das Publikum bereitete ihm darauf begeisterte Ovationen. New York, 25. März. (Bombenatten tat.) Eine mit der Post übersandte Bombe zer störte das Haus des Richters Rosalski. Eine ähnliche Bombe war bereits am 15. März in dem Postamt durch Aufsichtsbeamte vor der "Ausliefe rung angehalten worden. ----- „ Spott. Wetternachrichten vom 25. März. - Dom Pöhlberg: Berg nebelfroi, Nebel ringsumher, matter Sonnenaufgang, Himmels färbung orange. Vom Fichtelberg: Ununterbrochen schwacher Nobel, schwache Schneedecke nur auf dem Berge, Schneetiefe 70 Zentimeter. — * L i Pferdesport. Rennen zu Rathenow am 24. März. Versuchs - Jagd - Rennen. 550 -6 Herren- Reiten. 3000 m. Lt. v. Sydows (3. Hus.) hbr. W. „Grotzh erzog", a., 72kxlves.) 1., Rittm. v. d. Knese becks br. W. „Laurin", a., 73'/, kg, 2., Hrn. v. Wedels br. St. „Concordia", 5j., 72 kx, 3. Tot.: Sieg 7:5. Kopf — 6 Längen. Drei liefen. Rathenower Jagd-Rennen. Ehrenpreis und 500.6 Offnicr-Reiten. 3000 m. Hptm. Schönbergs l3. Art.) „Prognose", a., 77 kg (Hptm. Schön berg) 1., Lt. A. v. Mitzlaffs (3. Sde.-Ul.) br. W. „Sharpshooter", a.. 77 kg, 2. Tot.: Sieg 7 : 5. Halbe Länge. Zwei liefen. Preis von Westhavelland. 650 Jagd- Rennen. 3500 w. Lt. A. o. Hohbergs (3. Gde.-lll.) br.St. „Fetlars Fortune", a., 76'/,kg lLt. v.Hoh berg) f, Rittm. v. d. Knesebecks br. W. „Jodler, a., 72 kg (Lt. v. Keller) f, Hrn. E. Wilhelms dr. W. „Haurahi", 6j., 76'/, «>g, 3. Tot.: Sieg 7 u. 7:5, Platz Ä, 13:10. Ferner liefen: „Miß Gris, „Quitte. Zieten-Jagd-Rennen. Ehrenpreis u. 1100^ Herren-Reiten. 4000 m. Dr. L. Saloschins F.-St. „Vorwärts II", 6j„ 74'/, kg lDr. v. Saloschin) 1., Lt. v. Ravens (13. Ul.) br. W. „Donnerkeil", a„ 73 kg, L, Lt. v. Sydows (3. Hus.) br. H. „Ingo", 6j., 73 kg, 3. Tot.: Sieg 24: 5, Platz 20, 24:10. - 15 Längen — 3 Längen. — Ferner liefen: „Neckar", „Bet Prison". Damenpreis-Iagd.Rennen. Ehrenpreis und 500 Offizierreiten. 3500 m. Lt. v. Platens A Kür.) br. W. „Mark Gamp", a., 74 ks (Lt. v. Raven 1., Rittm. B. v. Gotzlers >3. Hus.) L.-W. „Snowdons Knight", 4j., 66 kg, 2., Oberstlt. v. Baum dachs l3. Hus.) F -W. „Arthur Playfair", 6j., 74 kg, 3. Tot.: Sieg 10:5. Drei liefen. . .. Radsport. Vas Berliner Sechstagerennen. ) Berlin, 25. März. (Prio.-T«l.) Nach der 50. Stunde beträgt di« durchfahren« Strecke 1690,666 Kilometer (Weltrekord). Kurz nach 3 Uhr nachts scheidet Tadervald infolge eines Sturzes, bei dem er das Schlüsselbein gebrochen hat, aus dem Rennen au». Sem Partner Techmer fährt als Ersatzmann weiter. Etwas später gab es an läßlich eines Zehn-Runden-Spurts «inen schönen Kampf zwischen Rütt—Root und d« Mara, aus dem Rootals knapper Sieger hervoraina. Nach 54 «tun- den sind 1810 Kilometer bedeckt. In den Vormittags stunden herrscht di« gewohnt« Ruhe. Mittags 12 Uhr hab«» di« Fahrer 1970,833 Kilometer (Weltrekord) zurück-elvgt. Da» Klassement ist unverändert. Stol hat sich von seinem Sturze wieder erholt und fährt weiter. Luftschiffahrt. * Pilotaufstieg in Dresden. Erdboden WSW 4, 500 Meter WNW 6. 1000 Meter WNW 8, 1600 Meter WNW 8. Wolkengrenze. Vundrsport. 8 Ausstellung von Hunden aller Rassen. Die vom Deutschen Schäferhunde-Klub (E. V.), Sitz Leipzig, veranstaltete allgemeine Ausstellung von Hunden alter Rassen verspricht eine hervor ragende sportliche Veranstaltung zu werden. Das Ausstellunyslokat, die über 2500 qm große Festhalle der Ulrichschen Brauerei in Leipttg-Stötteritz, bürgt dafür, datz alle ausgestellten Hunde gut untergebracht werden können. Ader auch die Polizeihund prüfung wird allgemeines Interesse »n Anspruch nehmen, denn schon der Umstand, daß die Polizei hundbewegung immer mehr an Boden gewinnt und manches Verbrechen unenldeckt geblieben wäre, wenn nicht der feinnasige Vierfüßler die Spur zur Ent deckung gezeigt hätte, läßt die Prüfungen interessant erscheinen. Hohe Geld- und Ehrenpreise sind in allen Klassen ausgeietzt. Frachtfreie Rücksendung der aus- gestellren Hunde ist auf allen Bahnen gesichert, um es auch den entfernt von Leipzig wohnenden Aus stellern möglich zu machen, an der Ausstellung teil zunehmen. Mit der Veranstaltung ist gleichzeitig eine Ausstellung von Hundesportartiteln, Literatur usw. verbunden. Meldeschluß ist am 25. d. M. Interessenten können Programme von der Geschäftsstelle Aug. Haufe, Leipzia-Eautzsch, beziehen, wo auch Aus- tunft in allen Angelegenheiten erteilt wird. Letzte Nachrichten Letzte Hofnachrichten. rvsl. Dresden, 25. März. iTel.) Der König nahm heute vormittag militärische Meldungen ent gegen. Den Kammerherrndienst beim König hat Kammcrherr von Schrötern-Bieberstcin übernommen. Dem Vernehmen nach gedenkt der König sich mit den Prinzen und Prinzessinnen am ersten Osterfeier- tage nach Kamenz zu begeben, um dem altherge brachten Osterreiten im Kloster St. Marienstern bei Kamenz beizuwohnen. Die MonsrHrnzulsnimenkuntt in veneülg. -> Venedig, 23. März. (Tel.) Der König ist heute vormittag 8^ Uhr hier eingetroffen. Er wurde von den Behörden empfangen und von der Volksmenge lebhaft begrüßt. Das Wetter ist herrlich. --- Venedig, 25. März. (Tel.) Der König kam um 10>L Uhr an Bord der „Hohenzollern". Der Kaiser in Marineuniform empfing ihn am Fall reep. Die Monarchen küßten sich wieder holt und begrüßten sich mit herzlichen Händeschütteln. „Kolberg" gab den Salut ad. Der König begrüßte Li« beiden Prin zessinnen und den Prinzen August Wil helm, das Gefolge, Lee Botschafter v. Jagow, die Herren der Botschaft, die Kapitäne der „Hohenzollern" Kapitän z. S. Heinrich und der Dolberg", und den Kapitänleutnant Mann vom Begleittorpedoboot so wie das Offizierkorps der „Hohenzollern" und schritt mit dem Kaistr Li« Ehrenwache ab. Die Kapelle der „Hohenzollern" empfing den König mit Fanfaren und spielte den „Marcia Reale". Der Kaiser und Ser König verweilten im Ge- sprä chan Deck der „Hohenzollern" gegen IZH Stunde. Zeitweilig wurde auch der Botschafter hinzu gezogen. Gegen 12 Uhr verlieb der König die Hohenzollern unter dem Salut. Gleich darauf be gaben sich der Kaiser, der Prinz und die Prinzessinnen nach dem königlichen Palast, wo Frühstücks tafel stattfand, zu der auch die Spitzen der Behörden geladen waren. Lohnbewegung der Hamburger Hafenarbeiter. (Telegr. unseres Hamburger Mitarb.) —s. Hamburg, 25. März. Acht von 10 000 Hase n- arbeitern besuchte Versammlungen beschlossen, zum 1. April von den Arbeitgebern eine Lohn erhöhung zu fordern. Rücktritt des russischen Kriegsministers? * Petersburg, 25. März. (R.-OTel.) Gerücht weise verlautet, Kriegsminister Ssuchem- linow, ein intimer Freund des verabschiedeten russischen Botschafters in Konstantinopel, Tscha- rykow. habe sein Entlassungsgesuch ein gereicht. * Vie Kämpfe in Mexiko. " -s- New York, 25. März. (Tel.) Ein Telegramm aus Jimenez (Mexiko) meldet: Nach dreitägi gem Kampfe, wdbci es auf beiden Seiten viele Tote gab, trugen schließlich die Rebellen den Sieg davon. Die Rebellen ließen eine Lokomo tive mit vierzig Dy n ami tb ehälter n ge- füllt gegen einen gepanzerten Zug der Dundestruppen fahren. Bei dem Zusammen stoß wurden sechzig Mann getötet. Der Rebellengeneräl Tanpa rechtfertigte dies Verfahren damit, Laß die Bundestruppen am Sonnabend das trocken« Kraut angezündet hätten, so datz viele verwundete verbrennen mutzten. Zrrlsmmenvotz eines fchweüilchen vampters mit üemLinienlchM „Gilstz". --- Berlin, 25. März. (Tel.) Das Linien- sckiff „Elsaß" ist am westlichen Eingang de» Skagerrak mit dem schwedischen Dampfer „Pollux" bei dichtem Nebel zusammenge- stotzen. „Pollux", ein Dampfer von 700 Tonnen von der Reederei Charles Hourburn, war von Udde- walla nach London unterwegs. Der Dampfer ist ge. funken: di« Besatzung konnte gerettet werden. Das Linienschiff „Elsaß" ist unbeschädigt. Verluste an Personal sind nicht zu beklagen. Die Mast- spitzen des Wracks ragen zwei Meter aus dem Wasser heraus. Es wurde eine Wracktonne ausaelegt. Di« Beleuchtung des Wracks für die erste Nacht hat da» Kriegsschiff sichergestellt. vom entgleisten Straßenbahnwagen ins Wasser gestürzt. Breslau, 25. Mäa. (Tel.) Gestern abend sprang ein Wagen der Strahettdahn aus den Schienen und fuhr gegen das Geländer der Königsbrücke. Die auf dem Vorderperron stehende Frau des Hutmachers Menst stürzte kopfüber über da» Geländer in die Oder und ertrank. Lhesredaktrur: «ch»l». Rerantwortlichc Redakteure: Kür Politik und die HandelS- jkitung S. NirchratH, lokale und sächsische Nnnclegenhette», Taaedchronik und Sernnschte» S. BnUlar, da» stzeuilleton Vanl Hch««»d»r,, Musik S. Tport und <Lericht»f«al A. Hnarfeld. Kür dr« Inseratenteil Jhl«. «Lmtltch t« Leip,««.
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